[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs mit einer zwischen
Sparren und Konterlattung angeordneten Isolierschicht, wobei die Konterlattung mittels
Schrauben mit den Sparren verbunden wird.
[0002] Bei einer bekannten Konstruktion eines Unterdachs, welche in Figur 1 dargestellt
ist, befindet sich auf den Sparren 11 die Dachschalung 13. Ueber der Dachschalung
13 ist eine Dampfsperre und Luftdichtung 15 angeordnet. Es folgt eine Isolierschicht
17 mit einer Bitumenbahn 19. Die Konterlattung 21 ist mit Schrauben 23' befestigt,
welche die Konterlattung durch die Schichten 19, 17, 15, 13 hindurch mit den Sparren
11 verbinden. Mit den Bezugsziffern 25 ist die Lattung bezeichnet, auf welcher beispielsweise
ein Ziegeldach 27 angeordnet ist.
[0003] Die beschriebene Dachkonstruktion hat den Nachteil, dass bei hohen Schneelasten die
Isolationsschicht 13 stark komprimiert wird. Dabei wirken auch Kräfte, welche bestrebt
sind, die Dachkonstruktion in Richtung der Dachneigung zu bewegen. Es kann dann zu
einer Situation kommen, wie sie in Figur 2 dargestellt ist. Die Konterlattung rutscht
am Schraubenschaft nach unten und die auf die Schrauben wirkenden Kräfte bewirken
eine dauernde Verformung derselben. Die so beschädigte Dachkonstruktion büsst erheblich
an Isolierwirkung ein. In schlimmen Fällen kann sogar das Dach undicht werden.
[0004] Im Gegensatz zu der oben beschriebenen Dachkonstruktion, die eine relativ weiche
Isolationsschicht, z.B. Mineralfaserplatten, aufweist, verlangt die FR-A-2 602 810
ausdrücklich ein Bauelement mit einem Isolierkern aus starrem Schaumkunststoff. Im
Schaumkunststoff sind zwei Latten eingelassen. Zur Isolation des Dachs werden die
Bauelemente so ausgelegt, dass die Latten in waagrechter Richtung verlaufen. Darüber
befindet sich zusätzlich eine Konterlattung, welche in Richtung der Dachschräge verläuft.
Die Befestigung der Bauelemente auf den Sparren erfolgt durch Spezialnägel, welche
durch die Latten und den starren Isolierkern hindurch ungefähr senkrecht in die Sparren
eingetrieben sind. Die Zeichnung zeigt bei einigen Nägeln leichte Abweichungen von
der senkrechten Richtung, wie sie üblicherweise beim Eintreiben von Nägeln auftreten.
Wie in der DE-A-35 15 419 richtig festgestellt wird, hat eine solche Dachkonstruktion
der Nachteil, dass nur Nägel bis zu einer gewissen Grösse verwendbar sind. Dadurch
wird die Dicke des Isolierkerns begrenzt, und zwar erfahrungsgemäss auf etwa 6 cm.
Eine solche Dicke der Isolationsschicht vermag aber den heutigen Ansprüchen an die
Wärmedämmung nicht zu genügen. Dazu kommt, dass die Wärmedämmung eines starren Isolierkerns
aus Schaumkunststoff, wie er ausdrücklich gefordert wird, wesentlich geringer ist
als bei einem relativ kompressiblen Wärmedämmaterial, wie z.B. Mineralwolle. Darüber
hinaus wird die Isolationswirkung durch die Notwendigkeit von waagrechten Nuten zur
Aufnahme von Latten beeinträchtigt. Die zitierte Entgegenhaltung gibt somit keine
Lösung der in Verbindung mit den Figuren 1 und 2 beschriebenen Problemen der Dachisolation
mit relativ dicken hochisolierenden aber relativ kompressiblen Isoliermaterialien.
Die Fachwelt hat denn auch nach entsprechenden Lösungen gesucht. So setzt sich die
FR-A-25 42 787 die Aufgabe, das Zusammendrücken der Isolation zu vermeiden. Zu diesem
Zweck schlägt sie einen U-förmigen Abstandhalter vor, dessen Schenkel nach unten gerichtet
sind und Spitzen zur Verankerung im Sparren aufweisen. Der die Schenkel verbindende
Teil besitzt eine Oeffnung zur Befestigung des Abstandhalters mit einem Nagel. Bei
der Montage des Abstandhalters dringen die Seitenwände durch die Isolationsschicht
hindurch, und die Spitzen an den Schenkelenden graben sich in den Sparren ein. Von
dem die Schenkel verbindenden Teil ragt eine Spitze nach oben und dient der Befestigung
der Konterlatte. Nachteilig sind dabei die Beschädigung der Isolation durch das Eindringen
der Schenkel und die durch die Schenkel geschaffenen Kältebrücken. Die Abstandhalter
sind auch teuer in der Herstellung. Die nach oben ragende Spitze bildet vor dem Anbringen
der Konterlatte auch eine Unfallgefahr.
[0005] Im Prospekt der BT System AG, CH-7554 Sent, wird ein "IsoFix" genanntes Dachisolationssystem
beschrieben, bei welchem die Dachisolation mit einem Bohrer durchbohrt wird, worauf
dann ein in die Bohrung passendes Distanzstück eingesetzt und mit Nägeln oder Schrauben
befestigt wird. Auf solche in Abständen voneinander angeordneten Distanzstücken kann
dann die Konterlatte aufgesetzt werden. Nachteilig ist dabei insbesondere der Zeitaufwand
zum Ausbohren der Dachisolation und das Einsetzen und Befestigen der Distanzstücke.
[0006] Die bereits genannte DE-A-35 15 419 beschreibt einen Abstandhalter, der aus einer
Grundplatte, einem nach oben ragenden Steg und einer Platte zur Aufnahme einer Latte
besteht. Im wesentlichen besteht der Abstandhalter aus zwei übereinander angeordneten
und miteinander verbundenen L-förmigen Teilen. Die Grundplatte weist Löcher zum Befestigen
am Sparren auf. Diese Abstandhalter können nur zwischen den Isolierplatten angeordnet
werden. Dadurch wird der Anwendungsbereich der Abstandhalter stark eingeschränkt.
Nachteilig ist auch, dass die über der Grundplatte angeordnete Platte zur Aufnahme
einer Latte das Einschlagen von Nägeln zur Befestigung stark behindert. Bei der Befestigung
der Latte mit Nägeln auf der oberen Platte besteht ferner die Gefahr der Beschädigung
der Isolation und das Verbiegen des Steges durch Hammerschläge. Schliesslich stellt
auch der Abstandhalter eine massive Kältebrücke dar, wobei der grosse Flächenkontakt
der Grundplatte mit dem Sparren den Wärmeverlust noch fördert.
[0007] Durch die US-B-2 292 557 ist eine Holzschraube bekanntgeworden, welche vorn ein Gewinde
mit relativ grosser Steigung und hinten ein Gewinde mit relativ geringer Steigung
aufweist. Kurz nach dem Schraubenkopf befindet sich eine Sollbruchstelle. Die Schraube
dient beispielsweise dazu, das Quietschen eines Fussbodens zu eliminieren. Zu diesem
Zweck wird eine Vorbohrung erstellt, die sich durch den oberen Boden hindurch in den
unteren Boden erstreckt. Beim Einschrauben der Schraube bewirkt die Schraube wegen
der unterschiedlichen Gewindesteigungen ein Niederziehen des oberen Bodens gegen den
unteren Boden. Wenn diese fest aneinander anliegen, bewirkt die weitere Drehung des
Schraubenziehers das Abbrechen des Schraubenkopfs an der Sollbruchstelle. Der Schraubenkopf
kann dann entfernt und das Loch über der Schraube mit einem Füllmaterial ausgefüllt
werden. Eine ähnliche Schraube mit Gewinden verschiedener Steigungen wird auch in
der FR-A-813 643 beschrieben. In beiden Fällen dient die Schraube dazu, die Gegeneinanderbewegung
von zwei Teilen zu bewirken. Es findet sich keine Anregung, die Schrauben dazu zu
benützen, eine unerwünschte Gegeneinanderbewegung von zwei Teilen zu verhindern.
[0008] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs
zu schaffen, mit welchem die vorgehend beschriebenen Nachteile bekannter Unterdachkonstruktionen
vermieden werden.
[0009] Gemäss der Erfindung wird das Verfahren der eingangs erwähnten Gattung dahingehend
modifiziert, dass die Verbindung derart erfolgt, dass im Bereich der Konterlattung
befindliche Sicherungsmittel aktiviert werden, um eine Relativbewegung zwischen Konterlattung
und Schrauben zu verhindern. Dadurch wird erreicht, dass die Schrauben, die durch
hohe Schneelasten erzeugten Kräfte auf die Sparren übertragen. Auf diese Weise wird
ein Zusammendrücken der Isolationsschicht durch die Schneelast verhindert. Es hat
sich als zweckmässig erwiesen, die Schrauben den Sparren entlang in einer praktisch
senkrechten Ebene abwechselnd in einem ersten, bzw. einem zweiten Winkel zum Sparren
anzuordnen. Es können beispielsweise die einen Schrauben lotrecht eingetrieben werden,
während die anderen Schrauben etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren eingetrieben
werden. In diesem Fall entspricht der Unterschied zwischen beiden Winkeln dem Neigungswinkel
des Daches. Es erweist sich aber als zweckmässig, den Unterschied der beiden Winkel
etwa im Bereich von dreissig bis neunzig Grad zu halten. Wie später noch näher erläutert
wird, wird auf diese Weise eine starre Verstrebung zwischen Konterlattung und Sparren
erreicht.
[0010] Zweckmässigerweise wird die Konterlattung vor dem Eintreiben einer Schraube derart
vorgebohrt, dass ein Gewindeabschnitt im oberen Teil des Schraubenschafts als Sicherungsmittel
zur Verankerung der Schraube in der Konterlattung wirkt. Hat dieses Gewinde beispielsweise
einen Durchmesser von 9 mm, so kann die Vorbohrung mit einem Bohrer mit 6 mm Durchmesser
erfolgen. Es entsteht dann eine Vorbohrung, in welcher beim Eintreiben der Schraube
diese mit dem oberen Gewindeabschnitt sicher in der Konterlattung verankert wird.
Mit besonderem Vorteil wird eine Schraube benützt, deren Gewindeabschnitt im hinteren
Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist als der Gewindeabschnitt
im vorderen Teil des Schraubenschafts. Dies hat dann zur Folge, dass beim Eintreiben
der Schraube die Isolierschicht leicht komprimiert wird und dadurch eine Zugspannung
auf die Schraube ausübt. Bei einer mittleren Schneelast auf dem Dach wird die Zugspannung
auf die Schrauben kompensiert. Erst bei einer grossen Schneelast wird dann die Schraube
auf Druck beansprucht.
[0011] Die Erfindung betrifft auch ein nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes
Unterdach mit einer zwischen Sparren und Konterlattung angeordneten Isolierschicht,
wobei die Konterlattung mittels Schrauben mit den Sparren verbunden ist. Erfindungsgemäss
ist dieses Unterdach dadurch gekennzeichnet, dass durch im Bereich der Konterlattung
befindliche Sicherungsmittel eine Relativbewegung zwischen Konterlattung und Schrauben
verhindert wird. Auf die Vorteile dieser Konstruktion ist bereits bei der Beschreibung
des Verfahrens hingewiesen worden. Entsprechendes gilt auch für die Ausführungsbeispiele,
die in den Ansprüchen 8 bis 12 beschrieben werden.
[0012] Schliesslich betrifft die Erfindung auch eine Schraube mit einem Gewindeabschnitt
im vorderen und im hinteren Teil des Schraubenschafts zur Herstellung eines Unterdachs
gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren. Eine Ausführungsform der Schraube sieht vor,
dass der Gewindeabschnitt im hinteren Teil des Schraubenschafts einen grösseren Durchmesser,
z.B. 9 mm, aufweist, als der Durchmesser des Gewindeabschnitts im vorderen Teil des
Schraubenschafts, wo der Durchmesser etwa 7 mm beträgt. Dies hat den Vorteil, dass
die Schraube leicht durch eine Vorbohrung in der Konterlatte gestossen werden kann,
wobei dann beim Eindrehen der Schraube in den Sparren der Gewindeabschnitt im hinteren
Teil des Schraubenschafts gut in der Konterlattung verankert wird.
[0013] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Gewindeabschnitt im hinteren Teil
des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist, z.B. 2,5 mm, als die Steigung
des Gewindeabschnitts im vorderen Teil des Schraubenschafts, wo die Steigung etwa
3,5 mm beträgt. Dies bringt den Vorteil, dass die Schraube nach dem Eindrehen auf
Zug beansprucht wird und bei hohen Schneelasten die Druckbeanspruchung der Schraube
in sicheren Grenzen gehalten wird.
[0014] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der vordere Teil der Schraube
als Bohrer ausgebildet ist. Statt ein vorderer Gewindeabschnitt ist also eine Bohrerspitze
vorgesehen. Dies ermöglicht es, die Schraube mit geringem Kraftaufwand in den Sparren
einzuschrauben.
