(19)
(11) EP 0 428 889 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1991  Patentblatt  1991/22

(21) Anmeldenummer: 90120368.7

(22) Anmeldetag:  24.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 31/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.11.1989 DE 8913655 U

(71) Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen Aktiengesellschaft
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • John, Thomas
    W-8900 Augsburg 22 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kurzfarbwerk mit einer Rasterwalze


    (57) 

    2.1 Es ist ein Kurzfarbwerk bekannt, das eine in einen Farbkasten ein­tauchende Tauchwalze, eine die Druckform einfärbende Auftragwalze und eine die Farbe von der Tauchwalze auf die Auftragwalze über­tragende Rasterwalze aufweist. Bei diesem Kurzfarbwerk liegt an der Rasterwalze das Rakelblatt einer Abstreifvorrichtung an. Die Ab­streifvorrichtung kann zwecks Unterdrückung von Rakelstreifen auch in Achsrichtung changierend ausgebildet werden. Nachteilig ist, daß bei diesem bekannten Farbwerk beim Abrakeln der Farbe zwischen Rasterwalze und Rakelmesser Farbe hindurch tritt, was auf der Rück­seite des Rakelmessers zu einem Farbaufbau führt. Das bekannte Farbwerk weist nachteiligerweise keine Vorrichtung zum Verhindern des Farbaufbaus auf.

    2.2 Das erfindungsgemäße Kurzfarbwerk ist ein Kurzfarbwerk mit Raster­walze, bei dem die Rasterwalze in axialer Richtung verschiebbar ist. Auf diese Weise wird verhindert, daß sich auf der Rückseite der Rakeleinrichtung auch bei gegenläufigem Rakelmesser kein Farbauftrag aufbaut.

    2.3 Die Erfindung ist bei allen Kurzfarbwerken mit einer Rasterwalze verwendbar.






    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kurzfarbwerk für eine Rotationsdruckmaschine mit einer Rasterwalze, einer Farbauftragwalze und einer mit der Rasterwalze zusammenwirkenden Kammerrakel.

    [0002] Ein derartiges Kurzfarbwerk ist aus der DE-PS 31 17 341 bekannt. Es besteht aus einer in einen Farbkasten eintauchenden Tauchwalze, einer die Druckform einfärbenden Auftragwalze und einer die Farbe von der Tauchwalze auf die Auftragwalze übertragenden Rasterwalze. An der Rasterwalze liegt das Rakelblatt einer Abstreifvorrichtung an. Die Abstreifvorrichtung kann wahlweise zwecks Unterdrückung von Rakelstreifen auch in Achsrichtung changierend ausgebildet werden.

    [0003] Das bekannte Farbwerk erfüllt so die einem jeden Farbwerk von Rotationsdruckmaschinen eigentümliche Funktion der Erzeugung eines dünnen Farbfilms. Jedoch tritt beim Abrakeln der Farbe zwischen Rasterwalze und Rakelmesser Farbe hindurch, was auf der Rückseite des Rakelmessers zu einem Farbaufbau führt. Die Menge dieses Farbaufbaus hängt von der Rheologie der Farbe ab. Während des Druckvorgangs tropft die Farbe ab oder wird unkontrolliert mitgerissen und verursacht so zum Beispiel Farbspritzer. Das bekannte Farbwerk weist nachteiligerweise keine Vorrichtung zum Verhindern des Farbaufbaus auf.

    [0004] Aus der DE-OS 28 51 606 ist ein Filmfarbwerk bekannt, das einen Farbkasten mit einem Farbmesser aufweist. An der Unterseite des Farbmessers ist ein dünner Folienstreifen befestigt, der ein Absetzen und Abtropfen der Farbe verhindern und die am Farbmesser ablaufende geringe Farbmenge dem Farbfilm auf der Farbkastenwalze wieder zuführen soll. Diese Anordnung ist jedoch auf Farbwerke mit mitläufigem Farbmesser beschränkt.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kurzfarbwerk mit Rasterwalze anzugeben, bei dem sich auf der Rückseite der Rakeleinrichtung auch bei gegenläufigem Rakelmesser kein Farbauftrag aufbaut.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch ein Kurzfarbwerk mit Rasterwalze gelöst, bei dem die Rasterwalze in axialer Richtung verschiebbar ist.

    [0007] Weitere Merkmale und Zweckmäßigkkeiten der Erfindung ergaben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kurzfarbwerks mit zylindergroßer Farbauftragwalze; und

    Fig. 2 eine Schnittansicht der Lagerung und des Antriebs der Rasterwalze eines erfindungsgemäßen Farbwerks.



    [0008] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kurzfarbwerks mit einer Rasterwalze. Dieses Kurzfarbwerk weist eine Rasterwalze 1, eine Farbauftragwalze 2, eine Farbwanne 3, eine mit der Rasterwalze 1 zusammenwirkende Kammerrakel 4 mit einem gegenläufigen Rakelmesser 5 und einen Zentralantrieb 6 für die Farbpumpe 7, die die Farbe aus der Farbwanne 3 zur Kammerrakel 4 pumpt, auf.

    [0009] Fig. 2 zeigt in einer vereinfachten teilweisen Schnittansicht die Lagerung und den Antrieb der changierenden Rasterwalze eines erfindungsgemäßen Farbwerks. Die Rasterwalze 1 ist über je eine Halbschalenkupplung 8 bzw. 9 mit einer Antriebswelle 10 und einem Wellenstummel 13 verbunden. Die Antriebswelle, 10 ist in einem Wellenlager 11 in der einen Seitenwand 12 des Farbwerks drehbar gelagert, und der Wellenstummel 13 ist in einem Wellenlager 14 in der anderen Seitenwand 15 des Farbwerks drehbar gelagert. Die Antriebswelle 10 erstreckt sich durch das Lager 11 hindurch und trägt auf der der Halbschalenkupplung 8 abgewandten Seite des Lagers 11 ein koaxial und fest angebrachtes Antriebsrad 16 für die Rasterwalze 1 sowie eine ebenfalls koaxial angebrachte Changiervorrichtung 17.

    [0010] Die Changiervorrichtung 17 weist im wesentlichen ein Gehäuse 18 und ein im Inneren des Gehäuses 18 drehbar angebrachtes Rad 19 auf. Das Rad 19 läuft in einer in der Antriebswelle 10 gebildeten Nut 20. Die Nut 20 ist auf der Oberfläche der Antriebswelle 10 so ausgebildet, daß sie im wesentlichen so ausgebildet, daß sie im wesentlichen in einer zur Achse der Antriebswelle 10 nicht senkrecht liegenden Ebene verläuft.

    [0011] Die vorliegende Erfindung weist den weiteren Vorteil eines einfach ausführbaren Aufbaus auf. Bei einer Farbzuführvorrichtung, die mehrere nebeneinander angeordnete an- und abstellbare Kammerrakel aufweist, erfordert das Changierenlassen der Rakelmesser einen sehr hohen technischen Aufwand, insbesondere auch deshalb, weil zumindest die Kammerrakel bewegt werden müssen. Das Changieren der in fest angebrachten Lagern in axialer Richtung hin- und hergehend verschiebbar angebrachten Rasterwalze ist dagegen technisch einfach ausführbar. Auch müßten bei Verwendung einer Kammerrakel gemäß Fig. 1 nicht nur die Kammerrakel, sondern auch die Farbwanne mit der Pumpe und der Zentralantrieb changierend bewegt werden.


    Ansprüche

    Kurzfarbwerk mit einer Rasterwalze für eine Rotationsdruckmaschine mit einer Rasterwalze (1), einer Farbauftragwalze (2) und einer mit der Rasterwalze (1) zusammenwirkenden Kammerrakel (4), dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterwalze (1) in axialer Richtung hin- und hergehend verschiebbar ist.
     




    Zeichnung