[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzapparat zur Erzeugung längsgefalzter und/oder quergefalzter
Produkte, dem über einen Falztrichter eine oder mehrere übereinanderliegende Druckträgerbahnen
zuführbar sind, der einen mit einem Schneidzylinder zusammenwirkenden Punktur- und
Falzmesserzylinder, sowie einen letzterem nachgeordneten Falzklappenzylinder und eine
zweite Längsfalzvorrichtung aufweist, wobei dem z.B. vier Abschnittlängen im Umfang
umfassenden Punktur- und Falzmesserzylinder auch ein Schneid- und Punkturzylinder
zur Auslage nur einmal längsgefalzter Produkte zugeordnet ist, dessen Umfang sich
zum Umfang des Punktur- und Falzmesserzylinders wie z.B. 3:4 verhält.
[0002] Aus der deutschen Patentschrift 25 17 000 ist ein Falzapparat der oben bezeichneten
Gattung bekannt, der sich für "Acht-Seiten-Maschinen" und insbesondere für "Sechzehn-Seiten-Maschinen"
einsetzen läßt. Mit diesem bekannten Falzapparat ist es jedoch u.a. nicht möglich,
zweimal am Umfang geschnittene Falzprodukte mit einem Querfalz zu versehen, d.h. zum
Beispiel von DIN A4 auf DIN A5, also auf 1/2-Format zu falzen, und zwar vorzugsweise
unter Erzeugung des Querfalzes an der längeren Seite des DIN A5 Formates. Derartige
Formate werden bekanntlich z.B. für den Postversand hergestellt. Durch diese Begrenzung
der Variabilität hinsichtlich der Falzmöglichkeiten kann somit die an sich maximal
mögliche Produktivität der eingangs spezifizierten Falzapparate nicht voll ausgenutzt
werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, den Falzapparat der eingangs spezifizierten
Gattung so weiterzubilden, daß insbesondere auch zweimal am Umfang geschnittene bereits
mit einem Längsfalz versehene Falzprodukte durch einen Querfalz von DIN A4 Format
auf DIN A5 Format gefalzt werden können, wobei vorzugsweise der Falz des DIN A5 Produktes
an der längeren Seite entstehen soll und wobei bezogen auf den eingangs genannten
Stand der Technik lediglich ein zusätzlicher Zylinder benötigt werden soll.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Falzapparates;
Fig. 2 eine detailliertere Darstellung eines Teiles des in Fig. 1 gezeigten Falzapparates
und
Fig. 3 ein mit dem erfindungsgemäßen Falzapparat hergestelltes Falzprodukt.
[0005] Der in den Zeichnungen schematisch dargestellte Falzapparat ist zwischen zwei Seitenwänden
I und II angeordnet und umfaßt einen Falztrichter 1 zur Erzeugung eines ersten Längsfalzes,
hinter dem Trichtereinlaufwalzen 2 zu sehen sind. Hinter diesen befinden sich in herkömmlicher
Weise angeordnete Zugwalzenpaare 3 und 4, zwischen denen zur Erzeugung einer Querperforation
ein Walzenpaar 5 vorgesehen ist.
[0006] Eine oder mehrere aufeinanderliegende, über den Falztrichter 1 einlaufende Bahnen
17, die von einer "Acht-Seiten-Maschine oder einer "Sechzehn-Seiten-Maschine" zugeführt
werden, gelangen zwischen einen Schneidmesserzylinder 6 und einen Punktur- und Falzmesserzylinder
7, an denen sie am Umfang, z.B. auf DIN A3 Format geschnitten werden. Die aus einer
oder mehreren bedruckten Bahnen 17 zugeschnittenen Exemplare können in einem Fall
in herkömmlicher Weise über einen Falzklappenzylinder 8, dem ein Greifer- und Falzmesserzylinder
9 zugeordnet ist, einer zweiten Längsfalzeinrichtung 10 zugeleitet werden, so daß
quer- und zweimal längsgefalzte Produkte herstellbar sind, die über ein Auslagesystem
11 ausgegeben werden können.
[0007] Des weiteren besteht alternativ die Möglichkeit, die bedruckten Bahnen 17 einem ebenfalls
an den Punktur- und Falzmesserzylinder 7 angestellten Schneid- und Punkturzylinder
12 zuzuführen. Nach dem Zuschnitt auf DIN A4 Format konnten beim eingangs genannten
Stand der Technik dann die nur mit einem Längsfalz versehenen Exemplare auf ein Auslagesystem
14 ausgelegt werden. Gemäß der Erfindung ist dem Schneid- und Punkturzylinder 12 ein
besonderer Punkturauslagezylinder 13 nachgeordnet, über den die gemäß der Erfindung
hergestellten in Fig. 3 gezeigten Falzexemplare 25 auslegbar sind. Des weiteren weist
der Schneid- und Punkturzylinder 12 in erfindungsgemäßer Weise jeweils zwischen zwei
benachbarten Punkturen 16, mit jeweils einem Schneidmesser 18 Falzmesser 21 auf. Mit
Hilfe der Schneidnuten 19 des Punktur- und Falzmesserszylinders 7 und den Schneidmessern
10 des Schneid- und Punkturzylinders 12 wird in der Zentrale A der Zylinder 7 und
12 die Druckträgerbahn 17 zweimal am Umfang geschnitten, so daß ein Falzexemplar mit
DIN A4 Format entsteht, das mit einem Längsfalz versehen ist. Die durch die Punkturen
16 ggf. aufgenadelten Exemplare werden dann durch die Falzmesser 21 an den in neuartiger
Weise mit Falzklappen 22 ausgestatteten Punkturauslagezylinder 13 übergeben, so daß
das auf DIN A4 zugeschnittene Falzexemplar mit einem Querfalz herstellbar ist, der
sich entlang der längeren Seite des somit auf DIN A5 Format gefalzten Falzexemplars
25 (Fig. 3) befindet. Soll keine Falzung auf DIN A5 Format erfolgen, so kann mit Hilfe
der Punkturen 23 des Punkturauslagezylinders 13 an der Stelle C durch entsprechende
Steuerung der Auslegezungen 24 das lediglich mit einem Längsfalz versehene Falzprodukt
auf das Auslagesystem 14 abgelegt werden.
[0008] Der Umfang des Schneid- und Punkturzylinders 12 verhält sich zum Umfang des Punktur-
und Falzmesserzylinders 7 wie 3:4 und der Umfang des mit Falzklappen 22 versehenen
Punkturauslagezylinders 13 verhält sich erfindungsgemäß zum Umfang des mit Falzmessern
21 versehenen Schneid- und Punkturzylinders 12 wie 4:3. Andere geeignete Zylinderverhältnisse
sind denkbar.
[0009] Falls die zuerst erwähnte Produktion mit dem zweiten Längsfalz 10 durchgeführt werden
soll, werden die einmal am Umfang von einer "Acht-" oder "Sechzehn-Seiten-Maschine"
kommenden geschnittenen Exemplare mit Hilfe der Punkturen 15 des Punktur- und Falzmesserzylinders
7 erfaßt und durch die am Falzmesser 20 in die nicht näher dargestellten Falzklappen
des Falzklappenzylinders 8 übergeben, wonach die Weiterverarbeitung in der zweiten
Längsfalzeinrichtung 10 erfolgen kann. Es versteht sich, daß bei der erfindungsgemäßen
Produktionsweise, d.h. bei der Führung der Exemplare über die Zylinder 12 und 13 die
Punkturen 15 des Punktur- und Falzmesserzylinders 7 deaktiviert werden müssen und
nur die Punkturen 16 des Schneid- und Punkturzylinders 12 erfassen die Exemplare,
die anschließend durch die neuartigen Falzmesser 21 in die Falzklappen 22 des Punkturauslagezylinders
13 übergeben werden, falls das in Fig. 3 dargestellte Falzexemplar 25 erzeugt werden
soll.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schneid- und Punkturzylinders 12 mit
Falzmesser 21 und der Verwendung von Falzklappen 23 in dem diesem nachgeordneten Punkturauslagezylinder
13 kann somit die Produktivität eines Falzapparates wesentlich erhöht werden.
1. Falzapparat zur Erzeugung längsgefalzter und/oder quergefalzter Produkte, dem über
einen Falztrichter eine oder mehrere übereinanderliegende Druckträgerbahnen zuführbar
sind, der einen mit einem Schneidzylinder zusammenwirkenden Punktur- und Falzmesserzylinder
sowie einen letzterem nachgeordneten Falzklappenzylinder und eine zweite Längsfalzvorrichtung
aufweist, wobei dem vier Abschnittlängen im Umfang umfassenden Punktur- und Falzmesserzylinder
auch ein Schneid- und Punkturzylinder zur Auslage nur einmal längsgefalzter Produkte
zugeordnet ist, dessen Umfang sich zum Umfang des Punktur- und Falzmesserzylinders
wie 3:4 verhält, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schneid- und Punkturzylinder (12)
ein jeweils zwischen zwei Punkturen (23) Falzklappen (22) aufweisender Punktur- und
Falzklappenzylinder (13) nachgeschaltet ist, wobei der Schneid- und Punkturzylinder
(12) jeweils zwischen benachbarten Schneidmessern (18) und Punkturen (16) Falzmesser
(21) aufweist und sich der Umfang des Punktur- und Falzklappenzylinders (13) zum Umfang
des Falzmesser (21) aufweisenden Schneid- und Punkturzylinders (12) wie 4:3 verhält.