[0001] Die Erfindung betrifft ein einflächiges Kettengewirke nach dem Oberbegriff des Ansprüches
1.
[0002] Um bei einflächigen Kettengewirken unterschiedliche Farbflächen zu erzeugen, ist
es bislang üblich, über eine Anzahl von Maschenreihen hinweg Fäden mit zwei unterschiedlichen
Farben zu verarbeiten, wobei die Fäden, deren Farbe auf einer Fläche erscheinen soll,
in Trikotlegung und die Fäden der anderen Farbe als Franse bzw. als Maschenstäbchen
verarbeitet werden. In der Farbfläche verlaufen also zwischen den Fransen die sichtbaren
Fäden der einen Farbe in Trikotlegung. Sollen im Gewirke Farbflächen einer dritten
Farbe auftreten, dann werden in entsprechender Weise über eine weitere Anzahl von
Maschenstäbchen hinweg Fäden der dritten Farbe zusammen mit denjenigen der ersten
oder zweiten Farbe verarbeitet. Dies bedeutet also, daß Farbflächen unterschiedlicher
Farbe im Verlauf des Kettengewirkes nur nebeneinander in getrennten Maschenstäbchen
auftreten können.
[0003] Sollen über die gleichen Maschenstäbchen hinweg Farbflächen mit drei oder mehr unterschiedlichen
Farben auftreten, dann ist es erforderlich, das Gewirke doppelflächig auszuführen,
wobei in beiden Flächen Fäden einer ersten Farbe, in der einen Fläche zusätzlich Fäden
einer zweiten Farbe und in der anderen Fläche zusätzlich Fäden der dritten Farbe
verarbeitet werden.
[0004] Es besteht die Aufgabe, das einflächige Kettengewirke so zu verbessern, daß über
die gleichen Maschenstäbchen hinweg Farbflächen aus drei oder mehr Farben herstellbar
sind.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0006] Der Stand der Technik und Ausführungsbeispiele des einflächigen Kettengewirkes werden
nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1: ein einflächiges Kettengewirke nach dem Stand der Technik;
Figur 2: ein erstes Ausführungsbeispiel des Kettengewirkes mit Tuchlegungen;
Figur 3: ein zweites Ausführungsbeispiel ebenfalls in Tuchlegung und
Figur 4: ein drittes Ausführungsbeispiel mit Köperlegungen.
[0007] In den Zeichnungen sollen ausgezogene Linien einheitlich schwarze Fäden bedeuten,
gestrichelte Linien rote Fäden und strichpunktierte Linien grüne Fäden.
[0008] Beim Stand der Technik nach Figur 1 sind die schwarzen Fäden 1 als Fransen verarbeitet,
wobei benachbarte Fransen miteinander verbunden sind durch rote Fäden 2, die in Trikotlegung
verarbeitet sind. Auf diese Weise entsteht eine Farbfläche in roter Farbe. Soll eine
schwarze Farbfläche entstehen, dann werden die roten Fäden in Franse verarbeitet,
während die schwarzen Fäden die Fransen in Trikotlegung miteinander verbinden. Erkennbar
kann das dargestellte Kettengewirke entweder nur Farbflächen in rot oder in schwarz
aufweisen.
[0009] Nach Figur 2 ergibt sich ein einflächiges Kettengewirke, das drei unterschiedlich
farbige Farbflächen aufweist und zwar eine obere rote Farbfläche, eine mittlere schwarze
Farbfläche und eine untere grüne Farbfläche. In dem dargestellten Gewirke treten also
drei Farben auf.
[0010] Bei der unteren grünen Farbfläche wechseln rote und schwarze Fransen miteinander
ab, während die grünen Fäden 3 in Tuchlegung gelegt sind. Die Tuchlegung der grünen
Fäden 3 erfolgt über jeweils zwei Maschenstäbchen zwischen den roten Fransen. Die
Tuchlegung der grünen Fäden 3 kann auch über mehr als zwei Maschenstäbchen erfolgen.
[0011] Beim Übergang zur schwarzen Fläche, d.h. bei der Maschenreihe 4 werden die grünen
Fäden eine Trikotlegung gelegt und sodann als grüne Fransen durch das schwarze Feld
weitergeführt. Die grünen Fäden verlaufen also im gleichen Maschenstäbchen als Fransen
wie zuvor die schwarzen Fäden im grünen Feld. Die roten Fäden 2 werden als Fransen
gleich wie im grünen Feld weitergeführt. Im schwarzen Feld wechseln also rote und
grüne Fransen miteinander ab. Ab der Maschenreihe 4 sind die schwarzen Fäden 1 in
Tuchlegung über jeweils zwei Maschenstäbchen gelegt, verlaufen also zwischen benachbarten
grünen Fransen.
[0012] Am Ende des schwarzen Feldes bei der Maschenreihe 5 werden die schwarzen Fäden um
eine Trikotlegung gelegt und anschließend als Fransen weitergeführt, und zwar in
den Maschenstäbchen, in denen zuvor die roten Fransen verliefen. Die grünen Fäden
werden als Fransen entsprechend wie im schwarzen Feld weitergeführt. Die roten Fäden
dagegen werden in Tuchlegung gelegt, ebenfalls wiederum über zwei Maschenstäbchen.
[0013] Entsprechend den grünen Fäden 3 können auch die schwarzen und roten Fäden in Tuchlegung
über mehr als zwei Maschenstäbchen gelegt werden.
[0014] Diejenigen Fäden, die jeweils in Tuchlegung gelegt sind, bestimmen die Farbe des
jeweiligen Feldes, während die Farben der in Fransen gelegten Fäden nicht erscheinen.
[0015] Das Kettengewirke nach Figur 2 kann hergestellt werden, indem Fäden einer ersten
und zweiten Farbe durch jeweils eine von zwei hintereinander angeordneten Nadeln verarbeitet
werden, während die Fäden der dritten Farbe durch eine benachbarte Nadel verarbeitet
werden.
[0016] Bei der Anordnung nach Figur 3 werden von hintereinander angeordneten Nadeln ein
schwarzer und ein roter Faden und von dazu benachbarten hintereinander angeordneten
Nadeln ein schwarzer und ein grüner Faden verarbeitet.
[0017] Im unteren grünen Feld sind alle schwarzen Fäden 1 in Franse verarbeitet, wobei bei
dem jeweils übernächsten Maschenstäbchen zusammen mit dem schwarzen Faden ein roter
Faden 2 in Franse mitverarbeitet ist. Die grünen Fäden 3 dagegen sind in Tuchlegung
gelegt und zwar zwischen jeweils zwei in Franse verlaufenden Doppelfäden 1, 2. Sie
verlaufen also wiederum über zwei Maschenstäbchen, wobei die Anzahl der Maschenstäbchen
wie schon zuvor erwähnt nach oben nicht begrenzt ist. Am Ende des grünen Feldes bei
der Maschenreihe 4 sind die grünen Fäden eine Trikotlegung gelegt und werden sodann
als grüne Fransen weitergeführt entsprechend den nur aus schwarzen Fäden bestehenden
Fransen im grünen Feld. Im schwarzen Feld verlaufen die roten Fäden als Fransen weiter
entsprechend den aus Doppelfäden 1, 2 bestehenden Fransen im grünen Feld. Alle schwarzen
Fäden werden nunmehr im schwarzen Feld in Trikotlegung gelegt, verlaufen also zwischen
den einander abwechselnden roten und grünen Fransen. Am Ende des schwarzen Feldes
bei der Maschenreihe 5 verlaufen alle schwarzen Fäden wieder als Franse verlegt ebenso
wie die grünen Fäden 3, so daß nunmehr Fransen aus einem schwarzen Faden und Fransen
aus einem schwarzen und einem grünen Faden miteinander abwechseln. Die roten Fäden
dagegen werden nach einer Trikotlegung bei der Maschenreihe 5 anschließend in Tuchlegung
gelegt und verlaufen somit zwischen jeweils zwei benachbarten in Fransen verlegten
Doppelfäden 1, 3.
[0018] Ein solches Gewirke wird vorgesehen, wenn dessen Grundfarbe schwarz ist, da sich
durch die Trikotlegung im schwarzen Feld ein stabiles Kettengewirke ergibt.
[0019] Der Aufbau des Gewirkes nach Figur 4 ist identisch zu demjenigen nach Figur 3 mit
Ausnahme, daß die grünen Fäden 3 im grünen Feld und die roten Fäden 2 im roten Feld
in Köperlegung verlegt sind. Hierdurch werden die nur aus schwarzen Fäden 1 bestehenden
Fransen im grünen und roten Feld miteingebunden.
1. Einflächiges Kettengewirke, bei welchem die Fäden zur Bildung unterschiedlicher
Farbflächen unterschiedliche Farben aufweisen, Fäden mit einer Farbe, die in einer
Farbfläche verdeckt ist, als Fransen verlaufen und Fäden mit einer die Farbfläche
bildenden Farbe in einer die Fransen miteinander verbindenden Legung gelegt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Legung mindestens zum Teil eine Tuch- oder Köperlegung ist und diese Legung
über mindestens eine Anzahl von Maschenstäbchen erfolgt, die um den Wert 1 kleiner
ist als die Anzahl der Farben, wobei benachbarte Fransen aus mindestens zwei Fäden
mit zueinander unterschiedlicher Farbe bestehen.
2. Kettengewirke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden unterschiedlicher Farbe in zueinander gleicher Anzahl durch das Gewirke
verlaufen und die Legung bei den Farbflächen stets eine Tuch- oder Köperlegung ist.
3. Kettengewirke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Fransen Einzel- und Doppelfäden einander abwechseln, die Einzelfäden
und einer der Doppelfäden jeweils gleiche Farbe aufweisen und bei der Farbfläche dieser
Farbe die Fäden dieser Farbe in Trikotlegung gelegt sind.