Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches Vorschaltgerät für wenigstens
eine mit heizbaren Elektroden ausgerüstete Leuchtstofflampe mit einem Wechselrichter,
dem eingangsseitig eine Betriebsgleichspannung zugeführt ist und der ausgangsseitig
mit einem eine Leuchtstofflampe aufweisenden Lastkreis in Verbindung steht, der für
die potentialfreie Anschaltung der Leuchtstofflampe an den Ausgang des Wechselrichters
einen Transformator mitumfaßt.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0002] Bei mit heizbaren Elektroden ausgerüsteten Leuchtstofflampen müssen bei einem Einschaltvorgang
zunächst die als Heizwendeln gestalteten Elektroden, im folgenden kurz Heizelektroden
genannt, ausreichend vorgeheizt werden, um die Leuchtstofflampe anschließend sicher
und frei von Flackereffekten zünden zu können.
[0003] Beispielsweise durch die Literaturstelle US-PS 3,710,177 wird die Hochfrequenzheizung
der Heizelektroden mit Hilfe einer Frequenzverschiebung der Schaltfrequenz des Wechselrichters
herbeigeführt. Diese Frequenzverschiebung hat die Aufgabe, einerseits eine schnelle
Vorheizung sicherzustellen und andererseits während der Vorheizzeit zu verhindern,
daß die Leuchtstofflampe vorzeitig eine ihre Zündung bewirkende hohe Spannung erhält.
Gegebenenfalls kann auch gleichzeitig mit der Frequenzverschiebung die Spannung an
der Leuchtstofflampe während der Vorheizzeit herabgesetzt werden.
[0004] Da die Hochfrequenzleistung des Wechselrichters begrenzt ist, läßt sich die Vorheizzeit
nicht beliebig klein halten. In der Regel ergeben sich hierbei Vorheizzeiten in der
Größenordnung von mehr als 1,2 Sekunden. Mit anderen Worten wird das Einschalten
der Leuchtstofflampe durch die Vorheizzeit über ein Zeitintervall verzögert, das sich
mitunter als störend erweist.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein elektronisches Vorschaltgerät
der einleitend beschriebenen Art eine weitere Lösung anzugeben, bei der Vorheizzeiten
wesentlich kleiner als 1 Sekunde erreicht werden können, und zwar bei relativ geringem
technischen Aufwand.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Vorheizen der Heizelektroden
der Leuchtstofflampe unter Verzicht auf eine Auslegung des Vorschaltgerätes für eine
höhere elektrische Leistung wesentlich schneller dann erfolgen kann, wenn die hierfür
erforderliche elektrische Leistung von der gleichgerichteten Netzwechselspannung
aufgebracht wird. Auf diese Weise läßt sich praktisch ein beliebig großer Vorheizstrom
für die Heizelektroden zur Verfügung stellen. Dank der vom Wechselrichter über einen
Transformator angesteuerten Leuchtstofflampe kann aufgrund der hierdurch gegebenen
Potentialtrennung ein Gleichstrompfad aus der Reihenschaltung der Sekundärwicklung
des Transformators mit den Heizelektroden gebildet werden, der dann bei einem Einschaltvorgang
zur Durchführung der gewünschten Vorheizung über Schalter an die Betriebsgleichspannung
angeschaltet und am Ende der Vorheizphase wiederum hiervon abgeschaltet wird.
[0008] Diese Art der Gleichstromvorheizung läßt sich in außerordentlich vorteilhafter Weise
auch auf Vorschaltgeräte anwenden, die gleichzeitig zwei und mehr Leuchtstofflampen
zu versorgen haben. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Sekundärwicklungen
der den einzelnen Leuchtstofflampen zugeordneten Transformatoren in geeigneter Weise
in Reihe zu schalten.
[0009] Zweckmäßige Ausgestaltungen des Gegenstandes nach dem Patentanspruch 1 sind in den
weiteren Patentansprüchen 2 bis 6 angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0010] In der Zeichnung bedeuten die der näheren Erläuterung der Erfindung dienenden Figuren
Fig. 1 das Blockschaltbild eines für mehrere Leuchtstofflampen vorgesehenen Vorschaltgerätes
mit einer Gleichstromvorheizung,
Fig. 2 die Wirkungsweise der Schaltung nach Fig. 1 näher erläuternde Zeitdiagramme.
Bester Weg zur Ausführung der Erfinung
[0011] Das Blockschaltbild für ein mehreren Leuchtstofflampen zugeordnetes Vorschaltgerät
weist ein Oberwellenfilter OW auf, an dem eingangsseitig die Netzwechselspannung Un
anliegt. An das Oberwellenfilter OW schließt sich ein Gleichrichter GL an, dem auf
der Ausgangsseite ein Ladekondensator Co parallel liegt. Am Ladekondensator Co steht
die gleichgerichtete geglättete Netzwechselspannung Un in Form der Betriebsgleichspannung
Ub an. Die dem Wechselrichter WR eingangsseitig zugeführte Betriebsgleichspannung
Ub wird im Rhythmus einer Hochfrequenz mit Hilfe einer selbstgesteuerten Schalterbrückenanordnung
umgeschaltet und ausgangsseitig über den Koppelkondensator Ck dem Lastkreis LK zugeführt.
[0012] Der Lastkreis weist n Leuchtstofflampen LL1, LL2, ... LLn auf, denen einerseits jeweils
ein Zündkondensator C1, C2, ... Cn und andererseits die Sekundärwicklung eines Transformators
TR1, TR2, ... Tn parallel geschaltet sind. Die jeweils einer Leuchtstofflampe LL1,
LL2, ... LLn zugeordneten Transformatoren TR1, TR2, ... TRn sind hinsichtlich ihrer
Primärwicklungen in Parallelschaltung mit dem Ausgang des Wechselrichters WR verbunden.
[0013] Die Sekundärwicklungen der Transformatoren TR1, TR2, ... TRn sind auf seiten der
Zündkondensatoren C1, C2, ... Cn so einander in Serie geschaltet, daß sich hierdurch
ein Gleichstrompfad bildet, in dem die Heizelektroden He sämtlicher Leuchtstofflampen
LL1, LL2, ... LLn mit den Sekundärwicklungen der Transformatoren TR1, TR2, ... TRn
in Reihe geschaltet sind. Der gemeinsame Verbindungspunkt der Heizelektrode He der
Röhre LL1 mit dem Zündkondensator C1 ist über den Schalter S11 und den Heizvorwiderstand
RV mit dem positiven Pol der Betriebsgleichspannung Ub verbunden. Der negative Pol
der Betriebsgleichspannung Ub liegt auf Bezugspotential. Mit diesem Bezugspotential
ist der Gleichstrompfad am gemeinsamen Verbindungspunkt des Zündkondensators Cn mit
der unteren Heizelektrode He der Leuchtstofflampe LLn ebenfalls über einen Schalter
S12 verbunden. Die Schalter S11 und S12 stellen Arbeitskontakte al und a2 eines Relais
A dar, dessen Erregerwicklung der Betriebsgleichspannung Ub über die Vorheizsteuerung
VH parallel anschaltbar ist.
[0014] Die Vorheizsteuerung VH ist ein Zeitschaltglied, das bei Einschalten des Vorschaltgerätes
über die sich am Ladekondensator Co aufbauende Betriebsgleichspannung Ub aktiviert
wird und damit das Relais A zum Ansprechen bringt. Die hierdurch sich schließenden
Arbeitskontakte al und a2 der Schalter S11 und S12 schalten den geschilderten Gleichstrompfad
über den Vorheizwiderstand RV und die Betriebsgleichspannung Ub an und es fließt
nunmehr über diesen Gleichstrompfad und damit über sämtliche Heizelektroden der Leuchtstofflampen
LL1, LL2, ... LLn der Vorheizstrom iVH.
[0015] Entsprechend der Einstellung der Zeitschaltung der Vorheizsteuerung VH wird der
Vorheizstrom iVH über das abfallende Relais A nach einer vorgegebenen kurzen Zeit
wieder unterbrochen und es können dann die Leuchtstofflampen LL1, LL2, ... LLn gezündet
werden. Die Zündung erfolgt im Anschluß an die Deaktivierung der Vorheizsteuerung
VH durch Anschwingen der selbstgesteuerten Schalterbrückenanordnung, deren Brückenschalter
S1 und S2 wechselweise im Rhythmus der hochfrequenten Schaltfrequenz geschlossen
werden.
[0016] Die selbstgesteuerte Schalterbrückenanordnung weist für die Selbsterregung einen
Sättigungsübertrager SÜ auf, mit dessen Hilfe die positive Rückkopplung des Ausgangskreises
des Wechselrichters auf die Steuereingänge der Brückenschalter S11 und S12 verwirklicht
wird. Wie der im Block dargestellte Wechselrichter WR erkennen läßt, weist der Sättigungsübertrager
SÜ eine Zusatz-Sekundärwicklung Wz mit einem Mittelabgriff P auf, der zwei Dioden
D1 und D2 gegensinnig in Reihe geschaltet sind. Mittels der Sperrschaltung SS kann
der gemeinsame Verbindungspunkt der beiden Dioden D1 und D2 ebenfalls über ein Zeitschaltglied
an Bezugspotential gelegt und damit die Zusatz-Sekundärwicklung Wz kurzgeschlossen
werden. Die Sperrschaltung SS spricht ebenfalls wie die Vorheizsteuerung VH bei Einschalten
des Vorschaltgerätes an und verhindert damit während der Vorheizphase ein parasitäres
Anschwingen der selbstgesteuerten Schalterbrückenanordnung.
[0017] Die Aktivierung der Sperrschaltung SS erfolgt wie bei der Vorheizsteuerung VH durch
die sich bei einem Einschaltvorgang am Ladekondensator Co aufbauende Betriebsgleichspannung
Ub. Die Sperrschaltung SS weist noch einen Steuerausgang auf, über den sie nach Aufheben
des Kurzschlusses der Zusatz-Sekundärwicklung Wz des Sättigungsübertragers SÜ die
Starterschaltung ST für ein definiertes Anschwingen der selbstgesteuerten Schalterbrückenanordnung
aktiviert.
[0018] Um mit dem Anschwingen des Wechselrichters den zu zündenden Leuchtstofflampen LL1,
LL2, ... LLn des Lastkreises LK jeweils eine ausreichende Zündspannung zur Verfügung
stellen zu können, sind die Transformatoren TR1, TR2, ... TRn als Streufeldtransformatoren
ausgeführt, deren in Fig. 1 nicht dargestellten Streuinduktivitäten mit den Zündkondensatoren
C1, C2, ... Cn Serienresonanzkreise bilden, die annähernd auf die hochfrequente Schaltfrequenz
des Wechselrichters abgestimmt sind.
[0019] In den Zeitdiagrammen der Fig. 2 ist der Ablauf eines Einschaltvorgangs, soweit
er die Vorheizung der Heizelektroden der Leuchtstofflampen LL1, LL2, ... LLn mit dem
Vorheizstrom iVH betrifft, über der Zeit dargestellt. Die Zeitdiagramme stellen von
oben nach unten den Verlauf der Betriebsgleichspannung Ub, das Schaltverhalten der
Vorheizsteuerung VH, das Schaltverhalten der Sperrschaltung SS, den zeitlichen Verlauf
des von der Starterschaltung ST abgegebenen Startimpulses I sowie den Verlauf des
Vorheizstromes iVH über der Zeit t dar.
[0020] Mit dem Einschalten des Vorschaltgerätes und damit dem Auftreten der Betriebsgleichspannung
Ub am Ladekondensator Co im Zeitpunkt t1 werden gleichzeitig die Vorheizsteuerung
VH und die Sperrschaltung SS aktiviert. Die Sperrschaltung SS bleibt im Abschaltzeitpunkt
der Vorheizsteuerung VH im Zeitpunkt t2 noch aktiviert und zwar bis zum Zeitpunkt
t3, in dem unvermeidbare Prellungen der Arbeitskontakte a1 und a2 beim Abfallen des
Relais A abgeklungen sind. Dieses Prellverhalten der genannten Arbeitskontakte a1
und a2 ist im Stromdiagramm für den Vorheizstrom iVH dargestellt. Im Zeitpunkt t3,
in dem der Vorheizstrom iVH nach dem Abschalten im Zeitpunkt t2 völlig abgeklungen
ist, schaltet auch die Sperrschaltung SS ab und gibt damit den Wechselrichter WR frei.
Die Sperrschaltung SS erzeugt beim Abschalten einen Steuerimpuls für die Starterschaltung
ST, die damit den Startimpuls I an den Wechselrichter WR abgibt.
1. Elektronisches Vorschaltgerät für wenigstens eine mit heizbaren Elektroden ausgerüstete
Leuchtstofflampe mit einem Wechselrichter, dem eingangsseitig eine Betriebsgleichspannung
zugeführt ist und der ausgangsseitig mit einem eine Leuchtstofflampe aufweisenden
Lastkreis in Verbindung steht, der für die potentialfreie Anschaltung der Leuchtstofflampe
an den Ausgang des Wechselrichters einen Transformator mitumfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß lastkreisseitig die Sekundärwicklung des Transformators (TR1, TR2, ... TRn)
in Reihe mit den Heizelektroden der Leuchtstofflampe (L11, LL2, ... LLn) einen Gleichstrompfad
für den Vorheizstrom (iVH) bildet, der über von einer Vorheizsteuerung (VH) betätigte
Schalter (S11, S12) bei einem Einschaltvorgang für eine vorgegebene Vorheizzeit (t1-t2),
gegebenenfalls in Reihe mit einem Vorheizwiderstand (RV), an die Betriebsgleichspannung
(Ub) anschaltbar ist.
2. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zwei und mehr Transformatoren (Tr1, Tr2, ... Trn) primärseitig wechselstrommäßig
dem Ausgang des Wechselrichters (WR) parallel angeschaltet sind,
- daß jeder Transformator (Tr1, Tr2, ... Trn) sekundärseitig mit einer Leuchtstofflampe
(LL1, LL2, ... LLn) in Verbindung steht und
- daß die Sekundärwicklungen sämtlicher Transformatoren (Tr1, Tr2, ... Trn) so einander
in Serie geschaltet sind,
- daß sämtliche Heizelektroden der Leuchtstofflampen mit den Sekundärwicklungen in
Reihe den Gleichstrompfad für den Vorheizstrom (iVH) bilden.
3. Elkektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Schalter (S11, S12) Arbeitskontakte (a1, a2) eines mit seiner Erregerwicklung
über die Vorheizsteuerung (VH) an die Betriebsgleichspannung (Ub) anschaltbaren Relais
(A) sind.
4. Elektronisches Vorschaltgerät, bei dem der Wechselrichter (WR) eine selbstgesteuerte
Schalterbrückenanordnung mit einem die Rückkopplung des Ausgangskreises auf die Steuereingänge
der Brückenschalter (S1, S2) verwirklichenden Sättigungsübertrager (SÜ) ist, nach
einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Sättigungsübertrager (SÜ) eine Zusatz-Sekundärwicklung (Wz) aufweist, die
durch eine Sperrschaltung (SS) bei einem Einschaltvorgang während der Schließzeit
der Schalter (S11, S12) im Gleichstrompfad für den Vorheizstrom (iVH) kurzgeschlossen
ist und
- daß die Sperrschaltung (SS) nach Aufheben des Kurzschlusses der Zusatz-Sekundärwicklung
(WZ) eine Starterschaltung (ST) aktiviert, die einen das definierte Anschwingen des
Wechselrichters (WR) auslösenden Startimpuls (I) an den Wechselrichter (WR) abgibt.
5. Elektronisches Vorschaltgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die die Zusatz-Sekundärwicklung (Wz) des Sättigungsübertragers (SÜ) bei einem
Einschaltvorgang kurzschließende Sperrschaltung (SS) den Kurzschluß erst dann aufhebt,
wenn die Schalter (S11, S12) die Verbindung zwischen der Betriebsgleichspannung (Vb)
und dem Gleichstrompfad für den Vorheizstrom (iVH) einwandfrei unterbrochen haben.
6. Elektronisches Vorschaltgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Transformatoren (Tr1, Tr2, ... Trn) Streufeldtransformatoren sind, deren
Streufeldinduktivitäten jeweils gemeinsam mit den Leuchtstofflampen (L11, LL2, ...
LLn) parallel geschalteten Zündkondensatoren (C1, C2, ... Cn) einen den Zündvorgang
der Leuchtstofflampen (LL1, LL2, ... LLn) unterstützenden, in etwa auf die haltfrequenz
des Wechselrichters (WR) abgestimmten Serienresonanzkreis bilden.