(19)
(11) EP 0 448 915 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.1991  Patentblatt  1991/40

(21) Anmeldenummer: 90811029.9

(22) Anmeldetag:  27.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 12/00, F16B 35/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.03.1990 CH 1028/90

(71) Anmelder: SFS Handels Holding AG
CH-9435 Heerbrugg (CH)

(72) Erfinder:
  • Kunz, August
    8887 Mels (CH)

(74) Vertreter: Riederer, Conrad A., Dr. 
Bahnhofstrasse 10
7310 Bad Ragaz
7310 Bad Ragaz (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs, Unterdach, hergestellt nach dem Verfahren und Schraube zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Die Schraube 23 weist einen Gewindeabschnitt 29 auf, der einen grösseren Durchmesser aufweist als der Gewindeabschnitt (31). Die Schrauben (23) werden abwechslungsweise in einem ersten und einem zweiten Winkel in den Sparren (11) eingeschraubt. Da die Schrauben (23) mit dem Gewindeabschnitt (29) fest in der Konterlattung (21) verankert sind, kann auch bei hohem Schneedruck die Konterlattung (21) nicht am Schraubenschaft hinuntergleiten und die Isolationsschicht (17) zusammendrücken. Dank der festen Verankerung der Schrauben (23) in der Konterlattung (21) entsteht eine starre Verstrebung zwischen Konterlattung (21) und Sparren (11), welcher auch hoher Schneedruck (Pfeil 35) nichts anhaben kann.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs mit einer zwischen Sparren und Konterlattung angeordneten Isolierschicht, wobei die Konterlattung mittels Schrauben mit den Sparren verbunden wird.

    [0002] Bei einer bekannten Konstruktion eines Unterdachs, welche in Figur 1 dargestellt ist, befindet sich auf den Sparren 11 die Dachschalung 13. Ueber der Dachschalung 13 ist eine Dampfsperre und Luftdichtung 15 angeordnet. Es folgt eine Isolierschicht 17 mit einer Bitumenbahn 19. Die Konterlattung 21 ist mit Schrauben 23' befestigt, welche die Konterlattung durch die Schichten 19, 17, 15, 13 hindurch mit den Sparren 11 verbinden. Mit den Bezugsziffern 25 ist die Lattung bezeichnet, auf welcher beispielsweise ein Ziegeldach 27 angeordnet ist.

    [0003] Die beschriebene Dachkonstruktion hat den Nachteil, dass bei hohen Schneelasten die Isolationsschicht 13 stark komprimiert wird. Dabei wirken auch Kräfte, welche bestrebt sind, die Dachkonstruktion in Richtung der Dachneigung zu bewegen. Es kann dann zu einer Situation kommen, wie sie in Figur 2 dargestellt ist. Die Konterlattung rutscht am Schraubenschaft nach unten und die auf die Schrauben wirkenden Kräfte bewirken eine dauernde Verformung derselben. Die so beschädigte Dachkonstruktion büsst erheblich an Isolierwirkung ein. In schlimmen Fällen kann sogar das Dach undicht werden.

    [0004] Im Gegensatz zu der oben beschriebenen Dachkonstruktion, die eine relativ weiche Isolationsschicht, z.B. Mineralfaserplatten, aufweist, verlangt die FR-A-2 602 810 ausdrücklich ein Bauelement mit einem Isolierkern aus starrem Schaumkunststoff. Im Schaumkunststoff sind zwei Latten eingelassen. Zur Isolation des Dachs werden die Bauelemente so ausgelegt, dass die Latten in waagrechter Richtung verlaufen. Darüber befindet sich zusätzlich eine Konterlattung, welche in Richtung der Dachschräge verläuft. Die Befestigung der Bauelemente auf den Sparren erfolgt durch Spezialnägel, welche durch die Latten und den starren Isolierkern hindurch ungefähr senkrecht in die Sparren eingetrieben sind. Die Zeichnung zeigt bei einigen Nägeln leichte Abweichungen von der senkrechten Richtung, wie sie üblicherweise beim Eintreiben von Nägeln auftreten. Wie in der DE-A-35 15 419 richtig festgestellt wird, hat eine solche Dachkonstruktion der Nachteil, dass nur Nägel bis zu einer gewissen Grösse verwendbar sind. Dadurch wird die Dicke des Isolierkerns begrenzt, und zwar erfahrungsgemäss auf etwa 6 cm. Eine solche Dicke der Isolationsschicht vermag aber den heutigen Ansprüchen an die Wärmedämmung nicht zu genügen. Dazu kommt, dass die Wärmedämmung eines starren Isolierkerns aus Schaumkunststoff, wie er ausdrücklich gefordert wird, wesentlich geringer ist als bei einem relativ kompressiblen Wärmedämmaterial, wie z.B. Mineralwolle. Darüber hinaus wird die Isolationswirkung durch die Notwendigkeit von waagrechten Nuten zur Aufnahme von Latten beeinträchtigt. Die zitierte Entgegenhaltung gibt somit keine Lösung der in Verbindung mit den Figuren 1 und 2 beschriebenen Problemen der Dachisolation mit relativ dicken hochisolierenden aber relativ kompressiblen Isoliermaterialien. Die Fachwelt hat denn auch nach entsprechenden Lösungen gesucht. So setzt sich die FR-A-25 42 787 die Aufgabe, das Zusammendrücken der Isolation zu vermeiden. Zu diesem Zweck schlägt sie einen U-förmigen Abstandhalter vor, dessen Schenkel nach unten gerichtet sind und Spitzen zur Verankerung im Sparren aufweisen. Der die Schenkel verbindende Teil besitzt eine Oeffnung zur Befestigung des Abstandhalters mit einem Nagel. Bei der Montage des Abstandhalters dringen die Seitenwände durch die Isolationsschicht hindurch, und die Spitzen an den Schenkelenden graben sich in den Sparren ein. Von dem die Schenkel verbindenden Teil ragt eine Spitze nach oben und dient der Befestigung der Konterlatte. Nachteilig sind dabei die Beschädigung der Isolation durch das Eindringen der Schenkel und die durch die Schenkel geschaffenen Kältebrücken. Die Abstandhalter sind auch teuer in der Herstellung. Die nach oben ragende Spitze bildet vor dem Anbringen der Konterlatte auch eine Unfallgefahr.

    [0005] Im Prospekt der BT System AG, CH-7554 Sent, wird ein "IsoFix" genanntes Dachisolationssystem beschrieben, bei welchem die Dachisolation mit einem Bohrer durchbohrt wird, worauf dann ein in die Bohrung passendes Distanzstück eingesetzt und mit Nägeln oder Schrauben befestigt wird. Auf solche in Abständen voneinander angeordneten Distanzstücken kann dann die Konterlatte aufgesetzt werden. Nachteilig ist dabei insbesondere der Zeitaufwand zum Ausbohren der Dachisolation und das Einsetzen und Befestigen der Distanzstücke.

    [0006] Die bereits genannte DE-A-35 15 419 beschreibt einen Abstandhalter, der aus einer Grundplatte, einem nach oben ragenden Steg und einer Platte zur Aufnahme einer Latte besteht. Im wesentlichen besteht der Abstandhalter aus zwei übereinander angeordneten und miteinander verbundenen L-förmigen Teilen. Die Grundplatte weist Löcher zum Befestigen am Sparren auf. Diese Abstandhalter können nur zwischen den Isolierplatten angeordnet werden. Dadurch wird der Anwendungsbereich der Abstandhalter stark eingeschränkt. Nachteilig ist auch, dass die über der Grundplatte angeordnete Platte zur Aufnahme einer Latte das Einschlagen von Nägeln zur Befestigung stark behindert. Bei der Befestigung der Latte mit Nägeln auf der oberen Platte besteht ferner die Gefahr der Beschädigung der Isolation und das Verbiegen des Steges durch Hammerschläge. Schliesslich stellt auch der Abstandhalter eine massive Kältebrücke dar, wobei der grosse Flächenkontakt der Grundplatte mit dem Sparren den Wärmeverlust noch fördert.

    [0007] Durch die US-B-2 292 557 ist eine Holzschraube bekanntgeworden, welche vorn ein Gewinde mit relativ grosser Steigung und hinten ein Gewinde mit relativ geringer Steigung aufweist. Kurz nach dem Schraubenkopf befindet sich eine Sollbruchstelle. Die Schraube dient beispielsweise dazu, das Quietschen eines Fussbodens zu eliminieren. Zu diesem Zweck wird eine Vorbohrung erstellt, die sich durch den oberen Boden hindurch in den unteren Boden erstreckt. Beim Einschrauben der Schraube bewirkt die Schraube wegen der unterschiedlichen Gewindesteigungen ein Niederziehen des oberen Bodens gegen den unteren Boden. Wenn diese fest aneinander anliegen, bewirkt die weitere Drehung des Schraubenziehers das Abbrechen des Schraubenkopfs an der Sollbruchstelle. Der Schraubenkopf kann dann entfernt und das Loch über der Schraube mit einem Füllmaterial ausgefüllt werden. Eine ähnliche Schraube mit Gewinden verschiedener Steigungen wird auch in der FR-A-813 643 beschrieben. In beiden Fällen dient die Schraube dazu, die Gegeneinanderbewegung von zwei Teilen zu bewirken. Es findet sich keine Anregung, die Schrauben dazu zu benützen, eine unerwünschte Gegeneinanderbewegung von zwei Teilen zu verhindern.

    [0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs zu schaffen, mit welchem die vorgehend beschriebenen Nachteile bekannter Unterdachkonstruktionen vermieden werden.

    [0009] Gemäss der Erfindung wird das Verfahren der eingangs erwähnten Gattung dahingehend modifiziert, dass die Verbindung derart erfolgt, dass im Bereich der Konterlattung befindliche Sicherungsmittel aktiviert werden, um eine Relativbewegung zwischen Konterlattung und Schrauben zu verhindern. Dadurch wird erreicht, dass die Schrauben, die durch hohe Schneelasten erzeugten Kräfte auf die Sparren übertragen. Auf diese Weise wird ein Zusammendrücken der Isolationsschicht durch die Schneelast verhindert. Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Schrauben den Sparren entlang in einer praktisch senkrechten Ebene abwechselnd in einem ersten, bzw. einem zweiten Winkel zum Sparren anzuordnen. Es können beispielsweise die einen Schrauben lotrecht eingetrieben werden, während die anderen Schrauben etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren eingetrieben werden. In diesem Fall entspricht der Unterschied zwischen beiden Winkeln dem Neigungswinkel des Daches. Es erweist sich aber als zweckmässig, den Unterschied der beiden Winkel etwa im Bereich von dreissig bis neunzig Grad zu halten. Wie später noch näher erläutert wird, wird auf diese Weise eine starre Verstrebung zwischen Konterlattung und Sparren erreicht.

    [0010] Zweckmässigerweise wird die Konterlattung vor dem Eintreiben einer Schraube derart vorgebohrt, dass ein Gewindeabschnitt im oberen Teil des Schraubenschafts als Sicherungsmittel zur Verankerung der Schraube in der Konterlattung wirkt. Hat dieses Gewinde beispielsweise einen Durchmesser von 9 mm, so kann die Vorbohrung mit einem Bohrer mit 6 mm Durchmesser erfolgen. Es entsteht dann eine Vorbohrung, in welcher beim Eintreiben der Schraube diese mit dem oberen Gewindeabschnitt sicher in der Konterlattung verankert wird. Mit besonderem Vorteil wird eine Schraube benützt, deren Gewindeabschnitt im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist als der Gewindeabschnitt im vorderen Teil des Schraubenschafts. Dies hat dann zur Folge, dass beim Eintreiben der Schraube die Isolierschicht leicht komprimiert wird und dadurch eine Zugspannung auf die Schraube ausübt. Bei einer mittleren Schneelast auf dem Dach wird die Zugspannung auf die Schrauben kompensiert. Erst bei einer grossen Schneelast wird dann die Schraube auf Druck beansprucht.

    [0011] Die Erfindung betrifft auch ein nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes Unterdach mit einer zwischen Sparren und Konterlattung angeordneten Isolierschicht, wobei die Konterlattung mittels Schrauben mit den Sparren verbunden ist. Erfindungsgemäss ist dieses Unterdach dadurch gekennzeichnet, dass durch im Bereich der Konterlattung befindliche Sicherungsmittel eine Relativbewegung zwischen Konterlattung und Schrauben verhindert wird. Auf die Vorteile dieser Konstruktion ist bereits bei der Beschreibung des Verfahrens hingewiesen worden. Entsprechendes gilt auch für die Ausführungsbeispiele, die in den Ansprüchen 8 bis 12 beschrieben werden.

    [0012] Schliesslich betrifft die Erfindung auch eine Schraube mit einem Gewindeabschnitt im vorderen und im hinteren Teil des Schraubenschafts zur Herstellung eines Unterdachs gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren. Eine Ausführungsform der Schraube sieht vor, dass der Gewindeabschnitt im hinteren Teil des Schraubenschafts einen grösseren Durchmesser, z.B. 9 mm, aufweist, als der Durchmesser des Gewindeabschnitts im vorderen Teil des Schraubenschafts, wo der Durchmesser etwa 7 mm beträgt. Dies hat den Vorteil, dass die Schraube leicht durch eine Vorbohrung in der Konterlatte gestossen werden kann, wobei dann beim Eindrehen der Schraube in den Sparren der Gewindeabschnitt im hinteren Teil des Schraubenschafts gut in der Konterlattung verankert wird.

    [0013] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Gewindeabschnitt im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist, z.B. 2,5 mm, als die Steigung des Gewindeabschnitts im vorderen Teil des Schraubenschafts, wo die Steigung etwa 3,5 mm beträgt. Dies bringt den Vorteil, dass die Schraube nach dem Eindrehen auf Zug beansprucht wird und bei hohen Schneelasten die Druckbeanspruchung der Schraube in sicheren Grenzen gehalten wird.

    [0014] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der vordere Teil der Schraube als Bohrer ausgebildet ist. Statt ein vorderer Gewindeabschnitt ist also eine Bohrerspitze vorgesehen. Dies ermöglicht es, die Schraube mit geringem Kraftaufwand in den Sparren einzuschrauben.

    [0015] Die Zeichnung zeigt:
    Figur 1
    Eine schematische Darstellung einer bekannten Dachkonstruktion,
    Figur 2
    das Verhalten der bekannten Dachkonstruktion bei einer hohen Schneelast,
    Figur 3
    ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Dachkonstruktion,
    Figur 4
    eine schematische Darstellung der Verbindung von Konterlattung und Sparren,
    Figur 5
    eine Schraube, wie sie zur Herstellung der Verbindung zwischen Konterlattung und Sparren verwendet wird,
    Figur 5a
    eine Schraube wie in Figur 5, bei welcher aber der vordere Teil als Bohrer ausgebildet ist,
    Figur 6
    eine Versuchsanordnung, welche zum Test der erfindungsgemassen Dachkonstruktion benutzt wurde,
    Figur 7
    einen Frontalschnitt durch die Versuchsanordnung von Figur 6, und
    Figur 8
    ein Diagramm, welche das mit der Versuchsanordnung von Figuren 6 und 7 ermittelte Schubverhalten der erfindungsgemässen Dachkonstruktion im Vergleich zu einer ebenfalls Schrauben verwendenden bekannten Dachkonstruktion darstellt.


    [0016] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Dachkonstruktion befindet sich auf den Sparren 11 die Dachschalung 13. Ueber der Dachschalung 13 ist eine Dampfsperre und Luftdichtung 15 angeordnet. Es folgt eine Isolierschicht 17 mit einer Bitumenbahn 19. Darüber befindet sich die Konterlattung 21. Mit der Bezugsziffer 24 ist eine Anschlaglatte bezeichnet. Die Bezugsziffer 25 bezieht sich auf die Lattung, auf welcher beispielsweise ein Ziegeldach 27 angeordnet ist. Von Bedeutung ist nun, dass die Konterlattung 21 mittels Schrauben 23 derart mit den Sparren 11 verbunden ist, dass im Bereich der Konterlattung befindliche Sicherungsmittel 29 eine Relativbewegung zwischen Konterlattung 21 und Schrauben 23 praktisch verhindern.

    [0017] Ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schraube 23 ist in Figur 5 dargestellt. Die Schraube 23 kann in verschiedenen Längen gefertigt werden. Zweckmässig sind Längen von 230, 250, 270 und 300 mm. Der Gewindeabschnitt 29 im hinteren Teil des Schraubenschafts hat einen grösseren Durchmesser, z.B. 9 mm, als der Gewindeabschnitt 31 im vorderen Teil des Schraubenschafts. Der dortige Durchmesser beträgt etwa 7 mm. Dies ermöglicht es, die Schraube 23 leicht in eine Vorbohrung in der Konterlattung 21 einzuführen, worauf sie dann in den Sparrren 11 eingedreht werden kann. Zum Eindrehen besitzt die Schraube 23 einen Schraubenkopf 32 mit einem Innensechskant 33, einem Sechskant, Vierkant oder einem anderen geeigneten Mittel zu diesem Zweck. Beim Eindrehen der Schraube schrauben sich die Gewindegänge des Gewindeabschnitts 31 in den Dachsparren 11 und die Gewindegänge des Gewindeabschnitts 29 in das Holz der Konterlattung 21 ein. Der Gewindeabschnitt 29 wirkt somit als Sicherungsmittel, welcher eine Relativbewegung zwischen Konterlattung 21 und Schraube 23, wie sie in Figur 2 dargestellt wird, verhindert.

    [0018] Die Steigung S2 des Gewindeabschnitts 29 ist kleiner als die Steigung des Gewindeabschnitts 31. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Steigung S1 3,5 mm, währenddem die Steigung S2 bloss 2,5 mm beträgt. Beim Eintreiben der Schraube dringt somit der Gewindeabschnitt 31 schneller in den Sparren 11 ein als der Gewindeabschnitt 29 in die Konterlattung 21. Dies hat zur Folge, dass der Abstand zwischen Sparren und Konterlattung etwas verkleinert wird. Dadurch wird die Isolierschicht 17 etwas komprimiert und übt eine Zugkraft auf die Schraube 23 aus.

    [0019] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Schraube 23 gemäss Fig. 5a unterscheidet sich von jenem von Fig. 5 dadurch, dass statt des vorderen Gewindeabschnitts eine Bohrerspitze 30 vorgesehen ist. Im übrigen ist die Schraube grundsätzlich gleich ausgebildet wie in Fig. 5. Die Schraube von Fig. 5a lässt sich besonders gut einschrauben. Beim Einschrauben bildet die Bohrerspitze 30 Holzspäne, die durch den Spankanal 28 aus dem Sparren nach aussen gefördert werden.

    [0020] Wie Figur 3 zeigt, ist eine Schraube 23 lotrecht angeordnet. Die andere Schraube 23 ist etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren 11 angeordnet. Diese Anordnung wird auch schematisch in Figur 4 dargestellt. Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Schrauben 23 in einer praktisch senkrechten Ebene abwechselnd in einem ersten, bzw. einem zweiten Winkel zum Sparren anzuordnen, wobei der Unterschied zwischen beiden Winkeln etwa dreissig bis neunzig Grad betragen sollte. Erzeugt nun eine Schneelast eine Kraft in Richtung des Pfeils 35, so entsteht eine Kraftkomponente in Richtung des Pfeils 37, also in Richtung der Dachschräge. Diese Komponente 37 ist nun bestrebt, die einen Schrauben 23 in Richtung der Pfeile 39 zu bewegen. Die gleiche Kraftkomponente 37 ist aber auch bestrebt, die anderen Schrauben 23 in Richtung der Pfeile 40 zu bewegen. Eine Bewegung in Richtung der Pfeile 40 würde jedoch ein Anheben des Daches erfordern, was natürlich nicht möglich ist, weil die Kraft 35 grösser ist als die Kraftkomponente 37. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass eine starre Verbindung zwischen Konterlattung 21 und Sparren 11 erreicht wird. Die beschriebene Dachkonstruktion ist sehr stabil und vermeidet sicher die Nachteile der in bezug auf die Figuren 1 und 2 beschriebenen Dachkonstruktion.

    Versuche



    [0021] Nachfolgend werden von der EMPA Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt durchgeführte Versuche I und II beschrieben. Diese Versuche erfolgten gemäss dem in den Figuren 6 und 7 gezeigten Versuchsaufbau, bei dem die Anschlaglatte 24 (Figuren 3 und 1) weggelassen wurde. Die Bezugszeichen sind die gleichen wie in Figur 3, so dass diesbezüglich auf die vorangehende Beschreibung verwiesen werden kann.

    [0022] Die vertikale Kraft wurde mit einem über der Längsmitte des Sparrens 11 angeordneten hydraulischen Zylinder auf die Dachfläche übertragen, wobei zur Krafteinleitung ein auf der Konterlatte 21 aufgelegtes biegesteifes Kantholz (nicht eingezeichnet) verwendet wurde.

    [0023] Gemessen wurden mit einer Ablesegenauigkeit von 0,01 mm die Verschiebungen der Konterlatte 21 gegenüber dem untenliegenden Sparren 11 und die Eindrückung (Krümmung) der Konterlatte 21 in die Isolierschicht 17 in der Mitte zwischen einem Schraubenpaar 23 (Fig. 3) bzw. 23' (Fig. 1 und 2).

    Versuch I (Erfindungsgemässe Dachkonstruktion)



    [0024] Für diesen Versuch wurden spezielle Holzschrauben verwendet, die sich wie folgt charakterisieren lassen:


    Die Vorbohrungen bei der Konterlatte 21 hatte einen Durchmesser von 6 mm.

    Versuch II (Bekannte Dachkonstruktion entsprechend Figuren 1 und 2)



    [0025] Für diesen Versuch wurden Sechskant-Holzschrauben SW 13 senkrecht zur Dachfläche angeordnet.


    Ergebnisse



    [0026] Wie ein Vergleich der Kurven zeigt, besitzt die erfindungsgemässe Dachkonstruktion (Kurve I) ein wesentlich besseres mechanisches Verhalten als die bekannte Dachkonstruktion (Kurve II). Bei der erfindungsgemässen Dachkonstruktion (Kurve I) ist die Verschiebung der Konterlatte 21 bei den in der Praxis auftretenden Belastungen vernachlässigbar gering. Es wurde auch festgestellt, dass die Konterlatte 21 sogar bei sehr hoher Belastung praktisch nicht in die Isolierschicht eingedrückt wurde.

    [0027] Bei der bekannten Dachkonstruktion (Kurve II) war dies jedoch schon bei relativ geringen Belastungen der Fall, weil dann die in bezug auf Fig. 2 geschilderte Situation entstand.

    [0028] Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden: Die Schraube 23 weist einen Gewindeabschnitt 29 auf, der einen grösseren Durchmesser aufweist als der Gewindeabschnitt 31. Die Schrauben 23 werden abwechslungsweise in einem ersten und einem zweiten Winkel in den Sparren 11 eingeschraubt. Da die Schrauben 23 mit dem Gewindeabschnitt 29 fest in der Konterlattung 21 verankert sind, kann auch bei hohem Schneedruck die Konterlattung 21 nicht am Schraubenschaft hinuntergleiten und die Isolationsschicht 17 zusammendrücken. Dank der festen Verankerung der Schrauben 23 in der Konterlattung 21 entsteht eine starre Verstrebung zwischen Konterlattung 21 und Sparren 11, welcher auch hoher Schneedruck (Pfeil 35) nichts anhaben kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs mit einer zwischen Sparren (11) und Konterlattung (21) angeordneten Isolierschicht (17), wobei die Konterlattung (21) mittels Schrauben (23) mit den Sparren (11) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung derart erfolgt, dass im Bereich der Konterlattung (21) befindliche Sicherungsmittel (29) aktiviert werden, um eine Relativbewegung zwischen Konterlattung (21) und Schraube (23) zu verhindern.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (23) dem Sparren (11) entlang in einer praktisch senkrechten Ebene in einem ersten, bzw. einem zweiten Winkel zum Sparren (11) angeordnet werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Schrauben (23) lotrecht und die anderen Schrauben (23) etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren (11) angeordnet werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied zwischen beiden Winkeln etwa dreissig bis neunzig Grad beträgt.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konterlattung (21) vor dem Eintreiben einer Schraube (23) derart vorgebohrt wird, dass ein Gewindeabschnitt im oberen Teil des Schraubenschafts als Sicherungsmittel (29) zur Verankerung der Schraube (23) in der Konterlattung (21) wirkt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schraube (23) benützt wird, deren Gewindeabschnitt (29) im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist als der Gewindeabschnitt (31) im vorderen Teil des Schraubenschafts, so dass durch das Eintreiben der Schraube (23) die Isolierschicht (17) leicht komprimiert wird und dadurch einen Zugspannung auf die Schraube (23) ausübt.
     
    7. Unterdach hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer zwischen Sparren (11) und Konterlattung (21) angeordneten Isolierschicht (17), wobei die Konterlattung (21) mittels Schrauben (23) mit den Sparren (11) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch im Bereich der Konterlattung (21) befindliche Sicherungsmittel (29) eine Relativbewegung zwischen Konterlattung (21) und Schrauben (23) verhindert wird.
     
    8. Unterdach nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (23) den Sparren (11) entlang in einer praktisch senkrechten Ebene abwechselnd in einem ersten, bzw. einem zweiten Winkel zum Sparren (11) angeordnet sind.
     
    9. Unterdach nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Schrauben (23) lotrecht und die anderen Schrauben (23) etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren (11) angeordnet sind.
     
    10. Unterdach nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied zwischen beiden Winkeln etwa dreissig bis neunzig Grad beträgt.
     
    11. Unterdach nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Teil des Schraubenschafts der jeweiligen Schraube (23) mit einem Gewindeabschnitt (29) versehen ist, und dass dieser Gewindeabschnitt (29) fest in der Konterlattung (21) verankert ist.
     
    12. Unterdach nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeabschnitt (29) im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist als der Gewindeabschnitt (31) im vorderen Teil des Schraubenschafts und so eine leichte Kompression der Isolierschicht (17) bewirkt, so dass die Schraube (23) auf Zug beansprucht wird.
     
    13. Schraube mit einem Gewindeabschnitt (29, 31) im oberen und im unteren Teil des Schraubenschafts zur Herstellung eines Unterdachs gemäss dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
     
    14. Schraube nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeabschnitt (29) im hinteren Teil des Schraubenschafts einen grösseren Durchmesser, z.B. 9 mm, aufweist als der Durchmesser des Gewindeabschnitts (31) im vorderen Teil des Schraubenschafts, wo der Durchmesser etwa 7 mm beträgt.
     
    15. Schraube nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeabschnitt (29) im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist, z.B. 2,5 mm, als die Steigung des Gewindeabschnitts (31) im vorderen Teil, wo die Steigung etwa 3,5 mm beträgt.
     
    16. Schraube nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Teil der Schraube als Bohrer (30) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht