(19)
(11) EP 0 410 111 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.01.1991  Patentblatt  1991/05

(21) Anmeldenummer: 90110081.8

(22) Anmeldetag:  28.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F01K 23/10, F22B 1/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE DK ES NL SE

(30) Priorität: 27.07.1989 EP 89113897

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Brückner, Hermann
    D-8525 Uttenreuth (DE)
  • Stadie, Lothar
    D-8552 Höchstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abhitzedampferzeuger für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk


    (57) 

    2.1 Bei einem Abhitzedampferzeuger für ein Gas- und Dampfturbi­nenkraftwerk besteht die Gefahr, daß bei Zurücknahme der Lei­stung der Gasturbine die Heizleistung im Hochtemperturbereich stärker zurückgeht als im Niedertemperaturbereich. Durch dieses Ungleichgewicht in der Heizleistung besteht die Gefahr, daß die Economiser-Heizflächen und Speisewasservorwärm-Heizflächen aus­dampfen können.

    2.2 Hierzu sieht die Erfindung vor, daß die Economiser-Heizflä­chen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase vor den Niederdruckverdampfer-Heizflächen (50) angeordnet sind und aus­gangsseitig sowohl an den Hochdruckverdampfer-Heizflächen (44) als auch über eine Ausgleichsleitung mit einem Reduzierventil (70) an einen den Zwischenüberhitzer-Heizflächen (40) dampfsei­tig vorgeschalteten Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß (72) angeschlossen sind.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abhitzedampferzeuger für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit Hochdrucküberhitzer-­Heizflächen, Zwischenüberhitzer-Heizflächen, Hochdruckverdampfer-­Heizflächen, Niederdrucküberhitzer-Heizflächen, Niederdruckver­dampfer-Heizflächen und Economiser-Heizflächen.

    [0002] Gas- und Dampfturbinenkraftwerke enthalten üblicherweise einen in der Abgasleitung hinter der Gasturbine eingebauten Abhitze­dampferzeuger. In diesen Abhitzedampferzeugern wird die fühlbare Wärme der die Gasturbine verlassenden Abgase zur Dampferzeugung herangezogen. Mit dem erzeugten Dampf wird ein Dampfturbinen­kraftwerk betrieben. In dem Weg durch den Abhitzedampferzeuger geben die heißen Abgase der Gasturbine ihre Wärme an die diver­sen im Abhitzedampferzeuger eingebauten Heizflächen ab. Um die dort bei unterschiedlichen Temperaturniveaus anfallende Wärme optimal ausnutzen zu können, sind diese Heizflächen oft in Spei­sewasservorwärmer-Heizflächen, Economiser-Heizflächen, Nieder­druckverdampfer-Heizflächen, Niederdrucküberhitzer-Heizflächen, Hochdruckverdampfer-Heizflächen, Zwischenüberhitzer-Heizflächen und Hochdrucküberhitzer-Heizflächen unterteilt und entsprechend der jeweils erforderlichen Betriebstemperatur mehr zum heißeren oder mehr zum kühleren Ende des Abhitzedampferzeugers hin ange­ordnet.

    [0003] Auch ist es bekannt, am Ausang der Verdampferheizflächen der jeweiligen Druckstufen sogenannte Wasser-Dampf-Trenngefäße, meist in Form von Dampftrommeln oder sogenannten Flaschen, an­zuschließen. In diesen wird das aus den Verdampferheizflächen auströmende Wasser-Dampf-Gemisch in Wasser und Dampf getrennt. Der Dampf gelangt vom oberen Ende des jeweiligen Wasser-Dampf-­Trenngefäßes in die nachgeschalteten Überhitzer-Heizflächen. Das Wasser wird über eine Umwälzpumpe vom unteren Ende des jeweiligen Wasser-Dampf-Trenngefäßes abgezogen und erneut wie­der in die jeweilige Verdampferheizflächen zurückbefördert.

    [0004] Wird die Leistung eines solchen Gas- und Dampfturbinenkraft­werks zurückgenommen, so hat das zur Folge, daß die Menge der Gasturbinenabgase weniger stark abnimmt als ihre Temperatur. Das wiederum hat zur Folge, daß die im Hochdruckbereich erzeug­te Dampfmenge wesentlich stärker zurückgeht als die im Nieder­druckbereich erzeugte Dampfmenge. Gleichzeitig nimmt die im unteren Temperaturbereich, das heißt für die Vorwärmung des Speisewassers, zur Verfügung stehende Wärmemenge nur wenig ab. Das relativ große Wärmeangebot im Mittel- und Niedertemperatur­bereich kann dann in Verbindung mit der infolge der verringer­ten Frischdampfmenge verminderten Speisewasserflusses zu Aus­dampfungen in den Economiser- und Niederdruckvorwärmer-Heizflä­chen führen, die diese gefährden und daher höchst unerwünscht sind. Gleichzeitig steigt die Abgastemperatur hinter dem Ab­hitzedampferzeuger bei gleichzeitiger Verschlechterung des An­lagewirkungsgrades auf extrem hohe Werte.

    [0005] Um ein Ausdampfen der Economiser-Heizflächen im Teillastbereich zu vermeiden, wurde die Economiser-Austrittstemperatur bisher auf einen sehr niedrigen Auslegungswert festgelegt und die Eco­nomiser-Heizflächen nahe dem kühlen Ende des Abhitzedampferzeu­gers, das heißt in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase noch hinter den Niederdruckverdampfer-Heizflächen, eingebaut. Die sich daraus ergebende Verminderung der maximal erzeugbaren Frischdampfmenge wurde in Kauf genommen.

    [0006] Es ist auch bekannt, das Ausdampfen der Speisewasservorwärm-­Heizflächen im Teillastbereich dadurch zu vermeiden, daß man im Abhitzedampferzeuger einen Gasbypass vorsieht, durch den die Gasturbinenabgase an diesen Heizflächen vorbei ins Freie entlas­sen werden können. Auch diese Maßnahme ist mit einem Verzicht auf die maximale Ausnutzung der in den Gasturbinenabgasen steckenden thermischen Energie verbunden.

    [0007] Schließlich hat man in solchen Teillastsituationen schon das Speisewasser in den Speisewasservorwärm-Heizflächen höherer Geschwindigkeit umgewälzt, um ein Ausdampfen der Speisewasser­vorwärm-Heizflächen in solchen Teillastsituationen zu vermei­den. Diese Maßnahme ist nur in engen Grenzen praktikabel und bietet keinen Schutz für die Economiser-Heizflächen.

    [0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu weisen, wie die Economiser-Heizflächen im Nennlastbetrieb auf eine optimale Betriebstemperatur geregelt werden können und wie bei Teillastbetrieb dennoch ein Ausdampfen der Economiser-Heiz­flächen vermieden werden kann.

    [0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den An­sprüchen 2 bis 7 zu entnehmen.

    [0010] Dadurch, daß die Economiser-Heizflächen erfindungsgemäß in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase vor den Niederdruck­verdampfer-Heizflächen angeordnet sind und ausgangsseitig so­wohl an den Hochdruckverdampfer-Heizflächen als auch über eine Ausgleichsleitung mit einem Reduzierventil an eine den Zwischen­überhitzer-Heizflächen dampfseitig vorgeschalteten Mitteldruck­Wasser-Dampf-Trenngefäß angeschlossen sind, wird erreicht, daß die Austrittstemperatur des Economisers bei Nennlast auf ein Niveau angehoben wird, der es den nachfolgenden Verdampfer-Heiz­flächen ermöglicht, vermehrt Dampf zu erzeugen. Zugleich wird aber ein Ausdampfen dieser Economiser-Heizflächen bei Teillast­betrieb dadurch vermieden, daß über die Ausgleichsleitung mit dem Reduzierventil dafür gesorgt wird, daß im Teillastbetrieb vermehrt Wasser durch den Economiser transportiert werden kann, wobei die überschüssige Wassermenge über die Ausgleichsleitung durch bloßes Öffnen des Reduzierventils in das den Zwischen­ überhitzer-Heizflächen dampfseitig vorgeschaltete Mitteldruck-­Wasser-Dampf-Trenngefäß weitergegeben werden können. Diese überschüssige Wassermenge erzeugt dort vermehrt Dampf, der in den Zwischenüberhitzer-Heizflächen aufgeheizt und als Mittel­druckdampf eingesetzt werden kann.

    [0011] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Economiser-Heizflächen und die Niederdrucküberhitzer-Heiz­flächen im gleichen Temperaturbereich des Abhitzedamferzeugers eingebaut sein. Durch diese Maßnahme wird die Austrittstempera­tur des Speisewassers am Ausgang der Economiser-Heizflächen auf einen Wert angehoben, der es später den Hochdruckverdampfer-­Heizflächen ermöglicht, in maximalen Mengen Dampf zu erzeugen.

    [0012] In besonders zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung kann das Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß wasserseitig über eine Ab­laufleitung mit einem Reduzierventil an einen den Niederdruck­überhitzer-Heizflächen dampfseitig vorgeschalteten Niederdruck-­Wasser-Dampf-Trenngefäß angeschlossen sein. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß im Mitteldrucksystem überschüssiges Wasser in das Niederdruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß durch Öffnen des Reduzierventils in der Ablaufleitung abgeleitet werden kann und wiederum dort für vermehrte Dampferzeugung sorgt.

    [0013] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt:

    Die Figur eine schematische Darstellung der Anordnung und Schaltung der einzelnen Heizflächen im Abhitzedampferzeuger eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks.



    [0014] In der schematischen Darstellung der Figur erkennt man den Auf­bau des erfindungsgemäßen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks 1 bestehend aus einem Gasturbinenkraftwerksteil 2 und einem Dampf­turbinenkraftwerksteil 4. Der Gasturbinenkraftwerksteil 2 umfaßt eine Gasturbine 6, einen von der Gasturbine angetriebenen Luft­ verdichter 8 und Generator 10 sowie eine zwischen Luftverdich­ter und Gasturbine angeordnete Brennkammer 12 mit einer sepa­raten Brennstoffzuführung 14 und einer Abgasleitung 16 für die Abgase der Gasturbine 6. Diese Abgasleitung 16 ist an den Ab­hitzedampferzeuger 18 des Dampfturbinenkraftwerksteils 4 ange­schlossen. Der Dampfturbinenkraftwerksteil 4 umfaßt den Abhit­zedampferzeuger 18, eine dampfseitig am Abhitzedampferzeuger angeschlossene dreigehäusige Dampfturbine 20 mit einem Hoch­druckteil 22, einem Mitteldruckteil 24 und einem Niederdruck­teil 26 und einen auf der gleichen Welle 28 sitzenden Generator 30. Ausgangsseitig ist am Niederdruckteil 26 der Dampfturbine 20 ein Kondensator 32 angeschlossen, welcher über eine Konden­satleitung 34 und eine Kondensatpumpe 36 an einen Speisewasser­behälter 38 angeschlossen ist.

    [0015] Im Abhitzedampferzeuger 18 sind von der heißen zur kalten Seite hin nacheinander die nachfolgenden Heizflächen angeordnet: Am heißen Ende sind im gleichen Temperaturniveau Zwischenüberhit­zer-Heizflächen 40 und Hochdrucküberhitzer-Heizflächen 42 ange­ordnet, ihnen folgen Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 und die­sen wiederum Economiser-Heizflächen 46 und Niederdrucküberhit­zer-Heizflächen 48, die beide ebenfalls im gleichen Temperatur­niveau angeordnet sind. Diesen wiederum folgen Niederdruckver­dampfer-Heizflächen 50 und diesen wiederum Speisewasservorwärm-­Heizflächen 52. Die Hochdruck- und Niederdruckverdampfer-Heiz­flächen sind eingangsseitig und ausgangsseitig an je einem Was­ser-Dampf-Trenngefäß - im Ausführungsbeispiel je einer Dampf­trommel 54, 56 - angeschlossen. An der unteren Abzugsleitung einer jeden Dampftrommel 54, 56 sorgt je eine Umwälzpumpe 58, 60 dafür, daß das Speisewasser von der jeweiligen Dampftrommel in die zugehörige Verdampfer-Heizfläche und wieder in dieselbe Dampftrommel zurückbefördert wird.

    [0016] Der Speisewasserbehälter 38 ist über eine Speisewasserumwälz­pumpe 62 mit nachgeschaltetem Regelventil 63 mit den Speise­wasservorwärm-Heizflächen 52 verbunden, wobei diese Speisewas­ servorwärm-Heizflächen ausgangsseitig wiederum über ein weite­res Regelventil 65 in den Speisewasserbehälter 38 münden. Außer­dem ist der Speisewasserbehälter 38 über eine mit einer Speise­wasserpumpe 4 mit nachgeschaltetem Regelventil 67 ausgerüstete Speisewasserleitung 66 an die Economiser-Heizflächen 46 ange­schlossen. Diese sind ausgangsseitig über ein Regelventil 68 mit dem Wasser-Dampf-Trenngefäß 54 der Hochdruckverdampfer-Heiz­flächen 44 verbunden. Darüber hinaus sind die Economiser-Heiz­flächen 46 ausgangsseitig über ein verstellbares Reduzierventil 70 an einem weiteren Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 angeschlossen, welches dampfseitig den Zwischenüberhitzer-Heizflächen 40 vor­geschaltet ist und wasserseitig über ein weiteres verstellbares Reduzierventil 74 an ein zweites Wasser-Dampf-Trenngefäß 76 an­geschlossen ist. Letzteres ist dampfseitig an den Eingang der Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 angeschlossen. Wassersei­tig ist das Wasser-Dampf-Trenngefäß 76 über ein weiteres ver­stellbares Reduzierventil 78 an den Speisewasserbehälter 38 angeschlossen. Auch die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 sind ausgangsseitig über ein Regelventil 80 an das als Dampftrommel 56 ausgebildete Wasser-Dampf-Trenngefäß der Niederdruckver­dampfer-Heizflächen 50 angeschlossen. Diese Dampftrommel 56 der Niederdruckverdampfer-Heizflächen 50 ist dampfseitig an die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 und diese wiederum sind ausgangsseitig an den Niederdruckteil 26 der Dampfturbine 20 angeschlossen. Das als Dampftrommel 54 ausgebildete Wasser-­Dampf-Trenngefäß der Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 ist dampfseitig an die Hochdrucküberhitzer-Heizflächen 42 und diese wiederum ausgangsseitig an den Hochdruckteil 22 der Dampftur­bine 20 angeschlossen. Der Hochdruckteil 22 der Dampfturbine 20 ist ausgangsseitig bei A an den Eingang der Zwischenüberhitzer-­Heizflächen 40 und diese wiederum sind ausgangsseitig an den Eingang des Mitteldruckteils 24 der Dampfturbine angeschlossen. Ausgangsseitig ist der Mitteldruckteil der Dampfturbine wie schon die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 an den Eingang des Niederdruckteils 26 der Dampfturbine angeschlossen.

    [0017] Beim Betrieb des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks 1 wird über den von der Gasturbine 6 angetriebenen Luftverdichter 8 Frisch­luft in die Brennkammer 12 der Gasturbine 6 gedrückt und dort zusammen mit dem über die Brennstoffzuführung 14 zugeführten Brennstoff verbrannt. Die heißen Verbrennungsgase entspannen sich in der Gasturbine 6, treiben diese und den Generator 10 und den Luftverdichter 8 an. Die aus der Gasturbine ausströmen­den heißen Abgase durchströmen den Abhitzedampferzeuger 18 in der Darstellung der Figur von unten nach oben. Dort geben sie zunächst ihre Wärme an die Hochdrucküberhitzer- und Zwischen­überhitzer-Heizflächen 40, 42, sodann an die Hochdruckverdampfer-­Heizflächen 44, anschließend an die Economiser- und Niederdruck­überhitzer-Heizflächen 46, 48, sodann an die Niederdruckver­dampfer-Heizflächen 50 und zuletzt an die Speisewasservorwärm-­Heizflächen 52 ab bevor sie in den Abgaskamin 17 entweichen können.

    [0018] Das Speisewasser im Speisewasserbehälter 38 wird durch die Speisewasserumwälzpumpe 62 in die Speisewasservorwärm-Heizflä­chen 52, wo es aufgeheizt wird, und von dort wieder zurück in den Speisewasserbehälter gepumpt. Über die Speisewasserpumpe 64 wird außerdem Speisewasser in die Economiser-Heizflächen 46 ge­drückt, dort aufgeheizt und weiter über die Speisewasserleitung 66 und das Regelventil 68 in das als Hochdrucktrommel 54 ausge­bildete Wasser-Dampf-Trenngefäß der Hochdruckverdampfer-Heizflä­chen 44 befördert. Wasserseitig ist an dieser Hochdrucktrommel 54 eine Umwälzpumpe 58 angeschlossen, die das Speisewasser in die Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 und wieder zurück in die Hochdrucktrommel 54 pumpt. Dabei erhitzt sich das Speisewasser so stark, daß ein Teil des Speisewassers als Dampf in die Hoch­drucktrommel 54 gelangt, dort von dem übrigen Speisewasser ab­getrennt wird und über die Hochdruckdampfleitung 82 in die Hoch­drucküberhitzer-Heizflächen 42 und von diesen in den Hochdruck­teil 22 der Dampfturbine strömt. Der Abdampf der Hochdruckdampf­turbine 22 strömt bei A in die Zwischenüberhitzer-Heizflächen 40 am heißen Ende des Abhitzedampferzeugers 18, wird in diesen Zwischenüberhitzer-Heizflächen auf annähernd die gleiche Tempe­ratur aufgeheizt wie der Hochdruckdampf in den Hochdrucküberhit­zer-Heizflächen 42 und gelangt so getrocknet als Mitteldruck­dampf an den Eingang des Mitteldruckteils 24 der Dampfturbine 20 und vom Mitteldruckteil der Dampfturbine in den Niederdruck­teil 26 der Dampfturbine und von dort wiederum in den Konden­sator 32. Das Kondensat aus dem Kondensator wird über die Kon­densatpumpe 36 in den Speisewasserbehälter 38 befördert.

    [0019] Wird nun bei diesem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk 1 die Lei­stung der Gasturbine 6 zurückgenommen, so vermindert sich in erster Linie die Temperatur der in den Abhitzedampferzeuger 18 einströmenden Gasturbinenabgase, so daß die Heizleistung in den Zwischenüberhitzer- und Überhitzer-Heizflächen des Hochdruck­systems gegenüber der Heizleistung in den kühleren Teilen des Abhitzedampferzeugers überproportional zurückgeht. Nunmehr würde die Gefahr bestehen, daß infolge der verringerten Dampferzeugung und folglich geringeren Speisewasserflusses bei kaum verminder­ter Heizleistung im Niederdruckbereich die Economiser-Heizflä­chen 46 und auch die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 aus­dampfen. Dieses soll aus Gründen der thermischen Überlastung dieser Heizflächen unbedingt vermieden werden. Um dies zu ver­meiden, kann nunmehr beim erfindungsgemäßen Abhitzedampferzeu­ger 18 der Fluß durch die Speisewasservorwärm-Heizflächen 52 durch Öffnen der Regelventile 63 und 80 erhöht werden, so daß vermehrt heißes Speisewasser in die Dampftrommel 56 und in die Niederdruckverdampfer-Heizflächen 50 gedrückt wird. Infolge der so verstärkten Speisewasserströmung durch die Speisewasservor­wärm-Heizflächen 52 kann deren Temperatur auf einem Wert gehal­ten werden, der ein Ausdampfen derselben mit Sicherheit vermei­det. Zugleich wird so auch die restliche Wärme der Abgase der Gasturbine am kalten Ende des Abhitzedampferzeugers 18 weitest­gehend ausgenutzt. Außerdem verstärkt sich so auch das Angebot an Speisewasser aus den Speisewasservorwärm-Heizflächen 52.

    [0020] In ähnlicher Weise kann ein Ausdampfen der Economiser-Heizflä­chen 46 vermieden werden, indem das Regelventil 67 hinter der Speisewasserpumpe 64 und das zwischen dem Ausgang der Economi­ser-Heizflächen 46 und dem Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 eingebau­te Reduzierventil 70 geöffnet werden. Hierdurch kann weiteres heißes Speisewasser aus den Economiser-Heizflächen über das Reduzierventil 70 in das Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 am Eingang der Zwischenüberhitzer-Heizflächen 40 eingespeist werden, so daß auch die Menge des zwischenüberhitzten Dampfes gesteigert werden kann. Das in diesem Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 abgeson­derte, noch nicht verdampfte Speisewasser gelangt über die Über­strömleitung 73 und das Reduzierventil 74 in das Wasser-Dampf-­Trenngefäß 76, das den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 vorgeschaltet ist. Hier wiederum wird auf dem etwas niederem Druckniveau der verdampfte Teil dieses Speisewassers in den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 getrocknet und vermehrt so die Niederdruckdampfmenge. Das sich am Boden des Wasser-Dampf-­Trenngefäßes 76 ansammelnde, überschüssige Speisewasser wird über die Ablaufleitung 77 und das weitere verstellbare Redu­zierventil 78 in die Kondensatleitung 34 eingespeist und wärmt das Speisewasser vor.

    [0021] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Economiser-Heizflächen 46 im Temperaturbereich der Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 wird die Temperatur am Ausgang der Economiser-Heizflächen 46 angehoben, so daß bei Nennlastbetrieb wärmeres Wasser in die Hochdruckverdampfer-Heizflächen 44 und deren Wasser-Dampf-Trenn­gefäß 54 eingespeist wird. Dies vergrößert die Menge des erzeug­ten Hochdruckdampfes. Dieses Versetzen der Economiser-Heizflä­chen 46 in einen höheren Temperaturbereich ist aber nur möglich, weil ein Ausdampfen derselben im Teillastbetrieb durch die wei­teren erfindungsgemäßen Maßnahmen wirkungsvoll verhindert wird. So wird im Teillastbetrieb die Gefahr, daß die Economiser-Heiz­flächen in diesem relativ heißen Bereich des Abhitzedampferzeu­gers ausdampfen dadurch beseitigt, daß durch Öffnen des Redu­ zierventils 70 zum Wasser-Dampf-Trenngefäß 72 hin der Fluß durch die Economiser-Heizflächen in dem Maße erhöht werden kann wie das Wärmeangebot bzw. die Speisewassertemperatur am Ausgang der Economiser-Heizflächen steigt. Dies wiederum hat zur Folge, daß nunmehr vermehrt Dampf in die Zwischenüberhitzerheizflächen 42 und vermehrt heißes Speisewasser über die Überströmleitung 73 und das Reduzierventil 74 in das zweite Wasser-Dampf-Trenn­gefäß 76 vor den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen 48 strömt. Dadurch gelangt auch mehr Dampf in die Niederdrucküberhitzer-­Heizflächen 48. Außerdem wird so auch vermehrt heißes Speise­wasser aus dem zweiten Wasser-Dampf-Trenngefäß 76 vor den Nie­derdrucküberhitzer-Heizflächen 48 über die Ablaufleitung 77 in die Kondensatleitung 34 eingespeist und so die Temperatur im Speisewasserbehälter 38 erhöht. Das wiederum führt zu einem Ansteigen der Temperatur am Eingang der Economiser-Heizflächen 46 mit der Folge einer weiteren Zunahme des Flusses durch die Economiser-Heizflächen und einer weiteren Zunahme der Dampfströ­mung durch die Zwischenüberhitzer-Heizflächen und Niederdruck­überhitzer-Heizflächen.

    [0022] Es hat sich darüber hinaus gezeigt, daß durch diese Schaltung nicht nur ein Ausdampfen der Economiser-Heizflächen 46 und Speisewasservorwarm-Heizflächen 52 bei Zurücknahme der Kraft­werksleistung vermieden werden kann, sondern daß darüber hinaus auch wegen der erhöhten Austrittstemperatur am Economiseraus­gang vermehrt Hochdruckdampf und Mitteldruckdampf bei Nennlast­betrieb erzeugt werden kann und insgesamt der Wirkungsgrad des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks 1 auch bei Nennlast erhöht wird.


    Ansprüche

    1. Abhitzedampferzeuger für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit Hochdrucküberhitzer-Heizflächen, Zwischenüberhitzer-Heiz­flächen, Hochdruckverdampfer-Heizflächen, Niederdrucküberhitzer-­Heizflächen, Niederdruckverdampfer-Heizflächen und Economiser-­Heizflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase vor den Niederdruckverdampfer-Heizflächen (50) angeordnet sind und ausgangsseitig sowohl an den Hochdruckver­dampfer-Heizflächen (44) als auch über eine Ausgleichsleitung mit einem Reduzierventil (70) an einen den Zwischenüberhitzer-­Heizflächen (40) dampfseitig vorgeschalteten Mitteldruck-Wasser-­Dampf-Trenngefäß (72) angeschlossen sind.
     
    2. Abhitzedampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) und die Niederdrucküberhitzer-Heizflächen (48) im Abhitze­dampferzeuger (18) im Bereich gleicher Gastemperatur angeordnet sind.
     
    3. Abhitzedampferzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase noch vor den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen angeordnet sind.
     
    4. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprü­che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mitteldruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß (72) wasserseitig über eine Ablaufleitung (73) mit Reduzierventil (74) an einem den Niederdrucküberhitzer-Heizflächen (48) dampfseitig vorge­schalteten Niederdruck-Wasser-Dampf-Trenngefäß (76) angeschlos­sen ist.
     
    5. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprü­che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Niederdruckwasser-Dampf-Trenngefäß (76) wasserseitig über eine Ablaufleitung (77) mit Reduzierventil (78) an den Speisewasserbehälter (38) angeschlossen ist.
     
    6. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprü­che 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Economiser-Heizflächen (46) in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase hinter den Hochdruckverdampfer-Heizflächen (44) angeordnet sind.
     
    7. Abhitzedampferzeuger nach einem oder mehreren der Ansprü­che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in Strömungsrichtung der Gasturbinenabgase letzten Heizflächen des Abhitzedampferzeugers (18) Kondensatvorwärmer­Heizflächen (52) sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht