[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abhitzedampferzeuger für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk
mit Hochdrucküberhitzer-Heizflächen, Zwischenüberhitzer-Heizflächen, Hochdruckverdampfer-Heizflächen,
Niederdrucküberhitzer-Heizflächen, Niederdruckverdampfer-Heizflächen und Economiser-Heizflächen.
[0002] Gas- und Dampfturbinenkraftwerke enthalten üblicherweise einen in der Abgasleitung
hinter der Gasturbine eingebauten Abhitzedampferzeuger. In diesen Abhitzedampferzeugern
wird die fühlbare Wärme der die Gasturbine verlassenden Abgase zur Dampferzeugung
herangezogen. Mit dem erzeugten Dampf wird ein Dampfturbinenkraftwerk betrieben.
In dem Weg durch den Abhitzedampferzeuger geben die heißen Abgase der Gasturbine ihre
Wärme an die diversen im Abhitzedampferzeuger eingebauten Heizflächen ab. Um die
dort bei unterschiedlichen Temperaturniveaus anfallende Wärme optimal ausnutzen zu
können, sind diese Heizflächen oft in Speisewasservorwärmer-Heizflächen, Economiser-Heizflächen,
Niederdruckverdampfer-Heizflächen, Niederdrucküberhitzer-Heizflächen, Hochdruckverdampfer-Heizflächen,
Zwischenüberhitzer-Heizflächen und Hochdrucküberhitzer-Heizflächen unterteilt und
entsprechend der jeweils erforderlichen Betriebstemperatur mehr zum heißeren oder
mehr zum kühleren Ende des Abhitzedampferzeugers hin angeordnet.
[0003] Auch ist es bekannt, am Ausang der Verdampferheizflächen der jeweiligen Druckstufen
sogenannte Wasser-Dampf-Trenngefäße, meist in Form von Dampftrommeln oder sogenannten
Flaschen, anzuschließen. In diesen wird das aus den Verdampferheizflächen auströmende
Wasser-Dampf-Gemisch in Wasser und Dampf getrennt. Der Dampf gelangt vom oberen Ende
des jeweiligen Wasser-Dampf-Trenngefäßes in die nachgeschalteten Überhitzer-Heizflächen.
Das Wasser wird über eine Umwälzpumpe vom unteren Ende des jeweiligen Wasser-Dampf-Trenngefäßes
abgezogen und erneut wieder in die jeweilige Verdampferheizflächen zurückbefördert.
[0004] Wird die Leistung eines solchen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks zurückgenommen,
so hat das zur Folge, daß die Menge der Gasturbinenabgase weniger stark abnimmt als
ihre Temperatur. Das wiederum hat zur Folge, daß die im Hochdruckbereich erzeugte
Dampfmenge wesentlich stärker zurückgeht als die im Niederdruckbereich erzeugte Dampfmenge.
Gleichzeitig nimmt die im unteren Temperaturbereich, das heißt für die Vorwärmung
des Speisewassers, zur Verfügung stehende Wärmemenge nur wenig ab. Das relativ große
Wärmeangebot im Mittel- und Niedertemperaturbereich kann dann in Verbindung mit der
infolge der verringerten Frischdampfmenge verminderten Speisewasserflusses zu Ausdampfungen
in den Economiser- und Niederdruckvorwärmer-Heizflächen führen, die diese gefährden
und daher höchst unerwünscht sind. Gleichzeitig steigt die Abgastemperatur hinter
dem Abhitzedampferzeuger bei gleichzeitiger Verschlechterung des Anlagewirkungsgrades
auf extrem hohe Werte.
[0005] Um ein Ausdampfen der Economiser-Heizflächen im Teillastbereich zu vermeiden, wurde
die Economiser-Austrittstemperatur bisher auf einen sehr niedrigen Auslegungswert
festgelegt und die Economiser-Heizflächen nahe dem kühlen Ende des Abhitzedampferzeugers,
das heißt in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase noch hinter den Niederdruckverdampfer-Heizflächen,
eingebaut. Die sich daraus ergebende Verminderung der maximal erzeugbaren Frischdampfmenge
wurde in Kauf genommen.
[0006] Es ist auch bekannt, das Ausdampfen der Speisewasservorwärm-Heizflächen im Teillastbereich
dadurch zu vermeiden, daß man im Abhitzedampferzeuger einen Gasbypass vorsieht, durch
den die Gasturbinenabgase an diesen Heizflächen vorbei ins Freie entlassen werden
können. Auch diese Maßnahme ist mit einem Verzicht auf die maximale Ausnutzung der
in den Gasturbinenabgasen steckenden thermischen Energie verbunden.
[0007] Schließlich hat man in solchen Teillastsituationen schon das Speisewasser in den
Speisewasservorwärm-Heizflächen höherer Geschwindigkeit umgewälzt, um ein Ausdampfen
der Speisewasservorwärm-Heizflächen in solchen Teillastsituationen zu vermeiden.
Diese Maßnahme ist nur in engen Grenzen praktikabel und bietet keinen Schutz für die
Economiser-Heizflächen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen, wie die Economiser-Heizflächen
im Nennlastbetrieb auf eine optimale Betriebstemperatur geregelt werden können und
wie bei Teillastbetrieb dennoch ein Ausdampfen der Economiser-Heizflächen vermieden
werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausbildungen der Erfindung sind den Ansprüchen 2 bis 7 zu entnehmen.
[0010] Dadurch, daß die Economiser-Heizflächen erfindungsgemäß in Strömungsrichtung der
Gasturbinenabgase vor den Niederdruckverdampfer-Heizflächen angeordnet sind und ausgangsseitig
sowohl an den Hochdruckverdampfer-Heizflächen als auch über eine Ausgleichsleitung
mit einem Reduzierventil an eine den Zwischenüberhitzer-Heizflächen dampfseitig vorgeschalteten
MitteldruckWasser-Dampf-Trenngefäß angeschlossen sind, wird erreicht, daß die Austrittstemperatur
des Economisers bei Nennlast auf ein Niveau angehoben wird, der es den nachfolgenden
Verdampfer-Heizflächen ermöglicht, vermehrt Dampf zu erzeugen. Zugleich wird aber
ein Ausdampfen dieser Economiser-Heizflächen bei Teillastbetrieb dadurch vermieden,
daß über die Ausgleichsleitung mit dem Reduzierventil dafür gesorgt wird, daß im Teillastbetrieb
vermehrt Wasser durch den Economiser transportiert werden kann, wobei die überschüssige
Wassermenge über die Ausgleichsleitung durch bloßes Öffnen des Reduzierventils in
das den Zwischen überhitzer-Heizflächen dampfseitig vorgeschaltete Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß
weitergegeben werden können. Diese überschüssige Wassermenge erzeugt dort vermehrt
Dampf, der in den Zwischenüberhitzer-Heizflächen aufgeheizt und als Mitteldruckdampf
eingesetzt werden kann.
[0011] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Economiser-Heizflächen
und die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen im gleichen Temperaturbereich des Abhitzedamferzeugers
eingebaut sein. Durch diese Maßnahme wird die Austrittstemperatur des Speisewassers
am Ausgang der Economiser-Heizflächen auf einen Wert angehoben, der es später den
Hochdruckverdampfer-Heizflächen ermöglicht, in maximalen Mengen Dampf zu erzeugen.
[0012] In besonders zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann das Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß
wasserseitig über eine Ablaufleitung mit einem Reduzierventil an einen den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen
dampfseitig vorgeschalteten Niederdruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß angeschlossen sein.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß im Mitteldrucksystem überschüssiges Wasser
in das Niederdruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß durch Öffnen des Reduzierventils in der
Ablaufleitung abgeleitet werden kann und wiederum dort für vermehrte Dampferzeugung
sorgt.
[0013] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt:
Die Figur eine schematische Darstellung der Anordnung und Schaltung der einzelnen
Heizflächen im Abhitzedampferzeuger eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks.
[0014] In der schematischen Darstellung der Figur erkennt man den Aufbau des erfindungsgemäßen
Gas- und Dampfturbinenkraftwerks 1 bestehend aus einem Gasturbinenkraftwerksteil 2
und einem Dampfturbinenkraftwerksteil 4. Der Gasturbinenkraftwerksteil 2 umfaßt eine
Gasturbine 6, einen von der Gasturbine angetriebenen Luft verdichter 8 und Generator
10 sowie eine zwischen Luftverdichter und Gasturbine angeordnete Brennkammer 12 mit
einer separaten Brennstoffzuführung 14 und einer Abgasleitung 16 für die Abgase der
Gasturbine 6. Diese Abgasleitung 16 ist an den Abhitzedampferzeuger 18 des Dampfturbinenkraftwerksteils
4 angeschlossen. Der Dampfturbinenkraftwerksteil 4 umfaßt den Abhitzedampferzeuger
18, eine dampfseitig am Abhitzedampferzeuger angeschlossene dreigehäusige Dampfturbine
20 mit einem Hochdruckteil 22, einem Mitteldruckteil 24 und einem Niederdruckteil
26 und einen auf der gleichen Welle 28 sitzenden Generator 30. Ausgangsseitig ist
am Niederdruckteil 26 der Dampfturbine 20 ein Kondensator 32 angeschlossen, welcher
über eine Kondensatleitung 34 und eine Kondensatpumpe 36 an einen Speisewasserbehälter
38 angeschlossen ist.
[0015] Im Abhitzedampferzeuger 18 sind von der heißen zur kalten Seite hin nacheinander
die nachfolgenden Heizflächen angeordnet: Am heißen Ende sind im gleichen Temperaturniveau
Zwischenüberhitzer-Heizflächen 40 und Hochdrucküberhitzer-Heizflächen 42 angeordnet,
ihnen folgen Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 und diesen wiederum Economiser-Heizflächen
46 und Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48, die beide ebenfalls im gleichen Temperaturniveau
angeordnet sind. Diesen wiederum folgen Niederdruckverdampfer-Heizflächen 50 und
diesen wiederum Speisewasservorwärm-Heizflächen 52. Die Hochdruck- und Niederdruckverdampfer-Heizflächen
sind eingangsseitig und ausgangsseitig an je einem Wasser-Dampf-Trenngefäß - im Ausführungsbeispiel
je einer Dampftrommel 54, 56 - angeschlossen. An der unteren Abzugsleitung einer
jeden Dampftrommel 54, 56 sorgt je eine Umwälzpumpe 58, 60 dafür, daß das Speisewasser
von der jeweiligen Dampftrommel in die zugehörige Verdampfer-Heizfläche und wieder
in dieselbe Dampftrommel zurückbefördert wird.
[0016] Der Speisewasserbehälter 38 ist über eine Speisewasserumwälzpumpe 62 mit nachgeschaltetem
Regelventil 63 mit den Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 verbunden, wobei diese
Speisewas servorwärm-Heizflächen ausgangsseitig wiederum über ein weiteres Regelventil
65 in den Speisewasserbehälter 38 münden. Außerdem ist der Speisewasserbehälter 38
über eine mit einer Speisewasserpumpe 4 mit nachgeschaltetem Regelventil 67 ausgerüstete
Speisewasserleitung 66 an die Economiser-Heizflächen 46 angeschlossen. Diese sind
ausgangsseitig über ein Regelventil 68 mit dem Wasser-Dampf-Trenngefäß 54 der Hochdruckverdampfer-Heizflächen
44 verbunden. Darüber hinaus sind die Economiser-Heizflächen 46 ausgangsseitig über
ein verstellbares Reduzierventil 70 an einem weiteren Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 angeschlossen,
welches dampfseitig den Zwischenüberhitzer-Heizflächen 40 vorgeschaltet ist und wasserseitig
über ein weiteres verstellbares Reduzierventil 74 an ein zweites Wasser-Dampf-Trenngefäß
76 angeschlossen ist. Letzteres ist dampfseitig an den Eingang der Niederdrucküberhitzer-Heizflächen
48 angeschlossen. Wasserseitig ist das Wasser-Dampf-Trenngefäß 76 über ein weiteres
verstellbares Reduzierventil 78 an den Speisewasserbehälter 38 angeschlossen. Auch
die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 sind ausgangsseitig über ein Regelventil 80
an das als Dampftrommel 56 ausgebildete Wasser-Dampf-Trenngefäß der Niederdruckverdampfer-Heizflächen
50 angeschlossen. Diese Dampftrommel 56 der Niederdruckverdampfer-Heizflächen 50 ist
dampfseitig an die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 und diese wiederum sind ausgangsseitig
an den Niederdruckteil 26 der Dampfturbine 20 angeschlossen. Das als Dampftrommel
54 ausgebildete Wasser-Dampf-Trenngefäß der Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 ist
dampfseitig an die Hochdrucküberhitzer-Heizflächen 42 und diese wiederum ausgangsseitig
an den Hochdruckteil 22 der Dampfturbine 20 angeschlossen. Der Hochdruckteil 22 der
Dampfturbine 20 ist ausgangsseitig bei A an den Eingang der Zwischenüberhitzer-Heizflächen
40 und diese wiederum sind ausgangsseitig an den Eingang des Mitteldruckteils 24 der
Dampfturbine angeschlossen. Ausgangsseitig ist der Mitteldruckteil der Dampfturbine
wie schon die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 an den Eingang des Niederdruckteils
26 der Dampfturbine angeschlossen.
[0017] Beim Betrieb des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks 1 wird über den von der Gasturbine
6 angetriebenen Luftverdichter 8 Frischluft in die Brennkammer 12 der Gasturbine
6 gedrückt und dort zusammen mit dem über die Brennstoffzuführung 14 zugeführten Brennstoff
verbrannt. Die heißen Verbrennungsgase entspannen sich in der Gasturbine 6, treiben
diese und den Generator 10 und den Luftverdichter 8 an. Die aus der Gasturbine ausströmenden
heißen Abgase durchströmen den Abhitzedampferzeuger 18 in der Darstellung der Figur
von unten nach oben. Dort geben sie zunächst ihre Wärme an die Hochdrucküberhitzer-
und Zwischenüberhitzer-Heizflächen 40, 42, sodann an die Hochdruckverdampfer-Heizflächen
44, anschließend an die Economiser- und Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 46, 48,
sodann an die Niederdruckverdampfer-Heizflächen 50 und zuletzt an die Speisewasservorwärm-Heizflächen
52 ab bevor sie in den Abgaskamin 17 entweichen können.
[0018] Das Speisewasser im Speisewasserbehälter 38 wird durch die Speisewasserumwälzpumpe
62 in die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52, wo es aufgeheizt wird, und von dort
wieder zurück in den Speisewasserbehälter gepumpt. Über die Speisewasserpumpe 64 wird
außerdem Speisewasser in die Economiser-Heizflächen 46 gedrückt, dort aufgeheizt
und weiter über die Speisewasserleitung 66 und das Regelventil 68 in das als Hochdrucktrommel
54 ausgebildete Wasser-Dampf-Trenngefäß der Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 befördert.
Wasserseitig ist an dieser Hochdrucktrommel 54 eine Umwälzpumpe 58 angeschlossen,
die das Speisewasser in die Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 und wieder zurück in
die Hochdrucktrommel 54 pumpt. Dabei erhitzt sich das Speisewasser so stark, daß ein
Teil des Speisewassers als Dampf in die Hochdrucktrommel 54 gelangt, dort von dem
übrigen Speisewasser abgetrennt wird und über die Hochdruckdampfleitung 82 in die
Hochdrucküberhitzer-Heizflächen 42 und von diesen in den Hochdruckteil 22 der Dampfturbine
strömt. Der Abdampf der Hochdruckdampfturbine 22 strömt bei A in die Zwischenüberhitzer-Heizflächen
40 am heißen Ende des Abhitzedampferzeugers 18, wird in diesen Zwischenüberhitzer-Heizflächen
auf annähernd die gleiche Temperatur aufgeheizt wie der Hochdruckdampf in den Hochdrucküberhitzer-Heizflächen
42 und gelangt so getrocknet als Mitteldruckdampf an den Eingang des Mitteldruckteils
24 der Dampfturbine 20 und vom Mitteldruckteil der Dampfturbine in den Niederdruckteil
26 der Dampfturbine und von dort wiederum in den Kondensator 32. Das Kondensat aus
dem Kondensator wird über die Kondensatpumpe 36 in den Speisewasserbehälter 38 befördert.
[0019] Wird nun bei diesem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk 1 die Leistung der Gasturbine
6 zurückgenommen, so vermindert sich in erster Linie die Temperatur der in den Abhitzedampferzeuger
18 einströmenden Gasturbinenabgase, so daß die Heizleistung in den Zwischenüberhitzer-
und Überhitzer-Heizflächen des Hochdrucksystems gegenüber der Heizleistung in den
kühleren Teilen des Abhitzedampferzeugers überproportional zurückgeht. Nunmehr würde
die Gefahr bestehen, daß infolge der verringerten Dampferzeugung und folglich geringeren
Speisewasserflusses bei kaum verminderter Heizleistung im Niederdruckbereich die
Economiser-Heizflächen 46 und auch die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 ausdampfen.
Dieses soll aus Gründen der thermischen Überlastung dieser Heizflächen unbedingt vermieden
werden. Um dies zu vermeiden, kann nunmehr beim erfindungsgemäßen Abhitzedampferzeuger
18 der Fluß durch die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 durch Öffnen der Regelventile
63 und 80 erhöht werden, so daß vermehrt heißes Speisewasser in die Dampftrommel 56
und in die Niederdruckverdampfer-Heizflächen 50 gedrückt wird. Infolge der so verstärkten
Speisewasserströmung durch die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 kann deren Temperatur
auf einem Wert gehalten werden, der ein Ausdampfen derselben mit Sicherheit vermeidet.
Zugleich wird so auch die restliche Wärme der Abgase der Gasturbine am kalten Ende
des Abhitzedampferzeugers 18 weitestgehend ausgenutzt. Außerdem verstärkt sich so
auch das Angebot an Speisewasser aus den Speisewasservorwärm-Heizflächen 52.
[0020] In ähnlicher Weise kann ein Ausdampfen der Economiser-Heizflächen 46 vermieden werden,
indem das Regelventil 67 hinter der Speisewasserpumpe 64 und das zwischen dem Ausgang
der Economiser-Heizflächen 46 und dem Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 eingebaute Reduzierventil
70 geöffnet werden. Hierdurch kann weiteres heißes Speisewasser aus den Economiser-Heizflächen
über das Reduzierventil 70 in das Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 am Eingang der Zwischenüberhitzer-Heizflächen
40 eingespeist werden, so daß auch die Menge des zwischenüberhitzten Dampfes gesteigert
werden kann. Das in diesem Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 abgesonderte, noch nicht verdampfte
Speisewasser gelangt über die Überströmleitung 73 und das Reduzierventil 74 in das
Wasser-Dampf-Trenngefäß 76, das den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 vorgeschaltet
ist. Hier wiederum wird auf dem etwas niederem Druckniveau der verdampfte Teil dieses
Speisewassers in den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 getrocknet und vermehrt
so die Niederdruckdampfmenge. Das sich am Boden des Wasser-Dampf-Trenngefäßes 76
ansammelnde, überschüssige Speisewasser wird über die Ablaufleitung 77 und das weitere
verstellbare Reduzierventil 78 in die Kondensatleitung 34 eingespeist und wärmt das
Speisewasser vor.
[0021] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Economiser-Heizflächen 46 im Temperaturbereich
der Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 wird die Temperatur am Ausgang der Economiser-Heizflächen
46 angehoben, so daß bei Nennlastbetrieb wärmeres Wasser in die Hochdruckverdampfer-Heizflächen
44 und deren Wasser-Dampf-Trenngefäß 54 eingespeist wird. Dies vergrößert die Menge
des erzeugten Hochdruckdampfes. Dieses Versetzen der Economiser-Heizflächen 46 in
einen höheren Temperaturbereich ist aber nur möglich, weil ein Ausdampfen derselben
im Teillastbetrieb durch die weiteren erfindungsgemäßen Maßnahmen wirkungsvoll verhindert
wird. So wird im Teillastbetrieb die Gefahr, daß die Economiser-Heizflächen in diesem
relativ heißen Bereich des Abhitzedampferzeugers ausdampfen dadurch beseitigt, daß
durch Öffnen des Redu zierventils 70 zum Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 hin der Fluß
durch die Economiser-Heizflächen in dem Maße erhöht werden kann wie das Wärmeangebot
bzw. die Speisewassertemperatur am Ausgang der Economiser-Heizflächen steigt. Dies
wiederum hat zur Folge, daß nunmehr vermehrt Dampf in die Zwischenüberhitzerheizflächen
42 und vermehrt heißes Speisewasser über die Überströmleitung 73 und das Reduzierventil
74 in das zweite Wasser-Dampf-Trenngefäß 76 vor den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen
48 strömt. Dadurch gelangt auch mehr Dampf in die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen
48. Außerdem wird so auch vermehrt heißes Speisewasser aus dem zweiten Wasser-Dampf-Trenngefäß
76 vor den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 über die Ablaufleitung 77 in die
Kondensatleitung 34 eingespeist und so die Temperatur im Speisewasserbehälter 38 erhöht.
Das wiederum führt zu einem Ansteigen der Temperatur am Eingang der Economiser-Heizflächen
46 mit der Folge einer weiteren Zunahme des Flusses durch die Economiser-Heizflächen
und einer weiteren Zunahme der Dampfströmung durch die Zwischenüberhitzer-Heizflächen
und Niederdrucküberhitzer-Heizflächen.
[0022] Es hat sich darüber hinaus gezeigt, daß durch diese Schaltung nicht nur ein Ausdampfen
der Economiser-Heizflächen 46 und Speisewasservorwarm-Heizflächen 52 bei Zurücknahme
der Kraftwerksleistung vermieden werden kann, sondern daß darüber hinaus auch wegen
der erhöhten Austrittstemperatur am Economiserausgang vermehrt Hochdruckdampf und
Mitteldruckdampf bei Nennlastbetrieb erzeugt werden kann und insgesamt der Wirkungsgrad
des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks 1 auch bei Nennlast erhöht wird.
1. Abhitzedampferzeuger für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit Hochdrucküberhitzer-Heizflächen,
Zwischenüberhitzer-Heizflächen, Hochdruckverdampfer-Heizflächen, Niederdrucküberhitzer-Heizflächen,
Niederdruckverdampfer-Heizflächen und Economiser-Heizflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase vor
den Niederdruckverdampfer-Heizflächen (50) angeordnet sind und ausgangsseitig sowohl
an den Hochdruckverdampfer-Heizflächen (44) als auch über eine Ausgleichsleitung
mit einem Reduzierventil (70) an einen den Zwischenüberhitzer-Heizflächen (40) dampfseitig
vorgeschalteten Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß (72) angeschlossen sind.
2. Abhitzedampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) und die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen (48)
im Abhitzedampferzeuger (18) im Bereich gleicher Gastemperatur angeordnet sind.
3. Abhitzedampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase noch
vor den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen angeordnet sind.
4. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß (72) wasserseitig über eine Ablaufleitung
(73) mit Reduzierventil (74) an einem den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen (48) dampfseitig
vorgeschalteten Niederdruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß (76) angeschlossen ist.
5. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Niederdruckwasser-Dampf-Trenngefäß (76) wasserseitig über eine Ablaufleitung
(77) mit Reduzierventil (78) an den Speisewasserbehälter (38) angeschlossen ist.
6. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase hinter
den Hochdruckverdampfer-Heizflächen (44) angeordnet sind.
7. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase letzten Heizflächen des Abhitzedampferzeugers
(18) KondensatvorwärmerHeizflächen (52) sind.