[0015] Die Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- Eine schematische Darstellung einer bekannten Dachkonstruktion,
- Figur 2
- das Verhalten der bekannten Dachkonstruktion bei einer hohen Schneelast,
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Dachkonstruktion,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der Verbindung von Konterlattung und Sparren,
- Figur 5
- eine Schraube, wie sie zur Herstellung der Verbindung zwischen Konterlattung und Sparren
verwendet wird,
- Figur 5a
- eine Schraube wie in Figur 5, bei welcher aber der vordere Teil als Bohrer ausgebildet
ist,
- Figur 6
- eine Versuchsanordnung, welche zum Test der erfindungsgemassen Dachkonstruktion benutzt
wurde,
- Figur 7
- einen Frontalschnitt durch die Versuchsanordnung von Figur 6, und
- Figur 8
- ein Diagramm, welche das mit der Versuchsanordnung von Figuren 6 und 7 ermittelte
Schubverhalten der erfindungsgemässen Dachkonstruktion im Vergleich zu einer ebenfalls
Schrauben verwendenden bekannten Dachkonstruktion darstellt.
[0016] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Dachkonstruktion
befindet sich auf den Sparren 11 die Dachschalung 13. Ueber der Dachschalung 13 ist
eine Dampfsperre und Luftdichtung 15 angeordnet. Es folgt eine Isolierschicht 17 mit
einer Bitumenbahn 19. Darüber befindet sich die Konterlattung 21. Mit der Bezugsziffer
24 ist eine Anschlaglatte bezeichnet. Die Bezugsziffer 25 bezieht sich auf die Lattung,
auf welcher beispielsweise ein Ziegeldach 27 angeordnet ist. Von Bedeutung ist nun,
dass die Konterlattung 21 mittels Schrauben 23 derart mit den Sparren 11 verbunden
ist, dass im Bereich der Konterlattung befindliche Sicherungsmittel 29 eine Relativbewegung
zwischen Konterlattung 21 und Schrauben 23 praktisch verhindern.
[0017] Ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schraube 23 ist in Figur 5
dargestellt. Die Schraube 23 kann in verschiedenen Längen gefertigt werden. Zweckmässig
sind Längen von 230, 250, 270 und 300 mm. Der Gewindeabschnitt 29 im hinteren Teil
des Schraubenschafts hat einen grösseren Durchmesser, z.B. 9 mm, als der Gewindeabschnitt
31 im vorderen Teil des Schraubenschafts. Der dortige Durchmesser beträgt etwa 7 mm.
Dies ermöglicht es, die Schraube 23 leicht in eine Vorbohrung in der Konterlattung
21 einzuführen, worauf sie dann in den Sparrren 11 eingedreht werden kann. Zum Eindrehen
besitzt die Schraube 23 einen Schraubenkopf 32 mit einem Innensechskant 33, einem
Sechskant, Vierkant oder einem anderen geeigneten Mittel zu diesem Zweck. Beim Eindrehen
der Schraube schrauben sich die Gewindegänge des Gewindeabschnitts 31 in den Dachsparren
11 und die Gewindegänge des Gewindeabschnitts 29 in das Holz der Konterlattung 21
ein. Der Gewindeabschnitt 29 wirkt somit als Sicherungsmittel, welcher eine Relativbewegung
zwischen Konterlattung 21 und Schraube 23, wie sie in Figur 2 dargestellt wird, verhindert.
[0018] Die Steigung S2 des Gewindeabschnitts 29 ist kleiner als die Steigung des Gewindeabschnitts
31. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Steigung S1 3,5 mm, währenddem
die Steigung S2 bloss 2,5 mm beträgt. Beim Eintreiben der Schraube dringt somit der
Gewindeabschnitt 31 schneller in den Sparren 11 ein als der Gewindeabschnitt 29 in
die Konterlattung 21. Dies hat zur Folge, dass der Abstand zwischen Sparren und Konterlattung
etwas verkleinert wird. Dadurch wird die Isolierschicht 17 etwas komprimiert und übt
eine Zugkraft auf die Schraube 23 aus.
[0019] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Schraube 23 gemäss Fig. 5a unterscheidet sich
von jenem von Fig. 5 dadurch, dass statt des vorderen Gewindeabschnitts eine Bohrerspitze
30 vorgesehen ist. Im übrigen ist die Schraube grundsätzlich gleich ausgebildet wie
in Fig. 5. Die Schraube von Fig. 5a lässt sich besonders gut einschrauben. Beim Einschrauben
bildet die Bohrerspitze 30 Holzspäne, die durch den Spankanal 28 aus dem Sparren nach
aussen gefördert werden.
[0020] Wie Figur 3 zeigt, ist eine Schraube 23 lotrecht angeordnet. Die andere Schraube
23 ist etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren 11 angeordnet. Diese Anordnung
wird auch schematisch in Figur 4 dargestellt. Es hat sich als zweckmässig erwiesen,
die Schrauben 23 in einer praktisch senkrechten Ebene abwechselnd in einem ersten,
bzw. einem zweiten Winkel zum Sparren anzuordnen, wobei der Unterschied zwischen beiden
Winkeln etwa dreissig bis neunzig Grad betragen sollte. Erzeugt nun eine Schneelast
eine Kraft in Richtung des Pfeils 35, so entsteht eine Kraftkomponente in Richtung
des Pfeils 37, also in Richtung der Dachschräge. Diese Komponente 37 ist nun bestrebt,
die einen Schrauben 23 in Richtung der Pfeile 39 zu bewegen. Die gleiche Kraftkomponente
37 ist aber auch bestrebt, die anderen Schrauben 23 in Richtung der Pfeile 40 zu bewegen.
Eine Bewegung in Richtung der Pfeile 40 würde jedoch ein Anheben des Daches erfordern,
was natürlich nicht möglich ist, weil die Kraft 35 grösser ist als die Kraftkomponente
37. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass eine starre Verbindung zwischen
Konterlattung 21 und Sparren 11 erreicht wird. Die beschriebene Dachkonstruktion ist
sehr stabil und vermeidet sicher die Nachteile der in bezug auf die Figuren 1 und
2 beschriebenen Dachkonstruktion.
Versuche
[0021] Nachfolgend werden von der EMPA Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt
durchgeführte Versuche I und II beschrieben. Diese Versuche erfolgten gemäss dem in
den Figuren 6 und 7 gezeigten Versuchsaufbau, bei dem die Anschlaglatte 24 (Figuren
3 und 1) weggelassen wurde. Die Bezugszeichen sind die gleichen wie in Figur 3, so
dass diesbezüglich auf die vorangehende Beschreibung verwiesen werden kann.
[0022] Die vertikale Kraft wurde mit einem über der Längsmitte des Sparrens 11 angeordneten
hydraulischen Zylinder auf die Dachfläche übertragen, wobei zur Krafteinleitung ein
auf der Konterlatte 21 aufgelegtes biegesteifes Kantholz (nicht eingezeichnet) verwendet
wurde.
[0023] Gemessen wurden mit einer Ablesegenauigkeit von 0,01 mm die Verschiebungen der Konterlatte
21 gegenüber dem untenliegenden Sparren 11 und die Eindrückung (Krümmung) der Konterlatte
21 in die Isolierschicht 17 in der Mitte zwischen einem Schraubenpaar 23 (Fig. 3)
bzw. 23' (Fig. 1 und 2).
Versuch I (Erfindungsgemässe Dachkonstruktion)
[0024] Für diesen Versuch wurden spezielle Holzschrauben verwendet, die sich wie folgt charakterisieren
lassen:

Die Vorbohrungen bei der Konterlatte 21 hatte einen Durchmesser von 6 mm.
Versuch II (Bekannte Dachkonstruktion entsprechend Figuren 1 und 2)
[0025] Für diesen Versuch wurden Sechskant-Holzschrauben SW 13 senkrecht zur Dachfläche
angeordnet.

Ergebnisse
[0026] Wie ein Vergleich der Kurven zeigt, besitzt die erfindungsgemässe Dachkonstruktion
(Kurve I) ein wesentlich besseres mechanisches Verhalten als die bekannte Dachkonstruktion
(Kurve II). Bei der erfindungsgemässen Dachkonstruktion (Kurve I) ist die Verschiebung
der Konterlatte 21 bei den in der Praxis auftretenden Belastungen vernachlässigbar
gering. Es wurde auch festgestellt, dass die Konterlatte 21 sogar bei sehr hoher Belastung
praktisch nicht in die Isolierschicht eingedrückt wurde.
[0027] Bei der bekannten Dachkonstruktion (Kurve II) war dies jedoch schon bei relativ geringen
Belastungen der Fall, weil dann die in bezug auf Fig. 2 geschilderte Situation entstand.
[0028] Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden: Die Schraube 23 weist einen Gewindeabschnitt
29 auf, der einen grösseren Durchmesser aufweist als der Gewindeabschnitt 31. Die
Schrauben 23 werden abwechslungsweise in einem ersten und einem zweiten Winkel in
den Sparren 11 eingeschraubt. Da die Schrauben 23 mit dem Gewindeabschnitt 29 fest
in der Konterlattung 21 verankert sind, kann auch bei hohem Schneedruck die Konterlattung
21 nicht am Schraubenschaft hinuntergleiten und die Isolationsschicht 17 zusammendrücken.
Dank der festen Verankerung der Schrauben 23 in der Konterlattung 21 entsteht eine
starre Verstrebung zwischen Konterlattung 21 und Sparren 11, welcher auch hoher Schneedruck
(Pfeil 35) nichts anhaben kann.
1. Verfahren zur Herstellung eines Unterdachs mit einer zwischen Sparren (11) und Konterlattung
(21) angeordneten Isolierschicht (17), wobei die Konterlattung (21) mittels Schrauben
(23) mit den Sparren (11) verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung
derart erfolgt, dass im Bereich der Konterlattung (21) befindliche Sicherungsmittel
(29) aktiviert werden, um eine Relativbewegung zwischen Konterlattung (21) und Schraube
(23) zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (23) dem Sparren
(11) entlang in einer praktisch senkrechten Ebene in einem ersten, bzw. einem zweiten
Winkel zum Sparren (11) angeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Schrauben (23) lotrecht
und die anderen Schrauben (23) etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren (11)
angeordnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied zwischen
beiden Winkeln etwa dreissig bis neunzig Grad beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konterlattung
(21) vor dem Eintreiben einer Schraube (23) derart vorgebohrt wird, dass ein Gewindeabschnitt
im oberen Teil des Schraubenschafts als Sicherungsmittel (29) zur Verankerung der
Schraube (23) in der Konterlattung (21) wirkt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schraube (23) benützt
wird, deren Gewindeabschnitt (29) im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere
Steigung aufweist als der Gewindeabschnitt (31) im vorderen Teil des Schraubenschafts,
so dass durch das Eintreiben der Schraube (23) die Isolierschicht (17) leicht komprimiert
wird und dadurch einen Zugspannung auf die Schraube (23) ausübt.
7. Unterdach hergestellt nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer
zwischen Sparren (11) und Konterlattung (21) angeordneten Isolierschicht (17), wobei
die Konterlattung (21) mittels Schrauben (23) mit den Sparren (11) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass durch im Bereich der Konterlattung (21) befindliche Sicherungsmittel
(29) eine Relativbewegung zwischen Konterlattung (21) und Schrauben (23) verhindert
wird.
8. Unterdach nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (23) den Sparren
(11) entlang in einer praktisch senkrechten Ebene abwechselnd in einem ersten, bzw.
einem zweiten Winkel zum Sparren (11) angeordnet sind.
9. Unterdach nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Schrauben (23) lotrecht
und die anderen Schrauben (23) etwa in einem Winkel von neunzig Grad zum Sparren (11)
angeordnet sind.
10. Unterdach nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied zwischen beiden
Winkeln etwa dreissig bis neunzig Grad beträgt.
11. Unterdach nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere
Teil des Schraubenschafts der jeweiligen Schraube (23) mit einem Gewindeabschnitt
(29) versehen ist, und dass dieser Gewindeabschnitt (29) fest in der Konterlattung
(21) verankert ist.
12. Unterdach nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeabschnitt (29)
im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist als der Gewindeabschnitt
(31) im vorderen Teil des Schraubenschafts und so eine leichte Kompression der Isolierschicht
(17) bewirkt, so dass die Schraube (23) auf Zug beansprucht wird.
13. Schraube mit einem Gewindeabschnitt (29, 31) im oberen und im unteren Teil des Schraubenschafts
zur Herstellung eines Unterdachs gemäss dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
6.
14. Schraube nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeabschnitt (29)
im hinteren Teil des Schraubenschafts einen grösseren Durchmesser, z.B. 9 mm, aufweist
als der Durchmesser des Gewindeabschnitts (31) im vorderen Teil des Schraubenschafts,
wo der Durchmesser etwa 7 mm beträgt.
15. Schraube nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewindeabschnitt
(29) im hinteren Teil des Schraubenschafts eine kleinere Steigung aufweist, z.B. 2,5
mm, als die Steigung des Gewindeabschnitts (31) im vorderen Teil, wo die Steigung
etwa 3,5 mm beträgt.
16. Schraube nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Teil der
Schraube als Bohrer (30) ausgebildet ist.