(19)
(11) EP 0 422 519 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90119146.0

(22) Anmeldetag:  05.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47F 11/10, G09F 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 07.10.1989 DE 3933586

(71) Anmelder: Linde Aktiengesellschaft
D-65189 Wiesbaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Finkenauer, Harry, Dipl.-Designer
    W-6090 Rüsselsheim (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Gerhard, Dr. 
Linde Aktiengesellschaft Zentrale Patentabteilung
D-82049 Höllriegelskreuth
D-82049 Höllriegelskreuth (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Informationsvermittlung an Verkaufsmöbeln und Verkaufsmöbel


    (57) Es werden ein Verfahren zur Informationsvermittlung an Verkaufsmöbeln, in welchen Waren präsentiert werden, beschrieben sowie ein Verkaufsmöbel zur Durchführung des Verfahrens. In oder an dem Verkaufsmöbel sind Schallquellen angeordnet, über die bei dem Verfahren akustische Informationen über die in dem Verkaufsmöbel präsentierten Waren ausgegeben werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Vertahren zur Informationsvermittlung an Verkaufsmöbeln, in welchen Waren präsentiert werden, und ein Verkaufsmöbel zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Zufriedenheit der Kunden und Höhe des Umsatzes hängen im Einzelhandel nicht zuletzt von der Qualität der Informationen über das zum Verkauf angebotene Produkt ab. Die Wirkung derartiger Informationen wird in hohem Maße davon bestimmt, wie gezielt diese vermittelt werden können. In diesem Zusammenhang ist es wünschenswert, daß über allgemeine Informationen wie Anzeigen, Schaufenstergestaltung und Durchsagen hinaus spezielle Informationen über ein einzelnes Produkt oder eine bestimmte Produktgruppe an derjenigen Stelle vermittelt werden, an der dem Kunden die Ware - im allgemeinen zur Selbstbedienung - präsentiert wird.

    [0003] Es ist bekannt, eine derartige gezielte Vermittlung von Informationen durch Ausstellung der Ware selbst in einem Verkaufsmöbel, durch die Verpackung der Ware oder durch Informationsträger, die am Verkaufsmöbel oder in dessen Nähe angeordnet werden, vorzunehmen.

    [0004] Die vermittlung über Informationsträger wie zum Beispiel Preisschilder oder Werbetafeln weisen bereits bei kleinen Entfernungen zum Ort der Lagerung des betroffenen Produktes den Nachteil auf, daß der räumliche Bezug zur im Verkaufsmöbel präsentierten Ware fehlt und der Zusammenhang nur auf indirekte Weise über Abbildungen oder die Bezeichnung der Ware vermittelt werden kann. Bei Informationsträgern, die sehr nahe an der Ware angeordnet werden können, wie beispielsweise Preisschildern, ist dagegen die Menge an dargebotener Information sehr begrenzt.

    [0005] Sämtliche bekannten Methoden weisen den Nachteil auf, daß sie nur einen geringen Teil der menschlichen Wahrnehmung ansprechen, da sie die Informationen lediglich visuell und dazu zum großen Teil über den Umweg der geschriebenen Sprache vermitteln.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln, das eine möglichst hohe Qualität der Informationsvermittlung ermöglicht, insbesondere durch besonders direkte und leicht erfaßbare Darbietung.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelost, daß über eine oder mehrere in oder an dem Verkaufsmöbel angeordnete Schallquelle/n akustische Informationen über die in dem Verkaufsmöbel präsentierten Waren ausgegeben werden.

    [0008] Bei den der oder den Schallquellen handelt es sich in der Regel um Lautsprecher, es sind jedoch auch andere Systeme zur Erzeugung von Schall für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.

    [0009] Die akustische Information, beispielsweise eine Durchsage, wird gezielt an Kunden vermittelt, die sich vor dem Verkaufsmöbel aufhalten. Der Inhalt der Information betrifft ein einzelnes Produkt oder eine Gruppe von Waren die in dem Verkaufsmöbel, vorzugsweise zur Selbstbedienung, angeboten werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um Aussagen über Preis, Qualität, Herkunft oder andere Merkmale der Ware handeln. Der Verwendung akustischer Methoden bietet den Vorteil, daß die Informationen alle Kunden, die sich vor dem Verkaufmöbel befinden, erreichen, unabhängig von weiteren Parametern wie beispielsweise deren momentane Blickrichtung.

    [0010] Daneben kann auch kurzfristig eine flexible und wenig aufwendige Anpassung an des momentane Warenangebot durch einfache Änderung von direkten Ansagen oder durch Verwendung eines anderen Tonträgers durchgeführt werden. Die Anordnung eigener Lautsprechersysteme ermöglicht es, praktisch zu jedem Produkt spezifische Informationen zu vermitteln und damit eine Fülle von außerordentlich gezielten Informationen anzubieten.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren verbessert damit die Qualität der Informationsvermittlung an Verkaufsmöbeln erheblich. Dies gilt ganz besonders in Kombination mit den geschilderten bekannten Methoden auf visueller Basis. Dabei kann nach wie vor auf äußerst eng begrenzte Produktgruppen Bezug genommen werden.

    [0012] Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, indem gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die von den akustischen Informationen betroffenen Waren gleichzeitig optisch hervorgehoben werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die optische Hervorhebung durch eine gegenüber der Umgebung erhöhte Beleuchtungsdichte erzeugt wird.

    [0013] Der Zusammenhang zwischen akustischen Hinweisen und den dargebotenen Waren wird durch den zusätzlichen Effekt verdeutlicht und damit die Qualität der vermittelten Information weiter erhöht. Die relative Verstärkung der Beleuchtung der betroffenen Waren wird beispielsweise durch der allgemeinen Beleuchtung überlagertes, gerichtetes Licht bewerkstelligt, wie es etwa von Spot-Scheinwerfern erzeugt wird. Gleichzeitig oder alternativ kann die Leistung der allgemeinen Beleuchtung, die beispielweise durch flächenhafte Lichtquellen wie Leuchtstoffröhren vorgenommen wird, reduziert werden.

    [0014] Ein Verkaufsmöbel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine oder mehrere Schallquellen auf, die in oder an dem Verkaufsmöbel angeordnet ist/sind.

    [0015] Günstig ist es, wenn das Verkaufmöbel außerdem eine Beleuchtungsvorrichtung aufweist, in der die Schallquelle/n eingebaut ist/sind.

    [0016] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Lichtleistung der Beleuchtungseinrichtung einstellbar ist. Bei einem weiter verbessertes Verkaufsmöbel weist die Beleuchtungsvorrichtung flächenhafte und punktförmige Lichtquellen auf, deren Leistung unabhängig voneinander gesteuert werden kann.

    [0017] Die Erfindung und weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand einiger in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigen

    Figuren 1,2 Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verkaufsmöbel mit horizontaler Beleuchtungseinrichtung und

    Figur3 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkaufsmöbels mit vertikaler Beleuchtungseinrichtung.



    [0018] Das Verfahren der Erfindung ist besonders geeignet für Verkaufsmöbel, deren Warenraum relativ offen gestaltet ist. Daher sind verschiedene Typen von Verkaufsregalen als Ausführungsbeispiele gewählt worden, die sich durch einen von vorne, also von der Kundenseite her, frei einsehbaren Warenraum auszeichnen. Die in mehreren Ebenen übereinander angeordneten Waren sind auch aus einigen Metern Entfernung für den Kunden erkennbar.

    [0019] Die in den Zeichnungen dargestellten Verkaufsmöbel weisen jeweils einen Möbelkorpus 1 auf, der den Warenraum 2 umschließt. In letzterem ist eine Vielzahl von Regalböden 3 untergebracht, die in der etwas einfacher gestalteten Zeichnung von Figur 3 nicht dargestellt sind.

    [0020] Die Verkaufsregale der Figuren 1 und 2 weisen jeweils eine horizontale Beleuchtungseinrichtung 4 auf, die mittels Trägern 5 am oberen Teil des Möbelkorpus 1 befestigt ist. In abgewandelten Ausführung kann der obere Teil des Möbelkorpus auch weiter nach vorne gezogen und die Beleuchtungseinrichtung am vorderen Rand integriert sein.

    [0021] Die Beleuchtungseinrichtung 4 enthält im allgemeinen Leuchtstoffröhren, die zur flächenhaften Beleuchtung des gesamten Warenraumes dienen. Die für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten Schallquellen, beispielsweise Lautsprecher, können prinzipiell an verschiedenen Stellen des Verkaufsmöbels angebracht werden, vorteilhaft ist jedoch eine Integration in die Beleuchtungseinrichtung 4.

    [0022] Falls eine optische Hervorhebung von einzelnen Produktgruppen gewünscht ist, können Quellen gerichteten Lichtes, beispielsweise Spot-Scheinwerfer 6, entweder an die Beleuchtungseinrichtung 4 angebaut (Figur 1) oder innerhalb der Beleuchtungseinrichtung 4 angeordnet sein (Figur 2).

    [0023] Bei einer vertikalen Beleuchtungseinrichtung 7, wie sie in Figur 3 zu sehen ist, können einzelne Warengruppen noch gezielter durch gerichtetes Licht hevorgehoben werden, falls dort neben Leuchtstoffröhren ebenfalls Spot-Scheinwerfer 6 integriert sind, wie es in dem Ausführungsbeispiel vorgesehen ist.

    [0024] Die Ausführungsbeispiele können mehrere Lautsprecher aufweisen, so daß Informationen, die nur einen bestimmten Teil der in dem Verkaufsmöbel gelagerten Waren betreffen, bereits akustisch auf den entsprechenden Bereich begrenzt und damit ein Zusammenhang mit der entsprechenden Warengruppe hergestellt werden kann. Zum anderen ist vorzugsweise auch eine Mehrzahl von Spot-Scheinwerfern 6 vorgesehen, um eine optische Hervorhebung auf möglichst flexible Weise und für mehrere in dem Verkaufsmöbel präsentierte Warengruppen zu erlauben.

    [0025] Die Wirkungen der beiden verschiedenen Arten der Beleuchtung sind in den Figuren durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Linien 8 betreffen die flächenhafte Grundbeleuchtung, die Lichtkegel 9 die optische Hervorhebung, die durch die gerichteten Lichtquellen 6 mit erhöhter Beleuchtungsdichte hervorgerufen werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Informationsvermittlung an Verkaufsmöbeln, in welchen Waren präsentiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß über eine oder mehrere in oder an dem Verkaufsmöbel angeordnete Schallquelle/n akustische Informationen über die in dem Verkaufsmöbel präsentierten Waren ausgegeben werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den akustischen Informationen betroffenen Waren optisch hervorgehoben werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Hervorhebung durch eine gegenüber der Umgebung erhöhte Beleuchtungsdichte erzeugt wird.
     
    4. Verkaufsmöbel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Schallquellen, die in oder an dem Verkaufsmöbel angeordnet ist/sind.
     
    5. Verkaufsmöbel nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Beleuchtungsvorrichtung, in der die Schallquelle/n eingebaut ist/sind.
     
    6. Verkaufsmöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung der Beleuchtungseinrichtung einstellbar ist.
     
    7. Verkaufsmöbel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsvorrichtung flächenhafte und punktförmige Lichtquellen aufweist, deren Leistung unabhängig voneinander gesteuert werden kann.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht