[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigung für eine Spurplatte und ein Verfahren zur
Herstellung einer Weiche sowie einer Y-förmigen Stahlschwelle für eine Eisenbahn gemäß
den Oberbegriffen der Ansprüche 1, 6 und 8.
[0002] Spurplatten werden beispielsweise als Rippenplatten oder Gleitstühle für die Schienenlagerung
auf Holzschwellen (DE-C-35 26 653) oder Betonschwellen mit Holzschrauben direkt oder
in entsprechenden Dübeln befestigt.
[0003] Die CH-C-396960 zeigt die Befestigung einer Spurplatte auf einer Stahl- oder Betonbrücke
unter Zwischenfügung einer Isolierplatte. In die Löcher der Spurplatte sind exzentrische
Isolierbuchsen eingesetzt, die Ungenauigkeiten in der Anordnung der Schraubenbolzen
für die Befestigung der Spurplatten korrigieren oder eine Nachregulierung der Spurbreite
bzw. der Linienführung der Schienen ermöglichen sollen.
[0004] Die mit exzentrischer Bohrung versehenen und locker in die Rippenplatte eingesetzten
Isolierbuchsen sollen durch Abstützung an den Befestigungsbolzen eine genaue Positionierung
der Schienen zulassen.
Die Art der Befestigung führt bei Belastung zu einer teilweisen Zerstörung der Isolierplatte
im Bereich der Löcher in der Rippenplatte und zu einer Biegebelastung des Befestigungsbolzens.
[0005] Für Y-Stahlschwellen sind aufgeschweißte Rippen mit dazwischenliegenden Schienenführungen
bekannt (DE-A-35 06 154). Auch sind Y-Stahlschwellenweichen mit - allerdings relativ
teurer - elektrisch isolierter, geschraubter Spurplatten-Befestigung (DE-A-37 08 752)
vorgeschlagen worden. Die Verwendung von Y-Schwellen für Weichen ist weiterhin bekannt
aus DE-C-35 31 655 und DE-C-38 28 440.
[0006] Spurplatten bei Y-Stahlschwellen werden bis heute als Verbinder der Obergurte der
benachbarten Doppel-T-Träger eingesetzt und mit diesen verschweißt (DE-Zeitschrift
"ETR Eisenbahntechnische Rundschau", Heft 1-2, 1988, S. 67-70 und DE-U-87 09 429.0).
Zur Verhinderung einer Spaltkorrosion zwischen den Spurplatten und den Obergurten
sowie zur Vermeidung einer belastungsbedingten Aufbiegung des Spaltes müssen die Spurplatten
rundum und von der Schwellenunterseite her verschweißt sein. Bei der Fertigung einzelner
Schwellen müssen diese dazu gedreht werden. Noch schwieriger gestaltet sich die Fertigung
einer Weiche aus Y-Stahlschwellen mit derartigen Spurplatten. Nachdem die Position
der Schienenstützpunkte und damit der Spurplatten angezeichnet ist, werden die Spurplatten
mit den darauf befindlichen Schienen zunächst einseitig verschweißt und dann muß die
gesamte Weiche bzw. der verlegefertig vormontierte Teil einer Weiche gewendet werden,
um die Spurplatten von der Unterseite zu verschweißen. Überkopfschweißen verbietet
sich aus Platz-, Sicht- und Sicherheitsgründen.
[0007] Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Serienfertigung der Y-Stahlschwellen. Unterschiedliche
Bahnbetreiber wünschen aus Gründen des eigenen Sicherheitsstandards und der Lagerhaltung
unterschiedliche, z. B. elektrisch isolierte Schienenbefestigungen und demgemäß unterschiedliche
Spurplatten. Dadurch bedingt können nur kleine Losgrößen mit bestimmten Spurplatten
gefertigt werden.
[0008] Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, elektrisch isolierende Befestigungen von
Spurplatten auf Y-Stahlschwellen in Schotter- und Asphaltbettung vorzuschlagen, die
die Anwendung unterschiedlicher Spurplatten zulassen, aber dabei sehr preiswert sind
und eine Großserienfertigung sowie die Herstellung entsprechender Y-Stahlschwellen
und Weichen aus Y-Stahlschwellen ermöglichen. Die Nachteile des Standes der Technik
sollen dabei vermieden werden.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zunächst gelöst durch eine Befestigung einer Spurplatte
auf aus Doppel-T-Trägern bestehenden Y-förmigen Stahlschwellen für eine Eisenbahn,
wobei eine Spurplatte mit Löchern, in die Isolierbuchsen eingepaßt sind, verwendet
wird. Auf den Doppel-T-Trägern sind durch Bolzenschweißen aufgebrachte Schraubenbolzen
zur Aufnahme der Spurplatte und einer zwischen der Spurplatte und den Y-Stahlschwellen
angeordneten Isolierplatte mit großen Durchlässen für die Schraubenbolzen angeordnet.
