(19)
(11) EP 0 422 609 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90119412.6

(22) Anmeldetag:  10.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01F 17/04, H01F 21/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE DK FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 12.10.1989 DE 3934063

(71) Anmelder: VOGT electronic Aktiengesellschaft
D-94128 Obernzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Grohs, Paul, Dr. Dipl.-Ing.
    W-8391 Untergriesbach (DE)
  • Hartmann, Uwe, Ing. grad.
    W-8391 Untergriesbach (DE)
  • Höng, Theo
    W-8391 Obernzell (DE)

(74) Vertreter: Hieke, Kurt 
Stadlerstrasse 3
D-85540 Haar
D-85540 Haar (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zum Linearisieren des Zeilenstroms von Bildsichtgeräten bestimmte Linearitätsspule


    (57) Es wird eine Linearitätsspule zum Linearisieren des Säge­stromes bei Bildsichtgeräten vorgeschlagen, bei der der zur statischen Vormagnetisierung des Spulenkerns 1 dienende Permanentmagnet 3 aus einem hochohmigen Magnetwerkstoff besteht und gleichzeitig als Träger für besondere Anschluß­stifte 4 dient, die jeweils zu mehreren für jedes Ende 2a, 2b der Spulenwicklung 2 vorgesehen werden können, ohne den kompakten raumsparenden Aufbau der Linearitäts­spule zu stören. In den Permanentmagneten kann auch ein Dämpfungswiderstand 5 eingebettet werden, der die Anschluß­stifte bzw. Gruppen von Anschlußstiften 4 für jedes Spulen­ende 2a, 2b innerhalb des Permanentmagneten 3 elektrisch miteinander verbindet und zur Unterdrückung von Eigen­schwingungen der Linearitätsspule dient.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Linearitätsspule gemäß dem einleitenden Teil des Patentanspruchs 1.

    [0002] Linearitätsspulen dieser Art bewirken, daß der die Zeilen­ablenkung besorgende sogenannte Sägestrom nicht wegen der im horizontalen Ablenkkreis vorhandenen Verluste e-­funktionsförmig sondern aufgrund ihrer durch die statische Vormagnetisierung des Ferritkerns erreichten, vom durch­fließenden Strom abhängigen Induktivität linear verläuft. Da der durch die Linearitätsspule fließende Strom Wick­lungsdrähte mit einem Durchmesser in der Größenordnung der zum Spulenanschluß in der Printplatte vorgesehenen Löcher erfordert, wurden in naheliegender Weise bisher die Wicklungsenden direkt als Spulenanschlußstifte ausge­bildet. Dies hat sich jedoch als unvorteilhaft erwiesen, da für jedes Wicklungsende nur ein Anschlußstift und demge­mäß nur eine Lötstelle vorhanden war, die bei der betriebs­bedingten Erwärmung defekt werden konnte, was zur Zerstö­rung bis hin zum Brand des gesamten Geräts führen konnte. Andererseits bot aber die Verwendung der Wicklungsdrahten­den als Anschlußstifte die Möglichkeit, die Spule mit einem einfachen Spulenkörper kompakt und raumsparend zu gestalten.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Linearitäts­spule zu schaffen, die gesonderte Spulenanschlußstifte aufweist und auch mit mehreren Anschlußstiften für jedes Wicklungsende versehen werden kann und die dennoch mit einem einfachen Spulenkörper kompakt und raumsparend ausge­bildet werden kann.

    [0004] Die vorgenannte Aufgabe wird durch die Merkmale des Patent­anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der funk­tionsnotwendige Permanentmagnet unmittelbar als Träger von Spulen-Anschlußstiften verwendet werden kann, wenn er aus einem hochohmigen Magnetmaterial besteht, und daß der Einsatz des Permanentmagneten zu dem neuen weiteren Zweck als die Anschlußstifte tragender Spulensockel eine besonders einfache Gestaltung der übrigen Spulenteile einschließlich des Spulenkörpers ermöglicht.

    [0006] Die Unteransprüche 2 bis 5 betreffen vorteilhafte Maßnahmen im Zusammenhang mit den Anschlußstiften.

    [0007] Über die Verbesserung der Anschlußmöglichkeit der Lineari­tätsspule ermöglicht das der Erfindung zugrundeliegende prinzipielle Konzept des Einsatzes des Permanentmagneten unmittelbar als Träger von Spulenteilen noch einen weiteren gravierendenden Vorteil:

    [0008] Zur Vermeidung von Eigenresonanzen der Linearitätsspule muß zu dieser stets ein Dämpfungswiderstand parallel geschaltet werden, an den aus Sicherheitsgründen hohe Anforderungen gestellt werden (sog. Sicherheitswider­stand), obwohl er in seiner Normalfunktion kaum belastet wird. Dieser Widerstand wurde bisher separat auf der Print­platte hinzugefügt und mußte unter Zugrundelegung seines Verhaltens im gestörten Betrieb bestimmte Anforderungen erfüllen. Ein solcher Widerstand ist teuer, und die bishe­rige separate Anordnung erforderte einen gesonderten Ar­beitsgang für das Montieren und Platz auf der gedruckten Schaltung.

    [0009] Gemäß Anspruch 6 kann der aus einem hochohmigen Magnetmate­rial bestehende Permanentmagnet auch als Träger für einen in ihn eingebetteten Dämpfungswiderstand herangezogen werden, der die dem einen Wicklungsende zugeordneten An­schlußstifte mit den dem anderen Wicklungsende zugeordneten verbindet. Aufgrund seiner Einbettung in das Material des Permanentmagneten ist der Dämpfungswiderstand von gut wärmeleitendem Material umgeben, und erkann infolge des Sauerstoffabschlusses auch im gestörten Betrieb nicht brennen, so daß ein billiger Widerstand kleiner Leistung verwendet werden kann. Überdies entfällt der separate Montageprozess an der gedruckten Schaltung.

    [0010] Die erfindungsgemäße Spule kann kostengünstig vollautoma­tisch gefertigt werden, und zwar auch mit dem eingebauten Dämpfungswiderstand.

    [0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfin­dungsgemäßen Linearitätsspule dargestellt.

    [0012] Die Abbildung 1 zeigt die Linearitätsspule in perspektivi­scher Ansicht, und die Abbildungen 2 und 3 geben die Spule in Seitenansicht bzw. in Ansicht von unten wieder.

    [0013] Die Linearitätsspule gemäß Abb. 1 bis 3 weist einen Spulen­körper 1 aus Ferrit in Form einer Garnrolle, eine darauf gewickelte Spulenwicklung 2 mit Wicklungsenden 2a und 2b und einen Permanentmagneten 3, in den Anschlußstifte 4 sowie ein Dämpfungswiderstand 5 eingespritzt sind, auf. Der Permanentmagnet 3 bildet den Sockel der Linearitäts­spule und ist auf seiner unteren freien Stirnseite mit Abstandsnocken 6 versehen.

    [0014] Es sind insgesamt vier Anschlußstifte 4 vorgesehen, die paarweise jeweils in Form eines Bügels zusammengefaßt sind, wobei der eine Bügel 4a mit dem einen Wicklungsende 2a und der andere Bügel 4b mit dem anderen Wicklungsende 2b verbunden ist. Wie am besten aus Abb. 3 ersichtlich, ist der Dämpfungswiderstand 5 zwischen den Stegteilen der Bügel 4a, 4b angeordnet und mit diesen elektrisch verbunden. Die Anschlußdrähte sind so konfigu­riert, daß sie eine Verdrehsicherung durch entsprechend unterschiedlichen Abstand gewährleisten. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird dieser unterschiedliche Abstand dadurch erreicht, daß die Bügel 4a, 4b unterschiedliche Breiten haben.

    [0015] Die Linearitätsspule gemäß Abb. 1 - 3 hat gegenüber den bekannten Spulen folgende gravierende Vorteile:

    1) Der Spulenstrom wird auf 2 x 2 Anschlußstifte 4 ver­teilt, womit eine erhöhte Sicherheit gegen Brandgefahr und eine bessere mechanische Verankerung in der Print­platte erreicht werden; deshalb kann auch auf eine besondere Schnappvorrichtung verzichtet werden.

    2) An die Stelle des bisher von der Spule gesonderten Dämpfungswiderstandes mit Sicherheitseigenschaften, der einen separaten Montageprozeß erforderte, ist ein in die Spule integrierter, vollautomatisch in die Spule einbaubarer und von gut wärmeleitendem Mate­rial umspritzter billiger Widerstand kleiner Leistung getreten, der infolge des durch die Einbettung in das Material des Permanentmagneten bewirkten Sauer­stoffabschlusses auch im gestörten Betrieb nicht bren­nen kann.

    3) Der Platzbedarf auf der Printplatte wird wegen des nicht mehr benötigten gesonderten Sicherheitswiderstan­des geringer.




    Ansprüche

    1. Zum Linearisieren des Zeilenstroms von Bildsichtgeräten bestimmte Linearitätsspule mit einem Permanentmagneten (3) zum statischen Vormagnetisieren des Spulenkerns (1), dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (3) aus einem hochohmigen Magnetwerkstoff besteht und gleichzeitig als Träger von mit der Spulenwicklung (2) verbundenen Spulenanschlußstiften (4) dient.
     
    2. Linearitätsspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß für jedes Ende (2a,2b) der Spulenwicklung (2) mindestens zwei Anschlußstifte (4) vorgesehen sind.
     
    3. Linearitätsspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Anschlußstifte (4) in das Material des Permanentmagneten (3) eingebettet sind.
     
    4. Linearitätsspule nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Anschlußstifte (4) paarweise als Drahtbügel (4a,4b) ausgeführt sind.
     
    5. Linearitätsspule nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, daß die Drahtbügel (4a.4b) unterschiedliche Brei­ten aufweisen.
     
    6. Linearitätsspule nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß der Permanentmagnet (3) auch als Träger für einen in ihn eingebetteten Dämpfungswiderstand (5) dient, der elektrisch zwischen die dem einen Wicklungsende (2a) zugeordneten Anschluß­stifte (4) einerseits und die dem anderen Wicklungsende (2b) zugeordneten Anschlußstifte (4) andererseits geschaltet ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht