[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung einer Seiltrommel einer Winde, von der ein
herabfallendes Rammgewicht ein mit diesem verbundenes Seil abzieht und die anschließend
über das Seil das auf dem Rammgut ruhende Rammgewicht auf die gewünschte Fallhöhe
wieder anhebt, bei der das Lastaufnahmemittel so hoch über dem Rammgewicht angeordnet
oder derart mit dem Rammgewicht verbunden ist, daß sich das Seil unter Verhindern
von Schlappseilbildung vor dem Auftreffen auf das Rammgewicht innerhalb eines Nachlaufweges
abbremsen läßt und bei der das Seil über die Seiltrommel kurz vor, bei oder kurz nach
dem Auftreffen des Rammgewichts auf das Rammgut innerhalb des Nachlaufweges abgebremst
wird.
[0002] Derartige Rammgewichte werden beispielsweise zum Verdichten von Böden oder anderer
Stoffe und zum Eintreiben von Pfählen oder Pfahlrohren verwendet, wobei die Fallhöhe
beispielsweise drei bis 10 Meter betragen kann. Durch den nahezu ungebremsten freien
Fall des Rammgewichtes, das nur durch die Trägheiten der mitbewegten Massen, insbesondere
der in Drehung versetzten Massen, und Reibung gebremst wird, wird das von der Seiltrommel
abgezogene Seil auf erhebliche Geschwindigkeiten beschleunigt, die nach dem Auftreffen
des Rammgewichtes auf das Rammgut zu einer Schlappseilbildung und möglicherweise sogar
zu einem Kreuzschlag des Seils auf der Winde führen, wenn das Seil nicht bei dem
Aufschlag des Rammgewichtes auf das Rammgut in einer Weise abgebremst wird, daß es
straff gespannt bleibt. Wird das Seil zu früh abgebremst, kann ein Teil des von dem
Rammgewicht ausgeübten Schlages mit entsprechend hohen unerwünschten dynamischen Beanspruchungen
auf die Seiltrommel zurückwirken. Wird das Seil hingegen zu spät gebremst, kann sich
möglicherweise Schlappseil mit der Folge bilden, daß das Seil Rillen der Seiltrommel
überspringt.
[0003] Grundsätzlich ist die Seiltrommel in Abhängigkeit von dem Aufschlagen des Rammgewichts
auf das Rammgut abzubremsen. Es ist bekannt, den durch den Aufprall verursachten Schall
durch Sensoren zu erfassen und unmittelbar nach Ansprechen der Sensoren oder mit vorherbestimmter
Zeitverzögerund die Bremsen der Seiltrommel einfallen zu lassen. Weiterhin ist es
bekannt, die durch den Schlag in dem Seil verursachten Vibrationswellen durch Sensoren
zu erfassen, die dann das Bremsen unmittelbar oder mit vorgegebener Zeitverzögerung
einleiten. Beide Verfahren sind jedoch mangelhaft, weil weder der Schall noch die
in dem Seil rücklaufende Welle genügend genaue Steuersignale zu erzeugen vermögen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Steuerung der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, mit der sich das von dem Rammgewicht von der Seiltrommel abgezogene Seil
innerhalb eines vorgegebenen Nachlaufweges im wesentlichen stoßfrei unter Verhinderung
einer Schlappseilbildung und bei Einhaltung der gewählten Fallhöhe bei nachfolgenden
Schlägen abbremsen läßt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Steuerung der gattungsgemäßen Art dadurch
gelöst, daß die Windentrommel von einem Motor über eine Rutschkupplung mit einstellbarem
Drehmoment angetrieben und das Drehmoment beim Heben über die Höhe des Nachlaufweges
auf einen Schwellwert eingestellt wird, der auf das Gewicht des Seils und des Lastaufnahmemittels
derart abgestimmt ist, daß dieses, aber nicht das Rammgewicht gehoben wird, daß nach
dem Erreichen des Schwellwertes die Zugkrafterhöhung im Seil vor bzw. beim Anheben
des Rammgewichts eine Meßeinrichtung aktiviert, die die Seillänge bis zu der gewünschten
Fallhöhe mißt, daß bei Erreichen des Schwellwertes die Kupplung von dem geringeren
Drehmoment des Nachlaufweges auf das Drehmoment zum Heben des Rammgewichtes bzw.
das Nenndrehmoment geschaltet wird, daß die Kupplung nach dem Aufwickeln einer der
Fallhöhe entsprechenden Seillänge auf die Winde auf Freilauf geschaltet wird und daß
die Windenbremse eingeschaltet wird, sobald eine der Fallhöhe entsprechende Seillänge
von der Windentrommel abgelaufen ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Steuerung ermöglicht es, den Zeitpunkt des Aufschlages des Rammgewichts
auf das Rammgut genau durch eine Seillängenmessung zu bestimmen, ohne daß Sensoren
vorgesehen werden müßten, die Schallwellen oder durch das Seil laufende Stoßwellen
erfassen und Störungen ausgesetzt sein können. Der Zeitpunkt des Abhebens des Rammgewichts
von dem Rammgut läßt sich sehr genau durch das Ansteigen der Zugkraft in dem Seil
auf den Schwellwert bestimmen, der größer ist als die Zugkraft zum Heben des Lastaufnahmemittels,
aber kleiner als die zum Heben des Rammgewichtes benötigte Zugkraft. In dem Zeitpunkt
des Erreichens dieses Schwellwertes ist das das Rammgewicht hebende Seil straff gespannt,
so daß sich die Seillänge bis zum Heben des Rammgewichts auf die gewählte Hubhöhe
genau bestimmen und messen läßt. Bei dem folgenden Schlag, den das Rammgewicht durch
seinen freien Fall aus der vorgegebenen Hubhöhe ausübt, läßt sich der Zeitpunkt des
Auftreffens des Rammgewichtes auf das Rammgut genau durch den Abzug einer der gemessenen
Hubhöhe entsprechenden Länge des Seils von der Windentrommel bestimmen.
[0007] Ist also eine dem Auftreffzeitpunkt des Rammgewichtes entsprechende, zuvor gemessene
Länge von der Windentrommel abgezogen worden, fällt die Windenbremse ein, die das
Seil und das Lastaufnahmemittel innerhalb des Nachlaufweges abbremst.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Steuerung wird das Absinken des oberen Punktes der Hubhöhe,
die sich beispielsweise durch Eintreiben eines Pfahles ergibt, automatisch berücksichtigt.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Steuerung wird also das Lastaufnahmemittel über die Höhe
des Nachlaufweges mit verringerter Zugkraft gehoben, bis nach Durchlaufen des Nachlaufweges
das volle Rammgewicht auf das Zugseil wirkt. Dadurch steigt zunächst die Zugkraft
unter Durchrutschen der Rutschkupplung bis auf einen Schwellwert an, der die Stellung
des Rammgewichtes im Zeitpunkt des Aufschlagens auf das Rammgut bei dem nächsten
Schlag anzeigt. Dieser Lastschwellwert wird abgespeichert und dient als Nullpunkt
der Messung des Seils beim Anheben auf die gewählte Hubhöhe.
[0010] Durch die genaue Bestimmung des Aufschlagzeitpunktes und der Aufschlagstellung des
Rammgewichtes auf das Rammgut bei dem nächstfolgenden Schlag läßt sich der Verschleiß
der Rammaschine verringern, weil Stoßbeanspruchungen weitgehend vermieden werden können.
Weiterhin lassen sich die Seilstandzeiten deutlich verlängern, weil auch das Seil
weniger beansprucht und Kreuzschlag durch Überspringen von Rillen der Seiltrommel
vermieden wird. Die Rammarbeiten lassen sich durch die Vermeidung von Schlappseilbildung
und unnötigen Stößen sicherer und bedienungsfreundlicher gestalten. Der Arbeitsablauf
und die gesamte Wirtschaftlichkeit der Rammarbeiten lassen sich verbessern.
[0011] Zweckmäßigerweise wird bei Erreichen des Schwellwertes nach Heben des Lastaufnahmemittels
über die Nachlaufstrecke die Seilzugkraft kontinuierlich auf das Nenndrehmoment der
Winde erhöht. Diese kontiniuerliche Erhöhung der Zugkraft vermeidet einerseits Schläge
und Stoßbeanspruchungen und führt andererseits zu einem schnellen Heben des Rammgewichts
und damit zu einer Erhöhung der Leistung der Rammaschine.
[0012] Ist das Seil bzw. das Lastaufnahmemittel ausgehend von der durch den Schwellwert
bestimmten Stellung über die gewünschte Hubhöhe aufgewickelt bzw. gehoben worden,
erfolgt eine automatische Umsteuerung der Kupplung von Heben auf den freien Fall.
[0013] Zweckmäßigerweise wird die Seiltrommel durch die Rutschkupplung abgebremst, die auf
ein entsprechendes Bremsmoment geschaltet wird. Dabei ist, wie gesagt, der Abbremszeitpunkt
genau durch die zuvor gemessene der Hubhöhe entsprechende Seillänge bestimmt, die
beim Aufschlag des Rammgewichtes auf das Rammgut von der Windentrommel abgezogen worden
ist.
[0014] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Rutschkupplung
nach dem Abbremsen des Seils, des Lastaufnahmemittels und des Drehimpulses der Windentrommel
sowie der mit dieser mitdrehenden Massen auf das Nachlaufdrehmoment zum Heben des
Lastaufnahmemittels geschaltet wird. Diese Umschaltung hat einerseits zur Folge, daß
automatisch das Lastaufnahmemittel bis zum Erreichen des Schwellwertes gehoben und
anschließend durch entsprechende Erhöhung der Zugkraft auch das Rammgewicht angehoben
wird, so daß die Rammarbeiten in kürzester Zeit ohne Totzeiten ausgeführt werden können.
Sollte es sich andererseits ergeben, daß das Rammgewicht auf einbrechende Hohlräume
(Kavernen) trifft, werden durch dieses Durchrutschen ebenfalls keine nennenswerten
Schläge verursacht, weil sich die erforderliche Seillänge unter Durchrutschen der
Rutschkupplung von der Windentrommel abziehen läßt.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Lastaufnahmemittel
eine so große Masse besitzt oder daß eine zusätzliche Masse der Größe vorgesehen wird,
die eine Schlappseilbildung während des Abbremsens über den Nachlaufweg verhindert.
Sollte das Lastaufnahmemittel keine ausreichend große Masse besitzen, kann eine Zusatzmasse
vorgesehen werden, die das Seil in der gewünschten Weise straff hält und eine Schlappseilbildung
während des Abbremsens über den Nachlaufweg verhindert. Die Masse des Lastaufnahmemittels
allein oder zusammen mit einer zusätzlichen Masse kann im Bereich von 200 kg liegen.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Abbremsen des Lastaufnahmemittels
nach dem Ablauf einer der Fallhöhe entsprechenden Seillänge von der Windentrommel
erfolgt, die um einen bestimmten Vorhalteweg, der sich aus den abzubremsenden translatorisch
bewegten und drehenden Massen ergibt, verringert ist. Diese Art der Steuerung kann
zweckmäßig sein, wenn größere Schallhöhen, beispielsweise größer als 3 bis 5 Meter,
gewählt werden. In diesem Falle wird insbesondere auch die Windentrommel und die mit
dieser rotierenden Teile auf Drehzahlen beschleunigt, die einen erheblichen Drehimpuls
(Drall) zur Folge haben.
[0017] Als Rutschkupplung wird zweckmäßigerweise eine hydraulisch schaltbare Lamellenkupplung
verwendet, die außerordentlich verschleißarm ist. Mit derartigen Lamellenkupplungen
lassen sich die erforderlichen veränderlichen Drehmomente schnell und zuverlässig
einstellen, weil die über Hydraulikzylinder erzeugten Kräfte bzw. Entlastungswege
der von einer Feder beaufschlagten Lamellenkupplung im wesentlichen linear zu der
Größe der Drehmomente ist.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Seiltrommel über
ein Räderumlaufgetriebe (Differentialgetriebe mit Planetenrädern) angetrieben wird,
von dem zwei Ausgänge durch die Rutschkupplung miteinander kuppelbar sind. Bei dieser
Ausgestaltung läßt sich die Rutschkupplung in einfacher Weise zur Steuerung der jeweiligen
Drehmomente bis zum Durchrutschen einstellen und auch die Seiltrommel in einfacher
Weise auf Freilauf schalten, wobei antriebsseitig zusätzlich noch eine Haltebremse
vorgesehen ist, die bei Stillstand des Antriebsmotors einfällt.
[0019] An das Lastaufnahmemittel kann eine der Bodenverdichtung dienende Platte über Seile
oder Ketten angehängt sein.
[0020] Das Rammgewicht kann auch aus einer zylindrischen Schlagramme bestehen, die in ihrem
Innern mit einer im wesentlichen zylindrischen Kammer versehen ist, deren Länge größer
ist als der Nachlaufweg, wobei in der Kammer das Lastaufnahmemittel bzw. das Zusatzgewicht
angeordnet ist, das mit dem durch eine Bohrung in der Deckwandung der Kammer hindurchgeführte
Hubseil verbunden ist.
[0021] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das Rammgewicht auch durch
den Greifer eines Einseilbaggers gebildet sein, wobei dann allerdings zusätzlich noch
ein oberer Hubpunkt angefahren werden muß, in dem eine feststehende Glocke angeordnet
ist, die dem Öffnen des Greifers dient.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in deren
einziger Figur die Steuerung der Seiltrommel einer Winde für ein frei herabfallendes
Rammgewicht schematisch dargestellt ist, näher erläutert.
[0023] Über die obere Umlenkrolle 1 eines Seilbaggers, von dem der besseren Übersichtlichkeit
halber nur der Ausleger 2 schematisch dargestellt ist, läuft das Hubseil 3, an das
das Rammgewicht in Form einer Schlagramme 5 angehängt ist. Das Hubseil 3 wird in üblicher
Weise auf die Windentrommel 4 aufgewickelt. Die Schlagramme 5 besteht aus einem zylindrischen
Körper mit einer inneren langgestreckten zylindrischen Kammer 6. In der oberen Deckwand
7 der Schlagramme ist eine Bohrung 8 vorgesehen, durch die das Hubseil 3 hindurchgeführt
ist. An dem unteren freien Ende des Hubseils 3 ist das Lastaufnahmemittel 9 befestigt,
das aus einem zylindrischen Gewicht mit einer Masse von beispielsweise 200 kg besteht.
Das aus einem Zusatzgewicht bestehende Lastaufnahmemittel 9 ist innerhalb der zylindrischen
Kammer 6 der Schlagramme 5 absenkbar. Wird jedoch das Hubseil angehoben, stößt das
Lastaufnahmemittel 9, dessen Durchmesser größer ist als die Bohrung 8, mit seiner
oberen Seite an den Bohrungsrand, so daß sich die Schlagramme über das Lastaufnahmemittel
9 und das Hubseil anheben läßt.
[0024] Die Schlagramme 5 ist innerhalb eines Pfahlrohres 10 heb- und absenkbar geführt.
Zum Eintreiben dieses Pfahlrohres 10 wird die Schlagramme 5 auf eine vorbestimmte
Höhe gehoben und anschließend durch Schalten der Windentrommel 4 auf Freilauf fallengelassen.
Die Windentrommel 4 wird durch den hydraulischen Hubwerksmotor 12 über ein Planetenräderumlaufgetriebe
angetrieben. Zwei Ausgänge des Planetenräderumlaufgetriebes sind durch die Lamellenkupplung
13 miteinander verbunden. Die Lamellenkupplung 13 wird durch eine Druckfeder geschlossen
und zum Öffnen dient eine nicht dargestellte hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit,
die die Druckfeder entlastet. Hat die geschlossene Lamellenbremse 13 beispielsweise
eine Bremskraft oder ein einer Zugkraft des Hubseils von 20t entsprechendes Drehmoment,
läßt sich über die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit, die beispielsweise fit einem
Höchstdruck von 80 bar beaufschlagbar ist, die Brems- bzw. Zugkraft von 20 t bis nahezu
0 heruntersteuern.
[0025] Auf der Antriebsseite der Winde befindet sich eine ebenfalls aus einer Lamellenkupplung
bestehende Haltebremse 14, die einfällt, wenn der Hubwerksmotor 12 steht.
[0026] Die jeweils auf die Winde 4 aufgewickelte Seillänge läßt sich durch einen Meßaufnehmer
15 bestimmen, bei dem es sich beispielsweese um einen Inkrementalgeber handeln kann.
Zur Steuerung der Lamellenkupplung 13 ist ein Proportionalventil 16 vorgesehen. Durch
ein zusätzliches Schaltventil 17 läßt sich die Lamellenkupplung 13 auf Freifallauslösung
schalten, bei der das frei fallende Rammgewicht 5 das Hubseil von der auf Freilauf
geschalteten Windentrommel 4 abzieht. Der in der Zeichnung schematisch dargestellte
Hydraulikkreislauf wird von den Hydropumpen 19,20 mit hydraulischem Öl gespeist,
die über das Getriebe 21 von dem Dieselmotor 22 angetrieben werden.
[0027] Zu Beginn des Rammbetriebes ruht die Schlagramme 5 mit ihrer unteren Stoßfläche 24
auf der Gegenstoßfläche 25 auf, die durch den Boden des Pfahlrohres 10 gebildet ist.
In diesem Zustand befindet sich das Lastaufnahmemittel 9 beispielsweise im unteren
Bereich der Kammer 6, so daß das Hubseil 3 straff gehalten und Schlappseil verhindert
ist.
[0028] Ausgehend von diesem Ausgangszustand betätigt die Bedienungsperson des Seilbaggers
beispielsweise durch einen Drucktaster die automatische Steuerung.
[0029] Die automatische Steuerung stellt nunmehr die Lamellenkupplung 13 auf einen begrenzten
auf das Heben des Lastaufnahmemittels 9 abgestimmten Seilzug. Gleichzeitig wird die
Hubwerkspumpe 19 für den Hubwerksmotor 12 in Heberichtung auf maximale Fördermenge
gestellt. Sobald das Lastaufnahmemittel 9 an die obere Deckwandung 7 der Schlagramme
5 anschlägt, steigt der Systemdruck im Pumpenkreislauf und löst dabei den Kupplungsvorgang
auf volle Seilzugkraft aus. Sobald ein Druck-Schwellwert überschritten ist, bei dem
die Kupplung 13 von begrenztem Seilzug kontinuierlich ansteigend auf maximalen Seilzug
umgestellt wird, wird die Seillängenmessung, die durch den Meßaufnehmer 15 erfolgt,
auf 0 gestellt. Damit ist der Aufschlagpunkt der Schlagramme 5 bei dem nächsten Schlag
genau definiert.
[0030] Nach Erreichen der vorgewählten Freifallhöhe wird die Pumpe 20 auf 0 geschwenkt und
die Kupplung über das Schaltventil 17 auf Freifallzustand geöffnet. Sobald der rückwärts
laufende Zähler des Meßaufnehmers den Zählerstand 0 erreicht, wird die Kupplung 13
auf reduzierten Seilzug geschlossen, so daß das ein Zusatzgewicht bildende Lastaufnahmemittel
innerhalb des Nachlaufweges, der etwa 0,7 m beträgt, abgebremst wird.
[0031] Zum Zeitpunkt des Aufschlagens der Schlagramme 5 auf den Boden des Pfahlrohres 10
befindet sich das untere Ende des Zusatzgewichtes 9 auf der Höhe 30. Die Höhe 30
zeigt somit den Bremspunkt an, zu dem die Kupplung 13 als Nachlaufbremse einfällt.
[0032] Bei großen Freifallhöhen von beispielsweise über 3 m ist es zweckmäßig, den Schaltpunkt
30 zum Abbremsen des Luftaufnahmemittels oder des Zusatzgewichtes um einen Vorhalteweg
nach oben zu verlegen, um den Nachlaufweg der Winde zu minimieren. Dieser Vorhalteweg
kann frei gewählt werden und kann je nach der Freifallhöhe etwa in einem Bereich
von 50 bis 90 cm liegen.
[0033] Da die Kupplung 13 beim Abbremsen des Zusatzgewichtes nur teilweise geschlossen wird,
zieht die Schlagramme auch bei einem Durchfallen, beispielsweise bei einem Kavernendurchstich,
genügend Seil von der Winde nach.
[0034] Nach dem Aufschlag der Ramme beginnt sofort der nächste Hebe- und Schlagzyklus, da
die Kupplung 13 über das Bremsmoment nach Stillstand des Zusatzgewichtes 9 dieses
sofort wieder mit verringerter Seilzugkraft anzieht.
1. Steuerung der Seiltrommel einer Winde, von der ein herabfallendes Rammgewicht ein
mit diesem verbundenes Seil abzieht und die anschließend über das Seil das auf dem
Rammgut ruhende Rammgewicht auf die gewünschte Fallhöhe wieder anhebt, bei der das
Lastaufnahmemittel so hoch über dem Rammgewicht angeordnet oder derart mit dem Rammgewicht
verbunden ist, daß sich das Seil unter Verhindern von Schlappseilbildung vor dem Auftreffen
auf das Rammgewicht innerhalb eines Nachlaufweges abbremsen läßt und bei der das Seil
über die Seiltrommel kurz vor, bei oder kurz nach dem Auftreffen des Rammgewichts
auf das Rammgut innerhalb des Nachlaufweges abgebremst wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Windentrommel von einem Motor über eine Rutschkupplung mit einstellbarem Drehmoment
angetrieben und das Drehmoment beim Heben über die Höhe des Nachlaufweges auf einen
Schwellwert eingestellt wird, der auf das Gewicht des Seils und des Lastaufnahmemittels
derart abgestimmt ist, daß dieses, nicht aber das Rammgewicht, gehoben wird, daß nach
Erreichen des Schwellwertes die Zugkraft des Seils vor bzw. beim Anheben des Rammgewichtes
eine Meßeinrichtung aktiviert, die die Seillänge bis zu der gewünschten Fallhöhe mißt,
daß bei Erreichen des Schwellwertes die Kupplung von dem geringeren Drehmoment des
Nachlaufweges auf das Drehmoment zum Heben des Rammgewichtes bzw. das Nenndrehmoment
geschaltet wird, daß die Kupplung nach Aufwickeln einer der Fallhöhe entsprechenden
Seillänge auf die Winde auf Freilauf geschaltet wird und daß die Windenbremse eingeschaltet
wird, sobald eine der Fallhöhe entsprechende Seillänge von der Windentrommel abgelaufen
ist.
2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen des Schwellwertes
die Seilzugkraft kontinuierlich auf das Nenndrehmoment der Winde erhöht wird.
3. Steuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel durch
die Rutschkupplung abgebremst wird, die auf ein entsprechendes Bremsmoment geschaltet
wird.
4. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutschkupplung
nach dem Abbremsen des Seils des Lastaufnahmemittels und des Drehimpulses der Windentrommel
und anderer mitdrehender Massen auf das Nachlaufdrehmoment zum Heben des Lastaufnahmemittels
geschaltet wird.
5. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lastaufnahmemittel
eine Masse besitzt oder eine zusätzliche Masse der Größe vorgesehen wird, die eine
Schlappseilbildung während des Abbremsens über den Nachlaufweg verhindert.
6. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abbremsen
des Lastaufnahmemittels nach dem Ablauf einer der Fallhöhe entsprechenden Seillänge
von der Windentrommel erfolgt, die um einen bestimmten Vorhalteweg, der sich aus den
abzubremsenden translatorisch bewegten und drehenden Massen ergibt, verringert ist.
7. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutschkupplung
eine hydraulisch schaltbare Lamellenkupplung ist.
8. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiltrommel
über ein Planetenräderumlaufgetriebe (Differentialgetriebe) angetrieben wird, von
dem zwei Ausgänge über die Rutschkupplung miteinander kuppelbar sind.
9. Steuerungnach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß, an das
Lastaufnahmemittel eine der Bodenverdichtung dienende Platte über Seile oder Ketten
angehängt ist.
10. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rammgewicht
aus einer zylindrischen Schlagramme besteht, die in ihrem Innern mit einer im wesentlichen
zylindrischen Kammer versehen ist, deren Länge größer ist als der Nachlaufweg, daß
in der Kammer das Lastaufnahmemittel bzw. Zusatzgewicht angeordnet ist, das mit dem
durch die Bohrung in der Deckwandung der Kammer hindurchgeführten Hubseil verbunden
ist.
11. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rammgewicht
durch den Greifer eines Einseilbaggers gebildet ist.