[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernebeln einer Flüssigkeit.
[0002] Die Zerstäubung oder Vernebelung einer Flüssigkeit mit einem technischen Reinheitsgrad
in ein Trägergas bereitet immer dann Schwierigkeiten, wenn relativ kleine Massenströme(<2
kg/h) mit einem hohen Feinheitsgrad («100 µm) zerstäubt werden sollen, d.h. bei geringen
Durchsätzen kleinste Flüssigkeitströpfchen erzeugt werden müssen. Bei der Zerstäubung
mit Hilfe von Düsen unter hoher Druckbeaufschlagung der zu zerstäubenden Flüssigkeit
sind hierbei natürliche Grenzen hinsichtlich der erreichbaren Tropfenfeinheit gesetzt,
da die erforderliche Flüssigkeitsgeschwindigkeit mit äußerst kleinen Strömungsquerschnitten
in der Düse erzeugt werden muß (Kanäle bei Dralldüesen), die geometrischen Querabmessungen
liegen im wichtigen Anwendungsbereich (Ṁ≦2 kg/h) bei 0,1 bis 0,3 mm, was in der Praxis
zu Verstopfungen und nicht reproduzierbaren Zerstäubungsgraden führt. Weiterhin läßt
sich hier nicht vermeiden, daß an der Düse selbst durch ein ungenügendes Abreißen
des Flüssigkeitsstroms sich immer wieder größere Tropfen bilden, die in der nachgeschalteten
Verwendung des erzeugten Nebels sich nachteilig auswirken. So beispielsweise bei der
Zerstäubung von Heizöl, wo gerade die im Tropfenkollektiv enthaltenen größeren Tropfen
die bekannten Probleme der Bildung von Randnebelfeldern im Bereich der Flammenwurzel
und damit eine ungenügende Verbrennung bei relativ langen Flammen bewirken. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Zerstäubungsverfahren mit Hilfe von Düsen besteht darin, daß
selbst beim Einsatz hochfester Materialien Kavitationserscheinungen im Bereich der
Düsenmündung auftreten, die nach entsprechender Betriebszeit zu einer Verschlechterung
des Zerstäubungsergebnisses führen. Dies tritt umso eher ein, je höher der Zerstäubungsgrad
und damit verbunden je höher der auf die Flüssigkeit auszuübende Vordruck ist.
[0003] Zur Beseitigung dieser Nachteile sind Zerstäubungs- bzw. Nebel-Einrichtungen bekannt,
die zur Zerstäubung einer Flüssigkeit mit einem Treibgas (Luft) betrieben werden.
Genannt sind hier Öl-Nebelgeräte zur Lagerschmierung oder Druckluft-Ölzerstäber für
Heizölbrenner im Haushaltsbereich oder Wasserdampf-Druckzerstäber im Industriebereich.
Bei diesen Einrichtungen wird z.B. Heizöl mittels Druckluft oder Wasserdampf in einer
Injektordüse oder an gekrümmten Leitflächen zerstäubt. Hiermit werden gute Zerstäubungsgrade
bei kleinen Durchsätzen erzielt. Nachteilig ist der Geräteaufwand zur Erzeugung der
Druckluft, z.b. bei den Druckluftzerstäbern. Für die erforderlichen Luftdrücke von
0,6 bis 1,2 bar und Volumenströmen von 600 bis 1.200 dm³/h können nur Kompressoren
eingesetzt werden, da mit Gebläsen diese Druckerhöhungen technisch nicht zu realisieren
sind. Bei diesen technischen Lösungen handelt es sich um Einheiten kleiner Leistungen
bzw. Durchsätzen, sind aber von der Stückzahl und vom Umsatz her volkswirtschaftlich
von großer Bedeutung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vernebeln einer Flüssigkeit
zu schaffen, das eine zuverlässige Zerteilung des Flüssigkeitsstromes in Tröpfchen
in einer Größe kleiner als 100 µm bei geringstem apparativem Aufwand ermöglicht, wobei
die Nebelqualität für den jeweiligen Verwendungszweck modifizierbar sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Flüssigkeit auf einen
offenporigen Kontaktkörper aufgegeben, mittels eines Gases unter Druck durch die Porenkanäle
getrieben und der erzeugte Nebel von der Oberfläche des Kontaktkörpers abgeführt
wird. Der Begriff "Gas" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfaßt hierbei sowohl
ein Gas bzw. ein Gasgemisch im eigentlichen Sinne, wie beispielsweise Luft, als auch
einen Dampf, der zusätzlich oder aus der zu vernebelnden Flüssigkeit selbst erzeugt
wird. Der Begriff "Flüssigkeit" im Sinne der vorliegenden Erfindung umfaßt auch Mischungen
verschiedener Flüssigkeiten, auch in Form von Emulsionen oder Flüssigkeits-Gas- oder
Flüssigkeits-Dampf-Gemischen mit einem überwiegenden Flüssigkeitsanteil. Der Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die dem offen-porigen Kontaktkörper
zugeführte Flüssigkeit von dem Gas durch die Porenkanäle des Kontaktkörpers hindurchgetrieben
wird, so daß sich auf der Oberfläche des Kontaktkörpers eine Vielzahl kleiner Blasen
bildet. Die Größe der Blasen richtet sich im wesentlichen nach der jeweiligen Oberflächenspannung
der zu vernebelnden Flüssigkeit. Wegen der Vielzahl der nebeneinanderliegenden Porenöffnungen
können sich nur kleine Blasen bilden, die alsbald zerplatzen, wobei sich eine Vielzahl
feinster Tropfen aus der zerplatzenden Blasenhülle bildet. Die durch die Porenkanäle
des Kontaktkörpers getriebene Flüssigkeit breitet sich immer wieder auf der Oberfläche
des Kontaktkörpers aus und bedeckt erneut die "Austrittsöffnungen" der Porenkanäle,
so daß sich ständig Blasen bilden. Während bei einer normalen Düse eine Druckbeaufschlagung
von 10 bis 100 bar dazu benötigt wird, der Flüssigkeit eine erhebliche kinetische
Energie mitzuteilen, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nur ein geringer Energieaufwand
benötigt. Die zu vernebelnde Flüssigkeit wird praktisch nur mit dem Druck im mb-Bereich
beaufschlagt, der notwendig ist, um die erforderlichen Flüssigkeitsmengen auf den
Kontaktkörper aufzugeben. Für die Erzeugung eines Treibgasstromes ist ebenfalls nur
ein solches Druckniveau erforderlich, um die Flüssigkeitsmengen durch den Kontaktkörper
durchzutreiben, sowie den Blasendruck, gegeben durch die Blasen-Lamellenspannung,
zu überwinden. Der erforderliche Druck liegt z.B. bei der Zerstäubung von Heizöl EL
und Luft als Treibgas bei 20 mb. Je nach Einsatzzweck wird der sich bildende Nebel
durch die natürliche Konvektion der die Oberfläche des Kontaktkörpers umgebenden
Atmosphäre oder durch einen gezielt geführten Trägergasstrom, beispielsweise einen
Luftstrom, abgenommen. Da mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eine derart feine
Verneblung der Flüssigkeit erzielt werden kann, ergibt sich als weiterer Vorteil,
daß dieser Nebel, bestehend aus dem Treibgas, Flüssigkeitstropfen und überhitzter
Dampf der Flüssigkeit, der sich wegen der relativ großen Tropfenoberfläche (1765 m²/kg)
und dem vorliegenden Partialdruckgefälle bildet, mit Hilfe eines Trägergasstromes
über ein Leitungssystem auch über Umlenkungen geführt werden kann, wobei lediglich
die üblichen Bedingungen einer Vermeidung von Taupunktunterschreitungen und damit
von Kondensationsvorgängen an den Kanaloberflächen, beispielsweise durch Beheizung
des Trägergases und/oder Beheizung der Kanalwände, eingehalten werden müssen.
[0006] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß die Flüssigkeit vorzugsweise im Bereich des Kontaktkörpers auf ihre Siedetemperatur,
entsprechend dem Entspannungsdruck, aufgeheizt wird. Diese Verfahrensweise hat den
Vorteil, daß das für die Vernebelung erforderliche "Druckgas" durch die Verdampfung
eines Teils der zu vernebelnden Flüssigkeit erzielt wird. Der besondere Vorteil besteht
hierbei darin, daß für die Erzeugung des Druckes lediglich die Wärmeenergie notwendig
ist, um einen Teil (ca. 10 bis 20 %) der Flüssigkeit zu verdampfen, da sich die erforderliche
Druckbildung infolge der durch den Verdampfungsvorgang eintretenden erheblichen Volumenvergrößerung
von selbst einstellt. Das Aufheizen der Flüssigkeit kann hierbei vor dem Eintritt
der Flüssigkeit in den Kontaktkörper erfolgen, so daß bei entsprechendem Vordruck
der Flüssigkeit in den Poren im Bereich der Austrittsoberfläche des Kontaktkörpers
aufgrund des Druckabfalls eine spontane Dampfbildung eintritt, da die Flüssigkeit,
bezogen auf den Entspannungsdruck, überhitzt ist. Das Verfahren kann hierbei in der
Weise modifiziert werden, daß nur ein Teilstrom der Flüssigkeit unter Druck auf Siedetemperatur
aufgeheizt wird und zur Bildung des Druckgases verwendet wird, während der andere
Teilstrom nur mit dem normalen Förderdruck auf den Kontaktkörper aufgegeben wird.
Ein besondere Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich dadurch, daß die
zu vernebelnde Flüssigkeit von den Porenkanälen des Kontaktkörpers aufgrund der Kapillarwirkung
aufgesogen wird, so daß praktisch selbsttätig die von der Oberfläche des Kontaktkörpers
als Nebel abgenommene Flüssigkeitsmenge nachlaufen kann. Besonders zweckmäßig ist
es ferner, wenn die Aufheizung der Flüssigkeit über den Kontaktkörper selbst erfolgt.
[0007] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß die Flüssigkeit als Flüssigkeitsgemisch aus wenigstens zwei Flüssigkeitsfraktionen
mit unterschiedlichen Siedepunkten auf den Kontaktkörper aufgegeben wird und das
Druckgas durch Erhitzen der Flüssigkeit auf wenigstens die Siedetemperatur der niedrigst
siedenden Flüssigkeitsfraktion erzeugt wird. Beispielsweise bei der Vernebelung
von Heizöl, das mehrere unterschiedlich siedende Flüssigkeitsfraktionen aufweist,
ist immer ein bestimmter Anteil einer niedrig siedenden Fraktion vorhanden. Die zu
vernebelnde Flüssigkeitsmischung kann aber auch speziell zum Zwecke des Verfahrens
hergestellt werden, wobei dann auch die Menge der niedrig siedenden Fraktion genau
auf die Bedürfnisse des Verfahrens abgestellt werden kann. So ist es beispielsweise
auch möglich, die Flüssigkeitsgemische in Form einer Emulsion aufzugeben.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Möglichkeit, die Flüssigkeit
zusammen mit einem zusätzlichen Druckgas in feinster Verteilung, vorzugsweise Luft,
auf den Kontaktkörper aufzugeben. Das Druckgas steht unter Flüssigkeitsdruck. Bei
Durchtritt des Flüssigkeits-Gasgemisches entspannen die Gasblasen und es kommt an
der Porenaustrittsfläche des Kontaktkörpers zur schon beschriebenen Nebelbildung.
Besonders zweckmäßig ist jedoch eine Abwandlung des Verfahrens, bei dem die Flüssigkeit
auf den vom Druckgas durchströmten Kontaktkörper dosiert aufgegeben wird, so daß
die Porenoberfläche im Kontaktkörper im wesentlichen nur benetzt wird. Bei dieser
Verfahrensweise, die die Verwendung eines verhältnismäßig grobporigen Kontaktkörpers
gestattet, wird das Druckgas durch die Porenkanäle des Kontaktkörpers gepreßt, wobei
immer nur Teile des auf der Oberfläche der Porenkanäle befindlichen Flüssigkeitsfilmes
mitgerissen wird. Besonders zweckmäßig ist dieses Verfahren, wenn der Kontaktkörper
mit regellos verlaufenden Porenkanälen versehen ist, insbesondere Porenkanälen mit
scharfkantigen Oberflächen, so daß hier jeweils im Porenkörper Abrißkanten für den
Flüssigkeitsfilm vorhanden sind. Zweckmäßig ist es hierbei ferner, wenn das zusätzliche
Druckgas vor dem Einleiten in den Kontaktkörper aufgeheizt wird.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß die zu vernebelnde Flüssigkeit in einen Trägergasstrom als Tropfenkollektiv zerstäubt
wird und daß aus dem Tropfenkollektiv durch Umlenkung des Trägergasstromes die eine
vorgegebene maximale Größe überschreitenden Tropfen auf einen beheizten Kontaktkörper
aufgebracht und in den Trägergasstrom verdampft werden.
[0010] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Vernebeln einer Flüssigkeit, mit
einer Zufuhr für die zu vernebelnde Flüssigkeitsmenge, die mit einem Vernebelungskörper
verbunden ist, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0011] Die Nachteile der vorbekannten Einrichtungen zum Vernebeln von Flüssigkeiten, bei
denen der Vernebelungskörper durch ein oder mehrere Düsen gebildet wird, wurden eingangs
bereits dargelegt.
[0012] Die Nachteile der bekannten Vernebelungskörper lassen sich erfindungsgemäß dadurch
vermeiden, daß der Vernebelungskörper als offenporiger Kontaktkörper ausgebildet ist,
der mit der Zufuhrleitung und mit Mitteln zur Erzeugung eines Druckgases in Verbindung
steht. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die zu vernebelnde Flüssigkeit
im einfachsten Falle druckfrei auf den Kontaktkörper aufgegeben zu werden braucht,
d.h. nur die Druckenergie aufzubringen ist, die als Förderenergie notwendig ist und
daß für die Vernebelung lediglich die Energie aufzubringen ist, die zur Erzeugung
des Gasdruckes notwendig ist. Der offenporige Kontaktkörper, der beispielsweise auch
durch eine auf einen Flüssigkeitsverteilungskörper aufgesetzte Porenschicht gebildet
sein kann, hat hierbei in erster Linie die Funktion, auf der "Austrittsseite", d.h.
auf der Seite auf der der entstehende Nebel von der Oberfläche abgenommen wird, die
Bildung einer Vielzahl feiner Flüssigkeitsbläschen zu bewirken. In der einfachsten
Ausgestaltung kann dies durch einen siebartigen Körper mit einer Vielzahl feinster
Bohrungen, beispielsweise mit Hilfe von Laserstrahlen erzeugte Bohrungen, bewirkt
werden. Zweckmäßig ist es hierbei, wenn die Poren im Bereich der austrittsseitigen
Oberfläche des Kontaktkörpers wenigstens zum Teil mit scharfkantigen Vorsprüngen
versehen ist. Hierdurch wird zum einen die Blasenbildung erleichtert, zum anderen
jedoch bewirkt, daß die Blasen schneller abreißen und sich die gewünschten feinteiligen
Tropfen bilden können. Besonders zweckmäßig ist es hierbei, wenn zumindest im Bereich
der Nebelaustrittsfläche des Kontaktkörpers die Porenöffnungen eine regellose Öffnungsgeometrie
aufweisen. Regellose Öffnungsgeometrie im Sinne der Erfindung bedeutet nicht nur,
daß die Achsen der Austrittsöffnungen in unterschiedlichen Winkeln zur Austrittsfläche
ausgerichtet sind, sondern daß darüber hinaus auch die Kontur der Porenöffnungen unregelmäßig
ist.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist daher vorgesehen,
daß der Kontaktkörper aus einem offenporig gesinterten Formkörper besteht. Das Sintermaterial
kann hierbei ein rein keramisches Material sein oder aber auch aus sogenanntem Sintermetallbestehen.
Der besondere Vorteil der Verwendung eines Sinterwerkstoffes für den Kontaktkörper
besteht darin, daß hiermit die bevorzugten Vorgaben einer regellosen Austrittsgeometrie
und das Vorhandensein von scharfkantigen Vorsprüngen zumindest im Bereich der Austrittsöffnungen
in einfacher Weise herzustellen sind, da die für den Sintervorgang einzusetzenden
körnigen Materialien schon vom voraufgegangenen Zerkleinerungsvorgang her zumindest
für einen Teil des Kornspektrums scharfkantige Konturen aufweisen, die auch durch
den Sintervorgang nicht verlorengehen. Des weiteren ist hierbei vorteilhaft, daß
eine sehr feine Kapillarstruktur für den Kontaktkörper erzielt werden kann, wobei
durch die vorgegebene Offenporigkeit im Kontaktkörper nicht nur "Längskanäle", sondern
auch "Querkanäle" vorhanden sind, so daß hier infolge der ständig wechselnden Druckverhältnisse
an der Austrittsoberfläche des Kontaktkörpers im Zusammenhang mit der Blasenbildung
und dem Platzen der Blasen eine entsprechende Durchströmung des Kontaktkörpers erfolgt.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines Sinterwerkstoffes besteht darin, daß der
Kontaktkörper als solcher in bezug auf seine Durchströmung von Flüssigkeit und/oder
Gas keine große "Durchströmungslänge" aufzuweisen braucht, sondern als verhältnismäßig
dünnwandige Sintermaterialschicht eingesetzt werden kann. Ein weiterer Vorteil der
Verwendung eines Sintermaterials besteht darin, daß praktisch jede beliebige Oberflächenkontur
für die Austrittsseite aber auch für die Eintrittsseite vorgegeben werden kann, so
daß der Kontaktkörper in seiner Formgestaltung jeweils optimal auf die Einsatzbedingungen
abgestimmt werden kann. So ist es beispielsweise möglich, bei der Abnahme des erzeugten
Nebels durch ein strömendes Trägergas hier die Kontur des Kontaktkörpers so zu formen,
daß in bezug auf die Strömungsrichtung des Trägergases für die gesamte Austrittsoberfläche
optimale Abnahmebedingungen für den erzeugten Nebel bestehen. Dadurch, daß der Kontaktkörper
verhältnismäßig dünnwandig ausgebildet werden kann, also eine verhältnismäßig kurze
Durchströmungslänge sowohl für die Flüssigkeit als auch für das Druckgas vorhanden
ist, sind trotz der Feinporigkeit nur verhältnismäßig geringe Überdrücke gegenüber
dem mit dem Nebel zu füllenden Raum notwendig.
[0014] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Kontaktkörper vorzugsweise so gestaltet,
daß er eine Porosität aufweist, die einem Hohlraumvolumen zwischen etwa 30 bis 80%,
vorzugsweise 40 bis 60% des Kontaktkörpervolumens entspricht. Bevorzugt ist jedoch
ein Hohlraumvolumen von etwa 45% bis 55% des Kontaktkörpervolumens. Zweckmäßig ist
hierbei ferner, wenn der äquivalente mittlere Porendurchmesser im Kontaktkörper zwischen
etwa 20 bis 150 µm, vorzugsweise zwischen 40 und 100 µm liegt.
[0015] Während es grundsätzlich möglich ist, wie anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens
bereits dargelegt, die Flüssigkeit auf den Kontaktkörper aufzugeben, beispielsweise
auf den Kontaktkörper aufzutropfen und das Gas unter Druck durch den Kontaktkörper
hindurchzuführen, ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß
der Kontaktkörper mit einer Heizeinrichtung verbunden ist. Diese Anordnung ist insbesondere
für solche Einsatzfälle zweckmäßig, wenn Flüssigkeitsgemische mit einer niedrig siedenden
Flüssigkeitsfraktion vernebelt werden sollen. Anstelle einer Beaufschlagung mit Gas
wird dann das für den Treib- und Blasenbildungsvorgang notwendige Druckgas durch Verdampfung
eines Teiles der zu vernebelnden Flüssigkeit erzeugt, wobei lediglich die zur Verdampfung
der betreffenden Flüssigkeitsmenge erforderliche Heizenergie dem Kontaktkörper zuzuführen
ist. Besonders zweckmäßig ist es herbei, wenn die Heizeinrichtung auf einer der Nebelaustrittsfläche
abgekehrten Fläche des Kontaktkörpers angeordnet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil,
daß innerhalb des Kontaktkörpers in Hauptströmungsrichtung ein Temperaturgefälle
vorhanden ist, so daß die höchste Temperatur und damit die stärkste Verdampfungsleistung
auf der der Nebelaustrittsfläche abgekehrten Seite vorhanden ist und so durch den
sich bildenden Dampf eine entsprechend große Flüssigkeitsmenge auf der Nebelaustrittsfläche
vernebelt wird. Ein besonderer Vorteil der Beheizung des Kontaktkörpers besteht vor
allem in einer guten Regelungsmöglichkeit, da die Menge der vernebelten Flüssigkeit
zu einem Teil auch über die Zufuhr an Heizenergie reguliert werden kann, da das Maß
der Blasenbildung auf der Nebelaustrittsfläche unmittelbar von der Menge des zur Nebelbildung
erforderlichen Druckgases in Form von verdampfter Flüssigkeit abhängig ist. Selbst
wenn bei einem entsprechenden Regeleingriff dem Kontaktkörper kurzzeitig ein Flüssigkeitsüberschuß
zugeführt wird, so kann dieser über die Oberfläche des Kontaktkörpers ablaufen und
aufgefangen werden, ohne daß er an das Trägergas abgeben wird. Ein kurzzeitiger Flüssigkeitsüberschuß
hat hierbei zugleich eine positive Einwirkung auf den Regeleingriff, weil mit Zurücknahme
der Heizenergie zugleich ein Kühleffekt eintritt und damit unmittelbar die sich bildende
Nebelmenge reduziert wird.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß der Kontaktkörper von einer Mischkammer umschlossen ist, die eine Eintrittsöffnung
für ein Trägergas und eine Austrittsöffnung für die Abfuhr des mit dem erzeugten Nebel
vermischten Trägergases aufweist. Diese Anordnung erlaubt selbst für große Durchsatzleistungen
kleine Bauformen, zumal die Abnahme des erzeugten Nebels durch ein Trägergas für den
jeweils konkreten Einsatzfall auch in der Form vorgenommen werden kann, daß nicht
die Hauptmenge des mit dem Nebel beladenen Trägergasstromes durch die Mischkammer
hindurchgeführt wird, sondern nur eine Teilmenge und daß dann die mit dem Nebel beladene
Trägergasteilmenge in den von der Trägergasmenge durchströmten Strömungskanal eingeleitet
werden kann.
[0017] In zweckmäßiger Ausgestaltung ist hierbei ferner vorgesehen, daß die Zufuhrleitung
für die Flüssigkeit im oberen Bereich an dem Kontaktkörper ausmündet und daß im unteren
Bereich des Kontaktkörpers ein mit einer Abzugsleitung versehener Flüssigkeitsüberschußsammler
vorgesehen ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß nur Flüssigkeitströpfchen unter einer
Mindestgröße vom Trägergas abgezogen und somit nur ein Nebel zur Verwendungsstelle
geführt wird.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Kontaktkörper als
Kanalkörper ausgebildet ist, der mit einem mit der Flüssigkeitszufuhr in Verbindung
stehenden Ende die Austrittsöffnung einer Druckkammer bildet. Bei dieser Anordnung
wird die zu vernebelnde Flüssigkeit ebenso wie das Druckgas durch den Kontaktkörper
hindurchgeführt. Der Kontaktkörper wird hierbei also in ähnlicher Weise wie die bisher
bekannten Düsen eingesetzt. Sofern das Druckgas nicht über die Verdampfung eines Teils
der Flüssigkeit im Kontaktkörper selbst erzeugt wird, ist es in weiterer Ausgestaltung
zweckmäßig, wenn in die Druckkammer eine Zuleitung für ein Druckgas einmündet.
[0019] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung, insbesondere zur Vernebelung von
Heizöl zu Verbrennungszwecken. Hierbei ist erfindungsgemäß der Kontaktkörper vorzugsweise
rohrförmig ausgebildet und vorzugsweise vertikal ausgerichtet in der Mischkammer angeordnet
und mit einer Heizeinrichtung verbunden ist und die Flüssigkeitsausfgabe im Bereich
eines Endes des Kontaktkörpers angeordnet ist. Bei dieser Anordnung wird mit Vorteil
ausgenutzt, daß Heizöl ein aus mehreren Fraktionen mit unterschiedlichen Siedetemperaturen
gebildeten Flüssigkeitsgemisch besteht und daß die für die Vernebelung erforderliche
Verdampfung einer Teilfraktion schon bei verhältnismäßig geringen Temperaturen eintritt.
Der hierbei entstehende Dampf stellt jedoch zugleich einen Teil des zu bildenden Nebels
dar. Ferner wird mit Vorteil ausgenutzt, daß Öl besonders gute Benetzungseigenschaften
besitzt, so daß sich die Poren des Kontaktkörpers, der auch hier vorzugsweise aus
einem Sintermaterial besteht, mit dem Heizöl vollsaugen, so daß das Heizöl praktisch
nur auf die Oberfläche des Kontaktkörpers aufgegeben zu werden braucht. Die Aufgabe
der zu verdampfenden Flüssigkeit kann auch unmittelbar auf die Nebelaustrittsfläche
erfolgen. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung erfolgt dies am oberen Ende des
Kontaktkörpers, so daß die Flüssigkeit bei Überladung der Poren über die Außenfläche
des Kontaktkörpers ablaufen kann, wobei der Prozeß so zu führen ist, daß der Kontaktkörper
mit Flüssigkeit nicht übersättigt wird, da die Blasenbildung durch den geschlossenen
Ölfilm an der Austritts-Oberfläche behindert. wird. Während es grundsätzlich möglich
ist, für Verbrennungszwecke das zu verbrennende Öl durch Wärmezufuhr zu verdampfen,
bietet das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
erhebliche Leistungseinsparung. Zur Erzeugung von Sattdampf aus einem Kilogramm Heizöl
werden etwa 330 Watt Netto-Heizleistung benötigt. Um ein Kilogramm Öl mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zu vernebeln, wird jedoch nur eine Brutto-Heizleistung
von 50 Watt benötigt, da ja nur eine Teilfraktion und hierbei nur eine niedrigsiedende
Teilfraktion des Heizöls verdampft zu werden braucht, während die restliche Vernebelung
infolge der Volumenvergrößerung des verdampften Anteils und der mechanischen Vorgänge
im Bereich der Blasenbildung und des Blasenzerfalls erfolgen.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung zur Verwendung als Heizölbrenner ist vorgesehen,
daß der Durchlaß für den erzeugten Heizölnebel und/oder eines Nebel-Luft-Gemisches
mit einer Abzugsleitung in Verbindung steht und daß das im Brennraum befindliche Ende
der Abzugsleitung als Brennerkopf ausgebildet ist. Da als Trägergas zur Abnahme des
erzeugten Nebels Luft eingesetzt wird, die in ihrer Menge unter dem Gesichtspunkt
der Primärluft bemessen wird, ergibt sich somit die Möglichkeit, dem Brennerkopf ein
optimal aufbereitetes Brennstoff-Luftgemisch zuzuführen. Die Primärluftmenge ist hierbei
in bezug auf die Verbrennungsbedingungen unterstöchometrisch, so daß dem Brennerkopf
ein überfettetes Brennstoff-Luftgemisch zugeführt wird, das aufgrund der feinteiligen
Vernebelung praktisch Gascharakter besitzt. Der Brennerkopf kann hierbei in üblicher
Weise wie ein Gasbrenner mit regelbaren Zufuhreinrichtungen zu Zufuhr von Sekundärluft
zur Einstellung des für eine rückstandslose Verbrennung erforderlichen Luftverhältnisse
ausgebildet sein.
[0021] In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung für den Einsatz als Brenner
ist ferner vorgesehen, daß der Brennerkopf als Flammenhalter ausgebildet ist und durch
einen Formkörper aus einem offenporigen Sinterwerkstoff besteht. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß nach dem Zünden des aus dem Flammenhalter austretenden Gemisches
die Oxidationsreaktion zwischen dem Brennstoffnebel und dem Luftsauerstoff bereits
innerhalb des Porenkörpers einsetzt, so daß bei einer entsprechenden Einstellung des
Brennstoff-Luftverhältnisses die Verbrennung lautlos und ohne sichtbaren Gas-Flammenkörper
abläuft. Der weitere besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht
dann darin, daß der Flammenhalter in seiner äußeren Form den eigentlichen Flammenkörper
darstellt und damit unmittelbar an die Geometrie des Brennraumes bzw. der durch den
Brennraum definierten Wärmetauscherflächen angepaßt werden kann. Damit ist die Möglichkeit
gegeben, daß auch für die Verbrennung von Heizöl anstelle einer großvolumigen Flamme
mit einer mehr oder weniger vollständigen Verbrennung ein in seiner Form weitgehend
beliebig gestaltbarer Oberflächenbrenner zur Verfügung steht. Dies hat den weiteren
Vorteil, daß Wärme während der Verbrennungsreaktion durch Festkörperstrahlung aus
dem Prozeß ausgekoppelt wird und damit die Prozeßtemperatur unter der Gleichgewichtstemperatur
der NO-Bildung liegt, was zu äußerst niedrigen NO
X-Anteilen im Abgas führt. Es liegt nahe, daß der Verbrennungsprozeß auch so geführt
werden kann, daß der "Flammenhalter" als Gasgenerator wirkt, d.h. die Verbrennung
läuft mit Luftmangel ab.
[0022] Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen von Vorrichtungen sind in den Unteransprüchen
25 bis 27 angegeben.
[0023] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 bis 5 unterschiedliche Durchführungsformen des Verfahrens,
Fig. 6 eine als Heizölbrenner ausgebildete Vorrichtung,
Fig. 7 eine andere Ausführungsform eines Kontaktkörpers,
Fig. 8 eine schematische Anordnung für eine Sprüh- und Verdampfungsvernebelung,
Fig. 9 eine Ausführungsform eines Brenners für eine Sprühverdampfung.
[0024] Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Verfahren wird in einen Druckraum 1,
der durch einen offenporigen Kontaktkörper aus einem Sintermaterial verschlossen
ist, über eine Förderpumpe 3 eine Flüssigkeit, beispielsweise Heizöl, und über einen
Kompressor 4 ein Gas, beispielsweise Luft, eingeführt. Die der Druckkammer 1 abgekehrte
Seite des Kontaktkörpers 2, die Nebelaustrittsfläche 5, mündet hierbei in einen Raum,
aus dem der sich bildende Nebel, beispielsweise durch ein Trägergas, abgeführt wird.
Aus dem Druckraum 1 wird das Flüssigkeits-Gasgemisch durch die Poren des Kontaktkörpers
2 hindurchgetrieben, wobei die Temperaturlage der gesamten Anordnung unterhalb der
Siedetemperatur der Flüssigkeit liegt. Die Zerstäubung der Flüssigkeit erfolgt nun
auf der Nebelaustrittsseite 5 des Kontaktkörpers 2 dadurch, daß sich jeweils an den
Porenöffnungen des Kontaktkörpers kleine Blasen bilden, die ständig zerplatzen, wobei
ein Teil der in der Blasenoberfläche enthaltenen Flüssigkeit in Form feinster Tropfen,
frei in den Sammelraum tritt und bei der Verwendung eines Trägergases praktisch in
vollem Umfang von der Nebelaustrittsfläche 5 abgenommen wird. Um die Übernahme größerer
Tropfen vom Trägergas zu vermeiden, ist zumindest die Nebelaustrittsfläche 5 vertikal
ausgerichtet, so daß an ihrem unteren Ende ein Sammler 6 für den Flüssigkeitsüberschuß
angeordnet werden kann. Da es sich hier um eine Zwei-Phasen strömung handelt, muß
die Pumpe 3 nur gegen den Druck des Gases arbeiten. Die Flüssigkeitszufuhr kann jedoch
so dosiert werden, daß praktisch keine Flüssigkeit auf der Nebelaustrittsfläche abläuft.
[0025] Das anhand von Fig. 2 und Fig. 3 erläuterte Verfahren verzichtet auf die Zuführung
eines zusätzlichen Druckgases. Bei diesem Verfahren wird die zu vernebelnde Flüssigkeit
über eine Förderpumpe 3 in einen Druckraum 1 eingefördert, der durch einen offenporigen
Kontaktkörper 2 vorzugsweise aus einem Sintermaterial abgeschlossen ist. Im Druckraum
1 ist eine Heizeinrichtung 7 angeordnet, die die zu vernebelnde Flüssigkeit auf eine,
bezogen auf den Druck an der Oberfläche 5, über dem Siedepunkt der Flüssigkeit liegenden
Temperatur aufheizt. Beim Durchtritt durch den offenporigen Kontaktkörper ergibt sich
eine Druckentspannung der über hitzten Flüssigkeit innerhalb des Kontaktkörpers,
so daß es zu einer spontanen Dampfblasenbildung kommt, die dann einen Teil der Flüssigkeit
in flüssiger Form durch die Kapillaren des Kontaktkörpers hindurchtreibt, so daß aus
der Nebelaustrittsfläche ein Teil der Flüssigkeit in Dampfform und ein anderer Teil
aufgrund der zerplatzenden Blasen in Tröpfchenform austritt. Dieses Verfahren ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn anstatt einer "Einstoff-Flüssigkeit" ein Flüssigkeitsgemisch
vernebelt werden soll, das wenigstens eine niedrig siedende Fraktion aufweist, wie
dies beispielsweise bei normalen Heizölen aber auch bei einer Wasser-in-Öl-Emulsion
der Fall ist. Die Aufheizung eines derartigen Flüssigkeitsgemisches braucht daher
nur auf bzw. etwas über dem Siedepunkt der niedrigst siedenden Fraktion bewerkstelligt
zu werden, so daß in der Regel mit geringen Heizleistungen gearbeitet werden kann.
Im Kontaktkörper verdampft dann aufgrund der Druckentspannung nur der in bezug auf
seinen Siedepunkt überhitzte Flüssigkeitsanteil, so daß der hierbei entstehende Dampf
dann die andere vollständig in flüssiger Phase vorliegende Fraktion in Form zerplatzender
Blasen an der Nebelaustrittsfläche in den Raum bzw. in das abnehmende Trägergas herausdrückt.
Bei Wasser-in-Öl-Emulsion, wie sie insbesondere für Öle mit hochliegendem Siedepunkt
zweckmäßig sind, übernimmt hierbei der Wasseranteil die Funktion der niedrig siedenden,
das Druckgas bildenden Fraktion.
[0026] Fig. 3 zeigt hierbei eine Abwandlung des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Hierbei
wird die Flüssigkeit unter Normaltemperatur in den Druckraum 1 eingeleitet, dort aber
nicht mehr erhitzt. Die Erhitzung erfolgt vielmehr unmittelbar über den mit einer
Heizeinrichtung 8 versehenen Kontaktkörper, so daß hier nicht mehr das gesamte im
Druckraum 1 enthaltene Flüssigkeitsvolumen auf Überhitzungstemperatur gebracht zu
werden braucht. Es wird lediglich die Energiemenge benötigt, um die jeweils im Porenvolumen
des Kontaktkörpers 2 enthaltene Flüssigkeitsmenge aufzuheizen. Hierbei ergibt sich
ferner noch der Vorteil, daß aufgrund der geometrischen Struktur der Porenkanäle in
einem Sinterkörper mit ihren in bezug auf die Durchflußrichtung regellos querund
längslaufenden Porenkanälen mit einer Vielzahl von scharfkantigen Umlenkungen und
Vorsprüngen eine sehr schnelle Dampfblasenbildung eintritt. Hinzu kommt ferner noch,
daß das jeweils über den Kontaktkörper selbst die spezifische Oberfläche eines "Flüssigkeitsfadens"
der aufzuheizenden Flüssigkeit sehr groß ist, so daß sehr schnell über den gesamten
Querschnitt eines derartigen "Flüssigkeitsfadens" der jeweils niedrig siedende Flüssigkeitsanteil
vollständig verdampft und somit noch innerhalb des Kontaktkörpers aufgrund der entstehenden
Volumenvergrößerung eine Funktion als "Druckgas" erfüllen kann.
[0027] Bei den vorstehend beschrieben Verfahren ist der Kontaktkörper 2 als sogenannter
Kanalkörper ausgebildet, d.h. der Kontaktkörper 2 wird von der zu vernebelnden Flüssigkeit
in seiner vollen Länge durchströmt, so daß in jedem Falle ein Druckgefälle zwischen
Druckkammer 1 und der Nebelaustrittsfläche 5 vorhanden sein muß.
[0028] Bei dem anhand von Fig. 4 beschriebenen Verfahren, das sich in besonders einfacher
Weise in eine funktionstüchtige Vorrichtung umsetzen läßt, und das insbesondere für
die Vernebelung von Flüssigkeitsgemischen mit wenigstens einer niedrig siedenden Fraktion
eingesetzt wird, ist in einer Halterung 9 ein Kontaktkörper 2, der vorzugsweise wiederum
aus einem offenporigen Sintermaterial besteht, angeordnet. Die der Nebelaustrittsfläche
5 abgekehrte Fläche 10 des Kontaktkörpers 2 ist hierbei mit einer Heizeinrichtung,
vorzugsweise einem elektrischen Flächenheizkörper verbunden, so daß in Richtung des
Pfeiles 11 ein Temperaturgefälle im Kontaktkörper 2 vorhanden ist. Die zu vernebelnde
Flüssigkeit wird über eine Förderpumpe 3 auf den Kontaktkörper 2 aufgegeben, wobei
die Aufgabe in der Nähe der rückwärtigen Fläche 10 seitlich oder axial erfolgt. Die
Flüssigkeitsaufgabe erfolgt hier praktisch druckfrei, da von der Förderpumpe lediglich
der Druck aufgebracht werden muß, der erforderlich ist, um bei einer vorgegebenen
Fördermenge gegen den im Kontaktkörper 2 bestehenden Gasdruck anzufördern. Die Förderleistung
der Pumpe wird hierbei noch durch die Saugwirkung der Kapillaren des Kontaktkörpers
unterstützt, wobei wiederum die Blasenbildung der niedrig siedenden Fraktion aufgrund
der scharfkantigen Porenstruktur im Kontaktkörper sehr schnell erfolgt und damit der
höher siedende Anteil aus dem Kontaktkörper unter Blasenbildung herausgepreßt wird,
so daß wiederum der entstehende Nebel auf der Nebelaustrittsfläche 5 abgenommen werden
kann.
[0029] In Fig. 5 ist ein gegenüber dem vorstehend beschriebenen Verfahren abgewandeltes
Verfahren dargestellt. Während bei den vorstehend beschriebenen Verfahren die zu vernebelnde
Flüssigkeit in einer solchen Menge zugeführt wird, daß das Porenvolumen des Kontaktkörpers
2, abgesehen von den sich bildenden Dampfblasen, vollständig gefüllt ist und die Vernebelung
durch die platzenden Blasen an der Nebelaustrittsfläche erfolgt, wird bei dem Verfahren
gem. Fig. 5 über ein Gebläse 4 ein Gas, beispielsweise Luft, unter Druck in einen
Druckraum 1 eingeführt, dessen Austrittsöffnung wiederum durch einen Kontaktkörper
2, vorzugsweise aus einem Sintermaterial verschlossen ist. Das Druckgas kann hierbei
zusätzlich noch aufgeheizt sein, wie dies durch den Wärmetauscher 12 angedeutet ist.
[0030] Die zu vernebelnde Flüssigkeit wird nun über eine Förderpumpe 3 so auf den Kontaktkörper
2 aufgegeben, daß die innere Porenoberfläche des Kontaktkörpers 2 nur benetzt wird.
Dieser Flüssigkeitsfilm wird nun von dem durch die Kapillaren des Kontaktkörpers 2
strömenden Treibgas mitgerissen, wobei sich bei der Verwendung von Sintermaterial
jeweils an den scharfkantigen Vorsprüngen und Umlenkungen der Kapillaren im Kontaktkörper
2 kleine Tropfen ablösen, die in ihrer Größe jedoch nie größer werden können, als
die Kapillaren selbst, die dann an der Nebelaustrittsfläche 5 ausgeblasen werden.
[0031] Größere Tropfen bilden wieder im Bereich der Porenöffnungen an der Nebelaustrittsfläche
5 Blasen, so daß auch bei einem Zusammenlaufen des Flüssigkeitsfilms eine einwandfreie
Vernebelung gegeben ist. Wird das Druckgas aufgeheizt durch den Kontaktkörper 2 geführt,
so tritt zu der rein mechanischen Zerteilung des Flüssigkeitsfilms noch eine Teil-Verdampfung,
so daß auf der Nebelaustrittsseite je nach Temperaturlage statt eines rein mechanisch
erzeugten Nebels ein Nebel mit überproportionalem Dampfanteil austritt.
[0032] Bei allen vorstehend darstellten schematischen Ausführungsbeispielen ist der Kontaktkörper
rein schematisch unverhältnismäßig großvolumig dargestellt. In einer praktischen
Ausführungsform (Fig. 7) kann jedoch dieser Kontaktkörper auch durch eine Trägerplatte
22 gebildet werden, die mit einer Vielzahl von axialen Bohrungen 23 versehen ist und
auf die lediglich auf der Austrittsseite eine entsprechend dimensionierte Platte
24 aus einem Sintermaterial aufgesetzt ist. So ist es insbesondere für beheizte Kontaktkörper
möglich, diese Trägerplatte aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit herzustellen,
so daß die für die Vernebelung besonders vorteilhafte Porengeometrie nur durch eine
verhältnismäßig dünne Sinterplatte, die am Ende des mit Bohrungen versehenen Trägerkörpers
angeordnet ist, bewirkt wird. Damit besitzen dann die Bohrungen am Ende der Trägerplatte
eine regellose Öffnungsgeometrie, d.h. eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen deren
Austrittswinkel von der Achse der Bohrungen im Trägerkörper abweichen. Auch in der
Kontur der Öffnungen ergeben sich dann entsprechend regellose Abweichungen und es
sind die für die Blasenbildung im Kontaktkörper und auf der Nebelaustrittsfläche erwünschten
scharfen Kanten ebenfalls vorhanden. Da eine derartige Sinterplatte eine genügende
Eigenfestigkeit aufweist, ist es nicht erforderlich, die Sinterplatte fest mit dem
Trägerkörper zu verbinden, so daß Relativverschiebungen zwischen Sinterplatte und
Trägerkörper aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der verwendeten
Materialien ohne Einfluß bleiben.
[0033] Anhand von Fig. 6 wird ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung in Form eines Heizölbrenners
dargestellt. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Mischkammer 13, in
die eine Zuleitung 14 für die Einführung von Trägerluft. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Mischkammer 13 zylindrisch ausgebildet. In den Innenraum der Mischkammer
13 ragt axial eine stabförmig ausgebildete Heizpatrone 15 hinein, auf die als Träger-
und Wärmeübertragsungskörper eine Zwischenhülse 16 aus Messing aufgeschoben ist. Auf
die Zwischenhülse 16 ist ein rohrförmiger Kontaktkörper 2 aus einem offenporigen Sintermaterial
aufgeschoben.
[0034] Im oberen Bereich der Mischkammer 13 mündet eine Heizölzuleitung 17 ein, deren Mündung
bis an den Kontaktkörper 2 herangeführt ist, so daß unter Ausnutzung der Kapillarwirkung
das über eine nicht näher dargestellte Pumpe zugeführte Heizöl vom Kontaktkörper 2
aufgenommen wird. Im oberen Bereich der Mischkammer 13 ist ein Auslaßkanal 18 vorgesehen,
durch den mit Hilfe der über die Zuleitung 14 zugeführten Trägerluft der von der
äußeren Oberfläche des Kontaktkörpers 2 abgenommene Heizölnebel aus der Mischkammer
abgezogen wird. Der Vorgang der Heizölvernebelung erfolgt nach dem anhand von Fig.
4 beschriebenen Verfahren, so daß hinsichtlich der Funktionsweise der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung hierauf verwiesen werden kann.
[0035] Der Abzugskanal 18 steht mit einem Brennerkopf 19 in Verbindung, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch einen als Flammenhalter 20 dienenden Formkörper aus einem
offenporigen Sinterwerkstoff gebildet wird. Der über den Abzugskanal 18 aus der Mischkammer
13 abgezogene Heizölnebel, dessen Trägerluftmenge noch unterstöchometrisch vorgegeben
ist, wird nun nach Zumischung von Zweitluft über einen Zuleitungskanal 21 im Abzugskanal
18 auf der Innenseite des Flammenhalters mit dem durch Trägerluft und Sekundärluft
vorgegebenen Druck aufgegeben, so daß das nunmehr stöchometrisch oder überstöchometrisch
eingestellte Heizölnebel-Luft-Gemisch durch die Porenkanäle des Formkörpers hindurchtritt.
Nach dem Zünden des Gemisches heizt sich nach ganz kurzer Brennzeit der Flammenhalter
20 seinerseits auf, so daß der Verbrennungsvorgang, d.h. hier also die Oxidationsreaktion
zwischen dem Heizölnebel und dem Sauerstoff der Luft bereits innerhalb des Flammenhalters
20 einsetzt, so daß sich auf der Außenseite des Flammenhalters praktisch eine flammenlose
Verbrennung ergibt. Die Heizwirkung erfolgt hierbei wie üblich in erster Linie über
den Wärmeaustausch der aufzuheizenden Fläche mit den abströmenden heißen Verbrennungsgasen.
Der Flammenhalter selbst gibt Wärme durch Strahlung an die umschließenden Brennraumwände
ab. Dies bietet dementsprechend die Möglichkeit, über die Formgebung von Flammenhalter
und Brennraum auch die vorhandene Strahlungswärme noch optimal abzunehmen. Ein derartiger
Brennerkopf in Verbindung mit der Gemischaufbereitung bietet somit auch für die Verbrennung
von Heizöl alle möglichen Feuerungen, wie sie bisher nur bei der Verbrennung von Gas
mit sogenannten Vormischflammen möglich war.
[0036] Bei der thermischen Vernebelung von Heizöl darf die maximale temperatur 250° C nicht
überschreiten, da bei höheren Temperaturen die Gefahr der Ablagerung von Siederesten
des Verdampfungsprozesses besteht. Der Kontaktkörper 2 weist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel einen mittleren Porendurchmesser von 40 µm auf. Der ebenfalls
aus einem Sintermaterial hergestellte Flammenhalter des Ausführungsbeispiels ist
dagegen so ausgelegt, daß er einen mittleren Porendurchmesser von 100 µm besitzt.
Bei einer Porosität von etwa 50% Hohlraumanteil des gesamten Flammenhaltervolumens
ergibt sich für den Brennerkopf lediglich ein Druckabfall von etwa 20 mm Wassersäule.
Bei Drücken in dieser Größenordnung kann die Verbrennungsluftförderung mit üblichen
Brennergebläsen erfolgen.
[0037] Im orientierenden Versuch zur Ideenprüfung ergab sich mit einer Vorrichtung gem.
Fig. 6, daß für die Vernebelung von 0,1 kg/h Heizöl nur eine elektrische Brutto-Leistung
von 19 Watt notwendig war. Zur vollständigen Verdampfung dieser Ölmenge wären dagegen
netto 34 Watt erforderlich.
[0038] Die Verbrennung erfolgte geräuschlos und gleichmäßig über die gesamte Flammenhalterfläche.
Die Flamme brennt beim Start selbst bei einer Luftzahl n = o,8 blau, vergleichbar
einer Gasflamme. Die maximale thermische Flächenbelastung des Flammenhalters lag bei
etwa 78 W/cm², wobei der Flammenhalter glühte (ca. 700 bis 750° C).
[0039] Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform wird eine Sprüh-Vernebelung mit der
vorbeschriebenen Verdampfungs-Vernebelung kombiniert. Hier ist eine Mischkammer 25
vorgesehen, die beispielsweise einen Kreisquerschnitt aufweist. In die Mischkammer
25 mündet eine Zerstäüberdüse 26 für die Flüssigkeit, beispielsweise Heizöl, ein,
die über eine Rohrleitung 27 mit einer Förderpumpe 28 in Verbindung steht. Gleichachsig
zur Zerstäüberdüse 26 münden in die Mischkammer 25 zwei Zuleitungen 29 für die Einleitung
eines Trägergases, beispielsweise Luft, ein, das in der Mischkammer in Gleichstrom
zum Sprühstrahl 30 geführt wird.
[0040] Das über den Sprühstrahl 30 in den Trägergas-Teilstrom eingebrachte Tropfenkollektiv
wird nun umgelenkt. Dies kann, wie in Fig. 8 schematisch angedeutet dadurch erfolgen,
daß das Trägergas-Tropfen-Gemisch in einen Trägergas-Hauptstrom 31 unter einem Winkel
aufgegeben wird oder aber dadurch, daß die gleichachsig zum Sprühstrahl 30 eingeführte
gesamte Trägergasmenge durch eine entsprechende Abwinkelung des Strömungskanals umgelenkt
wird. Dies ist in Fig. 8 durch die gestrichelt dargestellte Verlängerung 33 der Seitenwand
32 der Mischkammer 25 angedeutet. Der Umlenkbereich bildet die Umlenkkammer 46 mit
Auslaß 45.
[0041] Die der Zerstäuberdüse 26 unmittelbar gegenüberliegende Wandung 34 bildet hierbei
eine Umlenkfläche. Infolge der durch die Umlenkung auf die größeren Tropfen einwirkenden
Zentrifugalkräfte, unterstützt durch die in etwa in gleicher Richtung verlaufenden
Massenkräfte, werden die großen Tropfen auf die Umlenkfläche 34 ausgeschleudert (Pfeil
35), so daß nur die feinsten Tropfenanteile im Umlenkungsbereich von der Trägergasströmung
als Nebel mitgenommen werden.
[0042] Die auf die Umlenkfläche 34 auftreffenden großen Tropfen fließen zu einer Rücklaufflüssigkeit
zusammen und können als Rücklaufflüssigkeit über einen Abzug 37 aus der Vorrichtung
abgezogen werden. Ein druckabhängig steuerbares Auslaßventil, das über eine in der
Zulaufleitung 27 liegende Drucksteuereinrichtung 39 angesteuert wird, ist sichergestellt,
daß der für die Rücklaufflüssigkeit zur Verfügung stehende Ablaufquerschnitt immer
proportional zur aufgegebenen Flüssigkeitsmenge steht.
[0043] Wird die Flüssigkeit in einen aufgeheizten Trägergasstrom zerstäubt, so wird zweckmäßigerweise
die in der Rücklaufflüssigkeit enthaltene Wärmeenergie über einen Wärmetauscher 40
zurückgewonnen, der mit der Zulaufleitung 27 verbunden ist.
[0044] Zur Verbesserung der Venebelungsleistung ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der die Umlenkfläche 34 bildende Wandteil 41 beispielsweise elektrisch beheizbar ausgebildet,
was durch die Heizstäbe 42 schematisch angedeutet ist. Die auf der Umlenkfläche zu
einem Flüssigkeitsfilm zusammenlaufenden Flüssigkeitstropfen werden nun bei Aufheizung
des Wandteils 41 auf die Siedetemperatur der Flüssigkeit zumindest zum Teil verdampft,
so daß der sich bildende Dampf (Pfeil 43) vom Trägergasstrom mitgenommen wird. Der
Aufwand an Wärmeenergie ist verhältnismäßig gering, da nur eine dünne Flüssigkeitsschicht
zu verdampfen ist. Wichtig ist hierbei, daß die als beheizbare Kontaktfläche dienende
Umlenkfläche 34 in ausreichender Länge über den Aufprallbereich 44 der großen Tropfen
hinausreicht, so daß eine ungestörte Dampfbildung erreicht wird.
[0045] Der die Kontaktfläche bildende Wandteil 41 kann zur Verbesserung der Verdampfungsleistung
auch als offenporiger Kontaktkörper ausgebildet sein, so daß durch die Kapillarwirkung
die auftreffenden Tropfen aufgesogen werden, innerhalb des Kon taktkörpers wieder
eine sehr schnelle Verdampfung stattfindet, wobei der sich bildende Dampf einen Teil
der Flüssigkeit unverdampft an die Oberfläche wieder heraustreibt und hierbei Blasen
bildet. Die Blasen zerplatzen, wobei ein Teil der Blasenhaut in Form feinster Tropfen
vom Trägergasstrom zusammen mit dem Dampfanteil mitgerissen wird. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn, wie beim Einsatz von Heizöl, die zu vernebelnde Flüssigkeit
aus einem Gemisch von Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Siedepunkten gebildet wird.
Der niedrigsiedende Flüssigkeitsanteil verdampft und treibt hierbei den höhersiedenden
Flüssigkeitsanteil in Form feinster Tröpfchen, die aus zerplatzenden Blasen entstehen,
in den Trägergasstrom aus.
[0046] Fig. 9 zeigt eine andere Ausführungsform, wie sie insbesondere als Heizölbrenner
eingesetzt werden kann. Bei dieser Auführungsform wird das Heizöl über eine Zulaufleitung
27 unter Druck einer Zerstäuberdüse 26 aufgegeben, deren Sprühstrahl 30 axial in eine
rohrförmige Mischkammer 25 eingeleitet wird. Koaxial zur Düse 26 wird Verbrennungsluft
über den Einlaß 29 in die Mischkammer 25 eingeführt. Die Mischkammer 25 wird durch
ein Rohr 47 aus einem gut wärmeleitenden Material gebildet, dessen Wandung an seinem
der Zerstäuberdüse 26 zugekehrten Ende mit eine Heizeinrichtung 42 versehen ist. Mit
Abstand zur Mündung der Zerstäuberdüse 26 ist im Rohrinnern eine Umlenkplatte 48 angeordnet,
durch die der mit Heizöltröpfchen beladene Trägergasstrom eine Umlenkung gegen die
Innenwandung des Rohres 47 erfährt, so daß größere Tropfen gegen die Wandung ausgeschleudert
werden, bzw. auf die Umlenkfläche 48 auftreffende Tropfen zu größeren Tropfen zusammelaufen
und bei vorzugsweise horizontaler Anordnung der Vorrichtung auf der Sohle des Rohres
47 sammeln.
[0047] Bei Aufnahme des Betriebes wird zunächst über die Heizeinrichtung 42 die Wandung
im vorderen Teil der Mischkammer 25 aufgeheizt, so daß der auf die Wandung auftreffende
Teil der Flüssigkeitstropfen verdampft wird und von der Verbrennungsluft zusammen
mit den feinsten Tropfen als Öl-Dampf-Luft-Gemisch über das Rohr 47 geführt wird.
Die Mündung 49 des Rohres 47 ist hierbei in nicht näher dargestellter Weise mit einem
Flammenhalter versehen, so daß das Rohrende zugleich den Brenner bildet. Schon nach
kurzer Betriebszeit heizt sich das Rohr 47 auf, so daß über die Wärmeleitung des Rohrmaterials
auch der den Heizöleintrittsbereich der Mischkammer 25 umschließende Teil der Rohrwandung
hoch aufgeheizt wird und dementsprechend die Heizeinrichtung 42 abgeschaltet werden
kann. Aufgrund der Aufheizung des Rohres verdampfen zugleich auch noch etwa vom Strom
der Verbrennungsluft mitgerissene größere, an der Umlenkfläche 48 abgeschiedene
Tropfen, so daß aus der Mündung 49 der Heizölanteil praktisch nur noch als Dampf vom
Strom mitgeführt wird, so daß der Brenner praktisch wie ein Gasbrenner betrieben werden
kann. Auch bei dieser Ausführungsform ist der mit der Heizeinrichtung versehene vordere
Wandungsteil der Mischkammer 25 als offenporiger Kontaktkörper ausgebildet, so daß
die vorbeschriebene Flüssigkeitsvernebelung durch Verdampfung und Blasenbildung stattfindet.
Nach dem Abschalten der Heizeinrichtung 42 heizt das Rohr 47 den als offenporigen
Kontaktkörper ausgebildeten Wandteil durch Wärmeleitung soweit auf, daß die beschriebene
verdampfung von niedrigsiedenden Anteilen der Flüssigkeit erfolgt.
[0048] Die anhand von Fig. 6 als Heizölbrenner verwendbare Vorrichtung kann auch noch dahingehend
ergänzt werden, daß der als Brennerkopf 19 ausgebildete offenporige Formkörper aus
Sintermetall wenigstens teilweise Materialien aufweist, die auf das zu verbrennende
Heizöl katalytisch wirken. Diese Materialien können in der Pulverzusammensetzung des
Ausgangsmaterials enthalten sein und/oder durch Aufdampfen aufgebracht werden. Zu
diesen katalytisch wirkenden Materialien gehört beispielsweise Nickel. Derartige
katalytisch wirkende Stoffe sind grundsätzlich bekannt, bisher jedoch in dieser Verwendungsform
nicht eingesetzt worden. Die Wirkung beruht darauf, daß die Verbrennungs- bzw. Reaktionstemperatur
zwischen dem Luftsauerstoff und dem Heizöl abgesenkt wird. Dies hat zwar den Nachteil,
daß das für Heizzwecke zur Verfügung stehende Temperaturgefälle geringer ist als
bei einer normalen Verbrennung. Der Vorteile besteht aber darin, daß gerade in Heizölen
organisch gebundene Stickstoffanteile enthalten sind, die sich schon bei den normalen
Brenntemperaturen einer Heizölflamme mit dem Luftsauerstoff der Verbrennungsluft zur
Stickoxiden verbinden können. Durch die katalytisch bewirkte Absenkung der Brenntemperatur
wird die Stickoxidbildung aus den organisch gebundenen Stickstoffanteilen im Heizöl
reduziert, so daß dem Nachteil des zur Verfügung stehenden geringeren Temperaturniveaus
der Vorteil einer günstigeren Abgaszusammensetzung gegenübersteht.
1. Verfahren zum Vernebeln einer Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit auf einen offenporigen Kontaktkörper aufgegeben, mittels eines
Gases unter Druck durch die Porenkanäle getrieben und der erzeugte Nebel von der
Oberfläche des Kontaktkörpers abgeführt wir.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit vorzugsweise
im Bereich des Kontaktkörpers auf ihre Siedetemperatur aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizung der
Flüssigkeit über den Kontaktkörper selbst erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flüssigkeit unter Druck auf den Kontaktkörper aufgegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
als Flüssigkeitsgemisch aus wenigstens zwei Flüssigkeitsfraktionen mit unterschiedlichen
Siedepunkten auf den Kontaktkörper aufgegeben wird und daß das Druckgas durch Erhitzen
der Flüssigkeit auf wenigstens die Siedetemperatur der niedrigst siedenden Flüssigkeitsfraktion
erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit
zusammen mit einem zusätzlichen Druckgas auf den Kontaktkörper aufgegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit auf den
vom zusätzlichen Druckgas durchströmten Kontaktkörper in einer solchen Menge dosiert
aufgegeben wird, daß die Porenoberfläche im Kontaktkörper im wesentlichen nur benetzt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Druckgas
vor der Einleitung in den Kontaktkörper aufgeheizt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
vernebelnde Flüssigkeit in einem Trägergasstrom als Tropfenkollektiv zerstäubt wird,
daß aus dem Tropfenkollektiv durch Umlenkung des Trägergasstromes die eine vorgegebene
maximale Tropfengröße überschreitenden Tropfen auf einen beheizten Kontaktkörper ausfgebracht
und in den Trägergasstrom verdampft werden.
10. Vorrichtung zum Vernebeln einer Flüssigkeit mit einer Zufuhrleitung für die zu
vernebelnde Flüssigkeitsmenge, die mit einem Vernebelungskörper verbunden ist, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vernebelungskörper als offenporiger Kontaktkörper ausgebildet ist, der mit
der Zufuhr (3; 17) für die Flüssigkeit und mit Mitteln zur Erzeugung eines Druckgases
(4; 8) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die austrittsseitige
Porenoberfläche des Kontaktkörpers (Nebelaustrittsfläche 5) wenigstens zum Teil mit
scharfkantigen Vorsprüngen versehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im
Bereich der Nebelaustrittsfläche (4) des Kontaktkörpers (2) die Porenöffnungen eine
regellose Öffnungsgeometrie aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kontaktkörper (2) eine Porosität aufweist, die einem Hohlraumvolumen zwischen etwa
30 bis 80%, vorzugsweise 40 bis 60% des Kontaktkörpervolumens entspricht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlraumvolumen
etwa 45 bis 55% des Kontaktkörpervolumens entspricht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
mittlere Porendurchmesser im Kontaktkörper zwischen etwa 20 bis 150 µm, vorzugsweise
zwischen 40 und 100 µm liegt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kontaktkörper (2) aus einem offenporig gesinterten Formkörper besteht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kontaktkörper (2) mit einer Heizeinrichtung (8) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizeinrichtung (8) auf einer der Nebelaustrittsfläche (5) abgekehrten Fläche des
Kontaktkörpers (2) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kontaktkörper (2) von einer Mischkammer (13) umschlossen ist, die eine Eintrittsöffnung
(14) für ein Trägergas und eine Austrittsöffnung (18) für die Abfuhr des mit dem erzeugten
Nebel vermischten Trägergases aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zufuhrleitung (17) für die Flüssigkeit im oberen Bereich an dem Kontaktkörper (2)
ausmündet und daß im unteren Bereich des Kontaktkörpers (2) ein mit einer Abzugsleitung
versehener Flüssigkeitsüberschußsammler (6) vorgesehen ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kontaktkörper (2) als Kanalkörper ausgebildet ist, der mit seinem mit der Flüssigkeitszufuhr
o in Verbindung stehenden Ende die Austrittsöffnung einer Druckkammer (1) bildet.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Druckkammer (1) eine Zuleitung für ein Druckgas einmündet.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22, insbesondere zur Vernebelung
von Heizöl zu Verbrennungszwecken, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischkammer (25)
mit einer Zerstäuberdüse (26) für die zu vernebelnde Flüssigkeit und mit einem Einlaß
(29) für wenigstens einen Teil des Trägergases vorgesehen ist, daß mit Abstand zur
Düsenmündung ein mit der Heizeinrichtung (42) verbundener Kontaktkörper (41) zugeordnet
ist und daß eine Umlenkung (24) und nachfolgend ein Auslaß (45) für den mit dem Flüssigkeitsnebel
beladenen Trägergasstrom vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 23, insbesondere zur Vernebelung
von Heizöl zu Verbrennungszwecken, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktkörper
(2) vorzugsweise rohrförmig ausgebildet und vorzugsweise vertikal ausgerichtet in
der Mischkammer (13) angeordnet und mit einer Heizeinrichtung (15) verbunden ist
und die Flüssigkeitsaufgabe im Bereich eines Endes des Kontaktkörpers (2) angeordnet
ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die
als Zerstäuberdüse (26) Flüssigkeitsaufgabe mit ihrer Mündung koaxial und mit Abstand
an einem Ende des rohrförmigen Kontaktkörpers (41) angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem der Flüssigkeitsaufgabe abgekehrten Ende des rohrförmigen Kontaktkörpers (41)
die Umlenkung (48) für den mit dem Flüssigkeitsnebel beladenen Trägergasstrom angeordnet
ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Mischkammer (25) auf der der Düse (26) gegenüberliegenden Wandung ein mit einer
Heizeinrichtung (42) versehener Kontaktkörper (41) angeordnet ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 27, zur Verwendung als Heizölbrenner,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß (45) für den erzeugten Heizölnebel und/oder
eines Nebel/Luftgemisches mit einer Abzugsleitung (14) in Verbindung steht und daß
das im Brennraum befindliche Ende der Abzugsleitung (18) als Brennerkopf (19) ausgebildet
ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennerkopf als
Flammenhalter (20) ausgebildet ist und aus einem Formkörper aus einem offenporigen
Sintermaterial besteht.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Abzugsleitung (18) eine Zuleitung (21) für die regelbare Zufuhr von Verbrennungsluft
einmündet.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß der
als Brennerkopf (19) ausgebildete Formkörper aus Sintermetall wenigstens teilweise
auf das zu verbrennende Heizöl katalytisch wirkende Materialien aufweist.