[0010] Diese Befestigung hat mehrere Vorteile.
Es können beinahe beliebige Spurplatten, Rippenplatten oder Gleitstühle verwendet
werden, die lediglich vorgegebene Lochabstände für ihre Befestigung auf den Schweißbolzen
aufweisen müssen, so daß auch für Y-Stahlschwellen, ähnlich den Holzschwellen, eine
Serienfertigung möglich ist.
Es sind Versuche bekannt, die Schienenbefestigung selbst durch eingeschweißte Schraubenbolzen
bei Stahl-Trogschwellen zu realisieren (DE-C-494 119), jedoch bedurfte es dabei einer
zusätzlichen Verstärkung der örtlichen Schwellenbereiche und die Verschweißung erfolgt
ebenfalls sehr umständlich von der Schwellenunterseite her.
Weiterhin ist bekannt, bei Kranschienen den Schienenfuß an auf einer Metallunterlage
angeschweißten Schraubenbolzen zu befestigen (DE-A-28 20 458), jedoch sind dazu speziell
bearbeitete Metallunterlagen oder Befestigungselemente, die Platz für die Schweißwülste
schaffen erforderlich.
Eine fakultative Angabe, beispielsweise geschweißte Bolzen für eine federnde Kranschienenbefestigung
zu verwenden, ist der DE-C-21 07 374 zu entnehmen. Die dazu erwähnte Methode, die
Bolzen von Hand aufzuschweißen, löst das Problem der Serienfertigung nicht; ebensowenig
wird das Problem der Isolierung von Schienen auf Y-Stahlschwellen angesprochen. Eine
Lochung oder Abarbeitung der Doppel-T-Träger ist aus statischen und fertigungstechnischen
Gründen nicht möglich.
[0011] Die erfindungsgemäße Anwendung der Bolzenschweißung an den zuvor ermittelten Befestigungspunkten
ermöglicht durch eine serienmäßige Verwendung der üblichen schweißwulstformenden Keramikringe
und der daraus resultierenden definierten Wulstgröße auch definierte Einbrandverhältnisse
bei der Schweißung. Die Methode läßt eine Serienfertigung der erfindungsgemäßen Befestigung
zu. Probleme mit Schweißspritzern wie bei der Handschweißung üblich, sind bei der
genannten Bolzenschweißtechnik ausgeschlossen. Bei einer Befestigung gemäß der Erfindung
bedarf die eigentliche Schienenbefestigung keiner elektrischen Isolierung mehr, sodaß
handelsübliche, nicht isolierte oder isolierbare, Befestigungen von Schienen auf Rippenplatten
mittels Hakenschrauben und üblicher K-Befestigung oder federnder Befestigung einsetzbar
sind.
Der Isolierplatte, beispielsweise aus zellularem Kunststoffmaterial, kann neben der
elektrisch isolierenden Wirkung gleichzeitig eine federnde Wirkung für die elastische
Befestigung der Rippenplatte zugeordnet werden. Diese Federwirkung wird insbesondere
für Asphalt- oder Betonbettung der Gleise ausgenutzt, bei denen das elastische Verhalten
des Gleiskörpers durch eine einer Schotterbettung angeglichenen Einsenkcharakteristik
einer Isolierplatte aus Kunststoff simuliert wird. Die dazu vorzugebenden Kunststoffdicken
und Materialsteifigkeiten sind exakt berechenbar, wie Praxisversuche ergeben haben.
[0012] Erfindungsgemäß weist die Isolierbuchse eine Bohrung auf, die um beispielsweise 1
bis 10 % größer als der Durchmesser des Schaftes des Schraubenbolzens ist und aus
einem harten Kunststoff besteht.
Eine derart stabilisierte Isolierbuchse, z. B. aus glasfaserverstärktem Polyamid,
bleibt formgetreu bei den auftretenden mechanischen Belastungen und Temperaturen.
Die Definition der Buchsengröße bewirkt eine leichte Einlegbarkeit der Rippenplatte
mit der Buchse und die Verhinderung der Einleitung eines Biegemomentes auf die Schraubenschäfte
bei einer aus der Schienenbelastung herrührenden Querverschiebung der Spurplatte.
In umfangreichen Versuchen wurde festgestellt, daß diese Querverschiebung bei der
erfindungsgemäßen Befestigung auch nach einigen Millionen Lastspielen auf 0,1 bis
0,3 mm begrenzbar ist. Dies läßt eine enge Tolerierung der Buchsengeometrie zu.
[0013] Die Schweißstelle des Schraubenbolzens auf der Schwelle wird mit einem dauerhaften
Korrosionsschutz versehen, z. B. aus einem Bitumenmaterial oder einer speziellen Epoxyharzmischung,
die weich eingestellt wird für die bei Schienen übliche Temperaturbelastung von -40°C
bis +80°C. Dies verhindert einen Angriff von Korrosionsmedien auf der Schweißstelle.
Zur Anbringung des Korrosionsschutzes sind die Isolierplatten erfindungsgemäß mit
großen Durchlässen ausgestattet, die, den Lochquerschnitten entsprechend, eine definierte
Masse an Korrosionsschutzmittel aufnehmen können.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die Befestigung der z. B. als Rippenplatte
oder Gleitstuhl ausgebildeten Spurplatte mit einer Feder auf dem Schraubenbolzen zwischen
der Isolierbuchse und Mutter versehen. Diese Feder erfüllt mehrere Aufgaben. Eine
gewünschte Einsinktiefe der Isolierplatte unter Belastung kann durch Verwendung einer
Feder definiert vergrößert oder sicherer gestaltet werden, ohne daß die Verschraubung
gelockert wird. Außerdem läßt sich das Anzugsmoment der Verschraubung feinfühliger
dosieren.
[0015] Im rauhen Betrieb der Gleisbautechnik ist es sinnvoll, anstelle eines definierten
Drehmomentes für die Verschraubung oder zusätzlich zu diesem, eine Anzeige der aufgebrachten
Federspannung vorzunehmen. Dazu werden erfindungsgemäß entsprechende Mittel, z. B.
eine Kunststoffkappe vorgesehen, die einen bestimmten Federweg anzeigen, bei dem die
Kappe auf ihrer Unterlage aufliegt.
[0016] Die Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
einer Weiche einer Eisenbahn aus Y-förmigen Stahlschwellen auf denen Spurplatten zur
Schienenlagerung angeordnet sind, welches durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet
ist:
- Herstellen der Y-förmigen Stahlschwellen aus Doppel-T-Trägern, die an ihren Enden
in definiertem Abstand zueinander verschweißt sind und jeweils an zwei Enden einen
Schienenstützpunkt bilden, in der ihrer Weichenposition entsprechenden vorgegebenen
Länge,
- Errechnung der Position der Schienenstützpunkte auf der Y-Stahlschwelle relativ zur
Weichenachse,
- Ermittlung der Lage der Befestigungspunkte von Rippenplatten relativ zum Schienenstützpunkt
bzw. zu einer Referenzachse auf jedem Doppel-T-Träger,
- Befestigung von Schraubenbolzen durch Bolzenschweißen auf dem Doppel-T-Trägern in
den Befestigungspunkten und gegebenenfalls
- Montage der Rippenplatten, Einbringen eines Korrosionsschutzmittels am Fuß des Schraubenbolzens
und anschließend Montage der vorgefertigten Fahrwegbauteile auf den Schwellen eines
der Transportlänge entsprechenden Abschnittes der Weiche, und ein
[0017] Verfahren zur Herstellung einer Y-förmigen Stahlschwelle mit einer Befestigung für
eine Spurplatte der eingangs beschriebenen Art, welches durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet ist:
- Herstellen der Y-förmigen Stahlschwellen aus Doppel-T-Trägern von denen je zwei mit
ihren Enden einen gemeinsamen Schienenstützpunkt bilden, durch Verschweißen von Untergurten
und Obergurten der benachbarten T-Träger im Bereich unter dem späteren Schienenstützpunkt,
- Ermittlung der Lage der Befestigungspunkte für Schraubenbolzen zur Lagerung einer
Spurplatte relativ zu den Außenkanten der Stahlschwellen,
- Befestigung der Schraubenbolzen mittels Bolzenschweißverfahren auf den zuvor ermittelten
Befestigungspunkten und
- gegebenenfalls Montage der Rippenplatten und Einbringen eines Korrosionsschutzmittels
rund um die Schraubenbolzen.
[0018] Durch diese Verfahren läßt sich die Serienfertigung der Y-Stahlschwellen mit verlegefertigt
angebrachten Rippenplatten handelsüblicher Art ganz erheblich steigern, insbesondere,
wenn dabei zur Bolzenschweißung eine Koordinaten-Schweißmaschine verwendet wird. Darunter
wird eine Maschine verstanden, die - von Hand oder von Computern gesteuert - jede
beliebige Koordinate auf einer Schwelle oder Weiche anfahren kann, relativ zu einem
räumlich festen Bezugspunkt. Es ist nicht mehr erforderlich, die Schwelle in einer
Weiche zur Montage lagegetreu auszurichten. Durch Ermittlung der Lagepunkte an Hand
von Nomogrammen oder Rastermaßen läßt sich manuell oder durch computerisierte Berechnung
und Steuerung der Schweißmaschinen der Befestigungspunkt der Schraubenbolzen ermitteln,
und ein Bolzenschweißgerät kann zielgenau angesetzt werden. Demzufolge erübrigt sich
die Zwischenmontage und anschließende Teil-Demontage zum Abtransport der Weiche. Ebenso
wird dadurch ein Wenden der fertigen Weiche oder einzelnen Schwelle zum Fertigschweißen
der Rückenseiten der Rippenspurplatten vermieden.
[0019] Weiterhin gibt es keine Fehlbohrungen in Schwellen mehr, die sofort ein Aussondern
und/oder umständliches Reparaturschweißen der Schwelle - sofern überhaupt erlaubt
- zur Folge hätten. Ein fehlgeschweißter Bolzen kann örtlich entfernt und nach Abschleifen
der Schweißstelle durch einen anderen Bolzen am gleichen Ort oder in danebenliegender
Sollposition ersetzt werden.
Als Referenzpunkt für einen Bolzen kann ein Schwellenkopf oder Schwellenende verwendet
werden, da die Stahlschwelle, anders als die Holzschwelle oder Betonschwelle, serienmäßig
mit konstanten Maßen herstellbar ist.
Im Idealfall können getrennt hergestellte Y-Stahlschwellen mit getrennt hergestellter
Fahrbahn auf der Baustelle oder gegebenenfalls in einer Teilmontagewerkstatt zu einer
Weiche verbunden werden.
[0020] Die Schwelle kann dazu mit stabilen Abstandshaltern zwischen den Obergurten und Untergurten
der Doppel-T-Träger vorgefertigt werden. Diese sind besonders an die Träger und ihre
Belastung angepaßt, da die nach dem Stand der Technik aufgeschweißte Rippenplatte
als Abstandshalter und als versteifendes Bauteil entfällt. Je nach Breite der Gurte
bzw. Baubreite der verwendeten Träger bzw. deren Widerstands- oder Trägheitsmoment
oder der Breite der Spurplatten können die Träger auch lückenlos an den Gurten verschweißt
werden.
[0021] Die Schwellen können in Y-Form oder in Doppel-Y-Form, halber Y-Form oder in sogenannter
Y-N-Form ausgebildet sein.
[0022] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen an Hand schematischer Zeichnungen
näher erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Gleisanlage mit Weiche,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Y-Stahlschwelle mit Schnitt durch einen Schienenstützpunkt
und
- Fig. 3
- einen Schnitt durch eine weitere Ausführung eines Schienenstützpunktes.
[0023] Figur 1 zeigt eine Gleisanlage mit Schienen 11, 13, die in Spurweite S entlang der
Gleisachse A liegen und von einem Gleis mit Y-N-Schwellen 1200 in eine Weiche, bestehend
aus den Schwellen 1201 bis 1207, übergehen. Die Weiche weist zusätzliche Zungenschienen
14, 15 auf; sie hat einen Radius R von 1200 m. Die Schwelle 1200 besteht im Prinzip,
ähnlich wie die anderen Schwellen, aus einem mittleren Doppel-T-Träger 2 zwei äußeren
Doppel-T-Trägern 1 und dazwischenliegenden kurzen Doppel-T-Trägern 4. Je zwei Trägerenden
1, 2 bzw. 1, 4 bilden einen Schienenstützpunkt P3, der als Rippenplatte oder Stützpunkt
P7, der als Gleitstuhl ausgebildet ist. Die Schwellen 1201 bis 1207 des Weichenabschnittes
zwischen den Trennpunkten 8 sind mit Ausnahme der Schwelle 1202, die ein zusätzliches
Element aus Trägern 2, 6 besitzt, ähnlich wie Schwelle 1200 ausgebildet, nur daß die
Schienenstützpunkte unter Berücksichtigung der Zungenschienen 14, 15 und deren Verschiebeweg
etwas unterschiedlich ausgebildet sind. Die Zungenschienen 14, 15 können durch Gestänge
10 zwischen den Anschlägen 9 verschoben werden. Mit Hilfe der Randbedingungen: Spurweite
S, Gleisachse A, Weichenradius R und vorgegebenem Stützpunktabstand bei bekannten
Y-Stahlschwellenabmessungen können ausgehend von der Referenzachse X die Lagen der
Stützpunkte P3, P7, die z. B. in einem Computer errechnet werden und in einem Teilmontagewerk
für den Weichenabschnitt 8-8 auf ein entsprechendes Koordinatenraster übertragen werden.
[0024] Am Beispiel der der Schwelle 1200 ähnlichen Schwelle 12 in Figur 2 soll die erfindungsgemäße
Befestigung einer Rippenplatte 3, die zum Schienenstützpunkt P3 gehören könnte, erläutert
werden.
Figur 2 zeigt eine Befestigung wie sie für eine Y-Stahlschwellenweiche 12 auf fester
Fahrbahn, z.B. Asphaltbettung oder Betonbettung vorgesehen ist. Die auf der linken
Seite in Figur 2 dargestellte Befestigung 49 ist im Beispiel der Schwelle 1200 auf
dem Doppel-T-Träger 2 gelegen, während die in der rechten Hälfte dargestellte, geschnittene
Befestigung im Sinne der Schwelle 1200 auf dem Doppel-T-Träger 1 liegt. Die Hakenschrauben
17 mit Federn 18 zur Befestigung des Fußes 23 der Schiene 16 liegen mittig zwischen
den Trägern 1, 2; sie sind in einer Ausnehmung der Rippe 25 der Rippenplatte 3 verankert.
Zwischen der Schiene 16 und der Rippenplatte 3 ist eine Dämpfplatte 24 angeordnet.
Die Rippen 25 der Rippenplatte 3 begrenzen das seitliche Auswandern des Schienenfußes
23. Zwischen der Rippenplatte und dem aus Obergurt 22, Untergurt 21 und Steg 5 bestehenden
Doppel-T-Träger sind zwei Kunststoffplatten 19, 20 angeordnet. Diese simulieren eine
gewollte Einsinktiefe einer Schwelle - also ein elastisches Verhalten - bei Belastung
der Schiene 16 durch einen Zug. Mit Hilfe eines Bolzenschweißgerätes wurde ein Schraubbolzen
36 mit dem Schaft 27 unter Bildung eines Schweißwulstes 28 fest mit dem Obergurt 22
des Doppel-T-Trägers 1 verbunden. Die Schweißstelle ist bis etwa zur Dicke der Isolierplatte
20 innerhalb des Durchlasses 29 dieser Isolierplatte mit Korrosionsschutzmittel 26
ausgefüllt zur Abdeckung des Schweißwulstes 28. Den Schraubenschaft 27 umschließt
mit etwas Spiel eine stramm in Loch 30 der Rippenplatte 3 eingepaßte Isolierbuchse
31, deren Kragen auf der Rippenplatte 3 aufliegt. Zwischen zwei Scheiben 32 ist ein
Tellerfederpaket 34 angeordnet, das von einer Federkappe 33 umgeben ist. Oberhalb
der Federkappe 33 ist eine weitere Scheibe auf dem Schraubbolzen 36 angeordnet, die
durch eine selbstsichernde Mutter 35 derart ihre Kraft auf ein Federpaket 34 überträgt,
bis die Federkappe 33 auf der Isolierbuchse 31 zur Anlage kommt. Damit wird ein voreinstellbarer
Federweg von außen sichtbar erreicht. Aus Korrosionsschutzgründen ist der Schraubbolzen
mit einer Kappe 37 versehen, die Schwitzwasseröffnungen 48 enthält.
[0025] Figur 3 zeigt eine Befestigung einer Rippenplatte ähnlich Figur 2, jedoch als Befestigung
für eine Stahlschwelle in Schotterbettung. Auch hier gilt ähnlich Figur 2, daß die
links dargestellte Befestigung 50 zu einem hinter dem Doppel-T-Träger 1 liegenden
Doppel-T-Träger 2 gehört, während die in der rechten Darstellung geschnittene Befestigung
zu dem Doppel-T-Träger 1 gehört.
An der gleichen Numerierung der Teile ist deren Identität zu erkennen. Ein kurzer
Schraubbolzen 39 ist auf dem Obergurt 22 des Doppel-T-Trägers 1 aufgeschweißt; rund
um den Schweißpunkt in Durchlaß 46 einer Isolierplatte 44 ist ein Epoxyharz 45 als
Korrosionsschutzmittel eingebracht worden. Der Schraubbolzen 39 ragt durch eine Isolierbuchse
43, die stramm in Loch 30 der Rippenplatte 3 eingesetzt ist. Zur Übertragung des Anzugs-Drehmomentes
der Mutter 40 auf Schraubbolzen 39 sind Scheiben 41, 42 vorgesehen, die den Kragen
der Isolierbuchse 43 fest auf die Rippenplatte 3 pressen. Der Schraubbolzen 39 ist
aus Korrosionsschutzgründen mit einer Kappe 38, die Schwitzwasseröffnungen 47 aufweist,
versehen.
[0026] Eine Rippenplattenbefestigung entsprechend der Situation in Figur 3 wurde einer Dauerfestigkeitsprüfung
in einem Scherenhebel-Schwingversuch unterzogen.
[0027] Die Schwelle bestand aus zwei im Stützpunktbereich der Schiene parallelliegenden
breitflanschigen Doppel-T-Trägern mit einer Profilhöhe von 95 mm und einer Breite
der Gurte von 140 mm, die in einem Abstand von 20 mm miteinander verschweißt waren.
Zwischen den Ober- und Untergurten waren in einer Länge von 100 mm unterhalb des Bereiches
der Rippenplatte die Abstandshalter zwischen den Ober- und Untergurten eingeschweißt
worden. Mit Hilfe des Bolzenschweißverfahrens waren vier Schraubbolzen 39 für jede
Rippenplatte mit dem Gewinde M22 auf den Obergurt 22 des Doppel-T-Trägers 1 angeschweißt.
Über die Schraubbolzen 39 wurde zunächst eine Isolierplatte 44 und dann die Rippenplatte
3 geschoben. Die Isolierplatte war 8,5 mm dick und bestand aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat
(EVA). Zwischen Schraubbolzen 39 und Rippenplatten 3 war in Loch 30 eine Isolierbuchse
aus Polyamid mit 30 %iger Glasfaserverstärkung angeordnet, die zum Schraubbolzen 1
mm Spiel hatte. Die Scheiben 41 waren als Federringe ausgebildet; sie preßten mit
dem Anzugsdrehmoment von 250 Nm, das auf die Mutter ausgeübt wurde, die Isolierbuchse
auf die Rippenplatte und damit auf die Oberseite der Schwelle. Als Schiene wurde der
Typ UIC 60 getestet.
[0028] In dem Scherenhebel-Schwingversuch wurde eine intermittierende Kraft unter einem
Winkel von 31° zur Vertikalen auf den Schienenkopf ausgeübt. Die sinusförmige pulsierende
Kraft wurde mit einer Last von ca. 100 kN/Schienenauflager und einer variablen Frequenz
zwischen 1 Hz und 5 Hz aufgebracht. Gleichzeitig wurde zur Simulation der Erwärmung
des Oberbaus durch Einstrahlung und damit einer möglichen maßlichen Veränderung der
Kunststoffteile eine Temperatur von 50° durch Anlegen einer Heizung simuliert. Unter
der dargestellten Belastung, die der durch eine Schnellfahrlok der Bundesbahn aufgebrachten
entspricht, die mit hoher Geschwindigkeit von 80 km/h oder mehr eine Gleisanlage mit
einem Kurvenradius von etwa 300 m durchfährt.
[0029] Nach mehr als 3 Millionen Lastwechseln, entsprechend einer Betriebsbelastung von
etwa 73 Millionen Leistungstonnen oder einem vier- bis fünfjährigen Betrieb mit täglich
etwa 50.000 Leistungstonnen, konnte festgestellt werden, daß bei unerheblicher plastischer
Verformung der Unterlegplatten die horizontale Verschiebung der Rippenplatten nach
außen zwischen 0,21 und 0,25 mm betrug.
Nach Ende der Dauerfestigkeitsprüfung wurden die Schweißnähte der Schraubbolzen einer
Ultraschalluntersuchung unterzogen und festgestellt, daß die Schweißung unversehrt
war.
1. Befestigung einer mit Löchern (30) versehenen Spurplatte (3, P3, P7) auf aus Doppel-T-Trägern
(1, 2, 4, 6) bestehenden Y-förmigen Stahlschwellen (12, 1200-1207) für eine Eisenbahn,
Isolierbuchsen (31, 43), die aus hartem Kunststoff bestehen und in die Löcher eingepaßt
sind,
auf den Doppel-T-Trägern durch Bolzenschweißung in exaktem Abstand zueinander aufgebrachte
Schraubenbolzen (36, 39), deren Schäfte mit Spiel durch Bohrungen in den Isolierbuchsen
ragen und einer zwischen der Spurplatte und der Stahlschwelle angeordneten Isolierplatte
(19, 20, 44) mit Durchlässen (29, 46) für Schraubenbolzen und Isolierbuchsen, die
etwa der Größe der Löcher der Spurplatte entsprechen.
2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchlässe (29, 46) mit einem Korrosionsschutzmittel (26,
45) aufgefüllt sind.
3. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
gekennzeichnet durch eine Feder (34) zwischen der Isolierbuchse (31) und einer Mutter
(35) auf dem Schraubenbolzen (36) sowie eine die Feder umgebende, zur Festlegung der
Federspannung dienende Hülse (33).
4. Verfahren zur Herstellung einer Weiche einer Eisenbahn aus Y-förmigen Stahlschwellen
auf denen Spurplatten zur Schienenlagerung angeordnet sind, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- Herstellen der Y-förmigen Stahlschwellen (12; 1201-1207) aus Doppel-T-Trägern (1,
2, 4, 6), die an ihren Enden in definiertem Abstand zueinander verschweißt sind und
mit jeweils zwei Enden einen Schienenstützpunkt (P3, P7) bilden, in der ihrer Weichenposition
entsprechenden Länge,
- Errechnung der Position der Schienenstützpunkte (P3, P7) auf der Stahlschwelle relativ
zur Weichenachse (A),
- Ermittlung der Lage der Befestigungspunkte von Spurplatten (3) relativ zum Schienenstützpunkt
(P3, P7) bzw. zu einer Referenzachse (A, X) auf jedem Träger,
- Ansteuern der Befestigungspunkte mit einem Bolzenschweißgerät,
- Befestigung von Schraubenbolzen (36, 39) durch Bolzenschweißen auf den T-Trägern
in den Befestigungspunkten und gegebenenfalls
- Montage der Spurplatten (3), Einbringen eines Korrosionsschutzmittels (26, 45) am
Fuß der Schraubenbolzen (36, 39) und anschließende Montage der vorgefertigten Fahrwegbauteile
(11, 13, 14, 15) auf den Schwellen eines der Transportlänge entsprechenden Abschnittes
(8-8) der Weiche.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Koordinaten-Schweißmaschine
für die Befestigung der Schraubbolzen (36, 39) auf den Stahlschwellen (12; 1201-1207).
6. Verfahren zur Herstellung einer Y-förmigen Stahlschwelle mit einer Befestigung für
eine Spurplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- Herstellen der Y-förmigen Stahlschwellen (12; 1200-1207) aus Doppel-T-Trägern (1,
2, 4, 6) von denen je zwei mit ihren Enden einen gemeinsamen Schienenstützpunkt (P3,
P7) bilden durch Verschweißen der Untergurte (21) und Obergurte (22) benachbarter
T-Träger miteinander, gegebenenfalls unter Einfügung von stabilen biegesteifen Abstandshaltern,
- Ermittlung der Lage der Befestigungspunkte einer Spurplatte (3) relativ zur Außenkante
der Stahlschwellen,
- Befestigung der Schraubbolzen (36, 39) mittels Bolzenschweißung auf den zuvor ermittelten
Befestigungspunkten und gegebenenfalls
- Montage der Spurplatten (3) und Einbringen eines Korrosionsschutzmittels (26, 45)
rund um die Schweißstelle (28) der Schraubbolzen (36, 39).