[0001] Die Leimung von calciumcarbonathaltigen Papieren mit Harzleim-Dispersionen ist in
der Praxis mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, da die gewöhnlich zur Ausfällung
und Fixierung des Harzleims verwendeten Lösungen von sauer reagierenden Aluminiumsalzen,
wie Aluminiumsulfat, mit Calciumcarbonat in unerwünschter Weise unter Zersetzung
reagieren. Bisher wurden in der Praxis verschiedene Massnahmen zur Verhinderung dieser
unerwünschten Reaktionen ergriffen, wie
- der Ersatz des Aluminiumsulfats durch schwächer sauer reagierende basische Aluminiumpolyhydroxychloride,
wie sie in der EP-PS Nr. 0 063 812 und der AT-PS Nr. 356 511 beschrieben sind, oder
basische Aluminiumpolyhydroxychloride oder deren Hydrate, wie sie in der EP-PS Nr.
0 125 221 beschrieben sind;
- der Zusatz eines wasserlöslichen Aluminats, vorzugsweise Natriumaluminat, zu der
zu leimenden wässrigen Fasersuspension, bis ein pH-Wert von mindestens 9 erreicht
wird, gefolgt von einer Herabsetzung des pH-Werts mit beispielsweise Schwefelsäure
oder Aluminiumsulfat auf pH-Werte nicht unter 4,5, wie in der US-PS Nr. 3 540 980
beschrieben;
- die Verwendung eines Mittels zur Masseleimung im Neutralbereich, das ein Alkalialuminat
und den Harzleim enthält und mit der calciumcarbonathaltigen Fasersuspension vermischt
und anschliessend mit organischen oder anorganischen Säuren und/oder sauer reagierenden
Salzen, wie Aluminiumsulfat, aktiviert wird, wie in der EP-PS Nr. 0 112 525 beschrieben;
- die Verwendung eines Leimungsmittels auf Basis von Kolophonium-Dlspersionen, das
basische Aluminiumpolyhydroxychloride enthält, wie in der EP-PS Nr. 0 200 002 beschrieben;
- das Vermischen einer verdünnten Harzleimdispersion mit einer verdünnten Aluminiumsulfat-
oder Aluminiumpolyhydroxychloridlösung vor der Zugabe zum Papierstoff.
[0002] Allen diesen Verfahren ist gemeinsam, dass eine calciumcarbonhaltige Fasersuspension
mit einer sauer reagierenden Verbindung, sei es eine Säure oder ein sauer reagierendes
Salz, in Berührung kommt, was bekanntlich zur Zersetzung des Calciumcarbonats führt.
[0003] Aus der Praxis ist ausserdem ein Leimungsverfahren bekannt, bei dem man dem Papierstoff,
der Calciumcarbonat und eine Harzleimdispersion enthält, zur Neutralisation der sauer
reagierenden Aluminiumverbindungen vor oder gleichzeitig mit oder unmittelbar nach
der Zugabe dieser Verbindungen und vor oder an oder unmittelbar nach der Zugabestelle
dieser Verbindungen eine Natriumaluminatlösung zusetzt. Dieses Verfahren ermöglicht
eine Leimung im neutralen pH-Bereich, und eine Zersetzung des Calciumcarbonats tritt
nur in geringem Umfang ein, wird jedoch nicht vollständig unterdrückt.
[0004] Versuche im Laboratoriumsmassstab, die zur Ausfällung und Fixierung des Harzleims
dienende Aluminiumkomponente in Form von Aluminiumhydroxid zuzusetzen, das durch Fällung
aus einer Aluminiumsulfatlösung mit Natronlauge oder Natriumaluminatlösung erhalten
worden war, ergaben negative Resultate, da das auf diese Weise hergestellte Aluminiumhydroxid
zwar hochvoluminös, aber gallertartig ist und sich daher nur ausserordentlich schwer
im Papierstoff verteilen lässt. Zudem ist das so gefällte Aluminiumhydroxid inhomogen,
das heisst, es enthält alkalisch reagierende Einschlüsse, die die Leimung stören.
Ein weiterer Nachteil ist die rasche Alterung des gefällten Aluminiumhydroxids, wodurch
seine Wirkung auf die Leimung zusätzlich beeinträchtigt wird.
[0005] Ueberraschenderweise wurde nun gefunden, dass man calciumcarbonathaltige Papiere
ohne jegliche Zersetzung des Calciumcarbonats mit Harzleim-Dispersionen leimen kann,
wenn man eine wässrige kolloidale Lösung von homogenem Aluminiumhydroxid herstellt,
die 0,1 bis 50 g/Liter Aluminiumhydroxid enthält und einen pH-Wert von 6 bis 8 hat,
und diese kolloidale Lösung während oder unmittelbar nach ihrer Entstehung unter
turbulenten Strömungsbedingungen mit dem Papierstoff oder der Harzleim-Dispersion
vermischt.
[0006] Die kolloidale Aluminiumhydroxidlösung wird vorzugsweise hergestellt, indem man
eine wässrige Lösung, die 1 bis 40 g/Liter, vorzugsweise 15 bis 20 g/Liter, eines
sauer reagierenden Aluminiumsalzes enthält, herstellt und unter turbulenten Strömungsbedingungen
in stöchiometrischem Verhältnis mit einer wässrigen Lösung mischt, die 1 bis 50 g/Liter,
vorzugsweise 10 bis 20 g/Liter, mindestens einer alkalisch reagierenden Substanz
enthält. Man kann aber auch eine wässrige Lösung, die 1 bis 40 g/Liter, vorzugsweise
15 bis 20 g/Liter, eines sauer reagierenden Aluminiumsalzes enthält, über einen Anionenaustauscher
in der OH-Form leiten.
[0007] Als sauer reagierende Aluminiumsalze kommen Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid, Aluminiumdihydrogenphosphat,
ein basisches Aluminiumpolyhydroxychlorid der Formel Al
n(OH)
mCl
3n-m, worin n>1 ist; oder ein basisches Aluminiumpolyhydroxysulfat der Formel

worin n>1 ist, oder deren Hydrate in Frage.
[0008] Die alkalisch reagierende Substanz kann eine anorganische Substanz, wie ein Alkalimetallhydroxid,
Natriumaluminat oder Wasserglas, beispielsweise eine Mischung aus Natriumaluminat
und Natron- oder Kaliwasserglas, oder eine organische Base sein. Beispiele geeigneter
organischer Basen sind primäre, sekundäre oder tertiäre Alkylamine, wie Methylamin,
Ethylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Trimethylamin und Triethylamin, oder quaternäre
Alkylammoniumhydroxide, wie Tetramethylammoniumhydroxid oder Tetraethylammoniumhydroxid,
oder Mono-, Di- oder Trialkanolamine, wie Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin.
[0009] Die gebildete kolloidale Aluminiumhydroxidlösung hat, wie gesagt, einen pH-Wert von
6 bis 8, vorzugsweise von 6,5 bis 7,5, insbesondere von 6,8 bis 7,2. Sie wird vorzugsweise
mit einer Fliessgeschwindigkeit von 2 bis 10 m/s intensiv mit dem Papierstoff gemischt.
[0010] Die wässrige Lösung des sauer reagierenden Aluminiumsalzes bzw. der alkalisch reagierenden
Substanz kann durch Verdünnen einer höher konzentrierten Lösung unter turbulenten
Strömungsbedingungen, z.B. mittels eines statischen Mischers, vorzugsweise mit Papiermaschinen-Klarwasser,
hergestellt werden. Man kann der wässrigen Lösung eines sauer reagierenden Aluminiumsalzes
ein kationisches Fixiermittel und/oder ein Retentionsmittel zusetzen, z.B. kationische
Verbindungen, wie RESIAFIX®, das durch Kondensation von Dicyandiamid mit Formaldehyd
in Gegenwart von Ammoniumchlorid hergestellt wird und einen Feststoffgehalt von 50
Gew.-% und einen pH-Wert von 3 bis 4 hat, Polyethylenimin, Polyacrylamide, Epichlorhydrinharze
oder kationische Stärke, oder Retentionsmittel, wie Kieselsäuresol. Wird eine kationische
Verbindung zugesetzt, so erhält man ein homogenes Aluminiumhydroxid, das infolge seines
kationischen Charakters sowohl die Harzleim-Teilchen als auch Störstoffe adsorbiert,
so dass die Störstoffe eliminiert werden. Auch wenn dem homogenen Aluminiumhydroxid
aktive Kieselsäure beigemischt ist, werden die Störstoffe bei der Leimung entfernt.
Dies kann z.B. erreicht werden, indem man eine Aluminiumsulfatlösung mit einer Lösung
einer Mischung aus Natriumaluminat und Natron- oder Kaliwasserglas oder auch mit einer
Lösung einer Mischung aus Natronlauge und Natron- oder Kaliwasserglas oder nur mit
einer Natronwasserglaslösung unter turbulenten Strömungsbedingungen umsetzt.
