[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen magnetisierbarer,
insbesondere schwachmagnetisierbarer, Materialien aus einem über eine gekrümmte Fläche
bis zu einer Abwurfzone geführten Feststoffgemisch mittels eines Magnetfeldes.
[0002] Zum Abtrennen magnetisierbarer Bestandteile aus einem auch nichtmagnetisierbare Bestandteile
enthaltenden Feststoffgemisch ist es bekannt, Magnetrollenscheider einzusetzen (vgl.
Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Aufl., Band 2, Seiten 89 bis 91).
Das Feststoffgemisch wird dabei stets von oben auf eine Magnetrolle - auch Magnetbandrolle
oder Magnetkopfrolle genannt - des Magnetrollenscheiders aufgegeben; die Magnetrollenscheider
arbeiten somit im Abwurfverfahren. Die Magnetkraft muß so groß sein, daß das Eisen
entgegen den Komponenten der Schwerkraft und der Zentrifugalkraft bis zu einem bestimmten
Ablösepunkt an der Magnetrolle oder einem die Magnetrolle umschlingenden Fördergurt
festgehalten wird. Häufig werden derartige Magnetrollen in die Kopfstation von Förderbändern
eingebaut und übernehmen dabei gleichzeitig die Funktion der Umlenk- und/oder Antriebsrolle.
[0003] Die Magnetrollen bestehen aus einer glatten, am Umfang vollmagnetischen Walze mit
starrer Achse. Das Magnetsystem im Innern erstreckt sich über 360
o und rotiert synchron mit der Rolle. Das Magnetfeld läßt sich durch Elektro- oder
Permanentmagnete erzeugen, wobei Elektromagnete ausschließlich mit Gleichstrom betrieben
werden. Dies erfordert allerdings eine sehr wartungsintensive und stark verschleißende
Stromzuführung über Schleifringe, da die Spulen des Elektromagneten nicht feststehen,
sondern zusammen mit der Rolle umlaufen. Das von einer Magnetrolle erzeugte, stark
inhomogene Magnetfeld verteilt sich über den gesamten Rollenumfang; es ist deshalb
ein entsprechend großes Magnetsystem bzw. bei Elektromagneten ein entsprechend großer
Strombedarf notwendig.
[0004] Beim Betrieb einer in einen Bandförderer als Kopftrommel integrierten Magnetrolle
wird das zu trennende Feststoffgemisch mittels des Fördergurtes bis in den Bereich
der Kopftrommel bzw. Magnetrolle und damit in den Bereich des magnetischen Feldes
transportiert. Während nichtmagnetisierbare Bestandteile des Feststoffgemisches von
dem Magnetfeld unbeeinflußt bleiben und beim Erreichen der Abwurflinie der Magnetrolle
auf eine Wurfparabel abgeworfen werden, die hauptsächlich von der Fördergeschwindigkeit
und dem Durchmesser der Magnetrolle abhängt, werden hingegen die magnetisierbaren
Bestandteile durch die Einwirkung des Magnetfeldes an der Magnetrolle festgehalten.
Sie lösen sich frühestens ab einem - bezogen auf die durch die Drehachse der Magnetrolle
gehende und den Aufgabebereich kreuzende Vertikale - Winkelmaß von 120
o ab. Häufig machen die magnetisierbaren Bestandteile jedoch eine volle Umdrehung der
Magnetrolle mit, und bei von einem Fördergurt umschlungener Magnetrolle versuchen
magnetisierbare Teile, die sich nicht abgelöst haben, entgegen der Gurttransportrichtung
in den Bereich des stärksten Magnetfeldes zurückzugleiten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
die es erlauben, insbesondere schwachmagnetisierbare Materialien aus einem auch nichtmagnetisierbare
Teile enthaltenden Feststoffgemisch ohne die genannten Nachteile mit verringertem
maschinenbautechnischem Aufwand und geringerer Störanfälligkeit sauber abzutrennen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren dadurch gelöst, daß der Wirkbereich
des Magnetfeldes auf die Abwurfzone konzentriert und den sich von der gekrümmten Fläche
gerade ablösenden, in eine Wurfparabel übergehenden magnetisierbaren Materialien durch
das Magnetfeld eine gegenüber nichtmagnetisierbaren Materialien kürzere Wurfparabel
aufgezwungen wird. Mit der Erfindung wird somit ein völlig neuer Weg beschritten;
die magnetisierbaren Bestandteile des Feststoffgemisches werden nicht mehr wie bei
den bekannten Magnetrollenscheidern an der Magnetrolle bzw. dem eine Magnetrolle umschlingenden
Fördergurt festgehalten, sondern erst dann vom Magnetfeld beeinflußt, wenn sie sich
bereits von der gekrümmten Fläche gelöst haben und auf einer Flugbahn bzw. Wurfparabel
befinden. Dieses auf den Zeitpunkt nach dem Ablösen der Material-Bestandteile von
der gekrümmten Fläche konzentrierte Magnetfeld bewirkt ein Anziehen der magnetisierbaren
Bestandteile, die auf eine kürzere Wurfparabel einschwenken als die von dem Magnetfeld
unbeeinflußten, nichtmagnetisierbaren Bestandteile.
[0007] Die Materialabwurfzone ist hierbei dann erreicht, wenn sich das zu trennende Feststoffgemisch
von der gekrümmten Fläche oder vorzugsweise von einem die gekrümmte Fläche umschlingenden
Fördergurt gerade ablöst, um in eine Wurfparabel überzugehen. Die Kräfte des Magnetfeldes
wirken spätestmöglich und gezielt ein, nämlich dann, wenn sich die Materialien am
Anfang der Flugphase befinden und bewirken dadurch ein sauberes Abtrennen der magnetisierbaren
Bestandteile von den nichtmagnetisierbaren Bestandteilen des Feststoffgemischs, denn
die anziehenden Kräfte des Magnetfeldes verkürzen nur die Wurfparabel der magnetisierbaren
Bestandteile; die Wurfparabel der nichtmagnetisierbaren Bestandteile bleibt unbeeinflußt.
Mit der Erfindung läßt sich ein sehr starkes, inhomogenes Magnetfeld in der Abwurfzone
erreichen, anstelle eines sich bei den bekannten Magnetrollen über den gesamten Umfang
verteilenden, relativ schwachen Magnetfeldes. Als Magneterzeuger lassen sich Permanentmagnet-
oder Elektromagnetsysteme einsetzen, die aufgrund des erfindungsgemäß konzentrierten
Wirkbereichs entweder weniger Magnetmasse - bei Permanentmagneten - oder weniger Energie
- bei Elektromagneten - erfordern bzw. verbrauchen.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß dem Magnetfeld ein
von starkmagnetisierbaren Material-Bestandteilen befreites, vorklassiertes Feststoffgemisch
in einer Einkornschicht zugeführt wird. Es empfiehlt sich ein Feststoffgemisch mit
begrenztem Korngrößenbereich. Dabei kann es sich um abgesiebte Kornfraktionen handeln,
wie vorzugsweise in Bereichen von 12 bis 30 mm, 30 bis 65 mm und 65 bis 100 mm. Bei
einem solchermaßen vorsortierten und klassierten Feststoffgemisch führen die einheitlichen
Kornfraktionen zu annähernd gleichen Wurfparabeln, und da keine starkmagnetisierbaren
- wie Eisen, Nickel und Nickellegierungen bestimmter Zusammensetzung, d.h. Materialien
mit positiver magnetischer Suszeptibilität, die insbesondere stark paramagnetisch
sind - Bestandteile mehr enthalten sind, treten keine Trenn-Behinderungen aufgrund
sich möglicherweise gegenseitig beeinflussender Bestandteile auf.
