[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge zum kontinuierlichen
Trennen eines Feststoff-Flüssigkeitsgemisches, bestehend aus einer langgestreckten
Zentrifugentrommel, die um ihre Längsachse drehbar gelagert ist und die eine koaxial
angeordnete, mit abweichender Drehzahl umlaufende Förderschnecke umschließt, deren
Schnekkenwendel auf einer Schneckentrommel befestigt sind, wobei Einrichtungen zum
Zuführen von zu trennendem Gut in die Trommel längs deren Achse sowie Öffnungen für
den Austrag der getrennten leichten und schweren Stoffe vorgesehen sind.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 33 17 047 ist eine zylinderförmige Vollmantel-Schneckenzentrifuge
obiger Bauart zur Trennung von Suspensionen bekannt, die am Ende des Trennraumes
eine Trennscheibe mit einem Ringspalt zwischen Trennscheibe und Zentrifugentrommel
aufweist. Mit Abstand vor der Trennscheibe sind hierbei am Schneckenkörper Klarphasenkanäle
radial angeordnet, die in eine axial angeordnete Klarphasenaustragsleitung münden.
Unmittelbar hinter der Trennscheibe ist ein ebenfalls radial verlaufender Sedimentkanal
angeordnet, der in eine koaxial zur Klarphasenaustragsleitung angeordnete Sedimentaustragsleitung
mündet. Nachteilig bei dieser bekannten Vollmantel-Schneckenzentrifuge ist jedoch,
daß sie aufgrund der Verstopfungsgefahr der Austragskanäle nur zur Trennung von dünnflüssigen
Medien eingesetzt werden kann, und daß darüberhinaus diese Medien nicht nur der Zentrifuge
unter Überdruck zugeführt werden müssen, sonderen daß auch die Zentrifuge nur unter
Überdruck betrieben werden kann. Um dies zu bewerkstelligen, muß die Zentrifuge
sowohl im Gutzulaufbereich als auch im Austragsbereich der voneinander getrennten
Medien mit besonderen Dichtungen, insbesondere Gleitringdichtungen, versehen werden,
die nicht nur aufgrund des raschen Verschleißes häufig ausgewechselt werden müssen,
sondern die auch in ihrem konstruktiven Aufbau verhältnismäßig kompliziert und daher
auch sehr teuer in der Anschaffung sind. Darüberhinaus erfordert hierbei der Flüssigkeitsaustrag
durch die Zentrifugenhohlwelle ein besonderes Hohlwellengetriebe für den Schneckenantrieb,
das ebenfalls verhältnismäßig aufwendig und mit entsprechend erhöhten Anschaffungskosten
verbunden ist. Mit ebendenselben Nachteilen ist auch die aus der US-PS 4,566,873 bekannte,
im Prinzip gleich ausgebildete Vollmantel-Schneckenzentrifuge behaftet.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge zu schaffen,
die sich unter Vermeidung der oben angeführten Nachteile nicht nur durch ihren einfachen
konstruktiven Aufbau auszeichnet, sondern die auch bei hoher Trennleistung und sehr
geringem Energieverbrauch eine kontinuierliche Trennung von Feststoff-Flüssigkeitsgemischen,
insbesondere die Entwässerung von Dickschlamm, ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Kombination nachfolgender Merkmale gelöst:
1. Die Austragsöffnung(en) für die leichten Stoffe weisen einen geringeren radialen
Abstand von der Zentrifugen-Trommelachse auf als der größte radiale Abstand des Außenumfangs
der Schneckentrommel von der Zentrifugen-Trommelachse.
2. Die Austragsöffnungen(en) für die leichten Stoffe weisen einen größeren radialen
Abstand von der Zentrifugen-Trommelachse auf als der Außenumfang der Zentrifugen-Trommelwelle.
[0005] Durch diese Maßnahmen wird nicht nur eine drucklose Zuführung des Feststoff-Flüssigkeitsgemisches
in den Trennraum der Zentrifuge und der Austrag der voneinander getrennten Stoffe
aus der Zentrifuge ohne besondere Gleitringdichtungen in einfacher Weise ermöglicht,
sondern es wird hierbei auch eine radiale Umlenkung der vom Feststoff abgetrennten
Flüssigkeit nach innen seitlich zum Flüssigkeitsaustrag erreicht und dadurch ein
großer Teil der kinetischen Energie, die in der Suspension im Trennraum der Zentrifuge
steckt, wieder zurückgewonnen. Die Zentrifuge gemäß der Erfindung zeichnet sich
daher im Vergleich zu bekannten Zentrifugen ähnlicher Bauart durch ihren verhältnismäßig
einfachen konstruktiven Aufbau und durch ihren wesentlich niedrigeren Energieverbrauch
bei hoher Trennleistung aus.
[0006] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind im Einlaufbereicht
des zu trennenden Mediums pumpenartige Leitelemente angeordnet, und/oder im Austragsbereich
zumindest für die leichteren Stoffe turbinenartige Leitelemente vorgesehen. Durch
die Anordnung der pumpenartigen Leitelemente im Einlaufbereich wird sehr vorteilhaft
eine besonders gleichmäßie Verteilung des Feststoff-Flüssigkeitsgemisches im Trennraum
der Zentrifuge erreicht, während die Anordnung der turbi nenartigen Leitelemente
im Austragsbereich für die leichteren Stoffe einen besonders energiesparenden Austrag
der leichteren Stoffe aus dem Trennraum der Zentrifuge ermöglicht.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird sehr vorteilhaft eine weitergehende
erhebliche Einsparung an kinetischer Energie auch dadurch erreicht, daß die turbinen-
oder pumpenartigen Leitelemente bzw. deren Strömungskanäle radial oder schiefwinkelig
sowie gerade oder gekrümmt angeordnet oder ausgebildet sind.
[0008] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Erläuterung von in Zeichnungsfiguren schematisch dargestellten Vollmantel-Schneckenzentrifugen.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 eine Gegenstrom-Vollmantel-Schnekkenzentrifuge mit an der Förderschnecke
angeordneten Leitelementen gemäß der Erfindung im Längsschnitt;
Fig. 2 eine Gleichstrom-Vollmantel-Schnekkenzentrifuge mit an der Förderschnecke
angeordneten Leitelementen gemäß der Erfindung im Teillängsschnitt;
Fig. 3 eine Gleichstrom-Gegenstrom-Vollmantel-Schneckenzentrifuge mit an der Förderschnecke
angeordneten Leitelementen und mittigem Feststoffaustrag gemäß der Erfindung im Teillängsschnitt.
[0010] Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Vollmantel-Schnekkenzentrifuge aus einem zylindrischen
Vollmantelteil (1), an den sich ein in Richtung auf den Austrag der schweren Stoffe
verjüngender konischer Vollmantelteil (2) anschließt. Der zylindrisch-konisch ausgebildete
Trommelmantel (1, 2) ist in einem Gehäuse (3) rotationsbeweglich gelagert. In diesem
zylindrisch-konischen Vollmantel ist koaxial eine Förderschnecke (4) mit Schneckentrommel
(4′) und darauf angeordneter Schneckenwendel (5) drehbeweglich gelagert. Auf der
linken Seite außen befindet sich ein Antrieb (6) für die Förderschnecke (4) und auf
der rechten Seite außen ein Antrieb (6′) für die Zentrifugentrommel (1, 2). Ferner
ist auf der rechten Seite ein axial in die Zentrifugentrommel (1, 2) hineinführendes
Gutzulaufrohr (7) angeordnet. Das Gutzulaufrohr (7) mündet in eine an der Schneckentrommel
(4′) angeordnete Verteilerkammer (8), an die mehrere, gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordnete, als Strömungskanäle (9) ausgebildete, pumpenartig wirkende
Leitelemente angeschlossen sind, die in den zwischen der Schneckentrommel (4′) und
der Zentrifugentrommel (1, 2) befindlichen Trennraum (10) münden. Auf der linken
Seite sind an der Förderschnecke (4) turbinenartige Leitelemente in Form von Strömungskanälen
(11) vorgesehen, die die vom Feststoff (12) abgetrennte Flüssigkeit (Pfeil 13) radial
nach innen seitlich zum Flüssigkeitsaustrag (14) hin umlenken.
[0011] Im Flüssigkeitsaustragsbereich sind in der Stirnwandung der Zentrifugentrommel (1)
Austragsöffnungen (15′) für die leichten Stoffe vorgesehen, die gemäß der Erfindung
einerseits einen geringeren radialen Abstand (r₁) von der Zentrifugen-Trommelachse
(a) aufweisen als der größte radiale Abstand (r₂) des Außenumfangs der Schneckentrommel
(4′) von der Zentrifugen-Trommelachse (a), und die andererseits einen größeren radialen
Abstand (r₁) von der Zentrifugen-Trommelachse (a) aufweisen als der Außenumfang (r₃)
der Zentrifugen-Trommelwelle (16′). Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vollmantel-Schneckenzentrifuge
ermöglicht nicht nur sehr vorteilhaft eine völlig drucklose Zuführung des Feststoff-Flüssigkeitsgemisches
in den Trennraum der Zentrifuge und den Austrag der voneinander getrennten Stoffe
aus der Zentrifuge ohne besondere Gleitringdichtungen, sondern es wird hierdurch auch
ein besonders großer Anteil der kinetischen Energie, die in der Suspension im Trennraum
der Zentrifuge steckt, bei hoher Trennleistung wieder zurückgewonnen. Von nicht
unwesentlichem Vorteil ist hierbei auch, daß der radiale Abstand (r₄ ) der Austragsöffnungen
(15) für die schweren Stoffe von der Zentrifugen-Trommelachse (a) geringer ist als
der größte radiale Abstand (r₂) des Außenmantels der Schnekkentrommel (4′).
[0012] Im Betrieb der in Fig. 1 dargestellten Vollmantel-Schneckenzentrifuge wird die Förderschnecke
(4) gegenüber der aus den Vollmantelteilen (1) und (2) bestehenden Zentrifugentrommel
mit unterschiedlichen Drehzahlen angetrieben und das zu trennende Feststoff-Flüssigkeitsgemisch
der Zentrifuge über das Gutzulaufrohr (7) von außen drucklos zugeführt. Unter Einwirkung
der Zentrifugalkräfte erfolgt im Trennraum (10) der Zentrifuge eine Trennung der Feststoffe
bzw. Dickstoffe von der Flüssigkeit, wobei der Austrag für die schweren Stoffe an
dem dem Austrag für die leichten Stoffe bzw. der Flüssigkeit (Pfeil 13) entgegengesetzten
Ende der Zentrifugentrommel (1, 2) erfolgt. Die vom Feststoff (12) abgetrennte Flüssigkeit
wird über die zuerst parallel zur Schneckenwelle und anschließend radial nach innen
verlaufenden Strömungskanäle (11) zum Flüssigkeitsaustrag (14) hin umgelenkt und aus
der Zentrifugentrommel abgeführt, während die Feststoffe (12) von der Schneckenwendel
(5) erfaßt und über den konischen Trommelmantelteil (2) nach innen transportiert und
über seitliche Öffnungen (15) aus der Zentrifugentrommel ausgetragen werden. Dadurch,
daß die als Strömungskanäle (9) ausgebildeten Leitelemente gemäß der Erfindung das
aus dem Gutzulaufrohr (7) radial austretende Feststoff-Flüssigkeitsgemisch in eine
im Trennraum (10) der Zentrifuge axiale Strömung umlenken, wird das aus dem Gutzulaufrohr
(7) austretende Feststoff-Flüssigkeitsgemisch von den mit der Förderschnecke (4),
mitrotierenden als Strömungskanäle (9) ausgebildeten turbinen- oder pumpenartig wirkenden
Leitelemente erfaßt und von diesen mit einem hohen Wirkungsgrad und sehr geringen
Reibungsverlusten auf die jeweils erforderliche hohe Umfangsgeschwindigkeit des rotierenden
Trennraumes in Drehrichtung beschleunigt. Im Trennraum (10) wird hierbei sehr vorteilhaft
die vorwiegend radiale Strömungsrichtung des Feststoff-Flüssigkeitsgemisches energieverlustfrei
in die axiale Strömungsrichtung umgelenkt, wo sie sich in spiral- und/oder axialförmig
gerichteten Bahnen auf großem Radius zum Austragsende der Zentrifugentrommel hin
bewegt und dabei unter Einwirkung der Fliehkraft die schweren Komponenten (Feststoffe)
von den leichteren Komponenten (Flüssigkeit) getrennt werden. Die vom Feststoff abgetrennte
Flüssigkeit wird hierbei von den turbinen- oder pumpenartigen radial, schiefwinkelig,
gerade oder gekrümmt ausgebildeten Strömungskanäle (11) praktisch ohne Energieverlust
auf kleinstmöglichen Radius geführt und tritt neben der Antriebswelle (16) der Förderschnecke
(4) durch die Öffnungen (15′) drucklos aus der Zentrifugentrommel aus. Der von der
Flüssigkeit getrennte Feststoff (12) wird mit Hilfe der Förderschnecke (4) über den
konischen Mantelteil (2) ebenfalls auf einen möglichst kleinen Radius gefördert und
durch die seitlichen Öffnungen (15) mit sehr geringer kinetischer Energie aus der
Zentrifugentrommel ausgetragen. Hierbei ist der radiale Abstand (r₄) der Austragsöffnungen
(15) für die schweren Stoffe von der Zentrifugen-Trommelachse (a) vorteilhaft geringer
als der größte radiale Abstand (r₂) des Außenmantels der Schneckentrommel (4′). Zur
Unterstützung des Feststofftransportes im konischen Trommelmantelteil (2) können gegebenenfalls
auch sehr vorteilhaft noch zusätzliche andere Transporthilfen, wie z. B. die Druckwirkung
der Klarphase in Verbindung mit einer Stauscheibe und negativer Teichhöhe, eingesetzt
werden. Ferner sind hierbei die Lager (17) und (18) der Förderschnecke (4) sehr vorteilhaft
mit einem geringeren radial Abstand von der Trommelachse (a) angeordnet als die Austrittsöffnungen
(15, 15′) für die Feststoffe (12) und die Flüssigkeit (13), wodurch die Lager (17,
18) sicher vor Spritzwasser und Verschmutzung geschützt sind.
[0013] Die Vollmantel-Schneckenzentrifuge gemäß der Erfindung kann, wie Fig. 2 zeigt, gegebenenfalls
auch sehr vorteilhaft als Gleichstrom-Zentrifuge ausgeführt werden. Hierbei sind
außen an der Schneckenhohlwelle (19) Kanäle (20, 22) angeordnet, durch die die im
Trennraum (21) im Gleichstrom geführte und vom Feststoff abgetrennte Flüssigkeit nach
innen gerichteter, radialer Umlenkung über die Strömungskanäle (20, 22) in den Flüssigkeitsaustrag
(23) gelangt und von dort nach außen abgeführt wird. Auch sind hierbei an der Förderschneckenhohlwelle
(19) im Gutzulaufbereich sehr vorteilhaft turbinen- oder pumpenartige Leitelemente
(24) gemäß der Erfindung angeordnet, welche das aus dem Gutzulaufrohr (25) radial
austretende Feststoff-Flüssig keitsgemisch in eine im Trennraum (21) der Zentrifuge
axiale Strömung ohne Energieverlust umlenkt.
[0014] Schließlich kann, wie Fig. 3 zeigt, die Vollmantel-Schneckenzentrifuge gemäß der
Erfindung auch sehr vorteilhaft als Gleich- und Gegenstrom-Zentrifuge ausgeführt werden.
Hierbei sind Zentrifugentrommel (26) und Förderschnecke (27) zylinderförmig ausgebildet,
und der Feststoffaustrag (28) erfolgt sehr vorteilhaft in der Mitte der Zentrifugentrommel
(26). Auch hierbei sind an der Förderschnecke (27) im Gutzulaufbereich (29) und im
Flüssigkeitsaustragsbereich (30) turbinen- oder pumpenartig ausgebildete Leitelemente
(31, 32) gemäß der Erfindung angeordnet, welche das aus dem Gutzulaufrohr radial austretende
Feststoff-Flüssigkeitsgemisch in eine im Trennraum der Zentrifuge axiale Strömung
und die im Austragsbereich vom Feststoff abgetrennte Flüssigkeit radial nach innen
seitlich zum Flüssigkeitsaustrag hin umlenken. Auch bei dieser in Fig. 3 dargestellten
Gleich- und Gegenstrom-Vollmantel-Schneckenzentrifuge werden durch die erfindungsgemäße
Anordnung von turbinen- oder pumpenartig ausgebildeten Leitelementen an der Förderschnecke
dieselben Vorteile erreicht, wie bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vollmantel-Schneckenzentrifugen.
Die auch hierbei aus mehreren Strömungskanälen bestehenden turbinen- oder pumpenartigen
Leitelemente (31, 32) können sehr vorteilhaft radial oder schiefwinkelig, gerade
oder auch gekrümmt verlaufend, insbesondere auch spiral förmig verlaufend, angeordnet
bzw. ausgebildet sein, so daß sie im Betrieb der Zentrifuge wie ein Pumpen- oder Turbinenlaufrad
wirken. Auch der Querschnitt der Strömungskanäle kann je nach Bedarf und in Abhängigkeit
des jeweils zu trennenden Feststoff-Flüssigkeitsgemisches sehr vorteilhaft rund oder
auch eckig ausgebildet sein, um dadurch einen möglichst stoßfreien Betrieb zu gewährleisten.
Gegebenenfalls können die wie ein Pumpenrad wirkenden Leitelemente mit ebendenselben
Vorteilen anstatt an der Förderschnecke auch an der Zentrifugentrommel angeordnet
werden. Auch können im Bedarsfalle an der Zentrifugentrommel sehr leicht getrennte
Austräge für mehr als zwei in der Zentrifuge voneinander getrennte Stoffe vorgesehen
werden. Wesentlich ist hierbei, daß die in der Zentrifuge abgetrennte, mengenmäßig
größere Komponente möglichst weit nach innen geführt und von dort drucklos nach außen
ausgetragen wird, um die Zentrifuge gemäß der Erfindung gegenüber bisher bekannten
Zentrifugen mit bedeutend geringerem Energie- und Kostenaufwand betreiben zu können.
[0015] Die Energieeinsparung, die durch die erfindungsgemäß ausgebildete Vollmantel-Schneckenzentrifuge
im Vergleich zu den bisher bekannten Zentrifugen erreicht wird, ergibt sich aus nachfolgender
Berechnung:
[0016] Um die Suspension auf die im Trennraum der Zentrifuge erforderliche Umfangsgeschwindigkeit
zu brin gen, kann die Beschleunigungsleistung nach folgender Erfahrungsformel berechnet
werden:
P
B = 3,81 x 10⁻⁷ x

x m x D² x n² (kW)
[0017] Hierbei bedeutet:
m die Durchsatzleistung (t/h).
D den Durchmesser der Zentrifugentrommel (m).
n die Trommelumdrehung pro Minute (U/min.)
η den Wirkungsgrad der Zentrifuge.
[0018] Der Wirkungsgrad η liegt bei bekannten Zentrifugen im allgemeinen bei ca. 50 %. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der Vollmantel-Schneckenzentrifuge, und zwar insbesondere
durch die Anordnung der turbinen- oder pumpenartigen Leitelemente bzw. Strömungskanäle,
verringert sich der Energieaufwand bei sonst gleicher Trennwirkung der Zentrifuge
sehr drastisch auf etwa 1/6 der bisher benötigten Energie auf:
P
B = 0,7 x 10⁻⁷ x m x D² x n² (kW)
[0019] Dieser Berechnung liegt ein Wirkungsgrad η von 0,80 und reduzierte Zulauf- und Abspritzradien
von etwa 1/3 x Trommelinnendurchmesser D zugrunde.
[0020] Neben diesem sehr geringen Energieverbrauch für den Zentrifugenantrieb zeichnet sich
die Zentrifuge gemäß der Erfindung nicht nur durch ihren einfachen und betriebssicheren
Maschinenaufbau sowie der ge ringen Fraktion und der sehr geringen Produktschädigung
bzw. Flocken- und Zellzerstörung aus, sondern auch durch ihre Unempfindlichkeit gegen
Grobstoffe oder einzelne schwere Partikeln im Aufgabegut. Darüberhinaus entfallen
bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Zentrifuge sowohl Gleitringdichtungen für die
Schneckenlager als auch Hohlwellengetriebe für den Schneckenantrieb, wodurch eine
besonders starke Reduzierung der Investitions- und Betriebskosten erreicht wird.
Auch die Lärmentwicklung, d. h. der Geräuschpegel der Zentrifuge gemäß der Erfindung
ist im Vergleich zu bekannten Zentrifugen ganz erheblich geringer und die Durchsatz-
und Trennleistung wesentlich höher.
1. Vollmantel-Schneckenzentrifuge zum kontinuierlichen Trennen eines Feststoff-Flüssigkeitsgemisches,
bestehend aus einer langgestreckten Zentrifugentrommel, die um ihre Längsachse drehbar
gelagert ist und die eine koaxial angeordnete, mit abweichender Drehzahl umlaufende
Förderschnecke umschließt, deren Schneckenwendel auf einer Schneckentrommel befestigt
sind, wobei Einrichtungen zum Zuführen von zu trennendem Gut in die Trommel längs
deren Achse sowie Öffnungen für den Austrag der getrennten leichten und schweren Stoffe
vorgesehen sind,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
1. Die Austragsöffnung(en) (15′) für die leichten Stoffe weisen einen geringeren radialen
Abstand (r₁) von der Zentrifugen-Trommelachse (a) auf als der größte radiale Abstand
(r₂) des Außenumfangs der Schneckentrommel (4′) von der Zentrifugen-Trommelachse
(a).
2. Die Austragsöffnung(en) (15′) für die leichten Stoffe weisen einen größeren radialen
Abstand (r₁) von der Zentrifugen-Trommelachse (a) auf als der Außenumfang (r₃) der
Zentrifugentrommelwelle (16′).
2. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrag für die schweren Stoffe an dem dem Austrag für die leichten Stoffe
entgegengesetzten Ende oder in der Mitte der Zentrifugentrommel (1, 2, 26) vorgesehen
ist.
3. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand (r₄) der Austragsöffnungen (15) für die schweren Stoffe
von der Zentrifugentrommelachse (a) geringer ist als der größte radiale Abstand (r₂)
des Außenmantels der Schneckentrommel (4′).
4. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrag für die schweren Stoffe im Mantel der Zentrifugentrommel (1, 2)
vorgesehen ist.
5. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifugentrommel einen zylindrischen Teil (1) aufweist, an den sich ein
in Richtung auf den Austrag der schweren Stoffe verjüngender konischer Teil (2) anschließt.
6. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlaufbereich des zu trennenden Mediums pumpenartige Leitelemente (9, 24,
31) angeordnet sind, und/oder daß im Austragsbereich zumindest für die leichteren
Stoffe turbinenartige Leitelemente (11, 22, 32) vorgesehen sind.
7. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zu trennende Medium drucklos zugeführt wird.
8. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die turbinen- oder pumpenartigen Leitelemente (9, 11, 22, 24, 31, 32) bzw. deren
Strömungskanäle radial oder schiefwinkelig sowie gerade oder gekrümmt angeordnet oder
ausgebildet sind.
9. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß getrennte Austräge für mehr als zwei in der Zentrifuge voneinander abgetrennte
Stoffe vorgesehen sind.
10. Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (17) für die Welle (16) der Schneckentrommel (4′) einen geringeren
radialen Abstand von der Trommelachse (a) aufweisen als die Austragsöffnungen (15′)
für die leichten Stoffe.