[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttragende Sprühelektrode in einem elektrostatischen
Staubabscheider mit die Gasströmung lenkenden, plattenförmigen Niederschlagselektroden,
welche parallel zu den Niederschlagselektroden verlaufende, an einer Traglasche hängende
Sprühelektrode aus einem einstückigen, zur Bildung eines mechanische Festigkeit verleihenden
Trägers symmetrisch gefalteten Metallblech besteht, und in wenigstens zwei Reihen
angeordnete, entlang der Mittelebene zwischen den Niederschlagselektroden verlaufende
Sprüharme mit in der Ebene der Sprüharme verlaufenden oder nach beiden Seiten auf
die benachbarten Niederschlagselektroden gerichteten Sprühspitzen aufweist. Weiter
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Sprühelektrode.
[0002] Bei einem elektrostatischen Staubabscheider, kurz Elektrofilter genannt, wird das
zu reinigende Gas durch viele parallele Gassen eines Gehäuses geleitet. Die Gassen
werden von mehreren hintereinander gereihten Niederschlagselektroden gebildet, welche
lineare Abmessungen von 15 m und mehr erreichen können. Längsmittig zwischen den Niederschlagselektroden
sind die Sprüh- oder Emissionselektroden angeordnet.
[0003] Während die Niederschlagselektroden eines Staubabscheiders in der Regel geerdet sind,
liegen die Sprühelektroden an hoher negativer Gleichspannung, welche im Bereich von
100 kV liegen kann. Zwischen den beiden Elektroden entsteht ein elektrisches Kraftfeld.
Die elektrische Kraftkonzentration an der Sprühelektrode muss gross genug sein, um
eine Glimm- oder Koronaentladung zu erzeugen, welche sich als starkes, bläuliches
Glimmen bemerkbar macht. Die austretenden Elektronen ionisieren die Luft und andere,
die Atmosphäre bildende Gase. Die bei der Ionisierung entstehenden negativen und positiven
Ionen wandern zu den Elektroden entgegengesetzter Polarität.
[0004] Die wandernden Ionen ihrerseits stossen mit im Gasstrom suspendierten Staubteilchen
zusammen, haften an ihnen und verleihen dadurch eine elektrische Ladung. Unter Einwirkung
des elektrischen Feldes werden die geladenen Staubpartikel von den Elektroden der
entgegengesetzten Polarität angezogen. Die Staubpartikel werden in überwiegender Mehrheit
negativ geladen, sie scheiden sich an der positiven Niederschlagselektrode ab. Nur
1 - 3% der Staubpartikel werden positiv geladen und scheiden sich an der Sprühelektrode
mit negativem Potential ab.
[0005] Die Staubpartikel geben jedoch nicht alle ihre Ladung sofort an die betreffende Elektrode
ab und bilden, auch in Folge von Adhäsion und Kohäsion, locker zusammenhängende Feststoffschichten.
[0006] Wenn die Staubschicht eine Dicke von 1 - 2 cm erreicht hat, muss diese von der Elektrode
gelöst werden. Diese periodische Reinigung erfolgt in Trockenfiltern durch Klopf-
oder Rüttelvorrichtungen, bei Nassfiltern durch Waschvorrichtungen. In der Praxis
wird z.B. 1 - 8 mal pro Stunde geklopft.
[0007] Für den Wirkungsgrad von Elektrofiltern sind die durchströmende Gasmenge, die physikalische
Beschaffenheit des Trägergases, dessen Feuchtigkeit und Temperatur, der elektrische
Widerstand und das Verhalten des Staubes im elektrischen Feld von Bedeutung. Schliesslich
sind auch die Kornzusammensetzung und chemische Analyse des Staubes, die Charakteristik
des wirksamen elektrischen Feldes, die Gasgeschwindigkeit, das Wiederaufwirbeln des
Staubes beim Klopfen, die Gaszusammensetzung, der Strom und der Spannungsverlauf für
die Wandergeschwindigkeit der elektrisch geladenen Teilchen mitbestimmend.
[0008] Die EP-A2 0 287 137 beschreibt zwei Varianten von Sprühelektroden aus Blechstreifen
von durchgehend gleicher Breite.
[0009] Nach einer ersten Variante ist die Sprühelektrode zu einem etwa ellipsenförmigen
Rohrquerschnitt geformt, mit überlappend miteinander verbundenen Längskanten. Aus
dem Rohrquerschnitt sind etwa dreieckförmige Laschen einzeln abgebogen. Die Laschen
bilden an beiden Seiten des elliptischen Rohrquerschnitts, in Verlängerung von dessen
Hauptachse nach aussen weisende Fahnen mit alternierend abgebogenen Sprühspitzen.
[0010] Nach einer zweiten Variante werden anstelle eines ellipsenförmigen Rohrquerschnitts
zwei breite Randstreifen von einem schmalen Mittelstreifen gegensinnig abgewinkelt.
Die Längskanten der Randstreifen sind gleichsinnig mit der jeweiligen Abwinkelung
derart umgebördelt, dass ein im wesentlichen gestreckt-Z-förmiger Querschnitt entsteht.
Aus den Randstreifen sind, entsprechend der ersten Variante, etwa dreieckförmige Laschen
einzeln abgebogen, welche nicht auf der Mittelebene zwischen den beiden parallelen
Schenkeln liegen.
[0011] Diese Ausführungsform einer Sprühelektrode weist bezüglich der Gestaltung den Nachteil
auf, dass die abgebogenen Laschen auf eine unterhalb der Hauptachse der Ellipse bzw.
der Breite eines Randstreifens liegende Länge beschränkt sind. Weiter scheint die
Herstellung verhältnismässig aufwendig zu sein.
[0012] Weiter ist aus der GB-PS 1 575 404 eine Sprühelektrode für die elektrostatische Abscheidung
bekannt, welche aus einem langen, aufgehängten Träger und abkragenden, mit dem Träger
verbundenen Elementen zur Bildung einer Korona besteht. Der Träger besteht aus einem
Metallstreifen und hat eine sich mittig in Längsrichtung erstreckende Versteifung.
Die längsmittige Versteifung hat beidseits offene, kanalförmig ausgebildete Teile,
beispielsweise in Form einer längslaufenden Wellenfaltung. Diese Ausführungsform hat
den Nachteil, dass sie nicht die Steifigkeit eines konventionellen rohrförmigen Trägers
zu verleihen vermag. Weiter werden nur einstückige Ausführungsformen gezeigt, welche
sägezahnartig abkragende Sprühspitzen aufweisen, die nahe dem Träger angeordnet sind.
Die Sprühspitzen von mehreren Sprühelektroden sind, da im Bereich des Trägers angeordnet,
nicht optimal verteilt. Da die Bleche nicht beliebig breit ausgebildet sein können,
wird zur Erreichung einer besseren Verteilung der Sprühspitzen eine zweiteilige Ausführungsform
der Sprühelektrode, mit einzeln an einem Grundkörper befestigten Sprüharmen, ausgebildet
(Fig. 7 und 8).
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine abgesehen von Aufhänge-
und Verbindungselementen einteilige Sprühelektrode der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche wenigstens die Steifigkeit eines konventionellen rohrförmigen Trägers zu verleihen
vermag, keine geometrischen Schranken für eine optimale Gestaltung aufweist und sowohl
einfach als auch materialsparend herstellbar ist.
[0014] In bezug auf die Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
das Metallblech an beiden Längsseiten ausgestanzte, symmetrisch abkragende Sprüharme
aufweist und innenseitig der Sprüharme zur Ausbildung eines im wesentlichen in Form
einer Doppelschlaufe kontinuierlich gefalteten Bereichs mehr als rechtwinklig aus
der Ebene der Sprüharme umgebogen ist. Spezielle Ausführungsformen und Weiterausbildungen
sind Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0015] Da in Elektofiltern bei sehr hoher Spannung nur verhältnismässig niedrige Ströme
fliessen, ist die elektrische Leitfähigkeit des zur Herstellung der Sprühelektroden
verwendeten Materials nicht von erstrangiger Bedeutung. Der ausschliesslich aus dem
gefalteten Metallblech bestehende Träger sollte jedoch eine mit einem Trägerrohr vergleichbare
mechanische Festigkeit haben. Die Anforderungen bezüglich elektrischer Leitfähigkeit,
mechanischer Festigkeit und Bearbeitbarkeit werden bei erfindungsgemässer Faltung
insbesondere von Bandstahl, Messing und hochfesten Aluminiumlegierungen erfüllt.
[0016] Die mechanische Festigkeit und die Herstellungspräzision des gefalteten Trägers sind
von wesentlicher Bedeutung, die Sprühelektroden dürfen weder durch den Gasstrom zu
stark ins Schwingen versetzt werden noch durch unpräzise Bearbeitung ungleich ausgebildet
sein. Bei Verdrehungen oder unpräziser Ausgestaltung können Lichtbögen entstehen,
die zu einem Spannungszusammenfall führen. Die erfindungsgemässe Sprühelektrode erlaubt
dank ihrer Einfachheit problemlos die notwendige Herstellungspräzision.
[0017] Gegenüber den bekannten Ausführungsformen bringen die erfindungsgemässen Doppelschlaufen,
insbesondere Doppeldreiecke, mehr aussenliegende Masse, was ein höheres Trägheitsmoment
zur Folge hat. Die einfachere Herstellung ergibt sich aus der Faltung mit einer Symmetrieachse
und einer Quasisymmetrieachse. Die Herstellung der Faltung ist jedoch nicht nur einfacher,
sondern auch präziser, was sich für die optimale Lage der Sprühspitzen besonders vorteilhalft
auswirkt.
[0018] Weiter muss der aufgehängte Träger das periodische Klopfen auch langfristig schadlos
überstehen.
[0019] Das Metallblech ist zur Bildung der Doppelschlaufe vorzugsweise um mehr als 100°,
insbesondere um mehr als 120° aus der Ebene der Sprüharme umgebogen.
[0020] Die Länge der vertikal zum Träger verlaufenden Sprüharme liegt vorzugsweise über
der Ausdehnung des gefalteten Trägers in dieser Richtung. In der Praxis beträgt die
Länge der Sprüharme mehr als das Doppelte der Ausdehnung des gefalteten Trägers.
[0021] Nicht nur der gefaltete Träger der Sprühelektrode ist symmetrisch ausgebildet, sondern
auch die Sprüharme und nach der häufigsten Ausführungsvariante Sprühspitzen. Der gefaltete
Träger kann jedoch, bezogen auf den auf eine Vertikale zur Längsachse projizierten
Abstand zwischen zwei benachbarten Sprühspitzen, im Bereich von einem Viertel bis
drei Vierteln liegen. Die gesamte Sprühelektrode ist jedoch so konzipiert, dass auf
jeder Seite des gefalteten Trägers ungleich lange Sprüharme alternierend angeordnet
sind, damit in Längsrichtung keine Krümmungen entstehen können.
[0022] In Industrieanlagen können Elektrofilter eine aktive Höhe von 15 m und mehr erreichen.
In diesem Falle ist eine Sprühelektrode aus zwei vorzugsweise gleich langen Teilsprühelektroden
zusammengesetzt, indem zwei am gefalteten Träger befestigte Verbindungslaschen miteinander
verschraubt werden. Diese Verbindungslaschen können gleichzeitig dazu benutzt werden,
parallel zu den Niederschlagselektroden in horizontaler Richtung verlaufende Verbindungsstege
anzuordnen, welche ein Schwingen der aufgehängten, sehr langen Sprühelektroden verhindern
oder zumindest stark einschränken.
[0023] In bezug auf das Verfahren zur Herstellung einer Sprühelektrode wird die Aufgabe
erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass "in-line" aus einem Metallblech angeformte,
an den Stirnscheiteln geschlitzte Sprüharme ausgestanzt, zur Bildung des gefalteten
Trägers innenseitig der Sprüharme in Längsrichtung kalt verformt und im gleichen Arbeitsgang
die Sprühspitzen gespreizt werden.
[0024] Durch die kalte Verformung, zweckmässig ein Rollverfahren, werden die eingesetzten
Werkstoffe vorzugsweise verfestigt. Dadurch wird die mechanische Festigkeit des gefalteten
Trägers in wünschbarem Ausmass erhöht.
[0025] Von wesentlicher Bedeutung ist weiter, dass die Verformung in Abstand innerhalb der
Sprüharme erfolgt, was einerseits die Stabilität erhöht und andrerseits den Verformungsprozess
erleichtert, weil nicht jeder Sprüharm einzeln abgebogen werden muss.
[0026] Das Spreizen des äussersten Endes der geschlitzten Sprüharme zur Bildung der Sprühspitzen
erfolgt im gleichen Arbeitsgang, also "in-line", wie das Stanzen und Rollen.
[0027] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- - Fig. 1
- eine teilweise Draufsicht auf einen offenen Elektrofilter,
- - Fig. 2
- eine Prinzipskizze einer Sprühelektrode mit gleichlangen Sprüharmen,
- - Fig. 3
- eine Variante von Fig. 2, mit ungleich langen Sprüharmen,
- - Fig. 4
- eine Ansicht einer Sprühelektrode,
- - Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Sprühelektrode, ohne Traglasche,
- - Fig. 6
- eine Variante eines gefalteten Trägers einer Sprühelektrode gemäss Fig. 5,
- - Fig. 7
- eine weitere Variante eines gefalteten Trägers einer Sprühelektrode gemäss Fig. 5,
- - Fig. 8
- eine Ansicht einer an einer Sprühelektrode befestigten Verbindungslasche,
- - Fig. 9
- eine aufgeschnittene Seitenansicht von Fig. 8, von rechts, und
- - Fig. 10
- einen detaillierten Teilschnitt durch eine Verbindungslasche der linken Seite von
Fig. 8.
[0028] Die in Fig. 1 dargestellte teilweise Draufsicht auf einen Elektrofilter zeigt zwei
parallel verlaufende, plattenförmige Niederschlagselektroden 10 und in einer Mittelebene
E angeordnete, hängende Sprühelektroden 12. Die Sprühelektroden 12 sind in regelmässigen
Abständen aufgehängt.
[0029] Die durch die Niederschlagselektroden 10 gelenkte Gasströmung G fliesst in Richtung
der Pfeile, je nach dem Konzept des Elektrofilters auch noch nach oben oder nach unten,
was nicht sichtbar dargestellt ist.
[0030] An der in Fig. 1 dargestellten oberen Niederschlagselektrode 12 hat sich beidseits
eine etwa 1,5 cm dicke Staubschicht 14 angesammelt. Die untere Niederschlagselektrode
10 ist praktisch staubfrei, sie ist soeben geklopft worden. An den Niederschlagselektroden
sammelt sich etwa 97 - 99% der gesamten Staubmenge an.
[0031] Die Sprühelektroden 12 bestehen im wesentlichen aus einem gefalteten Träger 16, sich
beidseits parallel zu den Niederschlagselektroden 10 erstreckenden Sprüharmen 18 mit
je zwei in entgegensetzter Richtung gebogenen, endständigen Sprühspitzen 20. Diese
können auch auf der Ebene der Sprüharme 18 liegen.
[0032] Zwischen zwei Sprühelektroden 12 ist ein Verbindungssteg 22 angedeutet. Dieser Verbindungssteg
22 verbindet alle Sprühelektroden 12 auf der Höhe von Verbindungslaschen (Fig. 8 -
10), zweckmässig auf halber Höhe, in Richtung der Niederschlagselektroden 10.
[0033] In den Fig. 2 und 3 ist je der obere Teil einer hängenden Sprühelektrode 12 dargestellt,
welcher das Prinzip der Anordnung der Sprüharme 18 zeigt. In beiden Beispielen sind
die Sprüharme 18 beidseits des gefalteten Trägers 16 versetzt angeordnet.
[0034] In Fig. 2 sind die Sprüharme 18 beidseits gleich lang, die Sprühspitzen 20 bilden
zwei vertikale Reihen im Abstand s/2.
[0035] Nach der Ausführungsform von Fig. 3 sind auf jeder Seite alternierend lange und kurze
Sprüharme 18 angeordnet. Die in bezug auf die Projektion auf eine Vertikale zur Längsrichtung
L des Trägers 16 einen Abstand s aufweisenden Sprühspitzen 20 liegen deshalb auf vier
vertikalen Reihen. Nach der Ausführungsform von Fig. 3 sind die Sprühspitzen 20 regelmässiger,
über eine grössere Fläche verteilt.
[0036] Die Gasströmung G fliesst im wesentlichen in Richtung des Pfeils, also in Richtung
der Sprüharme 18, wobei auf- und/ oder absteigende Komponenten nicht dargestellt sind.
[0037] Die Sprühelektroden 12 sind an einer Traglasche 24 aufgehängt.
[0038] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf ein zu einer Sprühelektrode 12 gefaltetes, vorher
ausgestanztes Metallblech mit Sprüharmen 18.
[0039] Mit einer gestrichelten Linie 26 ist die Lage eines weiteren ausgestanzten Metallblechs
angedeutet, welche eine Minimalisierung des Abfalls erlaubt.
[0040] Aus dem Stirnscheitel 19 der angeformten Sprüharme 18 ist ein Schlitz 28 ausgestanzt,
welcher ein maschinelles Spreizen der Sprühspitzen 20 erlaubt.
[0041] Die Länge l der Sprüharme 18 beträgt etwas mehr als das Doppelte der Breite b des
gefalteten Trägers in derselben Richtung. Der Ansatz der Sprüharme 18 liegt im Abstand
a ausserhalb der Faltung. Dieser Sprühansatz ist nie umgebogen, was eine maschinelle
Fertigung entscheidend vereinfacht.
[0042] In Fig. 5 ist eine vergrösserte Seitenansicht von Fig. 4 dargestellt. Das den Träger
16 bildende Metallblech ist unter Bildung zweier rechtwinkliger Dreiecke mit auf der
Ebene E liegenden rechten Winkeln sechsmal um 135° umgebogen. Die Basis 30, 32 der
im Querschnitt rechtwinkligen Dreiecke, welche eine Breite b aufweist, verläuft parallel
zur Ebene E. Das dreimal umgebogene Metallblech durchläuft die Ebene E in einem Winkel
von 45°, zwischen der ersten und der letzten Umbiegung. Durch die kalte Verformung
gewinnt der gefaltete Träger 16 an mechanischer Festigkeit.
[0043] Die Sprüharme 18 liegen auf der Ebene E, welche bei montierter Sprühelektrode 12
die Mittelebene zwischen den Niederschlagselektroden 10, aber auch zwischen den Basisflächen
30, 32, ist. Die Sprühspitzen 20 sind aufgespreizt, sie liegen im Abstand l vom nicht
ausgestanzten Metallblech und im Abstand l + a von der vertikalen Projektion des Trägers
16.
[0044] Fig. 6 zeigt eine im wesentlichen 8-förmig ausgebildete Faltung, welche in die Sprüharme
18 übergeht. Diese liegen wiederum auf einer Ebene, welche gleichzeitig Tangentialebene
der beiden im Querschnitt als Schlaufen 34, 36 dargestellten Faltungen ist. Bei montierter
Sprühelektrode 12 liegt die Tangentialebene in der erwähnten Mittelebene E.
[0045] In Fig. 7 schliesslich ist eine besonders bevorzugte Variante der vorliegenden Erfindung
gezeigt. Das Metallblech wird zur Herstellung des gefalteten Bereichs 16 vorerst zweimal
in gegenseitiger Richtung um 135° umgebogen. Dann wird das Metallblech um 90° umgebogen,
es verläuft somit vertikal zur Ebene E. Beim Durchstossen dieser Ebene ist das Blech
um 45° nach aussen abgebogen, dann wird es zweimal gleichläufig um 135° abgebogen,
jedoch gegenläufig zur erwähnten Abbiegung um 45°, und bildet die obere Basisfläche
30.
[0046] Das abgebogene Blech verläuft nun bezüglich der Ebene E in einem Winkel von 45°.
Auf der Schnittlinie der beiden Ebenen wird das Metallblech um 45° nach aussen abgebogen,
womit es vertikal zur Ebene E verläuft. Auf der Höhe der Basislinie 32 des unteren
gebildeten rechtwinkligen Dreiecks wird das Metallblech um 90° abgebogen und verläuft
nun in der Ebene der Basisfläche 32 des unteren rechtwinkligen Dreiecks. Abschliessend
wird das Metallblech noch zweimal gegenläufig um 135° gebogen, das zweite Mal derart,
dass das Metallblech wieder in der Ebene E liegt.
[0047] Auch in diesem Fall wird im wesenlichen eine Doppelschlaufe gebildet, wobei jede
Schlaufe als im wesentlichen rechtwinkliges Dreieck ausgebildet ist. Die Schlaufen
sind in Form von rechtwinkligen Dreiecken ausgebildet, mit der Spitze im Bereich der
Ebene E.
[0048] Gegenüber Fig. 5 hat Fig. 7 den Nachteil weniger einfacher Herstellung zur Bildung
der Einfaltung in einer Basisfläche, beispielsweise 32. Dem steht jedoch der Vorteil
einer wesentlichen Verstärkung der Torsionsfestigkeit gegenüber.
[0049] Fig. 8 und 9 zeigen das Prinzip der Anbringung einer Verbindungslasche 44 an das
stirnseitige Ende 46 einer Sprühelektrode 12 nach Fig. 5.
[0050] Die beiden Gabeln 48, 50 der Verbindungslasche 44 sind gegeneinander versetzt, was
aus Fig. 9 hervorgeht. In einen Längsschlitz 52 zwischen den Gabeln 48, 50 ist ein
Z-förmig gefalteter Träger 16 eingeführt. Ausserhalb des Faltbereichs sind die Gabeln
48, 50 mittels einer Punktschweissung 54 mit dem Metallblech der Sprühelektrode 12
verbunden.
[0051] Auf der von den Gabeln 48, 50 abgewandten Seite ist die Verbindungslasche 44, mit
einer um 90° gedrehten Ebene, plan ausgebildet. Dieser in Fig. 10 näher dargestellte
Teil der Verbindungslasche 44 weist ein Schraubenloch 56 und auf der Längsachse der
Verbindungslasche in gleichem Abstand je einen runden Nocken 58, 60 auf. Unterhalb
der abkragenden Nocken 58, 60 ist je ein Sackloch 62, 64 ausgespart, welche den gleichen
Durchmesser wie die Nocken 58, 60 haben.
[0052] Da alle Verbindungslaschen 44 identisch ausgebildet sind, können zwei Sprühelektroden
sehr leicht und in gerader Richtung miteinander verschraubt werden, indem die Nocken
58, 60 in die Sacklöcher 62, 64 geführt werden.
1. Selbsttragende Sprühelektrode (12) in einem elektrostatischen Staubabscheider mit
die Gasströmung (G) lenkenden, plattenförmigen Niederschlagselektroden (10), welche
parallel zu den Niederschlagselektroden (10) verlaufende, an einer Traglasche (24)
hängende Sprühelektrode (12) aus einem einstückigen, zur Bildung eines mechanische
Festigkeit verleihenden Trägers (16) symmetrisch gefalteten Metallblech besteht, und
in wenigstens zwei Reihen angeordnete, entlang der Mittelebene (E) zwischen den Niederschlagselektroden
(10) verlaufende Sprüharme (18) mit in der Ebene der Sprüharme (18) verlaufenden oder
nach beiden Seiten auf die benachbarten Niederschlagselektroden (10) gerichteten Sprühspitzen
(20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Metallblech an beiden Längsseiten ausgestanzte, symmetrisch abkragende Sprüharme
(18) aufweist und innenseitig der Sprüharme (18) zur Ausbildung eines im wesentlichen
in Form einer Doppelschlaufe kontinuierlich gefalteten Bereichs mehr als rechtwinklig
aus der Ebene (E) der Sprüharme (18) umgebogen ist.
2. Sprühelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallblech zur Bildung
der Doppelschlaufe um mehr als 100°, vorzugsweise um mehr als 120° aus der Ebene (E)
der Sprüharme (18) umgebogen ist.
3. Sprühelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge (1)
der vertikal zum Träger (16) verlaufenden Sprüharme (18) wenigstens entsprechend der
Ausdehnung (b), vorzugsweise um mehr als das Doppelte über der Ausdehnung (b) des
gefalteten Trägers (16) in dieser Richtung liegt.
4. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
gefaltete Träger (16), bezogen auf den senkrecht zur Längsrichtung (L) des gefalteten
Trägers (16) projizierten Abstand (s) zwischen zwei benachbarten Sprühspitzen (20),
im Bereich von einem Viertel bis drei Vierteln liegt, vorzugsweise in der Mitte.
5. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Doppelschlaufe des Trägers (16) im wesentlichen doppeldreieckig, mit in der Ebene
(E) der Sprüharme (18) liegenden Spitzen und parallel zur Ebene (E) verlaufenden Basisflächen
(30,32), angeordnet ist.
6. Sprühelektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallblech unter
Bildung zweier rechtwinkliger Dreiecke mit auf der Ebene (E) liegenden rechten Winkeln
sechsmal um 135° umgebogen ist, wobei das dreimal umgebogene Blech die Ebene (E) zwischen
den beiden Umbiegungen aus derselben Ebene (E) durchläuft.
7. Sprühelektrode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweimal um 135° umgebogene
Metallblech um 90°, beim rechtwinkligen Durchlaufen der Ebene (E) um 45°, nachher
zweimal um 135°, beim erneuten Durchlaufen der Ebene (E) um 45°, dann um 90° und abschliessend
nochmals zweimal um 135° umgebogen ist.
8. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Doppelschlaufe des Trägers (16) im wesentlichen 8-förmig verläuft, mit den Sprüharmen
(18) auf der Tangentialebene zwischen beiden Schlaufen (34, 36).
9. Sprühelektrode nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei
einer über 8 - 10 m liegenden aktiven Höhe des Elektrofilters aus zwei in Längsrichtung
des gefalteten Trägers (16) über Verbindungslaschen (44) verschraubten Teilsprühelektroden
besteht, wobei die Verbindungslaschen (44) vorzugsweise auf halber Höhe angeordnet
und mit Mitteln zur Befestigung von Verbindungsstegen (22) zu auf der Mittelebene
(E) benachbarten Sprühelektroden (12) ausgerüstet sind.
10. Sprühelektrode nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslaschen
(44) auf der nicht mit dem gefalteten Träger (16) verbundenen Seite flach ausgebildet
sind, mit einer einem Schraubenloch (56) und zwei in Längsrichtung der Verbindungslasche
(44) in gleichem Abstand angeordneten Sacklöchern (62, 64) bzw. auf derselben Achse
liegenden Nocken (58, 60), wobei die Nocken (58, 60) der einen Verbindungslasche (44)
nach dem Verschrauben in den Sacklöchern (62, 64) der andern Verbindungslasche (44)
verankert sind.
11. Verfahren zum Herstellen einer Sprühelektrode (12) nach einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet, dass "in-line" aus einem Metallblech angeformte, an den Stirnscheiteln
(19) geschlitzte Sprüharme (18) ausgestanzt, zur Bildung des gefalteten Trägers (16)
innenseitig der Sprüharme (18), in Längsrichtung kalt verformt und im gleichen Arbeitsgang
die Sprühspitzen gespreizt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das kalte Verformen mittels
Rollens erfolgt.