[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hochdruckentladungslampe nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei derartigen Hochdruckentladungslampen handelt es sich insbesondere um Metallhalogenidentladungslampen
mit einem Entladungsgefäß aus Quarzglas.
[0003] Derartige Lampen mit hohen Leistungen in der Größenordnung von ca. 100 bis 1000
W benötigen ein stabiles Haltegestell, das das Entladungsgefäß im Außenkolben haltert.
Dabei tritt das Problem der unterschiedlichen thermischen Ausdehnung der verschiedenen
Lampenmaterialien auf. Andererseits muß auch ein Auslenken des Entladungsgefäßes aus
der axialen Richtung bei Stoßbelastung verhindert werden.
[0004] Üblicherweise werden diese Probleme dadurch gelöst, daß beide Quetschungen des Entladungsgefäßes
von einem Führungselement in Form einer Manschette aus einem Metallband umgeben sind,
das jeweils mit dem Haltegestell verbunden ist.
[0005] Dadurch wird das Entladungsgefäß in seiner axialen Lage geführt und dehnt sich nur
in axialer Richtung aus. Eine seitliche Ablenkung, z.B. durch Stoß, wird vermieden.
Derartige Führungselemente sind beispielsweise aus der US-PS 4 376 259 und aus der
DE-OS 30 06 846 entnehmbar. Es hat sich nun gezeigt, daß diese Manschetten die zunehmende
Automatisierung der Herstellung und die rationellere Fertigung verschiedener Lampentypen
behindern und nicht die gewünschte Stoßfestigkeit sicherstellen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, den Aufbau des Haltegestells bei einer Hochdruckentladungslampe
weiter zu vereinfachen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
Ausbildungen der Erfindung, die besonders vorteilhaft sind, finden sich in den Unteransprüchen.
[0008] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß der Gestellaufbau unterschiedlicher
Lampentypen (z.B. mit zylindrischem oder elliptischen Außenkolben) vereinheitlicht
werden kann. Darüber hinaus wird die Stoßfestigkeit der Lampe verbessert. Dies wurde
durch Fall- und Schwingtischversuche bestätigt.
[0009] Die mechanische Verarbeitbarkeit des Haltegestells und damit die vollautomatische
Montage der Lampe wird durch das erfindungsgemäße Führungselement entscheidend erleichtert.
Indem es die Quetschung leicht klemmend umfaßt, ist es möglich, daß das Führungselement
an der Quetschung selbsthalternd angebracht wird, was den Fertigungsablauf vereinfacht.
[0010] Weiterhin ist das Führungselement so gestaltet, daß es die Zahl der zu verarbeitenden
Schweißpunkte reduziert. Durch die sorgfältige Wahl des Materials (Eisen mit Nickelschicht
überzogen, Handelsname "Hilumin") wird die Qualität der Schweißverbindungen verbessert.
Der gewellte Arm ermöglicht eine Buckelschweißung des Führungselements am Haltegestell,
wodurch die Schweißung zusätzlich vereinfacht und verbessert wird.
[0011] Bei Verwendung von federnden Laschen paßt sich das Führungselement erheblich besser
als die bekannten Manschetten an die individuelle Gestalt der einzelnen Quetschung
an. Damit hängt auch zusammen, daß das Ausbrechen von Quarzteilchen sowie Quetschungsbrüche
bei Stoßbelastung bzw. Resonanzbeschleunigung (z.B. beim Postversand der Lampe) weitgehend
unterbunden wird.
[0012] Besonders geeignet sind federnde Laschen, deren Breite im Vergleich zur Gesamtlänge
der zugehörigen Rechteckseite klein ist. Diese Anordnung erlaubt es, verschiedene
Wattstufen eines Lampentyps, die unterschiedliche Abmessungen der Quetschung besitzen,
mit dem gleichen Führungselement auszustatten.
[0013] Die Federwirkung der Laschen kann durch eine Einschnürung am Ansatz der Laschen
gesteigert werden.
[0014] Die Erfindung ist besonders geeignet für Lampen mit einseitig gesockelten Außenkolben.
[0015] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen im folgenden näher erläutert werden.
Es zeigt
Figur 1 eine Hochdruckentladungslampe mit Metallhalogenidfüllung
Figur 2 die Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Führungselements,
das auf die Lampenquetschung aufgeschoben ist.
Figur 3 die Seitenansicht des Führungselements aus Figur 2
Figur 4 die Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines Führungselements,
das auf die Lampenquetschung aufgeschoben ist.
Figur 5 die Seitenansicht des Führungselements aus Figur 4
Figur 6 die um 90° gedrehte Seitenansicht des Führungselements aus Figur 5 (ohne Lampenquetschung)
[0016] Figur 1 zeigt eine Metallhalogenidentladungslampe 1 mit einer Leistungsaufnahme von
250 W. Sie weist einen zylindrischen (oder auch elliptischen) Außenkolben 2 aus Hartglas
auf. Das eine Ende des Kolbens besitzt eine abgerundete Kuppe 3, während das andere
Ende einen Schraubsockel 4 aufweist. Am Schraubsockel 4 sitzt ein Tellerfuß 5, durch
den sich in bekannter Weise vom Schraubsockel aus zwei Zuführungsdrähte 6 in das Kolbeninnere
erstrecken. Sie sind Bestandteile eines Haltegestells 7 für das axial im Außenkolben
2 angeordnete Entladungsgefäß 8. Der eine Zuführungsdraht 6
b ist über einen U-förmig gebogenen Bügel 9 mit der aus der sockelnahen Quetschung
10 des Entladungsgefäßes herausgeführten Stromzuführung 11 verbunden. Der andere
Zuführungsdraht 6a ist mit einem massiven Metallstützstab 12 verschweißt, der sich
achsparallel in Richtung zur Kuppe 3 erstreckt. Das sockelferne Ende des Metallstützstabs
12 ist quer zur Lampenachse abgewinkelt und zu einem Teilkreis 13 gebogen, der am
Umfang des Außenkolbens in Höhe des Ansatzes der Kuppe 3 anliegt. Etwas unterhalb
des Teilkreises 13 ist ein massiver Nickeldraht 14 am Stützstab 12 angebracht, das
mit der aus der sockelfernen Quetschung 15 des Entladungsgefäßes herausgeführten Stromzuführung
16 verschweißt ist. Am Metallstützstab 12 ist weiterhin ein Stanzblechteil 17 mittels
eines abgewinkelten Arms 18 befestigt. Es dient als Führungselement, das sich quer
zur Lampenachse zur sockelnahen Quetschung 10 erstreckt und diese etwa in der Mitte
ihrer Länge umfaßt. Diese Anordnung führt zu einer besonders wirksamen Begrenzung
der Amplitude der Auslenkung des Entladungsgefäßes. Auf ein zweites Führungselement
an der sockelfernen Quetschung kann dabei verzichtet werden. Die Konstruktion des
Führungselements soll im folgenden näher erläutert werden. Weiterhin befinden sich
im Außenkolben zwei Getter 19, 20 zur Aufrechterhaltung eines Vakuums.
[0017] Das Entladungsgefäß 8 ist aus Quarzglas gefertigt. Es besitzt ein zylindrisches Entladungsvolumen,
das eine Füllung aus Inertgas, Quecksilber und mindestens einem Metallhalogenid enthält.
Weiterhin enthält es zwei Elektroden, die axial ausgerichtet einander gegenüberstehen,
und über Folien 29 mit den beiden Stromzuführungen 11, 16 in Verbindung stehen. Die
Folien 29 sind in die beiden Quetschungen 10, 15 eingebettet. Letztere sind mit einer
Wärmestauschicht 30 überzogen, die bis zu den Elektroden reicht. Ein erstes Ausführungsbeispiel
des Stanzblechteils ist in Figur 2 und 3 dargestellt. Es besteht im wesentlichen aus
0,5 mm dickem Hilumin und besitzt einen rechteckigen Rahmen 21 mit abgerundeten Ecken,
der zwei Schmalseiten 22 (mit 13,5 mm Breite) und zwei Längsseiten 23 (mit ca. 22
mm Länge) aufweist. Der Rahmen 21 umgibt eine etwa rechteckige Öffnung 24, wobei
die Rahmenbreite etwa 2 mm beträgt. An jeder der vier Seiten ragt eine federnde Lasche
25, 26 in die Öffnung 24 hinein. Die Laschen 25 an den Querseiten erstrecken sich
über die volle Länge der Querseite 22. Sie sind um ca. 45° aus der Ebene des Stanzblechteils
17 herausgebogen. Die Laschen 26 an den Längsseiten 23 sind um die Breite der Querlaschen
25 kürzer als die Längsseite 23 selbst. Sie sind gleichsinnig wie die anderen Laschen
25 aus dem Stanzblechteil herausgebogen, so daß die vier Laschen insgesamt eine effektive
Öffnung freilassen, die dem doppel-T-förmigen Querschnitt der Quetschung des Entladungsgefäßes
entspricht. An einer der Querseiten 22 ist der Arm 18 zur Befestigung am Stützstab
12 angeformt. Er ist gleichsinnig wie die Laschen aus der Ebene des Stanzblechteils,
jedoch um 90° herausgebogen. Der Arm 18 ist gewellt und weist dadurch zwei Buckel
auf, die das Schweißen erleichtern (vgl. Figur 6).
[0018] Ein zweites Ausführungsbeispiel des Stanzblechteils 17 zeigt Figur 4 bis 6. Gleiche
Bezugsziffern entsprechen den gleichen Teilen wie im ersten Ausführungsbeispiel. Die
Länge der Laschen 25′, 26′ ist hier erheblich kürzer (bei gleicher Breite) als im
ersten Ausführungsbeispiel und beträgt einheitlich 4 mm. Das entspricht ca. 20 bzw.
40 % der Länge der zugehörigen Seiten 22, 23 des Rahmens 21. Die effektive Öffnung
ist dadurch einheitlich großer. Die Laschen 25′ an den Schmalseiten sind an ihrem
Ansatz 27 auf 2 mm verjüngt, um die Federwirkung zu verbessern.
[0019] Die beiden Laschen der Querseiten weisen an ihrem freien Ende einander gegenüberliegende
halbkreisförmige Aussparungen 28 auf. Diese dienen zum Halten des Führungselements
während der Herstellung und des Zuführens des Führungselements.
[0020] Die Konstruktion des zweiten Ausführungsbeispiels erlaubt es besonders gut, das Führungselement
der wechselhaften Form der Quetschung bei unterschiedlichen Lampentypen anzupassen.
Die unterschiedlichen Abmessungen der Quetschung werden dabei durch unterschiedliche
Biegewinkel der Laschen kompensiert.
[0021] Ein zusätzlicher Parameter zur Anpassung der Laschen an die Quetschung besteht darin,
daß der Knickpunkt für die Biegung der Laschen variiert werden kann. In den beiden
Ausführungsbeispielen liegt dieser Knickpunkt bei allen Laschen unmittelbar am Ansatz
der Lasche am Rahmen. Er kann jedoch zum freien Ende der Lasche hin verschoben werden.
[0022] Die genaue Form der Quetschung spielt bei diesem Führungselement keine wesentliche
Rolle mehr. So kann das gleiche Element sowohl für eine Quetschung mit Seitenwülsten
(doppel-T-förmiger Querschnitt) als auch für eine Quetschung ohne Seitenwülste (I-förmiger
Querschnitt) gleichermaßen zuverlässig verwendet werden. Die bekannten Manschetten
eigneten sich dagegen hauptsächlich für I-förmige Quetschungen.
[0023] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Haltewirkung des Führungselements
zusätzlich durch eine Riffelung an den Breitseiten und/oder vorspringenden Nasen an
den Schmalseiten der Quetschungen unterstützt sein.
1. Hochdruckentladungslampe, bestehend aus
- einem gesockelten Außenkolben (2)
- einem zweiseitig gequetschten Entladungsgefäß (8), das zwei axial ausgerichtete
Elektroden und eine Füllung aus einem Inertgas, Quecksilber sowie einem Zusatz an
Metallhalogeniden enthält
- einem Haltegestell (7), das das Entladungsgefäß (8) im Innern des Außenkolbens zumindest
durch ein eine Quetschung umfassendes Führungselement fixiert und das mit den Elektroden
elektrischleitend über aus dem Entladungsgefäß (8) herausgeführte Stromzuführungen
(11, 16) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement ein in etwa
rechteckiges Stanzblechteil (17) ist, das quer zur Lampenachse angeordnet ist und
eine Öffnung (24) aufweist, die die Quetschung (10) leicht klemmend umfaßt.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung
(24) rechtekkig gestaltet ist, wobei an jeder Seite des Rechtecks eine federnde
Lasche (25, 26) in die Öffnung (24) hineinragt.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien
Enden der Laschen (25, 26) gleichsinnig um ca. 40o-70o aus der Ebene des Stanzblechteils (17) herausgebogen sind.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzblechteil
(17) einen abgewinkelten Arm (18) zur Befestigung am Haltegestell (7) besitzt.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm
(18) gewellt ist.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stanzblechteil
(17) aus Eisen gefertigt ist, das mit einer Nickelschicht überzogen ist.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenblech
eine Dicke von 0,5 mm besitzt.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge der Laschen (25, 26) höchstens der halben Länge der zugehörigen Seiten des Rechtecks
entspricht.
9. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil der Laschen (25, 26) an ihrem Ansatz (27) an der zugehörigen Seite des Rechtecks
eine geringere Breite als im Bereich des freien Endes aufweist.
10. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenkolben
einseitig gesockelt (4) ist und daß das Führungselement die sockelnahe Quetschung
(10) des Entladungsgefäßes (8) umfaßt und mit dem zur sockelfernen Quetschung (15)
führenden Teil des Haltegestells (7) verbunden ist.