(19)
(11) EP 0 344 241 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 88909194.8

(22) Anmeldetag:  03.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 7/00, B26D 7/20
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/CH8800/202
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 8905/219 (15.06.1989 Gazette  1989/13)

(54)

SCHNEIDLEISTE FÜR PAPIERSCHNEIDMASCHINEN

CUTTING CLEAT FOR PAPER-CUTTING MACHINES

BAGUETTE DE COUPE POUR COUPE-PAPIER


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 30.11.1987 CH 4528/87

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
06.12.1989  Patentblatt  1989/49

(73) Patentinhaber: POLATECH GMBH
8852 Altendorf (CH)

(72) Erfinder:
  • BÜNZLI, Paul
    CH-8852 Altendorf (CH)
  • MOHR, Wolfgang
    D-6238 Hofheim (DE)

(74) Vertreter: Schwabe, Hans-Georg, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schwabe, Sandmair, Marx Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
CH-A- 525 748
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Bei der vorliegenden Erfindung galt es, folgendes Problem zu lösen:

    [0002] Bei der Papierschneidmaschine muss dafür gesorgt werden, dass das Messer nach dem Durchschneiden des Papieres nicht auf den darunterliegenden Arbeitstisch trifft, welcher meist aus Metall ist, so dass sowohl das Messer wie auch der Tisch zerstört werden.

    [0003] Bis jetzt (siehe Z.B. CH-A-525748) wurde dieses Problem derart gelöst, dass in den Arbeitstisch der Schneidmaschine an jener Stelle, welche mit dem Messer in Berührung käme, eine Kunststoffleiste eingelassen wurde. Dies heisst: der Arbeitstisch wurde mit einer ca. 10 mm breiten und 4,5 mm tiefen Nute versehen, in welche die Kunstoffleiste von Hand hineingedrückt werden konnte.

    [0004] Die Kunststoffleiste selbst musste somit derart geformt werden, dass sie einen festen Sitz in der Nut hatte. Dies heisst, dass sie also einesteils nicht allzuviel Spielraum haben durfte, aber andernteils auch, dass man sie mühelos von Hand hineindrücken können musste.

    [0005] Nach dem heutigen Stand der Technik wird dieses Problem so gelöst, dass die Kunststoffleiste schlangenförmig, oder noch genauer ausgedrückt sinusförmig geformt wird. Beim Hineinpressen in die gerade Nut wird dann diese Schlangenlinienform in eine Gerade gezwungen. Dies hat zur Folge, dass die Kunststoffleiste Presskräfte auf beide Seiten der Nut ausübt und dadurch fest darin eingeklemmt wird.

    [0006] Diese bis jetzt bestehende Lösung hat jedoch gewisse Nachteile. Sie ist bis jetzt aus PVC angefertigt worden und da es sich um ein Verschleissprodukt handelt, das nach viermaligem Messerwechseln weggeworfen werden muss, wirkt diese Lösung umweltbelastend. Im weiteren hat sie den Nachteil, dass sie bei der Herstellung nachbearbeitet, das heisst geschliffen oder gefräst werden muss. Dabei ist es immer wieder vorgekommen, dass nach dem Schleifen harte, kleine Partikel der Schleifscheibe auf der Oberfläche der Schneidleiste liegen blieben. Dies hatte zur Folge, dass diese Partikel beim Schneidvorgang das Messer beschädigten.

    [0007] Ein weiterer Nachteil bei dieser alten Lösung war auch die Tatsache, dass die Schneidleiste jeweils nur mit Mühe von Hand in die Nut hineingepresst werden konnte, sodass off mit dem Hammer nachgeholfen wurde. Dies hatte zur Folge, dass die Nutenkante mit dem Hammer leicht verformt und beschädigt wurde. Es handelt sich hier um einen Umstand, der besonders deshalb ins Gewicht fällt, weil die Tischfläche, auf der die Papierstapel geschoben werden, topfeben sein muss, da in einem anderen Fall die untersten Blätter beim Hin- und Herschieben immer hängen bleiben. Aus diesem Grunde muss auch bei der Herstellung der Schneidleisten auf eine sehr hohe Massgenauigkeit geachtet werden, welche Abweichungen von höchstens 3/100 mm zulässt.

    [0008] Bei der vorliegenden Erfindung ist es nun gelungen, diese Nachteile zu beheben und weitere Vorteile zu erzielen. Die Form der neu geschaffenen Schneidleiste ist aus Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich. Aus diesen beiden Figuren wird erkennbar, dass die neue Schneidleiste praktisch nur noch aus einer dünnen Folie besteht, welche in der Mitte mit einem schlauchähnlichen Gebilde verbunden ist. Diese Schneidleiste oder besser Schneidfolie bleibt in der Breite gleich gross wie die alte Schneidleiste, nämlich ca. 10 mm. Sie ist jedoch in der Dicke bedeutend dünner, sodass man neu eher von einer Folie sprechen kann. Damit diese neuen Schneidleisten oder Schneidfolien in die Nut der bestehenden Papierschneidmaschinen gefügt werden können, wird in die bestehende Nut eine Metalleiste 4 eingeklebt. Diese Metalleiste 4 hat in der Mitte gemäss Fig. 2 eine Rinne oder Vertiefung, welche derart geformt ist, dass die neue Schneidleiste mit dem schlauchähnlichen Ansatz hineingepresst werden kann. Durch die spezielle Form dieser Rinne wird ein Schnapp-Effekt erzeugt, indem der schlauchähnliche Ansatz 1 mit seinem Hohlraum 2 zuerst zusammengepresst wird, sobald er aber voll in der Vertiefung sitzt, nimmt er wieder die volle Breite ein und sitzt somit fest verankert auf der eingeklebten Metalleiste. Dieser einfache Schnapp-Mechanismus erläubt auch wieder ein einfaches Entfernen. In Fig. 2 wird auch gezeigt, dass die Rinne in der Mitte der eingeklebten Metalleiste unten über eine zusätzliche Vertiefung 5 verfügt, welche Gewähr dafür bietet, dass der beim Hineindrücken zusammengepresste Schlauchansatz nach unten genügend Platz hat, um verformt werden zu können.

    [0009] Bei der Formgebung dieser Schneidleiste sind allerdings auch andere Formen denkbar, welche alle ebenfalls einen gewissen Schnapp-Effekt erzielen können. Sie sind in den Figuren 3, 4 und 5 dargestellt und als weitere Unteransprüche dieses Patentes gedacht.

    [0010] Da die Nut gegenüber dem Messer derart seitlich verschoben ist, dass die Berührungslinie von Messer und Schneidleiste nicht zentral auf der Schneidleiste, sondern seitlich verschoben in 6 oder 7 verläuft, kann die Schneidleiste doppelt ausgenutzt werden, indem sie einfach gewendet wird.

    [0011] Daraus ergeben sich nicht ganz so viele Schneidvorgänge wie bei der bereits im Handel erhältlichen Schneidleiste, doch besteht sie dafür auch aus bedeutend weniger Material und ist damit auch preislich günstiger.

    [0012] Zudem kommen hier noch die weiteren Vorteile zum Zuge wie z.B. derjenige, dass nicht mehr verschiedene Leistenlängen am Lager gehalten werden müssen, sondern, dass man diese auf Rollen aufwickeln und später je nach Längenbedarf abschneiden kann.

    [0013] Als Material wird bei dieser neuen Leiste nicht mehr PVC, sondern ein kerbschlagfester Kunststoff z.B. Polypropylen oder ein hochmolekulares Polyäthylen verwendet. Gleichzeitig werden auch nicht mehr verschieden harte Schneidleisten hergestellt, sondern nur noch eine mit einer speziellen Shore-Härte, während bis jetzt verschiedene Typen hergestellt wurden. Die neue Härte wäre mit PVC auch nicht mehr ohne weiteres erreichbar, weil sie zwischen dem Weich- und dem Hart-PVC liegt, man müsste zu diesem Zweck also den Hart-PVC mit einem Weichmacher versehen, womit man dann die Härte nicht mehr im Griff hätte. Mit der neuen Schneidleiste hat man somit ein Produkt, welches für sämtliche bekannten Messer geeignet ist.

    [0014] Auch die Herstellung dieser neuen Schneidleiste konnte vereinfacht werden. Während die alte nach dem Abkühlen, Ablängen und Schleifen auf einer Sonderschleifmaschine (4-Flächenbearbeitung) auch noch auf die geforderte Sinusform im Wärmeofen gebracht werden musste, braucht diese neue Leiste überhaupt keine Nachbearbeitung mehr. Man kann also auch auf das nachteilige Schleifen verzichten. Die Schneidleiste wird also nur noch extrudiert. Man kann dazu massgesteuerten Extruder verwenden; dabei erreicht man gleichzeitig eine hohe Oberflächengüte. Es kann somit das scharfe Messer nicht mehr durch zurückbleibende, harte Schleifstein-Partikel beschädigt werden.

    [0015] Auch die leichte Einsetzbarkeit dieser neuen Schneidleiste (ein leichter Druck mit dem Daumen genügt) gibt die Sicherheit, dass von niemandem mehr beim Einsetzen ein Hammer verwendet wird, wodurch die Nutenkante beschädigt werden könnte.

    [0016] Dadurch, dass man die Dicke der Schneidleiste auf ein Minimum reduzieren konnte, hat man nicht nur erreicht, dass die Materialkosten gesenkt werden konnten, sondern auch gleichzeitig dafür gesorgt, dass eine absolute Massgenauigkeit und hohe Oberflächengüte garantiert werden kann, welche ein Hängenbleiben einzelner Blätter beim Hin- und Herschieben von Papierstapeln unvorstellbar macht. Durch die relativ kleinen Abmessungen wird nämlich erreicht, dass die absolute Längenausdehnung infolge von Temperaturschwankung und Feuchtigkeitsaufnahme minimalisiert wird. Es ist nämlich zu berücksichtigen, dass der Temperaturausdehnungskoeffizient beim Kunststoff grösser ist als bei den Metallen, aus denen z.B. der Arbeitstisch gefertigt ist.

    [0017] Abschliessend kann gesagt werden, dass es mit der vorliegenden Erfindung gelungen ist, den heutigen Stand der Technik bei den Schneidleisten zu verbessern. Dies ist nicht nur deshalb der Fall, weil diese neue Schneidleiste einfacher herstellbar und einfacher montierbar ist, sondern weil sie auch die hier erwähnten Vorteile aufweist. Hinzu kommt der Umstand, dass sie auch preislich günstiger ist, weil sie weniger als die Hälfte der alten Schneidleisten kosten wird.


    Ansprüche

    1. Schneidleiste zum lösbaren Einsetzen in eine Nut in der Tischplatte einer Papierschneidmaschine, gekennzeichnet durch ein extrudiertes Kunststoffprofil, das eine flache Oberseite aufweist und an der Unterseite wenigstens einen angeformten Profilvorsprung besitzt, welcher in eine zu dem Vorsprung komplementär geformte Ausnehmung eines Halteorgans einsetzbar ist und sich dann in der Ausnehmung schnappverschlussartig festhält.
     
    2. Schneidleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das das Halteorgan eine in der Nut in der Tischplatte befestigbare Metalleiste ist.
     
    3. Schneidleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil aus einem kerbschlagfesten Kunststoff besteht, z.B. aus Polypropylen oder aus hochmolekularem Polyäthylen.
     
    4. Schneidleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffprofil einen plattenförmigen Oberteil mit einer Dicke von etwa 1 mm zur Auflage auf ebenen Oberseitenflächen des Halteorgans aufweist.
     
    5. Schneidleiste nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der angeformte Profilvorsprung schlauchförmig ist.
     
    6. Schneidleiste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Unterseite des plattenförmigen Oberteils aus gemessene Tiefe des Profilvorsprungs kleiner ist als die Tiefe der komplementär geformten Ausnehmung im Halteorgan.
     
    7. Schneidleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffprofil an der Unterseite zwei angeformte Profilvorsprünge besitzt, welche die Begrenzungen einer Schwalbenschwanznut oder eines Schwalbenschwanzvorsprungs bilden.
     


    Claims

    1. Cutting strip for removable insertion into a groove in the working surface of a paper cutting machine, wherein there is an extruded plastic section with a flat upper surface and at least one shaped sectional projection on the lower surface, which can be inserted into a recess with a shape complementary to that of the projection on a holding device and then clamps in the recess like a snap-lock.
     
    2. Cutting strip according to claim 1, wherein the holding device is a metal strip which can be fitted into the groove of the working surface.
     
    3. Cutting strip according to claim 1 or 2, wherein the section consists of an impact-proof plastic, e.g. polypropylene or high-molecular polyethylene.
     
    4. Cutting strip according to one of the claims 1 to 3, wherein the plastic section has a laminar upper part with a thickness of approx. 1 mm for placing on flat upper surfaces of the holding device.
     
    5. Cutting strip according to claim 4, wherein the shaped sectional projection is hose-shaped.
     
    6. Cutting strip according to claim 5, wherein the depth of the sectional projection, measured from the lower surface of the laminar upper part, is smaller than the depth of the complementarily shaped recess in the holding device.
     
    7. Cutting strip according to one of the claims 1 to 3, wherein the plastic section has two shaped sectional projections on its lower surface, which form the edges of a dovetailed groove or a dovetailed projection.
     


    Revendications

    1. Listel coupant amovible à insérer dans une rainure du plateau d'un massicot, caractérisé par un profilé extrudé en matière plastique, lequel présente une face supérieure plate, et, sur la face inférieure, au minimum un profilé moulé saillant pouvant être inséré dans un évidement d'un organe de retenue, évidement dont la forme est complémentaire de celle du profilé saillant, ce profilé se maintenant alors dans l'évidement par un mécanisme d'enclenchement.
     
    2. Listel coupant selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'organe de retenue est constitué par une tringle métallique pouvant être fixée dans la rainure du plateau.
     
    3. Listel coupant selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le profilé est constitué d'une matière plastique de haute résilience, par exemple en polypropylène ou en polyéthylène à haute densité moléculaire.
     
    4. Listel coupant selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le profilé en matière plastique présente une partie supérieure en forme de plaque d'une épaisseur d'environ 1 mm en vue de la pose sur des surfaces supérieures planes de l'organe de retenue.
     
    5. Listel coupant selon la revendication 4, caractérisé en ce que le profilé moulé saillant est de forme tubulaire.
     
    6. Listel coupant selon la revendication 5, caractérisé en ce que la profondeur du profilé saillant, mesurée à partir de la face inférieure de la partie supérieure en forme de plaque, est inférieure à celle de l'évidement de forme complémentaire dans l'organe de retenue.
     
    7. Listel coupant selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le profilé en matière plastique possède, à la face inférieure, deux profilés moulés saillants qui forment les limites d'une rainure en queue d'aronde ou d'une partie saillante en queue d'aronde.
     




    Zeichnung