[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hülsenspannsystem für einen Spulendorn, welcher
zum Aufwinden von synthetischen Filamentgarnen verwendet wird. Insbesondere befasst
sich die Erfindung mit der Erzeugung der Spannkräfte, welche während des Spulenaufbaues
über die Hülsenspannelemente eine Hülse, bzw. eine Packung gegenüber dem Dorn festhalten.
Stand der Technik
[0002] Spulendorne zum Aufwinden von synthetischen Filamentgarnen sind bekannt, siehe z.B.
US PS 4336912; 4460133; 3030039; 4458850. Solche Dorne sind zum Gebrauch in eine Spulmaschine
eingebaut, wobei sie fliegend, zur Drehung um ihre eigene Längsachse, montiert sind,
siehe z.B. US PS 4298171; 4014476, europäisches Patent No. 73930, und europäische
Patentanmeldung No. 161385.
[0003] Während des Spulenaufbaus muss der Dorn um die eigene Längsachse drehen und gleichzeitig
die Hülse, worauf die Packung kontinuierlich aufgebaut wird, zur schlupffreien Drehung
mit dem Dorn festhalten. Zu diesem Zweck ist es bekannt, Hülsenspannelemente durch
die Erzeugung einer axial gerichteten Spannkraft radial nach aussen gegen die Hülseninnenseite
zu zwingen, siehe z.B. US PS 3052420; 3554455; 4068806; 4142690; 4232835 und GB 2023256.
Wie in US PS 4142690 gezeigt, werden die Spannkräfte häufig durch Tellerfederpakete
erzeugt.
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[0004] EP-A-217276 zeigt eine neue Dornkonstruktion, wonach die Hülsen-tragende Partie und
die Lagerpartie aus einem Stück gebildet werden.
[0005] In EP-A-219752 ist ein Hülsenspannsystem beschrieben, worin die Spannkräfte durch
Körper aus porösen Elastomeren erzeugt werden.
[0006] US PS 4232835 zeigt ein Hülsenspannsystem, wonach die Hülsenspannkräfte durch Tellerfedern
erzeugt werden. Die Erzeugung der Spannkräfte durch Tellerfedern ist mit einigen Problemen
behaftet. Gewisse Probleme solcher Elemente werden nachstehend bei der Beschreibung
der Figuren dieser Anmeldung weiter hervorgehoben. Die Probleme der Tellerfedern können
durch die Verwendung von porösen Elastomeren gemäss EP-A-219752 gelöst werden, aber
es besteht der Verdacht, dass solche ElastomerMaterialien längerfristig Alterungserscheinungen
unterworfen sind, welche die Spannleistung beeinträchtigen. Wenn dieser Fall in der
Praxis auftritt, müssen die krafterzeugenden Elemente ausgewechselt werden. Zudem
ist die Montage- und Lösekraft sehr hoch.
[0007] Diese Erfindung befasst sich mit einer Alternativlösung, welche weniger Alterungsrisiken
beinhaltet und mit kleinerem Lösekraftaufwand betrieben werden kann.
[0008] Ein Spulendorn gemäss dieser Erfindung hat einen axial bewegbaren ersten Teil, einen
in einem axialen Abstand vom ersten Teil stehenden zweiten Teil, einen elastisch deformierbaren
Teil zwischen dem ersten und dem zweiten Teil, um letztere in der den Abstand vergrössernden
Richtung vorzuspannen, und Hülsenspannelemente, welche sich radial bei axialer Bewegung
des ersten Teils verschieben. Der Spulendorn ist dadurch gekennzeichnet, dass der
deformierbare Teil aus mehreren Körpern besteht und dass jeder Körper im Gebrauch
einer Schubbelastung unterworfen ist, um die Vorspannung zu erzeugen.
[0009] Die Erfindung, und insbesondere eine bevorzugte Ausführung davon, wird nun anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsquerschnitt durch ein Hülsenspann-system , wie es in der vorangehenden
Einleitung breit definiert wurde,
- Fig. 2
- einen entsprechenden Querschnitt durch eine andere Ausführung , welche aber näher
an das bekannte Tellerfederpaket grenzt und die Unterschiede zwischen dieser Erfindung
und dem vorbekannten System hervorheben soll, und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht mit einem Teilschnitt einer bevorzugten Ausführung der Erfindung.
[0010] Weder die Variante gemäss Fig. 1 noch diejenige gemäss Fig. 2 ist als praktische
Ausführung der Erfindung gedacht. Diese Figuren erleichtern aber eine Beschreibung
der Grundprinzipien der Erfindung und einen Vergleich mit dem Stand der Technik, insbesondere
mit konventionellen Tellerfederpaketen.
[0011] In Fig. 1 weist das Bezugszeichen 10 auf das Mantelrohr eines Spulendornes von irgendeinem
Typ, mit einer Längs(Dreh)achse 12 hin. Bezugszeichen 14 weist auf eine zentrale Führung,
welche koaxial zum Rohr 10 angeordnet ist. Auf der Führung 14 sitzt ein Konuselement
16, mit einem Aussenflansch 18. Hülsenspannelemente 34, wovon in Fig. 1 nur zwei zu
sehen sind, sitzen auf der konischen Oberfläche von Element 16 und ragen radial davon
nach aussen jeweils in eine entsprechende Oeffnung 36 im Mantelrohr 10 hinein. Das
Element 16 ist in Längsrichtung (axiale Richtung) des Dornes, bzw. des Rohres 10 bewegbar,
wobei die Elemente 34 auf der konischen Oberfläche des Elementes 16 gleiten und sich
dabei durch ihre jeweiligen Oeffnungen 36 radial nach aussen bzw. nach innen verschieben.
[0012] Wenn sich das Element 16 nach links (gemäss Fig. 1) bewegt, werden die Elemente 34
radial nach aussen gegen die Innenseite einer auf dem Rohr 10 aufgesteckten Hülse
30 (in Fig. 1 gestrichelt angedeutet) verschoben. Durch die Berührung zwischen den
Spannelementen 34 und der Hülse 30 wird letztere während der für den Spulenaufbau
notwendigen Drehung um die Achse 12 fest auf dem Dorn gehalten. Nach Fertigstellung
der Spule auf der Hülse 30 kann das Element 16 nach rechts (gemäss Fig. 1) bewegt
werden, sodass die Spannelemente 34 nicht mehr gegen die Innenseite der Hülse 30 gedrückt
werden und letztere für das Abziehen freigeben. Zur Freilassung der Hülse 30 erzeugt
ein geeignetes Mittel (nicht gezeigt) eine Kraft auf das Element 16, um letzteres
gegen eine Vorspannung nach rechts zu bewegen. Die Erzeugung dieser Vorspannung ist
Sache dieser Erfindung, wie nachstehend beschrieben.
[0013] Ein Anschlag 28 ist fest gegenüber dem Rohr 10 und der Führung 14 montiert (Einzelheiten
nicht gezeigt). Ein elastisch deformierbarer Körper, in der Form eines hohlen Kegelstumpfes
40, berührt an seinem kleineren Ende die Führung 14 und den Anschlag 28, und an seinem
grösseren Ende die Stirnseite des Elementes 16 und die Innenseite des Flansches 18.
In allen Betriebszuständen ist der Körper 40 zwischen dem Element 16 und dem Anschlag
28 zusammengedrückt. Da der Anschlag 28 fest an der Führung 14 sitzt, übt der Körper
40 auf das Element 16 eine axial gerichtete Kraft aus, welche das Element 16 vom Anschlag
28 weg (in Fig. 1, nach links) vorspannt. Ein geeignetes Mittel (nicht gezeigt) ist
vorhanden, um die Bewegung des Elementes 16 von Anschlag 28 weg, und dabei die Verschiebung
der Hülsenspannelemente 34 radial nach aussen, zu begrenzen. Dieser Zustand bestimmt
den maximalen Innendurchnesser der Hülsen 30, welche durch dieses Hülsenspannsystem
auf dem Dorn zu halten sind. Hülsen mit kleineren Innendurchmessern, bis zum Aussendurchmesser
des Rohres 10, können durch einen kleineren Abstand zwischen Element 16 und Anschlag
28 gehalten werden.
[0014] Angenommen zum Beispiel, die Hülse 30 habe den maximal zulässigen Innendurchmesser
D, so entspricht dies einem gewissen Abstand L zwischen Element 16 und Anschlag 28.
Wenn aber der Innendurchmesser der Hülse dem Aussendurchmesser (d) des Rohres 10 entspricht,
ist der Abstand zwischen Element 16 und Anschlag 28 auf l reduziert. Der Abstandbereich
(L - l) kann "Hülsenspannbereich" genannt werden, und die Kraft/Weg-Charakteristik
des Körpers 40 ist so anzuordnen, dass innerhalb des Hülsenspannbereiches vorbestimmte
Hülsenspannkräfte von den Spannelementen 34 auf die zu spannende Hülse 30 ausgeübt
werden.
[0015] Um die Hülse 30 sicher freizugeben, muss der Abstand zwischen Element 16 und Anschlag
28 noch weiter reduziert werden können, zum Beispiel auf den Abstand s. In diesem
Zustand muss der Körper 40 eine vorbestimmte maximale, vom Freigabemittel zu überwindende
Vorspannung auf das Element 16 ausüben.
[0016] Der Körper 40 ist aus einem kompakten Elastomer gebildet, d.h. ohne nennenswerte
Porosität. Um die Deformation des Körpers 40 während des Zusammenschrumpfens des Abstandes
von L auf s zu ermöglichen, muss Raum um den Körper 40 freigelassen werden. Zu diesem
Zweck sind eine Kammer 42 innerhalb des Körpers und eine den Körper 40 umgebende Kammer
44 freigelassen. Deformationen der Endpartien des Körpers 40 sind aber begrenzt, nicht
nur durch Berührung mit dem Anschlag 28 und der Stirnseite des Elementes 16, sondern
auch durch Berührung mit der Führung 14 und der Innenseite des Flansches 18. Die axialen,
vom Element 16 übertragenen Kräfte belasten den Körper 40 mit Druck und/oder mit Schub.
Das Resultat ist eine Ausbreitung der Wanddicke t, wobei die Ausbreitung nicht unbedingt
gleichmässig über die ganze Länge des Körpers verteilt ist.
[0017] Fig. 2 zeigt eine Variante mit modifizierten Tellerfedern, um den Vergleich zwischen
dieser Erfindung und einem konventionellen Tellerfederpaket zu erläutern. Die Führung
14 und das Mantelrohr 10 sind gleich wie in Fig. 1, und es kann angenommen werden,
dass die ganze Anordnung einen auf der Führung 14 festsitzenden Anschlag (ähnlich
dem Anschlag 28, Fig. 1) und ein Konuselement (ähnlich dem Element 16, Fig. 1, aber
ohne Flansch 18) umfasst; letztere Elemente sind aber in Fig. 2 nicht gezeigt.
[0018] In Fig. 2 ist die Vorspannung des Konuselementes durch ein Paket von Tellerfedern
50 bewirkt, wovon in dieser Figur nur drei Federn gezeigt sind. Jede dieser Federn
50 umfasst einen Innenring 52, welcher die Führung 14 satt umgibt, und einen Aussenring
54, welcher satt an der Innenseite des Mantelrohres 10 liegt. Axiale Kräfte werden
zwischen benachbarten Federn 50 durch Berührung ihrer Aussenringe 54, bzw. ihrer Innenringe
52, übertragen.
[0019] Um die Federpakete zusammenzudrücken, muss der Abstand A zwischen zwei benachbarten,
aber nicht in Berührung stehenden Aussenringen 54 reduziert werden. Dabei ändern sich
die Dimensionen der Innen- und Aussenringe 52, 54 nicht. Die elastischen Teller zwischen
diesen Ringen müssen sich also "wölben", wie strichpunktiert angedeutet wird (50A).
[0020] Die mit Strich-Punkt-Linien angedeutete Feder 56 ist eine konventionelle Tellerfeder,
ohne Innen- und Aussenringe 52, 54. Die axiale Belastung, welche die Wölbung 50A hervorruft,
würde nicht die gleiche Wirkung auf die Tellerfeder 56 zeigen. Statt dessen würde
sich unter dieser Belastung der Innendurchmesser der Feder 56 reduzieren und/oder
der Aussendurchmesser der Feder ausbreiten, wie durch die kleinen Pfeile angedeutet
ist.
[0021] In einem konventionellen Tellerfederpaket mit Tellerfedern 56 müssen die axialen
Kräfte sauber von einer Feder an ihre Nachbarfedern übertragen werden. Keine Feder
darf sich also so weit nach innen oder nach aussen ausbreiten, dass sie an der Führung
14 oder am Rohr 10 klemmt. Anders gesagt, muss am inneren und äusseren Tellerrand
genügend Spielraum vorhanden sein, um die für den Betrieb notwendige Ausbreitung der
Tellerfedern zu ermöglichen. Das Paket als ganzes kann also nicht sauber im ganzen
Aggregat geführt angeordnet werden, und die einzelnen Federn können sich unter der
Wirkung der Zentrifugalkraft radial verschieben, was zu beträchtlicher Unwucht im
ganzen Aggregat führen kann.
[0022] Ausserdem müssen bis zu 30 Tellerfedern in einem Paket nebeneinander angeordnet werden,
um die heute notwendigen Hülsenspannkräfte von bis zu 300 Newton zu erzeugen. Die
Belastung muss dann ziemlich gleichmässig zwischen den einzelnen Federn des Paketes
verteilt werden, sonst kann es leicht vorkommen, dass eine Feder "umkippt". Statt
spiegelbildlich, liegt die umgekippte Feder dann parallel zu ihren beiden Nachbarn.
Das Paket gibt dann natürlich nicht mehr die gewünschte Federcharakteristik.
[0023] Durch das Anbringen der begrenzenden Ringe 52, 54 kann die unerwünschte Ausbreitung
der neuen Tellerfedern vermieden werden, und das ganze Paket kann sauber innen und
aussen geführt werden. Weiter wird das Risiko des Umkippens durch die Deformation
50A ausgeschlossen. Es bleibt aber noch das Problem, dass relativ viele Einzelfedern
50 in einem Paket zusammengesetzt werden müssen, um die heute notwendigen Spannkräfte
zu erzeugen. Die bevorzugte Ausführung, welche nun im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben
werden soll, basiert also auf der Grundlage der Variante von Fig. 1, wobei sich die
notwendigen Spannkräfte mit relativ weniger Einzelfedern produzieren lassen.
[0024] Der allgemeine Aufbau des in der Fig. 3 teilweise gezeigten Spulendornes 200 entspricht
weitgehend dem Aufbau der in den vorerwähnten europäische Patentschriften 217 776
und 219 752 gezeigten Dorne, und die in Fig. 3 verwendeten Bezugszeichen entsprechen
so weit wie möglich den Bezugszeichen der vorerwähnten europäische Patentschriften.
[0025] Mit 22 ist das Aussenrohr als eine Hülsen-tragende Partie des Dornes 200 angedeutet.
Dieses Rohr 22 ist durch ein geeignetes Mittel 210 (nur teilweise gezeigt) mit einer
Lagerpartie (nicht gezeigt, links vom Bild) verbunden. Der Dorn 200 ist so konstruiert,
dass er eine Mehrzahl von Fäden gleichzeitig durch Drehung um seine eigene Längsachse
zu individuellen Packungen (Spulen) aufwinden kann. Für jeden aufzuwindenden Faden
muss der Dorn 200 eine entsprechende Leerhülse (in Fig. 3 nicht gezeigt) aufnehmen
und während des Spulenaufbaues festhalten. Fig. 3 zeigt das Hülsenspannaggregat für
eine solche Hülse, nämlich für diejenige, welche am "innern" Ende des Rohres 22 (der
Lagerpartie am nächsten) im Gebrauch getragen wird. In der nicht gezeigten Fortsetzung
des Rohres 22 (rechts von Fig. 3) wird für jeden anderen aufzuwickelnden Faden (für
jede andere Hülse) ein ähnliches Hülsenspannaggregat vorgesehen.
[0026] Das in Fig. 3 gezeigte Aggregat umfasst einen Anschlag 86A, welcher durch Schrauben
92 gegenüber dem Aussenrohr 22 fixiert ist. Das Aggregat umfasst auch zwei Hülsenspannvorrichtungen,
welche spiegelbildlich an gegenüberstehenden Seiten des Anschlages 86A angeordnet,
aber sonst ähnlich aufgebaut sind. Die nachstehende Beschreibung bezieht sich in erster
Linie auf die linke Vorrichtung, wobei die Bezugszeichen für die entsprechenden Teile
der rechten Vorrichtung jeweils in Klammern hinzugefügt wurden.
[0027] Die Hülsenspannvorrichtung enthält einen Satz Hülsenspannelemente 34 (34), welche
(wie in Fig. 1) durch axiale Bewegungen eines Konus 76 (100) radial nach aussen verschoben
werden können. Konus 76 (100) ist an seinem grösseren Ende mit einem Führungsteil
96 A (102A) verbunden, und letzterer Teil gleitet an der Innenseite des Rohres 22,
um die axialen Bewegungen des Konus 76 (100) zu führen. An seinem kleineren Ende schliesst
sich der Konus 76 (100) an einen ringförmigen Kolben 74 (98), welcher aussen an der
Innenseite des Rohres 22 und innen an einem Verbindungsrohr 66A geführt ist. Auf der
anderen Seite des Kolbens 74 (98) ist der Hohlraum innerhalb des Rohres 22 freigelassen,
um eine Druckkammer 78 (104) zu bilden. Die verschiedenen Druckkammern können durch
die Lagerpartie über eine geeignete Leitung 220 und über den im Führungsrohr 66A vorgesehenen
Verbindungskanal 230 mit Druckmitteln versorgt werden. Wenn die Kammer 78 (104) unter
Druck gesetzt wird, verschiebt sich der Kolben 74 (98) dem Führungsrohr 66A entlang
gegen den Anschlag 86A.
[0028] Der Konus 76 (100) folgt der Bewegung des Kolbens 74 (98), was eine Hülse, bzw. Spule
freigibt. Diese Bewegung kann aber nur durch Ueberwindung einer auf den Führungsteil
96A (102A) ausgeübten, von zwei Federelementen 400 (400) ausgehenden Vorspannung durchgeführt
werden. Wie durch die Bezugszeichen angedeutet, sind alle Federelemente 400 identisch
aufgebaut, und nur eines davon wird nachstehend als Beispiel individuell beschrieben.
[0029] Jedes Federelement 400 umfasst einen kegelstumpfförmigen Körper 40A aus einem kompakten
elastomerischen Material, ähnlich dem Körper 40 in Fig. 1. Weiter umfasst jedes Element
400 aber auch einen Aussenmetallring 410 und einen Innenmetallring 420. Körper 40A
ist über seine ganze Wanddicke an seiner grösseren Endpartie mit der Innenseite des
Ringes 410, und an seiner kleineren Endpartie mit der Aussenseite des Ringes 420 fest
verbunden. Jedes Element 400, inklusive Körper 40A und Ringe 410, 420, wird also als
Einheit in das Aggregat montiert, wobei die einzelnen Federelemente 400 paarweise
spiegelbildlich zueinander angeordnet werden, sodass ein Ring 410 des Paares gegen
den Anschlag 86A, und der andere Ring 410 des Paares gegen den jeweiligen Führungsteil
96A (102A) anstösst. Die axialen Kräfte werden zwischen den Elementen des Paares durch
die Berührung der Innenringe 420 übertragen.
[0030] Die Innenfläche jedes Ringes 420 ist mit einer Gleitschicht 430 versehen, und letztere
sitzt satt auf der Aussenfläche des Führungsrohres 66A, sodass das Element frei dem
Führungsrohr entlang gleiten kann. Die Aussenfläche eines Ringes 410 von einem Paar
ist von einem Flansch 85 am Anschlag 86A, und die Aussenfläche des andern Ringes 410
des Federpaares ist durch einen Flansch 97 (101) am Führungsteil 96A (102A) positioniert.
Die Innen- und Aussenringe 420, 410 bilden aber an und für sich Begrenzungsmittel,
welche die Bewegungsfreiheit des Körpers 40A nach aussen und nach innen unter Deformation
begrenzen.
[0031] Fig. 3 zeigt das Hülsenspannaggregat in seinem relativ entspannten Zustand, d.h.
mit den Hülsenspannelementen 34 so weit wie möglich radial nach aussen verschoben.
Geeignete Mittel (nicht gezeigt, zum Beispiel an den einzelnen Hülsenelementen 34)
können vorgesehen werden, um diesen "entspannten" Zustand zu definieren. Wie bereits
in der Variante von Fig. 1 beschrieben, ist aber jeder Körper 40A schon in diesem
Zustand durch die Ringe 410, 420 zusammengedrückt, sodass die erwünschte axiale Kraft
auf den jeweiligen Führungsteil 96A (102A) ausgeübt wird und dadurch die Hülsenspannelemente
34 den erwünschten Spannkräften unterworfen sind. Bei der Unter-Druck-Setzung der
Kammern 78, 104 werden die Körper 40A zwischen ihren jeweiligen Ringen 410, 420 noch
weiter zusammengedrückt, wobei die Spannkräfte aufgehoben werden. Die axialen Kräfte,
welche vom Anschlag 86A und den Führungsteilen 96A, 102A, auf die Federelemente 400
übertragen werden, belasten jeden Körper 40A mit Druck und Schub, sodass sich die
Wanddicke des Elementes gegenüber seinem voll entspannten Zustand (nicht gezeigt)
ausbreitet.
[0032] Geeignete Federelemente sind von der Firma Huber + Suhner, 8330 Pfäffikon, unter
dem allgemeinen Namen "Vibratex-Elemente" erhältlich. Das in Fig. 3 gezeigte Beispiel
ist eine Spezialausführung des Vibratex-Elementes V14, wobei die Innenfläche des Aussenringes
410, und die Aussenfläche des Innenringes 420 leicht schräg zur Achse angeordnet werden,
um die Axialkräfte besser auf den Körper 40A zu übertragen. In der Normalausführung
des Elementes V14 sind die Innen- und Aussenflächen beider Ringe koaxial zur Achse
angeordnet.
[0033] In der in Fig. 3 gezeigten Variante ist jedes einzelne Federelement in der Form eines
Rotationskörpers gebildet. Dies ist keine zwingende Voraussetzung. Wichtig ist die
Rotationssymmetrie des ganzen Aggregates, was aber durch Rotationssymmetrie der einzelnen
Komponenten begünstigt wird. Zudem ist jedes Element innen am Rohr 66A und aussen
am Flansch 85 bzw. 97 (101) sauber geführt und gegenüber der Dornachse zentriert.
Unwucht kann also nicht wegen radialer Verschiebung des ganzen Elementes auftreten.
[0034] Unwucht könnte aber auch durch asymmetrische Deformation des elastischen Körpers
hervorgerufen werden.
[0035] Insofern der Körper noch frei ist, sich radial auszudehnen, muss die Deformation
symmetrisch um die Dornachse verteilt werden. In diesem Zusammenhang müssen die Auswirkungen
von axialen Kräften und auch diejenige der Fliehkraft berücksichtigt werden. In einer
Ausführung gemäss Fig. 1 könnte es sich also als notwendig erweisen, die radiale Ausbreitung
des kleineren Endes vom Körper 40 auch durch einen Flansch auf den Anschlag 28 zu
begrenzen bzw. zu verhindern. In der Variante gemäss Figur 3 ist die radiale Ausbreitung
des kleineren Endes vom Körper 40A durch die Vulkanisation auf den Ring 420 begrenzt.
Zudem sollte die "freie Länge" (F, Fig. 1) des elastischen Körpers kurz gehalten werden,
gerade um die freie radiale Ausdehnung klein zu halten.
[0036] In der bevorzugten Variante ist die zur Erzeugung der Rückstellkraft notwendige Deformation
soweit wie möglich durch Schubbelastung hervorgerufen. Die Freiheit des elastischen
Körpers, sich radial auszudehnen, kann somit auf ein Minimum reduziert werden. Zum
Gebrauch in einem Spulendorn kann die Shore A Härte zwischen 30 und 90 liegen, wobei
ein Wert im Bereich 50 bis 80 vorgezogen wird. Die kennzeichnende Eigenschaft bei
Schubbelastung ist der Schubmodul. Der elastische Körper kann einen Schubmodul zwischen
30 und 280 N/cm2 aufweisen, wobei ein Wert im Bereich 50 bis 200 N/cm2 vorgezogen
wird.
[0037] Wo eine Mehrzahl von kegelstumpfförmigen Elementen benutzt wird, ist es nicht notwendig,
die kleineren Enden dieser Elemente in Berührung zu bringen (wie in Fig. 3) - die
Uebertragung der axialen Kräfte kann auch durch Berührung der grösseren Enden bewerkstelligt
werden.
[0038] Im Aggregat muss jedes Element gegenüber der Drehachse zentriert werden. Zu diesem
Zweck ist es aber nicht zwingend notwendig, eine innere und eine äussere Führung vorzusehen.
Wenn ein durchgehendes zentrales Element (Rohr 66A) für das Aggregat als Ganzes nicht
notwendig ist, kann jedes Element innen aufgefüllt werden oder aber allein durch seinen
Innenring nach innen begrenzt werden.