(19)
(11) EP 0 437 849 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1991  Patentblatt  1991/30

(21) Anmeldenummer: 90125677.6

(22) Anmeldetag:  28.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B03C 3/41
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.01.1990 CH 152/90

(71) Anmelder: ELEX AG
CH-8603 Schwerzenbach (CH)

(72) Erfinder:
  • Stahel, Walter
    CH-8912 Obfelden (CH)
  • Diener, Werner
    CH-8133 Esslingen (CH)

(74) Vertreter: Breiter, Heinz 
Patentanwälte Breiter + Wiedmer AG Postfach 366
8413 Neftenbach-Zürich
8413 Neftenbach-Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sprühelektrode in einem elektrostatischen Staubabscheider


    (57) Die Sprühelektrode (12) weist einen mechanische Festigkeit verleihenden Träger (16) mit in wenigstens zwei Reihen angeordneten, nach beiden Seiten auf benachbarte Niederschlagselektroden gerichteten Sprühspitzen (20) auf. Sie besteht aus einem einstückigen, zur Bildung des Trägers (16) symmetrisch gefalteten Metallblech, welches ausserhalb des gefalteten Trägers (16) angeformte, auf ihrer ganzen aktiven Länge (1) entlang der Mittelebene (E) zwischen den Niederschlagselektroden (10) verlaufende Sprüharme (18) mit in der Ebene (E) verlaufenden oder nach beiden Seiten auf die benachbarten Niederschlagselektroden gerichteten Sprühspitzen (20) aufweist. Das Metallblech ist innenseitig der Sprüharme (18), zur Ausbildung einer Doppelschlaufe, mehr als rechtwinklig umgebogen.
    Zur Herstellung der Sprühelektrode (12) wird "in-line" ein Metallblech mit angeformten, an den Stirnscheiteln (19) geschlitzten Sprüharmen (18) ausgestanzt, zur Bildung des gefalteten Trägers (16) innenseitig der Sprüharme (18), in Längsrichtung, kalt verformt. Im gleichen Arbeitsgang werden die Sprühspitzen umgebogen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttragende Sprühelektrode in einem elektrostatischen Staubabscheider mit die Gasströmung lenkenden, plattenförmigen Niederschlagselektroden, welche parallel zu den Niederschlagselektroden verlaufende, an einer Traglasche hängende Sprühelektrode aus einem einstückigen, zur Bildung eines mechanische Festigkeit verleihenden Trägers symmetrisch gefalteten Metallblech besteht, und in wenigstens zwei Reihen angeordnete, entlang der Mittelebene zwischen den Niederschlagselektroden verlaufende Sprüharme mit in der Ebene der Sprüharme verlaufenden oder nach beiden Seiten auf die benachbarten Niederschlagselektroden gerichteten Sprühspitzen aufweist. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Sprühelektrode.

    [0002] Bei einem elektrostatischen Staubabscheider, kurz Elektrofilter genannt, wird das zu reinigende Gas durch viele parallele Gassen eines Gehäuses geleitet. Die Gassen werden von mehreren hintereinander gereihten Niederschlagselektroden gebildet, welche lineare Abmessungen von 15 m und mehr erreichen können. Längsmittig zwischen den Niederschlagselektroden sind die Sprüh- oder Emissionselektroden angeordnet.

    [0003] Während die Niederschlagselektroden eines Staubabscheiders in der Regel geerdet sind, liegen die Sprühelektroden an hoher negativer Gleichspannung, welche im Bereich von 100 kV liegen kann. Zwischen den beiden Elektroden entsteht ein elektrisches Kraftfeld. Die elektrische Kraftkonzentration an der Sprühelektrode muss gross genug sein, um eine Glimm- oder Koronaentladung zu erzeugen, welche sich als starkes, bläuliches Glimmen bemerkbar macht. Die austretenden Elektronen ionisieren die Luft und andere, die Atmosphäre bildende Gase. Die bei der Ionisierung entstehenden negativen und positiven Ionen wandern zu den Elektroden entgegengesetzter Polarität.

    [0004] Die wandernden Ionen ihrerseits stossen mit im Gasstrom suspendierten Staubteilchen zusammen, haften an ihnen und verleihen dadurch eine elektrische Ladung. Unter Einwirkung des elektrischen Feldes werden die geladenen Staubpartikel von den Elektroden der entgegengesetzten Polarität angezogen. Die Staubpartikel werden in überwiegender Mehrheit negativ geladen, sie scheiden sich an der positiven Niederschlagselektrode ab. Nur 1 - 3% der Staubpartikel werden positiv geladen und scheiden sich an der Sprühelektrode mit negativem Potential ab.

    [0005] Die Staubpartikel geben jedoch nicht alle ihre Ladung sofort an die betreffende Elektrode ab und bilden, auch in Folge von Adhäsion und Kohäsion, locker zusammenhängende Feststoffschichten.

    [0006] Wenn die Staubschicht eine Dicke von 1 - 2 cm erreicht hat, muss diese von der Elektrode gelöst werden. Diese periodische Reinigung erfolgt in Trockenfiltern durch Klopf- oder Rüttelvorrichtungen, bei Nassfiltern durch Waschvorrichtungen. In der Praxis wird z.B. 1 - 8 mal pro Stunde geklopft.

    [0007] Für den Wirkungsgrad von Elektrofiltern sind die durchströmende Gasmenge, die physikalische Beschaffenheit des Trägergases, dessen Feuchtigkeit und Temperatur, der elektrische Widerstand und das Verhalten des Staubes im elektrischen Feld von Bedeutung. Schliesslich sind auch die Kornzusammensetzung und chemische Analyse des Staubes, die Charakteristik des wirksamen elektrischen Feldes, die Gasgeschwindigkeit, das Wiederaufwirbeln des Staubes beim Klopfen, die Gaszusammensetzung, der Strom und der Spannungsverlauf für die Wandergeschwindigkeit der elektrisch geladenen Teilchen mitbestimmend.

    [0008] Die EP-A2 0 287 137 beschreibt zwei Varianten von Sprühelektroden aus Blechstreifen von durchgehend gleicher Breite.

    [0009] Nach einer ersten Variante ist die Sprühelektrode zu einem etwa ellipsenförmigen Rohrquerschnitt geformt, mit überlappend miteinander verbundenen Längskanten. Aus dem Rohrquerschnitt sind etwa dreieckförmige Laschen einzeln abgebogen. Die Laschen bilden an beiden Seiten des elliptischen Rohrquerschnitts, in Verlängerung von dessen Hauptachse nach aussen weisende Fahnen mit alternierend abgebogenen Sprühspitzen.

    [0010] Nach einer zweiten Variante werden anstelle eines ellipsenförmigen Rohrquerschnitts zwei breite Randstreifen von einem schmalen Mittelstreifen gegensinnig abgewinkelt. Die Längskanten der Randstreifen sind gleichsinnig mit der jeweiligen Abwinkelung derart umgebördelt, dass ein im wesentlichen gestreckt-Z-förmiger Querschnitt entsteht. Aus den Randstreifen sind, entsprechend der ersten Variante, etwa dreieckförmige Laschen einzeln abgebogen, welche nicht auf der Mittelebene zwischen den beiden parallelen Schenkeln liegen.

    [0011] Diese Ausführungsform einer Sprühelektrode weist bezüglich der Gestaltung den Nachteil auf, dass die abgebogenen Laschen auf eine unterhalb der Hauptachse der Ellipse bzw. der Breite eines Randstreifens liegende Länge beschränkt sind. Weiter scheint die Herstellung verhältnismässig aufwendig zu sein.

    [0012] Weiter ist aus der GB-PS 1 575 404 eine Sprühelektrode für die elektrostatische Abscheidung bekannt, welche aus einem langen, aufgehängten Träger und abkragenden, mit dem Träger verbundenen Elementen zur Bildung einer Korona besteht. Der Träger besteht aus einem Metallstreifen und hat eine sich mittig in Längsrichtung erstreckende Versteifung. Die längsmittige Versteifung hat beidseits offene, kanalförmig ausgebildete Teile, beispielsweise in Form einer längslaufenden Wellenfaltung. Diese Ausführungsform hat den Nachteil, dass sie nicht die Steifigkeit eines konventionellen rohrförmigen Trägers zu verleihen vermag. Weiter werden nur einstückige Ausführungsformen gezeigt, welche sägezahnartig abkragende Sprühspitzen aufweisen, die nahe dem Träger angeordnet sind. Die Sprühspitzen von mehreren Sprühelektroden sind, da im Bereich des Trägers angeordnet, nicht optimal verteilt. Da die Bleche nicht beliebig breit ausgebildet sein können, wird zur Erreichung einer besseren Verteilung der Sprühspitzen eine zweiteilige Ausführungsform der Sprühelektrode, mit einzeln an einem Grundkörper befestigten Sprüharmen, ausgebildet (Fig. 7 und 8).

    [0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine abgesehen von Aufhänge- und Verbindungselementen einteilige Sprühelektrode der eingangs genannten Art zu schaffen, welche wenigstens die Steifigkeit eines konventionellen rohrförmigen Trägers zu verleihen vermag, keine geometrischen Schranken für eine optimale Gestaltung aufweist und sowohl einfach als auch materialsparend herstellbar ist.

    [0014] In bezug auf die Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Metallblech an beiden Längsseiten ausgestanzte, symmetrisch abkragende Sprüharme aufweist und innenseitig der Sprüharme zur Ausbildung eines im wesentlichen in Form einer Doppelschlaufe kontinuierlich gefalteten Bereichs mehr als rechtwinklig aus der Ebene der Sprüharme umgebogen ist. Spezielle Ausführungsformen und Weiterausbildungen sind Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.

    [0015] Da in Elektofiltern bei sehr hoher Spannung nur verhältnismässig niedrige Ströme fliessen, ist die elektrische Leitfähigkeit des zur Herstellung der Sprühelektroden verwendeten Materials nicht von erstrangiger Bedeutung. Der ausschliesslich aus dem gefalteten Metallblech bestehende Träger sollte jedoch eine mit einem Trägerrohr vergleichbare mechanische Festigkeit haben. Die Anforderungen bezüglich elektrischer Leitfähigkeit, mechanischer Festigkeit und Bearbeitbarkeit werden bei erfindungsgemässer Faltung insbesondere von Bandstahl, Messing und hochfesten Aluminiumlegierungen erfüllt.

    [0016] Die mechanische Festigkeit und die Herstellungspräzision des gefalteten Trägers sind von wesentlicher Bedeutung, die Sprühelektroden dürfen weder durch den Gasstrom zu stark ins Schwingen versetzt werden noch durch unpräzise Bearbeitung ungleich ausgebildet sein. Bei Verdrehungen oder unpräziser Ausgestaltung können Lichtbögen entstehen, die zu einem Spannungszusammenfall führen. Die erfindungsgemässe Sprühelektrode erlaubt dank ihrer Einfachheit problemlos die notwendige Herstellungspräzision.

    [0017] Gegenüber den bekannten Ausführungsformen bringen die erfindungsgemässen Doppelschlaufen, insbesondere Doppeldreiecke, mehr aussenliegende Masse, was ein höheres Trägheitsmoment zur Folge hat. Die einfachere Herstellung ergibt sich aus der Faltung mit einer Symmetrieachse und einer Quasisymmetrieachse. Die Herstellung der Faltung ist jedoch nicht nur einfacher, sondern auch präziser, was sich für die optimale Lage der Sprühspitzen besonders vorteilhalft auswirkt.

    [0018] Weiter muss der aufgehängte Träger das periodische Klopfen auch langfristig schadlos überstehen.

    [0019] Das Metallblech ist zur Bildung der Doppelschlaufe vorzugsweise um mehr als 100°, insbesondere um mehr als 120° aus der Ebene der Sprüharme umgebogen.

    [0020] Die Länge der vertikal zum Träger verlaufenden Sprüharme liegt vorzugsweise über der Ausdehnung des gefalteten Trägers in dieser Richtung. In der Praxis beträgt die Länge der Sprüharme mehr als das Doppelte der Ausdehnung des gefalteten Trägers.

    [0021] Nicht nur der gefaltete Träger der Sprühelektrode ist symmetrisch ausgebildet, sondern auch die Sprüharme und nach der häufigsten Ausführungsvariante Sprühspitzen. Der gefaltete Träger kann jedoch, bezogen auf den auf eine Vertikale zur Längsachse projizierten Abstand zwischen zwei benachbarten Sprühspitzen, im Bereich von einem Viertel bis drei Vierteln liegen. Die gesamte Sprühelektrode ist jedoch so konzipiert, dass auf jeder Seite des gefalteten Trägers ungleich lange Sprüharme alternierend angeordnet sind, damit in Längsrichtung keine Krümmungen entstehen können.

    [0022] In Industrieanlagen können Elektrofilter eine aktive Höhe von 15 m und mehr erreichen. In diesem Falle ist eine Sprühelektrode aus zwei vorzugsweise gleich langen Teilsprühelektroden zusammengesetzt, indem zwei am gefalteten Träger befestigte Verbindungslaschen miteinander verschraubt werden. Diese Verbindungslaschen können gleichzeitig dazu benutzt werden, parallel zu den Niederschlagselektroden in horizontaler Richtung verlaufende Verbindungsstege anzuordnen, welche ein Schwingen der aufgehängten, sehr langen Sprühelektroden verhindern oder zumindest stark einschränken.

    [0023] In bezug auf das Verfahren zur Herstellung einer Sprühelektrode wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass "in-line" aus einem Metallblech angeformte, an den Stirnscheiteln geschlitzte Sprüharme ausgestanzt, zur Bildung des gefalteten Trägers innenseitig der Sprüharme in Längsrichtung kalt verformt und im gleichen Arbeitsgang die Sprühspitzen gespreizt werden.

    [0024] Durch die kalte Verformung, zweckmässig ein Rollverfahren, werden die eingesetzten Werkstoffe vorzugsweise verfestigt. Dadurch wird die mechanische Festigkeit des gefalteten Trägers in wünschbarem Ausmass erhöht.

    [0025] Von wesentlicher Bedeutung ist weiter, dass die Verformung in Abstand innerhalb der Sprüharme erfolgt, was einerseits die Stabilität erhöht und andrerseits den Verformungsprozess erleichtert, weil nicht jeder Sprüharm einzeln abgebogen werden muss.

    [0026] Das Spreizen des äussersten Endes der geschlitzten Sprüharme zur Bildung der Sprühspitzen erfolgt im gleichen Arbeitsgang, also "in-line", wie das Stanzen und Rollen.

    [0027] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele, welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen schematisch:
    - Fig. 1
    eine teilweise Draufsicht auf einen offenen Elektrofilter,
    - Fig. 2
    eine Prinzipskizze einer Sprühelektrode mit gleichlangen Sprüharmen,
    - Fig. 3
    eine Variante von Fig. 2, mit ungleich langen Sprüharmen,
    - Fig. 4
    eine Ansicht einer Sprühelektrode,
    - Fig. 5
    eine Draufsicht auf eine Sprühelektrode, ohne Traglasche,
    - Fig. 6
    eine Variante eines gefalteten Trägers einer Sprühelektrode gemäss Fig. 5,
    - Fig. 7
    eine weitere Variante eines gefalteten Trägers einer Sprühelektrode gemäss Fig. 5,
    - Fig. 8
    eine Ansicht einer an einer Sprühelektrode befestigten Verbindungslasche,
    - Fig. 9
    eine aufgeschnittene Seitenansicht von Fig. 8, von rechts, und
    - Fig. 10
    einen detaillierten Teilschnitt durch eine Verbindungslasche der linken Seite von Fig. 8.


    [0028] Die in Fig. 1 dargestellte teilweise Draufsicht auf einen Elektrofilter zeigt zwei parallel verlaufende, plattenförmige Niederschlagselektroden 10 und in einer Mittelebene E angeordnete, hängende Sprühelektroden 12. Die Sprühelektroden 12 sind in regelmässigen Abständen aufgehängt.

    [0029] Die durch die Niederschlagselektroden 10 gelenkte Gasströmung G fliesst in Richtung der Pfeile, je nach dem Konzept des Elektrofilters auch noch nach oben oder nach unten, was nicht sichtbar dargestellt ist.

    [0030] An der in Fig. 1 dargestellten oberen Niederschlagselektrode 12 hat sich beidseits eine etwa 1,5 cm dicke Staubschicht 14 angesammelt. Die untere Niederschlagselektrode 10 ist praktisch staubfrei, sie ist soeben geklopft worden. An den Niederschlagselektroden sammelt sich etwa 97 - 99% der gesamten Staubmenge an.

    [0031] Die Sprühelektroden 12 bestehen im wesentlichen aus einem gefalteten Träger 16, sich beidseits parallel zu den Niederschlagselektroden 10 erstreckenden Sprüharmen 18 mit je zwei in entgegensetzter Richtung gebogenen, endständigen Sprühspitzen 20. Diese können auch auf der Ebene der Sprüharme 18 liegen.

    [0032] Zwischen zwei Sprühelektroden 12 ist ein Verbindungssteg 22 angedeutet. Dieser Verbindungssteg 22 verbindet alle Sprühelektroden 12 auf der Höhe von Verbindungslaschen (Fig. 8 - 10), zweckmässig auf halber Höhe, in Richtung der Niederschlagselektroden 10.

    [0033] In den Fig. 2 und 3 ist je der obere Teil einer hängenden Sprühelektrode 12 dargestellt, welcher das Prinzip der Anordnung der Sprüharme 18 zeigt. In beiden Beispielen sind die Sprüharme 18 beidseits des gefalteten Trägers 16 versetzt angeordnet.

    [0034] In Fig. 2 sind die Sprüharme 18 beidseits gleich lang, die Sprühspitzen 20 bilden zwei vertikale Reihen im Abstand s/2.

    [0035] Nach der Ausführungsform von Fig. 3 sind auf jeder Seite alternierend lange und kurze Sprüharme 18 angeordnet. Die in bezug auf die Projektion auf eine Vertikale zur Längsrichtung L des Trägers 16 einen Abstand s aufweisenden Sprühspitzen 20 liegen deshalb auf vier vertikalen Reihen. Nach der Ausführungsform von Fig. 3 sind die Sprühspitzen 20 regelmässiger, über eine grössere Fläche verteilt.

    [0036] Die Gasströmung G fliesst im wesentlichen in Richtung des Pfeils, also in Richtung der Sprüharme 18, wobei auf- und/ oder absteigende Komponenten nicht dargestellt sind.

    [0037] Die Sprühelektroden 12 sind an einer Traglasche 24 aufgehängt.

    [0038] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein zu einer Sprühelektrode 12 gefaltetes, vorher ausgestanztes Metallblech mit Sprüharmen 18.

    [0039] Mit einer gestrichelten Linie 26 ist die Lage eines weiteren ausgestanzten Metallblechs angedeutet, welche eine Minimalisierung des Abfalls erlaubt.

    [0040] Aus dem Stirnscheitel 19 der angeformten Sprüharme 18 ist ein Schlitz 28 ausgestanzt, welcher ein maschinelles Spreizen der Sprühspitzen 20 erlaubt.

    [0041] Die Länge l der Sprüharme 18 beträgt etwas mehr als das Doppelte der Breite b des gefalteten Trägers in derselben Richtung. Der Ansatz der Sprüharme 18 liegt im Abstand a ausserhalb der Faltung. Dieser Sprühansatz ist nie umgebogen, was eine maschinelle Fertigung entscheidend vereinfacht.

    [0042] In Fig. 5 ist eine vergrösserte Seitenansicht von Fig. 4 dargestellt. Das den Träger 16 bildende Metallblech ist unter Bildung zweier rechtwinkliger Dreiecke mit auf der Ebene E liegenden rechten Winkeln sechsmal um 135° umgebogen. Die Basis 30, 32 der im Querschnitt rechtwinkligen Dreiecke, welche eine Breite b aufweist, verläuft parallel zur Ebene E. Das dreimal umgebogene Metallblech durchläuft die Ebene E in einem Winkel von 45°, zwischen der ersten und der letzten Umbiegung. Durch die kalte Verformung gewinnt der gefaltete Träger 16 an mechanischer Festigkeit.

    [0043] Die Sprüharme 18 liegen auf der Ebene E, welche bei montierter Sprühelektrode 12 die Mittelebene zwischen den Niederschlagselektroden 10, aber auch zwischen den Basisflächen 30, 32, ist. Die Sprühspitzen 20 sind aufgespreizt, sie liegen im Abstand l vom nicht ausgestanzten Metallblech und im Abstand l + a von der vertikalen Projektion des Trägers 16.

    [0044] Fig. 6 zeigt eine im wesentlichen 8-förmig ausgebildete Faltung, welche in die Sprüharme 18 übergeht. Diese liegen wiederum auf einer Ebene, welche gleichzeitig Tangentialebene der beiden im Querschnitt als Schlaufen 34, 36 dargestellten Faltungen ist. Bei montierter Sprühelektrode 12 liegt die Tangentialebene in der erwähnten Mittelebene E.

    [0045] In Fig. 7 schliesslich ist eine besonders bevorzugte Variante der vorliegenden Erfindung gezeigt. Das Metallblech wird zur Herstellung des gefalteten Bereichs 16 vorerst zweimal in gegenseitiger Richtung um 135° umgebogen. Dann wird das Metallblech um 90° umgebogen, es verläuft somit vertikal zur Ebene E. Beim Durchstossen dieser Ebene ist das Blech um 45° nach aussen abgebogen, dann wird es zweimal gleichläufig um 135° abgebogen, jedoch gegenläufig zur erwähnten Abbiegung um 45°, und bildet die obere Basisfläche 30.

    [0046] Das abgebogene Blech verläuft nun bezüglich der Ebene E in einem Winkel von 45°. Auf der Schnittlinie der beiden Ebenen wird das Metallblech um 45° nach aussen abgebogen, womit es vertikal zur Ebene E verläuft. Auf der Höhe der Basislinie 32 des unteren gebildeten rechtwinkligen Dreiecks wird das Metallblech um 90° abgebogen und verläuft nun in der Ebene der Basisfläche 32 des unteren rechtwinkligen Dreiecks. Abschliessend wird das Metallblech noch zweimal gegenläufig um 135° gebogen, das zweite Mal derart, dass das Metallblech wieder in der Ebene E liegt.

    [0047] Auch in diesem Fall wird im wesenlichen eine Doppelschlaufe gebildet, wobei jede Schlaufe als im wesentlichen rechtwinkliges Dreieck ausgebildet ist. Die Schlaufen sind in Form von rechtwinkligen Dreiecken ausgebildet, mit der Spitze im Bereich der Ebene E.

    [0048] Gegenüber Fig. 5 hat Fig. 7 den Nachteil weniger einfacher Herstellung zur Bildung der Einfaltung in einer Basisfläche, beispielsweise 32. Dem steht jedoch der Vorteil einer wesentlichen Verstärkung der Torsionsfestigkeit gegenüber.

    [0049] Fig. 8 und 9 zeigen das Prinzip der Anbringung einer Verbindungslasche 44 an das stirnseitige Ende 46 einer Sprühelektrode 12 nach Fig. 5.

    [0050] Die beiden Gabeln 48, 50 der Verbindungslasche 44 sind gegeneinander versetzt, was aus Fig. 9 hervorgeht. In einen Längsschlitz 52 zwischen den Gabeln 48, 50 ist ein Z-förmig gefalteter Träger 16 eingeführt. Ausserhalb des Faltbereichs sind die Gabeln 48, 50 mittels einer Punktschweissung 54 mit dem Metallblech der Sprühelektrode 12 verbunden.

    [0051] Auf der von den Gabeln 48, 50 abgewandten Seite ist die Verbindungslasche 44, mit einer um 90° gedrehten Ebene, plan ausgebildet. Dieser in Fig. 10 näher dargestellte Teil der Verbindungslasche 44 weist ein Schraubenloch 56 und auf der Längsachse der Verbindungslasche in gleichem Abstand je einen runden Nocken 58, 60 auf. Unterhalb der abkragenden Nocken 58, 60 ist je ein Sackloch 62, 64 ausgespart, welche den gleichen Durchmesser wie die Nocken 58, 60 haben.

    [0052] Da alle Verbindungslaschen 44 identisch ausgebildet sind, können zwei Sprühelektroden sehr leicht und in gerader Richtung miteinander verschraubt werden, indem die Nocken 58, 60 in die Sacklöcher 62, 64 geführt werden.


    Ansprüche

    1. Selbsttragende Sprühelektrode (12) in einem elektrostatischen Staubabscheider mit die Gasströmung (G) lenkenden, plattenförmigen Niederschlagselektroden (10), welche parallel zu den Niederschlagselektroden (10) verlaufende, an einer Traglasche (24) hängende Sprühelektrode (12) aus einem einstückigen, zur Bildung eines mechanische Festigkeit verleihenden Trägers (16) symmetrisch gefalteten Metallblech besteht, und in wenigstens zwei Reihen angeordnete, entlang der Mittelebene (E) zwischen den Niederschlagselektroden (10) verlaufende Sprüharme (18) mit in der Ebene der Sprüharme (18) verlaufenden oder nach beiden Seiten auf die benachbarten Niederschlagselektroden (10) gerichteten Sprühspitzen (20) aufweist,

    dadurch gekennzeichnet, dass

    das Metallblech an beiden Längsseiten ausgestanzte, symmetrisch abkragende Sprüharme (18) aufweist und innenseitig der Sprüharme (18) zur Ausbildung eines im wesentlichen in Form einer Doppelschlaufe kontinuierlich gefalteten Bereichs mehr als rechtwinklig aus der Ebene (E) der Sprüharme (18) umgebogen ist.
     
    2. Sprühelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallblech zur Bildung der Doppelschlaufe um mehr als 100°, vorzugsweise um mehr als 120° aus der Ebene (E) der Sprüharme (18) umgebogen ist.
     
    3. Sprühelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (1) der vertikal zum Träger (16) verlaufenden Sprüharme (18) wenigstens entsprechend der Ausdehnung (b), vorzugsweise um mehr als das Doppelte über der Ausdehnung (b) des gefalteten Trägers (16) in dieser Richtung liegt.
     
    4. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der gefaltete Träger (16), bezogen auf den senkrecht zur Längsrichtung (L) des gefalteten Trägers (16) projizierten Abstand (s) zwischen zwei benachbarten Sprühspitzen (20), im Bereich von einem Viertel bis drei Vierteln liegt, vorzugsweise in der Mitte.
     
    5. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelschlaufe des Trägers (16) im wesentlichen doppeldreieckig, mit in der Ebene (E) der Sprüharme (18) liegenden Spitzen und parallel zur Ebene (E) verlaufenden Basisflächen (30,32), angeordnet ist.
     
    6. Sprühelektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallblech unter Bildung zweier rechtwinkliger Dreiecke mit auf der Ebene (E) liegenden rechten Winkeln sechsmal um 135° umgebogen ist, wobei das dreimal umgebogene Blech die Ebene (E) zwischen den beiden Umbiegungen aus derselben Ebene (E) durchläuft.
     
    7. Sprühelektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweimal um 135° umgebogene Metallblech um 90°, beim rechtwinkligen Durchlaufen der Ebene (E) um 45°, nachher zweimal um 135°, beim erneuten Durchlaufen der Ebene (E) um 45°, dann um 90° und abschliessend nochmals zweimal um 135° umgebogen ist.
     
    8. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelschlaufe des Trägers (16) im wesentlichen 8-förmig verläuft, mit den Sprüharmen (18) auf der Tangentialebene zwischen beiden Schlaufen (34, 36).
     
    9. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei einer über 8 - 10 m liegenden aktiven Höhe des Elektrofilters aus zwei in Längsrichtung des gefalteten Trägers (16) über Verbindungslaschen (44) verschraubten Teilsprühelektroden besteht, wobei die Verbindungslaschen (44) vorzugsweise auf halber Höhe angeordnet und mit Mitteln zur Befestigung von Verbindungsstegen (22) zu auf der Mittelebene (E) benachbarten Sprühelektroden (12) ausgerüstet sind.
     
    10. Sprühelektrode nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslaschen (44) auf der nicht mit dem gefalteten Träger (16) verbundenen Seite flach ausgebildet sind, mit einer einem Schraubenloch (56) und zwei in Längsrichtung der Verbindungslasche (44) in gleichem Abstand angeordneten Sacklöchern (62, 64) bzw. auf derselben Achse liegenden Nocken (58, 60), wobei die Nocken (58, 60) der einen Verbindungslasche (44) nach dem Verschrauben in den Sacklöchern (62, 64) der andern Verbindungslasche (44) verankert sind.
     
    11. Verfahren zum Herstellen einer Sprühelektrode (12) nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass "in-line" aus einem Metallblech angeformte, an den Stirnscheiteln (19) geschlitzte Sprüharme (18) ausgestanzt, zur Bildung des gefalteten Trägers (16) innenseitig der Sprüharme (18), in Längsrichtung kalt verformt und im gleichen Arbeitsgang die Sprühspitzen gespreizt werden.
     
    12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das kalte Verformen mittels Rollens erfolgt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht