[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zugwalzeneinheit zum Transport einer Papierbahn
in einer Rollendruckmaschine.
[0002] Bisher bekannte, in Rollendruckmaschinen verwendete Zugwalzeneinheiten, die zum
Transportieren der Papierbahn dienen, bestehen jeweils aus zwei Walzen, nämlich einer
angetriebenen Zugwalze und einer die Papierbahn gegen diese Zugwalze drückenden Anpresswalze.
Da die Papierbahn beidseitig zwischen diesen beiden Walzen eingeklemmt wird, lassen
sich diese Zugwalzeneinheiten im Anschluss an die Bedruckung der Papierbahn in einem
Druckwerk nur dann verwenden, wenn dafür gesorgt wird, dass die frische Druckfarbe
bereits hinreichend getrocknet ist, wenn die Papierbahn nach ihrer Bedruckung die
Zugwalzeneinheit durchläuft.
[0003] Während die beim Offsetdruck verwendete Druckfarbe mit Hilfe ziemlich kurzer Trocknungsvorrichtungen
getrocknet werden kann, so dass eine die Papierbahn ziehende Zugwalzeneinheit in einem
diesem kurzen Trocknungsweg entsprechenden Abstand hinter dem Druckspalt vorgesehen
werden kann, ist im Falle eines Stichtiefdrucks der Trocknungsweg wegen der wesentlich
langsamer trocknenden Stichtiefdruckfarbe, die reliefartige Farbmuster bildet, so
lang, dass bisher bekannte Zugwalzeneinheiten nur in sehr grossem Abstand hinter dem
Druckspalt installiert werden können. Andernfalls würde nicht nur die mit der frischbedruckten
Seite der Papierbahn in Berührung kommende Walze der Zugwalzeneinheit verschmutzt,
sondern auch das frische Farbrelief eingeebnet. Wegen dieses langen Trocknungsweges
können insbesondere Rollentiefdruckmaschinen bisher nicht mit einem Papierbahntransport
im Pilgerschritt betrieben werden, welcher Zugwalzeneinheiten in möglichst kleinem
Abstand vor und hinter dem Druckspalt erfordert.
[0004] Ferner müssen beim Einbau bisher bekannter Zugwalzeneinheiten jeweils zwei Walzen
mit ihren Lagern, relativ zueinander justiert, montiert werden, was den Material-
und Arbeitsaufwand erhöht.
[0005] Während bei üblichen Rollendruckmaschinen mit kontinuierlichem Papierbahntransport,
bei welchem im allgemeinen keine grösseren Beschleunigungen bzw. keine raschen Geschwindigkeitsänderungen
auftreten, die bekannten Zugwalzeneinheiten im wesentlichen die vorstehend erwähnten
Nachteile mit sich bringen, treten bei Rollendruckmaschinen mit im Pilgerschritt steuerbarem
Papierbahntransport, ausser dem erwähnten Problem beim Stichtiefdruck, noch weitere
Probleme auf, die mit den sehr raschen Geschwindigkeitsänderungen beim Papierbahntransport
zusammenhängen. Eine solche Rollendruckmaschine, die mit üblichen Zugwalzeneinheiten
der vorstehend beschriebenen Art arbeitet, ist aus der DE-C 31 35 696 bekannt und
dient dazu, eine Papierbahn mit veränderbaren, aneinander anschliessenden Formaten
zu bedrucken. Zu diesem Zwecke sind vor dem Druckspalt des Druckwerks eine erste und
eine zweite Zugwalzeneinheit und dazwischen ein erster Papierbahnspeicher und nach
dem Druckspalt eine dritte und eine vierte Zugwalzeneinheit und dazwischen ein zweiter
Papierbahnspeicher vorgesehen; die ersten und vierten Zugwalzeneinheiten werden kontinuierlich
zum gleichförmigen Bewegen der Papierbahn angetrieben, während die zweiten und dritten
Zugwalzeneinheiten zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen der Papierbahn durch je einen
geregelten, elektromotorischen Antrieb gesteuert werden. Alle zugwalzeneinheiten bestehen
jeweils aus einer Zugwalze und einer die Papierbahn gegen diese drückenden Anpresswalze.
[0006] Bei diesen im sogenannten Pilgerschrittbetrieb oder Stop-and-Go-Betrieb arbeitenden
Rollendruckmaschinen wird die Papierbahn von den beiden den Druckspalt bildenden
Zylindern, das sind im Falle einer im Offsetdruck arbeitenden Schön- und Widerdruckmaschine
die beiden Gummizylinder, transportiert, solange diese sektorförmig ausgebildeten
Zylinder während der Bedruckung auf die Papierbahn einwirken. Die vor- und nachgeschalteten
Zugwalzeneinheiten werden hierbei so gesteuert, dass sie eine bestimmte Papierbahnspannung
erzeugen. Wenn dagegen die Zylindergruben dieser beiden Zylinder den Druckspalt durchlaufen,
transportieren die erwähnten zweiten und dritten gesteuerten Zugwalzeneinheiten die
Papierbahn derart, dass diese innerhalb von Sekunden-Bruchteilen bis zum Stillstand
abgebremst, dann um eine vorgegebene Strecke rückwärts bewegt, dann erneut bis zum
Stillstand abgebremst und wieder in Vorwärtsrichtung bis zur normalen Betriebsgeschwindigkeit
beschleunigt wird.
[0007] Zur Durchführung dieser rasch erfolgenden Abbremsungen und Beschleunigungen sind
die bekannten Zugwalzeneinheiten deshalb ungünstig, weil einerseits die Massen zweier
Walzen rasch abgebremst und beschleunigt und andererseits beide Walzen mit sehr starker
Kraft gegeneinandergepresst werden müssen, um mit Sicherheit einen Schlupf der Papierbahn
zu vermeiden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei raschen Geschwindigkeitsänderungen
der gesteuerten Zugwalze die nicht angetriebene, frei drehbare Anpresswalze, welche
durch die Papierbahn selber mitgenommen werden muss, starken Abbremsungen und Beschleunigungen
nicht zu folgen vermag ,und daher einen Schlupf der Papierbahn zur Folge hat, was
natürlich die einwandfreie Bedruckung und die korrekte Registerhaltigkeit beeinträchtigt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ohne Anpresswalze arbeitende
Zugwalzeneinheit zu schaffen, welche nur eine Seite der Papierbahn beauf schlagt,
einen schlupffreien Transport der Papierbahn gewährleistet und es insbesondere erlaubt,
der Papierbahn rasche definierte Geschwindigkeitsänderungen mit hohen Beschleunigungen
zu erteilen, wie sie in Rollendruckmaschinen mit im Pilgerschritt steuerbarem Papierbahntransport
wünschenswert sind.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0010] Vorzugsweise ist die Zugwalze eine auf ihrem Umfang mit Saugöffnungen versehene
hohle Saugwalze, die an eine geeignete Unterdruckquelle angeschlossen ist. Es lässt
sich jedoch auch eine längs des von der Papierbahn umschlungenen Umfangsabschnitts
von aussen mit Druckluft beaufschlagte Zugwalze verwenden, derart, dass die Papierbahn
durch diese Druckluft gegen den Umfang der Zugwalze gedrückt wird. Vorteilhafterweise
ist die Zugwalze dabei ebenfalls auf ihrem Umfang mit Oeffnungen versehen, die in
einen inneren, mit der Aussenluft in Verbindung stehenden Hohlraum münden. Auf diese
Weise unterliegt die die Oeffnungen abdeckende Innenseite der Papierbahn dem normalen
Atmosphärendruck, während die Aussenseite der Papierbahn unter Ueberdruck steht.
Ferner kann die Zugwalze nach der Erfindung so beschaffen sein, dass die auf die
Papierbahn wirkende Anpresskraft durch eine Kombination von im Walzeninneren herrschenden
Unterdruck und äusserem Ueberdruck erzeugt wird.
[0011] Saugwalzen sind bisher lediglich zum Transport von Einzelstücken, wie insbesondere
Wertscheinen, bekannt, wie es beispielsweise in der EP-B-029268 beschrieben wird.
Hierbei dient eine Saugwalze zum Aussondern markierter Wertscheine aus einer Folge
von längs einer Förderbahn kontinuierlich transportierten, hintereinanderliegenden
Wertscheinen, welche auf der Förderbahn durch eine Kette mit Stossfingern befördert
werden. Wenn ein Wertschein ausgesondert werden soll, wird die Saugwalze an eine Unterdruckquelle
angeschlossen und hebt daher diesen Wertschein von der Förderbahn ab, welcher auf
dem Umfang der Saugwalze weitertransportiert, von dieser auf eine weitere Saugwalze
befördert und schliesslich einem Magazin zugeführt wird. Beim Aussondern und beim
Transport von Wertscheinen durch Saugwalzen treten praktisch nur radial zur Walze
wirkende Kräfte auf, die lediglich ausreichen müssen, um einen Wertschein, der ja
nur ein sehr leichtes Gewicht hat, am Walzenumfang zur Anlage zu bringen. In tangentialer
Richtung wirkende Zugkräfte, wie sie beim Transport einer endlosen Papierbahn in
erheblichem Masse auftreten, spielen beim Wertscheintransport keine Rolle. Daher wurden
bisher einfache Saugwalzen als Zugwalzen zum Papierbahntransport, für welchen eine
hinreichend starke Einklemmung der Bahn zwischen zwei Walzen für notwendig erachtet
wurde, nicht in Erwägung gezogen.
[0012] Da die Zugwalzeneinheit nach der Erfindung nur eine Zugwalze hat und die bisher erforderliche
Anpresswalze entfällt, werden Konstruktion und Montage vereinfacht. Ausserdem macht
das Fehlen der Anpresswalze das einseitige Bedrucken der Papierbahn in einem Stichtiefdruckwerk
im Pilgerschrittbetrieb möglich, da unmittelbar hinter dem Druckspalt eine von der
nicht bedruckten Papierbahnseite umschlungene Zugwalze nach der Erfindung installiert
werden kann. Mit bisher bekannten Zug- und Anpresswalzen konnte der Stichtiefdruck
nicht im Pilgerschrittbetrieb durchgeführt werden, weil das Trocknen der frisch bedruckten
Papierbahn wegen der Länge des bei Stichtiefdruckfarbe erforderlichen Trocknungsweges
vor der Zugwalzeneinheit nicht möglich ist.
[0013] Vorzugsweise hat die Zugwalze nach der Erfindung einen rotierenden Walzenmantel aus
einem leichten Kunststoff, insbesondere aus mit Kunstharz imprägnierten Kohlenstoffasern,
so dass die bewegten Massen besonders gering sind und nur ein kleines Trägheitsmoment
haben, was bei einem im Pilgerschrittbetrieb gesteuerten Papierbahntransport ausserordentlich
rasche Geschwindigkeitsänderungen in Bruchteilen von Sekunden zu erzielen erlaubt.
[0014] Die dabei für einen schlupffreien Transport erforderliche starke Haftung der Papierbahn
auf dem Umfang der Zugwalze wird bei einem mit Oeffnungen versehenen Walzenmantel
vermutlich dadurch begünstigt, dass sich die Papierbahn unter der Saugwirkung bzw.
der Druckluftwirkung ein wenig in die Oeffnungen der Zugwalze hineinwölbt, wodurch
eine mögliche Verschiebung der Papierbahn relativ zur Zugwalze auch bei starken Beschleunigungen
mit grosser Sicherheit verhindert wird. Die für eine zuverlässige Haftung der Papierbahn
nötigen Luftdruckunterschiede zwischen der Aussenseite der Papierbahn und deren die
Oeffnungen im Walzenmantel abdeckenden Innenseite liegen dabei, abhängig von der Papierart,
bei 0,1 bis 0,8 bar.
[0015] Zweckmässige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0016] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen an drei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen :
Figur 1 ein schematisch dargestelltes Rollendruckwerk, welches mit zwei Zugwalzeneinheiten
nach der Erfindung zum Papierbahntransport im Pilgerschrittbetrieb ausgerüstet ist,
Figur 2 einen Axialschnitt durch eine erste Ausführungsform einer als Saugwalze ausgebildeten
Zugwalze, gemäss der Linie II-II nach Figur 4,
Figur 3 eine teilweise geschnittene Teilansicht in Richtung des Pfeils III nach Figur
2,
Figur 4 einen Radialschnitt der Saugwalze gemäss der Linie IV-IV nach Figur 2, in
vergrössertem Massstab,
Figur 5 einen Schnitt durch den Saugwalzenmantel,
Figur 6 einen Teil der in einer Ebene abgewickelten Oberfläche des Saugwalzenmantels
mit der Verteilung der Saugöffnungen,
Figur 7 einen vergrösserten Schnitt durch den Saugwalzenmantel an der Stelle VII nach
Figur 5 zur Veranschaulichung der Form einer Saugöffnung,
Figur 8 schematisch eine zweite Ausführungsform einer Zugwalze,
Figur 9 einen Axialschnitt desselben,
Figur 10 schematisch eine dritte Ausführungsform einer Zugwalze und
Figur 11 einen Axialschnitt derselben.
[0017] Zunächst werden an Hand von Figur 1 der allgemeine Aufbau einer Rollendruckmaschine
und die im Pilgerschritt arbeitende Transportvorrichtung für die Papierbahn und danach
Beispiele von Zugwalzen beschrieben.
[0018] Bei der in Figur 1 dargestellten Rollendruckmaschine, welche von der zu bedruckenden
Bahn P im Sinne der Pfeile durchlaufen wird, handelt es sich im betrachteten Beispiel
um ein im Schön- und Widerdruck arbeitendes Mehrfarben-Offsetdruckwerk. Dieses Druckwerk
hat zwei in einem Gestell 1 nebeneinander gelagerte, sich im Sinne der gekrümmten
Pfeile drehende, zusammenwirkende Gummizylinder 2 und 3 mit je drei Sektoren, auf
denen je ein Gummituch 2a bzw. 3a gespannt ist. Die Sektoren sind durch Zylindergruben
2b bzw. 3b getrennt, in denen die Mittel zum Spannen der Gummitücher untergebrecht
sind. Dieses Offsetdruckwerk ist also ähnlich wie eine Bogendruckmaschine ausgebildet.
[0019] Jeder Gummizylinder 2 und 3 arbeitet mit je vier, im Gestell 1 gelagerten Plattenzylindern
4 bzw. 5 zusammen, welche Offsetdruckplatten tragen und in unterschiedlichen Farben
von entsprechenden Farbwerken 6 bzw. 7 eingefärbt werden. Im betrachteten Beispiel
weist das oberste Farbwerk auf jeder Seite einen einfachen Farbkasten auf, während
die übrigen drei Farbwerke auf jeder Seite mit einem Doppelfarbkasten ausgerüstet
sind. Wie die in Figur 1 angedeuteten, jedem Farbwerk zugeordneten Feuchtwerke zeigen,
handelt es sich im betrachteten Beispiel um eine Nassoffsetdruckmaschine, die alternativ
auch als indirekte Hochdruckmaschine oder in Kombination beider Verfahren betrieben
werden kann. Alle Farbwerke 6 auf der einen Seite sind in einem abfahrbaren Farbwerkgestell
8 und alle Farbwerke 7 auf der andern Seite in einem abfahrbaren Farbwerkgestell 9
angeordnet. Ausserdem sind am Umfang der Gummizylinder 2 und 3 automatische Gummituchwascheinrichtungen
10 und 11 installiert, die beim Druckbetrieb der Maschine von den Gummizylindern abgerückt
sind. Oberhalb der Gummizylinder 2 und 3 ist eine Trocknungseinrichtung 12, 13 installiert,
die mit UV-Strahlung arbeitet und durch welche die frisch bedruckte Bahn hindurchläuft.
[0020] Im folgenden wird die Transportvorrichtung, die zusammen mit dem Druckwerk in einem
gemeinsamen Hauptgestell 14 untergebracht ist, beschrieben.
[0021] Die Bahn P wird von einer nicht dargestellten Vorratstrommel abgewickelt und gelangt
über eine Bahnzuführungseinrichtung 15 und eine Wendestange 16 in eine erste Zugwalzenanordnung
17, bestehend aus einer Zugwalze 17a, die von der Bahn umschlungen wird, und einer
Anpresswalze 17b, welche die Bahn gegen die Zugwalze drückt. Diese Zugwalzenanordnung
17 sowie die später erwähnte zugwalzenanordnung 23 werden gleichförmig angetrieben.
Die Bahn P gelangt dann, von Umlenkwalzen 24 geführt, über eine Vorrichtung 18 zum
seitlichen Ausrichten der Bahn in einen ersten Papierbahnspeicher 19, der im betrachteten
Beispiel mit einer Vakuumkammer arbeitet. Ein derartiger Papierbahnspeicher ist bekannt
und wird derart gesteuert, dass die Papierbahn P zwischen der Zugwalzenanordnung
17 und dem Eingang des Papierbahnspeichers 19 mit vorbestimmter Kraft straff gespannt
und die Spannung dieses Abschnitts der Bahn auf einem vorgebbaren Wert konstant gehalten
wird.
[0022] Am Ausgang des Papierbahnspeichers 19 durchläuft die Bahn eine Zugwalzeneinheit 20,
welche zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen der Bahn individuell intermittierend gesteuert
wird. Diese Zugwalzeneinheit 20 hat nur eine einzige, als Saugwalze ausgebildete und
als Zugwalze 20b fungierende Walze, deren Aufbau später beschrieben wird und welche
durch einen individuellen geregelten Antrieb 20a, in Form eines elektronisch gesteuerten
Motors, gesteuert wird. Die aus dem Papierbahnspeicher 19 austretende Bahn umschlingt
diese Zugwalze 20b von unten um ungefähr 180° und verläuft dann, von einer Umlenkwalze
geführt, durch den von den beiden Gummizylindern 2 und 3 gebildeten Druckspalt, anschliessend
durch die Trocknungsvorrichtung 12, 13 und umschlingt dann von oben eine zu einer
zweiten Zugwalzeneinheit 21 gehörende Zugwalze 21b wiederum um ungefähr 180°. Diese
in einem Gestellteil 14a über dem Hauptgestell 14 installierte Zugwalzeneinheit 21
ist wie die Zugwalzeneinheit 20 aufgebaut, intermittierend zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen
der Bahn steuerbar und wird wiederum von einem individuell geregelten Antrieb 21a,
in Form eines elektronisch gesteuerten Motors, bewegt. Nach der Zugwalzeneinheit 21
durchquert die Bahn einen zweiten Papierbahnspeicher 22, der genauso aufgebaut und
steuerbar ist wie der Papierbahnspeicher 19, und wird anschliessend über mehrere Umlenkwalzen
24 und eine weitere Zugwalzenanordnung 23 geführt, die genauso wie die Zugwalzenanordnung
17 aufgebaut ist und eine gleichförmig gesteuerte Zugwalze 23a und eine die Bahn gegen
diese drückende Anpresswalze 23b aufweist. Am Ausgang 25 verlässt die Bahn das Druckwerk
und wird weiteren Verarbeitungsstationen, z.B. einem weiteren Druckwerk und dann den
Schneidestationen, zugeführt.
[0023] Die beschriebene Transportvorrichtung ist also derart ausgebildet, dass die Papierbahn
von ihrer Vorratstrommel bis zum ersten Papierbahnspeicher 19 sowie hinter dem zweiten
Papierbahnspeicher 22 kontinuierlich bewegt wird, während der den Druckspalt des Druckwerkes
passierende Abschnitt der Bahn zwischen den Papierbahnspeichern im sogenannten Pilgerschrittbetrieb
in geregelter Weise hin- und herbewegt wird. Er sei kurz erläutert :
[0024] Solange die Gummitücher 2a und 3a der Gummizylinder 2 und 3 auf die Bahn P einwirken
und diese bei der Bedruckung einklemmen, wird die Bahn von den beiden rotierenden
Gummizylindern 2 und 3 und den Zugwalzeneinheiten 20 und 21 mit Druckspalt-Geschwindigkeit
transportiert. Jedesmal jedoch, wenn zwei Zylindergruben 2b und 3b einander gegenüberliegen
und für eine entsprechend kurze Zeitspanne die Bahn freigeben, übernehmen die Zugwalzeneinheiten
20 und 21 dann allein den weiteren Transport der Bahn. Während dieser kurzen Phase
wird die Papierbahn zwischen den beiden Gummizylindern 2 und 3 in Sekundenbruchteilen
von der normalen Druckspaltgeschwindigkeit bis zum Stillstand abgebremst, dann in
Rückwärtsrichtung beschleunigt, danach wiederum bis zum Stillstand abgebremst und
schliesslich in Vorwärtsrichtung bis auf die Druckspaltgeschwindigkeit beschleunigt,
woraufhin der weitere Transport wieder durch die beiden Gummizylinder 2 und 3 erfolgt,
wenn die den erwähnten Zylindergruben folgenden Gummitücher der beiden Gummizylinder
erneut beidseitig die Bahn für die folgende Bedruckung einklemmen. Dieser Pilgerschrittbetrieb
wird so gesteuert, dass die auf die Papierbahn nacheinander übertragenen Druckbilder
zwecks Einsparung von Papier im vorgegebenen engen Abstand aufeinanderfolgen, und
erlaubt es in bekannter Weise, das Druckformat zu ändern, z.B. zwischen den in Transportrichtung
gemessenen Rapportlängen 605 mm und 685 mm, ohne die Zylinder auswechseln zu müssen.
Es genügt, die Längen, um welche die Bahn während des Pilgerschrittbetriebs relativ
zum Umfang der bewegten Gummizylinder 2 und 3 zurück- und vorbewegt wird, in geeigneter
Weise abzustimmen und die Regelung der Antriebe 20a und 21a entsprechend zu programmieren.
[0025] Die Zugwalzeneinheiten 20, 21 dienen gleichzeitig zur Registerkorrektur, indem ihre
Regelung als Funktion abgelesener Registermarken oder Druckmarken erfolgt, und zur
Drucklängenkorrektur, indem während des Pilgerschrittbetriebs zwischen den Zugwalzen
20b und 21b eine entsprechende Papierbahndehnung durch Regelung der Bahnspannung
eingestellt und aufrechterhalten wird, die die Drucklänge bestimmt.
[0026] Die Figuren 2 bis 7 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform der als Saugwalze ausgebildeten
Zugwalze 20b, 21b einer Zugwalzeneinheit 20, 21. Nach Figur 2 besteht der drehende
Teil dieser Saugwalze aus einem Walzenmantel 61, der aus einem leichten carbonfaserverstärktem
Kunststoff (CFK), nämlich aus mit Kunststoff imprägnierten Kohlenstoffasern, hergestellt
ist und daher eine verhältnismässig geringe rotative Trägheit hat. Da die Saugwalze
beim Pilgerschrittbetrieb rhythmisch in Bruchteilen von Sekunden wiederholt stark
abgebremst und beschleunigt werden muss, ist ein möglichst geringes Trägheitsmoment
des drehenden Teils wünschenswert. In Figur 5 ist der Walzenmantel 61 als Einzelteil
dargestellt, er hat im typischen Falle eine axiale Gesamtlänge von ungefähr 100 cm
und einen Durchmesser von ungefähr 15 cm. Die Darstellungen nach Figur 2 und 5 zeigen,
wie die Unterbrechungen andeuten, die Saugwalze axial verkürzt.
[0027] Am einen Ende ist am Walzenmantel 61 ein äusserer Ringf lansch 61a angeformt, und
das andere Ende ist unter Bildung eines Anschlussflanschs 61b konisch verjüngt. Auf
seinem Umfang ist der Walzenmantel 61 mit einer Vielzahl von Saugöffnungen 62 versehen,
deren Verteilung später noch erläutert wird. Am Ringflansch 61a ist mittels Schrauben
64 ein Flanschteil 63, vorzugsweise aus Leichtmetall, befestigt.
[0028] Der Walzenmantel 61 ist um einen festen, hohlen Walzenkern 65, vorzugsweise aus Metall,
drehbar. An dem dem Anschlussflansch 61b des Walzenmantels 61 zugewandten Ende ist
am Walzenkern 65 ein metallischer Lagerzapfen 66 befestigt, dessen Basis das Innere
des Walzenkerns 65 dicht verschliesst. Am Umfang des Walzenkerns 65 sind in einem
bestimmten Winkelabstand voneinander, im betrachteten Beispiel im Winkelabstand von
180°, zwei radiale, vorzugsweise aus Metall bestehende Trennwände 69 befestigt, die
zwischen sich eine Saugkammer 72 einschliessen, wie insbesondere in Figur 4 gezeigt.
An beiden axialen Seiten der Trennwände 69 sind auf dem Umfang des Walzenkerns 65
Ringwände 67 und 68 befestigt, die vorzugsweise ebenfalls aus Metall bestehen und
welche die Saugkammer 72 an ihren axialen Seiten verschliessen. Die Ringwand 68 an
dem dem Flanschteil 63 zugewandten Ende des Walzenkerns 65 ist axial durch einen herausragenden
Stutzen 68b verlängert, der zur Befestigung des stationären Teils der Saugwalze am
Maschinengestell und zum Anschluss an eine Unterdruckquelle dient. Innerhalb der Saugkammer
72 ist die Umfangswand des Walzenkerns 65 mit verhältnismässig grossen Durchlassöffnungen
70 versehen. Alle am Walzenkern 65 befestigten Teile 66, 67, 68, 69 sind im betrachteten
Beispeil angeschweisst.
[0029] Wie in Figur 2 gezeigt, ist der Walzenmantel 61 an seinem einen Ende mit seinem Flanschteil
63 mittels eines im betrachteten Beispiel als Kugellager ausgebildeten Lagers 71′
auf dem Stutzen 68b und an seinem anderen Ende mit seinem Anschlussflansch 61b mittels
eines ebenfalls als Kugellager ausgebildeten Lagers 71 auf dem Lagerzapfen 66 des
Walzenkerns 65 drehbar gelagert. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass die Spalte
zwischen dem Innenumfang des Walzenmantels 61 und den radial äusseren Enden der Trennwände
69 sowie dem Aussenumfang der Ringwände 67 und 68 wenigstens näherungsweise gegen
einen Luftdurchtritt abgedichtet sind. Das erfolgt im betrachteten Beispiel durch
ein geeignetes Dichtungsmaterial 73, welches in achsenparallel verlaufende Vertiefungen
69a der radial äusseren Enden der Trennwände 69 und in ringförmige Vertiefungen 67a
und 68a (Figur 3) auf dem Umfang der Ringwände 67 und 68 eingelegt ist. Bei diesem
Dichtungsmaterial 73 kann es sich insbesondere beispielsweise um eine selbstklebende
Bürste handeln. Die Anordnung kann jedoch auch so getroffen sein, dass zwischen dem
Innenumfang des Walzenmantels 61 und den Trennwänden 69 sowie den Ringwänden 67 und
68 nur ein ganz geringer Spalt, ohne Einfügung irgendwelchen besonderen Dichtungsmaterials,
vorgesehen ist. Derart schmale Spalte bieten einem Luftdurchtritt einen so hohen Widerstand,
dass diese Spalte hinreichend dicht sind, um den erforderlichen Unterdruck innerhalb
der Saugkammer 72 aufrechtzuerhalten.
[0030] Im montierten Zustand ist der Stutzen 68b ständig an eine Unterdruckquelle angeschlossen,
so dass im Innern des Walzenkerns 65, vermittels der Oeffnungen 70, in der Saugkammer
72 und folglich an den jeweils in diese Saugkammer 72 mündenden Saugöffnungen 62 ein
hinreichend starker Unterdruck aufrechterhalten wird, durch welchen die Papierbahn,
welche die Saugwalze im Bereich der Saugkammer 72 um 180° umschlingt, gegen den Aussenumfang
des Walzenmantels 61 gedrückt, das heisst durch starke Ansaugung gehalten wird. Der
Druck im Walzeninneren sollte je nach Papierart zwischen 0,9 und 0,2 bar betragen.
Durch eine geeignete Oberflächenbehandlung des Walzenmantels 61, dessen Oberfläche
vorzugsweise plasmabeschichtet ist,z.B. mit Nickel oder einem anderen Metall, wird
diese Oberfläche schlagfest und abriebfest und mit einer gewissen Rauhigkeit versehen;
dadurch wird erreicht, dass selbst bei den im Pilgerschrittbetrieb auftretenden hohen
Beschleunigungen der Saugwalze kein Schlupf zwischen dieser und der Papierbahn stattfindet,
welche daher alle Bewegungen der Saugwalze mitmacht.
[0031] Um eine leichte und einwandfreie Ablösung der Papierbahn von der Saugwalze am Ende
der Umschlingung, das heisst also am Ende der Saugkammer 72, zu erreichen, sind die
Saugöffnungen 62 in einer bestimmten, in Figur 6 gezeigten Weise verteilt. In der
Darstellung nach Figur 6, welche einen Teil des in einer Ebene abgewickelten Walzenmantels
61 zeigt, sind die Saugöffnungen 62 in parallel zueinander liegenden Zick-Zack-Linien
angeordnet, das heisst auf dem Walzenmantel 61 jeweils längs Schraubenlinienabschnitten,
die in Zickzackform verlaufen. Auf diese Weise sind benachbarte Saugöffnungen 62
jeweils winkelmässig und parallel zur Achsenrichtung versetzt zueinander angeordnet,
wobei im betrachteten Beispiel die winkelmässige Versetzung jeweils 6° beträgt. In
Umfangsrichtung gesehen sind aufeinanderfolgende Saugöffnungen um einen Winkel von
30° voneinander entfernt, und der Abstand benachbarter Saugöffnungen längs einer Mantellinie,
also parallel zur Achse, beträgt im betrachteten Beispiel etwa 5 cm. Dadurch wird
einerseits am Ende der Umschlingung eine sukzessive Abschaltung des Unterdrucks erreicht,
so dass sich die Bahn problemlos von der Saugwalze löst, und andererseits ist eine
gute Haftung der Bahn auf der Saugwalze im gesamten Umschlingungsbereich gewährleistet.
Die Gestalt der Saugöffnungen 62 ist in der vergrösserten Darstellung nach Figur
7 gezeigt, wonach der innere Bereich dieser Saugöffnung aus einer zylindrischen Bohrung
und der äussere Bereich aus einer konischen Erweiterung besteht.
[0032] Eine vollkommene Auswuchtung des Walzenmantels 61 wird zweckmässigerweise durch Anbringen
entsprechend angeordneter und bemessener Bohrungen 74 in der konischen Wand des Anschlussflanschs
61b (Figur 2 und 5) und gegebenenfalls im Ringflansch 61a zwischen den zum Durchtritt
für die Schrauben 64 dienenden Oeffnungen erreicht. Falls solche Bohrungen nicht ausreichen,
können zur Erzielung einer vollkommenen Auswuchtung auf der Gegenseite auch kleine
Stifte eingeklebt werden.
[0033] Der Walzenmantel 61 wird mit seinem angeformten Anschlussflansch 61b direkt auf die
Welle des Antriebsmotors aufgepresst.
[0034] Die Figuren 8 und 9 zeigen schematisch eine Zugwalze 30, die längs des von der Papierbahn
P umschlungenen Umfangsabschnitts mit Druckluft beaufschlagt wird. Die Zugwalze 30
hat einen rotierenden Walzenmantel 31, auf dessen Umfang verteilt Oeffnungen 32 angebracht
sind und welcher ähnlich gestaltet und aufgebaut ist wie der Walzenmantel 61 beim
ersten Ausführungsbeispiel. Auf der einen Seite bildet der Walzenmantel 31 einen
konischen Flansch 33, mit welchem er drehfest auf der Welle 34 des betreffenden Antriebsmotors
befestigt ist, welcher zu einem der geregelten Antriebe 20a oder 21a (Figur 1) gehört.
Am anderen Ende des Walzenmantels 31, der wiederum vorzugsweise aus einem leichten
Kunststoff besteht, ist ein Flanschteil 35 befestigt, welcher drehbar auf einem hohlen
Stutzen 36 sitzt, der zur Befestigung der Anordnung am Maschinengestell dient und
das Innere des Walzenmantels 31 mit der Aussenluft verbindet. Der Walzenkern der beim
ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Zugwalze kann in diesem Falle entfallen.
[0035] Die Zugwalze 30 taucht mit einem Segment, welches durch den von der Papierbahn P
umschlungenen Umfangsabschnitt bestimmt ist, im betrachteten Beispiel mit ihrer oberen
Hälfte, in die offene Seite eines sonst geschlossenen Kastens 37 ein,welcher über
einen Einlassstutzen 38 an eine durch einen Pfeil angedeutete Druckluftquelle 39 angeschlossen
wird. Die Spalte zwischen den die Kastenöffnung begrenzenden Kanten und dem Umfang
des Walzenmantels 31 sind nur gerade so gross bemessen, dass die Papierbahn P ungehindert
an diesem Kasten 37 vorbeilaufen kann, jedoch der innerhalb des Kastens herrschende
Ueberdruck nur unwesentlich durch diese Spalte entweicht. Durch die beschriebene
Anordnung wird auf der Aussenseite der Papierbahn P im Bereich des Kastens 37 ein
Ueberdruck erzeugt, der je nach Art und Qualität des Papiers zwischen 1,1 und 1,8
bar liegen sollte, während im Innern der Zugwalze 30 normaler Atmosphärendruck herrscht.
Dieser Luftdruckunterschied reicht aus, um die Papierbahn auch bei starken Beschleunigungen
der Zugwalze rutschfest auf dieser zu halten.
[0036] Die Figuren 10 und 11 zeigen schematisch ein drittes Ausführungsbeispiel einer Zugwalze
nach der Erfindung, bei welcher Saugeffekt und äusserer Ueberdruck zum Anpressen
der Papierbahn an die Zugwalze kombiniert sind. Im betrachteten Beispiel ist diese
Zugwalze 30′ als Saugwalze und genauso ausgebildet wie im ersten Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 2 bis 7. Der mit Oeffnungen 62′ versehene Walzenmantel 61′ sitzt
also mit seinem am einen Ende vorgesehenen, sich konisch verjüngenden Anschlussflansch
61b′ drehfest auf der Welle 34 des betreffenden Antriebsmotors des Antriebs 20a oder
21a und ist am anderen Ende mit seinem Flanschteil 63′ drehbar auf dem hohlen axialen
Stutzen 68b′ gelagert, der wiederum zur Befestigung und gleichzeitig zum Anschluss
an eine durch einen Pfeil angedeutete Saugluftquelle 40 dient. Im Innern der Zugwalze
30′ ist, wie beim ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 4, eine Saugkammer 72′ gebildet,
die mit dem hohlen Stutzen 68b′ in Verbindung steht. Ausserdem ist, wie beim zweiten
Ausführungsbeispiel nach den Figuren 8 und 9, ein äusserer Kasten 37 vorgesehen, über
den gleichzeitig der Umfangsabschnitt des Walzenmantels 61′, welcher der inneren Saugwirkung
unterliegt, von aussen mit Druckluft beaufschlagt wird. Der auf diese Weise erzielte
kombinierte Saugluft- und Drucklufteffekt gewährleistet eine besonders gute Haftung
der Papierbahn auf der Zugwalze.
[0037] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
lässt hinsichtlich der Ausbildung der Zugwalze mannigfache Varianten zu. So kann
beispielsweise beim zweiten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 8 und 9 gegebenenfalls
auf die Löcher im Walzenmantel verzichtet werden. Auch lässt sich natürlich die Zugwalze
in anderen Druckwerken mit kontinuierlichem Papierbahntransport oder mit Papierbahntransport
im Pilgerschrittbetrieb, insbesondere in Stichtiefdruckwerken, anwenden. Der von
der Papierbahn umschlungene Umfangsabschnitt der Zugwalze kann allgemein zwischen
90° und näherungsweise 180° betragen.
1. Zugwalzeneinheit zum Transport einer Papierbahn (P) in einer Rollendruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalzeneinheit (20, 21) eine einzige Zugwalze
(20b, 21b; 30; 30′) aufweist, die von der Papierbahn (P) längs eines bestimmten Umfangsabschnitts
umschlungen wird, und dass Mittel zur Erzeugung eines Luftdruckeffekts längs dieses
Umfangsabschnitts vorhanden sind, derart, dass die Papierbahn (P) auf diesem Umfangsabschnitt
gegen die Oberfläche der Zugwalze gepresst wird, während der übrige Umfang dieser
Zugwalze keinem solchen Effekt unterliegt.
2. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erwähnte
Umfangsabschnitt der Zugwalze (20b, 21b; 30; 30′) über einen Winkelbereich zwischen
90° und näherungsweise 180°, vorzugsweise über etwa 180°, erstreckt.
3. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalze
(20b, 21b; 30′) eine Saugwalze mit über ihrem Umfang verteilten Oeffnungen (62, 62′)
ist und dass ein von dem erwähnten Umfangsabschnitt begrenzter innerer Sektor als
feststehende Saugkammer (72) ausgebildet ist, die an eine Unterdruckquelle anschliessbar
ist.
4. Zugwalzeneinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der erwähnte Umfangsabschnitt der Zugwalze (30) von aussen mit Druckluft beaufschlagt
wird.
5. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalze (30)
mit einem von dem erwähnten Umfangsabschnitt begrenzten Segment in einen sonst geschlossenen
Kasten (37) eintaucht, dessen Inneres an eine Druckluftquelle angeschlossen ist, und
dass die Spalte zwischen den die Kastenöffnung begrenz nden Kanten und dem Umfang
der Zugwalze nur gerade so gross bemessen sind, dass die die Zugwalze umschlingende
Papierbahn ungehindert an diesem Kasten vorbei laufen kann.
6. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugwalze aus
einem festen, hohlen Walzenkern (65) und einem um diesen drehbaren Walzenmantel (61)
aus leichtem Material mit über seinen Umfang verteilten Oeffungen (62) besteht, dass
der Walzenkern (65) an seiner einen Seite mit einem axialen Stutzen (68b) zur Befestigung
am Maschinengestell und zum Anschluss an eine Unterdruckquelle, auf seiner anderen
Seite mit einem Lagerzapfen (66) und auf seinem Umfang mit zwei radialen, im bestimmten
Winkelabstand voneinander angeordneten Trennwänden (69) versehen ist, die zwischen
sich die Saugkammer (72) einschliessen, dass die Umfangswand des Walzenkerns (65)
innerhalb der Saugkammer Durchlassöf fnungen (70) aufweist, und dass der Walzenmantel
(61) mittels Lagern (71, 71′) am einen Ende auf dem Lagerzapfen (66) und am anderen
Ende auf dem Stutzen (68b) drehbar gelagert ist, wobei die Spalte zwischen dem Innenumfang
des Walzenmantels (61) und den radial äusseren Enden der Trennwände (69) wenigstens
näherungsweise luftdicht sind.
7. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf den beiden Enden
des Walzenkerns (65) Ringwände (67,68) befestigt sind, welche die erwähnte Saugkammer
(72) an beiden axialen Enden abschliessen, dass die Spalte zwischen dem Innenumfang
des Walzenmantels (61) und dem Aussenumfang der Ringwände wenigstens näherungsweise
luftdicht sind, wobei die stutzenseitig angeordnete Ringwand (68) vorzugsweise ein
Teil mit dem Stutzen (68b) bildet, auf welchem ein am Walzenmantel (61) befestigter
Flanschteil (63) mittels eines der Lager (71′) gelagert ist, und dass das dem Stutzen
(68b) abgewandte Ende des Walzenmantels (61), welches sich vorzugsweise konisch verjüngt,
als Anschlussflansch (61b) zur Befestigung an der Läuferwelle des Antriebsmotors ausgebildet
und mittels des anderen Lagers (71) auf dem erwähnten Lagerzapfen (66) gelagert ist.
8. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den erwähnten
Spalten Dichtungsmaterial (73), insbesondere selbstklebende Bürsten, angeordnet ist
oder dass die erwähnten Spalte so klein sind, dass sie ohne Dichtungsmaterial einen
zur Aufrechterhaltung des gewünschten Unterdrucks in der Saugkammer (72) hinreichenden
Luftwiderstand bilden.
9. Zugwalzeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugwalze (61′) eine auf ihrem Umfang mit Oeffnungen (62′) versehene, an eine Unterdruckquelle
(40) anschliessbare Saugwalze ist und ausserdem längs des erwahnten Umfangsabschnitts
von aussen mit Druckluft aus einer Druckluftquelle (39) beauf schlagt wird.
10. Zugwalzeneinheit nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugwalze
(30) einen Walzenmantel (31) mit über seinem Umfang verteilten Oeffnungen (32) aufweist,
die in einen mit der Aussenluft in Verbindung stehenden Innenraum der Zugwalze münden,
so dass ein Luftdruckunterschied zwischen der mit Druckluft beaufschlagten Aussenseite
der die Zugwalze umschlingenden Papierbahn und deren die Oeffnungen (32) abdeckenden
Innenseite auftritt.
11. Zugwalzeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Walzenmantel (31, 61, 61′) , der Zugwalze aus mit Kunststoff imprägnierten Kohlenstoffasern
besteht, wobei vorzugsweise die Oberfläche des Walzenmantels (31, 61, 61′) plasmabeschichtet
ist, zum Beispiel mit Nickel.
12. Zugwalzeneinheit nach einem der Ansprüche 3 oder 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass benachbarte Oeffnungen (32, 62, 62′) im Walzenmantel (31, 61, 61′) jeweils winkelmässig
derart versetzt angeordnet sind, dass diese Oeffnungen längs Schraubenlinienabschnitten
verlaufen, die zickzackförmig sind.
13. Zugwalzeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugwalze (20b, 21b; 30; 30′) Bestandteil einer Rollendruckmaschine mit im Pilgerschrittbetrieb
steuerbarem Papierbahntransport ist, wobei zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen der
Papierbahn (P) vor dem Druckspalt ein Papierbahnspeicher (19) und eine nachgeschaltete
Zugwalzeneinheit (20) und hinter dem Druckspalt eine Zugwalzeneinheit (21) mit einem
nachgeschalteten Papierbahnspeicher (22) installiert sind und beide Zugwalzeneinheiten
durch je einen geregelten Antrieb (20a, 21a) steuerbar sind.