(19)
(11) EP 0 422 401 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90117578.6

(22) Anmeldetag:  12.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41A 3/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 13.10.1989 CH 3741/89

(71) Anmelder: Oerlikon-Contraves AG
CH-8052 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Schmid, Samuel
    CH-5525 Fischbach-Göslikon (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Waffengehäuse für eine Feuerwaffe


    (57) Das Waffengehäuse (11) einer Feuerwaffe ist ein schwerer und teurer Teil, der sich aber auf einfachere und billigere Weise herstellen lässt, insbesondere bei Waffen, bei welchen die Munition in Patronenlagern (32,34) seitwärts der Waffe zugeführt wird und die bloss eine Anstechvorrichtung (27) zum Zünden der Munition aufweisen. Das Waffengehäuse (11) besteht aus einem vorderen Teil (10) zur Aufnahme des Waffenrohres (14) und aus einem hinteren die Zündvorrichtung oder Anstechvorrichtung (27) enthaltenden Teil (20). Beide Teile (10,20) sind durch Faserbänder (28-31) im Abstand voneinander zusammengehalten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Waffengehäuse für eine Feuerwaffe mit einem am Waffengehäuse befestigten Waffenrohr mit einer Vorrichtung, durch welche die Munition in Patronenlagern seitwärts der Waffe zugeführt wird und mit einer Vorrichtung zum Zünden der Patronen am hinteren Ende des Waffengehäuses.

    [0002] Diese Zündvorrichtung am hinteren Ende des Waffengehäuses wird auch als Abzugsvorrichtung oder Anstechvorrichtung bezeichnet.

    [0003] Feuerwaffen, bei denen die Munition in Patronenlagern seitwärts der Waffe zugeführt und die zugeführten Patronen mit Hilfe einer Anstechvorrichtung gezündet werden, sind schon bekannt. Es wird auf die beiden US-Patentschriften Nr. 3,429,220 und Nr. 3,890,878 hingewiesen.

    [0004] Solche bekannten Feuerwaffen benötigen ein relativ grosses schweres Waffengehäuse, das auch entsprechend aufwendig und teuer in der Herstellung ist.

    [0005] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung eines Waffengehäuses, das möglichst einfach zum Herstellen ist, das zumindestens teilweise aus Kunststoff besteht und daher leicht ist.

    [0006] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, hat den Vorteil, dass das Waffengehäuse sich leicht und mit einem relativ kleinen Arbeitsaufwand herstellen lässt. Ferner sind die endlosen Faserbänder ideal geeignet zur Aufnahme der durch den Gasdruck erzeugten Kräfte.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Waffengehäuses für eine Feuerwaffe ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig.1 den vorderen Teil eines Waffengehäuses in schaubildlicher oder perspektivischer Darstellung;

    Fig.2 den hinteren Teil eines Waffengehäuses in schaubildlicher oder perspektivischer Darstellung;

    Fig.3 ein "vollständiges" Waffengehäuse mit den in Fig.1 und 2 dargestellten Teilen in schaubildlicher Darstellung und

    Fig.4 und 5 das in Fig.1 bis 3 dargestellte Waffengehäuse mit der Vorrichtung zum Zuführen von Patronen in schaubildlicher Darstellung.



    [0008] Gemäss Fig.1 weist der vordere Teil 10 des Waffengehäuses 11 (Fig.3) einen kugelförmigen Körper 12 auf, der eine zylindrische Bohrung 13 enthält, welche koaxial zur Achse eines Waffenrohres 14 gerichtet ist. Das Waffenrohr 14, von dem bloss ein kleiner Teil sichtbar ist, ragt durch einen Zapfen 15 des vorderen Teiles 10 hindurch. Am kugelförmigen Körper 12 sind vier weitere Zapfen 16, 17, 18 und 19 angebracht, wobei je zwei dieser Zapfen, nämlich die Zapfen 17 und 18 einerseits und die Zapfen 16 und 19 andererseits zueinander koaxial angeordnet sind. Vorzugsweise wird der kugelförmige Körper 12 mit den fünf Zapfen 15 bis 19 aus einem Stück hergestellt, insbesondere lässt sich dieser vordere Teil 10 des Waffengehäuses 11 sehr leicht giessen.

    [0009] Gemäss Fig.2 weist der hintere Teil 20 des Waffengehäuses 11 einen kugelförmigen Körper 21 auf, der ebenfalls eine zylindrische Bohrung 22 enthält, in der sich die hier nicht näher dargestellte Zündvorrichtung, Abzugsvorrichtung oder Anstechvorrichtung 27 befindet. Diese Vorrichtung 27 wird als bekannt vorausgesetzt und ist daher auch nicht weiter erläutert. Insbesondere weist diese Vorrichtung einen Zündstift zum Anstechen der Patronen auf. Am kugelförmigen Körper 21 sind vier Zapfen 23, 24, 25 und 26 angebracht, wobei je zwei dieser vier Zapfen, nämlich die Zapfen 23 und 26 einerseits und die Zapfen 24 und 25 andererseits zueinander koaxial angeordnet sind. Auch dieser Körper 21 mit den vier Zapfen 23 bis 26 wird vorzugsweise aus einem Stück hergestellt, der sich ebenfalls leicht giessen lässt.

    [0010] Gemäss Fig.3 sind der vordere Teil 10 und der hintere Teil 20 des Waffengehäuses 11 durch vier endlose Bänder 28, 29, 30 und 31 miteinander verbunden, wodurch ein vollständiges Waffengehäuse entsteht. Diese endlosen Bänder sind vorzugsweise selber versteift und an den zugehörigen acht Zapfen 16 bis 19 und 23 bis 26 befestigt, vorzugsweise mit Klebverbindungen 37, zum Halten des Abstandes zwischen den beiden Teilen 10 und 20.

    [0011] Gemäss Fig.4 sind eine Anzahl Patronenlager 32 zu einem endlosen Patronen-Band 33 miteinander verbunden. In jedem Patronenlager 32 befindet sich eine Patrone 36. Mit diesem endlosen Patronen-Band 33 werden die Patronen 36 der Feuerwaffe zugeführt. Die Fördervorrichtung ist jedoch nicht dargestellt und wird als bekannt vorausgesetzt.

    [0012] Gemäss Fig.5 sind eine Anzahl Patronenlager 34 zu einem starren Patronen-Paket oder Patronen-Magazin 35 miteinander verbunden. In jedem Patronenlager 34 befindet sich eine Patrone 36. Mit diesem Patronen-Magazin 35 werden die Patronen 36 der Feuerwaffe zugeführt. Die Fördervorrichtung zum Verschieben des Magazins ist jedoch nicht dargestellt und wird als bekannt vorausgesetzt.

    [0013] Die beiden Teile 10 und 20 des Waffengehäuses 11 können aber auch in einer nicht dargestellten Ummantelung oder durch nicht dargestellte Distanzhülsen oder Distanzstäbe miteinander verbunden sein. Vorzugsweise sind alle vier Bänder 29 bis 31 gleich lang und weisen gleiche Querschnitte und gleiches Fasermaterial auf. Die kleineren Zapfen 16,19 und 23,26 sind daher in grösserem Abstand angeordnet als die grösseren Zapfen 17,18 und 24,25.


    Ansprüche

    1. Waffengehäuse (11) für eine Feuerwaffe mit einem am Waffengehäuse (11) befestigten Waffenrohr (14) mit einer Vorrichtung (33,35), durch welche die Munition in Patronenlagern (32,34) seitwärts der Waffe zugeführt wird und mit einer Vorrichtung (27) zum Zünden der Patronen (36) am hinteren Ende des Waffengehäuses (11), dadurch gekennzeichnet, dass das Waffengehäuse (11) aus einem vorderen Teil (10) zur Aufnahme des Waffenrohres (14) und aus einem hinteren die Zündvorrichtung (27) oder Abzugsvorrichtung enthaltenden Teil (20) besteht und die beiden Teile (10,20) durch Faserbänder (29-31) und mit Mitteln (37), zum Halten des Abstandes zwischen beiden Teilen (10,20) zusammengehalten sind.
     
    2. Waffengehäuse (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbänder (29-31) aus Kohlenstoff-Fasern gewickelt und in Harz getränkt sind.
     
    3. Waffengehäuse (11) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile (10,20) des Waffengehäuses (11) Zapfen (16-19 und 23-26) aufweisen, um welche endlose Faserbänder (29-31) gewickelt sind.
     
    4. Waffengehäuse (11) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die endlosen Faserbänder (29-31) steif ausgebildet und an den Zapfen (16-19 und 23-26) befestigt sind.
     
    5. Waffengehäuse (11) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbänder an den Zapfen mit Klebverbindungen (37) befestigt sind.
     
    6. Waffengehäuse (11) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die endlosen Faserbänder (29-31) gleich lang sind und gleiche Querschnitte und gleiches Fasermaterial aufweisen.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht