[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine insbesondere Offset-Druckmaschine, mit
mehreren Druckwerken, die bis auf eins, mit Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen
zur Registerverstellung versehen sind.
[0002] Für den Mehrfarbendruck sind Offset-Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken bekannt,
die mit Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen zur Registerverstellung
versehen sind. Hierdurch läßt sich die Lage der einzelnen Druckplatten für die verschiedenen
Farbauszüge in eine korrekte Position zueinander bringen, was für die Qualität des
Drukkerzeugnis' von großer Bedeutung ist. Die Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen
erfordern aufwendige und daher kostenintensive konstruktive Maßnahmen. Es ist daher
üblich, auf Registerkorrekturmittel beim ausgangsseitigen Druckwerk einer Offset-Druckmaschine
zu verzichten, wenn dieses Druckwerk als Lackierwerk ausgebildet ist. Eine Korrektur
des Lackierwerk-Registers ist daher nur durch aufwendige Maßnahmen, wie z.B. die Veränderung
der Lage des Gummituchs auf dem Gummituchzylinder möglich. Dies erfordert jedoch
umfangreiche Arbeiten (insbesondere Lösen, Ausrichten, Spannen usw.). Die Einregulierung
ist überdies schwierig und der Erfolg auch wesentlich vom Geschick und der Erfahrung
des Druckers abhängig.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Druckmaschine der eingangs genannten
Art anzugeben, bei der auf einfache und kostengünstige Weise korrekte Sujetpositionen
der Druckwerke erzielbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Wirkung einer Registerverstellung
des nicht verstellbaren Druckwerks diesem eine Steuerbefehl-Eingabevorrichtung derart
zugeordnet ist, daß eine relative Positionsveränderung des Sujets des nicht verstellbaren
Druckwerks durch folgerichtige Registerverstellungen der verstellbaren Druckwerke
erfolgt. Mithin wird quasi eine fiktive "Einstellung" des nicht verstellbaren Druckwerks
dadurch vorgenommen, daß dessen Sujetposition relativ zu den Sujetpositionen der
übrigen Druckwerke verändert wird, wobei dieses nicht durch eine Lageveränderung
der Sujetposition des nicht verstellbaren Druckwerks erfolgt (was aufgrund der Unverstellbarkeit
auch gar nicht möglich wäre), sondern durch folgerichtige, relative Registerverstellung
der übrigen, verstellbaren Druckwerke erzielt wird. Für eine korrekte Ausrichtung
der einzelnen Druckplatten werden die verstellbaren Druckwerke auf die Sujetposition
des nicht verstellbaren Druckwerks deckungsgenau eingestellt. Dieses ist aufgrund
der erfindungsgemäßen Steuerbefehl-Eingabevorrichtung z. B. auf einfache Weise vom
Leitstand der Druckma schine aus möglich. Die Steuerbefehlseingabe kann manuell oder
aber auch maschinell (automatisch) erfolgen. Die geschilderten aufwendigen, bekannten
Maßnahmen, wie z.B. die Lagekorrektur des Gummituchs, können entfallen. Die Erfindung
ist nicht auf die Ausbildung des nicht verstellbaren Druckwerks als Lackierwerk beschränkt,
sondern läßt sich z. B. im Mehrfarbendruck auch bei dem Druckwerk eines bestimmten
Farbauszugs einsetzen. Da bei diesem Druckwerk erfindungsgemäß auf eine Registerverstellung
verzichtet werden kann, vereinfacht sich die Bauweise. Eine entsprechende Kosteneinsparung
ist die Folge.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung dienen zur Erkennung der Sujetposition der
Druckplatten der einzelnen Druckwerke sogenannte Paßmarkierungen. Diese sind an der
Druckform, insbesondere Druckplatte, vorgesehen und als entsprechender Abdruck auf
dem Druckerzeugnis ersichtlich. Die Paßmarkierungen sind bevorzugt als Paßkreuze
ausgebildet. Diese Paßkreuze befinden sich in der Regel im druckbildfreien Bereich
des Bedruckstoffs, beispielsweise im Bereich der Bogenecken eines Druckbogens. Mittels
dieser Paßkreuze ist eine einfache und genaue Positionsregulierung der Sujets bzw.
Druckplatten der einzelnen Druckwerke möglich, indem die relative Lage der einzelnen
Paßkreuze erfaßt und durch Registerverstellung in deckungsgleiche Lage zueinander
gebracht werden. Dieses führt dazu, daß auch die Sujets der den Druckwerken zugeordneten
Druckplatten deckungsgenau zueinander ausgerichtet sind. Derartige Paßmarkierungen
sind jedoch nur bei den verstellbaren, das heißt, mit Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen
versehenen Druckwerken vorhanden. Sofern -wie im Falle eines Lackierwerks- ein unverstellbares
Druckwerk vorliegt, kann nicht auf eine Positionserkennung mittels Paßmarkierungen
zurückgegriffen werden. Zur Beurteilung der Sujetlage muß dann beispielsweise auf
die Positionsermittlung des Sujetrandes zurückgegriffen werden.
[0006] Die Steuerbefehl-Eingabevorrichtung ist zur Einstellung der Register vorzugsweise
mit einer Steuereinrichtung verbunden. Die Eingabe einer gewünschten Positionskorrektur
führt dazu, daß die Steuereinrichtung die dafür notwendige Registerverstellung veranlaßt.
Dabei kann die Steuereinrichtung die Einstellung der Register nacheinander oder aber
auch gleichzeitig vornehmen. Durch die gleichzeitigen Einstellungen lassen sich sehr
kurze Einrichtzeiten realisieren.
[0007] Stets wird die erfindungsgemäße Registerverstellung folgerichtig sowohl nach Betrag
als auch nach Richtung vorgenommen. Da dieses sowohl in Umfangs- als auch in Seitenrichtung
möglich ist, ist eine umfassende Korrekturmöglichkeit gegeben.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Steuereinrichtung
die bei der Einstellung des Registers eines als Leit-Druckwerk nach bestimmten Kriterien
auswählbaren Druckwerks auftretenden Verstelldaten bei der Einstellung der übrigen
Druckwerke unter Berücksichtigung deren vor der Einstellung jeweils vorliegenden
Positionsabweichungsdaten zum Leit-Druckwerk selbsttätig heranzieht. Das Leit-Druckwerk
weist die sogenannte Standfarbe auf, wobei im Mehrfarbendruck eine der Farben, beispielsweise
C, M, Y (C = Cyan, M = Magenta, Y = Yellow) oder auch B (B = Black) als Standfarbe
bestimmt werden kann. Sind die relativen Sujetpositionen der übrigen, mit Registerverstellung
versehenen Druckwerke gegenüber dem die Standfarbe führenden, verstellbaren Druckwerk
bekannt, so ist es für ein deckungsgenaues Ausrichten der einzelnen verstellbaren
Druckwerke untereinander lediglich erforderlich, die Verstelldaten bezüglich des
Leit-Druckwerks relativ zur Sujetposition des nicht verstellbaren Druckwerks zu ermitteln.
Werden diese Verstelldaten in die Steuerbefehl-Eingabevorrichtung eingegeben, so erfolgt
nicht nur eine Registerverstellung des die Standfarbe aufweisenden Druckwerks, sondern
gleichzeitig auch eine Registereinstellung aller übrigen verstellbaren Druckwerke,
da deren einzunehmende Registerpositionen aufgrund der vorhandenen Daten maschinell
ermittelt werden können. Hierdurch ist eine erhebliche Arbeitserleichterung und auch
eine sehr hohe Einstellgenauigkeit erzielt. Die hohe Einstellgenauigkeit resultiert
aus der Tatsache, daß die Sujetposition der einzelnen verstellbaren Druckwerke sehr
genau aufgrund der bereits erläuterten Paßkreuze ermittelbar ist. Insgesamt kann
daher eine präzise Registereinstellung aller Druckwerke vorgenommen werden, so daß
im wesentlichen ein makulaturfreies Arbeiten möglich ist.
[0009] Da die Positionsabweichungsdaten durch Lageermittlung der maschinell lesbaren Paßmarkierungen
vorgenommen wird, kann eine automatische Messung mittels eines Paßmarkierungslesers,
insbesondere Paßkreuz lesers, erfolgen. Der Paßkreuzleser ist ein optisches Gerät,
das die Paßkreuze mit einer Linsenanordnung erfaßt und bezüglich ihrer Lage auswertet.
Die notwendige Korrektur der Registereinstellungen an den Druckwerken werden vor
dem Gerät und/oder der Steuereinrichtung berechnet und gegebenenfalls direkt an einem
Display angezeigt. Nach einer bevorzugten Ausbildung können die berechenden Daten
jedoch auch direkt dem Steuerpult der Druckmaschine zugeführt und zur Ansteuerung
der Stellantriebe für die Umfangs- und Seitenregister herangezogen werden. Ein derartiger
Paßkreuzleser ist aus der DE-OS 37 19 766 bekannt, auf deren Inhalt hiermit Bezug
genommen wird.
[0010] Da durch die aufgezeigten Maßnahmen Abweichungen zwischen der Sujetposition des Druckerzeugnis'
und dem Bedruckstoffrand auftreten können, ist -nach einer Fortbildung der Erfindung-
vorgesehen, daß der Bedruckstoff-Ausrichtung dienende Seiten- und Vordermarken derart
von der Steuereinrichtung mitverstellt werden, daß das Sujet des Druckerzeugnis'
zu den Bedruckstoffrändern die gewünschten Abstände aufweist. Ist die Druckmaschine
als Bogendruckmaschine ausgebildet, so werden die einzelnen, z.B. von einer Saugkopfeinrichtung
zugeführten Bogen entsprechend der Seiten- und Vordermarkenstellung positioniert.
Dadurch wird die durch die Umfangs- und Seitenregisterverstellungen aufgetretene Sujetverlagerung
bezüglich des Bedruckstoffrandes wieder ausgeglichen. Führen die Registerverstellungen
zu einer Verlagerung (Betrag und Richtung) des Druckbildes, so wird eine Verstellung
der Seiten- und Vordermarken mit gleichem Betrag und in gleicher Richtung vorgenommen,
so daß insgesamt die Abweichungen wieder ausgeglichen sind. Diese Ausgleichverstellung
kann selbstverständlich auch automatisch von der Steuerung der Druckmaschine vorgenommen
werden.
[0011] Vorzugsweise erfolgt die Einstellung der Register bzw. Verstellung der Seiten- und
Vordermarken gleichförmig mit geringer Geschwindigkeit. Diese Maßnahme verhindert
die Produktion von Makulatur bei einem während des Druckbetriebs erfolgenden Stellvorgang,
da bei gleichförmiger Einstell- bzw. Verstellgeschwindigkeit die einzelnen Farbauszüge
-auch während des Stellvorgangs- deckungsgleich zueinander bleiben. Die geringe Geschwindigkeit
stellt sicher, daß bei der Einstellung bzw. Verstellung keine wesentliche Punktvergrößerung
der Rasterpunkte der Druckbilder auftritt, da sich die durch die Verlagerung auf den
jeweiligen Gummitüchern der Druckmaschine auf- und abbauenden Farbpunkte in ihrer
Formgebung nur unwesentlich, das heißt bei normaler Betrachtung nicht sichtbar, abweichen.
Insbesondere ist vorgesehen, daß die Einstell- bzw. Verstellgeschwindigkeit von dem
Stellweg und/oder der Druckgeschwindigkeit abhängig ist. Bei einer geringen Abweichung,
d.h. nur kurzem Stellweg, kann -ohne daß die Druckqualität wesentlich verschlechtert
wird- mit relativ großer Einstell- bzw. Verstellgeschwindigkeit gearbeitet werden.
Dieses gilt auch für hohe Druckgeschwindigkeiten.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Korrektur der Registereinstellung
an Druckwerken einer Druckmaschine, insbesondere Offset-Druckmaschine, bevorzugt
zur Anwendung an einer Druckmaschine der vorstehend beschriebenen Art, deren Druckwerke,
bis auf eins, mit Umfangs- und Seitenregisterverstellung versehen sind, wobei für
die Wirkung einer Registerverstellung des nicht verstellbaren Druckwerks dessen relative
Sujetposition durch folgerichtige Registerverstellung der verstellbaren Druckwerke
verändert wird.
[0013] Insbesondere ist vorgesehen, daß dasjenige verstellbare Druckwerk als Leit-Druckwerk
ausgewählt wird, dessen Sujetposition die gewünschte Lage zu den Bedruckstoffrändern
aufweist oder dieser Lage am nächsten kommt. Das Leit-Druckwerk führt die sogenannte
Standfarbe. Ferner werden die relativen Positionsabweichungen der Sujets der verstellbaren
Druckwerke zur Sujetposition des Leit-Druckwerks ermittelt und in einem dafür vorgesehenen
Speicher abgelegt. Diese Ermittlung läßt sich besonders einfach mit einem Paßmarkierungsleser,
insbesondere Paßkreuzleser vornehmen. Die optische Einrichtung des Paßkreuzlesers
wird auf die Paßkreuze eines Andrucks/Probedrucks oder dergleichen gerichtet, so
daß das Gerät die vorliegenden Abweichungdaten ermitteln und dem Speicher zuführen
kann. Die Ermittlung und Auswertung erfolgt vorzugsweise automatisch. Da das Druckbild
des nicht verstellbaren Druckwerks, welches insbesondere als Lackierwerk ausgebildet
ist, keine Paßkreuze oder dergleichen aufweist, muß die Lageabweichung des Sujets
des Leit-Druckwerks zu der Sujetposition des nicht verstellbaren Druckwerks von dem
Drucker ermittelt und am Leitstand der Druckmaschine eingegeben werden. Vorzugsweise
orientiert sich der Drucker zur Bestimmung der Lageabweichung an den Sujeträndern.
Aufgrund der gespeicherten Daten der Positionsabweichungen zwischen der Lage des
Sujets des Leit-Druckwerks und den Sujetpositionen der übrigen verstellbaren Druckwerke
bewirkt eine Registerverstellung des Leit-Druckwerks eine automatische, folgerichtige
Korrektur der Registereinstellungen der übrigen verstellbaren Druckwerke. Hierdurch
ist eine Korrektur der Registereinstellung an den Druckwerken der Druckmaschine sehr
genau und mit relativ geringem Aufwand möglich. Insbesondere muß der Drucker lediglich
die Lageabweichung zwischen dem Sujet des Leit-Druckwerks und der Sujetposition des
nicht verstellbaren Druckwerks "von Hand" ermitteln; die übrigen Positionen bzw.
Positionsabweichungen werden automatisch von dem Paßkreuzleser erfaßt und an die
Steuereinrichtung der Druckmaschine weitergegeben.
[0014] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels;
und zwar zeigt:
Figur 1 eine schematische Ansicht einer Offset-Druckmaschine für den Mehrfarbendruck
mit Lackierwerk,
Figur 2 eine Teilansicht eines mit Paßkreuz-Markierung versehenen Druckbogens,
Figur 3 eine Draufsicht auf einen Druckbogen, dessen Position durch Seiten- und Vordermarken
einstellbar ist und
Figuren 4a bis c die Sujetpositionen verschiedener Farbauszüge der Offset-Druckmaschine.
[0015] Die Figur 1 zeigt -in schematischer Darstellung- eine Offset-Druckmaschine 1, die
vier Druckwerke 2, 3, 4 und 5 aufweist. Die Offset-Druckmaschine 1 ist als Bogenmaschine
ausgebildet, das heißt, ihr werden mittels einer Bohrungszuführeinrichtung 6 den
Bedruckstoff 7 bildende Bögen 8 zugeführt, die dann die einzelnen Druckwerke 2 bis
5 durchlaufen und am Ende der Maschine -als fertiges Druckerzeugnis- entnommen und
vorzugsweise dort aufgestapelt werden (Bogenstapel 9).
[0016] Die Druckweise 2 bis 4 sind mit Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen
10 zur Registerverstellung versehen. Der jeweilige Stellantrieb für das Umfangsregister
ist mit "U" und der entsprechende Stellantrieb für das Seitenregister mit "S" gekennzeichnet
(Figur 1). Die Stellantriebe "U" und "S" sind über Leitungen 11 mit einem Leitstand
12 der Offset-Druckmaschine 1 verbunden. Der Leitstand 12 ist ferner über Leitungen
13 mit Stellantrieben VM und SM von die Bogenposition bestimmenden Seiten- und Vordermarken
14, 14′ verbunden.
[0017] Während die Druckwerke 2 bis 4 im Mehrfarbendruck verschiedene Farbauszüge erzeugen,
stellt das Druckwerk 5 ein Lackierwerk 15 dar. Das Lackierwerk 15 weist keine Umfangs-
und Seitenregister-Verstellvorrichtungen auf, so daß seine Register- bzw. Sujetposition
von der Lage des Gummituchs auf dem zugehörigen Gummituchzylinder abhängig ist. Eine
einfache Registerkorrektur -wie bei den Druckwerken 2 bis 4- läßt sich beim Lackierwerk
15 nicht durchführen, da eine Veränderung der Lage des Gummituchs nur durch aufwendige
Maßnahmen (Lösen, Positionieren, Spannen) möglich ist. Insofern wird im Zuge dieser
Anmeldung beim Druckwerk 5 von einem nicht verstellbaren Druckwerk ausgegangen.
[0018] Erfindungsgemäß läßt sich jedoch die Wirkung einer Registerverstellung des nicht
verstellbaren Druckwerks 5 mittels einer Steuerbefehl-Eingabevorrichtung 16, die
im Steuerstand 12 untergebracht ist und mit einer Steuereinrichtung 25 zusammenwirkt,
dadurch erzielen, daß eine relative Positionsveränderung des Sujets des nicht verstellbaren
Druckwerks 5 durch folgerichtige Registerverstellungen der verstellbaren Druckwerke
2 bis 4 erfolgt. Entsprechend der gewünschten, jedoch aufgrund der Unverstellbarkeit
nicht durchführbaren Registerverstellung des Druckwerks 5 wird die Wirkung einer
Verstellung also dadurch hervorgerufen, daß die anderen, verstellbaren Druckwerke
2 bis 4 in ihrer jeweiligen Sujetposition mittels der Stellantriebe "U" und/oder "S"
relativ zum Sujet des Druckwerks 5 verstellt werden. Die Folgerichtigkeit dieser Verstellung
bewirkt im Ergebnis, daß alle Druckwerke 2 bis 5 relativ zueinander diejenigen Positionen
einnehmen, die an sich durch die (jedoch nicht mögliche) Verstellung des Registers
des Druckwerks 5 erzielt werden sollte.
[0019] Um die Erfassung der Positionierung der einzelnen Druckplatten der verschiedenen
Farbauszüge zu erleichtern, sind im bildfreien Bereich der Bogen 8, insbesondere
im Bereich der Bogenecken, Paßmakie rungen 17 vorgesehen, die als Paßkreuze 18 ausgebildet
sind (Figur 2). Sofern die den Druckwerken 2 bis 4 zugeordneten Paßkreuze 18 deckungsgleich
übereinander liegen, sind korrekte Positionen der Druckplatten gegeben, die für ein
einwandfreies Druckergebnis erforderlich sind. Dem als Lackierwerk 15 ausgebildeten
Druckwerk 5 sind keine Paßkreuze zugeordnet; die erforderliche, korrekte Ausrichtung
des zugehörigen Sujets zu den Sujetpositionen der übrigen Druckwerke 2 bis 4 ist
daher von der Bedienperson (Drucker) durch visuelle Prüfung, insbesondere anhand
eines Vergleichs der Lage der Sujetränder, durchzuführen. Liegen Abweichungen vor,
so läßt sich die Wirkung einer Registerverstellung des an sich nicht verstellbaren
Druckwerks 5 aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielen.
[0020] Das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip wird nunmehr anhand der Figur 3 näher
erläutert. Diese zeigt einen Bogen 8, auf dem ein Farbauszug 19 angeordnet ist. Dieser
wurde von einem der Druckwerke 2 bis 4 erzeugt (der Einfachheit halber soll zunächst
nur von dem Farbauszug eines Druckwerks ausgegangen werden). Das Sujet 20 des Lackierwerks
15 ist in der Figur 3 schraffiert dargestellt. Farbauszug 19 und Sujet 20 weisen eine
relative Positionsabweichung zueinander auf, so daß keine Deckungsgleichheit gegeben
ist. Im Hinblick auf das Umfangsregister des verstellbaren Druckwerks (z. B. Druckwerk
4) liegt die Abweichung x und bezüglich des zugehörigen Seitenregisters die Abweichung
y vor. Eine dem Farbauszug 19 zugeordnete in der Sujetecke liegende Paßmarkierung
17 weist daher die Position P1 auf, die von einer Position P2 abweicht, welche von
der oberen, rechten Ecke des Sujets 20 des Lackierwerks 15 eingenommen wird. Da eine
Registerverstellung des Lackierwerks 15 nicht möglich ist, wird erfindungsgemäß eine
folgerichtige Registerverstellung des verstellbaren Druckwerks derart vorgenommen,
daß der Farbauszug 19 deckungsgleich zum Sujet 20 zu liegen kommt. Während des Verstellvorgangs
wandert die Position P1 auf die Position P2 zu, bis beide Positionen deckungsgleich
aufeinander liegen. Der Farbauszug 20 wird bei der Registerverstellung also um die
Abweichung x und die Abweichung y verlagert. Diese Verlagerung hat zur Folge, daß
nunmehr die Abstände des Farbauszugs 19 zum Bedruckstoffrand 21 bzw. 22 verändert
sind. Um die ursprünglichen Verhältnisse wieder herbeiführen zu können, werden die
Vordermarken 14′ mittels des Verstellantriebs VM sowie die Seitenmarken 14 mittels
des Verstellantriebs SM ebenfalls in gleicher Richtung und mit gleichem Betrag um
die Abweichung x und y verstellt, so daß der Bogen 8 eine entsprechende, neue Position
einnimmt.
[0021] Im nachfolgenden soll nunmehr die Korrektur der Registereinstellungen der Druckmaschine
1 nach einer bevorzugten Vorgehensweise erläutert werden. Die Figuren 4 a-c zeigt
einen Farbauszug 23 des Druckwerks 2, einen Farbauszug 24 des Druckwerks 3 sowie
den Farbauszug 19 des Druckwerks 4. Das Sujet 20 des Lackierwerks 15 ist ebenfalls
und zwar mit durchgezogener Linie dargestellt. In der Figur 4a weisen sämtliche Farbauszüge
19, 23 und 24 sowie das Sujet 20 eine unterschiedliche Position auf. Die Abweichungen
sind -der Anschauung halber- übertrieben groß dargestellt. Es sei davon ausgegangen,
daß der Farbauszug 23 zum oberen Bedruckstoffrand 21 den Abstand a und zum seitlichen
Bedruckstoffrand 22 den Abstand b aufweist. Ferner sei unterstellt, daß die Abstände
a und b die jeweils gewünschte Größe besitzen, so daß der Farbauszug 23 auf dem Bogen
8 die richtige Position einnimmt. Das dem Farbauszug 23 zugeordnete Druckwerk 2 stellt
daher ein Leit-Druckwerk dar, wobei die entsprechende Farbe dieses Leit-Druckwerks
als Standfarbe bezeichnet wird.
[0022] Bei einem Andruck wird nunmehr ein Probebogen entnommen, der von dem Drucker visuell
im Hinblick auf die zwischen dem Sujet 20 und dem Farbauszug 23 erforderliche Positionskorrektur
bewertet wird. Gemäß Figur 4b ist am Umfangsregister eine Korrektur um das Maß c und
am Seitenregister eine Verlagerung um das Maß d erforderlich, da der Farbauszug 23
bereits seine korrekte Positionierung zu den Bedruckstoffrändern 21, 22 einnimmt,
ist an sich eine entsprechende Registerverstellung des Lackierwerkes 15 erforderlich.
Diese ist jedoch nicht möglich, da -gemäß vorstehender Ausführungen- das Druckwerk
5 nicht mit Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen versehen ist. Insofern
wird erfindungsgemäß die Wirkung einer Registerverstellung des nicht verstellbaren
Druckwerks 5 durch Eingabe der vom Drucker ermittelten Maße c und d in die Steuerbefehl-Eingabevorrichtung
16 des Leitstands 12 dadurch bewirkt, daß eine relative Positionsveränderung folgerichtig
von dem Register des verstellbaren Druckwerks 2 vorgenommen wird.
[0023] Um zu verhindern, daß der Drucker die Lageabweichungen des Sujet 20 zu den Farbauszügen
24 und 19 der Druckwerke 3 und 4 ebenfalls visuell ermitteln und am Leitstand eingeben
muß, ist eine selbständige Erfassung von Positionsabweichungsdaten e, f, g und h
vorgesehen, die sich aus der relativen Lage der Farbauszüge 24 und 19 zum Farbauszug
23 des Leit-Druckwerks ergibt. Diese Positionsabweichungsdaten e, f, g, h werden
durch Lageermittlung von den Farbauszügen 19, 23 und 24 jeweils zugeordneten Paßkreuzen
18 (Figur 2) aufgefunden. Hierzu wird ein sogenannter Paßkreuzleser eingesetzt, der
mit seiner Optik die Paßkreuze 18 abtastet und hieraus die notwendigen, den Positionsabweichungsdaten
entsprechenden Verstelldaten an einem Display anzeigt oder aber auch -nach einer Weiterbildung-
dem Steuerstand 12 zur automatischen Korrektur der Registereinstellungen zuführt.
[0024] Da insofern der Steuerung der Druckmaschine 1 die relativen Lagen der Farbauszüge
19 und 24 zum Farbauszug 23 der Leitfarbe bekannt ist und ferner die Positionsabweichung
zwischen dem Sujet 20 und dem Farbauszug 23 vom Drucker eingegeben wurde, kann eine
entsprechend folgerichtige Registerverstellung der Druckwerke 2,3 und 4 derart erfolgen,
daß sämtliche Druckbilder deckungsgleich zum Sujet des Lackierwerks 15 liegen.
[0025] Das Druckbild des fertigen Druckerzeugnis' würde dann allerdings eine Fehlposition
zu den Bedruckstoffrändern 21 und 22 einnehmen. Zur Aufhebung dieser Fehlposition
werden -wie vorstehend schon anhand der Figur 3 erläutert- die Seiten- und Vor dermarken
14 und 14′ nach Betrag und Richtung entsprechend den Maßen c und d (Figur 4b) verstellt,
so daß die gewünschten Abstände a und b wieder hergestellt sind.
1. Druckmaschine, insbesondere Offset-Druckmaschine, mit mehreren Druckwerken, die,
bis auf eins, mit Umfangs- und Seitenregister-Verstellvorrichtungen zur Registerverstellung
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Wirkung einer Registerverstellung des nicht verstellbaren Druckwerks
(5) diesem eine Steuerbefehl-Eingabevorrichtung (16) derart zugeordnet ist, daß eine
relative Positionsveränderung des Sujets (20) des nicht verstellbaren Druckwerks
(5) durch folgerichtige Registerverstellungen der verstellbaren Druckwerke (2, 3,
4) erfolgt.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht verstellbare Druckwerk (5) ein Lackierwerk (15) ist.
3. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch der Erkennung der Sujetposition der einzelnen Druckwerke (2, 3, 4) dienende Paßmarkierungen
(17).
4. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Paßmarkierungen (17) als Paßkreuze (18) ausgebildet sind.
5. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbefehl-Eingabevorrichtung (16) mit einer die Einstellung der Register
veranlassenden Steuereinrichtung (25) verbunden ist.
6. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (25) die Einstellung der Register nacheinander vornimmt.
7. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (25) die Einstellung der Register gleichzeitig vornimmt.
8. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (25) die bei der Einstellung des Registers eines als
Leit-Druckwerk ausgewählten Druckwerks (2) auftretenden Verstelldaten (Maß c,d) bei
der Einstellung der übrigen Druckwerke (3, 4) unter Berücksichtigung deren vor der
Einstellung jeweils vorliegenden Positionsabweichungsdaten (e, f, g, h) zum Leit-Druckwerk
selbsttätig heranzieht.
9. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionsabweichungsdaten (e, f, g, h) durch Lageermittlung der Paßmarkierungen
(17) erfolgt.
10. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageermittlung der Paßmarkierungen (17) mittels eines Paßkreuzlesers automatisch
erfolgt.
11. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bedruckstoff-Ausrichtung dienende Seiten- und Vordermarken (14, 14′) derart
von der Steuereinrichtung (25) mitverstellt werden, daß das Sujet des Druckerzeugnis'
zu den Bedruckstoffrändern (21, 22) die gewünschten Abstände (a, b) aufweist.
12. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Register bzw. Verstellung der Seiten- und Vordermarken
(14, 14′) gleichförmig mit geringer Geschwindigkeit erfolgt.
13. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstell- bzw. Verstellgeschwindigkeit von der Länge des Stellwegs und/oder
der Druckgeschwindigkeit abhängig ist.
14. Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit größerer Druckgeschwindigkeit die Einstell- bzw. die Verstellgeschwindigkeit
wächst.
15. Verfahren zur Korrektur der Registereinstellung an Druckwerken einer Druckmaschine,
insbesondere Offset-Druckmaschine, bevorzugt zur Anwendung an einer Druckmaschine
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14, deren Druck werke,
bis auf eins, mit Umfangs- und Seitenregisterverstellung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Wirkung einer Registerverstellung des nicht verstellbaren Druckwerks
(5), dessen relative Sujetposition durch folgerichtige Registerverstellung der verstellbaren
Druckwerke (2,3,4) verändert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß dasjenige, verstellbare Druckwerk (2) als Leit-Druckwerk ausgewählt wird, dessen
Sujetposition (Farbauszugsposition) die gewünschte Lage zu den Bedruckstoffrändern
(21,22) aufweist oder dieser Lage am nächsten kommt.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die relativen Positionsabweichungen (Positionsabweichungsdaten e, f, g, h)
der Sujets (Farbauszüge) der verstellbaren Druckwerke (3,4) zur Sujetposition (Farbauszugsposition)
des Leit-Druckwerks (Druckwerk 2) ermittelt und gespeichert werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung mittels eines Paßmarkierungslesers, insbesondere Paßkreuzlesers,
erfolgt.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageabweichung des Sujets (Farbauszugs) des Leit-Druckwerks (Druckwerk 2)
zu der Sujetposition des nicht verstellbaren Druckwerks (5) ermittelt und eingegeben
wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund der gespeicherten Positionsabweichungsdaten (e, f, g, h) zwischen
der Lage des Sujets (Farbauszugs) des Leit-Druckwerks (Druckwerk 2) und den Sujetpositionen
(Farbauszugspositionen) der übrigen verstellbaren Druckwerke (3,4) eine Registerverstellung
des Leit-Druckwerks eine automatische, folgerichtige Korrektur der Registerverstellungen
der übrigen verstellbaren Druckwerke (3,4) bewirkt.