(19)
(11) EP 0 422 578 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90119326.8

(22) Anmeldetag:  09.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01B 29/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.10.1989 AT 2356/89

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Theurer, Josef
    A-1010 Wien (AT)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Verlegen von Schwellen


    (57) Einrichtung (1) zum Verlegen von Schwellen eines Glei­ses mit einem auf Lehrschienen (7) verfahrbaren, einen Längsträger (3) aufweisenden Portalrahmen (2), mit einer höhenverstellbaren, zur seitlichen Anlage an beide Schwellenenden ausgebildeten Schwellen-Halte­vorrichtung (5) und einer im Längsendbereich dersel­ben am Längsträger (3) angeordneten Schwellen-Ablage­vorrichtung (4). Es ist eine zur Anlage an eine Längs­seite einer auf der Schwellen-Haltevorrichtung (5) be­findlichen Schwelle (22) ausgebildete Schwellen-Schlepp­einrichtung (21) vorgesehen, die über den gesamten Längsbereich der Haltevorrichtung (5) mittels eines Antriebes (24) in Richtung zu der endseitig angeord­neten Schwellen-Ablagevorrichtung (4) längsverschieb­bar ausgebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verlegen von Schwellen eines Gleises mit wenigstens einem auf Lehrschienen verfahrbaren, einen Längsträger aufweisen­den Portalrahmen, mit einer höhenverstellbaren, zur seitlichen Anlage an beide Schwellenenden ausgebilde­ten Schwellen-Haltevorrichtung und einer im Längsend­bereich derselben am Längsträger angeordneten Schwellen-­Ablagevorrichtung.

    [0002] Eine derartige Einrichtung ist bereits - gemäß DE-AS 1 117 627 - bekannt. Dabei sind zwei Portalrahmen mit­einander verbunden und weisen einen gemeinsamen mittigen, in Gleislängsrichtung verlaufenden Längsträger auf. Die­ser ist mit einer aus höhenverstellbaren Seilwinden ge­bildeten Schwellen-Haltevorrichtung verbunden, die zur Anlage an die Schwellenendbereiche vorgesehene L-förmi­ge Schienen aufweist. An jedem Längsendbereich des mit­tigen Längsträgers ist eine in dessen Längsrichtung ver­schiebbare und aus einem Flaschenzug gebildete Schwellen-­Ablagevorrichtung mit zur Anlage an einer Schwellenunter­seite ausgebildeten Tragwinkeln vorgesehen. Diese be­kannte Schwellen-Verlegeeinrichtung weist jedoch eine geringe Leistungsfähigkeit auf, wobei insbesondere die Schwellenablage eine relativ große Höhenverlagerung er­fordert und keine exakte Positionierung der Schwelle in einem konstanten Schwellenabstand ermöglicht.

    [0003] Es ist auch - gemäß AT-PS 258 337 - eine leistungs­fähigere Einrichtung zum Abbauen und Verladen von aus Schienen und Schwellen bestehenden Gleisen bekannt. Diese Einrichtung besteht ebenfalls aus zwei auf Lehr­schienen verfahrbaren Portalkränen, die durch U-förmige Förderbahnen mit quer zu deren Längsrichtung angeord­neten Tragrollen verbunden sind. Diese Förderbahnen lagern auf mittels hydraulisch betätigbarer Antriebe höhenverstellbaren Konsolen. Auf diese Weise sind die Förderbahnen auf jede beliebige Ladeebene zur Übergabe der transportierten Schwellen verstellbar. An einem Längsende der Einrichtung sind vertikale Führungen an­geordnet, die höhenverstellbare, hakenförmige Greifer zur Erfassung der Unterseite einer auf dem Schotter­bett liegenden und abzutransportierenden Schwelle auf­weisen. Die durch diese Greifer hochtransportierten Schwellen werden in zwei parallel zueinander verlaufen­den Ebenen auf den erwähnten Förderbahnen gesammelt und zu einem Schwellen-Verladewagen transportiert. Diese bekannte Einrichtung ist jedoch für die Verlegung von Schwellen nicht geeignet.

    [0004] Schließlich ist noch - gemäß DE-AS 1 203 811 - eine ebenfalls auf Lehrschienen verfahrbare Schwellenverlege­maschine mit einem horizontalen Förderband zum Magazi­nieren der zu verlegenden Schwellen bekannt. An dieses Förderband anschließend sind zwei in Querrichtung zu­einander distanzierte Rollenbahnen vorgesehen, die je­weils um eine in Gleis- bzw. Maschinenlängsrichtung ver­laufende Achse verschwenkbar sind. Eine vom Sammel-För­derband auf die beiden Rollenbahnen übergebene Schwelle wird an beiden Stirnflächen durch verschwenkbare Greifer­arme erfaßt, wonach die an der Schwellenunterseite be­findlichen Rollenbahnen weggeschwenkt werden. Dies hat allerdings den Nachteil, daß die von der Greifvorrich­tung erfaßte Schwelle auf Grund des für die Schwenkbe­wegung der Rollenbahnen erforderlichen Platzes relativ hoch über dem Schotterbettniveau liegt und eine relativ große Strecke frei herabfällt. Abgesehen davon ist die Verlagerung der auf den Schwellen-Verladewagen befind­lichen Schwellen auf das Förderband umständlich.

    [0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zum Verlegen von Schwellen eines Gleises, mit welcher eine verbesserte Schwellen-Übernahme und -Ablage durch­führbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine zur Anlage an eine Längsseite einer auf der Schwel­len-Haltevorrichtung befindlichen Schwelle ausgebildete Schwellen-Schleppeinrichtung vorgesehen ist, die über den vorzugsweise gesamten Längsbereich der Haltevor­richtung mittels eines Antriebes in Richtung zu der endseitig angeordneten Schwellen-Ablagevorrichtung längsverschiebbar ausgebildet ist. Durch die Kombina­tion einer in Längsrichtung verschiebbaren Schwellen-­Schleppeinrichtung mit einer endseitig angeordneten Schwellen-Ablagevorrichtung ist eine besonders leistungs­fähige Schwellenablage unter kontinuierlicher Weiter­fahrt der Schwellenverlege-Einrichtung erzielbar. Da­bei ist in besonders vorteilhafter Weise parallel zur Erfassung und Ablage der vordersten, an die Schwellen-­Greifvorrichtung anschließenden Schwelle auch eine Längs­verschiebung der durch die Schwellen-Haltevorrichtung gehaltenen Schwellen mit Hilfe der Schleppeinrichtung durchführbar. Auf diese Weise liegt die vorderste, zu erfassende und abzulegende Schwelle immer in derselben Position, so daß beispielsweise der Verschiebeweg der Schwellen-Greifvorrichtung zur Durchführung der Schwel­len-Ablage immer konstant und möglichst kurz ist. Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäß ausge­bildeten Schwellenverlege-Einrichtung ist auch darin zu sehen, daß nach Ablage der letzten Schwelle ein beson­ders rascher Herantransport einer weiteren Schwellen­lage durchführbar ist, indem der Portalrahmen über einen bereitstehenden Schwellen-Verladewaggon gefahren und der Längsträger mitsamt der Schwellen-Haltevorrichtung zur Aufnahme der obersten Schwellenlage abgesenkt wird.

    [0007] Mit einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Schwellen-Schleppeinrichtung aus wenigstens einem zur Anlage an eine Längsseite der auf der Schwellen-­Haltevorrichtung gelagerten Schwellen vorgesehenen Mit­nehmer gebildet, der mit einer am Längsträger angeord­neten und über einen Antrieb in Längsrichtung verschieb­baren Endloskette verbunden ist. Eine derartig ausgebil­dete Schwellen-Schleppeinrichtung sichert eine zuver­lässige und rasche Verschiebung der auf der Schwellen-­Haltevorrichtung gelagerten Schwellen in Richtung zur Schwellen-Ablagevorrichtung, wobei unter kurzzeitiger Anordnung des Mitnehmers an der Oberseite des Längsträ­gers eine ungehinderte Erfassung der oberen Schwellen­lage vom Schwellen-Verladewaggon möglich ist.

    [0008] Einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend ist die an die Schwellen-Schleppeinrichtung anschließende Schwellen-Ablagevorrichtung aus einer über einen Antrieb quer zur Längsrichtung des Längsträgers zangenartig verstellbaren Schwellen-Greifvorrichtung gebildet, die mit Hilfe eines Antriebes in einer Längs­führung verschiebbar gelagert ist. Durch eine derartig ausgebildete Schwellen-Greifvorrichtung ist eine beson­ders rasche und präzise Schwellenerfassung und Schwellen­ablage durchführbar. Dabei ist eine zangenartige Erfas­sung der Schwelle in beiden Stirnbereichen mit dem Vor­teil einer problemlosen und für die Schwellenlage un­beeinflußten Loslösung der Greifvorrichtung möglich.

    [0009] Eine vorteilhafte weitere Ausbildung der Erfindung be­steht darin, daß die Längsführung der Schwellen-Greif­vorrichtung über den einen Längsendbereich der als L-­förmige Halteschienen ausgebildeten Schwellen-Halte­vorrichtung vorragend ausgebildet ist. Durch diese vor­ragende Asubildung ist lediglich eine einzige rasch durchführbare Längsverschiebung der Schwellen-Greif­vorrichtung für eine rasche und genaue Schwellenablage erforderlich.

    [0010] Die Längsführung der Schwellen-Greifvorrichtung ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung parallel zu der durch die beiden Halteschie­nen der Schwellen-Haltevorrichtung gebildeten Schwel­len-Transportebene ausgebildet, wobei der über Antriebe höhenverstellbare Längsträger mitsamt der Schleppein­richtung bis unmittelbar über das Schotterbettniveau der zu verlegenden Schwellen bzw. etwa der Schienen­oberkante der Lehrschienen absenkbar ist. Durch die Absenkbewegung der gesamten Schwellen-Haltevorrichtung bis knapp über das Niveau der Schotterbettung ist le­diglich eine kurze Längsverschiebung der durch die Schwellen-Greifvorrichtung erfaßten Schwelle erforder­lich. Die Greifvorrichtung braucht dann nur mehr im Endbereich des Längsverschiebeweges geöffnet werden, so daß die Schwelle lediglich aus einer kurzen Distanz in die richtige Position auf die Schotterbettung fällt.

    [0011] Einer anderen vorteilhaften Ausbildung der Erfindung entsprechend ist ein mit dem Portalrahmen verbundenes Wegmeßrad zur Beaufschlagung von Querverschiebe-Antrie­ben der zur gleichzeitigen Anlage an beide Schwellen-­Stirnbereiche vorgesehenen Schwellen-Greifvorrichtung ausgebildet. Mit dem Wegmeßrad ist die durch die kon­tinuierliche Weiterfahrt der Schwellenverlege-Einrich­tung zurückgelegte Wegstrecke genau erfaßbar, so daß die durch die Schwellen-Greifvorrichtung festgehaltene Schwelle nach Erteilung eines Steuerimpulses durch das Wegmeßrad genau im richtigen, gewünschten Schwellen­abstand fallengelassen wird.

    [0012] Im Übergabebereich der abzulegenden Schwelle von der Schwellen-Haltevorrichtung auf die Schwellen-Greif­vorrichtung kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ein zur Anlage an die auf den beiden Halteschienen gelagerte Schwelle ausgebildeter und über einen fernsteuerbaren Impuls wegklappbarer Anschlag mit der Schwellen-Haltevor­richtung verbunden werden. Durch diesen Anschlag ist eine exakte Begrenzung des durch die Schleppeinrichtung durchzuführenden Längsverschiebeweges der auf der Schwel­len-Haltevorrichtung gelagerten Schwellen erzielbar. Durch die wegklappbare Ausbildung ist ein ungehinder­ter Weitertransport der vordersten Schwelle mit Hilfe der Schwellen-Greifvorrichtung möglich.

    [0013] Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung be­steht darin, daß zwischen dem Längsträger und der Schwel­len-Schleppeinrichtung bzw. der Schwellen-Haltevorrichtung eine Anschlag- bzw. Dämpfungsleiste angeordnet ist, die mit am Längsträger befestigten Antrieben zur Änderung der Distanz in Bezug auf die Halteschienen der Schwel­len-Haltevorrichtung verbunden ist. Mit einer derartigen, bei der Aufnahme der Schwellenlage vom Schwellen-Verlade­waggon und beim Transport der Schwellen zur Verlegestelle an die Schwellenoberseite anpreßbaren Dämpfungs- bzw. Anschlagleiste ist ein störungsfreier Transport der durch die Schwellen-Haltevorrichtung erfaßten Schwellenlage durchführbar. Außerdem ist diese Dämpfungs- bzw. An­schlagleiste zur ungehinderten Längsverschiebung der Schwellen durch die Schleppeinrichtung geringfügig von der Schwellenoberseite distanzierbar, wodurch ein bei ungleichmäßiger Krafteinwirkung verursachtes Hochheben einer Schwelle zuverlässig vermieden wird.

    [0014] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die an die Schwellen-Schleppeinrichtung anschließende Schwel­len-Ablagevorrichtung aus zwei zur Auflage der beiden Längsendbereiche der zu verlegenden Schwelle ausgebil­deten Abstützleisten gebildet, die im Längsendbereich der L-förmigen Halteschienen angeordnet und mit Hilfe eines Antriebes jeweils um die in Längsrichtung des Längsträgers verlaufende Achse verschwenkbar sind. Eine derartige Schwellen-Ablagevorrichtung zeichnet sich durch eine konstruktiv besonders einfache Lösung aus.

    [0015] Schließlich ist die Erfindung auch noch in einem vor­teilhaften Verfahren zur kontinuierlichen Verlegung von Schwellen auf eine Schotterbettung gekennzeichnet, wobei eine Anzahl von in einer horizontalen Ebene auf einem Verladewagen angeordneten Schwellen erfaßt und während des Transportes zur Verlegestelle bis unmittel­bar über das Schotterbettniveau abgesenkt wird, wonach unter kontinuierlicher Weiterfahrt der Schwellen-Ver­legeeinrichtung die Schwellen der Reihe nach im ge­wünschten Schwellenabstand abgelegt und gleichzeitig die noch auf der Schwellen-Haltevorrichtung gelagerten Schwellen intermittierend in Richtung zur Verlegestelle verschoben werden. Der besondere Vorteil dieses erfin­dungsgemäßen Verfahrens ist insbesondere darin zu sehen, daß die Schwellenverlegung infolge einer sehr einfach erzielbaren Schwellen-Vorratshaltung einerseits und einer vereinfachten Schwellenablage mit sehr kurzem Verschiebeweg andererseits besonders leistungsfähig in einem kontinuierlichen Arbeitsvorgang durchführbar ist.

    [0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausfüh­rungsbeispiele näher beschrieben.

    [0017] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung zum Verlegen von Schwel­len,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Schwellen-Verlege­einrichtung gemäß Fig. 1,

    Fig. 3 einen Seitenriß gemäß Pfeil III in Fig. 1,

    Fig. 4 eine schematische Darstellung eines weite­ren Ausführungsbeispieles einer Schwellen-Ablage­vorrichtung und

    Fig. 5 eine Seitenansicht der Schwellen-Ablage­vorrichtung gemäß Pfeil V in Fig. 4.



    [0018] Die in Fig. 1 ersichtliche Schwellen-Verlegeeinrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem Portalrahmen 2, einem mit diesem verbundenen, mittig angeordneten Längsträger 3, einer mit diesem verbundenen Schwellen-Ablagevorrich­tung 4 und einer an der Unterseite des Längsträgers 3 angeordneten Schwellen-Haltevorrichtung 5. Zwei über Spurkranzrollen 6 auf Lehrschienen 7 verfahrbare Seiten­wangen 8 des Portalrahmens 2 sind durch ein senkrecht zu den Lehrschienen 7 bzw. Seitenwangen 8 verlaufendes Querjoch 9 miteinander verbunden. An diesem ist eine Energiezentrale 10 befestigt. Zur Beaufschlagung eines Fahrantriebes 11 und der anderen diversen Antriebe ist eine zentrale Steuereinrichtung 12 mit einer Sitzge­legenheit für eine Bedienungsperson vorgesehen. Die Messung des auf den Lehrschienen 7 zurückgelegten Weges während der Schwellenverlegung erfolgt durch ein auf der Lehrschiene 7 abrollbares Wegmeßrad 13. Das Quer­joch 9 ist über jeweils in den Seitenwangen 8 angeord­nete Antriebe 14 höhenverstellbar, deren Hubhöhe im dar­gestellten Ausführungsbeispiel 1,7 m beträgt. Durch einen in den Seitenwangen 8 angeordneten und an sich bekannten Mechanismus beträgt die Gesamthubhöhe des Portalrahmens 2 bzw. des Querjoches 9 3,4 m.

    [0019] Der Mittelbereich des Querjoches 9 des Portalrahmens 2 ist mit einem horizontalen, parallel zu den Lehrschie­nen 7 verlaufenden Längsträger 3 verbunden. Dieser weist an seiner Unterseite zwei parallel zueinander in Längs­richtung des Längsträgers 3 verlaufende und die Schwel­len-Haltevorrichtung 5 bildende L-förmige Halteschienen 15 auf. Diese sind über Querführungen 16 und Antriebe 17 mit dem mittigen Längsträger 3 querverschiebbar ver­bunden. Ein horizontaler, zu den beiden Lehrschienen 7 paralleler Schenkel 18 der beiden Halteschienen 15 ist jeweils zur Auflage der Schwellenendbereiche vorgesehen. Ein vertikaler Schenkel 19 der Halteschienen 15 weist im Bereich der Schwellen-Ablagevorrichtung 4 zur Bil­dung eines Schwellen-Übergabebereiches 20 eine geringe­re Höhe auf.

    [0020] Mit dem Längsträger 3 ist eine Schwellen-Schleppein­richtung 21 verbunden. Diese ist aus zwei zur Anlage an eine Längsseite der auf der Schwellen-Haltevorrich­tung 5 gelagerten Schwellen 22 vorgesehenen Mitnehmern 23 gebildet. Diese sind mit am Längsträger 3 angeord­neten und über einen Antrieb 24 in dessen Längsrichtung verschiebbaren Endlosketten 25 verbunden.

    [0021] Wie insbesondere in den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die endseitig am Längsträger 3 angeordnete und über diesen und die Haltevorrichtung 5 vorragende Schwellen­Ablagevorrichtung 4 aus einer über Antriebe 26 quer zur Längsrichtung des Längsträgers 3 zangenartig ver­stellbaren Schwellen-Greifvorrichtung 27 gebildet. Diese ist mit Hilfe eines weiteren Antriebes 28 in einer Längsführung 29 verschiebbar gelagert. Im Übergabebe­reich der abzulegenden Schwelle 22 ist ein zur Anlage an die Seitenfläche einer Schwelle ausgebildeter und über einen fernsteuerbaren Impuls in die durch den vertikalen Schenkel 19 gebildete Ebene wegklappbarer Anschlag 30 mit der Schwellen-Haltevorrichtung 5 ver­bunden. Zwischen dem Längsträger 3 und der Haltevor­richtung 5 ist eine nicht näher dargestellte Anschlag- bzw. Dämpfungsleiste angeordnet, die mit am Längsträger 3 befestigen Antrieben zur Änderung der Distanz in Be­zug auf die Halteschienen 15 verbunden ist.

    [0022] Wie insbesondere in Fig. 3 mit strichpunktierten Linien dargestellt, ist der Längsträger 3 zur Absenkung der Halteschienen 15 bis unmittelbar über ein Schotter­bettniveau 31 der zu verlegenden Schwellen 22 bzw. etwa der Schienenoberkante der Lehrschienen 7 ausgebildet.

    [0023] Im folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Schwellen-Verlegeeinrichtung 1 näher beschrieben.

    [0024] Der Portalrahmen 2 wird unter Beaufschlagung des Fahr­antriebes 11 zur Aufnahme von Schwellen 22 über einen nicht dargestellten Schwellen-Verladewagen verfahren. Anschließend wird der Längsträger 3 so lange abgesenkt, bis die oberste Schwellenlage erreicht ist. Durch ent­sprechendes Zusammenschieben der beiden Halteschienen 15 mit Hilfe der Antriebe 17 werden sämtliche in einer parallel zu den Lehrschienen 7 verlaufenden Ebene ge­lagerten Schwellen 22 erfaßt, durch die Antriebe 14 hochgehoben und in Richtung eines Pfeiles 32 zum Ablege­bereich verfahren. Während dieser Fahrt wird bereits der Längsträger 3 mitsamt der Haltevorrichtung 5 so lange abgesenkt, bis die Schwellenunterseite eine Distanz von etwa 5 bis 8 cm zum Schotterbettniveau 31 aufweist. Die Greifvorrichtung 27 erfaßt die in Richtung des Pfeiles 32 vorderste Schwelle 22 im Übergabebereich 20, indem die beiden vertikalen Greifarme unter Beaufschla­gung der Antriebe 26 an die Schwellenstirnflächen ange­preßt werden. Der Anschlag 30 wird weggeklappt, so daß die erfaßte Schwelle 22 ungehindert unter Beaufschla­gung des Antriebes 28 über die Halteschienen 15 hinaus in Richtung des Pfeiles 32 in die vorderste Position verschiebbar ist (siehe strichpunktiert dargestellte Lage der Ablagevorrichtung 4 in Fig.1). Der Portalrah­men 2 wird kontinuierlich so lange in Richtung des Pfei­les 33 verfahren, bis durch das Wegmeßrad 13 der gewünsch­te Schwellenabstand festgestellt und ein entsprechender Steuerimpuls an die Antriebe 26 abgegeben wird. Diese bewirken eine größere Distanzierung der beiden genann­ten vertikalen Greiferarme der Greifvorrichtung 27, so daß die erfaßte Schwelle 22 die bereits genannte geringe Distanz von etwa 5 bis 8 cm in der richtigen Position zur benachbarten, bereits verlegten Schwelle auf das Schotterbett fällt.

    [0025] In der Zwischenzeit wurde der Anschlag 30 über den ho­rizontalen Schenkel 18 der Halteschiene 15 zurückge­klappt und der Antrieb 24 beaufschlagt. Dieser bewirkt eine Längsverschiebung der Mitnehmer 23 der Schlepp­einrichtung 21, so daß sämtliche auf den Halteschienen 15 gelagerten Schwellen 22 in Richtung zum Übergabe­bereich bis zum Anschlag 30 längsverschoben werden. Sobald dieser durch die vorderste Schwelle 22 berührt wird, erfolgt ein entsprechender Steuerimpuls zum Ab­schalten des Antriebes 24 der Schleppeinrichtung 21. Unter kontinuierlicher Weiterfahrt des Portalrahmens 2 in Richtung des Pfeiles 33 wiederholt sich der beschrie­bene Ablegevorgang, indem die nunmehr vorderste Schwel­le 22 wieder durch die Greifvorrichtung 27 erfaßt, längs­verschoben und nach Erreichen des richtigen Schwellen­abstandes fallengelassen wird. Nach Ablegung der letz­ten, auf der Schwellen-Haltevorrichtung 5 gelagerten Schwelle 22 wird der Portalrahmen 2 wieder über den bereitgestellten Schwellen-Verladewagen verfahren und die oberste Schwellenlage zur weiteren Verlegung abge­hoben.

    [0026] In Fig. 4 und 5 ist in vereinfachter Form ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schwellen-Ablagevorrichtung 34 dargestellt. An den Endbereichen der Halteschienen 35 sind zur Auflage der beiden Längsendbereiche der zu verlegenden Schwelle 36 ausgebildete Abstützleisten 37 angeordnet, die mit Hilfe eines Antriebes 38 jeweils um eine in Längsrichtung der Halteschienen 35 bzw. des Längsträgers verlaufende Achse 39 verschwenkbar sind. Die auf den Halteschienen 35 gelagerten Schwellen 36 werden mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Schleppein­richtung bis zu einem Anschlag 40 verschoben. Nach Erreichen des richtigen Schwellenabstandes unter kon­tinuierlicher Weiterfahrt des Portalrahmens erfolgt über das Wegmeßrad ein entsprechender Impuls an den Antrieb 38, worauf die beiden Abstützleisten 37 in die in Fig.5 mit strichpunktierten Linien dargestellte Lage ver­schwenkt werden. In weiterer Folge fällt die vorderste Schwelle 36 auf das Schotterbett 41. Nach Zurückschwen­ken der beiden Abstützleisten 37 werden wieder sämt­liche Schwellen 36 auf den Halteschienen 35 bis zum Anschlag 40 verschoben.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Verlegen von Schwellen eines Gleises mit wenigstens einem auf Lehrschienen verfahrbaren, einen Längsträger aufweisenden Portal­rahmen, mit einer höhenverstellbaren, zur seitlichen Anlage an beide Schwellenenden ausgebildeten Schwellen-­Haltevorrichtung und einer im Längsendbereich derselben am Längsträger angeordneten Schwellen-Ablagevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Anlage an eine Längsseite einer auf der Schwellen-­Haltevorrichtung (5) befindlichen Schwelle (22) ausge­bildete Schwellen-Schleppeinrichtung (21) vorgesehen ist, die über den vorzugsweise gesamten Längsbereich der Haltevorrichtung (5) mittels eines Antriebes (24) in Richtung zu der endseitig angeordneten Schwellen-­Ablagevorrichtung (4) längsverschiebbar ausgebildet ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schwellen-Schleppeinrichtung (21) aus wenigstens einem zur Anlage an eine Längsseite der auf der Schwellen-Haltevorrichtung (5) gelagerten Schwellen vorgesehenen Mitnehmer (23) gebildet ist, der mit einer am Längsträger (3) angeordneten und über einen Antrieb (24) in Längsrichtung verschieb­baren Endloskette (25) verbunden ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Schwellen-Schleppein­richtung (21) anschließende Schwellen-Ablagevorrich­tung (4) aus einer über einen Antrieb (26) quer zur Längsrichtung des Längsträgers (3) zangenartig ver­stellbaren Schwellen-Greifvorrichtung (27) gebildet ist, die mit Hilfe eines Antriebes (28) in einer Längs­führung (29) verschiebbar gelagert ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Längsführung (29) der Schwellen-­Greifvorrichtung (27) über den einen Längsendbereich der als L-förmige Halteschienen (15) ausgebildeten Schwellen-Haltevorrichtung (5) vorragend ausgebildet ist.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsführung (29) der Schwellen-Greifvorrichtung (27) parallel zu der durch die beiden Halteschienen (15) der Schwellen­Haltevorrichtung (5) gebildeten Schwellen-Transport­ebene ausgebildet und der über Antriebe (14) höhenver­stellbare Längsträger (3) mitsamt der Schleppeinrichtung (21) bis unmittelbar über das Schotterbettniveau der zu verlegenden Schwellen bzw. etwa der Schienenoberkante der Lehrschienen (7) absenkbar ist.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Portalrahmen (2) verbundenes Wegmeßrad (13) zur Beaufschlagung von Querverschiebe-Antrieben (26) der zur gleichzeitigen Anlage an beide Schwellen-Stirnbereiche vorgesehenen Schwellen-Greifvorrichtung (27) ausgebildet ist.
     
    7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Übergabebereich (20) der abzulegenden Schwelle von der Schwellen-Haltevor­richtung (5) auf die Schwellen-Greifvorrichtung (27) ein zur Anlage an die auf den beiden Halteschienen (15) gelagerte Schwelle (22) ausgebildeter und über einen fernsteuerbaren Impuls wegklappbarer Anschlag (30) mit der Schwellen-Haltevorrichtung (5) verbunden ist.
     
    8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Längsträger (3) und der Schwellen-Schleppeinrichtung (21) bzw. der Schwellen-Haltevorrichtung (5) eine Anschlag- bzw. Dämpfungsleiste angeordnet ist, die mit am Längsträger (3) befestigten Antrieben zur Änderung der Distanz in Bezug auf die Halteschienen (15) der Schwellen-Halte­vorrichtung (5) verbunden ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Schwellen-Schleppein­richtung anschließende Schwellen-Ablagevorrichtung (34) aus zwei zur Auflage der beiden Längsendbereiche der zu verlegenden Schwelle (36) ausgebildeten Abstütz­leisten (37) gebildet ist, die im Längsendbereich der L-förmigen Halteschienen (35) angeordnet und mit Hilfe eines Antriebes (38) jeweils um die in Längsrichtung des Längsträgers verlaufende Achse (39) verschwenkbar sind.
     
    10. Verfahren zur kontinuierlichen Verlegung von Schwellen auf eine Schotterbettung, insbesondere mit einer Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von in einer horizontalen Ebene auf einem Verladewagen ange­ordneten Schwellen erfaßt und während des Transportes zur Verlegestelle bis unmittelbar über das Schotter­bettniveau abgesenkt wird, wonach unter kontinuier­licher Weiterfahrt der Schwellen-Verlegeeinrichtung (1) die Schwellen der Reihe nach im gewünschten Schwel­lenabstand abgelegt und gleichzeitig die noch auf der Schwellen-Haltevorrichtung (5) gelagerten Schwellen intermittierend in Richtung zur Verlegestelle ver­schoben werden.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht