[0001] Die Erfindung betrifft einen zwangsgeführten Schlitzwandgreifer mit zwei mittels
eines Zug-Druckgestänges seil- oder hydraulisch zum Öffnen und Schliefen betätigbaren
Greiferschaufeln, die am unteren Ende des Greiferrahmens an einem Lagerblock angelenkt
sind, der aus symmetrisch zur Greiferachse angeordneten längsverlaufenden Stielen
gebildet ist.
[0002] Bekannt sind Schlitzwandgreifer, die über einen Seilzug mit entsprechender Einscherung
betätigt und gleichzeitig über das Hub- und Senkseil geführt werden. Der erforderliche
Anpreßdruck beim Graben der Schaufeln stammt aus dem relativ schweren Schlitzwandgreifergewicht.
Üblicherweise ist der Greiferrahmen oder Greiferkörper als ein Stahlfachwerk mit Längsstreben
und vielen Querstreifen ähnlich Schotten ausgebildet und hat etwa die geometrische
Breite des Schlitzes, eine Länge, die etwas kleiner als das Mab horizontal über die
geschlossenen Schaufeln gemessen ist, und eine Höhe von mindestens zweimal der Länge.
In besonderen Fällen, z. B. groben Tiefen werden zur Verbesserung der Führung auch
Greiferkörper von 3 bis 4-mal der Länge verwendet.
[0003] Dabei bildet der Körper eine Führung gegen Verlauf des Schlitzes in der Y-Achse,
d. h. quer zur Schlitz-Längsachse. In der X-Achse hat der Körper keine Führungsfunktion.
Die Schlitzlänge entspricht dem größten Greifmaß der Schaufeln und ist daher wesentlich
größer als die Länge des Körpers. Zur Einführung des Hub- und Senkseiles in den Greiferkörper
dienen um 90° versetzte Abweiswalzen, die sich im Durchmesser oft als zu klein erweisen,
wenn der Greifer abgelegt und aufgenommen wird. Denn dabei werden die Seile zu stark
umgelenkt und oft so sehr geknickt, daß Litzenbrüche auftreten.
[0004] Bekannt ist ein seilgeführter Schlitzwandgreifer aus der PS 36 15 068 C1 mit Fuhrungsrahmen,
der sich horizontal gegen die Schlitzwände abstützt und damit dem Greifer mehr Richtungsstabilität
geben soll, da der Schlitzwandgreifer während des Grabvorganges zwangsgeführt ist.
Zusätzlaich ist der Führungsrahmen mit hydraulisch betätigten Druckplatten ausgestattet.
[0005] Bei anderen Schlitzwandgreifern wird der Grabvorgang über Hydrauliksysteme gesteuert,
und der Greifer ist zur Richtungsstabilität mit einem Vierkant-Teleskoprohr verbunden,
und wird über Seile in den Schlitz abgesenkt und gehoben. Das Gewicht des Vierkantrohres
kann zur Aktivierung des Schaufel-Grabeffektes mit herangezogen werden.
[0006] Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist, daß ein Schlitzwandgreifer mit Fuhrungsrahmen
innerhalb eines mit Betonit gestützten Schlitzes nur bedingt einsetzbar ist. Bei
rolligen Schlitzwänden z. B. in Kies und Sand läßt sich die Horizontalkraft nicht
als eine begrenzte Flächenlast übertragen, da der Boden ähnlich einem Grundbruchvorgang
ausweicht. Außerdem trägt das Gewicht der Führungsvorrichtung nicht zur Aktivierung
des Grabeffektes bei, sondern ist mehr oder weniger eine Totlast, die vom Hubgerät
zusätzlich mitbewegt werden muß. Bei den Greifern mit den fest verbundenen Vierkant-Teleskoprohren
handelt es sich um Vorrichtungen, die zum Hub- oder Trägergerät noch zusätzliche
Anbauelemente zur Führung des Vierkantrohres benötigen. Der eigentliche Schlitzwandgreifer
ist relativ kurz und bietet keine Führungseigenschaften. Bewegungen des Baggerauslegers
infolge der Lastwechsel werden auf das Vierkantrohr und damit auf den Schlitzwandgreifer
übertragen. Hinzu kommt noch, daß das Vierkantrohr teleskopierbar ist, woraus eine
gewisse Instabilität resultiert. Setzt man dieses Vierkantrohr zur Ballastierung
auf den Schlitzwandgreifer auf, so sind alle Voraussetzungen für ein ungewolltes
Verlaufen gegeben.
[0007] Zusammengefaßt erscheint bei dem genannten Stand der Technik als nachteilig, daß
die Schlitzwandgreifer wegen des erforderlichen Anpreßdruckes schwer gebaut sind,
und daher sind entsprechend schwere und große Hubgeräte und Bagger erforderlich, um
einen wirtschaftlichen Grabfortschritt zu erzielen. Die erforderliche Zugkraft des
Baggers setzt sich zusammen aus:
a) Eigengewicht des Greifers minus des Auftriebs in der Stützflüssigkeit,
b) Füllgewicht des Greifers minus des Auftriebs in der Stützflüssigkeit,
c) Strömungswiderstand und Kohäsion zwischen Greiferkörper und Suspension und
d) eventuell auftretende Verklemmungsreibung zwischen Greiferkörper und Schlitzwand.
[0008] Ferner ist nachteilig beim Stand der Technik, daß Grabungen mit schweren Schlitzwandgreifern
dazu neigen, seitlich zu verlaufen, da der beschwerte, über dem Schwerpunkt angeordnete
Greiferrahmen um den Auf lagepunkt der Greiferschaufeln auf der Sohle kippt und die
Schlitzwand nicht in gerader Richtung aushebt.
[0009] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen zwangsgeführten Schlitzwandgreifer
zu schaffen, welcher die hier aufgeführten Nachteile vermeidet und der bei wesentlich
leichterer Bauweise einen hohen Anpreßdruck der Schaufeln auf die Sohle bewirkt.
Dies ist deshalb von großer Bedeutung für eine gute Greiferarbeit, weil oftmals der
auszuhebende Boden derart verfestigt ist, daß ein Schlitzwandgreifer auch bei Beschweren
mit Ballast nicht eindringt. Ein wirtschaftlicher Grabfortschritt ist nicht zu erzielen.
[0010] Diese Aufgabe wird in erfinderischer Weise dadurch gelöst, daß
a) der Greiferrahmen aus vier am unteren Rollenblock gabelförmig angesetzten Stielen
gebildet ist, die an ihren oberen Enden mittels eines lösbar angeordneten Querhauptes
verbunden sind,
b) an dem Lagerblock mit einem Kraftdrehantrieb versehene, konzentrisch zur Schaufelachse,
zur Sohle gerichtet ein Verankerungsmittel in Form eines Drehwerkzeuges angeordnet
ist.
[0011] Nach zweckmäßigen Ausgestaltungen der Erfindung kann das Drehwerkzeug eine Bohrschnecke
oder eine Hakenspirale sein. Bei Verwendung einer Bohrschnecke wird der Boden, z.
B. fest gelagerter Sand aufgelockert. Bei Schließen des Schlitzwandgreifers bricht
der verfestigte Boden, der an den aufgelockerten angrenzt, ein und ein guter Füllgrad
wird erreicht. Bei Verwendung einer Hakenspirale hakt sich der Schlitzwandbohrer
im Boden, z. B. Ton fest.
[0012] Beim Schließen wird ein Aufwärtsbewegen vermieden und die Schaufeln graben sich
ein.
[0013] Weitere, erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Erfindung sind, daß die den Greiferrahmen
bildenden vier am unteren Rollenblock gabelförmig angesetzten Stiele offene, parallel
zur Greiferachse von der Stützflüssigkeit durchströmbare Hohlträger sind. Die Hohlräume
der Stiele können auch mit einem Füllwerkstoff gleich oder schwerer als Stahl verfüllt
sein. Ferner erscheint vorteilhaft, daß das an den Schaufeln und dem Seilrollenschlitten
an den Lagern angelenkte Zug-Druckgestänge zwischen den Stielen innerhalb des Greiferrahmens
verläuft, und daß der Lagerblock lösbar mit dem Greiferrahmen verbunden ist, daß das
Querhaupt lösbar mit den Stielen verbunden ist und der Greiferrahmen nach Lösen und
Entfernen des Querhauptes oben offen ist.
[0014] Der Greiferrahmen besteht im wesentlichen aus längsverlaufenden Stielen, Massiv-
oder Hohlholmen, die entsprechend dem erforderlichen Gewicht oder der gewunschten
Schwerpunktslage auch mit einem Schwermetall gefüllt sein können. Der Schaufellagerblock
ist mit dem eigentlichen Rahmen lösbar verbunden und trägt für die Schaufeln entweder
ein Mittellager oder zwei Außenlager.
[0015] Das Zug-Druckgestänge verläuft mittig zwischen den beiden Greiferrahmen-Stielen,
es ist oben über versenkte Lager mit dem Seilrollen-Schlitten gelenkig verbunden.
Den Abschluß des Greiferkörpers und gleichzeitig die lösbare Verbindung der Rahmen-Holme
bildet das Querhaupt. Dadurch ist es möglich, den Seilrollen-Schlitten frei nach
oben hin ausbauen zu können.
[0016] Wie erwähnt ist nachteilig beim Stand der Technik, daß Grabungen mit schweren Schlitzwandgreifern
dazu neigen, seitlich zu verlaufen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der über
dem Schwer punkt angeordnete Greiferrahmen um den Auflagepunkt der Greiferschaufeln
auf der Sohle unberechenbar abkippt und die Schlitzwand nicht in gerader Richtung
aushebt.
[0017] Daher ist von besonderer Bedeutung, daß der Schlitzwandgreifer nach der Erfindung
auch in gewissen Grenzen seitenlenkbar ist. Zu diesem Zweck ist nach einem wesentlichen
Merkmale vorgesehen, daß mittels einer zwischen Rollenblock und Lagerblock quer zum
Schlitzwandverlauf angeordneten Schlittenführung und einem am Rollenblock und Lagerblock
angelenkten Hydraulikzylinder deren axiale Zuordnung zueinander quer zum Schlitzwandverlauf
veränderbar ist.
[0018] Durch diese Ausbildungsweise ist es möglich, den die Greiferschaufeln tragenden
Lagerblock gegenüber dem Greiferkörper bzw. Greiferrahmen seitlich um einige Zentimeter
zu verschieben und dadurch eine Richtungsänderung herbeizuführen. Außerdem können
erfindungsgemäß auch mittels zweier weiterer jeweils zwischen dem Querhaupt und den
Querhauptaußenteilen angeordneter Schlittenführungen die Querhauptaußenteile gegenüber
dem Querhaupt quer zum Schlitzwandverlauf verschoben werden, wodurch bei größeren
Verschiebungen im Bereich der Greiferschaufeln eine Schrägstellung des Greiferkörpers
bzw. Greiferrahmens vermieden oder verringert wird.
[0019] Nach einem wesentlichen weiteren Merkmal der Erfindung ist es auch möglich, den Lagerblock
mit den daran gelagerten Greiferschaufeln gegenüber dem Greiferkörper bzw. Greifergestell
zu verdrehen, um eine Richtungsänderung zu erzielen und damit da schon begonnene Verlaufen
des Schlitzwandaushubs wieder zu korrigieren. Dies wird dadurch ermöglicht, daß zwischen
dem Rollenblock und dem Lagerblock ein mittels einer Fixiervorrichtung feststellbares
Spur-Drehlager angeordnet ist, mittels welchem der Lagerblock mittels des zwischen
Rollenblock und Lagerblock angeordneten Hydraulikzylinders bei fixierter Schlittenführung
der letztere gegenüber dem ersteren verdrehbar ist.
[0020] Weitere Vorteile der Erfindung bestehen noch darin, daß die Führung des erfindungsgemäßen
Schlitzwandgreifers in dem Schlitz verbessert wird. Bei Festsitzen, Verklemmen oder
Verkanten wird ein Wiederfreikommen des Schlitzwandgreifers unter Einfluß größerer
Zugkräfte er2möglicht.
[0021] Dies wird dadurch erreicht, daß an dem Querhaupt Außenteile als zur Schlitzwand gerichtete
Fuhrungselemente mit Gelenken nach unten hin abklappbar befestigt sind, um dem Greiferrahmen
einen kleineren Querschnitt zu geben. Außerdem sind die Querhaupt-Außenteile mittels
Überlastsicherungen befestigt, welche bei einer bestimmten Belastung brechen oder
sich vom Querhaupt lösen.
[0022] Die an dem Querhaupt und den Stielen mittels eines Stutzgestänges an den Gelenken
des Greiferrahmens angeschlossenen Leitkufen sind abscherbar und die an dem Gelenk
und dem Schwenkgelenk befestigten Diagonal streben halten die Leitkufen von dem Greiferrahmen
beabstandet, wobei die Diagonalstrebe mit einer Sollbruchstelle versehen sind, welche
bei einer bestimmten Belastung bricht.
[0023] Durch die Querhauptaußenteile und die Leitkufen wird der Schlitzwandgreifer innerhalb
des Schlitzprofils geführt. Wesentlich sind die weiteren Ausgestaltungsmerkmale,
daß die Querhauptaußenteile Durchströmöffnungen für eine Flüssigkeit haben, wobei
die Größe der Durchströmöffnungen mittels Klappen variabel verkleinerbar ist; vorgesehen
ist, daß die Klappen an dem Querhaupt befestigte, schwenkbare Hartgummiplatten sind.
[0024] Es werden damit folgende Effekte erzielt:
a) Beim Ablassen des Greifers in geschlossenem Zustand in den Schlitzgraben strömt
die Stützflüssigkeit an dem relativ schlanken Greiferrahmen vorbei durch die Öffnungen,
ohne dabei starke Wirbel oder Turbulenzen zu erzeugen, die zu Ausbrüchen, Auskolkungen
sogar zu Einstürzen der Wandung führen können.
b) Beim Aufziehen des Greifers sind die Verhältnisse ähnlich wie beim Ablassen. Hier
wirkt sich weiterhin positiv aus, daß durch die günstigen Strömungsverhältnisse und
geringeren Kohäsionskräfte, die erforderliche Zugkraft zum Aufziehen des Greifers
kleiner wird. Unter Beibehaltung der Baggerzugkraft ist dann eine Lastverschiebung
zu Gunsten des Greifer-Eigengewichts möglich, was sich günstig auf den Grabeffekt
der Greiferschaufeln auswirkt.
c) Beim Schließvorgang der Schaufeln bewegt sich der Greiferrahmen zum Teil geringfügig
nach oben, etwa nur mit einem Fünftel der eigentlichen Hubgeschwindigkeit beim Aufziehen.
In dieser Phase sind die Öffnungen noch verschlossen, so daß eine geringe Flüssigkeitsauflast
wirksam ist und sich positiv auf den Grabeffekt der Schaufeln auswirkt. Sobald der
Schließvorgang beendet ist, hebt sich der Greifer ohne Pause mit einer wesentlich
höheren Geschwindigkeit von der Sohle ab. Der größere Strömungsdruck öffnet ganz zwangsläufig
die Klappen oder andere Verschlußelemente, die Stützflüssigkeit kann wieder frei ohne
Staudruck und Turbulenzen am Greiferkörper vorbei strömen.
[0025] Bei Arbeiten in einem mit einer Stützflüssigkeit gefüllten Schlitz ist der bei Heben
des Schlitzwandgreifers entstehende Strömungswiderstand ca. 30 bis 50 KN, der durch
die Durchström- Öffnungen erheblich reduziert wird. Der Einbau von Klappen, insbesondere
von Hartgummiplatten in den Durchströmöffnungen bewirkt eine Flüssigkeitsauflast
beim Graben der Greiferschaufeln.
[0026] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das Querhaupt zur Seileinlaufführung
eine trompetenförmige Führungstulpe aufweist.
[0027] Diese Führungstulpe dient zur Schonung des Hub- und Senkseiles beim Einfädeln in
den Greiferkörper. Die Führungstulpe ist so geformt, daß mit einer Fangvorrichtung,
bestehend aus dem Fanggestängerohr und den Fangklinken im Falle eines Seilbruches
oder einer Greiferverklemmung, eine zugfeste mit großer Kraft beaufschlagbare Verbindung
herstellbar ist.
[0028] Die durch die beschriebenen Merkmale gekennzeichnete Ausbildungsweise ist in ihrem
Aufbau einfach und wegen ihrer Zerlegbarkeit auch leicht demontier- und montierbar.
Diese Eigenschaften sind für den praktischen Baustellenbetrieb sehr wichtig. Außerdem
ermöglichen die Erfindungsmerkmale es, den Greiferkörper bzw. Greiferrahmen strömungsgünstig
zu formen und den Schwerpunkt so tief wie möglich zu legen. Die Zerlegbarkeit ermöglicht
es auch, auf der Baustelle mit einfachen Mitteln und entsprechenden Zusatzelementen
nach dem Baukastensystem den Greiferrahmen zu verlängern.
[0029] Dabei ist erfindungsgemäß auch wesentlich, daß der Seilrollenschlitten nach oben
aus dem Greiferrahmen frei ausbaubar ist und daß an dem Seilrollenschlitten die Lagerstellen
des Zug-Druckgestänges versenkt zwischen den Greiferrahmenholmen angebracht sind.
[0030] Durch die Erfindungsmerkmale wird auch ein Schlitzwandgreifer geschaffen, der gewichtsmäßig
wesentlich leichter ist als vergleichbare Ausführungen, und der trotzdem maximale
Grabfortschritte zu erzielen vermag, weil er die Möglichkeit bietet, durch den zentrisch
in der Schaufelmitte angeordneten Drehantrieb mittels einer Bohrschnecke oder Hakenspirale
den Boden vor dem eigentlichen Grabvorgang aufzulockern oder aber bei festeren Bodenformationen
eine zusätzliche Auflast zu erzeugen.
[0031] Infolge seines geringen Gewichts und der zusätzlich erzielbaren Auf last sowie der
strömungsgünstigen Gestaltung sind auch geringere Zugkräfte erforderlich und es können
daher herkömmliche Hubgeräte (Bagger) eingesetzt werden.
[0032] Weitere Merkmale und Besonderheiten der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen
zu entnehmen, die in der Zeichnung dargestellt sind.
[0033] Es zeigen
Fig. 1 den oberen Teil eines Greifergestells mit Querhaupt und Außenteilen in Vorderansicht,
Fig. 2 das Querhaupt mit Außenteilen in Draufsicht,
Fig. 3 das Querhaupt wie in Fig. 2, jedoch mit zusätzlichen Außenteilen für Kreuzschlitz-Formen,
Fig. 4 die Greiferschaufeln mit Kraftdrehantrieb und Drehwerkzeug in Vorderansicht,
Fig. 4a das Drehwerkzeug, als Hakenspirale ausgeführt,
Fig. 5 die Greiferschaufeln wie in Fig. 4 und den oberen Teil des dazugehörenden Greiferrahmens
in Seitenansicht,
Fig. 6 einen Schlitzwandgreifer mit Leitkufen in Vorderansicht,
Fig. 7 den Schlitzwandgreifer wie in Fig. 6 in Draufsicht,
Fig. 8, 9 und 11 verschiedene Schlitzwandgreifer bei der Auf- und Abwärtsbewegung
im Schlitz in Seitenansicht,
Fig. 10 Schlitzwandgreifer mit Rahmenverlängerung,
Fig. 12 bis 14 den Schlitzwandgreifer in anderen Ausführungen.
[0034] Der seilgeführte oder mittels Teleskophohlstange aufgehängte und zwangsgeführte Schlitzwandgreifer
ist mit einem konzentrisch zur Schaufelachse gelagerten Drehwerkzeug versehen. Das
Drehwerkzeug besteht aus dem in dem Lagerblock 4 für die Greiferschaufeln 17 untergebrachten
Kraftdrehantrieb 2 und einer zur Auflockerung der Schlitzsohle dienenden Bohrschnecke
1 oder einer zur Verhakung mit der Schlitzsohle dienenden Hakenspirale 1a. An den
Greiferschaufeln 17 sind die Meißel 24 befestigt. Die längsverlaufenden, den Greiferrahmen
25 bildenden als Rahmenholme ausgebildete Stiele 3 sind hohl oder massiv oder entsprechend
dem erforderlichen Gewicht oder der gewünschten Schwerpunktlage mit einem Schwermetall
gefüllt. Der mit dem Seilrollenblock 23 lösbar verbundene Lagerblock 4 trägt für
die Greiferschaufeln 17 entweder ein Mittellager 5 oder zwei Außenlager 5a. Das auf
die Schaufeln 17 wirkende Zug-Druckgestänge 6 verläuft mittig zwischen den den Greiferrahmen
25 bildenden Stielen 3. Es ist oben über versenkte Lager 16 mit dem Seilrollenschlitten
8 gelenkig verbunden. Wird das Querhaupt 7 von den Stielen 3 gelöst, so kann der Seilrollenschlitten
8 frei nach oben hin ausgebaut werden. Zur Schonung des Hub- und Senkseiles beim
Einfädeln in dem Querhaupt 7 ist eine Führungstulpe 9 eingebaut. Die Führungstulpe
9 ist so geformt, daß mit einer Fangvorrichtung, bestehend aus dem Fanggestängerohr
10 und den Fangklingen 11 im Falle eines Seilbruchs oder einer Verklemmung des Schlitzwandgreifers
eine zugfeste, mit großer Kraft beaufschlagbare Verbindung herstellbar ist. Die Querhauptaußenteile
7a in Fig. 1 dienen der Führung des Schlitzwandgreifers innerhalb des Schlitzprofiles
und sind mit Gelenken 12 und Sollbruchelementen 13 ausgestattet, damit sie im Falle
einer Verspannung oder Verklemmung des Schlitzwandgreifers unter Einsatz großer Zugkräfte
nach unten hin wegklappen und damit dem Schlitzwandgreifer eine kleinere Form geben.
[0035] In ähnlicher Weise wie die Querhauptaußenteile 7a in Fig. 1 dient die an der rechten
Schlitzwand in Fig. 6 dargestellte Leitkufe 18 mit dem gelenkig gelagerten Stützgestänge
19 und der Diagonalstrebe 20 der Führung des Schlitzwandgreifers, indem wie an der
linken Schlitzwand dargestellt bei einer Überlastung die Sollbruchstelle 21 getrennt
wird und die Leitkufen 18 einklappen. Der Greiferrahmen 25 ist mittels eines Gelenkes
12 mit dem Stützgestänge 19 verbunden, das mit einem Schwenklager 22 an der Leitkufe
18 befestigt ist.
[0036] Die Querhauptaußenteile 7a besitzen Durchströmöffnungen 14, deren Querschnitt durch
Klappen 15 oder andere Elemente verändert werden kann. Bei Arbeiten in einem mit einer
Stützflüssigkeit, beispielsweise einer Suspension oder Betonit, gefüllten Schlitzgraben
werden damit folgende Effekte erzielt:
a) Beim Ablassen des geschlossenen Greifers in den Schlitzgraben sind die Klappen
15 durch den Staudruck der Stutzflüssigkeit geöffnet. Die Stützflüssigkeit strömt
an dem Greiferrahmen vorbei durch die Durchströmöffnungen 14, ohne dabei starke Wirbel
oder Turbulenzen zu erzeugen, die zu Ausbrüchen, Auskolkungen oder sogar zu Einstürzen
der Wandung führen können.
b) Beim Aufziehen des Greifers sind die Verhältnisse ähnlich wie beim Ablassen. Die
Klappen 15 sind durch den Staudruck der Stützflüssigkeit geöffnet, der Strömungswiderstand
des Greifers wird verringert und unter Beibehaltung der maximalen Baggerzugkraft
ist eine Lastverschiebung zugunsten des Greifereigengewichtes möglich, was sich günstig
auf den Grabeffekt der Schaufeln auswirkt.
c) Beim Schließvorgang der Greiferschaufeln 17 bewegt sich der Greiferrahmen 25 geringfügig
nach oben. Ein seilgeführter Schlitzwandgreifer hebt sich aufgrund der Seilrollenübersetzung
mit etwa einem Fünftel der eigentlichen Hubgeschwindigkeit beim Aufziehen nach oben.
Der Staudruck der Stützflüssigkeit ist zu gering, die Klappen 15 zu öffnen. Die auf
den geschlossenen Klappen 15 wirkende Flüssigkeitsauf last wirkt sich positiv auf
den Grabeffekt der Schaufeln aus. Sobald der Schließvorgang beendet ist, hebt sich
der Greifer ohne Pause mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit von der Sohle
ab. Der Staudruck öffnet die Klappen 15 und der Greifer wird aufgezogen.
[0037] Die Fig. 8 bis 11 stellen einige Variationsmöglichkeiten dar. In Fig. 8 ist der geschlossene
Greifer bei der Auf- oder Abwärtsbewegung innerhalb des Schlitzes dargestellt. In
Fig. 9 ist ein geöffneter Greifer mit in der Sohle eingedrehter Bohrschnecke im Grabzustand
dargestellt. In Fig. 10 ist ein Greifer wie nach Fig. 8 jedoch mit Greiferrahmenverlängerung
und zusätzlichen Querhauptaußenteilen zur besseren Führung bei besonders großen Schlitztiefen
dargestellt. In Fig. 11 ist ein Schlitzwandgreifer mit Leitkufen 18 in geschlossenem
Zustand dargestellt.
[0038] In Fig. 12 ist eine zusätzliche Ausrüstung des erfindungsgemäßen Schlitzwandgreifers
gezeigt. Diese besteht aus einer zwischen dem Rollenblock 23 und dem Lagerblock 4
für die Greiferschaufeln 17 quer zum Schlitzwandverlauf angeordneten untere Schlittenführung
27 und einem am Rollenblock 23 und am Lagerblock 4 angelenkten Hydraulikzylinder
26. Durch entsprechende Beaufschlagung des Hydraulikzylinders 26 wird nun die Stellung
des Lagerblocks 4 zum Greiferrahmen 25 in Querrichtung zum Verlauf der Schlitzwand
verändert, so daß der Lagerblock 4 mit den Schaufeln 17 außermittig steht und dadurch
eine Richtungsänderung des Grabvorganges herbeigeführt wird. Auf diese Weise ist
der Schlitzwandgreifer richtungslenkbar.
[0039] Zusätzlich ist es möglich, wie aus Fig. 12 weiter erkennbar ist, auch beidseits jeweils
zwischen dem Querhaupt 7 und den beiden Querhauptaußenteilen 7a eine obere Schlittenführung
28 anzuordnen, so daß die Querhauptaußenteile 7a gegenüber dem Querhaupt 7 quer zum
Schlitzwandverlauf verstellbar sind. Durch diese Maßnahme kann der Richtungskorrekturverlauf
des Schlitzwandgreifers noch verbessert werden. Die oberen Schlittenführungen 28 können
ebenfalls - nicht dargestellt - über Schiebelager gegenüber dem Greiferrahmen 25 querverschiebbar
gelagert sein.
1. Zwangsgeführter Schlitzwandgreifer mit zwei mittels eines Zug-Druckgestänges seil-
oder hydraulisch zum Öffnen und Schließen betätigbaren Greiferschaufeln, die am unteren
Ende des Greiferrahmens an einem Lagerblock angelenkt sind, der aus symmetrisch zur
Greiferachse angeordneten längsverlaufenden Stielen gebildet ist,
gekennzeichnet dadurch, daß
a) der Greiferrahmen aus vier am unteren Rollenblock (23) gabelförmig angesetzten
Stielen (3) gebildet ist, die an ihren oberen Enden mittels eines lösbar angeordneten
Querhauptes (7) verbunden sind,
b) an dem Lagerblock (4) mit einem Kraftdrehantrieb (2) versehene, konzentrisch zur
Schaufelachse, zur Sohle gerichtet ein Verankerungsmittel in Form eines Drehwerkzeuges
(1) angeordnet ist.
2. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehwerkzeug
eine Bohrschnecke ist.
3. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehwerkzeug
eine Hakenspirale ist.
4. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiele (3)
offene, parallel zur Greiferachse verlaufende von einer Stützflüssigkeit frei umströmbare
Profile sind.
5. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stiele (3)
massiv oder hohlräumig sind und mit Füllwerkstoff gleich oder schwerer als Stahl
verfüllt werden können.
6. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das an den Schaufeln
(17) und dem Seilrollenschlitten (8) an den Lagern (16) angelenkte Zug-Druckgestänge
zwischen den Stielen (3) innerhalb des Greiferrahmens verläuft.
7. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerblock
(4) lösbar mit dem Greiferrahmen (25) verbunden ist.
8. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Querhaupt (7)
lösbar mit den Stielen (3) verbunden ist und der Greiferrahmen (25) nach Lösen und
Entfernen des Querhauptes (7) oben offen ist.
9. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Querhaupt
(7) Außenteile (7a) als zur Schlitzwand (W) gerichtete Fuhrungselemente mit Gelenken
(12) nach unten hin abklappbar befestigt sind.
10. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer
zwischen Rollenblock (23) und Lagerblock (4) quer zum Schlitzwandverlauf angeordneten
Schlittenführung (27) und einem am Rollenblock (23) und Lagerblock (4) angelenkten
Hydraulikzylinder (26) deren axiale Zuordnung zueinander quer zum Schlitzwandverlauf
veränderbar ist.
11. Schlitzwandgreifer nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
jeweils einer zwischen dem Querhaupt (7) und den Querhauptaußenteilen (7a) angeordneten
oberen Schlittenführung (28) die Querhauptaußenteile (7a) gegenüber dem Querhaupt
(7) quer zum Schlitzwandverlauf verschiebbar sind.
12. Schlitzwandgreifer nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Rollenblock (23) und dem Lagerblock (4) ein mittels einer Fixiervorrichtung feststellbares
Spur-Drehlager angeordnet ist, mittels welchem der Lagerblock (4) mittels des zwischen
Rollenblock (23) und Lagerblock (4) angeordneten Hydraulikzylinders (26) bei fixierter
unterer Schlittenführung (27) der letztere gegenüber dem ersteren verdrehbar ist.
13. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenteile
(7a) an den Überlastsicherungen (13) befestigt sind, welche bei einer bestimmten
Belastung brechen oder sich vom Querhaupt (7) lösen.
14. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Querhaupt
(7) und den Stielen (3) Leitkufen (18) mittels eines Stutzgestänges (19) an einigen
der Gelenke (12) angeschlossen sind.
15. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitkufen
(18) mittels des Stützgestänges (19), und der Schwenkgelenke (22) abscherbar an dem
Greiferrahmen (25) angeschlossen sind und daß die an einigen der Gelenke (12) und
an einem der Schwenkgelenke (22) befestigte Diagonalstrebe (20) die Leitkufen (18)
von dem Greiferrahmen (25) beabstandet hält.
16. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Diagonalstrebe
(20) mit einer Sollbruchstelle (21) versehen ist, welche bei einer bestimmten Belastung
bricht.
17. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 9 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente
in Form der Außenteile (7a) oder die Leitkufen (18) in Querrichtung zu dem Schlitz
angeordnet sind.
18. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querhauptaußenteile
(7a) Durchströmöffnungen (14) für eine Flüssigkeit haben.
19. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der
Durchströmöffnungen (14) mittels Klappen (15) variabel verkleinerbar ist.
20. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen
(15) an dem Querhaupt (7) befestigte, schwenkbare Hartgummiplatten sind.
21. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Querhaupt
(7) zur Seileinlaufführung eine trompetenförmige Führungstulpe (9) aufweist.
22. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß mittels an dem
Fanggestängerohr (10) angeordneter Fangklinken (11) durch zentrisches Einführen des
Fanggestängerohres (10) in die Führungstulpe (9) eine Zug- und Verriegelungsverbindung
herstellbar ist.
23. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilrollenschlitten
(8) nach oben aus dem Greiferrahmen (3) frei ausbaubar ist.
24. Schlitzwandgreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Seilrollenschlitten
(8) die Lagerstellen (16) des Zug-Druckgestänges (6) versenkt zwischen den Greiferrahmenholmen
(3) angebracht sind.