[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Entstapelgerät zum Abnehmen eines Teilstapels
von einem auf einer Tragfläche stehenden Blätterstapel, mit einer Tischplatte, einer
Horizontalverstelleinrichtung zum Ausführen von horizontalen Relativbewegungen zwischen
der Tischplatte und der genannten Tragfläche, einer eine obere Zangenbacke und einen
Zangenunterteil aufweisenden Zange zum Erfassen und Halten eines Randes eines Teilstapels
und einer Vertikalverstelleinrichtung zum Ausführen von vertikalen Relativbewegungen
zwischen der Tischplatte und der Zange einerseits und der Tragfläche anderseits.
[0002] In einem bekannten Entstapelgerät dieser Art (siehe CH-A-582 104) besteht der Zangenunterteil
aus einer messerartigen unteren Zangenbacke, welche durch horizontales Verschieben
der Zange in einen Blätterstapel eingestochen werden kann, während die obere Zangenbacke
auf der Oberseite des Stapels aufliegt und auf dieser gleitet. Die Zange erfasst so
einen Rand eines Teilstapels vorbestimmter Dicke, entsprechend dem eingestellten Abstand
von der oberen Zangenbacke zur unteren Zangenbacke. Die Zange kann dann gehoben werden,
um den erfassten Teilstapelrand vom verbleibenden Rest des Blätterstapels abzuheben,
und dann kann die Tischplatte zwischen den Teilstapel und den verbleibenden Rest
des Blätterstapels hineingeschoben werden, so dass sich der Teilstapel auf die Tischplatte
legt.
[0003] Ein Nachteil des bekannten Entstapelgerätes besteht darin, dass durch die scharfe
Kante und/oder Spitze der messerartigen unteren Zangenbacke einzelne Blätter beschädigt
werden können, wenn die untere Zangen backe eine Stelle eines Randes eines relativ
dicken, schweren Teilstapels so weit vom Rest des Blätterstapels abhebt, dass die
Tischplatte anschliessend zwischen den Teilstapel und den Rest des Blätterstapels
hineingeschoben werden kann. Die scharfe Kante und/oder Spitze der unteren Zangenbacke
sind jedoch unerlässlich, damit diese in den Blätterstapel eingestochen werden kann.
Ferner besteht in dem bekannten Entstapelgerät die Gefahr, dass die obere Zangenbacke
das oberste Blatt oder die obersten Blätter des Stapels verschiebt, wenn sie beim
Einstechen der unteren Zangenbacke in den Blätterstapel auf der Oberseite des Stapels
gleitet.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das eingangs angegebene Entstapelgerät so
auszubilden, dass die Nachteile des bekannten Entstapelgerätes vermieden werden können
und insbesondere auch der Rand von relativ dicken und schweren Teilstapeln ohne Beschädigungen
der Blätter abgehoben werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Zangenunterteil eine
Messerführung, ein horizontales Messer und eine Messerantriebseinrichtung zum Bewirken
von horizontalen Bewegungen des Messers bezuglich der Messerführung sowie neben dem
Messer wenigstens ein Tragelement und eine Tragelement-Verstelleinrichtung zum Ausführen
von horizontalen Bewegungen des Tragelementes bezüglich der Messerführung enthält
und dass die Zange ferner eine Tragelement-Hubeinrichtung zum Ausführen von vertikalen
Bewegungen des Tragelementes bezüglich des Messers besitzt.
[0006] Im erfindungsgemässen Entstapelgerät lassen sich Beschädigungen der Blätter durch
das Messer beim Abheben eines Teilstapelrandes vermeiden, wenn zwischen der Zange
mit dem Messer und der Auflagefläche mit dem Blätterstapel, nachdem das Messer bei
auf der Oberseite des Blätterstapels aufliegender oberer Zangenbacke in den Blätterstapel
horizontal eingestochen worden ist, zunächst nur eine ganz kleine vertikale Relativbewegung
bewirkt wird. Die Umlenkung des Teilstapelrandes an den Kanten und Rändern des Messers
ist dann noch klein. Ausserdem liegt der Teilstapel in vergleichsweise kleinem Abstand
vor dem Messer und seitlich neben dem Messer immer noch auf dem Reststapel auf, so
dass das vom Messer zu tragende Teilstapelgewicht noch nicht gross ist. In den durch
die kleine vertikale Relativbewegung gebildeten Spalt zwischen dem Teilstapelrand
und dem Reststapel können dann neben dem Messer die Tragelemente geschoben werden,
welche keine scharfen Kanten aufzuweisen brauchen und auch kräftiger ausgebildet
sein können als das Messer. Anschliessend können die Tragelemente bezuglich des Messers
gehoben werden, so dass die Tragelemente dann praktisch allein den Teilstapelrand
tragen und ihn mit einer vorbestimmten Kraft gegen die obere Zangenbacke klemmen.
Dann kann das Messer zuruckgezogen werden und kann eine weitere vertikale Relativbewegung
zwischen der Zange und der Auflagefläche mit dem Blätterstapel bewirkt werden, um
den Spalt zwischen dem Teilstapelrand und dem Reststapel im Bereich der Zange so weit
zu vergrössern, dass der Spalt die Tischplatte aufnehmen kann.
[0007] Anschliessend kann dann eine horizontale Relativbewegung zwischen der Tischplatte
einerseits und der Auflagefläche mit dem Blätterstapelsowie der Zange anderseits bewirkt
werden, indem entweder die Tischplatte zwischen den von der Zange gehaltenen Teil
stapel und den Reststapel eingefahren wird oder der Teilstapel von der Zange auf die
Tischplatte gezogen wird und gleichzeitig der Reststapel unter die Tischplatte gefahren
wird, so dass der Teilstapel vollständig auf die Tischplatte zu liegen kommt.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Entstapelgerätes wird nachstehend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
Fig. 1 schematisch eine perspektivische Teilansicht eines Entstapelgerätes,
Fig. 2 in grösserem Massstab eine Seitenansicht der Zange des Entstapelgerätes, im
Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 3,
Fig. 3 eine Ansicht der Zange von links, im Schnitt nach der Linie III - III in Fig.
2,
Fig. 4 in kleinerem Massstab eine schematische Vorderansicht von Teilen des Entstapelgerätes
und eines Blätterstapels, von dem ein Teilstapel abgenommen werden soll, und die
Fig. 5 bis 17 gleiche Ansichten wie Fig. 4 bei jeweils anderen Stellungen der Teile
im Verlauf des Abnehmens eines Teilstapels.
[0009] Das dargestellte Entstapelgerät dient zum Abnehmen eines Teilstapels von einem auf
einer Tragfläche stehenden Blätterstapel mittels einer Tischplatte 1. Die Tragfläche
kann der Fussboden oder die Oberseite einer auf dem Fussboden liegenden Palette 2
sein, auf der ein Papierblätterstapel 3 steht (Fig. 4).
[0010] Das Gerät enthält eine Horizontalverstelleinrichtung zum Ausführen von horizontalen
Relativbewegungen zwischen der Tischplatte 1 und der Tragfläche bzw. der Palette
2. Die Horizontalverstelleinrichtung besteht im dargestellten Gerät aus einer an einem
Maschinenständer 4 gehaltenen Tischführung 5 (Fig. 1), an welcher die Tischplatte
1 horizontal verschiebbar angeordnet ist, und aus einem Antriebsmittel (nicht dargestellt)
zum Bewirken von horizontalen Verschiebungen der Tischplatte längs der Tischführung.
Stattdessen (oder zusätzlich) könnte aber auch die Palette 2 durch ein Antriebsmittel
längs einer Führung (nicht dargestellt) horizontal verschiebbar sein.
[0011] Das Gerät enthält ferner eine Zange mit einer oberen Zangenbacke 6 und einem Zangenunterteil
7 zum Erfassen und Festhalten eines Teilstapels von dem Blätterstapel 3 sowie eine
Vertikalverstelleinrichtung zum Ausführen von vertikalen Relativbewegungen zwischen
der Tischplatte 1 und der Zange 6, 7 einerseits und der Palette 2 anderseits. Die
Vertikalverstelleinrichtung besteht im dargestellten Gerät aus vertikalen Führungen
(nicht dargestellt) am Maschinenständer 4, längs denen die von einem Schlitten gebildete
Tischführung 5 durch ein nicht dargestelltes Antriebsmittel vertikal verschiebbar
ist. Stattdessen (oder zusätzlich) könnte aber auch die Palette 2 oder ein Träger
für dieselbe längs einer nicht dargestellten vertikalen Führung durch ein nicht dargestelltes
Antriebsmittel vertikal heb- und senkbar geführt sein.
[0012] Die Zange 6, 7 ist von einem Zangenträger 8 getragen, der gemeinsam mit der Tischplatte
1 heb- und senkbar am Maschinenständer 4 angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Zangenträger
8 an einem zweiten Schlitten 9 angeordnet, der ebenfalls an den vertikalen Führungen
des Maschinenständers 4 geführt ist und der bezüglich der vom ersten Schlitten gebildeten
Tischführung 5 durch ein Antriebsmittel (nicht dargestellt) heb- und senkbar ist.
Dabei kann der Zangenträger 8 am Schlitten 9 horizontal verschiebbar angeordnet sein
und durch ein Antriebsmittel 10 bezüglich des Schlittens 9 horizontal verschoben werden.
[0013] Der Zangenunterteil 7 enthält eine Messerführung 11 (Fig. 2, 3), in der ein horizontales
Messer 12 horizontal verschiebbar geführt ist. Auf der Messerführung 11 ist ein Pneumatikzylinder
13 befestigt, der das Messer 12 bezüglich der Messerführung 11 zwischen der linken
Endlage gemäss Fig. 2 und einer rechten Endlage horizontal verschiebt. In der rechten
Endlage ist das freie Ende des Messers 12 in die Messerführung 11 zurückgezogen. Die
Messerführung 11 ist am unteren Ende einer vertikalen Stange 14 befestigt, deren oberes
Ende an einer Platine 15 befestigt ist. Die Stange 14 ist in einem am Zangenträger
8 befestigten Block 16 frei vertikal verschiebbar geführt. Die Abwärtsbewegung der
Stange 14 bezüglich des Zangenträgers 8 ist durch von der Platine 15 getragene Anschlagelemente
18 und 19 begrenzt, die mit der Oberseite des Blockes 16 bzw. des Zangenträgers 8
zusammenwirken. Während das Anschlagelement 18 starr an der Platine 15 befestigt
ist, ist das Anschlagelement 19 vom Stössel eines auf der Platine 15 befestigten Pneumatikzylinders
20 getragen. Durch Betätigen des Pneumatikzylinders 20 wird das Anschlagelement 19
bezüglich der Platine 15 nach unten bewegt, wodurch die untere Endlage der Platine
15 und der Stange 14 bezüglich des Zangenträgers 8 nach oben verstellt wird. Die Platine
15 trägt auch die obere Zangenbacke 6. Der vertikale Abstand zwischen der oberen Zangenbacke
6 und der Messerführung 11 bzw. dem Messer 12 ist einstellbar, in der dargestellten
Ausführungsform durch Drehen einer in der Platine 15 drehbar gelagerten Schraube 21
(Fig. 2), die in eine Hülse 22 geschraubt ist, an deren unterem Ende die obere Zangenbacke
6 befestigt ist. Natürlich darf sich die Hülse 22 nicht mit der Schraube 21 drehen;
um das zu erreichen, ist auf der Hülse 22 eine Lasche 23 befestigt, welche auf der
Stange 14 vertikal verschiebbar geführt ist.
[0014] Der Zangenunterteil 7 enthält ferner neben dem Messer 12 wenigstens ein Tragelement.
In der dargestellten Ausführungsform ist auf beiden Seiten des Messers 12 je ein
Tragelement 24 bzw. 25 (Fig. 2, 3) angeordnet. Die Tragelemente 24 und 25 sind in
einer Tragelementführung 26 horizontal verschiebbar geführt. Auf der Tragelementführung
26 ist für jedes Tragelement 24, 25 je ein Pneumatikzylinder 27 bzw. 28 befestigt,
der das Tragelement bezüglich der Tragelementführung 26 zwischen der linken Endlage
gemäss Fig. 2 und einer rechten Endlage horizontal verschiebt. In der rechten Endlage
sind die freien Enden der Tragelemente 24 und in die Tragelementführung 26 zurückgezogen.
Die Tragelementführung 26 und die Pneumatikzylinder 27 und 28 bilden eine Tragelement-Verstelleinrichtung
zum Ausführen von horizontalen Bewegungen jedes Tragelementes bezüglich der Messerführung
11. Die Tragelementführung 26 ist auf der die Messerführung 11 tragenden Stange 14
vertikal verschiebbar geführt, und auf der Platine 15 ist ein Pneumatikzylinder 29
mit einer Zugstange 30 (Fig. 2) befestigt, an deren unterem Ende die Tragelementführung
26 befestigt ist. Der Pneumatikzylinder 29 und die Mittel zum Führen der Tragelementführung
26 an der vertikalen Stange 14 bilden eine Ausführungsform einer Tragelement-Hubeinrichtung
zum Ausführen von vertikalen Bewegungen der Tragelemente 24 und 25 bezüglich des
Messers 12.
[0015] Mit dem Entstapelgerät können von einem Blätterstapel 3 (Fig. 4), der auf einer Tragfläche
steht, z.B. auf der Palette 2, Teilstapel genau vorwählbarer Dicke bzw. Blattzahl
in der nachstehend anhand der Fig. 4 bis 17 beschriebenen Weise abgenommen werden.
[0016] Die nachstehend beschriebenen Vorgänge werden von einer nicht dargestellten Steuereinrichtung,
welche die entsprechenden Antriebsmittel steuert, automatisch durchgeführt.
[0017] Im Ruhezustand liegt die Platine 15 mit dem Anschlag 18 auf dem Block 16 des Zangenträgers
8 auf, die Tischplatte 1 steht auf irgend einer Höhe, auf der vorher ein Teilstapel
von ihr weggeschoben worden ist, neben dem auf der Tragfläche bzw. Palette 2 (Fig.
4) stehenden Blätterstapel. Das Messer 12 des Zangenunterteils 7 ist in die Messerführung
11 zurückgezogen, und die Tragelemente 24 und 25 sind in die Tragelementführung 26
zurückgezogen.
[0018] Zuerst wird nötigenfalls eine vertikale Relativbewegung zwischen der Tischplatte
1 sowie dem Zangenträger 8 einerseits und der Palette 2 anderseits ausgeführt, in
der dargestellten Ausführungsform durch Heben (oder Senken) der Tischführung 5 längs
der vertikalen Führungen des Maschinenständers 4, bis die obere Zangenbacke 6 wie
in Fig. 4 dargestellt um eine bestimmte Strecke höher steht als die Oberseite des
Blätterstapels 3. Das Erreichen dieser Höhe wird von einer mit der Tischplatte 1 verbundenen
Fotozelleneinrichtung 31 (Fig. 4) festgestellt, die ein Signal abgibt, wenn sie
die Oberseite des Blätterstapels 3 erreicht.
[0019] Dann wird wenigstens der Zangenträger 8 horizontal nach links bewegt (oder die Tragfläche
2 mit dem Blätterstapel 3 nach rechts), bis wie in Fig. 5 gezeigt die obere Zangenbacke
6 vertikal über dem Blätterstapel 3 steht und die Messerführung 11 sowie die Tragelementführung
26 in kleinem Abstand neben dem Blätterstapel 3 stehen. Der Zangenträger 8 kann durch
Verschieben bezüglich des Schlittens 9 mittels des Hydraulikzylinders 10 (Fig. 1)
nach links bewegt werden; er könnte aber auch horizontal unverschiebbar mit der Tischplatte
1 verbunden sein und gemeinsam mit dieser bezüglich der Tischführung 5 nach links
bewegt werden. Das Erreichen der Stellung gemäss Fig. 5 kann beispielsweise von einer
in der Tragelementführung 26 angeordneten Fotozelleneinrichtung 32 (Fig. 3) angezeigt
werden, welche den Abstand zwischen der Tragelementführung 26 und dem Blätterstapel
3 feststellt.
[0020] Dann wird wieder eine vertikale Relativbewegung zwischen der Tischplatte 1 und dem
Zangenträger 8 einerseits und der Palette 2 anderseits ausgeführt, in der dargestellten
Ausführungsform durch Senken der Tischführung 5 und des zweiten Schlittens 9 längs
dem Maschinenständer 4, bis die obere Zangenbacke 6 wie in Fig. 6 gezeigt auf der
Oberseite des Blätterstapels 3 aufliegt. Wenn die Oberseite des Blätterstapels 3 mit
der oberen Zangenbacke 6 in Berührung kommt, hebt sie über diese die Platine 15 mit
dem Anschlag 18 geringfügig vom Block 16 ab. Das wird von einem im Block 16 angeordneten
Schalter 33 (Fig. 2, 3) festgestellt, der die Abwärtsbewegung der beiden Schlitten
5 und 9 stoppt. Die obere Zangenbacke 6 liegt nun mit einer vorbestimmten Kraft,
entsprechend dem Gewicht der Platine 15 und der an dieser befestigten Teile, auf dem
Blätterstapel 3 auf. Gewünschtenfalls kann man die vorbestimmte Auflagekraft durch
Gewichtsbelastungs- oder -entlastungsmittel ändern. Als Beispiel für ein solches Mittel
ist in Fig. 3 schematisch eine Druckfeder 34 dargestellt, die in einer in der Platine
15 höhenverstellbar befestigten Hülse 35 gehalten ist und deren unteres Ende auf
der Oberseite des Zangenträgers 8 aufliegt. Die Druckfeder 34 überträgt einen Teil
des Ge wichtes der Platine 15 und der von dieser getragenen Teile direkt auf den
Zangenträger 8. Die Grösse des von der Druckfeder 34 aufgenommenen Teils dieses Gewichtes
kann durch Höhenverstellung der Hülse 35 bezüglich der Platine 15 geändert werden.
[0021] Danach wird der Pneumatikzylinder 13 (Fig. 2, 3) betätigt, um das Messer 12 wie in
Fig. 7 gezeigt horizontal in den Blätterstapel 3 einzustechen. Die Einstechstelle
liegt um eine Strecke unter der Oberseite des Blätterstapels 3, die gleich dem durch
Drehen der Schraube 21 (Fig. 2) eingestellten vertikalen Abstand des Messers 12 von
der oberen Zangenbacke 6 ist. Dieser Strecke entspricht wegen der vorbestimmten Auflagekraft
der oberen Zangenbacke 6 praktisch genau eine bestimmte Zahl von Einzelblättern des
Stapels 3.
[0022] Anschliessend werden die Platine 15 und damit über die Stange 14 die Messerführung
11 und das Messer 12 um eine erste vorbestimmte, kleine Strecke gehoben, z.B. durch
Heben der Tischführung 5 und des zweiten Schlittens 9 und damit des Zangenträgers
8. Durch diese Aufwärtsbewegung hebt das Messer 12 einen ihm benachbarten Bereich
des Randes eines Teilstapels 3.1 geringfügig vom restlichen Blätterstapel 3.2 ab,
wie in Fig. 8 gezeigt.
[0023] In den so gebildeten Spalt zwischen einem Bereich des Randes des Teilstapels 3.1
und dem Reststapel 3.2 werden dann wie in Fig. 9 gezeigt durch Betätigen der Pneumatikzylinder
27, 28 (Fig. 3) die Tragelemente 24, 25 eingeführt.
[0024] Anschliessend werden durch Betätigen des Tragelement-Hubzylinders 29 die Tragelementführung
26 und damit die Tragelemente 24 und 25 mit einer vorbestimmten Kraft bezüglich der
Messerführung 11 nach oben bewegt, um den genannten Bereich des Randes des Teilstapels
3.1 gegen die obere Zangenbacke 6 festzuklemmen. Die Tragelemente 24 und 25 liegen
danach wie in Fig. 10 gezeigt höher als das Messer 12 und tragen allein den Rand des
Teilstapels 3.1.
[0025] Danach wird das Messer 12 durch Betätigen des Pneumatikzylinders 13 in die Messerführung
11 zurückgezogen. Dann werden die Tischführung 5 und der zweite Schlitten 9 weiter
um eine zweite vorbestimmte Strecke nach oben bewegt, um durch Heben der Platine 15
den Spalt zwischen der Tragfingerführung 26 bzw. der Messerführung 11 und der Oberseite
des Reststapels 3.2 so weit zu machen, dass die Tischplatte 1 in den Spalt eingeführt
werden kann, und um die Tischplatte 1 auf die Höhe dieses Spaltes zu heben, wie in
Fig. 11 gezeigt.
[0026] Dann wird eine horizontale Relativbewegung zwischen der Tischplatte 1 einerseits
und der Palette 2 sowie dem Zangenträger 8 anderseits ausgeführt, in der dargestellten
Ausführungsform der Erfindung dadurch, dass die Tischplatte 1 längs der Tischführung
5 horizontal nach links verschoben wird. Die Tischplatte 1 tritt mit ihrem linken
Rand, vor welchem vorzugsweise eine drehbare Trennwalze 36 angeordnet ist, die nun
angetrieben wird, in den Spalt zwischen dem von den Tragelementen 24 und 25 getragenen
Bereich des Randes des Teilstapels 3.1 und der Oberseite des Reststapels 3.2. Die
Tischplatte 1 mit der Trennwalze 36 hebt dabei auch die von den Tragelementen 24,
25 entfernteren Bereiche des rechten Randes des Teilstapels 3.1, welche Bereiche zunächst
noch nach unten hängen (unter Umständen bis auf die Oberseite des Reststapels 3.2),
auf die Oberseite der Tischplatte. Gleichzeitig mit dem horizontalen Verschieben
der Tischplatte 1 längs der Tischführung 5 kann die Tischführung 5 - und mit dieser
auch der zweite Schlitten 9 - längs des Maschinenständers 4 etwas nach oben bewegt
werden, so dass die Trennwalze 36 und die Tischplatte 1 schräg ansteigend in den Spalt
zwischen dem Teilstapel 3.1 und dem Reststapel 3.2 hineinlaufen. In Fig. 12 ist die
Tischplatte 1 zwischen den Teilstapel 3.1 und den Reststapel 3.2 eingeführt dargestellt.
Der im Bereich der Tragelemente 24, 25 liegende Bereich des rechten Randes des Teilstapels
3.1 ist zwischen den Tragelementen und der oberen Zangenbacke 6 festgeklemmt, während
die von den Tragelementen 24, 25 entfernteren Bereiche des Teilstapels 3.1 nun auf
der Tischplatte 1 liegen.
[0027] Nun kann gewünschtenfalls der Zangenträger 8 durch den Hydraulikzylinder 10 längs
des Schlittens 9 nach rechts verschoben werden, so dass die Zange 6, 7 die Teilstapel
3.1 weiter auf die Tischplatte 1 zieht, wie in Fig. 13 dargestellt.
[0028] Dann wird der Pneumatikzylinder 29 betätigt, um die Tragelementführung 26 und damit
die Tragelemente 24, 25 bezüglich der Messerführung 11 und der oberen Zangenbacke
6 wieder nach unten zu bewegen, wie in Fig. 14 dargestellt. Dadurch wird die Klemmung
des Randes des Teilstapels 3.1 zwischen den Tragelementen 24, 25 und der oberen Zangenbacke
6 aufgehoben.
[0029] Danach werden die Ineumatikzylinder 27 und 28 betätigt, um die Tragelemente 24 und
25 unter dem Rand des Teilstapels 3.1 wegzuziehen, so dass auch dieser Rand des Teilstapels
3.1 auf die Tischplatte 1 fällt, wie in Fig. 15 gezeigt.
[0030] Anschliessend wird eine vertikale Relativbewegung zwischen der Platine 15 und der
Tischplatte 1 ausgeführt, um den Zangenunterteil 7 über die Höhe des auf der Tischplatte
1 liegenden Teilstapels 3.1 zu heben, wie in Fig. 16 dargestellt. In der dargestellten
Ausführungsform wird zu diesem Zweck der Pneumatikzylinder 20 betätigt, um die Platine
15 bezüglich des Zangenträgers 8 nach oben zu verstellen. Zusätzlich kann auch noch
der Zangenträger 8 selbst nach oben bewegt werden, indem der zweite Schlitten 9 (Fig.
1) bezüglich des die Tischführung bildenden ersten Schlittens 5 längs des Maschinenständers
4 nach oben bewegt wird.
[0031] Eine erneute horizontale Relativbewegung zwischen der Tischplatte 1 und der Palette
2 - durch horizontales Verschieben der Tischplatte 1 längs der Tischführung 5 - bringt
dann die Tischplatte 1 in ihre Ausgangslage bezüglich des Reststapels 3.2 zurück,
wie in Fig. 17 gezeigt. Der Teilstapel 3.1 kann dann von der Tischplatte 1 weggeschoben
werden. Danach wird die Platine 15 wieder auf den Zangenträger 8 gesenkt, durch Betätigen
des Pneumatikzylinders 20, und wird ggf. der zweite Schlitten 9 wieder auf den ersten
Schlitten 5 gesenkt. Das Entstapelgerät ist dann wieder bereit zum Abnehmen eines
neuen Teilstapels vom Reststapel 3.2.
[0032] Ein zusätzlicher Vorteil der Konstruktion und Betriebsweise des erfindungsgemässen
Entstapelgerätes besteht darin, dass das Entstapelgerät ohne weiteres für die parallele
Bearbeitung von gleichzeitig zwei (oder auch mehr) Blätterstapeln ausgebaut werden
kann. Das in den Zeichnungen dargestellte Entstapelgerät enthält nur eine von einer
Platine 15 getragene Zange 6, 7 zum Abnehmen von Teilstapeln von nur einem Blätterstapel
3. Man kann aber an dem Zangenträger 8 ohne weiteres einen zweiten Block 16 mit einer
zweiten Zange 6, 7 im Abstand von und parallel zu der ersten Zange 6, 7 und gleich
ausgebildet wie diese anordnen. Dann können auf der Tragfläche 2, z.B. Palette, nebeneinander
zwei Blätterstapel 3 aufgestellt werden. Wenn dann die Tischplatte 1 die beschriebenen
Bewegungen aus führt und dabei die Pneumatikzylinder 13, 27, 28, 29 und 20 der beiden
Zangen jeweils gleichzeitig in der beschriebenen Weise betätigt werden, dann nimmt
das Gerät von beiden Blätterstapeln gleichzeitig je einen Teilstapel genau gleicher
Blattzahl ab, wobei beide Teilstapel gleichzeitig auf die Tischplatte 1 zu liegen
kommen und dann von dieser weitergeschoben werden.
1. Entstapelgerät zum Abnehmen eines Teilstapels von einem auf einer Tragfläche (2)
stehenden Blätterstapel (3), mit einer Tischplatte (1),einer Horizontalverstelleinrichtung
(5) zum Ausführen von horizontalen Relativbewegungen zwischen der Tischplatte (1)
und der genannten Tragfläche (2), einer eine obere Zangenbacke (6) und einen Zangenunterteil
(7) aufweisenden Zange zum Erfassen und Halten eines Randes eines Teilstapels (3.1)
und einer Vertikalverstelleinrichtung (4) zum Ausführen von vertikalen Relativbewegungen
zwischen der Tischplatte (1) und der Zange (6, 7) einerseits und der Tragfläche (2)
anderseits, dadurch gekennzeichnet, dass der Zangenunterteil (7) eine Messerführung
(11), ein horizontales Messer (12) und eine Messerantriebseinrichtung (13) zum Bewirken
von horizontalen Bewegungen des Messers (12) bezüglich der Messerführung (11) sowie
neben dem Messer (12) wenigstens ein Tragelement (24, 25) und eine TragelementVerstelleinrichtung
(26, 27, 28) zum Ausführen von horizontalen Bewegungen des Tragelementes (24, 25)
bezüglich der Messerführung (11) enthält und dass die Zange (6, 7) ferner eine Tragelement-Hubeinrichtung
(29, 30) zum Ausführen von vertikalen Bewegungen des Tragelementes (24, 25) bezüglich
des Messers (12) besitzt.
2. Entstapelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner eine Einrichtung
(4, 9, 14, 16, 20) enthält zum Ausführen von vertikalen Relativbewegungen zwischen
der Messerführung (11) sowie der oberen Zangenbacke (6) einerseits und der Tisch
platte (1) anderseits.
3. Entstapelgerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Zangenträger
(8), welcher ein die obere Zangenbacke (6) und die Messerführung (11) tragendes Element
(14) frei vertikal verschiebbar führt.
4. Entstapelgerät nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwärtsbewegbarkeit
des die obere Zangenbacke (6) und die Messerführung (11) tragenden Elementes (14)
bezüglich des Zangenträgers (8) durch zusammenwirkende Anschlagelemente (8, 16, 18,
19) begrenzt ist, von welchen wenigstens eines (19) zur Verstellung der unteren Endlage
des genannten Elementes (14) durch ein Antriebsmittel (20) höhenverstellbar ist.
5. Entstapelgerät nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch einstellbare Gewichtsbelastungs-
oder -entlastungsmittel (34, 35) zum Aendern der Kraft, welche zum Heben des die obere
Zangenbacke (6) und die Messerführung (11) tragenden Elementes (14) erforderlich
ist.
6. Entstapelgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Tischplatte (1) horizontal verschiebbar an einer an einem Maschinenständer (4) gehaltenen
Tischführung (5) angeordnet ist.
7. Entstapelgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischführung (5)
ein an dem Maschinenständer (4) vertikal verschiebbar angeordneter Schlitten ist.
8. Entstapelgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zangenträger (8)
an einem zweiten am Maschinenständer (4) vertikal verschiebbar geführten Schlitten
(9) angeordnet ist, der bezüglich des erstgenannten Schlittens (5) heb- und senkbar
ist.
9. Entstapelgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zangenträger (8)
bezüglich des zweiten Schlittens (9) durch ein Antriebsmittel (10) horizontal verschiebbar
ist.
10. Entstapelgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung
zum automatisch nacheinander
a) Betätigen der Vertikalverstelleinrichtung (4) zum Senken der Tischführung (5) und
des Zangenträgers (8), bis die obere Zangenbacke (6) auf der Oberseite eines Blätterstapels
(3) aufliegt,
b) Betätigen der Messerantriebseinrichtung (13) zum Einstechen des Messers (12) in
den Blätterstapel (3),
c) danach Betätigen der Vertikalverstelleinrichtung (4) zum Heben der Tischführung
(5) und des Zangenträgers (8) um eine erste vorbestimmte Strecke, um eine Stelle des
Randes eines Teilstapels (3.1) vom verbleibenden Rest (3.2) des Blätterstapels (3)
abzuheben,
d) danach Betätigen der Tragelement-Verstell einrichtung (26, 27, 28) zum Einschieben
des Tragelementes (24, 25) unter den vom Messer (12) getragenen Teilstapelrand,
e) danach Betätigen der Tragelement-Hubeinrichtung (29, 30) zum Heben des Tragelementes
(24, 25) bezüglich des Messers mit einer vorbestimmten Kraft,
f) Betätigen der Messerantriebseinrichtung (13), um das Messer (12) horizontal unter
dem Rand des Teilstapels (3.1) wegzuziehen,
g) danach Betätigen der Vertikalverstelleinrichtung (4) zum weiteren Heben der Tischführung
(5) und des Zangenträgers (8) um eine zweite vorbestimmte Strecke,
h) danach Betätigen der Horizontalverstelleinrichtung (5) zum horizontalen Verschieben
der Tischplatte (1) zwischen den Teilstapel (3.1) und den verbleibenden Rest (3.2)
des Blätterstapels (3),
i) Betätigen der Tragelement-Hubeinrichtung (29, 30) zum Senken des Tragelementes
(24, 25) bezüglich des Messers (12),
k) Betätigen der Tragelement-Verstelleinrichtung (26, 27, 28), um das Tragelement
(24, 25) horizontal unter dem Rand des Teilstapels (3.1) wegzuziehen.