(19)
(11) EP 0 417 589 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.03.1991  Patentblatt  1991/12

(21) Anmeldenummer: 90116868.2

(22) Anmeldetag:  03.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/58, E06B 3/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 08.09.1989 CH 3267/89

(71) Anmelder: CONSTRAL AG
CH-8570 Weinfelden (CH)

(72) Erfinder:
  • Widmer, Noah
    CH-8570 Weinfelden (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fenster mit hölzernem Flügelrahmen


    (57) Die Verglasung (3) des Fensters ist in ein umlaufen­des Profil (7) eingefasst, das am Flügelrahmen (2) befestigt ist. Das Profil (7) erstreckt sich über den Rand der raumseitigen Verglasungsfläche und über die Stirnseite der Verglasung. Eine aussenseitig am Profil (7) befestigte, umlaufende Gummi­dichtung (12) presst die Verglasung (3) raumwärts und dichtet gleichzeitig den aussenseitigen Uebergang zwischen Profil (7) und Verglasung (3) ab. Der raumseitige Uebergang zwischen dem Profil (7) und dem Rahmenflügel (2) wird durch eine ebenfalls um­laufende, abnahmbar eingerollte Gummidichtung (15) abgedichtet.




    Beschreibung


    [0001] Es ist bekannt, die Verglasung von Fenstern mit einem hölzernen Flügelrahmen in diesen einzubetten und, unter Zwischenschaltung einer Gummidichtung, durch eine aussen angebrachte, meist metallische, Flügelschale, ge­gen den Flügelrahmen zu pressen, um die Verglasung im Rah­men festzuhalten. Üblicherweise wird dann das Fenster so dimensioniert, dass bei geschlossenem Fenster die Flügel­schale in unmittelbarer Nähe des inneren Randes eines, ebenfalls metallischen, am Fensterrahmen angebrachten Futterrahmens kommt.

    [0002] Diese Anordnung hat sich zwar in mancher Hinsicht bewährt, weist aber auch gewisse Nachteile auf. Insbeson­dere addiert sich die Breite der Flügelschale zu derjeni­gen des Futterrahmens, und beeinträchtigt die optimale Nutzung der Fensterleibung. Ausserdem gestattet die un­mittelbare Nähe des hölzernen Flügelrahmens und der darin eingebetteten Verglasung keine ideale Wärmedämmung und Schalldämpfung,auch wenn Verklotzungsmaterial und Gummi­dichtungen dazwischen liegen.

    [0003] Des weiteren ist die raumseitige Dichtung zwi­schen Rahmen und Verglasung zwischen diesen eingepresst, so dass sie für das Streichen des Flügelrahmens nicht mehr abgenommen werden kann, was die Malerarbeiten er­schwert und/oder das Anbringen einer provisorischen Ab­deckung verlangt. Schliesslich sind die Luft-Umwälzungs-­Verhältnisse in den mit dem Verklotzungsraum verbundenen Hohlräumen nicht ideal, indem der mittlere Querschnitt der für eine Dampfentspannung nötigen Luftwege gross ist, was z.B. bei Doppelverglasung die Zufuhr von Feuchtigkeit in den Innenraum der Verglasung begünstigt. Dies führt oft zum Beschlagen der Innenfläche von Mehrfachverglasun­gen. Schliesslich sind die bekannten Ausführungen solcher Fenster material- und arbeitsintensiv.

    [0004] Die Erfindung zielt darauf, diese Nachteile zu beheben. Zu diesem Zweck ist sie, wie im Anspruch 1 be­schrieben, definiert.

    [0005] Im folgenden soll die Erfindung anhand von Aus­führungsbeispielen und der Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigt

    Figur 1 einen Schnitt durch eine bevorzugte Aus­führungsform der Erfindung, bei geschlossenem Fensterflü­gel und

    Figur 2 eine weitere Ausführungsform.



    [0006] In der Figur 1 bezeichnet 1 den hölzernen Fen­sterrahmen, 2 den ebenfalls hölzernen Flügelrahmen, 3 die Verglasung, welche hier eine Doppelverglasung ist, aber ebensogut als Dreifachverglasung oder in anderer Weise ausgeführt sein könnte. Weiter bezeichnet 4 den Futter­rahmen, der in üblicher Weise mittels eines am Fenster­rahmen 1 angeschraubten Zwischenstückes 5 am Fensterrah­men 3 befestigt ist. Eine zwischen Futterrahmen und Fen­sterrahmen eingerastete Gummidichtung 6 besorgt bei ge­schlossenem Fenster die Abdichtung zwischen dem Fenster­rahmen und dem Fensterflügel, und unterdrückt gleichzei­tig ein allfälliges Vibrieren des Futterrahmens 4. Die Verglasung 3 ist in ein umlaufendes Isolierprofil 7 ge­bettet, das vorzugsweise aus Glasfaser-verstärktem Poly­amid mit ca. 25° Glasfaser-Anteil besteht, für das aber auch andere Werkstoffe, fallweise Metall, infrage kommen. Zwischen der Verglasung 3 und dem Profil 7 ist in bekann­ter Weise ein Scheiben-Verklotzungsmaterial eingelegt (in der Figur 1 nicht gezeigt). Der Querschnitt des Pro­fils 7 weist Vorsprünge auf, die geformt sind, um in eine Nut sowie über eine Schulter 9 des Flügelrahmens zu fas­sen, und das Profil durch Einrasten mit letzterem zu ver­ binden. Die Zuverlässigkeit dieser Verbindung kann wei­terhin durch Verkleben diese Teile und/oder durch eine in 11 gezeigte Verschraubung erhöht werden. Insbesondere, wenn das Profil aus Metall besteht, wird man in der Regel auf die hier beschriebene einrastende Verbindung zugun­sten einer Schraub- und/oder Kleb-Verbindung verzichten. Eine aus Gummi gefertigte, umlaufende Aussendichtung 12 dichtet gleichzeitig das Kunststoff-Profil 7 gegen die Verglasung 3 ab, und hält letztere in ersterem fest, wo­bei es für diese Doppelaufgabe weniger Platz beansprucht, als die für diesen Zweck bisher benutzte Kombination einer, meist metallischen, Flügelschale und einer Gummi­dichtung. Daher ermöglicht es die Erfindung, bei gleicher Fensterleibung einen grösseren lichtdurchlässigen Quer­schnitt zu erzielen, als bekannte Ausführungen. Die Aussen­dichtung 12 ist so geformt, dass sie durch Eindrücken in eine entsprechend geformte Einbuchtung 10 des Profils 7 fest genug mit diesem verbunden wird, um den linearen Anpressdruck der Lippe 13 an die Aussenseite der Vergla­sung aufzunehmen. Vorzugsweise liegt dieser Druck über 0,5 kg/cm. Zur weiteren Sicherung der Verbindung zwischen Aussendichtung und Profil sowie um Regenwasser abzuwei­sen, kann die Aussendichtung so geformt sein, dass sie bei geschlossenem Fenster in unmittelbare Nähe des oberen Endes des Futterrahmens 4 kommt, oder dieses berührt.

    [0007] Um die Verglasung fallweise gegen besonders hohe Windsog-Kräfte und gegen Einbruch zu sichern, kann ihr mittels einer zwischen Verglasung und Kunststoffprofil eingelegten Klebmasse 14 ein zusätzlicher Halt gegeben werden.

    [0008] Um die nötige Dampfentspannung, d.h. einen Aus­gleich von Luft-Druck und -Feuchtigkeit zwischen dem Raum innerhalb der Doppelverglasung 3, der Einbuchtung 10 des Profils, dem zwischen Futterrahmen und Profil liegenden Hohlraum 21, und einem eventuell zwischen Profil und Flü­gelrahmen verbleibenden Restraum 23 zu bewirken, ist das Profil 7 stellenweise am Ort seines vertikalen Steges 22 durchbohrt, und zwar mit einer Bohrung 24, deren Durch­ messer grösser als die Stegdicke ist. In Längsrichtung des Profils gesehen, d.h. senkrecht zur Zeichnungsebene, sind die Bohrungen 24 in Abständen angebracht, die eine genügende Dampfentspannung zwischen den obengenannten Räumen bewirken, ohne - auch bei starkem Wind - eine Luft­strömung zuzulassen, die unerwünschte Feuchtigkeit in den Innenraum der Verglasung 3 bringen würde.

    [0009] Die raumseitige Abdichtung zwischen der Vergla­sung 3 und dem Flügelrahmen 2 wird von einer aus Gummi bestehenden, umlaufenden Innendichtung 15 übernommen, wel­che einerseits in eine Nut 16 des Flügelrahmens eingreift, und andererseits selbst eine Nase 17 des Kunststoffprofils aufnimmt. Diese Anordnung sowie die Tatsache, dass der nach innen gerichtete Druck der Verglasung von dem nach oben gerichteten Schenkel des Profils 7 aufgenommen wird, also nicht von der Innendichtung wie in bekannten Aus­führungen, gestattet es, die Innendichtung auch nach Mon­tage der Verglasung in den Flügelrahmen einzusetzen. Es ist daher möglich, den Flügelrahmen 2 auch nach Montage der Verglasung zu streichen, ohne den Rand der zu strei­chenden Fläche abkleben zu müssen, was eine deutliche Arbeitsersparnis mit sich bringt. Nach dem Streichen kann dann die Innendichtung durch einfaches Einrollen einge­setzt werden.

    [0010] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei gleiche Bezugsziffern wie in Figur 1 gleiche Teile bezeichnen. Mit 18 ist in dieser Figur die Scheiben-Ver­klotzung gezeigt. Im Futterrahmen 4 sind ferner Ablauf­öffnungen 25 vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Fenster mit hölzernem Flügelrahmen, dadurch gekennzeichnet, dass seine Verglasung an ihrem Umfang raum- und stirnseitig in einem am Flügelrahmen befestig­ten Profil gebettet ist, und aussenseitig in Umfangnähe von einer am Profil befestigten, umlaufenden, elastischen Aussendichtung raumwärts gedrückt wird.
     
    2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass das Profil aus Kunststoff gefertigt ist.
     
    3. Fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, dass das Profil aus mit Fasern verstärktem Kunst­stoff besteht.
     
    4. Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, dass der Faser-Anteil im Profil gewichtsmässig min­desten 20 % beträgt.
     
    5. Fenster nach einem der vorangehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussendichtung einen Wulst aufweist, der in eine entsprechende, mit Lippen versehener Rille des Profils eingreift, um die Aussendichtung abnehmbar am Profil zu fixieren.
     
    6. Fenster nach einem der vorangehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, dass die Verglasung längs des Umfangs ihrer raumseitigen Fläche mit dem Profil ver­klebt ist.
     
    7. Fenster nach einem der vorangehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil durch ein­rastende Verbindungen und/oder Schrauben mit dem Flügel­rahmen verbunden ist.
     
    8. Fenster nach einem der vorangehenden Ansprü­che , dadurch gekennzeichnet, dass das Profil durch Kleb­stoff mit dem Flügelrahmen verbunden ist.
     
    9. Fenster nach einem der vorangehenden Ansprü­che, gekennzeichnet durch eine raumseitig zwischen dem Profil und der Verglasung abnehmbar eingerollte elasti­sche Dichtung.
     
    10. Fenster nach einem der vorangehenden Ansprü­ che, gekennzeichnet durch einen metallischen Futterrahmen mit einer einwärts gerichteten Lippe, welche sich bei geschlossenem Fensterflügel in unmittelbarer Nähe oder in Berührung mit der elastischen Aussendichtung befindet.
     
    11. Fenster nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Futterrahmen an einem hölzernen Fen­sterrahmen befestigt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht