Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdrängermaschine für kompressible Medien, bei welchem
in einem feststehenden Gehäuse mehrere ineinandergreifende, spiralartige Verdrängerkörper
kreisend angeordnet sind, wobei die Verdrängerkörper auf je einer exzentrisch antreibbaren
Scheibe derart gehalten sind, dass während des Betriebes jeder Punkt eines Verdrängerkörpers
eine vom kooperierenden Verdrängerkörper begrenzte Kreisbewegung ausführt, und wobei
die Krümmung der beiden spiralartigen Verdrängerkörper so bemessen ist, dass sie die
gegenüberliegenden Umfangswände des jeweils andern Verdrängerkörpers an jeweils mindestens
einer beim Betrieb kontinuierlich fortschreitenden Dichtungslinie nahezu berühren,
und wobei die Verdrängerkörper mit ihren freien Stirnseiten gegen die gegenüberliegende
Scheibe dichten.
Stand der Technik
[0002] Verdrängermaschinen der Spiralbauart sind beispielsweise durch die DE-C-26 03 462
bekannt. Ein nach diesem Prinzip aufgebauter Verdichter zeichnet sich durch eine nahezu
pulsationsfreie Förderung des beispielsweise aus Luft oder einem Luft-Kraftstoff-Gemisch
bestehenden gasförmigen Arbeitsmittels aus und könnte daher unter anderem auch für
Aufladezwecke von Brennkraftmaschinen mit Vorteil herangezogen werden.
- Während des Betriebes eines solchen Kompressors werden bei einer ersten Ausführungsform
entlang einer feststehenden Förderkammer zwischen dem spiralförmig ausgebildeten orbitierenden
Verdrängerkörper und den beiden Umfangswänden der Förderkammer mehrere, etwa sichelförmige
Arbeitsräume eingeschlossen, die sich von dem Einlass durch die Förderkammer hindurch
zum Auslass hin bewegen, wobei ihr Volumen ständig verringert und der Druck des Arbeitsmittels
dementsprechend erhöht wird. Ein guter volumetrischer Wirkungsgrad setzt bei derartigen
Maschinen eine sehr präzise Herstellung voraus. So hat es sich beispielsweise gezeigt,
dass sich die zwangsläufig auftretenden Temperaturdifferenzen zwischen feststehenden
und orbitierenden Spiralenteilen nachteilig auswirken können.
- Bei einer zweiten, aus der gleichen Schrift bekannten Ausführungsform geschieht die
Förderung des Arbeitsmittels auf ähnliche Art, jedoch zeichnet sich diese Ausführung
nicht durch eine kreisende Bewegung eines Verdrängerkörpers in einem feststehenden
Förderrraum aus, sondern vielmehr durch drehende Bewegung beider involvierter, ineinandergreifender
Verdrängerkörper. Dieser rotierende Spirallader besteht im wesentlichen aus einem
Gehäuse, in dem zwei symmetrisch aufgebaute Verdrängerscheiben mittels Antriebselementen
drehbar angeordnet sind. Eine der beiden Verdrängerscheiben ist auf einem Achsstummel
gelagert. Die zweite Scheibe ist drehfest mit einer Antriebswelle verbunden. Anlässlich
der Drehung der zweiten Scheibe wird die erste Scheibe im gleichen Drehsinn und mit
der gleichen Drehgeschwindigkeit mitgenommen. Beide Scheiben führen dabei eine Relativbewegung
in Form einer Kreisverschiebung aus.
[0003] Eine Maschine der eingangs genannten Art, bei welcher in Abweichung zu den beiden
oben genannten Maschinentypen in einem feststehenden Gehäuse mehrere, hier zwei, ineinandergreifende,
spiralartige Verdrängerkörper kreisend angeordnet sind, ist bekannt aus der bereits
im Jahre 1906 ausgegebenen Deutschen Patentschrift Nr. 174 074. Bei dieser seither
nicht weiterentwickelten Maschine erfolgt die kreisförmige Führung der auf einer zentralen
Antriebs-Kurbelwelle sitzenden, mit je einem Verdrängerkörper bestückten Scheiben
mittels mehreren radial aussenliegenden Kurbelwellen, die miteinander zwangsverbunden
sind und von einem drehbaren Rahmen getragen werden.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Verdrängungsmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche die Vorteile der beiden besprochenen Maschinentypen
in sich vereinigt und welche darüber hinaus bei gleicher Fördermenge ein kleineres
Bauvolumen aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass jede Scheibe auf mindestens einer ihren beiden
Seiten zwei symmetrisch angeordnete, um 180° gegeneinander versetzte Verdrängerkörper
trägt, wobei die kooperierenden spiralartigen Verdrängerkörper beider Scheiben einen
unterschiedlichen Umschlingungswinkel aufweisen, und zwar derart, dass jener Verdrängerkörper,
welcher als Förderkammer wirkt, sowohl die radial äusserste als auch die radial innerste
Spiralpartie im System und somit den grösseren Umschlingungswinkel aufweist.
[0006] Die Vorteile der Erfindung sind zum einen darin zu sehen, dass die ineinandergreifenden
Verdrängerkörper anlässlich des Betriebes den gleichen thermischen und mechanischen
Bedingungen ausgesetzt werden, wodurch innerhalb des aktiven Systemes Wärmedifferenzen
weitgehend vermieden werden. Zum andern ergibt die Lösung mit allseits kreisenden
Verdrängerkörper gegenüber der heute üblichen Lösung, bei welcher nur ein Verdrängerkörper
in einem feststehenden Förderraum kreist, eine Verdoppelung des Hubes und damit der
Fördermenge bei gleichbleibender Exzentrizität. Darüberhinaus ergeben die auf jeder
Scheibe um 180° gegeneinander versetzten, symmetrisch ausgebildeten Verdrängerkörper
eine ruhige Laufweise der Maschine, da die Scheiben mitsamt Verdrängerkörper, sofern
ihr Schwerpunkt im Zentrum liegt, statisch und dynamisch ausgewuchtet sind.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zum Antrieb und zur Führung der Scheiben zwei
zwangsschlüssig miteinander verbundene Exzenteranordnungen vorgesehen sind, deren
mit Abstand zueinander angeordnete Wellen im Gehäuse gelagert sind, und wenn diese
Wellen Doppelexzenterwellen sind, auf welchen die anzutreibenden Scheiben in ihren
nicht von den Verdrängerkörpern belegten äusseren Randzonen gelagert sind. Die anlässlich
des Betriebes auftretenden Belastungen werden gleichmässig auf die beiden Exzenteranordnungen
und deren Lagerungen verteilt. Letztere brauchen, da sie nicht dem heissen komprimierten
Arbeitsmittel ausgesetzt sind, nicht abgedichtet zu werden. Dadurch, dass zwei mit
Abstand voneinander angeordnete Exzenteranordnungen vorgesehen sind, von denen beispielsweise
eine über eine Antriebswelte antreibbar ist, ergibt sich eine statisch bestimmte Lagerung,
die zudem bis auf die oberen und unteren Totpunkte der Scheibenstellung eine zwangsweise
Führung des Läufers sicherstellt. Um nun auch in den Totpunktlagen der Scheiben eine
eindeutige Führung zu erreichen, sind die in dem Gehäuse gelagerten Doppelexzenterwellen
über einen Zahnriemenantrieb zwangsschlüssig verbunden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Verdrängermaschine in der Ebene der Förderräume;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Verdrängermaschine nach Schnittlinie A-A in Fig.
1
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Verdrängermaschine nach Schnittlinie B-B in Fig.
1
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0009] Zwecks Erläuterung der Funktionsweise des Verdichters, welche nicht Gegenstand der
Erfindung ist, wird auf die bereits genannten DE-C3-2 603 462 und DE-PS 174 074 verwiesen.
Nachstehend wird nur der für das Verständnis der Erfindung notwendige Maschinenaufbau
und Prozessablauf kurz beschrieben.
[0010] Aus der Fig.2 und insbesondere aus Fig.3 ist erkennbar, dass es sich beim dargestellten
Beispiel um eine Maschine mit zwei parallelen Fluten handelt. Dies hat den Vorteil,
dass eine für beide Fluten gemeinsame Scheibe sowohl mit den Arbeitselementen der
linken als auch der rechten Flut (gemäss Fig.3) versehen ist. Mit dieser Konfiguration
können nicht nur eine Scheibe, sondern auch Traglager eingespart werden, wie später
noch erläutert wird.
[0011] Mit 1 ist der aufgrund der zweiflutigen Bauweise resultierende "mittlere" Läufer
der Maschine insgesamt bezeichnet. An beiden Seiten seiner Scheibe 2 sind je zwei,
um 180° zueinander versetzte, spiralförmig verlaufende Verdrängerköper angeordnet.
Diese bestehen aus Leisten 3a, 3b, die senkrecht auf der Scheibe 2 gehalten sind.
Die Spiralen selbst sind im gezeigten Beispiel gemäss Fig.1 aus mehreren, aneinander
anschliessenden Kreisbögen gebildet und umschlingen einen Winkel von 360°. Es handelt
sich dabei um jene spiralförmigen Leisten, die in Fig. 1 in schwarzer Farbe dargestellt
sind und die auf der nur teilweise erkennbaren mittleren Scheibe 2 angeordnet sind.
Nur teilweise erkennbar deshalb, weil der besseren Übersichtlichkeit und dem besseren
Verständnis wegen in Fig. 1 die Konturen der (bei schnittgerechter Darstellung nicht
ersichtlichen) Scheiben 6 und 7 der beiden mit dem "mittleren" Läufer kooperierenden
"seitlichen" Läufer 4 und 5 eingezeichnet sind. Wie erkennbar, sind die um 180° zueinander
versetzte Spiralen nicht wie bei den bekannten Maschinen ineinander verschachtelt,
um zweigängige Systeme zu bilden. Vielmehr sind die Spiralen zentralsymmetrisch zueinander
angeordnet. Es handelt sich somit um unabhängige eingängige Spiralen, welche gegenüber
den verschachtelten Spiralen den Vorteil aufweisen, dass sie bei gleicher Exzentrizität
über den doppelten Hub und somit über die doppelte Förderkapazität verfügen. Von der
Laufruhe her ist es zweckmässig, wenn die Versetzung der beiden Spiralen und ihre
Anordnung auf der Scheibe so erfolgt, dass die Verbindungsachse der Zentren der Spiralen
sich mit der Verbindungsachse der Zentren der nachstehend beschriebenen Antrieb- resp.
Führungsexzenter im Schwerpunkt des Läufers 1 kreuzen.
[0012] Für Antrieb und Führung des Läufers 1 ist ein Doppelexzentersystem vorgesehen. Mit
8 ist eine erste Nabe bezeichnet, mit welcher die Scheibe 2 auf einem nicht dargestellten
Wälzlager aufgezogen ist. Dieses Lager sitzt auf einem Exzenter 9, der seinerseits
Teil einer ersten Doppelexzenterwelle 10 ist. Mit 11 ist eine zweite Nabe bezeichnet,
mit welcher die Scheibe 2 auf einem nicht dargestellten Wälzlager aufgezogen ist.
Dieses Lager sitzt auf einem Exzenter 12, der seinerseits Teil einer zweiten Doppelexzenterwelle
13 ist. Die beiden Naben 8 und 11 sind an der Peripherie der Scheibe 2 angeordnet
und zwar in jenen Zonen, die nicht durch die Spiralen belegt sind.
[0013] Im Unterschied zum "zentralen" Läufer 1 sind an den beiden "seitlichen" Läufern 4
und 5 die jeweiligen Scheiben 6 und 7 an bloss einer ihrer Seiten mit je zwei, um
180° zueinander versetzten, spiralförmig verlaufenden Verdrängerköper versehen. Diese
bestehen aus Leisten 14a, 14b, die senkrecht auf den Scheiben 6 und 7 gehalten sind.
Die Spiralen selbst sind im gezeigten Beispiel gemäss Fig.1 ebenfalls aus mehreren,
aneinander anschliessenden Kreisbögen (schraffiert dargestellt) gebildet; Sie müssen
selbstverständlich die gleiche Geometrie aufweisen wie die Leisten 3a und 3b, um mit
jenen kooperieren zu können. So wie beim mittleren Läufer 1 ist selbstverständlich
auch hier die Bedingung zu erfüllen, dass die Versetzung der beiden Spiralen und ihre
Anordnung auf der Scheibe so erfolgt, dass die Verbindungsachse der Zentren der Spiralen
sich mit der Verbindungsachse der Zentren der zugehörigen Antrieb- resp. Führungsexzenter
im Schwerpunkt der jeweiligen Scheibe 6 resp. 7 kreuzen. Durch den beim Beispiel gewählten
Abstand der um 180° versetzten Spiralen 14a und 14b berühren sich diese über eine
gewisse Strecke an ihrem Umfang und zwar an jener geometrischen Stelle, in der der
Schwerpunkt der Scheibe 6 resp. 7 liegt.
[0014] Anders als die Spiralen 3a und 3b umschlingen die Spiralen 14a und 14b jedoch einen
Winkel von 720°. Rein statisch betrachtet ist somit in Fig.1 erkennbar, dass die schraffierte
Spirale 14 eigentlich einen Förderraum für die schwarze Spirale 3 bildet. Aus diesem
Grund muss die Spirale 14 am Eintritt des Spiralsystems die radial äusserste Partie
darstellen und sinngemäss auch am Austritt des Spiralsystems die radial innerste Partie
darstellen Nur so kann die Spirale 14 anlässlich der orbitalen Bewegung die innere
Spirale 3 vollständig umfassen, was die unterschiedlichen Umschlingungswinkel erklärt.
Sowohl die aneinandergrenzenden inneren Teile der beiden Spiralen 14a und 14b als
auch deren aneinandergrenzenden äusseren Teile weisen somit eine S-form auf. Durch
diese Anordnung werden Schwingungen der Luftsäule beim Eintritt in die Spiralen verhindert.
[0015] Für Antrieb und Führung der Läufer 4 und 5 ist selbstverständlich das gleiche, bereits
erwähnte Doppelexzentersystem vorgesehen. So sind mit 15 die Naben bezeichnet, mit
welcher die Scheiben 6 und 7 über nicht dargestellte Wälzlager auf einem Exzenter
16 der ersten Doppelexzenterwelle 10 aufsitzen. Ferner sind mit 17 die Naben bezeichnet,
über welche die Scheiben auf Exzentern 18 der zweiten Doppelexzenterwelle 13 gelagert
sind. Auch hier sind die beiden Naben 15 und 17 an der Peripherie der Scheiben 6 und
7 in jenen Zonen angeordnet, die nicht durch die Spiralen belegt sind. Die beiden
Exzenter 16 und 18 sind gegenüber den beiden Exzentern 9 und 12 um 180° versetzt.
[0016] Bei dem derart gewählten Antriebskonzept wird die Belastung gleichmässig auf die
beiden Doppelexzenterwellen verteilt. Die Lageranordnung ausserhalb der Spiralen hat
die ausserordentlichen Vorteile, dass zum einen die Dimensionierung der Lager durch
keinerlei Patzbeschränkungen beeinträchtigt ist, und zum andern, dass infolge der
Anordnung auf der Kaltseite (angesaugte Umgebungsluft) Lager mit Dauerschmierung angewendet
werden können. Damit werden auch die in der Regel kostspieligen Lagerabdichtungen
überflüssig. Selbst wenn ölgeschmierte Gleitlager zur Anwendung gelangen, bei denen
seitlich Oel austreten würde und in den Bereich der später zu beschreibenden Spiraleneinlässe
25a, 25b gelangen würde, so beeinträchtigt dies nicht das ölfreie Fördern des Arbeitsmediums.
Im Gegensatz zu den bekannten Machinen mit einer feststehenden Förderkammer und darin
orbitierendem Verdrängerkörper, bei denen der kreisende Verdränger einen am Eintritt
vorhandenen Oelnebel in die Spirale hinein ansaugt, wird bei der vorliegenden Ausführung
etwaiges Oel von den kreisenden Verdrängern weggeschleudert.
[0017] Gelagert sind die beiden Doppelexzenterwellan 10 und 13 auf nicht gezeigte, herkömmliche
Art in den beiden seitlichen Gehäusehälften 19a und 19b. Ueber nicht gezeigte Befestigungsmittel
sind die beiden seitlichen Gehäusehälften an ihrer Peripherie durch einen Gehäusemantel
20 miteinander verbunden.
[0018] Da dieser Mantel infolge seiner beidseitigen (innen und aussen) Beaufschlagung mit
lediglich Atmosphärendruck keiner wesentlichen Belastung ausgesetzt ist, ist er als
blosse Aussenhaut zu dimensionieren.
[0019] Den Antrieb und die Führung der Läufers 1, 4 und 5 besorgen demnach die zwei beabstandeten
Exzenteranordnungen 9, 10, 16 resp. 12, 13, 18. Hierzu durchdringen die beiden Wellen
10 und 13 eine der seitlichen Gehäusehälften; sie sind an ihren herausragenden Enden
mit je einer Zahnriemenscheibe 21, 22 versehen. Die beiden Zahnriemenscheiben befinden
sich in der gleichen Vertikalebene. Es versteht sich, dass nur eine der beiden Wellen
mit einem nichtdargestellten Antrieb verbunden sein muss. Um anlässlich der orbitalen
Bewegung in den Totpunktlagen eine eindeutige Führung der Läufer zu erzielen, sind
die beiden Exzenteranordnungen winkelgenau synchronisiert. Dies geschieht hier in
Funktionsverschmelzung mit dem eigentlichen Antrieb über einen Zahnriemen 23. Der
Zahnriemenantrieb kann im übrigen auch als Riemenspanner ausgebildet sein.
[0020] Legt man zum besseren Verständnis die oben erwähnte Definition des Förderraumes zugrunde,
so können in Fig.1 mit 24a und 24b die zwei jeweils um 180° gegeneinander versetzten
"Förderräume" bezeichnet werden. Sie verlaufen von je einem am äusseren Umfang der
Spirale 14a, 14b gebildeten Einlass 25a, 25b zu einem im Spiraleninneren vorgesehenen
Auslass 26a, 26b. in diesen Förderräumen greifen die Verdrängerkörper 3a, 3b ein,
deren Krümmung so bemessen ist, dass die Leisten die inneren und die äusseren Begrenzungswände
des jeweiligen Förderraumes an mehreren, beispielsweise an jeweils zwei Stellen nahezu
berühren.
[0021] Anlässlich des Betriebes sorgt der Doppelexzenterantrieb dafür, dass alle Punkte
der Läufer und damit auch alle Punkte der Leisten eine kreisförmige Verschiebebewegung
ausführen. Infolge der mehrfachen abwechselnden Annäherungen der Leisten des mittleren
Läufers und jener der seitlichen Läufer ergeben sich zwischen den ineinandergreifenden
Leisten sichelförmige, das Arbeitsmedium einschliessende Arbeitsräume, die während
des Antriebs der Läuferscheiben durch die von den Leisten gebildeten Förderkammern
in Richtung auf den Auslass verschoben werden. Hierbei verringern sich die Volumina
dieser Arbeitsräume und der Druck des Arbeitsmittels wird entsprechend erhöht.
[0022] Aus der Fig. 1 ist unschwer zu erkennen, dass bei der dargestellten Spiralenposition
der gegen den Einlass 25a öffnende "äussere" Teil Aa (vertikal schraffiert) des linken
Förderraumes 24a eine grössere Fläche aufweist als der gegen den Einlass 25b öffnende
"innere" Teil Ab des rechten Förderraumes 24b. Desgleichen ist zu erkennen, dass der
gegen den Auslass 26a öffnende "äussere" Teil Ca (ebenfalls vertikal schraffiert)
des linken Förderraumes 24a eine grössere Fläche aufweist als der gegen den Auslass
26b öffnende "innere" Teil Cb des rechten Förderraumes 24b. Hingegen weist der eingeschlossene
sichelförmige "innere" Teil Ba (horizontal schraffiert) des linken Förderraumes 24b
eine eindeutig kleinere Fläche auf als der eingeschlossene sichelförmige "äussere"
Teil Bb des rechten Förderraumes 24b. Die Summe der Flächen Aa+Ba+Ca ist jedoch gleich
der Summe der Flächen Ab+Bb+Cb. Da somit unabhängig von der Spiralenposition im linken
und im rechten Förderraum 24a respektiv 24b zu jedem Zeitpunkt das gleiche Volumen
gefördert wird, führt dies zu der bereits erwähnten Schwingungsfreiheit während des
Betriebes.
[0023] An den beiden inneren Spiralenden ist in der mittleren Scheibe 2 jeweils ein Durchbruch
27 vorgesehen, damit das Medium von einer Scheibenseite zur andern gelangen kann,
d.h. im gezeigten Fall von der rechten Flut in die linke Flut, um in einer nur einseitig
angeordneten zentralen Ausströmung 28 (Fig.3) abgezogen zu werden. Hierzu muss die
Scheibe 6 des linken Läufers natürlich ebenfalls mit einem zentralen Durchbruch 29
versehen sein. Dieser Durchbruch 29 bedingt indessen Abdichtmassnahmen der Scheibe
6 gegen den benachbarten seitlichen Gehäuseteil 19a, um zu vermeiden, dass der Spiralenauslass
mit dem Spiraleneinlass kurzgeschlossen wird.
[0024] Das Dichtproblem ist bei dieser Art von Maschinen von eminenter Bedeutung. Es versteht
sich, dass für eine ordentliche Funktionsweise nicht nur die radiale Dichtung der
Leisten 3a, 3b gegen die Leisten 14a, 14b, d.h. das Abschliessen der Förderräume 24a,
24b in Umfangsrichtung wichtig ist. Auch die axiale Dichtigkeit der Förderräume ist
von Bedeutung. Hierzu müssen die Leisten des einen Läufers mit ihren Stirnseiten an
den Scheiben des jeweils gegenüberliegenden, kooperierenden Läufers anliegen. Das
Abdichten geschieht anhand von eigentlichen Gleitschichten 30 (Fig.2+3) aus beispielsweise
PTFE, welche an den erforderlichen Stellen auf den Scheibenseiten und nur dort durch
geeignete Mittel aufgebracht sind. Da anlässlich des Betriebes der gegen das Spiraleninnere
zunehmende Druck die Tendenz hat, die kooperierenden Läufer auseinander zu drücken,
müssen Gegenmassnahmen getroffen werden.
[0025] So erfolgt zunächst die Abdichtung des seitlichen Läufers 5 gegen die Gehäusehälfte
19b über eine feststehende Gleitdichtung 31. Diese als Ring konzipierte Dichtung ist
in eine entsprechende Nut in der Gehäusehälfte 19b eingelegt und unterliegt somit
nicht der translatorischen Bewegung. Beaufschlagt wird der Raum 32 innerhalb des Ringes
vom Druck des Arbeitsmittels am Auslass, welcher über eine Bohrung 33 in der Scheibe
7 zu deren Rückseite gelangt. Ausserhalb des Ringes wirkt auf die Rückseite der Scheibe
7 jener Druck, der im Einlass herrscht, d.h. der Atmosphärendruck. Es ist somit zu
erkennen, dass man über die blosse Dimensionierung des Ringdurchmessers der Dichtung
31 und somit der aktiven Scheibenfläche ein einfaches Mittel in der Hand hat, um die
Anpresskraft einerseits der Leisten gegen die entsprechenden Scheiben und andererseits
der Scheiben gegen die festehenden Wandungen zu bestimmen. Die Reibung und damit auch
der Abrieb können somit optimiert werden. Es ist bei diesem Konzept auch ersichtlich,
dass die stirnseitige Annützung der Leisten selbsttätig ausgeglichen wird.
[0026] Sinngemäss gilt das Gleiche für die linke Maschinenseite, auf welcher sich die Ausströmung
28 befindet. Nun muss indes eine Vorkehrung getroffen werden, damit auch im drucklosen
Zustand, wie beim Anlaufen der Maschine, die axiale Dichtigkeit der Förderräume gewährleistet
ist. Denn in diesem Zustand ist eine pneumatische Abdichtung nicht möglich. Diese
Vorkehrung kann beispielsweise ein federunterstützter Gleitring 34 sein, welcher zusätzlich
dermassen konfiguriert ist, dass er die Auslassseite gegen die Einlassseite abdichtet.
Die Feder liefert in diesem Fall die notwendige Anpresskraft, um den seitlichen Läufer
4 gegen den mittleren Läufer 1, diesen gegen den seitlichen Läufer 5 und letzteren
gegen die Gehäusehälfte 19b in Wirkverbindung zu halten.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0027]
- 1
- "mittlerer" Läufer
- 2
- Scheibe
- 3a,3b
- Leiste, Spirale
- 4
- "seitlicher" Läufer
- 5
- "seitlicher" Läufer
- 6
- Scheibe von 4
- 7
- Scheibe von 5
- 8
- Nabe
- 9
- Exzenter
- 10
- Doppelexzenterwelle
- 11
- Nabe
- 12
- Exzenter
- 13
- Doppelexzenterwelle
- 14a,14b
- Leiste, Spirale
- 15
- Nabe
- 16
- Exzenter
- 17
- Nabe
- 18
- Exzenter
- 19a,19b
- Gehäusehälfte
- 20
- Gehäusemantel
- 21
- Zahnriemenscheibe
- 22
- Zahnriemenscheibe
- 23
- Zahnriemen
- 24a,24b
- Förderraum
- 25a,25b
- Einlass
- 26a,26b
- Auslass
- 27
- Durchbruch
- 28
- Ausströmung
- 29
- zentraler Durchbruch
- 30
- Gleitschicht
- 31
- Gleitdichtung
- 32
- Raum
- 33
- Bohrung
- 34
- Gleitring
1. Verdrängermaschine für kompressible Medien, bei welchem in einem feststehenden Gehäuse
(19a, 20, 19b) mehrere ineinandergreifende, spiralartige Verdrängerkörper (3a, 3b,
14a, 14b) kreisend angeordnet sind, wobei die Verdrängerkörper auf je einer exzentrisch
antreibbaren Scheibe (6, 2, 7) derart gehalten sind, dass während des Betriebes jeder
Punkt eines Verdrängerkörpers eine vom kooperierenden Verdrängerkörper begrenzte Kreisbewegung
ausführt, und wobei die Krümmung der beiden spiralartigen Verdrängerkörper so bemessen
ist, dass sie die gegenüberliegenden Umfangswände des jeweils andern Verdrängerkörpers
an jeweils mindestens einer beim Betrieb kontinuierlich fortschreitenden Dichtungslinie
nahezu berühren, und wobei die Verdrängerkörper mit ihren freien Stirnseiten gegen
die gegenüberliegende Scheibe dichten.
dadürch gekennzeichnet,
dass jede Scheibe (6, 2, 7) auf mindestens einer ihren beiden Seiten zwei symmetrisch
angeordnete, um 180° gegeneinander versetzte Verdrängerkörper (3a, 3b, 14a, 14b) trägt,
wobei die kooperierenden spiralartigen Verdrängerkörper beider Scheiben einen unterschiedlichen
Umschlingungswinkel aufweisen, und zwar derart, dass jener Verdrängerkörper (14a,
14b), welcher als Förderkammer (24a, 24b) wirkt, sowohl die radial äusserste als auch
die radial innerste Spiralpartie im System und somit den grösseren Umschlingungswinkel
aufweist.
2. Verdrängermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb und zur
Führung der Scheiben (6, 2, 7) zwei zwangsschlüssig miteinander verbundene Exzenteranordnungen
vorgesehen sind, deren mit Abstand zueinander angeordnete Wellen (10, 13) im Gehäuse
(19a, 19b) gelagert sind.
3. Verdrängermaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen
Doppelexzenterwellen sind, auf welchen die anzutreibenden Scheiben (6, 2, 7) in ihren
nicht von den Verdrängerkörpern (3a, 3b, 14a, 14b) belegten äusseren Randzonen gelagert
sind.