(19)
(11) EP 0 270 826 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 87116079.2

(22) Anmeldetag:  02.11.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 54/54, B65H 75/24

(54)

Hülsenspannsystem für einen Spulendorn

Tube-clamping system for a bobbin chuck

Dispositif de serrage de tubes pour un mandrin de bobinage


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI

(30) Priorität: 11.11.1986 CH 4490/86

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.06.1988  Patentblatt  1988/24

(60) Teilanmeldung:
90114238.0 / 0404204

(73) Patentinhaber: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Mutter, Heinz
    CH-8400 Winterthur (CH)
  • Schneeberger, Ruedi
    CH-8488 Turbenthal (CH)
  • Holbein, Erwin
    CH-8212 Neuhausen a/Rheinfall (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 217 276
US-A- 2 941 735
US-A- 4 232 835
GB-A- 788 244
US-A- 4 142 690
   
     
    Bemerkungen:
    Teilanmeldung 90114238.0 eingereicht am 02/11/87.
     
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hülsenspannsystem für einen Spulendorn, welcher zum Aufwinden von synthetischen Filamentgarnen verwendet wird. Insbesondere befasst sich die Erfindung mit der Erzeugung der Spannkräfte, welche während des Spulenaufbaues über die Hülsenspannelemente eine Hülse, bzw. eine Packung gegenüber dem Dorn festhalten.

    Stand der Technik



    [0002] Spulendorne zum Aufwinden von synthetischen Filamentgarnen sind bekannt, siehe z.B. US PS 4336912; 4460133; 3030039; 4458850. Solche Dorne sind zum Gebrauch in eine Spulmaschine eingebaut, wobei sie fliegend, zur Drehung um ihre eigene Längsachse, montiert sind, siehe z.B. US PS 4298171; 4014476, europäisches Patent No. 73930, und europäische Patentanmeldung No. 161385.

    [0003] Während des Spulenaufbaus muss der Dorn um die eigene Längsachse drehen und gleichzeitig die Hülse, worauf die Packung kontinuierlich aufgebaut wird, zur schlupffreien Drehung mit dem Dorn festhalten. Zu diesem Zweck ist es bekannt, Hülsenspannelemente durch die Erzeugung einer axial gerichteten Spannkraft radial nach aussen gegen die Hülseninnenseite zu zwingen, siehe z.B. US PS 3052420; 3554455; 4068806; 4142690; 4232835 und GB 2023256. Wie in US PS 4142690 gezeigt, werden die Spannkräfte häufig durch Tellerfederpakete erzeugt.

    Verwandte Anmeldungen



    [0004] EP-A-217276 zeigt eine neue Dornkonstruktion, wonach die Hülsen-tragende Partie und die Lagerpartie aus einem Stück gebildet werden.

    [0005] In EP-A-219752 ist ein Hülsenspannsystem beschrieben, worin die Spannkräfte durch Körper aus porösen Elastomeren erzeugt werden.

    [0006] US PS 4232835 zeigt ein Hülsenspannsystem, wonach die Hülsenspannkräfte durch Tellerfedern erzeugt werden. Die Erzeugung der Spannkräfte durch Tellerfedern ist mit einigen Problemen behaftet. Gewisse Probleme solcher Elemente werden nachstehend bei der Beschreibung der Figuren dieser Anmeldung weiter hervorgehoben. Die Probleme der Tellerfedern können durch die Verwendung von porösen Elastomeren gemäss EP-A-219752 gelöst werden, aber es besteht der Verdacht, dass solche ElastomerMaterialien längerfristig Alterungserscheinungen unterworfen sind, welche die Spannleistung beeinträchtigen. Wenn dieser Fall in der Praxis auftritt, müssen die krafterzeugenden Elemente ausgewechselt werden. Zudem ist die Montage- und Lösekraft sehr hoch.

    [0007] Diese Erfindung befasst sich mit einer Alternativlösung, welche weniger Alterungsrisiken beinhaltet und mit kleinerem Lösekraftaufwand betrieben werden kann.

    [0008] Ein Spulendorn gemäss dieser Erfindung hat einen axial bewegbaren ersten Teil, einen in einem axialen Abstand vom ersten Teil stehenden zweiten Teil, einen elastisch deformierbaren Teil zwischen dem ersten und dem zweiten Teil, um letztere in der den Abstand vergrössernden Richtung vorzuspannen, und Hülsenspannelemente, welche sich radial bei axialer Bewegung des ersten Teils verschieben. Der Spulendorn ist dadurch gekennzeichnet, dass der deformierbare Teil aus mehreren Körpern besteht und dass jeder Körper im Gebrauch einer Schubbelastung unterworfen ist, um die Vorspannung zu erzeugen.

    [0009] Die Erfindung, und insbesondere eine bevorzugte Ausführung davon, wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
    Fig. 1
    einen Längsquerschnitt durch ein Hülsenspann-system , wie es in der vorangehenden Einleitung breit definiert wurde,
    Fig. 2
    einen entsprechenden Querschnitt durch eine andere Ausführung , welche aber näher an das bekannte Tellerfederpaket grenzt und die Unterschiede zwischen dieser Erfindung und dem vorbekannten System hervorheben soll, und
    Fig. 3
    eine Seitenansicht mit einem Teilschnitt einer bevorzugten Ausführung der Erfindung.


    [0010] Weder die Variante gemäss Fig. 1 noch diejenige gemäss Fig. 2 ist als praktische Ausführung der Erfindung gedacht. Diese Figuren erleichtern aber eine Beschreibung der Grundprinzipien der Erfindung und einen Vergleich mit dem Stand der Technik, insbesondere mit konventionellen Tellerfederpaketen.

    [0011] In Fig. 1 weist das Bezugszeichen 10 auf das Mantelrohr eines Spulendornes von irgendeinem Typ, mit einer Längs(Dreh)achse 12 hin. Bezugszeichen 14 weist auf eine zentrale Führung, welche koaxial zum Rohr 10 angeordnet ist. Auf der Führung 14 sitzt ein Konuselement 16, mit einem Aussenflansch 18. Hülsenspannelemente 34, wovon in Fig. 1 nur zwei zu sehen sind, sitzen auf der konischen Oberfläche von Element 16 und ragen radial davon nach aussen jeweils in eine entsprechende Oeffnung 36 im Mantelrohr 10 hinein. Das Element 16 ist in Längsrichtung (axiale Richtung) des Dornes, bzw. des Rohres 10 bewegbar, wobei die Elemente 34 auf der konischen Oberfläche des Elementes 16 gleiten und sich dabei durch ihre jeweiligen Oeffnungen 36 radial nach aussen bzw. nach innen verschieben.

    [0012] Wenn sich das Element 16 nach links (gemäss Fig. 1) bewegt, werden die Elemente 34 radial nach aussen gegen die Innenseite einer auf dem Rohr 10 aufgesteckten Hülse 30 (in Fig. 1 gestrichelt angedeutet) verschoben. Durch die Berührung zwischen den Spannelementen 34 und der Hülse 30 wird letztere während der für den Spulenaufbau notwendigen Drehung um die Achse 12 fest auf dem Dorn gehalten. Nach Fertigstellung der Spule auf der Hülse 30 kann das Element 16 nach rechts (gemäss Fig. 1) bewegt werden, sodass die Spannelemente 34 nicht mehr gegen die Innenseite der Hülse 30 gedrückt werden und letztere für das Abziehen freigeben. Zur Freilassung der Hülse 30 erzeugt ein geeignetes Mittel (nicht gezeigt) eine Kraft auf das Element 16, um letzteres gegen eine Vorspannung nach rechts zu bewegen. Die Erzeugung dieser Vorspannung ist Sache dieser Erfindung, wie nachstehend beschrieben.

    [0013] Ein Anschlag 28 ist fest gegenüber dem Rohr 10 und der Führung 14 montiert (Einzelheiten nicht gezeigt). Ein elastisch deformierbarer Körper, in der Form eines hohlen Kegelstumpfes 40, berührt an seinem kleineren Ende die Führung 14 und den Anschlag 28, und an seinem grösseren Ende die Stirnseite des Elementes 16 und die Innenseite des Flansches 18. In allen Betriebszuständen ist der Körper 40 zwischen dem Element 16 und dem Anschlag 28 zusammengedrückt. Da der Anschlag 28 fest an der Führung 14 sitzt, übt der Körper 40 auf das Element 16 eine axial gerichtete Kraft aus, welche das Element 16 vom Anschlag 28 weg (in Fig. 1, nach links) vorspannt. Ein geeignetes Mittel (nicht gezeigt) ist vorhanden, um die Bewegung des Elementes 16 von Anschlag 28 weg, und dabei die Verschiebung der Hülsenspannelemente 34 radial nach aussen, zu begrenzen. Dieser Zustand bestimmt den maximalen Innendurchnesser der Hülsen 30, welche durch dieses Hülsenspannsystem auf dem Dorn zu halten sind. Hülsen mit kleineren Innendurchmessern, bis zum Aussendurchmesser des Rohres 10, können durch einen kleineren Abstand zwischen Element 16 und Anschlag 28 gehalten werden.

    [0014] Angenommen zum Beispiel, die Hülse 30 habe den maximal zulässigen Innendurchmesser D, so entspricht dies einem gewissen Abstand L zwischen Element 16 und Anschlag 28. Wenn aber der Innendurchmesser der Hülse dem Aussendurchmesser (d) des Rohres 10 entspricht, ist der Abstand zwischen Element 16 und Anschlag 28 auf l reduziert. Der Abstandbereich (L - l) kann "Hülsenspannbereich" genannt werden, und die Kraft/Weg-Charakteristik des Körpers 40 ist so anzuordnen, dass innerhalb des Hülsenspannbereiches vorbestimmte Hülsenspannkräfte von den Spannelementen 34 auf die zu spannende Hülse 30 ausgeübt werden.

    [0015] Um die Hülse 30 sicher freizugeben, muss der Abstand zwischen Element 16 und Anschlag 28 noch weiter reduziert werden können, zum Beispiel auf den Abstand s. In diesem Zustand muss der Körper 40 eine vorbestimmte maximale, vom Freigabemittel zu überwindende Vorspannung auf das Element 16 ausüben.

    [0016] Der Körper 40 ist aus einem kompakten Elastomer gebildet, d.h. ohne nennenswerte Porosität. Um die Deformation des Körpers 40 während des Zusammenschrumpfens des Abstandes von L auf s zu ermöglichen, muss Raum um den Körper 40 freigelassen werden. Zu diesem Zweck sind eine Kammer 42 innerhalb des Körpers und eine den Körper 40 umgebende Kammer 44 freigelassen. Deformationen der Endpartien des Körpers 40 sind aber begrenzt, nicht nur durch Berührung mit dem Anschlag 28 und der Stirnseite des Elementes 16, sondern auch durch Berührung mit der Führung 14 und der Innenseite des Flansches 18. Die axialen, vom Element 16 übertragenen Kräfte belasten den Körper 40 mit Druck und/oder mit Schub. Das Resultat ist eine Ausbreitung der Wanddicke t, wobei die Ausbreitung nicht unbedingt gleichmässig über die ganze Länge des Körpers verteilt ist.

    [0017] Fig. 2 zeigt eine Variante mit modifizierten Tellerfedern, um den Vergleich zwischen dieser Erfindung und einem konventionellen Tellerfederpaket zu erläutern. Die Führung 14 und das Mantelrohr 10 sind gleich wie in Fig. 1, und es kann angenommen werden, dass die ganze Anordnung einen auf der Führung 14 festsitzenden Anschlag (ähnlich dem Anschlag 28, Fig. 1) und ein Konuselement (ähnlich dem Element 16, Fig. 1, aber ohne Flansch 18) umfasst; letztere Elemente sind aber in Fig. 2 nicht gezeigt.

    [0018] In Fig. 2 ist die Vorspannung des Konuselementes durch ein Paket von Tellerfedern 50 bewirkt, wovon in dieser Figur nur drei Federn gezeigt sind. Jede dieser Federn 50 umfasst einen Innenring 52, welcher die Führung 14 satt umgibt, und einen Aussenring 54, welcher satt an der Innenseite des Mantelrohres 10 liegt. Axiale Kräfte werden zwischen benachbarten Federn 50 durch Berührung ihrer Aussenringe 54, bzw. ihrer Innenringe 52, übertragen.

    [0019] Um die Federpakete zusammenzudrücken, muss der Abstand A zwischen zwei benachbarten, aber nicht in Berührung stehenden Aussenringen 54 reduziert werden. Dabei ändern sich die Dimensionen der Innen- und Aussenringe 52, 54 nicht. Die elastischen Teller zwischen diesen Ringen müssen sich also "wölben", wie strichpunktiert angedeutet wird (50A).

    [0020] Die mit Strich-Punkt-Linien angedeutete Feder 56 ist eine konventionelle Tellerfeder, ohne Innen- und Aussenringe 52, 54. Die axiale Belastung, welche die Wölbung 50A hervorruft, würde nicht die gleiche Wirkung auf die Tellerfeder 56 zeigen. Statt dessen würde sich unter dieser Belastung der Innendurchmesser der Feder 56 reduzieren und/oder der Aussendurchmesser der Feder ausbreiten, wie durch die kleinen Pfeile angedeutet ist.

    [0021] In einem konventionellen Tellerfederpaket mit Tellerfedern 56 müssen die axialen Kräfte sauber von einer Feder an ihre Nachbarfedern übertragen werden. Keine Feder darf sich also so weit nach innen oder nach aussen ausbreiten, dass sie an der Führung 14 oder am Rohr 10 klemmt. Anders gesagt, muss am inneren und äusseren Tellerrand genügend Spielraum vorhanden sein, um die für den Betrieb notwendige Ausbreitung der Tellerfedern zu ermöglichen. Das Paket als ganzes kann also nicht sauber im ganzen Aggregat geführt angeordnet werden, und die einzelnen Federn können sich unter der Wirkung der Zentrifugalkraft radial verschieben, was zu beträchtlicher Unwucht im ganzen Aggregat führen kann.

    [0022] Ausserdem müssen bis zu 30 Tellerfedern in einem Paket nebeneinander angeordnet werden, um die heute notwendigen Hülsenspannkräfte von bis zu 300 Newton zu erzeugen. Die Belastung muss dann ziemlich gleichmässig zwischen den einzelnen Federn des Paketes verteilt werden, sonst kann es leicht vorkommen, dass eine Feder "umkippt". Statt spiegelbildlich, liegt die umgekippte Feder dann parallel zu ihren beiden Nachbarn. Das Paket gibt dann natürlich nicht mehr die gewünschte Federcharakteristik.

    [0023] Durch das Anbringen der begrenzenden Ringe 52, 54 kann die unerwünschte Ausbreitung der neuen Tellerfedern vermieden werden, und das ganze Paket kann sauber innen und aussen geführt werden. Weiter wird das Risiko des Umkippens durch die Deformation 50A ausgeschlossen. Es bleibt aber noch das Problem, dass relativ viele Einzelfedern 50 in einem Paket zusammengesetzt werden müssen, um die heute notwendigen Spannkräfte zu erzeugen. Die bevorzugte Ausführung, welche nun im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben werden soll, basiert also auf der Grundlage der Variante von Fig. 1, wobei sich die notwendigen Spannkräfte mit relativ weniger Einzelfedern produzieren lassen.

    [0024] Der allgemeine Aufbau des in der Fig. 3 teilweise gezeigten Spulendornes 200 entspricht weitgehend dem Aufbau der in den vorerwähnten europäische Patentschriften 217 776 und 219 752 gezeigten Dorne, und die in Fig. 3 verwendeten Bezugszeichen entsprechen so weit wie möglich den Bezugszeichen der vorerwähnten europäische Patentschriften.

    [0025] Mit 22 ist das Aussenrohr als eine Hülsen-tragende Partie des Dornes 200 angedeutet. Dieses Rohr 22 ist durch ein geeignetes Mittel 210 (nur teilweise gezeigt) mit einer Lagerpartie (nicht gezeigt, links vom Bild) verbunden. Der Dorn 200 ist so konstruiert, dass er eine Mehrzahl von Fäden gleichzeitig durch Drehung um seine eigene Längsachse zu individuellen Packungen (Spulen) aufwinden kann. Für jeden aufzuwindenden Faden muss der Dorn 200 eine entsprechende Leerhülse (in Fig. 3 nicht gezeigt) aufnehmen und während des Spulenaufbaues festhalten. Fig. 3 zeigt das Hülsenspannaggregat für eine solche Hülse, nämlich für diejenige, welche am "innern" Ende des Rohres 22 (der Lagerpartie am nächsten) im Gebrauch getragen wird. In der nicht gezeigten Fortsetzung des Rohres 22 (rechts von Fig. 3) wird für jeden anderen aufzuwickelnden Faden (für jede andere Hülse) ein ähnliches Hülsenspannaggregat vorgesehen.

    [0026] Das in Fig. 3 gezeigte Aggregat umfasst einen Anschlag 86A, welcher durch Schrauben 92 gegenüber dem Aussenrohr 22 fixiert ist. Das Aggregat umfasst auch zwei Hülsenspannvorrichtungen, welche spiegelbildlich an gegenüberstehenden Seiten des Anschlages 86A angeordnet, aber sonst ähnlich aufgebaut sind. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich in erster Linie auf die linke Vorrichtung, wobei die Bezugszeichen für die entsprechenden Teile der rechten Vorrichtung jeweils in Klammern hinzugefügt wurden.

    [0027] Die Hülsenspannvorrichtung enthält einen Satz Hülsenspannelemente 34 (34), welche (wie in Fig. 1) durch axiale Bewegungen eines Konus 76 (100) radial nach aussen verschoben werden können. Konus 76 (100) ist an seinem grösseren Ende mit einem Führungsteil 96 A (102A) verbunden, und letzterer Teil gleitet an der Innenseite des Rohres 22, um die axialen Bewegungen des Konus 76 (100) zu führen. An seinem kleineren Ende schliesst sich der Konus 76 (100) an einen ringförmigen Kolben 74 (98), welcher aussen an der Innenseite des Rohres 22 und innen an einem Verbindungsrohr 66A geführt ist. Auf der anderen Seite des Kolbens 74 (98) ist der Hohlraum innerhalb des Rohres 22 freigelassen, um eine Druckkammer 78 (104) zu bilden. Die verschiedenen Druckkammern können durch die Lagerpartie über eine geeignete Leitung 220 und über den im Führungsrohr 66A vorgesehenen Verbindungskanal 230 mit Druckmitteln versorgt werden. Wenn die Kammer 78 (104) unter Druck gesetzt wird, verschiebt sich der Kolben 74 (98) dem Führungsrohr 66A entlang gegen den Anschlag 86A.

    [0028] Der Konus 76 (100) folgt der Bewegung des Kolbens 74 (98), was eine Hülse, bzw. Spule freigibt. Diese Bewegung kann aber nur durch Ueberwindung einer auf den Führungsteil 96A (102A) ausgeübten, von zwei Federelementen 400 (400) ausgehenden Vorspannung durchgeführt werden. Wie durch die Bezugszeichen angedeutet, sind alle Federelemente 400 identisch aufgebaut, und nur eines davon wird nachstehend als Beispiel individuell beschrieben.

    [0029] Jedes Federelement 400 umfasst einen kegelstumpfförmigen Körper 40A aus einem kompakten elastomerischen Material, ähnlich dem Körper 40 in Fig. 1. Weiter umfasst jedes Element 400 aber auch einen Aussenmetallring 410 und einen Innenmetallring 420. Körper 40A ist über seine ganze Wanddicke an seiner grösseren Endpartie mit der Innenseite des Ringes 410, und an seiner kleineren Endpartie mit der Aussenseite des Ringes 420 fest verbunden. Jedes Element 400, inklusive Körper 40A und Ringe 410, 420, wird also als Einheit in das Aggregat montiert, wobei die einzelnen Federelemente 400 paarweise spiegelbildlich zueinander angeordnet werden, sodass ein Ring 410 des Paares gegen den Anschlag 86A, und der andere Ring 410 des Paares gegen den jeweiligen Führungsteil 96A (102A) anstösst. Die axialen Kräfte werden zwischen den Elementen des Paares durch die Berührung der Innenringe 420 übertragen.

    [0030] Die Innenfläche jedes Ringes 420 ist mit einer Gleitschicht 430 versehen, und letztere sitzt satt auf der Aussenfläche des Führungsrohres 66A, sodass das Element frei dem Führungsrohr entlang gleiten kann. Die Aussenfläche eines Ringes 410 von einem Paar ist von einem Flansch 85 am Anschlag 86A, und die Aussenfläche des andern Ringes 410 des Federpaares ist durch einen Flansch 97 (101) am Führungsteil 96A (102A) positioniert. Die Innen- und Aussenringe 420, 410 bilden aber an und für sich Begrenzungsmittel, welche die Bewegungsfreiheit des Körpers 40A nach aussen und nach innen unter Deformation begrenzen.

    [0031] Fig. 3 zeigt das Hülsenspannaggregat in seinem relativ entspannten Zustand, d.h. mit den Hülsenspannelementen 34 so weit wie möglich radial nach aussen verschoben. Geeignete Mittel (nicht gezeigt, zum Beispiel an den einzelnen Hülsenelementen 34) können vorgesehen werden, um diesen "entspannten" Zustand zu definieren. Wie bereits in der Variante von Fig. 1 beschrieben, ist aber jeder Körper 40A schon in diesem Zustand durch die Ringe 410, 420 zusammengedrückt, sodass die erwünschte axiale Kraft auf den jeweiligen Führungsteil 96A (102A) ausgeübt wird und dadurch die Hülsenspannelemente 34 den erwünschten Spannkräften unterworfen sind. Bei der Unter-Druck-Setzung der Kammern 78, 104 werden die Körper 40A zwischen ihren jeweiligen Ringen 410, 420 noch weiter zusammengedrückt, wobei die Spannkräfte aufgehoben werden. Die axialen Kräfte, welche vom Anschlag 86A und den Führungsteilen 96A, 102A, auf die Federelemente 400 übertragen werden, belasten jeden Körper 40A mit Druck und Schub, sodass sich die Wanddicke des Elementes gegenüber seinem voll entspannten Zustand (nicht gezeigt) ausbreitet.

    [0032] Geeignete Federelemente sind von der Firma Huber + Suhner, 8330 Pfäffikon, unter dem allgemeinen Namen "Vibratex-Elemente" erhältlich. Das in Fig. 3 gezeigte Beispiel ist eine Spezialausführung des Vibratex-Elementes V14, wobei die Innenfläche des Aussenringes 410, und die Aussenfläche des Innenringes 420 leicht schräg zur Achse angeordnet werden, um die Axialkräfte besser auf den Körper 40A zu übertragen. In der Normalausführung des Elementes V14 sind die Innen- und Aussenflächen beider Ringe koaxial zur Achse angeordnet.

    [0033] In der in Fig. 3 gezeigten Variante ist jedes einzelne Federelement in der Form eines Rotationskörpers gebildet. Dies ist keine zwingende Voraussetzung. Wichtig ist die Rotationssymmetrie des ganzen Aggregates, was aber durch Rotationssymmetrie der einzelnen Komponenten begünstigt wird. Zudem ist jedes Element innen am Rohr 66A und aussen am Flansch 85 bzw. 97 (101) sauber geführt und gegenüber der Dornachse zentriert. Unwucht kann also nicht wegen radialer Verschiebung des ganzen Elementes auftreten.

    [0034] Unwucht könnte aber auch durch asymmetrische Deformation des elastischen Körpers hervorgerufen werden.

    [0035] Insofern der Körper noch frei ist, sich radial auszudehnen, muss die Deformation symmetrisch um die Dornachse verteilt werden. In diesem Zusammenhang müssen die Auswirkungen von axialen Kräften und auch diejenige der Fliehkraft berücksichtigt werden. In einer Ausführung gemäss Fig. 1 könnte es sich also als notwendig erweisen, die radiale Ausbreitung des kleineren Endes vom Körper 40 auch durch einen Flansch auf den Anschlag 28 zu begrenzen bzw. zu verhindern. In der Variante gemäss Figur 3 ist die radiale Ausbreitung des kleineren Endes vom Körper 40A durch die Vulkanisation auf den Ring 420 begrenzt. Zudem sollte die "freie Länge" (F, Fig. 1) des elastischen Körpers kurz gehalten werden, gerade um die freie radiale Ausdehnung klein zu halten.

    [0036] In der bevorzugten Variante ist die zur Erzeugung der Rückstellkraft notwendige Deformation soweit wie möglich durch Schubbelastung hervorgerufen. Die Freiheit des elastischen Körpers, sich radial auszudehnen, kann somit auf ein Minimum reduziert werden. Zum Gebrauch in einem Spulendorn kann die Shore A Härte zwischen 30 und 90 liegen, wobei ein Wert im Bereich 50 bis 80 vorgezogen wird. Die kennzeichnende Eigenschaft bei Schubbelastung ist der Schubmodul. Der elastische Körper kann einen Schubmodul zwischen 30 und 280 N/cm2 aufweisen, wobei ein Wert im Bereich 50 bis 200 N/cm2 vorgezogen wird.

    [0037] Wo eine Mehrzahl von kegelstumpfförmigen Elementen benutzt wird, ist es nicht notwendig, die kleineren Enden dieser Elemente in Berührung zu bringen (wie in Fig. 3) - die Uebertragung der axialen Kräfte kann auch durch Berührung der grösseren Enden bewerkstelligt werden.

    [0038] Im Aggregat muss jedes Element gegenüber der Drehachse zentriert werden. Zu diesem Zweck ist es aber nicht zwingend notwendig, eine innere und eine äussere Führung vorzusehen. Wenn ein durchgehendes zentrales Element (Rohr 66A) für das Aggregat als Ganzes nicht notwendig ist, kann jedes Element innen aufgefüllt werden oder aber allein durch seinen Innenring nach innen begrenzt werden.


    Ansprüche

    1. Spulendorn mit einem axial bewegbaren ersten Teil (16; 96A), einem in einem axialen Abstand vom ersten Teil stehenden zweiten Teil (28, 86A), einem elastisch deformierbaren Teil (40; 50; 40A) zwischen dem ersten und dem zweiten Teil, um letztere in der den Abstand vergrössernden Richtung vorzuspannen, und mit Hülsenspannelementen (34), welche sich radial bei axialer Bewegung des ersten Teils verschieben, dadurch gekennzeichnet, dass
    der deformierbare Teil aus mehreren Körpern (40; 50; 40A) besteht und dass jeder Körper im Gebrauch einer Schubbelastung unterworfen ist, um die Vorspannung zu erzeugen.
     
    2. Spulendorn gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    der Körper einen Schubmodul von 30 bis 280 N/cm2 aufweist.
     


    Revendications

    1. Mandrin de bobine ayant une première partie (16; 96A) mobile dans le sens axial, une deuxième partie (28; 86A) se tenant à une distance axiale de la première partie, une partie élastique déformable (40; 50; 40A) située entre les première et deuxième parties afin de pré-tendre ces dernières dans le sens où la distance entre ces parties sera agrandie, et des éléments de tension de fuseaux (34) qui se déplacent radialement, lors du mouvement axial de la première partie, caractérisé par le fait que
    la partie déformable est constituée de plusieurs corps (40; 50; 40A) et que, en fonctionnement, chaque corps est soumis à une charge de poussée afin de produire la pré-tension.
     
    2. Mandrin de bobine selon revendication 1, caractérisé par le fait que
    le corps possède un module de poussée de 30 à 280 N/cm².
     


    Claims

    1. A chuck for a winding machine with an axially movable first part (16; 96A), a second part (28; 86A) axially spaced from the first part, an elastically deformable part (40; 50; 40A) between the first and second parts to bias them in the direction of increasing spacing between the parts, and with tube gripping elements (34) movable radially in response to axial movement of the first part, characterised in that the deformable part consists of a plurality of bodies (40; 50; 40A) and in that in use each body is subjected to loading in shear to generate the bias.
     
    2. A chuck in accordance with claim 1, characterised in that the body has a shear modulus of 30 to 280 N/cm².
     




    Zeichnung