[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein optronisches Visier mit einem Zielmarkenprojektor,
der über einen Strahlteiler eine Zielmarke in eine Strahlungsquelle und in deren Empfänger
einspiegelt gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die Anmeiderln ist in der DE-PS 33 28 974 eine Achsharmonisierung von mehreren
miteinander verbundenen optischen Einrichtungen bekanntgeworden, die durch Autokollimation
über eine gemeinsame Reflexeinrichtung durchgeführt wird, an der leuchtende Marken
in den einzelnen optischen Einrichtungen auf sich selbst reflektiert werden.
[0003] Durch die DE-OS 33 38 928 der Anmelderin ist ein optronisches Visier bekanntgeworden,
bei dem das Fadenkreuz oder Zielmarke elektronisch erzeugt und auf dem Bildschirm
einer Kathodenstrahlröhre dargestellt wird und so auch von einem angekoppelten automatischen
Zielortungs- und Zielverfolgungsgerät benutzt werden kann.
[0004] Weiterhin ist durch die Anmelderin aus der deutschen Patentanmeldung P 37 39 698.6-51
bekannt, ein optronisches Visier der eingangs genannten Art so einzurichten, daß ein
Fadenkreuz durch einen Projektor kontinuierlich in Sensoren projiziert wird,also
auch während der Landschaftsbeobachtung und daß anhand von kurzzeitig oder dauernd
projizierten Zielmarken die Fadenkreuze erst im jeweiligen Sensor generiert werden.
[0005] Auf diesen Achsharmonisierungs-Verfahren und -Einrichtungen baut die vorliegende
Erfindung auf und hat sich die Aufgabe gestellt, die Harmonisierung von Strahlern
und deren Empfängern kontinuierlich und ohne einschwenkbare optische Elemente durchzuführen
und damit ein driftunabhängiges Harmonisierungssystem zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst. In den
Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen aufgezeigt und in der nachfolgenden
Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel erläutert, sowie in den Figuren der Zeichnung
skizziert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schemabild des gesamten optronischen Visiers mit dem eingebauten aktiven
Strahler und dem Strahlungsempfänger,
Fig. 2 ein Schemabild des aktiven Strahlers in seinem Aufbau und seiner Zusammensetzung,
Fig. 3 ein Schemablld des aktiven Strahlungsempfängers in seinem Aufbau und seiner
Zusammensetzung.
[0007] Laser in unterschiedlichen Bauausführungen sind unter anderem erforderlich, um sogenannte
"Beamrider" oder Flugkörper, die mit einem Laser-Designator markierte Ziele verfolgen,
mit dem Visier verschießen zu können. Durch die vorgeschlagenen zusätzlichen aktiven
Strahler wird ein optimal driftunabhängiges Harmonisierungssystem geschaffen. Bisher
wurden Visiere gemäß dem Stand der Technik nicht mit einem Laser ausgerüstet. Bei
Visieren nach einem anderen Harmonisierungsprinzip müssen Prismen zur Erzielung der
Achsharmonisierung eingeschwenkt werden. Verschiedene Ausführungsformen von Visieren
des vorzitierten Standes der Technik können nicht ohne die nachfolgend beschriebenen
Maßnahmen mit aktiven Strahlern (Lasern) ausgestattet werden. Dies ist nicht möglich,
weil aktive Baugruppen allein nicht harmonisiert werden können, da im Visier die Lage
der "Line of Sight" der aktiven Baugruppe nicht bekannt ist und auch keine Möglichkeit
besteht, eine gegebene Ablage zu korrigieren.
[0008] Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Schemabild des vorbeschriebenen optronischen
Visiers nach dem zuletzt genannten Stand der Technik, in das nun die aktiven Strahler
4 mit Hilfe von aktiven Strahlungsempfänger 5 zur kontinuierlichen und driftunabhängigen
Harmonisierung aller optischen Achsen integriert sind. Der Zielmarkenprojektor 1
spiegelt eine Zielmarke über einen Strahlteiler 2 und gegebenenfalls noch einen weiteren
Strahlteiler 3 in eine Strahlungsquelle 4 und in deren Empfänger 5 ein und kann mittels
des Gerätes 8 und des Gerätes 9 über die Strahlteiler 2 und 3 die Szene beobachten.
[0009] Die Fig. 2 zeigt ein Schemabild des aktiven Strahlers 4. Dieser setzt sich aus einer
Strahlungsquelle 11 - die ein Lasersender oder Laserentfernungsmesser sein kann -
einem Strahlteilerwürfel 12 mit einer Linse 14 und einem Quadrantendetektor 13 zusammen
und bildet eine mechanisch stelfe Baueinheit. Hierbei ist der Strahlteilerwürfel 12
vor der Austrlttspupille 11a der Strahlungsquelle 11 angeordnet. Die ihm zugeordnete
Linse 14 fokussiert die ankommende Strahlung des Zielmarkenprojektors 1, die der Strahlteilerwürfel
12, der mit einer Filterschicht versehen ist transmlttiert, auf den Quadrantendetektor
13. Die nun so kontinuierlich meßbare Winkellage des Zielmarkenprojektorstrahls wird
einer Winkelsteuereinrichtung 16 zugeführt, durch deren Steuerung ein Drehkeilpaar
15 nachgeregelt wird, so daß der einfallende Zielmarkenprojektorstrahl immer kontinuierlich
auf "Null" geregelt wird. Damit ist die optische Achse des Strahlers 4 driftunabhängig
und kontinuierlich mit den optischen Achsen mehrerer Sensoren oder weiterer aktiver
Komponenten exakt auf den gleichen Zielpunkt gehalten. Das hier erwähnte Drehkeilpaar
5 kann ebenso beispielsweise durch einen in zwei Achsen angetriebenen Spiegel ersetzt
werden.
[0010] In Fig. 3 ist die Ausbildung des Strahlungsempfängers 5 skizziert. Dieser ist identisch
wie der Strahler 4 aufgebaut, also Strahlungsquelle 21, Strahlteilerwürfel 22 mit
Linse 24 und Quadrantendetektor 23 bilden eine mechanisch feste Baueinheit. Die Steuerung
der Winkelsteuereinrichtung 26 regelt auch hier - im vorliegenden Fall geführt durch
den Quadrantendetektor 23 - den einfallenden Strahl des Zielmarkenprojektors 1 auf
"Null" nach. Gerichtet wird der Strahl durch einen in zwei Achsen angetriebenen Spiegel
25.
[0011] Wie bereits erwähnt, können die bei den vorbeschriebenen aktiven Strahlern und Empfängern
verwendeten Strahlungsquellen 11, 21 polarisierte und nichtpolarisierte Laser-Entfernungsmesser
sein. Durch die vorbeschriebenen Maßnahmen zur Ausgestaltung und zum Aufbau eines
optronischen Visiers ergibt sich eine zuverlässige kontinuierliche und driftunabhängige
Achsharmonisierung von aktiven und passiven Komponenten, aber auch wirtschaftlich
ist durch die Bildung modularer Visierfamilien ein beachtlicher Vorteil gegeben.
1. Optronisches Visier mit einem Zielmarkenprojektor, der über einen Strahlteiler
eine Zielmarke in eine Strahlungsquelle und in deren Empfänger einspiegelt, sowie
Einrichtungen zur Beobachtung der Szenerie im Beobachtungsfeld, dadurch gekennzeichnet, daß zur kontinuierlichen Achsharmonisierung mit passiven Sensoren zusätzlich einander
zugeordnete aktive Strahler (4) und Strahlungsempfänger (5) im Visier integriert werden,
die als mechanisch steife Baueinheiten ausgebildet sind, wobei dem Strahler (4) und
dem Strahlungsempfänger (5) jeweils ein Quantendetektor (13, 23) und eine Winkelsteuereinrichtung
(16, 26) zugeordnet ist.
2. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahler (4) als Baueinheit so ausgebildet ist, daß eine Strahlungsquelle
- beispielsweise Lasersender - (11) mit einem vor dessen Austrlttspupille angeordnetem
Strahlteilerwürfel (12) mit einer Linse (14) und dem Quadrantendetektor (13) mechanisch
steif miteinander verbunden sind, und der Winkelsteuereinrichtung (16) ein Drehkeilpaar
(15) zugeordnet ist.
3. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsempfänger (5) als Baueinheit so ausgebildet ist, daß eine Strahlungsquelle
(21), mit einem Strahltellerwürfel (22), der mit einer Linse (24) versehen ist und
dem Quadrantendetektor (23) mechanisch steif miteinander verbunden sind.
4. Visier nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquellen (11, 21) von Strahler (4) und deren Empfänger (5) polarisierte
oder nichtpolarisierte Laser-Entfernungsmesser (LEM) sind.