[0009] Bei den aus dem Feststoffgemisch abzutrennenden Bestandteilen handelt es sich vor
allem um schwachmagnetisierbare Materialien, wie insbesondere Edelstähle, die von
Hause aus zwar nicht ferromagnetisch sind, infolge möglicher Legierungsbestandteile
oder durch mechanische Einflüsse, z.B. infolge der teilweisen Umwandlung des austenitischen
Gefüges in Martensit während des Zerkleinerns in einem Shredder, hinreichend ferromagnetisch
geworden sind. Das Feststoffgemisch kann neben Edelstahl beispielsweise noch die Bestandteile
Zink, Kupfer, Messing und Blei enthalten.
[0010] Vorzugsweise kann ein Magnetfelderzeuger neben einer geradlinigen und/oder gekrümmten
und/oder abgeknickten Gleithahn aus einem antimagnetischen Werkstoff im Bereich der
Materialabwurfzone angeordnet und mit seinem Wirkbereich auf die Abwurflinie ausgerichtet
sein. Nach dem Einstellen des permanent- oder elektromagnetischen Magnetfelderzeugers,
der innerhalb der Krümmung der Gleitbahn angeordnet ist, läßt sich eine stationäre
Lage des Magnetfelderzeugers erreichen, bei der sich - ohne ein nachteilig großes
Streufeld - eine Konzentration des Magnetfeldes auf die Abwurfzone ergibt. Der vorteilhaft
verschwenkbare, insbesondere in Umfangsrichtung einstellbare Magnetfelderzeuger erfaßt
dabei einen allen Betriebsansprüchen genügenden Einstellbereich.
[0011] Die erfindungsgemäße, über dem Magnetfelderzeuger angeordnete, gegebenenfalls von
der Kreisform abweichend gekrümmte Gleitbahn läßt sich durch eine entsprechende Form
und Krümmung mit einfachen Mitteln an das Aufgabegut anpassen und das Trennen auf
diese Weise optimieren. Außerdem werden durch die vergleichsweise einfach herstellbare
Gleitbahn und den Wegfall der rotierenden, entsprechende Lager erfordernden Magnetrolle
sowohl der Anlagen- als auch der Fertigungs- und Montageaufwand verringert.
[0012] Bei einer stationären, vorzugsweise als Segment eines Hohlzylinders ausgebildeten
und vorteilhaft ein den Magnetfelderzeuger einkapselndes Gehäuse aufweisenden Gleitbahn,
liegt der Magnetfelderzeuger geschützt im Gehäuseinneren und kann in seiner Wirkung
nicht von beispielsweise Spritzwasser und/oder Staub, insbesondere Fe-Staub, beeinträchtigt
werden.
[0013] Das Feststoffgemisch wird der Gleitbahn vorteilhaft mittels einer Schwingrinne zugeführt,
die das Feststoffgemisch zu einer gewünschten Einkornschicht vergleichmäßigt. Eine
gegenseitige Behinderungen der voneinander zu trennenden Bestandteile des Feststoffgemischs
vermeidende Betriebsweise läßt sich unterstützen, wenn das zu trennende Feststoffgemisch
über den Scheitelpunkt der Gleitbahn hinaus befördert wird und damit bei der Aufgabe
gerade noch in die Materialabwurfzone gelangt. Das Feststoffgemisch läßt sich beispielsweise
mittels der dann oberhalb der Gleitbahn endenden Schwing- oder Vibrationsrinne auf
den gewünschten Bereich über dem Scheitelpunkt der Gleitbahn aufgeben, in dem das
Material schwerkraftbedingt gerade ins Fallen kommt, so daß sich die anziehenden Kräfte
auf die schwachmagnetisierbaren Materialien erst dann am stärksten auswirken, wenn
sich das Feststoffgemisch schon sicher auf einer Wurfparabel befindet.
[0014] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Feststoffgemisch jedoch von einem die
Gleitbahn umschlingenden Fördergurt zugeführt, dem vorzugsweise noch zwei Umlenktrommeln
zugeordnet sind. Alternativ könnte in diesem Fall auch die Gleitbahn als Trommel ausgebildet
sein. Wenn die in Transportrichtung des Fördergurtes vordere Umlenktrommel angetrieben
ist, werden aufgrund des dann gezogenen, ggf. parallel mit Abstand zur Gleitbahn geführten,
Fördergurtes geringere Kräfte benötigt, als das beim Antrieb der in Transportrichtung
hinteren, d.h. im Aufgabebereich des Feststoffgemischs - denn bei dieser Anordnung
ist die Schwing- oder Vibrationsrinne dem Fördergurt vorgeschaltet - angeordneten,
den Fördergurt dann schiebenden Umlenktrommel der Fall wäre. Außerdem treten beim
Antrieb der vorderen Umlenktrommel geringere Reibungskräfte auf, da im wesentlichen
nur die Reibung im Bereich der Gleitbahn zu überwinden ist, die aus einem möglichst
reibungsarmen, nichtmagnetisierbaren Material bestehen sollte.
[0015] Es empfiehlt sich, daß die vordere Umlenktrommel verstellbar gelagert ist. Auf diese
Weise läßt sich die Vorspannung des Fördergurtes beeinflussen und ein großer Umschlingungswinkel
und damit ein höherer Reibschluß der ziehenden, vorderen Umlenkrolle erreichen. Alternativ
kann die Vorspannung des Fördergurtes mittels einer Spannrolle verändert werden.
[0016] Es empfiehlt sich, daß die Geschwindigkeit des Fördergurtes stufenlos einstellbar
ist. Je nach Größe der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der Fördergeschwindigkeit
der vorgeschalteten Schwingrinne und dem beispielsweise einen drehzahlgeregelten Antrieb
aufweisenden Fördergurt läßt sich nämlich die zugeführte Feststoffmischung von der
Aufgabestelle bis zur Materialabwurfzone im Bereich der Gleitbahn weiter auseinanderziehen.
Der Fördergurt läßt sich beispielsweise über einen in der Umlenkrolle im Aufgabebereich
angeordneten Trommelmotor antreiben. Die einstellbare Drehzahl der Antriebsrolle erlaubt
es dabei außerdem, aufgrund unterschiedlicher Geschwindigkeiten spezifischen Materialzusammensetzungen
zu entsprechen und aufgrund unterschiedlicher Bandgeschwindigkeiten, beispielsweise
von 1 m bis 3 m pro Sekunde, entsprechend kürzere oder größere Wurfparabeln des Feststoffgemisches
zu erreichen.
[0017] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt das horizontale Obertrum des Fördergurtes
auf einer der Gleitbahn vorgeschalteten Gleitfläche auf. Damit läßt sich ein Gleitbandförderer
erreichen, bei dem der Fördergurt von der Material-Aufgabestelle, d.h. dem Abwurf
der Schwingrinne im Bereich der in Transportrichtung hinteren Umlenktrommel bis zum
vorderen Ende der Gleitbahn auf einer den Fördergurt zugleich abstützenden Unterlage
gleitet. Als Material für die vorzugsweise als Trog, d.h. mit Bordwänden ausgebildete,
den Abstand von der hinteren Umlenktrommel bis zu der Gleitbahn überbrückenden Gleitfläche
eignen sich - wie für die Gleitbahn selbst - alle antimagnetischen Werkstoffe, beispielsweise
Edelstahl, Kunststoff oder Glas. Bei einer trogartigen Gleitfläche verhindern die
Seiten- bzw. Bordwände, daß Material auf seinem Weg von der Aufgabestelle zur Gleitbahn
von dem Fördergurt herunterfällt. Der Trog unterstützt gleichzeitig die Führung des
Fördergurtes.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Magnetscheider mit einer erfindungsgemäßen Gleitbahn in der Abscheidezone oberhalb
eines dort angeordneten, elektromagnetischen Magnetfelderzeugers, in schematischer
Seitenansicht;
- Fig. 2
- die Gleitbahn gemäß Fig. 1, in der Seitenansicht als Einzelheit vergrößert dargestellt;
und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine der Gleitbahn gemäß Fig. 1 vorgeschaltete, als Trog ausgebildete
Gleitfläche für einen Fördergurt.
[0019] Bei einer im Rahmen der erfindungsgemäßen Magnetscheidevorrichtung bevorzugten Anlage
mit einem Gurtförderer wird gemäß Fig. 1 ein vorsortiertes, schwachmagnetisierbare
Materialien, wie insbesondere aufgrund mechanischer Einflüsse schwach ferromagnetisch
gewordene Edelstähle, und nichtmagnetisierbare Materialien enthaltendes Feststoffgemisch
1 über eine Schwingrinne 2 am Aufgabeende 3 auf einen Fördergurt 4 aufgegeben. Der
in Transportrichtung 5 umlaufende Fördergurt 4 umschlingt an dem in Transportrichtung
5 vorderen Ende eine als ca. Viertelhohlzylindersegment ausgebildete Gleitbahn 6;
außerdem wird der Fördergurt 4 von einer am Aufgabeende 3 angeordneten, hinteren Umlenktrommel
7 und einer vorderen, angetriebenen Umlenktrommel 8 (Trommelmotor) umgelenkt. Die
Geschwindigkeit des über die angetriebene Umlenktrommel 8 drehzahlregelbaren Fördergurtes
4 ist größer als die Fördergeschwindigkeit der Schwingrinne 2, so daß bei der Übergabe
auf den Fördergurt 4 ein Auseinanderziehen des bereits auf der Schwingrinne 2 einlagig
verteilten Feststoffgemisches 1 erreicht wird.
[0020] Der Gleitbahn 6 ist eine den Abstand von der hinteren Umlenktrommel 7 bis zur Stoßstelle
9 des in Transportrichtung 5 rückwärtigen Endes der Gleitbahn 6 überbrückende, gemäß
Fig. 3 als Trog 11 mit Seitenwänden 12 ausgebildete Gleitfläche 13 vorgeschaltet.
Die Gleitfläche 13 bzw. der Trog 11 ermöglichen in Verbindung mit der sich an der
Stoßstelle 9 nahtlos anschließenden, schalenartigen Gleitbahn 6 eine Gleitführung
und Abstützung des Obertrums 14 des Fördergurtes 4; die Seitenwände 12 des Trogs 11
verhindern, daß auf den Fördergurt 4 aufgegebenes Material auf dem Weg vom Aufgabeende
3 bis zur Stoßstelle 9 herunterfällt. Wie in Fig. 1 für die Umlenkrollen 7, 8 schematisch
dargestellt ist, ist der Gurtförderer über Träger 15 mit dem Fundament 16 verankert.
[0021] Neben der Gleitbahn 6, unterhalb der Ebene des Fördergurtes 4 ist in einem geschlossenen
Gehäuse 17 als Magnetfelderzeuger 18 ein Elektromagnet mit seiner Spule 19 stationär,
allerdings in einer Schwinge 21 gelagert, um deren Drehpunkt 22 er sich in Richtung
des Doppelpfeils 23 verschwenken läßt. Wie im einzelnen in Fig. 2 dargestellt ist,
kann die Lage des Magnetfelderzeugers 18 unterhalb der Gleithahn 6 in dem Gehäuse
17 und damit der durch die angedeuteten Feldlinien 24 schematisch dargestellte Wirkbereich
des Magnetfelderzeugers 18 in dem durch die Vertikale 25 und die Horizontale 26 in
etwa begrenzten Abwurfsektor 27 verstellt werden. Der Magnetfelderzeuger 18 wird so
eingestellt, daß sein durch die Feldlinien 24 angedeuteter Wirkbereich auf die sich
rechtwinklig zur Zeichnungsebene erstreckende (s. Fig. 2) Abwurflinie 28 der durch
die strichpunktierten Linien 29 gekennzeichneten, begrenzten Materialabwurfzone 31
im Abwurfsektor 27 ausgerichtet ist. Die von dem Magnetfelderzeuger 18 ausgehenden
Feldlinien 24 wirken somit erst dann auf das Feststoffgemisch ein, wenn sich dieses
in der Materialabwurfzone 31 bereits von der Gleitbahn 6 abgelöst hat und sich schon
auf einer Wurfparabel 32 befindet.
[0022] Die auf die Materialabwurfzone 31 konzentrierte, dort vollwirksame Kraft des Magnetfeldes
(vgl. die Feldlinien 24) zieht die schwachmagnetisierbaren Bestandteile 33 des Feststoffgemischs
an, wahrend die nichtmagnetisierbaren Bestandteile 34 unbeeinflußt bleiben. Aufgrund
der anziehenden Kräfte des Magnetfeldes wird den schwachmagnetisierbaren Bestandteilen
33 eine kürzere Wurfparabel auferlegt, so daß sie definiert in einen von der Sammelstelle
für die nichtmagnetisierbaren Bestandteile 34 entfernt befindlichen, nicht dargestellten
Sammelbehälter fallen. Mittels eines mit seinem Scheitelpunkt in im wesentlichen horizontaler
Richtung einstellbaren Trennsattels 35 wird die Trennung unterstützt. Die nichtmagnetisierbaren
Bestandteile 34 fallen im wesentlichen entsprechend der Wurfparabel 32 nach unten
und gelangen in Transportrichtung 5 gesehen in einen Bereich vor dem Trennsattel 35.
1. Verfahren zum Abtrennen magnetisierbarer, insbesondere schwachmagnetisierbarer, Materialien
aus einem über eine gekrümmte Fläche bis zu einer Abwurfzone geführten Feststoffgemisch
mittels eines Magnetfeldes, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkbereich des Magnetfeldes auf die Abwurfzone konzentriert und den gerade
ins Fallen kommenden, magnetisierbaren Materialien durch das Magnetfeld eine gegenüber
nichtmagnetisierbaren Materialien kürzere Wurfparabel aufgezwungen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Magnetfeld ein von starkmagnetisierbaren Bestandteilen befreites, vorklassiertes
Feststoffgemisch in einer Einkornschicht zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffgemisch mit begrenztem Korngrö-ßenbereich zugeführt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnetfelderzeuger (18) neben einer geradlinigen und/oder gekrümmten und/oder
abgeknickten Gleitbahn (6) aus einem antimagnetischen Werkstoff im Bereich der Materialabwurfzone
(31) angeordnet und mit seinem Wirkbereich auf die Abwurflinie (28) ausgerichtet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine das Feststoffgemisch (1) zuführende Schwingrinne (2).
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (6) von der Kreisform abweichend gekrümmt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (6) als Segment eines Hohlzylinders ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (6) als Trommel ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (6) Teil eines den Magnetfelderzeuger (18) einkapselnden Gehäuses
(17) ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetfelderzeuger (18) verschwenkbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fördergurt (4) die Gleitbahn (6) umschlingt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch zwei den Fördergurt (4) umlenkende Trommeln (7, 8).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die in Transportrichtung (5) des Fördergurtes (4) vordere Umlenktrommel (8) angetrieben
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Umlenktrommel (8) verstellbar gelagert ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit des Fördergurtes (4) stufenlos einstellbar ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das horizontale Obertrum (14) des Fördergurtes (4) auf einer der Gleitbahn (6)
vorgeschalteten Gleitfläche (13) aufliegt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (13) als Trog (11) ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (13) den Abstand von der hinteren Umlenktrommel (7) bis zu der
Gleitbahn (6) überbrückt.