[0001] Die Erfindung betrifft eine changierende Auftragwalze eines Farbwerks einer Druckmaschine
mit einer beidseits in Lagern drehbar gelagerten Walzenwelle und mit einem Walzenmantel,
der über Lager relativ zu der Welle drehbar und axial verschiebbar an der Welle gehalten
ist, wobei drehfest auf der Welle Anschläge für die Begrenzung der Axialbewegung des
Walzenmantels befestigt sind und der Walzenmantel über eine an ihm anliegende Reibwalze
auf Drehung angetrieben und axial verschoben werden kann.
[0002] Nach diesem Prinzip arbeitende changierende Auftragwalzen sind seit langem bekannt.
Als ein Beispiel aus neuerer Entwicklung sei auf die europäischen Patentschrift 143
240 hingewiesen, die eine spezielle Ausgestaltung einer solchen changierenden Auftragwalze
beschreibt, wobei die Axialverschiebung des Walzenmantels gegen Federn erfolgt. Die
Anschläge sind hierbei innerhalb des Walzenmantels angeordnet. Diese Konstruktion
ist verhältnismäßig aufwendig, insbesondere bedingt durch die beiden Federn mit ihren
Anschlägen. Noch stärker fällt nachteilig ins Gewicht, daß dort hochwertige Lager
zwischen der Walzenwelle und dem Walzenmantel eingesetzt werden müssen, weil diese
Lager nicht nur die Axialverschiebung des Mantels gegenüber der Welle ermöglichen
müssen, sondern darüber hinaus auch Drehzahlunterschiede zwischen der Walzenwelle
und dem Walzenmantel zwischen Null und der maximalen Drehzahl des Walzenmantels aufnehmen
müssen. So sind dort zwei Lagersysteme im Inneren der Auftragwalze vorgesehen, nämlich
ein Nadellagersystem und ein Kugellagersystem. Beide Lager systeme sind für die Wartung
aber nur schwer zugänglich, was ein weiterer Nachteil dieses bekannten Systems ist.
[0003] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine changierende
Auftragwalze mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, die sich insbesondere
durch eine fühlbare konstruktive Verbesserung auszeichnet. Insbesondere sollen Lagerungen
zwischen der Welle und dem Mantel verwendet werden können, die kostengünstig hergestellt
werden können und an deren Wartung, auch über eine lange Betriebsdauer, nur geringe
Anforderungen gestellt werden.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die als
Stellringe ausgebildeten Anschläge außerhalb des Walzenmantels auf der Walzenwelle
befestigt sind und an ihren zu der Auftragwalze weisenden Innenflächen Reibflächen
haben, die mit Gegenreibflächen an den Stirnseiten des Walzenmantels zusammenarbeiten
derart, daß bei einer Anlage einer der Gegenreibflächen des Walzenmantels an der gegenüberliegenden
Reibfläche des zugeordneten Stellrings die Walzenwelle von dem angetriebenen Walzenmantel
auf Drehung angetrieben wird.
[0005] Durch diese einfachen Maßnahmen erreicht man einen synchronen oder doch praktisch
synchronen Antrieb zwischen dem Walzenmantel 4 und der Walzenwelle 2, so daß das Lager
zwischen diesen beiden Bauteilen im Betrieb praktisch nur noch für die axiale Verschiebbarkeit
des Mantels relativ zur Welle sorgen muß; während des Betriebs treten praktisch keine
oder nur sehr geringe Drehzahlunterschiede zwischen diesen beiden Bauteilen auf.
[0006] Die einander gegenüberliegenden Flächen der Stellringe und des Walzenmantels brauchen
nicht mit gesonderten Reibbelägen zu versehen sein, obgleich dies durchaus möglich
ist, wenn man eine besonders hohe Reibkraft übertragen will. Im allgemeinen wird
es genügen, wenn diese Bauteile (Stellringe einerseits und Walzenmantel andererseits)
mit ihren herkömmlich bearbeiteten, metallischen Flächen aneinander anliegen, weil
auch dann eine ausreichende Reibungskraft zwischen diesen Teilen übertragen wird,
um die Welle synchron oder praktisch synchron mit dem Mantel mitzunehmen.
[0007] Es wird bevorzugt, wenn die Stellringe auf der Walzenwelle stufenlos verstellbar
und klemmbar sind, wodurch dann der axiale Hub der Auftragswalze entsprechend eingestellt
wird, und zwar in Abhängigkeit vom axialen Hub der an ihr anliegenden Reibwalze.
[0008] Die Deformation der feinsten Rasterpunkte, wie sie beim Druckvorgang beim Einsatz
von mehreren verreibenden Auftragwalzen in einem Farbwerk vorkommt, tritt bei der
erfindungsgemäßen Anordnung nicht mehr auf. Es können beispielsweise vier verreibende
(changierende) Auftragwalzen eingesetzt werden, ohne daß die Qualität des Drucks
leidet.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
aus dem sich weitere wichtige Merkmale ergeben. Die Figur zeigt schematisch einen
Längsschnitt durch die wesentlichen Bauelemente einer erfindungsgemäßen Auftragwalze
mit einer an ihr anliegenden Reibwalze und einem an ihr anliegenden Plattenzylinder.
[0010] In maschinenfesten Lagern 1 ist eine Walzenwelle 2 drehbar gelagert. Auf ihr sitzen
beidseits Stellringe 3 auf, die stufenlos verstellbar auf der Welle 2 befestigt werden
können.
[0011] Ein Walzenmantel 4 ist auf die Welle 2 aufgeschoben. Der Mantel 4 kann über Lager
5 relativ zur Welle gedreht und in Richtung des Doppelpfeiles 6 axial verschoben werden.
[0012] Am Außenumfang des Mantels 4 liegt eine Reibwalze 7 an, die im Farbwerk der betreffenden
Druckmaschine auf Drehung angetrieben wird und die in Richtung des Pfeiles 6 axial
verschoben wird (changiert). Diese Drehbewegung und die axiale Verschiebung wird von
der Reibwalze 7 auf den Mantel 4 der Auftragwalze übertragen, wobei die Auftragwalze
zwischen den beiden als Anschläge dienenden Stellringe 3 axial verschoben wird.
[0013] Zwischen den Innenseiten der Stellringe 3 und den gegenüberliegenden Stirnseiten
des Mantels 4 sind Reibflächen 8 bzw. Gegenreibflächen 9 ausgebildet.
[0014] Die Figur zeigt rechts, wie die Reibflächen und Gegenreibflächen aneinander anliegen
und dadurch wird die Welle 2 mitgenommen. Dadurch wird also die Drehzahl der Welle
stets wieder mit der Drehzahl des Mantels synchronisiert und die Welle dreht sich
in den Lagern mit. Eine Axiallagerung, wie sie bei einem bekannten System notwendig
war, entfällt hierdurch.
[0015] Die Figur zeigt auch einen Plattenzylinder 10, an dessen Umfang die changierende
Auftragwalze anliegt.
[0016] Vorzugsweise sitzen auf der Welle 2 stirnseitig der Auftragwalze Ringe 11, z.B. aus
Gummi oder Kunststoff, auf, die als Verschleißteile beim Auftreffen der Auftragwalze
auf den betreffenden Stellring 3 als Dämpfungsglied und zur Erhöhung der Reibung dienen.
Die Ringe drehen sich mit dem Walzenmantel und sind an ihm auswechselbar befestigt.
1. Changierende Auftragswalze eines Farbwerks einer Druckmaschine mit einer beidseits
in Lagern drehbar gelagerten Walzenwelle (2) und mit einem Walzenmantel (4), der über
Lager (5) relativ zu der Welle (2) drehbar und axial verschiebbar an der Welle (2)
gehalten ist, wobei drehfest auf der Welle (2) Anschläge für die Begrenzung der Axialbewegung
des Walzenmantels (4) befestigt sind und der Walzenmantel (4) über eine an ihm anliegende
Reibwalze (7) auf Drehung angetrieben und axial verschoben werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Stellringe (3) ausgebildeten Anschläge außerhalb des Walzenmantels (4)
auf der Walzenwelle (2) befestigt sind und an ihren zu der Auftragswalze weisenden
Innenflächen Reibflächen (8) haben, die mit Gegenreibflächen (9) an den Stirnseiten
des Walzenmantels (4) zusammenarbeiten derart, daß bei einer Anlage einer der Gegenreibflächen
(9) des Walzenmantels (4) an der gegenüberliegenden Reibfläche (8) des zugeordneten
Stellrings (3) die Walzenwelle (2) von dem angetriebenen Walzenmantel (4) auf Drehung
angetrieben wird.
2. Changierende Auftragswalze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenreibflächen (9) an gesonderten Ringen (11) ausgebildet sind.
3. Changierende Auftragwalze nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringe (11) aus Gummimaterial oder aus Kunststoff bestehen.
4. Changierende Auftragwalze nach einem der Ansprüche 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellringe (3) auf der Walzenwelle (2) stufenlos verstellbar und klemmbar
sind.