[0001] Die Erfindung betrifft eine verfahrbare Vorrichtung zum Heben oder Versenken von
Personen oder Gegenständen, insbesondere für Theaterbühnen, umfassend einen mittels
Seilzügen heb- und senkbaren Hubtisch.
[0002] Böden von Theaterbühnen weisen versenkbare und verschiebbare Bodenabschnitte auf,
die dem Zweck dienen, Öffnungen in dem Bühnenboden freizugeben, um an dieser Stelle
Personen, Gegenstände und dgl. verschwinden oder erscheinen zu lassen. Derartige Bodenabschnitte,
auch Versenkungsschieber genannt, die im Ruhezustand bodengleich in die Bühne integriert
sind, werden einzeln oder in Gruppen koordiniert auf schienenartigen Führungen mittels
Rollen oder Kufen verschoben. Nach einem neueren Vorschlag wird der bewegbare Bühnenbodenabschnitt
einseitig an der Bühnenkonstruktion gelagert und mit Hilfe eines Betätigungsorgans,
das an der Unterseite des bewegbaren Abschnittes angreift, zum Öffnen und Schließen
verschwenkt.
[0003] Für Auftritte von unten oder Abgänge von oben sind versenkbare Plattformen, sogenannte
Hubtische, unter der vorgesehenen Bühnenbodenöffnung positioniert, auf denen Personen
oder dgl. auf Bühnenniveau angehoben bzw. auf das Niveau des Bühnenkellers abgesenkt
werden.
[0004] Es sind Hubvorrichtungen für Hubtische bekannt, bei deren Konstruktion nach dem Prinzip
des Gabelstaplers verfahren wird. Bei diesen Konstruktionen ist es erforderlich, daß
zur Überbrückung des Abstandes der maximalen Hubhöhe bis zum Bühnenniveau eine zusätzliche
Scherenkonstruktion aufgebaut wird. Das Aus- und Einfahren der Scheren kann von Hand
oder mittels motorischem Antrieb erfolgen. Die Plattform des Versenktisches besitzt
eine bestimmte Grundfläche, auf die der Fahrrahmen der Vorrichtung zugeschnitten ist.
[0005] Für unterschiedlich große Bühnenbodenöffnungen müssen daher mehrere Versenkvorrichtungen
mit Plattformen entsprechender Flächenabmessungen bereitgestellt werden.
[0006] Die aus diesem Konstruktionsprinzip resultierenden Maßnahmen haben zur Folge, daß
derartige Versenkungen mit Tischgrößen von etwa 1 mal 1 Metern und Nutzlasten von
etwa 2.000 Newton ungefähr eine Tonne schwer werden. Dieses Gewicht bereitet Schwierigkeiten
hinsichtlich der Handhabung der Vorrichtung.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Versenkvorrichtung für Theaterbühnen zu schaffen,
die vielseitig verwendbar ist, d.h. sowohl fahrbar und hinsichtlich der Hubhöhe des
Hubtisches variabel, die aber vor allem mit unterschiedlich großen Hubtischen ausgerüstet
werden kann. Die Vorrichtung soll ferner ähnlich einer stationären Versenkung in eine
vorhandene Bühnen-Unterkonstruktion einschraubbar sein.
[0008] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe in der Weise gelöst wie es die Patentansprüche
angeben.
[0009] Der Fahrrahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zweiteilig und läßt das Einhängen
von Hubtischen unterschiedlicher Größe zu. Üblich sind beispielsweise Tischgrößen
von 1 mal 1 Meter, 2 mal 1 Meter, 3 mal 1 Meter, 4 mal 1 Meter oder ähnl.
[0010] Der nutzbare, aus zu hebenden bzw. zu versenkenden Personen oder Gegenständen bestehende
Teil der Last, die das erfindungsgemäße Transport- und Hebemittel aufnehmen kann,
beträgt bei einer Tischgröße von 1 mal 2 Metern beispielsweise 10 Kilo-Newton statisch
und 5 Kilo-Newton dynamisch.
[0011] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß sie nach
dem Baukastensystem konzipiert ist, d.h. sie ist in Gestalt von Einzelteilen geringen
Gewichts leicht zu transportieren und einzurichten.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in der Regel auf der Bühnenkeller eines Theaters
installiert, wobei die teleskopierbaren Rollenträger der Windengestelle mittels Konsolen
in eine vorhandene Unterbühnenkonstruktion eingeschraubt werden. Die Seilkräfte werden
dann zum großen Teil direkt in die Unterbühnenkonstruktion eingeleitet.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch freistehend auf der Theaterbühne innerhalb
einer Dekoration genutzt werden.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der verfahrbaren Vorrichtung zum Heben oder Versenken wird
an Hand der Zeichnungen nachstehend näher erläutert.
[0015] Es zeigen
- Fig.1
- einen Vertikalschnitt der Versenkvorrichtung und
- Fig.2
- einen Schnitt längs der Linie A - A gemäß Fig.1.
[0016] In den Patentfiguren ist eine auf Rädern bewegbare Tischversenkungsvorrichtung auf
dem Boden des Bühnenkellers (13) einer Theaterbühne positioniert. Die beiden Fahrrahmenteile
(1, 2) mit den beiden Windengestellen (9) sind mit Hilfe von zwei Gitterträgern (3)
zu einer Einheit verschraubt. Die Versenkvorrichtung besitzt in der Regel keinen Fahrantrieb,
sondern wird von Hand bewegt.
[0017] Der Hubtisch (4) ist an Seilen (6) der Winden aufgehängt. Der Windenantrieb (7) befindet
sich gemäß Fig.1 auf dem linken Fahrrahmenteil (1). Die Übertragung der Drehbewegung
auf die Winde des rechten Fahrrahmenteils (2) erfolgt über eine beidseitig einsteckbare
Gelenkwelle (8).
[0018] Wie aus Fig.2 ersichtlich, sind die oberen teleskopierbaren (10) Rollenträger (5)
der Windengestelle (9) mit Hilfe von Konsolen (11) in die Unterbühnenkonstruktion
eingeschraubt. Infolgedessen werden die Seilkräfte weitgehend direkt in die Unterbühnenkonstruktion
eingeleitet.
[0019] Die Teleskopteile (10) der Windengestelle (9) werden zweckmäßigerweise mit Hilfe
von Lasstangen (sog. Prospektzügen), die über der Theaterbühne angeordnet sind, hochgezogen
und dann an den Konsolen (11) festgesetzt.
[0020] Die Teleskopierbarkeit der Windengestelle ermöglicht somit eine Anpassung an die
jeweilige Höhe des Bühnenkellers und eine variable Hubhöhe des Hubtisches.
[0021] Der Hubtisch (4) wird mit Hilfe der Winden angehoben und abgesenkt. Beim Absenken
taucht der Hubtisch (4) zwischen den beiden Gitterträgern (3) ein.
[0022] Als Zugang zum Hubtisch können (nicht dargestellte) mehrstufige Treppenelemente an
den Längsseiten angestellt werden.
[0023] Die Gitterträger (3) dienen auch als Schutzgeländer, mit dem der Raum unterhalb des
angehobenen Hubtisches abgesperrt wird.
[0024] Die zweiteilige Ausführung des Fahrrahmens der Versenkvorrichtung ermöglicht es,
Hubtische (4) verschiedener Größe einzuhängen. Der sich dadurch verändernde Abstand
der Fahrrahmenteile (1, 2) erfordert bei den Gitterträgern (3) entsprechend angepaßte
Abstandsmaße und eine auf den jeweiligen Abstand ausgerichtete Gelenkwelle (8).
[0025] Der Transport der Versenkvorrichtung, z.B. von einem Standort auf dem Boden des Bühnenkellers
auf die Theaterbühne erfolgt in Einzelteilen, die infolge ihres relativ niedrigen
Gewichtes leicht zu befördern sind. Der Wiederaufbau der Versenkvorrichtung am neuen
Standort ist infolge des Baukastensystems einfach, zumal die Einzelteile leicht handhabbar
und einfach zu montieren sind.
1. Verfahrbare Vorrichtung zum Heben oder Versenken von Personen oder Gegenständen, insbesondere
für Theaterbühnen, umfassend eine mittels Seilzügen heb- und senkbare Plattform,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrrahmen mit Windengestellen (9) in welchem der Hubtisch (4) an Seilen (6)
aufgehängt ist, zur Aufnahme von Hubtischen (4) unterschiedlicher Größe zweiteilig
ausgeführt ist, wobei die Fahrrahmenteile (1, 2) durch Gitterträger (3) miteinander
verschraubt sind, der eine Fahrrahmenteil (1) Antrieb (7) und Steuerung für die Windenvorrichtung
der beiden Fahrrahmenteile (1, 2) enthält und die Übertragung der Drehbewegung auf
die Winden des anderen Fahrrahmenteils mittels einer beidseitig einsteckbaren Gelenkwelle
(8) variabler Länge erfolgt, und daß zur Einstellung unterschiedlicher Hubhöhen für
den Hubtisch (4) die Windengestelle (9) der Fahrrahmenteile (1, 2) teleskopierbar
(10) sind.
2. Verfahrbare Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oberen Rollenträger (5) der Windengestelle (9) an Konsolen (11) der Unterbühnenkonstruktion
lösbar anzuschließen sind.