[0011] Man kann die wässrige kolloidale Lösung von homogenem Aluminiumhydroxid dem Papierstoff
0,2 bis 20 Sekunden vor dem Stoffauflauf zumischen oder sie auch mit der Harzleim-Dispersion
vermischen und das Gemisch dem Papierstoff zusetzen. Gewünschtenfalls kann die Mischung
der Ausgangslösungen direkt im Papierstoff erfolgen, in dem turbulente Strömungsbedingungen
herrschen. Vorzugsweise verwendet man die wässrige kolloidale Lösung von homogenem
Aluminiumhydroxid in einer Menge von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, berechnet als Aluminiumoxid,
bezogen auf den Papierstoff.
[0012] Als Harzleim-Dispersion verwendet man vorzugsweise eine Tallharz- oder Kolophonium-Dispersion
in einer Menge von 0,2 bis 3 Gew.-% absolut trockenen Harz, bezogen auf den Papierstoff.
Man kann die Harzleim-Dispersion vor der Papiermaschine mit einem kationischen Fixiermittel
und/oder einem Retentionsnittel, wie sie oben erwähnt sind, vermischen.
[0013] Handelsübliche Tallharz- oder Kolophonium-Dispersionen haben einen Feststoffgehalt
von 30 bis 40 Gew.-%, einen pH-Wert von 6 bis 8 und einen Gehalt an freiem Harz von
75 bis 97 Gew.-%. Eine besonders geeignete Harzleim-Dispersion wird von der Patentinhaberin
unter der Marke RESOPLAN® vertrieben. Es handelt sich um eine Tallharz-Dispersion,
die mit 7 bis 8 Gew.-% Fumarsäure verstärkt ist, als Schutzkolloid Casein enthält
und einen pH-Wert von 6, einen Feststoffgehalt von 30 Gew.-% und einen mittleren Teilchendurchmesser
von 0,5 bis 1 µm hat.
[0014] Die Harzleim-Dispersionen werden dem Papierstoff in der Regel kontinuierlich vor
oder nach der Mischerpumpe zugegeben. Gewöhnlich werden Mengen von 0,2 bis 1 Gew.-%
absolut trockenen Harz, bezogen auf den Papierstoff, verwendet.
[0015] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
[0016] Mittels einer Kolbenpumpe werden 40 Liter/Stunde einer handelsüblichen Aluniniumsulfatlösung,
die 8 Gew.-% Aluminium, berechnet als Aluminiumoxid, enthält und von der Chemischen
Fabrik Uetikon (Schweiz) geliefert wird, einem statischen Mischer zugeführt und darin
mit 2500 Liter/Stunde Wasser verdünnt. Mittels einer zweiten Kolbenpumpe werden 22
Liter/Stunde Natriumaluminatlösung mit einer Dichte von 1,55, die 25,5 Gew.-% Aluminium,
berechnet als Aluminiumoxid, enthält und von der Firma Petromontan in Wien (Oesterreich)
geliefert wird, einen statischen Mischer zugeführt und darin mit 1000 Liter/Stunde
Wasser gemischt. Die so hergestellten verdünnten Lösungen von Aluminiumsulfat und
Natriumaluminat werden in einem T-Mischer homogen gemischt. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Aluminiumsulfatlösung im Mischer beträgt 2,7 m/s, diejenige der Natriumaluninatlösung
4,2 m/s. Das so gebildete homogene Aluminiumhydroxid hat einen pH-Wert von 6,9. Die
Reynoldssche Zahl der kolloidalen Lösung des homogenen Aluminiumhydroxids liegt bei
25 000. Diese Lösung wird unmittelbar nach ihrer Entstehung 0,5 m vor dem Drucksortierer
zu dem Dünnstoff zugegeben.
[0017] Die Produktion der Papiermaschine beträgt 3500 kg/h. Der Fasereintrag besteht aus
70 Gew.-Teilen gebleichtem Kurzfaser-Zellstoff und 30 Gew.-Teilen gebleichtem Langfaser-Zellstoff.
Als Füllstoff werden 12 Gew.-Teile Kaolin und 7 Gew.-Teile Calciumcarbonat verwendet.
Vor der Mischerpumpe werden dem Papierstoff 60 Liter/Stunde RESOPLAN® zugemischt.
[0018] Der pH-Wert im Stoffauflauf beträgt 7,1, die Wasserhärte im Siebwasser I nach einer
Versuchsdauer von 3 Stunden 10°dH. Das erzeugte Papier hat ein Flächengewicht von
100 g/m² und einen Glührückstand von 19% bei einer Glühtemperatur von 575°C. Die Prüfung
des fertigen Papiers ergab einen Cobb 60-Wert von 18 g/m² sowohl auf der Oberseite
als auch auf der Siebseite sowie eine Tintendurchdringungszeit bei der Tintenschwimmprobe
von 52 Minuten.
Beispiel 2
[0019] 370 g deinktes, jedoch noch nicht mit Schwefelsäure abgesäuertes Altpapier mit einer
Stoffdichte von 5,4% werden mit Leitungswasser auf eine Stoffdichte von 1% verdünnt,
mit 1,5 Gew.-% Aluniniumsulfat versetzt und unter Rühren in einem Vorratsgefäss 1
aufbewahrt. Mit einer Laborpumpe wird die Fasersuspension aus den Vorratsgefäss 1
mit einer Förderleistung von 2,0 Liter/Minute in ein Vorratsgefäss 2 gepumpt.
[0020] Während des Pumpens werden der Fasersuspension
a) eine Mischung A aus RESOPLAN® und RESIAFIX® und
b) eine Mischung B aus Aluminiumsulfat und Natriumaluminat zugemischt.
[0021] Zur Herstellung der Mischung A werden RESOPLAN® und RESIAFIX® mit Wasser auf einen
Feststoffgehalt von 50 g/Liter bzw. 1,5 g/Liter verdünnt und gleiche Volumen der so
verdünnten Produkte in einem statischen Mischer gemischt. Die Mischung A wird der
Fasersuspension in einer Menge von 40 ml/Minute zugesetzt.
[0022] Zur Herstellung der Mischung B werden 150 Vol.-Teile einer wässrigen Lösung, die
1,456 g/Liter handelsübliches Aluminiumsulfat mit einem Aluminiumgehalt von 17 Gew.-%,
berechnet als Aluminiumoxid, enthält, mit 50 Vol.-Teilen einer wässrigen Lösung,
die 2,26 g/Liter flüssiges Natriumaluminat mit einen Aluminiumgehalt von 25 Gew.-%,
berechnet als Aluminiumoxid, enthält, in einem T-Mischer intensiv gemischt und unmittelbar
nach dem Mischen in einer Menge von 200 ml/Minute der Fasersuspension zugemischt.
[0023] Aus der die Mischungen A und B enthaltenden Fasersuspension im Vorratsgefäss 2 werden
auf einen Rapid Köthen-Blattbildner Blätter hergestellt. Die erzeugten Blätter haben
ein Flächengewicht von 84 g/m². Die Prüfung der fertigen Blätter ergab einen Cobb
15-Wert von 64 g/m². Im Filtrat wurden eine anionische Ladung von 8,2 µÄq./Liter
Polyvinylkaliumsulfat, eine Härte von 16°dH und ein pH-Wert von 7,5 gemessen.
Beispiel 3
[0024] Es wird wie in Beispiel 2 verfahren mit der Ausnahme, dass die Mischung B aus 150
Vol.-Teilen der gleichen Aluminiumsulfatlösung, wie sie in Beispiel 2 verwendet wurde,
und 50 Vol.-Teilen einer wässrigen Lösung, die 8,093 g/Liter Natronwasserglas mit
einem Molverhältnis NaO:SiO₂ von 1 : 3,3 und einer Dichte von 1,35 enthält, hergestellt
wird.
[0025] Die erzeugten Blätter haben ein Flächengewicht von 83 g/m². Die Prüfung der fertigen
Blätter ergab einen Cobb 15-Wert von 96 g/m². In Filtrat wurden eine anionische Ladung
von 6,2 µÄq./Liter Polyvinylkaliumsulfat, eine Härte von 16,5°dH und ein pH-Wert von
7,6 gemessen.
Beispiel 4
[0026] Es wird wie in Beispiel 2 verfahren mit der Ausnahme, dass die Mischung B aus 150
Vol.-Teilen einer wässrigen Lösung, die 1,456 g/Liter des gleichen Aluminiumsulfats,
wie es in Beispiel 2 verwendet wurde, und 1,3 g/Liter RESIAFIX® enthält, und 50 Vol.-Teilen
der gleichen Natriumaluminatlösung, wie sie in Beispiel 2 verwendet wurde, hergestellt
wird.
[0027] Die erzeugten Blätter haben ein Flächengewicht von 80 g/m². Die Prüfung der fertigen
Blätter ergab einen Cobb 15-Wert von 54 g/m². Im Filtrat wurden eine anionische Ladung
von 6,1 µÄq./Liter Polyvinylkaliunsulfat, eine Härte von 13,5° dH und ein pH-Wert
von 7,4 gemessen.
1. Verfahren zum Leimen von calciumcarbonathaltigen Papieren mit Harzleim-Dispersionen,
dadurch gekennzeichnet, dass man eine wässrige kolloidale Lösung von homogenem Aluminiumhydroxid
herstellt, die 0,1 bis 50 g/Liter Aluminiumhydroxid enthält und einen pH-Wert von
6 bis 8 hat, und diese kolloidale Lösung während oder unmittelbar nach ihrer Entstehung
unter turbulenten Strömungsbedingungen mit den Papierstoff oder der Harzleim-Dispersion
vermischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die kolloidale Aluminiumhydroxidlösung
herstellt, indem man eine wässrige Lösung, die 1 bis 40 g/Liter, vorzugsweise 15
bis 20 g/Liter, eines sauer reagierenden Aluminiumsalzes enthält, herstellt und unter
turbulenten Strömungsbedingungen in stöchiometrischem Verhältnis mit einer wässrigen
Lösung mischt, die 1 bis 50 g/Liter, vorzugsweise 10 bis 20 g/Liter, mindestens einer
alkalisch reagierenden Substanz enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die kolloidale Aluminiunhydroxidlösung
herstellt, indem man eine wässrige Lösung, die 1 bis 40 g/Liter, vorzugsweise 15
bis 20 g/Liter, eines sauer reagierenden Aluminiumsalzes enthält, über einen Anionenaustauscher
in der OH-Form leitet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als sauer reagierendes
Aluminiumsalz Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid, Aluminiumdihydrogenphosphat, ein
basisches Aluminiumpolyhydroxychlorid der Formel Al
n(OH)
mCl
3n-m, worin n>1 ist, oder ein basisches Aluminiumpolyhydroxysulfat der Formel

worin n>1 ist, oder deren Hydrate verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als alkalisch reagierende
Substanz eine anorganische Substanz, wie ein Alkalimetallhydroxid, Natriumaluminat
oder Wasserglas, oder eine organische Base, wie ein primäres, sekundäres oder tertiäres
Alkylamin, beispielsweise Methylamin, Ethylamin, Dinethylamin, Diethylamin, Trimethylamin
oder Triethylamin, oder ein quaternäres Alkylammoniumhydroxid, beispielsweise Tetramethylammoniumhydroxid
oder Tetraethylammoniumhydroxid, oder ein Mono-, Di- oder Trialkanolamin, beispielsweise
Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin, verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als alkalisch reagierende
Substanz eine Mischung aus Natriumaluminat und Natron- oder Kaliwasserglas verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die
wässrige Lösung des sauer reagierenden Aluminiumsalzes bzw. der alkalisch reagierenden
Substanz durch Verdünnen einer höher konzentrierten Lösung unter turbulenten Strömungsbedingungen,
z.B. mittels eines statischen Mischers, vorzugsweise mit Papiermaschinen-Klarwasser,
herstellt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man der
wässrigen Lösung eines sauer reagierenden Aluminiumsalzes ein kationisches Fixiermittel
und/oder ein Retentionsmittel zusetzt.
9. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die
wässrige kolloidale Lösung von homogenen Aluminiumhydroxid dem Papierstoff 0,2 bis
20 Sekunden vor dem Stoffauflauf zumischt.
10. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man
die wässrige kolloidale Lösung von homogenen Aluminiumhydroxid mit der Harzleim-Dispersion
vermischt und das Gemisch dem Papierstoff zusetzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man
die wässrige kolloidale Lösung von homogenen Aluminiumhydroxid in einer Menge von
0,5 bis 1,5 Gew.-%, berechnet als Aluminiumoxid, bezogen auf den Papierstoff, verwendet.
12. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
man als Harzleim-Dispersion eine Tallharz- oder Kolophonium-Dispersion in einer Menge
von 0,2 bis 3 Gew.-% absolut trockenen Harz, bezogen auf den Papierstoff, verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man die Harzleim-Dispersion
vor der Papiermaschine mit einem kationischen Fixiermittel und/oder einem Retentionsmittel
vermischt.