[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung mit vorgehängten Fassadenverkleidungsplatten
nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Haltevorrichtung dieser Gattung ist aus der DE-U-88 10 439 der Anmelderin bekannt.
Bei dieser sind Halteteile aussen an der Fassadenverkleidung gut sichtbar, was in
vielen Fällen nicht erwünscht ist. Es sind auch bereits Haltevorrichtungen für Fassadenplatten
bekannt, bei der von aussen die Haltevorrichtung nicht sichtbar ist. Bei dieser Haltevorrichtung
werden Natursteinplatten mit Chromstahl-Rundbolzen im Wanduntergrund einzeln verankert.
Diese Befestigung verlangt einen hohen Zeitaufwand und eine ausserordentliche Präzision.
Die Verlegekapazität beträgt hier nur etwa 10 m² pro Tag mit zwei Mann. Nachteilig
ist zudem dass bei einzeln aufgehängten Platten die Fassadenstatik für jede Plattengrösse
nachgewiesen werden muss, was sehr aufwendig ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung der genannten Gattung
zu schaffen, die eine einfache und schnellere Befestigung von Fassadenverkleidungsplatten
und insbesondere Natursteinplatten erlaubt und bei der dennoch aussen an der Fassadenseite
keine Halteteile sichtbar sind und zudem eine genaue Fassadenstatik berechnet werden
kann.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst. Bei der erfindungsgemässen
Haltevorrichtung werden die Platten in die vorab justierten Plattenhalter eingestellt.
Die Verlegekapazität kann mit der erfindungsgemässen Haltevorrichtung um ein Vielfaches
erhöht werden, wobei gleichzeitig die Anforderungen an die Präzision kleiner sind.
Die Plattenhalter werden vorerst mittels einer Niete mit dem Schiebehalter verbunden
und als Einheit in das Tragprofil eingeführt. Die Tragprofile können somit mit der
entsprechenden Anzahl Plattenhalter vorbestückt werden. Auf der Baustelle lassen sich
dann die Plattenhalter beliebig höhenjustieren und werden schliesslich mit Schrauben
oder Nieten an den Tragprofilen befestigt.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Haltevorrichtung ergeben sich
aus den abhängigen Patentansprüchen. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Abschnittes der Haltevorrichtung,
Fig. 2 ein horizontaler Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ein Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4a und 4b Schnitt durch zwei Varianten der Plattenhalter, und
Fig. 5a und 5b eine weitere Variante des Plattenhalters.
[0006] Die Haltevorrichtung weist gemäss Fig. 1 an sich bekannte Justierscheiben 1 sowie
Abstandhalter 2 auf, die mit hier nicht gezeigten Wandverankerungen an einem Baukörper
9 befestigt werden. Die Justierscheiben 1 sind so ausgebildet, dass daran abgestützte
Abstandhalter 2 durch seitliches Verschieben zur Bekleidungsebene des Baukörpers
9 senkrecht gestellt werden können.
[0007] An den Abstandhaltern 2 sind mittels Nieten 4 und Profilhalterungen 3 Tragprofile
5 befestigt. Die Profilhalterungen 3 bestehen jeweils aus einer Gleitklemme 3a, einer
gezahnten Klemmscheibe 3b, einer Schraube 3c, einer Mutter 3e und einem Federring
3f. Zum Tiefenjustieren der Tragprofile 5 bei nicht paralleler Lage des Wanduntergrundes
zur Bekleidungsebene können die Profilhalterungen 3 bei gelöster Schraube im Bereich
von Langlöchern 2a (Fig. 3) im Abstandhalter 2 verstellt werden. Die vorzugsweise
geschosshohen Tragprofile 5 werden nach ihrer Tiefen- und Höhenjustierung mit Festpunktnieten
4 fixiert.
[0008] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich sind die Tragprofile 5 im QuerschnittΩ-förmig
oder H-förmig und besitzen jeweils zwei ebene Flügel 5a, zwischen denen ein Kanal
5b angeordnet ist, in dem im Querschnitt U-förmige Schiebehalter 7 eingesetzt sind.
Die im Tragprofil 5 gleitverschiebbaren Schiebehalter 7 dienen dazu, jeweils einen
Plattenhalter 6 vorerst mittels einer Niete 14 mit dem Schiebeprofilstück 7 zu verbinden
und als Einheit von einem Ende her in ein Tragprofil 5 einzuführen.
[0009] Für die Montage hat dies den wesentlichen Vorteil, dass die Tragprofile 5 mit der
entsprechenden Anzahl Plattenhalter 6 vorbestückt werden können. Die Plattenhalter
6 können sodann auf der Baustelle vor ihrer definitiven Befestigung beliebig höhenjustiert
werden. Sind die Plattenhalter 6 justiert, so werden sie mit Nieten 15 oder Schrauben
16 am Tragprofil 5 befestigt.
[0010] Wie die Fig. 3 zeigt, weisen die vergleichsweise stark dimensionierten Plattenhalter
6 einen plattenförmigen Befestigungsteil 6b auf, an dem unten ein vorstehender und
im Querschnitt T-förmiger Steg 6a angeordnet ist. Der Steg 6a besitzt einen nach oben
ragenden Schenkel 6c und einen nach unten ragenden Schenkel 6d, die jeweils in Nuten
8a eingreifen, die jeweils einer Stirnseite unten und oben in die Natursteinplatten
8 eingefräst sind. Im Normalfall werden von einem Plattenhalter 6 vier Natursteinplatten
8 gehalten. An den Anfangs- und Endplatten sind jedoch Plattenhalter 6 vorhanden,
bei denen der Schenkel 6d nicht benötigt wird und deshalb entfernt wird.
[0011] Bei den in Fig. 4a und 4b gezeigten Plattenhaltern 60 und 61 lässt sich ein nicht
benötigter Schenkel in einfacher Weise entfernen. Bei der Ausführung nach Fig. 4a
besteht der Plattenhalter 60 aus zwei mit zwei Schwalbenschwanznuten 60c lösbar miteinander
verbundenen Teilen 60a und 60b. Bei der Ausführung nach Fig. 4b sind zwei Teile 61a
und 61b mit einer Nut 61c lösbar miteinander verbunden. Bei den Plattenhaltern 60
und 61 werden die Teile 60b bzw. 61b dann entfernt, wenn dieser zur Halterung lediglich
zweier Anfangs- oder Endplatten vorgesehen sind. Zur Befestigung von Endplatten sind
dann die Plattenhalter 6, 60 bzw. 61 so angeordnet, dass der abstehende Steg oben
ist.
[0012] Ebenfalls mehrteilig ist der in den Fig. 5a und 5b gezeigte Plattenhalter 10. Dieser
ist L-förmig und besitzt in dem vom Profil 5 etwa senkrecht abstehenden Schenkel 10b
zwei Langlöcher 10C, in die Bolzen 10a zur Befestigung der Fassadenverkleidungsplatten
11 eingesteckt sind. Die Platten 11 be sitzen anstelle der Nuten in ihren Stirnseiten
Löcher 11a, in welche die Bolzen 10a eingreifen, wie dies in Fig. 5b gezeigt ist.
Diese Ausführung hat den Vorteil, dass die Haltevorrichtung in den Fugen der Platten
11 noch weniger sichtbar ist und diese Fugen somit weitgehend reine Schattenfugen
sind. Die übrigen Teile der Ausführung nach den Figuren 5a und 5b entsprechen den
weiter oben bereits beschriebenen Teilen.
[0013] Aus den obigen Angaben ergibt sich somit eine Haltevorrichtung, mit der insbesondere
Natursteinplatten wesentlich schneller und dennoch präzise montiert werden können
und die dennoch mit vergleichsweise wenigen und robusten Bauteilen realisierbar ist,
so dass erfindungsgemäss eine Montagevorrichtung geschaffen wurde, die nicht nur
den bautechnischen Anforderungen einschliesslich der sehr einfachen Montagemöglichkeit
in hervorragender Weise Rechnung trägt sondern aufgrund der einfachen Ausführbarkeit
auch kostenmässig günstig ist.
1. Haltevorrichtung mit vorgehängten Fassadenverkleidungsplatten (8,11), insbesondere
Natursteinplatten und mehreren Abstandhaltern (2), die am Baukörper zu befestigen
sind und an denen im Abstand zum Baukörper Tragprofile (5) befestigt sind, in welche
jeweils mehrere Schiebehalter (7) eingesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass an
den Schiebehaltern (7) jeweils ein Plattenhalter (6,10,60,61) angebracht ist, der
am Tragprofil (5) befestigt ist und der einen Schenkel (6a,60a) aufweist, der unten
und oben in Nuten (8) oder Löcher (11a) eingreift, die in sich horizontal erstreckende
Stirnseiten angrenzender Fassadenverkleidungsplatten (8,11) eingearbeitet sind.
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenhalter
(60,61) in der Regel jeweils aus zwei lösbar miteinander verbundenen Teilen (60a,60b;61a,
61b) bestehen, wobei der eine Teil (60a,61a) und der andere Teil (60b,61b) mit angrenzenden
Platten in Eingriff ist.
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei den die Anfangs-
und Endhalter bildenden Plattenhaltern (60,61) der eine Teil (60b,61b) weggelassen
ist.
4. Haltevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile
(60a,60b;61a,61b) der Plattenhalter (60,61) jeweils lösbar mit Nutenverbindungen
verbunden sind.
5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schenkel (6a,60a) im Querschnitt T-förmig ist.
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenhalter
(10) im Querschnitt L-förmig ist (Fig. 5b).
7. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schenkel
(10b) des Plattenhalters (10) Löcher (10c) aufweist, in die Bolzen (10a) zur Befestigung
der Fassadenverkleidungsplatten (11) einsteckbar sind.