[0001] Die Erfindung betrifft eine Temperiereinrichtung zur Einstellung und Konstanthaltung
des Feuchtmittels in Offset-Druckmaschinen mit einem oder mehreren Feucht- und Druckwerken
bzw. Farbwerken, wobei das gekühlte Feuchtmittel aus einem Feuchtmittelvorratsbehälter
entnommen und auf eine Solltemperatur temperiert über Zuströmungsleitungen je einem
Feuchtwerkkasten zugeführt und von einem Feuchtmittelheber diesem entnommen und mittels
Feuchtwalzen übertragen wird, welcher Feuchtwerkkasten mit dem Feuchtmittelvorratsbehälter
über eine Rückströmungsleitung verbunden ist.
[0002] Eine solche Temperiereinrichtung ist aus der DE-AS 1 191 833 bekannt. Mit der bekannten
Einrichtung wird das Feuchtmittel auf eine Temperatur von etwa 2 bis 10° C gekühlt
und mittels Feuchtwalzen des Feuchtwerkes übertragen. Das mittels eines Kühlaggregates
gekühlte Feuchtmittel wird dabei aus einem Feuchtmittelvorratsbehälter unmittelbar
entnommen und über eine Zuströmungsleitung dem Feuchtwerkkasten zugeführt, der über
einen Überlauf und eine Rückströmungsleitung mit dem Feuchtmittelvorratsbehälter verbunden
ist, so daß überlaufendes Feuchtmittel in den Feuchtmittelvorratsbehälter zufließen
kann. Dem Feuchtwerkkasten wird das Feuchtmittel mittels eines Feuchtmittelhebers
in Form einer Walze entnommen und über weitere damit zusammenwirkende Walzen in an
sich bekannter Weise an die Druckwalze übertragen. Feuchtmittelvorratsbehälter, Zuströmungs-,
und Rückströmungsleitung sind thermisch isoliert, um eine Erwärmung des Feuchtmittels
in dem Kreislauf über das Rohrleitungssystem zu verhindern. Mit der bekannten
[0003] Temperiereinrichtung wird der Feuchtmittelverbrauch verringert und durch die anzuwendende
niedrige Temperatur der Emulgierungsfaktor erheblich erniedrigt. Durch das gekühlte
Feuchtmittel wird die Temperaturerhöhung der Farbe während des Druckes teilweise abgebremst,
was der Emulsionierung entgegenwirkt und außerdem eine Konstanthaltung der physikalischen
Eigenschaften der Farbe bewirkt. Darüber hinaus kann eine unerwünschte Betauung bei
der geringen auf die Druckplatte gelangenden Wassermenge nicht eintreten, weil die
Temperatur der Druckplatte dadurch nicht hinreichend abgesenkt wird.
[0004] Weiterhin ist es aus der DE-AS 1 611 233 bekannt, das Feuchtmittel auf eine Temperatur
abzukühlen, die jeweils tiefer liegt als die Temperatur der auf der Druckform ankommenden
Druckfarbe. Hierdurch soll vermieden werden, daß die Temperatur des Feuchtmittels
ansteigt, was auch zu einer steigenden Verdunstungsgeschwindigkeit führen würde. Dadurch
sinkt die Grenzflächenspannung Farbe-Feuchtung ab und der Emulgierungsfaktor steigt
an. Eine der Folgen ist die kontinuierlich zunehmende Verschmutzung der Feuchtwalzen
im Feuchtwerk, was eine Ungleichmäßigkeit beim Transport der Feuchtung bewirkt. Die
Schrift lehrt weiterhin, daß durch empirische Ermittlung der günstigste Wert der Temperierung
der Druckfarbe und des Feuchtmittels ermittelt wird, ohne jedoch geeignete Temperiereinrichtungen
anzugeben.
[0005] Das Prinzip des Offset-Drucks beruht auf dem richtigen Verhältnis von Druckfarben
und Feuchtmittelanteil auf der Druckplatte, wobei nur die bildführenden Stellen der
Druckplatte mit Druckfarbe benetzt werden. Die erforderliche Farbmenge wird zonenweise
genau dosiert, die entsprechende Feuchtmittelmenge ebenfalls. Welche Feuchtmittelmenge
erforderlich ist, ist von der Art ihrer Aufbereitung und Zusammensetzung, ihrer Zuführung
und Temperatur, aber auch von den physikalischen Eigenschaften der eingesetzten Druckfarbe,
der Qualität des Druckstoffes bzw. Druckpapiers und von den Umgebungsfaktoren des
Druckraumes abhängig. Während des Fortdruckes erwärmt sich auch das Feuchtwerk, das
über die Feuchtauftragswalzen im unmittelbaren Kontakt mit dem Druckwerk steht. Das
Ansteigen der Temperaturen beeinflußt die rheologischen Eigenschaften der Druckfarben.
Mit zunehmender Erwärmung während des Maschinenlaufes wird das zirkulierende Feuchtmittel
aufgewärmt. Dies führt zu einer rascheren Verdunstung des Feuchtmittels auf den Walzen
und der Platte. Die höhere Verdunstung des Feuchtmittels wird durch eine erhöhte Feuchtmittelführung
ausgeglichen, wodurch Tonen und Schmieren vermieden werden. Bei ungeregelten Systemen
gleicht der Drucker den Abfall der Volltondichte durch Erhöhung der Farbführung aus.
Als Folge der höheren Verdunstung muß der Alkoholanteil oder der Anteil des Alkoholersatzstoffes
des Feuchtmittels kontinuierlich erhöht werden. Zur Vermeidung von gesundheitlichen
Schäden bei den Druckern müssen Absaugvorrichtungen installiert sein, um die Alkoholdämpfe
und sonstigen Dämpfe chemischer Zusätze absaugen zu können.
[0006] Motorgesteuerte Mehrwegemischer, wie Drei- und Vierwegemischer, sind in Regelsystemen
von Zentralheizungen in verschiedensten konstruktiven Ausgestaltungsformen bekannt.
Bei allen Mischern wird aus dem Rücklauf des Heizungssystems ein Teil des rückströmenden
Heizungswassers entnommen und dem von der Kesselanlage kommenden heißen Heizungswasser
zugesetzt, um eine Temperatur des Heizungswassers im Vorlauf zu erreichen, die der
jeweils z. B. vorhandenen Außentemperatur, außerhalb des Gebäudes, angepasst ist,
um eine gleichmäßige Beheizung des Raumes, aber auch eine schnelle Beheizung durch
entsprechende Einstellung zu ermöglichen. Ein solches Mischerstellglied ist aus der
DE 32 07 427 C2 bekannt und weist eine zylinderische Mischkammer mit einer drehbar
darin gelagerten Mischklappe auf, die über eine Antriebswelle mit einem Motor verbunden
ist. Axial neben der Mischkammer ist eine zylinderische Bypaßkammer vorgesehen, mit
in den Rücklauf und den Heizungsvorlauf mündenden Öffnungen. Das Bypaßstellglied ist
ein mit der Antriebswelle drehfest verbundener Drehschieber, dessen Winkelstellung
in bezug auf die Mischklappe voreinstellbar ist. Mischer haben den Vorteil, daß einerseits
durch die Stellung der Mischklappe eine schnelle Temperaturregelung und andererseits
durch das Mischverhältnis eine Feinregulierung des Vorlaufes möglich ist.
[0007] Für den Mehrfarbendruck werden in Reihenbauweise in der Regel, je nach Farbendruck,
zwei, drei, vier oder fünf gleiche Anlagen hintereinander angeordnet. Beim Vierfarbendruck
besteht die Maschine aus vier Anordnungen zum Ausdrucken der Farben: Gelb, Magenta,
Zyan und Schwarz bzw. Gelb, Rot, Blau und Schwarz. Da sämtliche Farben unterschiedliche
physikalische Eigenschaften aufweisen, muß die Farbwerkstemperierung diesen Eigenschaften
Rechnung tragen. Dem angepasst, ist es erforderlich, daß auch in den einzelnen Feuchtwerken
der Maschinenanordnung das Feuchtmittel auf unterschiedlichen Temperaturen gehalten
wird.
[0008] Aus der älteren deutschen Patentanmeldung P 39 04 854 ist eine Temperiereinrichtung
für die Farbwerkstemperierung von Offset-Druckmaschinen bekannt, bei der ein geschlossener
[0009] Temperiermittelkreislauf über einen motorgesteuerten Mehrwegemischer vorgesehen ist,
der in Abhängigkeit von der Sollvorgabe und den ermittelten Temperaturen an der Oberfläche
einer Walze des Farbwerkes sowie der festgestellten Vor- und Rücklauftemperatur in
den Zu- und Rückströmungsleitungen so gesteuert wird, daß keine sprunghaften Temperaturänderungen
auftreten und auf eine konstante Oberflächentemperatur der Farbwalze hingeregelt wird,
die der Farbtemperatur gleichzusetzen ist. Gesteuert wird der Antriebsmotor des Mischers
von einer mit Störgrößen beaufschlagbaren Steuereinrichtung mit Regelschaltungen.
[0010] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Temperiereinrichtung für das Feuchtmittel für ein Feuchtwerk eingangs
beschriebener Art so auszubilden, daß eine hohe Regelgüte bei schnellem Regelverhalten
und unter Einbeziehung beaufschlagbarer Störgrößen gegeben ist und die Feuchtmitteltemperatur
individuell auf die optimalen Verarbeitungstemperaturen ohne Eingriff in die Druckmaschine
hinregelbar ist. Die Temperiereinrichtung soll auch nachträglich in Druckmaschinen
einsetzbar sein.
[0011] Die Aufgabe löst die Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene technische Lehre.
Danach ist zur Temperierung des Feuchtmittels ein erster aus Zuströmungs- und Rückströmungsleitungen
gebildeter Teilkreislauf vorgesehen, der über eine motorgesteuerte Mischereinrichtung
strömend mit einem zweiten, gekühltes Feuchtmittel führenden Teilkreislauf verbunden
ist. Der motorgesteuerte Mischer wird von einer Steuergröße von einem Steuergerät
gesteuert, das eine Regelschaltung und eine Prozessorsteuereinheit aufweist, die nach
einem Programm eine Steuergröße in Abhängigkeit von den gemessenen Temperaturwerten
des Feuchtmittels in dem Feuchtwerkkasten und/oder an der Oberfläche einer das Feuchtmittel
übertragenden Walze, der Sollwertvorgabe und vorgegebenen beaufschlagbaren Störgrößen
für jedes Druckwerk ermittelt.
[0012] Grundsätzlich ist die Erfindung als Einzelanlage zur Temperierung eines Feuchtwerkes
einer einzigen Offset-Druckmaschine einsetzbar. Bei Verwendung der Erfindung in einer
Mehrfarben-Druckmaschine mit mehreren Anlagen können für jede dieser Anlagen nach
der Erfindung ausgebildete Temperiereinrichtungen eingesetzt werden, die unabhängig
voneinander arbeiten. Dies gilt sowohl für die mechanischen Anordnungen, wie Zuströmungs-
und Rückführungsleitung, Feuchtmittelvorratsbehälter, Kühlaggregat und ggf. Pumpenanordnungen,
als auch für die elektronische Steuerung mittels des Steuergerätes. Zweckmäßig ist
es jedoch, zumindest die elektronische Steuereinrichtung für die Feuchtwerke der einzelnen
Anlagen zusammenzufassen und in einem gemeinsamen Steuergerät die Regelschaltungen
zu integrieren. Da es sich dabei um programmierbare Steuergeräte handelt, kann in
einem solchen Steuergerät der Rechenprozess nur mit einem einzigen Mikroprozessor
des Steuergerätes abgearbeitet werden, der, zyklisch oder manuell vorgegeben, die
einzelnen Prozesse unter Einbeziehung der ermittelten Istwert- und Sollwertvorgaben
und der Störgrößen berechnet.
[0013] Nach Anspruch 3 ist für die Feuchtwerke einer Mehrfarben-Druckmaschine ein gemeinsamer
erster Teilkreislauf vorgesehen, in welchem die Temperatur des vorlaufenden Feuchtmittels
durch Beimischung aus dem zweiten Teilkreislauf auf eine Temperatur geregelt wird,
die unterhalb der benötigten niedrigsten Temperatur des Feuchtmittels in einem Feuchtwerk
liegt, so daß über Abzweigzuströmungsleitungen, in denen sich motorgesteuerte Ventile
befinden, über deren Steuerung der Durchströmungsquerschnitt veränderbar ist, nur
eine so große Menge des vorlaufenden Temperiermittels abgezweigt wird, daß das Feuchtmittel
in dem Feuchtwerkkasten bzw. das Feuchtmittel an einer der Übertragungswalzen die
gewünschte Temperatur aufweist. Das in den Abzweigungszuströmungsleitungen eingesetzte
motorgesteuerte Ventil dient somit zur indirekten Feinregulierung der Temperatur des
Feuchtmittels in dem Feuchtwerkkasten der jeweiligen Einzelanlage. Die zuströmende
Temperiermittelmenge muß dabei immer mindestens so groß sein, daß der Verbrauch beim
Druck ausgeglichen wird und ein Mindestniveau im Feuchtwerkkasten erhalten bleibt.
Der Feuchtwerkkasten ist mit dem Überlauf an eine Rückströmungsleitung angekoppelt,
die mit der Rückströmungsleitung in ersten Teilkreislauf verbunden ist. In dieser
Ausführung muß das Steuergerät so ausgelegt sein, daß zum einen die Mischereinrichtung
und zum anderen auch die einzelnen Ventile von ihm gesteuert werden. Dies ist durch
entsprechende Umprogrammierung des Programmes bzw. durch Erweiterung des Programmes
und der Erfassungs- und Steuersysteme auf einfache Weise möglich.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungsformen der Temperiereinrichtung sind
in den Unteransprüchen im einzelnen angegeben.
[0015] Zur Ermittlung der Temperaturen an der Oberfläche der das Feuchtmittel übertragenden
Walzen oder der die Farbe übertragenden Walzen, wie Verreibewalze, ist es zweckmäßig,
die Sensoren zum Raum hin, d.h. zum Maschineninnenraum hin, oder nach außen hin abzuschirmen,
so daß nur die tatsächliche Oberflächentemperatur als Abstrahlungswärme erfasst wird,
die von der Walze bzw. dem Feuchtmittel oder der Farbe abgegeben wird. Durch die geringe
Abstandsanordnung der Sensoren zur Oberfläche der jeweiligen Walze, werden die Einflüsse
der Umgebungstemperatur in unmittelbarer Nähe der Walze miterfasst und ausgewertet.
Andere Temperatursensoren können aber auch unmittelbar in dem Feuchtwerkkasten angeordnet
sein, und zwar unterhalb des Feuchtmittelspiegels, um die tatsächliche Temperatur
des Feuchtmittels innerhalb des Feuchtwerkkastens zu ermitteln. Die Sensoren, dies
gilt für alle Sensorenanordnungen, können dabei verteilt über die Breite der Walzen
bzw. verteilt über die Breite des Feuchtwerkkastens angeordnet sein, so daß Temperaturschwankungen
über die Länge einer Walze oder des Feuchtmittels innerhalb des Feuchtwerkastens punktuell
erfasst werden können. Diese Werte wertet die Steuereinrichtung, z. B. gemittelt,
aus.
[0016] Die Ansprüche 4 und 5 geben Beispiele der Ausbildung von Mischereinrichtungen an,
die wirkungsgleich sind. Aus der Heizungsklimatechnik sind Mehrwegemischer, Drei-
oder Vierwegemischer, bekannt, wie sie eingangs beschrieben worden sind, die auch
hier zweckmäßigerweise eingesetzt sind. Es ist aber auch eine Mischereinrichtung nach
Anspruch 5 einsetzbar, bei der im Vorlauf des zweiten Teilkreislaufes ein steuerbares
Ventil angeordnet ist, dessen Durchströmungsquerschnitt veränderbar ist. Die Beimischung
aus dem Rücklauf, d.h. aus der Rückströmungsleitung in die Zuströmungsleitung des
ersten Teilkreislaufes erfolgt dabei über eine Verbindungsleitung, die in die Zuströmungsleitung
mündet. Je nach Öffnungsstellung des Ventiles im zweiten Kreislauf wird gekühltes
Feuchtmittel mehr oder weniger beigemischt. Die Umlaufgeschwindigkeit im ersten Teilkreislauf
kann durch eine Umlaufpumpe drehzahlgesteuert erhöht oder erniedrigt werden, so daß
auch hierüber eine zusätzliche Feinregulierung möglich ist.
[0017] Um eine Feinregulierung des Systems zu ermöglichen, ist nach Anspruch 6 vorgesehen,
daß die Feuchtmitteltemperatur in den einzelnen Teilkreisläufen, hier in den Zuströmungs-
und Rückströmungsleitungen, gesondert ermittelt und als Störgröße von dem Steuergerät
mit erfasst und bei der Festlegung der Steuergröße berücksichtigt wird. Auch hierfür
muß das entsprechende Softwareprogramm die Abarbeitung dieser Störgrößen ermöglichen.
[0018] Anspruch 7 sieht generell vor, daß drehzahlgesteuerte Umlaufpumpen zur Veränderung
der Durchflußgeschwindigkeit des Feuchtmittels vorgesehen sind. Dies hat zusätzlich
den Vorteil, daß bei besonders langen Zuströmungs- und Rückströmungsleitungen Erwärmungen
durch die langen Leitungen weitestgehend vermieden werden und eine genauere Regulierung
ermöglicht wird.
[0019] Da Feuchtmittel und Feuchtmitteltemperatur und die Wechselwirkung zur Druckfarbe
Auswirkungen auf den Druckprozess und die Druckqualität haben, was hinlänglich bekannt
ist, ist als weitere Störgröße die Temperatur einer die Farbe übertragenden oder verreibenden
Walze nach Anspruch 8 mit berücksichtigt, so daß die Temperatur des Feuchtmittels
optimal der jeweiligen Farbe und der Verarbeitungstemperatur der Farbe anpassbar ist.
Als weitere Störgrößen können auch die Farbdichte, Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit,
Alkoholanteil oder Anteil des Alkoholersatzmittels in dem Feuchtmittel, die Farbdichte,
Farbverarbeitungsfaktoren und die Papierkonstante berücksichtigt werden. Entsprechende
Störgrößeneingänge und Eingabeinrichtungen sind dann für das Steuergerät vorzusehen.
[0020] Wenn mit festen Faktoren für Störgrößen gearbeitet werden kann, so können diese auch
über eine Tastatur direkt dem Prozessor des Steuergerätes zugeführt werden.
[0021] Bei einer Vierfarben-Maschine können die einzelnen Vorgaben für jede Einzelanlage
in das Steuergerät eingegeben werden. Zweckmäßig ist es, zur Kontrolle der Eingaben,
eine Anzeige des Istzustandes aller Meßpunkte vorzusehen. Diese Werte werden auf einem
Bildschirm einer Anzeigevorrichtung dargestellt. Die Darstellung kann alphanumerisch
oder auch graphisch erfolgen, damit der Drucker sich während des Betriebes über den
Betriebszustand der einzelnen Druck- und Feuchtwerke der Anlage einen Überblick verschaffen
kann.
[0022] Die Temperiereinrichtung nach der Erfindung hat den Vorteil, daß eine Feinregulierung
des Feuchtmittels bis in Größenordnungen von ± 0,3° C möglich ist, wodurch eine optimale
Anpassung der Temperatur des Temperiermittels an die Temperatur der Druckfarbe möglich
ist, so daß eine hohe Druckqualität erzielbar ist. In bekannten Anlagen sind Temperaturdifferenzen
in einer Einzelanlage von ± 5°C üblich. Bei Einsatz einer solchen Temperiereinrichtung
in einer Maschine, bei der, nach dem gleichen Prinzip arbeitend, die Temperierung
des Farbwerkes erfolgt, wie es in der älteren Patentanmeldung P 39 04 854 angegeben
ist, wird erreicht, daß auch nach stundenlangem Betrieb der Druckeinrichtung die Druckqualität
unverändert gegenüber den Erstdrucken erzielt wird. Weiterhin ist es durch die Temperiereinrichtung
möglich, den Alkoholgehalt des Feuchtmittels oder einen Alkoholersatzstoff prozentual
sehr niederig zu halten gegenüber herkömmlichen Anlagen, so daß gesundheitsschädigende
Dämpfe den Maschinen nur in beschränktem Umfang entweichen, so daß besonders aufwendige
Absaugvorrichtungen nicht vorgesehen sein müssen. Während der Anlaufphase der Maschine
ist durch einen fast geschlossenen ersten Teilkreislauf, bei dem nur geringfügig Feuchtmittel
über Mischereinrichtungen zugesetzt wird, eine schnelle Anpassung des Feuchtmittels
an die gewünschte Temperatur möglich. Während der Anlaufphase empfiehlt es sich, daß
das Steuergerät nach einer Feuchtmitteltemperierkurve eine Einlauf- und Ablaufsteuerung
vornimmt. Erst wenn die Solltemperatur im Feuchtwerkkasten oder an der Oberfläche
einer das Feuchtmittel übertragenden Walze festgestellt worden ist, setzt die Regelung
ein, so daß dann eine konstante Feinregelung über die Temperiereinrichtung gewährleistet
ist. Unter Berücksichtigung der Farbverarbeitungsfaktoren, bestimmter Farben und einer
Papierkonstante eines bestimmten Papieres, ist es z. B. bei einer Vierfarben-Offset-Druckmaschine
mit vier Farbwerken und vier Feuchtwerken erforderlich, daß folgende in der Tabelle
festgehaltenen Temperaturwerte für Farben mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften
und für das Feuchtmittel eingehalten werden:

[0023] Übliche Solltemperaturen des Feuchtmittels liegen zwischen 5°C und 16°C, d.h. die
Kühlaggregate, die das Feuchtmittel in dem Feuchtmittelvorratsbehälter kühlen, müssen
so dimensioniert sein, daß auch bei ständigem Betrieb der Maschine das Kühlmittel
stets auf die untere Temperatur gekühlt wird. Im Bedarfsfall kann durch eine Heizspirale
in der Zuströmungsleitung oder diese umgebend das Feuchtmittel auch auf eine höhere
abweichende Temperatur erwärmt werden, um z. B. während des Anlaufens der Maschine
schneller auf die gewünschte Solltemperatur zu gelangen.
[0024] Die Rückströmungsleitung des ersten Teilkreislaufes braucht auch nicht unmittelbar
in der des zweiten einzumünden. So können Sammelbecken, Filter und ggf. auch Ausgleichsbehälter
zwischengeschaltet sein. Es empfiehlt sich, diese Anlagenbestandteile, ebenso wie
die übrigen Teile der Temperiereinrichtung, zu isolieren, damit Außentemperaturen
keine merklichen Einflüsse auf die Temperatur des Temperiermittels im Vor- oder Rücklauf
bewirken.
[0025] Weiterhin ist in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß in der
Steuereinheit eine Regelschaltung vorgesehen ist, die eine Steuergröße für das Kühlaggregat
in Abhängigkeit von der Temperatur des Feuchtmittels in dem Feuchtmittelvorratsbehälter
und der Vorgabe des niedrigsten Sollwertes der Temperatur des Feuchtmittels im Vorlauf
des ersten Teilkreislaufes ermittelt. Zu diesem Zweck ist ein Temperatursensor in
dem Feuchtmittelvorratsbehälter vorgesehen. Der Temperaturwert wird über einen Eingang
dem Steuergerät zugeführt und dort von dem Prozessor nach einem eingeschriebenen Programm
verarbeitet. Die ausgegebene Steuergröße regelt die Einschaltzeit des Kühlaggregates,
so daß die Temperatur des Feuchtmittels in dem Feuchtmittelvorratsbehälter, z. B.
auf Temperaturen von 3° C ± 1° C gehalten wird
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0027] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung vier Feuchtwerke mit einer temperierten Feuchtmittelzuführung,
- Fig. 2
- eine Mischervariante, die der Rückströmungsleitung direkt rückströmendes Feuchtmittel
entnimmt und
- Fig. 3
- eine weitere Mischervorrichtung mit einem Vierwegemischer.
[0028] In Fig. 1 sind schematisch vier Feuchtwerke einer Vierfarben-Offset-Druckmaschine
dargestellt. Das einzelne Feuchtwerk weist einen Feuchtwerkkasten 1 mit einem Überlauf
2 und einer Abzweigrückströmungsleitung 3 auf. In die Bodenplatte des Feuchtwerkkastens
1 mündet - im Beispiel zentrisch - eine Abzweigzuströmungsleitung 4. In dieser Abzweigzuströmungsleitung
4 ist ein motorgesteuertes Drosselventil 5 eingebracht, daß von einem Motor 6 schrittweise
steuerbar ist. Der durch die Abzweigzuströmungs- und Abzweigrückströmungsleitung gebildete
dritte Teilkreislauf ist mit dem ersten Teilkreislauf verbunden, der im wesentlichen
eine Zuströmungsleitung 7 und eine Rückströmungsleitung 8 aufweist, die jeweils mit
den Abzweigzuströmungsleitungen 4 der einzelnen Feuchtwerke und den Rückströmungsleitungen
3 verbunden sind, derart, daß das Feuchtmittel diese durchströmen kann.
[0029] In den Feuchtwerkkasten 1 des Feuchtwerkes A greift ein Feuchtmittelheber 9 in Form
einer Tauchwalze ein. Durch die Drehung des Feuchtmittelhebers 9 wird das Feuchtmittel
dem Feuchtwerkkasten entnommen und über weitere Walzen in an sich bekannter Weise
an die nicht dargestellte Druckplatte abgegeben. Eine einzige, der Übertragung dienende
Verreibewalze 10 ist schematisch oberhalb des Feuchtmittelhebers 9 eingezeichnet.
Dieselbe Anordnung, die im Feuchtwerk A zu finden ist, ist auch in den Feuchtwerken
B, C und D der Vierfach-Druckmaschine gegeben, so daß zur Vermeidung von Wiederholungen
in diesen Zeichnungen die Bezugszeichen nicht mehr aufgenommen worden sind.
[0030] Der erste Teilkreislauf mit der Zuströmungsleitung 7 und der Rückströmungsleitung
8 ist mit einem zweiten Teilkreislauf über einen Mischer 11 strömend verbunden. Bei
dem hier eingezeichneten Mischer handelt es sich um einen Dreiwegemischer, der von
einem Motor 12 schrittweise oder kontinuierlich steuerbar ist. In dem rechten Eingang
mündet eine Verbindungsleitung 13 ein, die an einem Abzweig der Rückströmungsleitung
8 angekoppelt ist. Mit dem Abzweig ist ferner eine Rückströmungsleitung 14 verbunden,
die in einen Feuchtmittelvorratsbehälter 15 mündet, in welchem das Feuchtmittel beispielsweise
auf einen Temperaturwert zwischen 3° C und 10° C gekühlt wird. Zu diesem Zweck ist
ein Kühlaggregat 16 vorgesehen, das über Kühlschleifen 17 dem Feuchtmittel im Inneren
des isolierten Feuchtmittelvorratsbehälters 15 die Wärme entzieht.
[0031] Zum zweiten Teilkreislauf gehörend, ist eine Zuströmungsleitung 18 an einem Auslauf
19 des Feuchtmittelvorratsbehälters 15 angeschlossen, die in den unteren Einlauf des
Mischers 11 einmündet. Die inneren Ventilklappen des Mischers 11 sind über den Motor
12 in eine solche Position gebracht, daß das gekühlte Feuchtmittel aus dem Feuchtmittelvorratsbehälter
15 mit einem bestimmten Anteil des über die Rückströmungsleitung 8 und der Verbindungsleitung
13 zugeführten über die Solltemperatur erwärmten Feuchtmittels gemischt wird. Dieses
gemischte Feuchtmittel fließt über den oben eingezeichneten Ausgang des Mischers in
die Zuströmungsleitung 7. Die Durchflußgeschwindigkeit wird durch eine Pumpe 20, deren
Förderungsleistung durch Motordrehzahländerung des Motors 21 ebenfalls steuerbar ist,
bestimmt.
[0032] Um nun die Temperatur des Feuchtmittels in den einzelnen Feuchtwerken A, B, C, D,
den spezifischen Anforderungen der Druckfarbe und des Laufwerkes in den von der ersten
Anlage A differierenden Anlagen B, C, D anpassen zu können, sind in den Abzweigungszuströmungsleitungen
4 der einzelnen Anlagen die Drosselventile 5 vorgesehen. Das Drosselventil 5 ist jeweils
so eingestellt, daß die Solltemperatur in dem Farbwerkkasten 1 der einzelnen Anlagen
auf eine Solltemperatur eingestellt ist, wobei die zugeführte Feuchtmittelmenge mindestens
so groß sein muß, daß ein geforderter Feuchtmittelpegel in dem Feuchtwerkkasten aufrechterhalten
wird, wobei das im Feuchtwerkkasten 1 vorhandene Feuchtmittel durch Zuführung von
optimal angepasst gekühltem, neu zugeführtem Feuchtmittel auf einem nahezu konstanten
Temperaturniveau gehalten wird.
[0033] Für die Regelung und Ausgabe der entsprechenden Steuergrößen für die Motoren des
Mischers 12, der Pumpe 20 und der Drosselventile 5 ist ein Steuergerät 22 vorgesehen,
das über einen gemeinsamen Steuerbus 23 die Steuersignale an die Motoren abgibt. Weiterhin
werden über den gemeinsamen Bus 23 die Temperaturen an der Oberfläche der Verreibewalze
10, die mittels eines Temperatursensors 24 erfasst sind, wertmäßig an das Steuergerät
durchgegeben oder von diesem abgefragt. Weiterhin ist in dem Feuchtwerkkasten 1 ein
Temperatursensor 25 vorgesehen. Auch die von ihm erfassten Temperaturwerte werden
analog oder digital über den Bus 23 dem Steuergerät zugeführt. Weiterhin sind Temperatursensoren
26 und 27 in der Zuströmungsleitung 7 und in der Rückströmungsleitung 8 des ersten
Teilkreislaufes vorgesehen. Auch die hiermit ermittelten Temperaturwerte werden über
den Bus 23 dem Steuergerät 22 zugeführt. Anhand der gemessenen Temperaturwerte und
der über die Tastatur 28 des Steuergerätes eingegebenen Sollwerte ermittelt das Steuergerät
die entsprechenden Steuergrößen zur Steuerung des Mischermotors 12, um die geforderte
Grundmischung des Temperiermittels im ersten Teilkreislauf herbeizuführen. Weiterhin
gibt sie die Steuergrößen an die einzelnen Motoren 6 der Anlage aus, um die Drosselventile
5 so zu steuern, daß die gewünschte Solltemperatur des Feuchtmittels an der Verreibewalze
10 und/oder in dem Feuchtwerkkasten 1 sich einregelt. Das Steuergerät 22 ist programmgesteuert
und weist hierzu eine Mikroprozessorsteuereinheit auf. Das Programm ist so auszulegen,
daß sämtliche Messwerte erfasst und für die Regelung und Steuerung mit herangezogen
werden können. Weiterhin können als feste Faktoren vorgegebene Störgrößen mittels
der Tastatur 28 eingegeben werden. Alle gemessenen Werte und Eingaben sind mittels
eines Anzeigegerätes 29 mit Bildschirm anzeigbar. Dies kann in alphanumerischer Weise
oder aber auch in graphischer Weise erfolgen. In dem Steuergerät ist ferner eine Anlaufkurve
eingegeben, die es ermöglicht, daß während des Anlaufens der Druckmaschinen die Temperatur
des Feuchtmittels nach einer vorgegebenen Sollkurve gesteuert wird. Erst mit Erreichen
der Solltemperatur in den einzelnen Feuchtwerken wird dann die Regelung in Abhängigkeit
der gemessenen Istwerte und der vorgegebenen Störgrößen sowie der ermittelten Störgrößen,
z. B. denen der Vor- und Rückströmungsleitungen im ersten Teilkreislauf ermittelt.
Anstelle des eingezeichneten Dreiwegemischers kann auch ein Vierwegemischer vorgesehen
sein. Für diesen Fall ist die Zuleitung 14 zum Feuchtmittelvorratsbehälter 15 in der
Rückströmungsleitung nicht erforderlich. Diese Leitung würde dann von dem weiteren
Ausgang des Vierwegemischers abgehen. Ebenfalls ist es nicht unbedingt erfoderlich,
einen dritten Teilkreislauf vorzusehen, wenn die verarbeitenden Druckfarben größere
Temperaturdifferenzen des Feuchtmittels zulasssen. Bei aufwendigerer Ausführung kann
auch für jede der Anlagen A bis D jeweils ein Einzelkreislauf vorgesehen sein, der
nach dem gleichen Prinzip arbeitet, so daß dann die Feuchtmitteltemperatur durch eine
eigene Temperiereinrichtung und einen eigenen Kreislauf für jedes der Feuchtwerke
der Maschinenanlage optimal auf die zu verarbeitende Druckfarbe und die Druckqualität
hingeregelt wird.
[0034] Es ist ersichtlich, daß durch einen Aufbau, so wie er im Beispiel angegeben ist,
eine Feinregulierung der Temperatur des Feuchtmittels erfolgt, so daß bei höchster
Druckqualität die geringste Verdunstung gegeben ist. Das überschüssige Feuchtmittel
in dem Feuchtwerkkasten 1, das über den Überlauf 2 wieder den Rückströmungsleitungen
zugeführt wird, kann darüber hinaus in Sammelbehältern zwischengespeichert, mittels
Filteranlagen vorgefiltert und dann gereinigt wieder dem Feuchtmittelvorratsbehälter
15 zugeführt werden, wodurch Fremdkörper im Feuchtmittel, wie Papierstaub und Strichpartikel,
zur Vermeidung von Schlammansammlungen im Feuchtwerkkasten 1 aber auch im Feuchtmittelvorratsbehälter
15 vermieden werden.
[0035] Über das Steuergerät ist ebenfalls das Kühlaggregat 16 steuerbar. Auch dies ist durch
die Anschlußleitung, die mit dem Bus 23 verbunden ist, dargestellt. Hierdurch wird
erreicht, daß das Kühlaggregat 16 nicht ständig in Betrieb sein muß, was allerdings
von der Größe des Vorratsbehälters und der Kühlleistung des Kühlaggregates 16 abhängig
ist.
[0036] In Fig. 2 ist eine Mischervorrichtung zwischen dem ersten und zweiten Teilkreislauf
schematisch dargestellt, die oberhalb eines motorgesteuerten Dreiwegemischers 11,12
eine Verbindungsleitung 30 zusätzlich zur Verbindungsleitung 13 zwischen der Rückströmungsleitung
8 und der Zuströmungsleitung 7 aufweist. Hierüber wird ein Teil des rückfließenden
Feuchtmittels dem gemischten Feuchtmittel beigegeben. Die Menge ist von der Pumpenleitung
der Pumpe 20 und der Dimensionierung der Rohrleitungen 7, 8, 30 abhängig. Der zweite
Teilkreislauf (Kühlkreislauf) ist abhängig von der Stellung des Dreiwegemischers 11.
Von der Pumpe 31 über die Zuleitung 18 kann dabei gekühltes im Behälter 15 gespeichertes
Feuchtmittel über die Rohrleitungen 13 und 14 auch wieder zurückgeführt werden. Das
Kühlaggregat 16/17 ist zur Vereinfachung nicht eingezeichnet.
[0037] Eine weitere Variante einer Mischereinrichtung ist in Fig. 3 dargestellt. Hierin
wird der erste und der zweite Teilkreislauf unmittelbar über einen mittels eines Motors
33 gesteuerten Vierwegemischers 32 miteinander derart gekoppelt, daß das temperierte
Feuchtmittel, aus Rücklauf und gekühltem Feuchtmittel gemischt, den Feuchtwerken über
die Zuströmungsleitung 7 zugeführt wird. Die weiteren Leitungen 8, 18, 14 entsprechen
denen in den Fig. 1 und 2. Die Pumpe 31 bewirkt die Zuführung des gekühlten Feuchtmittels
zum Vierwegemischer 32, der, je nach Stellung der Ventilklappen, einen Teil über die
Rohrleitung 14 in den Behälter 15 zurückführt und den anderen Teil einem Teil des
über die Rückströmungsleitung 8 fließenden Kühlmittels beimischt. Andere Varianten
sind ebenfalls einsetzbar.
1. Temperiereinrichtung zur Einstellung und Konstanthaltung der Temperatur des Feuchtmittels
in Offset-Druckmaschinen mit einem oder mehreren Feucht- und Druckwerken bzw. Farbwerken,
wobei das gekühlte Feuchtmittel aus einem Feuchtmittelvorratsbehälter entnommen und
auf eine Solltemperatur temperiert über Zuströmungsleitungen je einem Feuchtwerkkasten
zugeführt und von einem Feuchtmittelheber diesem entnommen und mittels Feuchtwalzen
übertragen wird, welcher Feuchtwerkkasten mit dem Feuchtmittelvorratsbehälter über
eine Rückströmungsleitung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster aus Zuströmungs- ( 7) und Rückströmungsleitungen (8) gebildeter Teilkreislauf
vorgesehen ist, der über eine motorgesteuerte Mischereinrichtung (11) strömend mit
einem zweiten, gekühltes Feuchtmittel führenden Teilkreislauf verbunden ist,
und daß ein Steuergerät (22) mit einer Regelschaltung vorgesehen ist, das eine Prozessorsteuereinheit
aufweist, die nach einem Programm eine Steuergröße in Abhängigkeit von den gemessenen
Temperaturwerten des Feuchtmittels in dem Feuchtwerkkasten (1) und/oder an der Oberfläche
einer das Feuchtmittel übertragenden Walze (10), der Sollwertvorgabe und vorgegebenen
beaufschlagbaren Störgrößen für jedes Druckwerk ermittelt, und daß die jeweilige Steuergröße
die motorgesteuerte Mischereinrichtung (11) steuert.
2. Temperiereinrichtung nach Anspruch 1 für mehrere Feuchtwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuergerät jeweils eine Regelschaltung für jedes Feuchtwerk (A, B, C,
D) vorgesehen ist, und daß jedem Feuchtwerk (A, B, C, D) eine solche, die Teilkreisläufe
verbindende motorgesteuerte Mischereinrichtung (11) zugeordnet ist.
3. Temperiereinrichtung nach Anspruch 1 für mehrere Feuchtwerke einer Mehrfarben-Druckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß für alle Feuchtwerke (A, B, C, D) der Offset-Druckmaschine ein gemeinsamer zweiter
Teilkreislauf und eine strömend verbindende motorgesteuerte Mischereinrichtung vorgesehen
ist, und daß mit den Zu- und Rückströmungsleitungen (7, 8) steuerbare dritte Teilkreisläufe
verbunden sind, die aus einer Abzweigzuströmleitung (4) und einer Abzweigrückströmleitung
(3), die mit der Zuströmleitung (7) und Rückströmleitung (8) im ersten Teilkreislauf
und mit dem Feuchtwerkkasten (1) verbunden sind, vorgesehen sind, und daß in jeder
Abzweigzuströmungsleitung (4) ein motorgesteuertes Ventil (5) angeordnet ist, und
daß in dem Steuergerät (22) zusätzlich zur Regelschaltung für die den ersten und zweiten
Teilkreislauf strömend verbindende Mischereinrichtung (11) zur gemeinsamen Vorlauftemperierung
des Feuchtmittels im ersten Teilkreislauf weitere Regelschaltungen für jedes Feuchtwerk
(A, B, C, D) vorgesehen sind, die je eine Steuergröße in Abhängigkeit von den gemessenen
Temperaturwerten, der Sollwertvorgabe und vorgegebenen beaufschlagbaren Störgrößen
in einem Feuchtwerk (A, B, C, D) und unter Berücksichtigung der Temperatur des Temperiermittels
in der Zuströmungsleitung (7) des ersten Teilkreislaufes für jedes Feuchtwerk ermittelt,
und daß die jeweilige Steuergröße das adressierte motorgesteuerte Ventil (5) in dem
jeweiligen dritten Teilkreislauf steuert.
4. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß die motorgesteuerte Mischereinrichtung (11) aus einem Mehrwegemischer besteht,
über welchen Teile des über die Rückströmungsleitung (8) in den Vorratsbehälter (15)
zurückfließenden Temperiermittels mit Teilen des gekühlten, aus dem Vorratsbehälter
(15) entnommenen Kühlmittels in Abhängigkeit der anliegenden Steuergröße gemischt
werden.
5. Temperiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischereinrichtung aus einem Ventil mit veränderbarem Durchströmungsquerschnitt
in der Zuströmungsleitung des zweiten Teilkreislaufes besteht, und daß die Rückströmungsleitung
des ersten Teilkreislaufes über eine Verbindungsleitung mit der Zuströmungsleitung
im ersten Teilkreislauf und mit der Rückströmungsleitung des zweiten Teilkreislaufes,
rückströmendes Temperiermittel führend, verbunden ist, und daß hinter dem Einlauf
der Verbindungseinleitung in der Zuströmungsleitung des ersten Teilkreislaufes eine
drehzahlgesteuerte Umlaufpumpe zur Veränderung der Durchflußgeschwindigkeit des Feuchtmittels
vorgesehen ist, die durch von einer Regelschaltung in dem Steuergerät erzeugte Stellsignale
steuerbar ist.
6. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß Temperatursensoren (26, 27) in der Zuströmungs- (7) und Rückströmungsleitung (8)
des ersten Teilkreislaufes und/oder des dritten Teilkreislaufes vorgesehen sind, deren
Temperaturwerte als Istwertvorgaben dem Steuergerät (22) zugeführt werden.
7. Temperiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,daß in den Teilkreisläufen drehzahlgesteuerte Umlaufpumpen (20) zur Veränderung der
Durchflußgeschwindigkeit des Feuchtmittels vorgesehen sind, die durch von der Regelschaltung
in dem Steuergerät (22) erzeugte Stellsignale steuerbar sind.
8. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß in jedem Farbwerk in unmittelbarer Nähe mindestens einer Walze (10) ein Sensor
(24) zur Erfassung der Temperatur an der Oberfläche der jeweiligen Walze (10) vorgesehen
ist, und daß der gemessene Temperaturwert als weitere Störgröße der Regelschaltung
zur Beeinflussung der Steuergröße zugeführt wird.
9. Temperiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,daß eine fotoelektrische Meßeinrichtung zur Ermittlung der Farbdichte vorgesehen ist,
und daß der gemessene Wert als weitere Störgröße der Regelschaltung zugeführt wird.
10. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß die weiteren Störgrößen Faktoren, wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Alkoholanteil
oder Anteil des Alkoholersatzmittels in dem Feuchtmittel und Farbdichte, Farbverarbeitungsfaktoren
und Papierkonstante sind, und daß das Steuergerät Störgrößeneingänge und Eingabeeinrichtungen
zur Eingabe dieser Störgrößen aufweist.
11. Temperiereinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Störgrößen als feste Faktoren und die Solltemperatur mit einer Eingabetastatur
(28) in das Steuergerät (22) eingebbar sind.
12. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät während des Anlaufs der Maschine vor dem Einsatz der Regelung
nach einer vorgegebenen Feuchtmitteltemperierkurve eine Anlauf-/Ablaufsteuerung des
Temperierkreislaufes vorgibt, und daß mit Erreichen einer Sollwertvorgabe des Temperiermittels
in dem Feuchtmittelwerk das Steuergerät auf die störgrößenabhängige Regelung umschaltet.
13. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Regelschaltung eine Anzeigevorrichtung (29) für die Ist- und Solltemperaturen,
die eingegebenen Faktoren und die jeweiligen Meßwerte vorgesehen ist, die abrufbar
in einem Speicher in dem Steuergerät abgelegt sind, und daß aus dem Speicher alle
Störgrößen und Informationen der jeweiligen Feuchtwerke alphanumerisch oder graphisch
wahlweise einzeln oder gemeinsam auf dem Bildschirm der Anzeigevorrichtung (29) anzeigbar
sind.
14. Temperiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Feuchtmittels in dem Feuchtmittelvorratsbehälter (15) erfaßt
und als Istwert einer Regelschaltung in dem Steuergerät (22) zugeführt wird, und daß
das Steuergerät unter Berücksichtigung des niedrigsten Sollwertes der Temperatur des
Feuchtmittels eine Steuergröße für die Steuerung des Kühlaggregates (16) ermittelt.