[0001] Die Erfindung betrifft ein Nietsetzgerät mit einer Einrichtung zum Zuführen von Blindnieten
oder Nietmuttern zu dem die Spannbacken enthaltenden Nietkopf mit einer zu diesem
führenden Förderleitung.
[0002] Bei der Handhabung eines Nietsetzgerätes ist es bekannt, die Blindnieten von Hand
in das Mundstück einzusetzen oder die Nietmuttern mit dem Gerät aufzuschrauben. Dieser
Vorgang ist kompliziert und zeitaufwendig, weshalb auch Nietsetzgeräte mit einer automatischen
Zuführung bekannt sind.
[0003] Nach der US-Patentschrift 4,220,033 ist eine Zuführung von Nieten bekannt, wobei
es jedoch als nachteilig anzusehen ist, daß das Mundstück zur Aufnahme der Nieten
aufklappbar gestaltet ist.
[0004] In ähnlicher Weise arbeitet auch das Gerät nach der britischen Patentschrift 2 171
627, wobei speziell ausgebildete Sondernieten erforderlich sind.
[0005] Das automatische Blindnietgerät nach der deutschen Offenlegungsschrift 24 41 707
macht ebenfalls spezielle Nieten erforderlich, wobei das Mundstück ebenfalls sich
aufweiten muß.
[0006] Mit den bekannten Geräten sind komplizierte Konstruktionen und damit auch Unzuverlässigkeit
beim Betrieb verbunden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes automatisches
Nietsetzgerät verfügbar zu machen, daß sich durch eine kostengünstige Konstruktion
auszeichnet und im Betrieb zuverlässig arbeitet.
[0008] Die Erfindung besteht darin, daß bei einem Nietsetzgerät der eingangs genannten Art
die Förderleitung mit einem gesonderten Förderleitungsendstück versehen ist, daß in
bezug auf das Nietsetzgerät schwenkbar ausgebildet ist, daß das Förderleitungsendstück
in einen Übergabekanal in einer ersten in bezug auf den Nietkopf vorgeschobenen Lage
vor diesem einschwenkt und daß in einer zweiten zurückgezogenen Lage des Übergabekanals
das Förderleitungsendstück aus diesem herausgeschwenkt ist.
[0009] Mit Vorteil ist der Übergabekanal mit seitlich ausschwenkbaren Backen versehen.
[0010] In vorteilhafter Weise ist weiter vorgesehen, daß die Backen den Übergabekanal nach
vorn abschließen und bei der Rückwärtsbewegung den Niet außen auf das Mundstück aufsetzen.
[0011] In ihrer weiteren Ausbildung kann vorgesehen sein, daß der Übergabekanal in den Backen
ausgebildet ist. Zur Unterstützung des Übergabevorganges sind der Nietkopf und die
Führungshülse an ihrem rückwärtigen Ende mit einer Saugleitung verbunden.
[0012] In ihrer Weiterbildung schlägt die Erfindung vor, daß bei der Rückwärtsbewegung des
Übergabekanals der Nietkopf die Backen zur Seite ausschwenkt in dem zwischen den Backen
das Mundstück hervortritt.
[0013] Dabei ist zweckmäßig vorgesehen, daß die Rückwärtsbewegung das Förderleitungsendstück
nach oben ausschwenkt.
[0014] Dabei kann mit Vorteil das Förderleitungsendstück auf einen um eine Achse drehbaren
Schwenkstück montiert sein, wobei das Förderleitungsendstück aufgrund seiner Schwerkraft
oder durch eine Schraubfeder nach unten drängt.
[0015] In ihrer Weiterbildung schlägt die Erfindung vor, daß die Backen zu einem Zuführschlitten
zusammengefaßt sind, der auf einer den Nietkopf tragenden Führungshülse verschiebbar
ist.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung sind die Backen an dem Zuführschlitten über
Blattfedern befestigt.
[0017] Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- die Seitenansicht eines Nietsetzgerätes gemäß der Erfindung, teilweise im Schnitt;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf das vordere Teil des Gerätes nach Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht auf das vordere Teil des Gerätes nach Figur 1, wobei sich die Förderleitung
in Zuführstellung befindet;
- Figur 4
- eine der Figur 3 entsprechende Ansicht, teilweise im Schnitt.
[0018] In Figur 1 ist ein Nietsetzgerät 1 dargestellt, das im wesentlichen aus einem oberen
Geräteteil 2, einem Griffteil 3 mit einer Nietzuführeinrichtung 4 besteht. Im oberen
Geräteteil 2 sitzt ein nicht dargestellter Arbeitskolben 4, der mit einer Arbeitskolbenstange
versehen ist, die, wie Figur 2 zeigt, durch eine Führungshülse 5 bis zum Nietkopf
6 verläuft und am vorderen Ende die Spannbacken trägt. Im Griffteil 3 ist ein Druckkolben
vorgesehen und am Ende des oberen Griffteils 2 sitzt der gestrichelt dargestellte
Behälter 8 zum Auffangen der abgerissenen Nietstifte. Mit 9 sind Druckluft bzw. Saugleitungen
gekennzeichnet. Zur Betätigung des Nietgerätes ist ein Drücker 10 vorgesehen.
[0019] Wie im einzelnen aus Figur 1 zu entnehmen ist, weist das Gerät eine Förderleitung
11 zum Zuführen von Nieten auf, die am Ende ein gesondert ausgebildetes Förderleitungsendstück
12 aufweist. Dieses ist an einem Schwenkstück 13 befestigt, daß bei 14 drehbar gelagert
ist. In Figur 1 ist das Förderleitungsendstück aus dem Zuführkanal 15 ausgeschwenkt,
der in Figur 1 in der zurückgezogenen Stellung dargestellt ist, wobei, wie Figur 2
zeigt, in den Förderkanal vorn abschließende Backen 16 zur Seite ausgeschwenkt sind,
in dem zwischen den Backen 16 der Nietkopf 6 mit dem Mundstück 7 hervortritt. Die
Backen 16 sind zu einem allgemein mit 17 bezeichneten Schlitten zusammengefaßt, der
auf der Führungshülse 5 verschiebbar angeordnet ist. Die Backen 16 sind mit Hilfe
von Blattfedern 18 an dem Schlitten 17 befestigt, so daß in konstruktiv einfacher
Weise das Zurseiteschwenken der Backen 16 möglich ist, wenn der Nietkopf 6 mit dem
Mundstück 7 zwischen den Backen hervortritt.
[0020] Nach dem durchgeführten Nietvorgang wird der Schlitten 17 und damit der Übergabekanal
15 auf der Führungshülse 5 nach vorn geschoben und das Förderleitungsendstück 12 der
Förderleitung 11 schwenkt in den Übergabekanal 15 ein, wie es in Figur 3 gestrichelt
und im Schnitt in Figur 4 dargestellt ist. Die Backen 16 schwenken nach innen und
schließen den Übergabekanal 15 vorn ab. Wie die Figur 4 zeigt, schwenkt das Förderleitungsendstück
12 direkt hinter die Backen 16 ein und in diesen ist eine Ausnehmung 19 vorgesehen,
die als Übergabekanal dient und die Nieten aufnimmt, wenn sie von der Förderleitung
11 über das Förderleitungsendstück 12 zugeführt werden. Sobald der Niet zugeführt
ist und in der Ausnehmung 19 sitzt, wird der Schlitten 17 auf der Führungshülse 5
in die zurückgezogene Stellung bewegt, wobei der Nietkopf 6 das Förderleitungsendstück
12 ausschwenkt und der in der Ausnehmung 19 der Backen 16 sitzenden Niet 20 in das
Mundstück 7 des Nietkopfs 6 eingeführt wird, wie es gestrichelt links in Figur 4 dargestellt
ist. Das Gerät ist dann zur Durchführung des Nietvorganges bereit. Der abgerissene
Nietstift wird dann durch den innen befindlichen Saugkanal in den Sammelbehälter 8
gefördert. Danach wird der Schlitten 17 wieder nach vorn geschoben, so daß die Förderleitung
11 mit dem Förderleitungsendstück 12 die in den Figuren 3 und 4 dargestellte Lage
einnehmen kann. Das Einschwenken des Förderleitungsendstückes 11 kann dabei aufgrund
seiner Schwerkraft erfolgen. Es ist aber auch möglich, eine Schraubenfeder 21 vorzusehen,
die den Bewegungsvorgang unterstützt.
[0021] Auf diese Weise wird ein Nietgerät mit Zuführeinrichtung insbesondere für Blindnieten
verfügbar gemacht, das zuverlässig arbeitet, konstruktiv wenig aufwendig ist und während
des Betriebs so gut wie keine Verschleißerscheinungen aufweist.
1. Nietsetzgerät mit einer Einrichtung zum Zuführen von Blindnieten oder Nietmuttern
zu dem die Spannbacken enthaltenden Nietkopf mit einer zu diesen führenden Förderleitung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderleitung (11) mit einem gesonderten Förderleitungsendstück (12) versehen,
das in bezug auf das Nietsetzgerät (1) schwenkbar ausgebildet ist, daß das Förderleitungsendstück
(12) in einen Übergabekanal (15) in einer ersten vorgeschobenen Lage (Figuren 3, 4)
des Nietkopfes (6) vor diesem einschwenkt und daß in einer zweiten zurückgezogenen
Lage (Figuren 1, 2) des Übergabekanals (15) das Förderleitungsendstück (12) aus diesem
ausgeschwenkt ist.
2. Nietsetzgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergabekanal mit seitlich ausschwenkbaren Backen (16) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (16) den Übergabekanal (15) nach vorn abschließen und bei der Vorwärtsbewegung
des Mundstücks (7) den Niet (20) nach außen auf das Mundstück (7) aufsetzen.
4. Nietsetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergabekanal (19) in den Backen (16) ausgebildet ist.
5. Nietsetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rückwärtige Ende des Nietkopfes (6) und Führungshülse (5) mit einer Saugleitung
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorwärtsbewegung des Nietkopfes (6) die Backen (16) zur Seite ausschwenkt,
in dem zwischen den Backen (16) das Mundstück 7 hervortritt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorwärtsbewegung des Nietkopfes (6) das Förderleitungsendstück (12) nach oben
ausschwenkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderleitungsendstück (12) auf einem, um eine Achse (14) drehbaren Schwenkstück
(13) montiert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderleitungsendstück (12) aufgrund seiner Schwerkraft oder durch eine Schraubenfeder
(21) nach unten drängt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen (16) auf einem Zuführschlitten (17) zusammengefaßt sind, der auf einer
den Nietkopf (6) tragenden Führungshülse (5) verschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Backen an dem Zuführschlitten (17) über Blattfedern (18) befestigt sind.