(19)
(11) EP 0 423 066 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1991  Patentblatt  1991/16

(21) Anmeldenummer: 90810696.6

(22) Anmeldetag:  14.09.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE

(30) Priorität: 13.10.1989 CH 3735/89

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Gunneman, Paul
    NL-5731 RM Mierlo (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Düse fÀ¼r eine pneumatische Webmaschine


    (57) Die Düse (1), die als Hilfsdüse oder Stafettendüse für eine pneumatische Webmaschine verwendet werden kann, weist Mittel auf, mit denen die ausströmende Menge eines Fluidstrahls veränderbar ist. Durch lineares Verschieben und/oder durch Drehen eines Abdeckkörpers (6) lässt sich der Querschnitt der Düsenöffnungen (5) verändern. Der Oeffnungsgrad der Düse kann so angepasst werden, dass eine minimale Druckluftmenge beim Schusseintrag möglich wird.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Düse gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Luftwebmaschine mit derartigen Düsen.

    [0002] Bei pneumatischen Webmaschinen, im besondern bei Luftweb­maschinen, erfolgt der Schusseintrag mittels einer Haupt­düse, die den Schussfaden beschleunigt und ins Kettfach einbläst, und üblicherweise zusätzlich mittels einer Se­rie von Hilfsdüsen, die über die gesamte Webbreite ange­ordnet sind und die für den Weitertransport des Schuss­fadens durch das Kettfach sorgen. Diese Hilfsdüsen werden auch Stafettendüsen genannt. Der Luftausstoss der Stafet­tendüse erfolgt gesteuert und auf den Flug des Fadens abgestimmt. Es ergibt sich so ein wanderndes Strömungs­feld, durch das der Energiebedarf für die Druckluft redu­ziert wird.

    [0003] Luftdüsenwebmaschinen zeichnen sich gegenüber andern Ty­pen von schützenlosen Webmaschinen, nämlich Projektil- und Greiferwebmaschinen, durch höhere Schusseintrags­leistung und bei der Schusseintragsvorrichtung durch weniger mechanisch bewegte Maschinenteile aus. Ein Nach­teil ist allerdings ein erhöhter Energiebedarf; denn die Energieübertragung von der Druckluft auf den zu fördern­den Schussfaden ist mit grossen Verlusten verbunden.

    [0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Düsen zu schaffen, die mit Mitteln versehen sind, die in Ergänzung zur gesteuerten Erzeugung des erwähnten Wanderfeldes dazu dienen, den Betrieb der pneumatischen Webmaschine weiter energetisch zu optimieren.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass mit der Verstellvorrichtung der Dü­se, mit der die ausströmende Menge des Fluidstrahls ver­ändert wird, ein zusätzlicher Anpassungsparameter ent­steht, der eine Reduktion des Druckluftbedarfs ermög­licht. So kann im Fall der Luftwebmaschine bei gleicher Dauer des Luftausstosses die pro Stafettendüse abgegebene Luftmenge ortsabhängig optimal angepasst werden.

    [0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 10 angegeben. Zum Aendern der offenen Fläche der Düsenöffnungen dient in einer bevorzugten Aus­führungsform ein Abdeckkörper, der translativ entlang der Längsachse der Stafettendüse und/oder rotativ um die Längsachse verschoben werden kann. Der Abdeckkörper kann ein keine Durchbrüche aufweisender oder ein perforierter Körper sein. Im zweiten Fall dient die Perforation des Abdeckkörpers, die aus Kanälen oder lochartigen Oeffnun­gen gebildet wird, dazu, den freien oder teilweise freien Durchgang aus dem Düseninnenraum zum Oeffnungsbereich, der bevorzugt aus mehrern Einzelöffnungen besteht, zu ermöglichen.

    [0007] Andere Möglichkeiten zur Abdeckung von Teilen des Oeffnungsbereichs bestehen darin, durch Formänderungen von Körpern die Abdeckung vorzunehmen. Als Beispiel für einen verformbaren Körper kann ein Hohlkörper genannt werden, der ganz oder teilweise aus elastomeren Material besteht und der durch Veränderung seines Innendrucks die Formänderung liefert.

    [0008] Die Verstellvorrichtung des Abdeckkörpers erlaubt es, diesen in der als optimal festgestellten Position zu fi­xieren. Um eine solche Position reproduzierbar einstellen zu können, ist es vorteilhaft, bei der Verstellvorrich­tung konstruktive Massnahmen vorzunehmen, durch die der Dichtkörper in vorgegebenen Positionen, beispielsweise durch Einrasten, fixierbar ist.

    [0009] Der Abdeckkörper erfüllt seine Funktion nur ausreichend, wenn er die abzudeckende Fläche des Oeffnungsbereichs hinlänglich gut verschliesst. Beim Verschieben des Ab­deckkörpers muss daher dessen Abdeckfläche über die abzu­deckende Fläche gleiten und darf sich dabei nicht abhe­ben. Dies kann man durch geometrische Massnahmen errei­chen, indem man die abzudeckende Fläche so orientiert, dass sie zur Verschieberichtung des Abdeckkörpers paral­lel liegt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Abdeckkörper mit einer durch die Verstellvorrichtung aus­geübten Federkraft gegen die abzudeckende Fläche anzu­drücken. In diesem Fall darf die Fläche des Oeffnungs­bereichs etwas von der Parallelität zur Bewegungsrichtung des Abdeckkörpers abweichen.

    [0010] Die Düsenöffnungen müssen selbstverständlich nicht kreis­förmig sein, sondern sie können beispielsweise auch eine Schlitzform aufweisen. Durch teilweises Abdecken der Ein­zelöffnungen, kann deren Form und Grösse verändert wer­den.

    [0011] Der Energiebedarf für den Schusseintrag kann sich schon erheblich verringern, wenn der Oeffnungsgrad der Stafet­tendüsen fest aber in optimaler Weise eingestellt ist. Es genügt dann, jeweils vor dem Wechsel des Artikels die Einstellung der Stafettendüsen manuell vorzunehmen. Vor­teilhafter aber, was den Energiebedarf anbetrifft, ist eine steuerbare Verstellvorrichtung, mit der während des Betriebs der Webmaschine die Stafettendüsen zeitabhängig eingestellt werden können.

    [0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausfüh­rungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:

    Fig.1a eine zungenförmige Stafettendüse als Pro­jektion in Kettrichtung,

    Fig.1b eine Ansicht auf die Stafettendüse gemäss Pfeil II in Fig.1a,

    Fig.2 eine perspektivische Ansicht des Kopfteils der Stafettendüse aus Fig.1,

    Fig.3 einen Querschnitt nach Linie III - III in Fig.2 durch den Kopfteil einer etwas modi­fizierten Stafettendüse,

    Fig.4 die Austrittsöffnung mit Abdeckkörper, gesehen von der Hohlraumseite her,

    Fig.5 eine Variante zur in Fig.4 dargestellten Austrittspartie,

    Fig.6 eine zweite Variante mit zwei schlitzför­migen Einzelöffnungen,

    Fig.7a den Kopfteil einer dornartigen Stafetten­düse,

    Fig.7b eine Ansicht des in der Düse der Fig.7a enthaltenen Abdeckkörpers

    Fig.7c und einen Längsschnitt durch die Düse.



    [0013] Die Stafettendüse muss für den Schusseintrag ins Kettfach eintauchen und dabei die untere Kettfadenschar durchste­chen. Mit der in Fig.1 dargestellten Form der Stafetten­düse 1 gelingt es, die Kettfäden nur wenig zu beanspru­chen und den Abrieb an der Düsenoberfläche gering zu hal­ten. Mit einem Schraubteil 2, der ausserhalb des Kett­fachs bleibt, ist die Düse 1 auf einem Sockel 3 befe­stigt, der seinerseits auf der Weblade angebracht ist und über den die Zufuhr von Druckluft in die Düse 1 erfolgt. Im Kopfteil 1a der Düse 1 befindet sich der Oeffnungs­bereich 4.

    [0014] Der Kopfteil 1a ist in Fig.2 vergrössert und in perspek­tivischer Ansicht mit Sicht mit den Oeffnungsbereich 4 dargestellt. Der Oeffnungsbereich 4 besteht aus siebartig angeordneten Einzelöffnungen 5. Innerhalb der Düse 1 be­finden sich Teile der Verstellvorrichtung, nämlich der Abdeckkörper 6 und der Halter 7. Fixier- und Führungsele­mente der Verstellvorrichtung befinden sich im Sockel 3 und sind nicht dargestellt. Der Halter 7, der in Längs­richtung der Düse 1 verschiebar ist, ist vorgespannt und übt auf den Abdeckkörper 6 eine gegen die Oeffnungsbe­reich 4 wirkende Federkraft aus.

    [0015] Fig.3 zeigt im Längsschnitt eine zweite Variante des Kopfteils 1a. Hier ist der Oeffnungsbereich 4 keilförmig ausgebildet, wobei die innere Flanke des Keils parallel zur Längsachse und damit parallel zur Bewegungsrichtung des Abdeckkörpers 6 verläuft. Der Abdeckkörper 6, der eine kompakte, d.h. keine Durchbrüche aufweisende Platte ist, und ein Teil des Halters 7 sind in seitlicher An­sicht erkennbar.

    [0016] Fig.4 zeigt im Detail den zur Düse 1 der Fig.2 gehörenden Abdeckkörper 6, als Ansicht von der Hohlraumseite her dargestellt. Die untere Doppelreihe der Einzelöffnungen 5 ist durch den Randbereich der obern, gezahnten Kante 6a des Abdeckkörpers 6 verschlossen. Durch die Vorspannung des Halters 7 sowie den innerhalb der Düse wirkenden Ueberdruck wird der Abdeckkörper 6 auf die abzudeckende Fläche des Oeffnungsbereichs 4 gepresst.

    [0017] Ein perforierter Abdeckkörper 8 ist in Fig.5 in gleicher Ansicht wie für das Ausführungsbeispiel in Fig.4 darge­stellt. Die Durchtrittsöffnungen 9, die in Deckung mit den Einzelöffnungen 5 des Oeffnungsbereicha 4 gebracht werden können, verringern durch Verschieben des Abdeck­körpers 8 die offene Fläche des Oeffnungsbereichs 4.

    [0018] Fig.6 zeigt eine Ausführungsform mit schlitzförmigen Ein­zelöffnungen 10, die von einem kompakten Abdeckkörper 6 teilweise abgedeckt sind.

    [0019] In Fig.7 ist eine dornförmige Stafettendüse 11 mit einem konischen Kopfteil 11a dargestellt, dessen Oeffnungsbereich 14 drei vertikale Reihen mit Einzelöff­nungen 15 aufweist. Innerhalb der in Fig.7a gezeigten Düse 11 befindet sich der in Fig.7b dargestellte drehbare Körper, der den Abdeckkörper 12 und das Halterrohr 13 umfasst. Der Abdeckkörper 12 ist ein schräg angeschnitte­ner Kegel mit einer schief zur Kegelachse orientierten Bohrung. Wie man sich anhand der Fig.7c klar machen kann, lässt sich durch Drehen des Abdeckkörpers 12 um die Längsachse der Düse 11 ein variabler Oeffnungsgrad des Oeffnungsbereichs 14 realisieren. Die oberste Einzelöff­nung 150 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel immer ge­öffnet.


    Ansprüche

    1. Düse (1) für eine pneumatische Webmaschine mit minde­stens einer Oeffnung (5) für den Austritt eines Fluid­strahls, gekennzeichnet durch Mittel zum Verändern des Querschnitts des Oeffnungsbereichs (4).
     
    2. Düse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein verstellbarer Abdeckkörper (6) für den Oeffnungsbe­reich (4) vorhanden ist, mit dem je nach Stellung des Abdeckkörpers (6) die offene Fläche zumindest teilweise abgedeckt oder frei ist.
     
    3. Düse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abdeckkörper (6) linear verschiebbar ist.
     
    4. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Abdeckkörper (12) drehbar ist.
     
    5. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Abdeckkörper (6) ein Körper ohne Durchbrüche und mit einer Kante (6a) ist, die den Oeffnungsbereich (4) in eine freie und eine abgedeckte Zone unterteilt.
     
    6. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Abdeckkörper (8) ein perforierter Kör­per ist.
     
    7. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Abdeckkörper (6) mit Einstellelementen zusammenwirkt, mit denen er in vorgegebenen Positionen fixierbar ist.
     
    8. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Oeffnungsbereich (4) so gestaltet ist, dass die abzudeckende Fläche parallel zur Richtung ver­läuft, in der der Abdeckkörper (6) verschiebbar ist.
     
    9. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass Haltemittel (7) den Abdeckkörper (6) mit­tels Federkraft in Richtung Oeffnungsbereich (4) drücken.
     
    10. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Oeffnung (10) einen Querschnitt aufweist, für den der kleinste Durchmesser mindestens das Zweifache des grössten Durchmessers beträgt.
     
    11. Luftwebmaschine mit mindestens einer Hilfsdüse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
     
    12. Luftwebmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Hilfsdüse (1) steuerbare Antriebsmit­tel zum Verändern des offenen Querschnitts des Oeff­nungsbereichs (4) aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht