[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung mit Kraftverstärker, insbesondere Maschinenschraubstock,
mit einem Spann-Vorrichtungskörper, einer daran angeordneten, feststehenden Backe
und einer ihr gegenüber beweglichen Backe, zu deren Verstellung eine vom, Kraftverstärker
beaufschlagbare Stange vorgesehen ist, mit einer den Kraftverstärker umschließenden,
drehbaren Spannhülse, welche ein Außengewinde aufweist und mit diesem in ein Muttergewinde
eines sie umgebenden stationären Gehäuses eingreift und deren Drehbewegung gegenüber
dem Gehäuse durch Anschlagflächen begrenzt ist, mit einem in der Spannhülse drehfest
angeordneten ersten Spannring, mit einem in der Spannhülse begrenzt drehbar angeordneten
zweiten Spannring, welcher mittels eines Betätigungshebels für den Kraftverstärker
drehbar ist, mit mehreren zwischen den Spannringen angeordneten Spannbolzen, die in
einer Endlage (Öffnungsstellung) des zweiten Spannringes in spitzem Winkel zur Spannhülsenachse
geneigt und in der anderen Endlage (Spannstellung) des zweiten Spannringes annähernd
parallel zur Spannhülsenachse angeordnet sind, mit einer auf den zweiten Spannring
in Richtung auf den ersten Spannring einwirkenden Druckfeder und mit einem Axiallager
sowie mehreren im Bereich des Handgriffs angeordneten Tellerfedern, deren Vorspannung
durch eine Stellhülse einstellbar ist, die mittels des Kraftverstärkers weiter spannbar
sind und in Spannstellung des zweiten Spannringes auf die Stange einwirken.
[0002] Bei einer Spannvorrichtung dieser Art (DE 37 29 093 C1) ist das die Spannhülse umgebende
stationäre Gehäuse axial außerhalb eines stationären Teiles der Spannvorrichtung angeordnet.
Die Spannhülse und etwa die Hälfte des Kraftverstärkers ragen axial aus dem Gehäuse
heraus. Daran schließen sich noch in axialer Richtung die Tellerfedern und die Stellhülse
an, die ihrerseits auf der Spannhülse verschraubbar ist. Aus der Spannhülse ragt dann
auch noch der Handgriff der Schraubspindel heraus. Insgesamt wird durch die axiale
Hintereinanderanordnung der genannten Bauteile im Anschluß an ein stationäres Teil
des Vorrichtungskörpers die Gesamtbaulänge der Vorrichtung im Verhältnis zu ihrer
maxialen Spannweite recht groß. Die verhältnismäßig weit über den Vorrichtungskörper
hinausragenden Teile des Antriebes und des Kraftverstärkers sind auch der Gefahr einer
Beschädigung ausgesetzt. Schließlich wird die bewegliche Backe durch eine in der hohlen
Schraubspindel verstellbare Druckstange an das Werkstück angedrückt. Durch die hierbei
erzeugten Spannkräfte ergeben sich an der festen Backe und dem stationären Teil des
Vorrichtungskörpers entgegengesetzt zueinander nach außen gerichtete Kräfte, die zu
einer Durchbiegung des Vorrichtungskörpers in seinem mittleren Teil nach oben führen
können. Letzteres hat zur Folge, daß die Backen nicht mehr genau parallel zueinander
verlaufen, sondern im oberen Bereich einen größeren Abstand haben als im unteren.
Hierdurch wird das Werkstück nur noch im unteren Bereich der Backen gespannt. Die
vorhergehend beschriebene bekannte Spannvorrichtung hat jedoch den Vorteil, daß dank
der verschraubbaren Spannhülse und dem in ihr angeordneten Kraftverstärker bei verhältnismäßig
kleinem Gesamtdrehwinkel des Betätigungshebels von weniger als 180° ein Öffnungs-
und Spannhub der beweglichen Backe von etwa 2-4 mm und damit ein sogenanntes Schnellspannen
mit Kraftverstärkung möglich ist.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung mit
Kraftverstärker, insbesondere einen Maschinenschraubstock, der eingangs genannten
Art, unter Beibehaltung der Schnellspannung, zu schaffen, bei der das Verhältnis der
maximalen Spannweite zur Gesamtbaulänge optimal groß ist, sowie Verformungen des Vorrichtungskörpers
durch die Spannkräfte möglichst vermieden werden.
[0004] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das stationäre Gehäuse in dem
Vorrichtungskörper unter der festen Backe angeordnet ist oder in dem unter der festen
Backe befindlichen Bereich ausgebildet ist, daß der zweite Spannring mit dem einen
Ende einer sich durch den ersten Spannring und die bewegliche Backe erstreckenden
Zugstange fest verbunden ist, mit deren anderem, aus der beweglichen Spannbacke herausgeführten
Ende die Stellhülse verbunden und der Betätigungshebel verbindbar ist, und daß die
Tellerfedern angeordnet sind und sich unter Zwischenschaltung des Axiallagers an der
der festen Backe abgewandten Seite der beweglichen Backe abstützen.
[0005] Durch die Anordnung des stationären Gehäuses, der Spannhülse und des Kraftverstärkers,
in dem unter der festen Backe befindlichen Bereich, wird eine besonders kurze Bauart
der Spannvorrichtung erreicht, denn alle zur Erzeugung des Hochdruckspannens wesentlichen
Bauteile sind in anderen, die Gesamtbaulänge der Spannvorrichtung, bestimmenden Bauteilen
desselben integriert. Das Verhältnis der maximalen Spannweite zur Gesamtbaulänge ist
damit optimal groß. Die empfindlichen Teile der Spannvorrichtung, wie Spannhülse und
der Kraftverstärker selbst, sind im Bereich unter der festen Backe geschützt angeordnet.
Auch die Tellerfedern, das Axiallager und die Stellhülse können gegebenenfalls geschützt
innerhalb eines hohlen Handgriffes einer Schraubspindel angeordnet sein. Eine Beschädigungsgefahr
ist damit weitgehend ausgeschlossen. Die Zugstange hat bei der neuen Spannvorrichtung
eine zweifache Funktion. Sie dient einerseits zum Antrieb der Spannhülse und des Kraftverstärkers
und andererseits überträgt sie die Spannkraft von dem am einen Ende der Spannvorrichtung
angeordneten Kraftverstärker auf die am anderen Ende angeordnete Stellhülse und über
die an ihr abgestützten Tellerfedern, das Axiallager und gegebenenfalls einer Schraubspindel
auf die bewegliche Backe. Mittells der Zugstange wird beim Spannen eines Werkstückes
die Spannkraft als Zugkraft direkt auf die bewegliche Backe übertragen, so daß der
Vorrichtungskörper selbst von Einspannkräften weitgehend entlastet bleibt und Verformungen
desselben sowie die damit verbundenen Nachteile nicht eintreten können.
[0006] Aus dem DE-GM 87 17 051 ist ein Maschinenschraubstock mit Antrieb durch eine Gewindespindel
bekannt, bei dem durch die Anordnung des Spindelwiderlagers im Bereich unterhalb der
festen Schraubstockbacke und der Spindelmutter an einem die bewegliche Backe tragenden
Schieber beim Spannen eines Werkstückes mittels der Gewindespindel die Spannkraft
als Zugkraft direkt auf die bewegliche Backe übertragen wird, so daß der Schraubstockkörper
selbst von Einspannkräften weitgehend entlastet bleibt und Verformungen des Schraubstockkörpers,
sowie die damit verbundenen Nachteile nicht eintreten können. Allerdings erfolgt bei
diesem Schraubstock das Spannen durch Drehung einer ganz gewöhnlichen Gewindespindel,
ohne daß eine Schnellspannung mit kleinem Gesamtdrehwinkel unter Kraftverstärkung
möglich ist.
[0007] Die Unteransprüche stellen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung unter
Schutz.
[0008] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispieles in Form eines Maschinenschraubstockes,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt einer zweiten Ausführungsform ebenfalls in Form eines Maschinenschraubstockes,
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
[0009] Der Schraubstockkörper
1 besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem Kopfteil
1a, welches mit einem Führungsteil
1b fest verschraubt ist. Kopfteil und Führungsteil können jedoch auch aus einem Stück
bestehen. Das Kopfteil
1a trägt in seinem oberen Bereich eine feste Spannbacke
2, die in bekannter Weise auch vom Kopfteil lösbar sein kann. In dem Führungsteil
1b ist an nicht dargestellten Längsführungen die bewegliche Backe
3 verschiebbar gelagert. Auch hier kann die bewegliche Backe von einem sie tragenden
Schieber lösbar sein, was jedoch der Einfachheit halber in der Zeichnung nicht dargestellt
ist. In dem Kopfteil
1a des Schraubstockkörpers ist unter der festen Backe
2 in einer entsprechenden Ausnehmung
4 ein Gehäuse
5 drehfest und axial unverschiebbar angeordnet, d. h. starr mit dem Kopfteil
1a verbunden. Das Gehäuse
5 könnte gegebenenfalls auch mit dem Kopfteil
1a aus einem Stück bestehen. In dem Gehäuse
5 ist eine Spannhülse
6 begrenzt drehbar gelagert. Die Spannhülse
6 weist ein Außengewinde
7 auf, welches in ein entsprechendes Muttergewinde
8 des Gehäuses
5 eingreift. Die beiden Gewinde
7,
8 sind zweckmäßig als Grobgewinde (Steilgewinde) ausgebildet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Außengewinde
7 ein Trapezgewinde Tr 50 × 10 (mm), d. h. es hat bei einem Nenndurchmesser von 50
mm eine Steigung oder Ganghöhe von 10 mm. Da die Steigung des Außengewindes
7 wesentlich ist für den mit einem vorbestimmten Drehwinkel eines nachfolgend beschriebenen
Betätigungshebels erreichbaren Zustell- bzw. Öffnungshub, und da das Außengewinde
7 stets Selbsthemmung aufweisen muß, läßt sich die Steigung nicht beliebig erhöhen.
Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, wenn das Außengewinde einen Nenndurchmesser von
mindestens 44 mm bei einer Steigung von 8 mm aufweist.
[0010] Innerhalb der Spannhülse
6 ist ein erster Spannring
9 angeordnet und mit der Spannhülse fest verbunden. Der erste Spannring
9 und die Spannhülse
6 können auch wie gezeigt, aus einem Teil bestehen. Der Spannring
9 bildet ein erstes Teil eines von der Spannhülse
6 umschlossenen Kraftverstärkers. Ein zweiter Spannring
10 ist mit Abstand vom ersten Spannring
9 in der Spannhülse
6 begrenzt drehbar und axial verschiebbar angeordnet. Zwischen den beiden Spannringen
9,
10 sind insgesamt drei um jeweils 120° in Umfangsrichtung zueinander versetzte Spannbolzen
11 vorgesehen. Die Spannbolzen
11 nehmen in der einen Endlage des zweiten Spannringes
10, die der entspannten Öffnungsstellung des Maschinenschraubstockes entspricht, gegenüber
der Achse A der Spannhülse
6 einen spitzen Winkel µ von beispielsweise 10° ein, wie es in
Fig. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutet ist.
[0011] Mit dem Spannring
10 ist über einen Querbolzen
12 das eine Ende
13a einer Zugstange
13 fest verbunden, die sich durch den anderen Spannring
9 und eine hohl ausgebildete Schraubspindel
14 hindurch erstreckt und mit ihrem anderen Ende
13b aus der Schraubspindel
14 herausgeführt ist. An diesem anderen Ende
13b der Zugstange
13 ist der strichpunktiert dargestellte Betätigungshebel
15 ansetzbar, mit dem die Zugstange und damit auch der zweite Spannring
10 gedreht werden können. In einer halbzylindrischen Ausnehmung des zweiten Spannringes
10 ist ein Anschlagbolzen
16 angeordnet. Die Spannhülse
6 weist eine erste Aussparung
17 auf, deren Endflächen
17a und
17b Anschlagflächen für den Anschlagbolzen
16 bilden. In der einen Endlage des Spannringes
10, die der entspannten Öffnungsstellung des Maschinenschraubstockes entspricht, liegt
der Anschlagbolzen
16 an der Anschlagfläche
17b an. Die andere Endlage des zweiten Spannringes
10 wird durch die Anschlagfläche
17a bestimmt, an welcher der Anschlagbolzen
16 in Spannstellung des Maschinenschraubstockes anliegt. Beim Verschwenken des zweiten
Spannringes
10 aus der Öffnungsstellung in die Spannstellung werden die in den Spannring
10 eingreifenden Enden der Spannbolzen
11 mitgenommen, so daß sich der Winkel µ zwischen den Spannbolzenachsen a und der Spannhülsenachse
A verkleinert und kurz vor Erreichen der Spannstellung 0° wird. Die Anschlagfläche
17a ist so angeordnet, daß die Spannbolzen
11 in Spannstellung des Spannringes
10 stets geringfügig über ihre parallele Lage zur Spannhülsenachse A, d.h. über ihre
Totpunktlage hinaus, bewegt sind, wodurch eine sichere Verriegelung des Kraftverstärkers
erreicht wird.
[0012] Auf dem aus der Schraubspindel herausragenden Ende
13b der Zugstange
13 ist eine Büchse
18 angeordnet, die mittels eines Querstiftes
19 zugfest und drehfest mit dein Ende
13b verbunden ist. Der Querstift
19 durchdringt die Büchse
18 und das Zugstangenende
13b und ist mittels einer gefederten Rastkugel
20 gehalten. Auf diese Weise kann die Büchse durch Herausziehen des Querstiftes
19 von der Zugstange
13 im Bedarfsfalle leicht gelöst werden. An dem Querstift
19 greift außerdem der Betätigungshebel
15 an. Auf der Büchse
18 ist eine Stellhülse
21 mittels eines Feingewindes
22 axial verstellbar. Mit dieser Stellhülse
21 kann die Vorspannkraft mehrerer Tellerfedern
23 eingestellt werden. Die Tellerfedern
23 wirken in Spannstellung über ein Axiallager
24 auf den Boden
25a eines hohen Handgriffes
25 ein. Der Boden
25a ist mit dem der festen Spannbacke
2 gegenüberliegenden Ende
14a der Schraubspindel
14 verbunden. Der hohle Handgriff umschließt das Axiallager
24, die Tellerfedern
23 und einen Teil der Stellhülse
21. Mittels des Handgriffes
25 kann die Spindel
14 gedreht und damit die bewegliche Backe
3 gegenüber der festen Backe
2 verstellt werden. Durch Verdrehung der Stellhülse
21 gegenüber der Büchse
18 läßt sich die Kraft des Tellerfederpaketes
23 und damit die mit dem Maschinenschraubstock erreichbare Spannkraft einstellen.
[0013] Da die von den Tellerfedern
23 erzeugte Vorspannkraft verhältnismäßig groß ist, würde sie trotz des Axiallagers
24 die Drehung der Schraubspindel
14 zur Grobeinstellung der Backe
3 behindern. Aus diesem Grund weist die Büchse
18 angrenzend an ihren die Tellerfeder tragenden Teil
18a eine Ringschulter
26 auf, an welcher sich ein Absatz
27 anschließt, auf dem das Axiallager
24 angeordnet ist. Der Durchmesser des Absatzes
27 ist größer als der die Tellerfedern tragende Teil
18a. Anschließend an den Absatz
27 ist ein Flansch
28 vorgesehen, der in einer Ausnehmung des Boden
25a axial verschiebbar ist. Der axiale Abstand zwischen der Ringschulter
26 und dem Flansch
28 ist gleich oder etwas größer als die axiale Breite des Axiallagers
24. Auf diese Weise liegen die Tellerfedern
23 in entspannter Stellung des Maschinenschraubstockes nicht oder nur mit sehr geringer
Kraft an dem Axiallager
24 an und behindern damit die Drehung der Schraubspindel
14 in keiner Weise. Zwischen dem der feststehenden Backe
2 zugewandten Ende
14b der Schraubspindel
14 und dem Kopfteil
1a des Schraubstockkörpers
1 ist eine Druckfeder
30 angeordnet, welche die Zugstange
13 konzentrisch umgibt. Diese Druckfeder
30 drückt die Hohlspindel
14 nach rechts in Öffnungsstellung des Maschinenschraubstockes und sorgt außerdem dafür,
daß die Spannbolzen
11 während des Zustellhubes in ihrer gegenüber der Spannhülsenachse A schrägen Stellung
verbleiben.
[0014] Damit der Betätigungshebel
15 beim Spannen und Öffnen des Maschinenschraubstockes sich immer innerhalb eines vorbestimmten
Winkelbereiches bewegt, was für eine Schnellspannung von wesentlicher Bedeutung ist,
ist die Drehbewegung der Spannhülse
6 gegenüber dem Gehäuse
2 in Öffnungsrichtung durch einen zweiten Anschlagbolzen
31 und eine mit ihm zusammenwirkende Anschlagfläche
32a begrenzt, die eine Endfläche einer in der Spannhülse
6 vorgesehenen Aussparung
32 ist. Der Anschlagbolzen
31 ist in einer halbzylindrischen Ausnehmung des Gehäuses
5 fixiert. Eine zusätzliche Verdrehfeder
34 zwischen den beiden Spannringen
9, 10 sorgt zusammen mit den Anschlagbolzen
16, 31 und den Anschlagflächen
17b und
32a für eine definierte Ausgangslage des Betätigungshebels
15 vor jedem Spannvorgang.
[0015] Das Gehäuse
5 ist mittels eines Deckels
33 dicht abgeschlossen und mit Öl oder Fett gefüllt, so daß in ihm enthaltene Teile
der Spanneinrichtung und des Kraftverstärkers auch bei extremen Einsatzbedingungen
unempfindlich und langlebig sind.
[0016] Die Wirkungsweise ist folgende:
Zur Grobeinstellung der Spannweite des Maschinenschraubstockes wird die Hohlspindel
14 mittels des Handgriffes
25 gedreht. Durch ihr in die Spindelmutter
3a der beweglichen Backe
3 eingreifendes Gewinde wird die bewegliche Backe verschoben. Die Spannweite des Maschinenschraubstockes
läßt sich somit stufenlos einstellen. In der Praxis wird die Spannweite ca. 2 mm größer
als die zu spannende Abmessung des Werkstückes eingestellt, damit dieses ungehindert
in den Maschinenschraubstock eingelegt werden kann.
[0017] Das Ein- und Ausspannen (Schnellspannen) des Werkstückes erfolgt dann mittels des
separaten Betätigungshebels
15. In Öffnungsstellung des Maschinenschraubstockes ist die Spannhülse gemäß
Fig. 3 so weit nach rechts verdreht, daß die Anschlagfläche
32a an dem Anschlagbolzen
31 anliegt. Außerdem ist der zweite Spannring
10 so weit nach rechts verdreht, daß der Anschlagbolzen
16 an der Anschlagfläche
17b anliegt. Der Betätigungshebel nimmt dann die in
Fig. 3 strichpunktiert dargestellte Lage ein. Durch Schwenken des Betätigungshebels
15 gemäß
Fig. 3 nach links entgegen dem Uhrzeigersinn wird die Zugstange
13 und damit auch der zweite Spannring
10 gedreht. Unter Wirkung der Druckfeder
30 sowie der Drehfeder
34 verbleiben die Spannbolzen
11 zunächst in ihrer gegenüber der Spannhülsenachse A schrägen Lage. Bei der anfänglichen
Drehung des zweiten Spannringes
10 wird damit auch der erste Spannring
9 in der gleichen Drehrichtung mitgenommen. Da dieser drehfest mit der Spannhülse
6 verbunden ist, wird zunächst auch die Spannhülse
6 in der gleichen Drehrichtung gedreht. Durch das Zusammenwirken des Außengewindes
7 mit dem Muttergewinde
8 bewegt sich die Spannhülse
6 gemäß
Fig. 1 nach links. Über den ersten Spannring
9 und die Spannbolzen
11 wird auch der zweite Spannring
10 nach links verschoben und nimmt über die Zugstange
13, die Büchse
18, die Tellerfedern
23, das Axiallager
24 und dein Boden
25a die Schraubspindel
14 mit, die ihrerseits die bewegliche Backe
3 in Anlage an das Werkstück bewegt. Den Weg, den dabei die bewegliche Backe
3 von ihrer Öffnungsstellung bis zur Anlage am Werkstück zurücklegt, bezeichnet man
als Zustellhub. Beträgt dieser Zustellhub beispielsweise 2 mm, so muß hierfür gemäß
Fig. 3 der Betätigungshebel
15 um einen Winkel β von 72° verschwenkt werden.
[0018] Sobald die Backe
3 am Werkstück anliegt, steigt das Drehmoment an und eine weitere Drehung der Spannhülse
6 wird durch die Gewinde
7,8 blockiert. Es kann sich damit auch der erste Spannring
9 nicht weiterdrehen. jetzt erfolgt der eigentliche Spannhub. Bei Weiterdrehung des
zweiten Spannringes
10 gemäß
Fig. 3 nach links, werden die Spannbolzen
11 aufgerichtet, d. h. der Winkel µ gegenüber der Spannhülsenachse A nimmt ab. Durch
dieses Aufrichten der Spannbolzen
11 vergrößert sich der Abstand zwischen den beiden Spannringen
9,
10. Die Drehung des zweiten Spannringes
10 wird so weit fortgesetzt, bis die Achsen a der Spannbolzen
11 über ihre parallel zur Spannhülsenachse A verlaufende Totpunktlage hinaus um etwa
3° entgegengesetzt zu ihrer Ausgangsstellung gegenüber der Spannhülsenachse A geneigt
sind. In dieser Spannstellung liegt dann der Anschlagbolzen
16 an der Anschlagfläche
17a der Spannhülse
6 an. Hiermit ist eine stabile Spannstellung erreicht. Durch die Vergrößerung des Abstandes
zwischen den beiden Spannringen
9,
10 während des Spannhubes um etwa 0,44 mm wird der zweite Spannring
10 noch etwas mehr nach links verschoben und verschiebt damit auch die Zugstange
13 um den gleichen Betrag nach links. Hierdurch drücken die Tellerfedern
23 mit ihrer voreingestellten Spannkraft über das Axiallager
24 auf den Boden
25a und damit auf die Schraubspindel
14. Diese drückt damit die bewegliche Backe
3 mit der voreingestellten Spannkraft an das Werkstück an. Bei einem eventuellen Nachgeben
des Werkstückes bleibt die Spannkraft dank der Elastizität der Tellerfedern
23 erhalten, wenngleich sie etwas absinkt.
[0019] Das Entspannen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, indem der Betätigungshebel
15 gemäß
Fig. 3 in entgegengesetzter Drehrichtung nach rechts verschwenkt wird. Hierbei dreht sich
der zweite Spannring
10 ebenfalls nach rechts, bis der Anschlagbolzen
16 an der Anschlagfläche
17b zur Anlage kommt, wodurch sichergestellt ist, daß die Spannbolzen
11 nicht über die vorgesehene Schrägstellung von 10° gegenüber der Spannhülsenachse
A gekippt werden. Die Druckfeder
30 hält den zweiten Spannring
10 in ständiger Anlage an den Spannbolzen
11 und bewirkt außerdem, daß die Schraubspindel
14 nach rechts in Öffnungsstellung bewegt wird. Sobald der Anschlagbolzen
16 an dem Anschlag
17b anliegt, wird die Spannhülse
6 gemäß
Fig. 3 im Uhrzeigersinn gedreht, solange, bis ihre Anschlagfläche
32a an dem Anschlagbolzen
31 zur Anlage kommt. Damit nimmt der Betätigungshebel
15 wieder seine in
Fig. 3 strichpunktiert dargestellte Lage ein. Durch die Verdrehung der Spannhülse
6 gegenüber dem Gehäuse
5 bewegt sich die Spannhülse gemäß
Fig. 1 nach rechts und die Schraubspindel
14 kann unter Wirkung der Druckfeder
30 folgen. Die bewegliche Backe
3 wird hiermit vollständig in ihre Öffnungsstellung bewegt.
[0020] Bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel kann durch Herausziehen des Querstiftes
19 die Büchse
18 von der Zugstange
13 gelöst werden, ohne daß die mittels der Stellhülse
21 eingestellte Vorspannung der Tellerfedern
12 beeinflußt wird. Nach dem Lösen der Büchse
18 kann man die Schraubspindel
14 zusammen mit der beweglichen Backe
3 aus dem Führungsteil
1b zu Reinigungs- und sonstigen Zwecken, beispielsweise auch zum Aufspannen des Schraubstockes,
leicht entfernen.
[0021] Das in
Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich nur in der Verbindung der Stellhülse
21 mit der Zugstange
13. Es sind in
Fig. 2 für Teile gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen wie in
Fig. 1 verwendet, so daß sich eine nochmalige Beschreibung dieser Teile erübrigt. Bei
dem in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stellhülse
21, die Tellerfedern
23 und das Axiallager
24 auf dem Ende
13b der Zugstange
13 unmittelbar angeordnet. Die Stellhülse
21 ist mittels eines Feingewindes
22 gegenüber der Zugstange
13 einstellbar. Die Zugstange weist angrenzend an ihren die Tellerfedern
23 tragenden Teil
35 eine Ringschulter
36 auf, an welcher sieh die Tellerfedern abstützeil, solange der Kraftverstärker noch
nicht aus seiner Öffnungsstellung in seine Spannstellung gebracht wird. Anschließend
an die Ringschulter
36 weist die Zugstange
13 einen im Durchmesser gegenüber dem tragenden Teil
35 größeren Abschnitt auf, auf welchem das Axiallager
24 angeordnet ist. Der axiale Abstand der Ringschulter
36 vom Boden
25a des Handgriffs
25 ist bei entspanntem Kraftverstärker gleich oder etwas größer als die axiale Breite
des Axiallagers. Hierdurch wird, wie beim vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel,
erreicht, daß bei entspanntem Kraftverstärker die starke Federkraft der Tellerfeder
23 von dem Axiallager
24 ferngehalten wird und damit die Schraubspindel
14 mittels des Handgriffes
25 zur Grobeinstellung der Backe
3 leicht gedreht werden kann.
[0022] Wenn die Spannvorrichtung allgemein als Spannvorrichtung mit vorbestimmter Spannweite
im Sinne von Anspruch
1 konzipiert wird, dann entfällt die hohle Schraubspindel
14. In diesem fall liegt dann die Büchse
18 mit ihrem Flansch
28 unmittelbar an der beweglichen Backe
3 an.
[0023] Beim Schnellspannen von Werkstücken sollte der Drehwinkel β
1 des Betätigungshebels
15 kleiner sein als 200°, vorzugsweise kleiner als 150°. Dies ist bei dem erfindungsgemäßen
Maschinenschraubstock gewährleistet. Durch einen Drehwinkel β von 144° läßt sich nämlich
ein Zustellhub von 4 mm erreichen. An diesen Drehwinkel β schließt sich dann noch
Winkel α von 22° an, der zur Ausführung des Spannhubes eforderlich ist.
1. Spannvorrichtung mit Kraftverstärker, insbesondere Maschinenschraubstock, mit einem
Spann-Vorrichtungskörper, einer daran angeordneten, feststehenden Backe und einer
ihr gegenüber beweglichen Backe, zu deren Verstellung eine vom Kraftverstärker beaufschlagbare
Stange vorgesehen ist, mit einer den Kraftverstärker umschließenden, drehbaren Spannhülse,
welche ein Außengewinde aufweist und mit diesem in ein Muttergewinde eines sie umgebenden
stationären Gehäuses eingreift und deren Drehbewegung gegenüber dem Gehäuse durch
Anschlagflächen begrenzt ist, mit einem in der Spannhülse drehfest angeordneten ersten
Spannring, mit einem in der Spannhülse begrenzt drehbar angeordneten zweiten Spannring,
welcher mittels eines Betätigungshebels für den Kraftverstärker drehbar ist, mit mehreren
zwischen den Spannringen angeordneten Spannbolzen, die in einer Endlage (Öffnungsstellung)
des zweiten Spannringes in spitzein Winkel zur Spannhülsenachse geneigt und in der
anderen Endlage (Spannstellung) des zweiten Spannringes annähernd parallel zur Spannhülsenachse
angeordnet sind, mit einer auf den zweiten Spannring in Richtung auf den ersten Spannring
einwirkenden Druckfeder und mit einem Axiallager sowie mehreren im Bereich des Handgriffs
angeordneten Tellerfedern, deren Vorspannung durch eine Stellhülse einstellbar ist,
die mittels des Kraftverstärkers weiter spannbar sind und in Spannstellung des zweiten
Spannringes auf die Stange einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß das stationäre Gehäuse (5) in dem Spann-Vorrichtungskörper (1, 1a) unter der festen Backe (2) angeordnet ist oder in dem unter der festen Backe (2) befindlichen Bereich ausgebildet ist, daß der zweite Spannring (10) mit dem einen Ende (13a) einer sich durch den ersten Spannring (9) und die bewegliche Backe (3) erstreckenden Zugstange (13) fest verbunden ist, mit deren anderem, aus der beweglichen Spannbacke herausgeführten
Ende (13a) die Stellhülse (21) verbunden und der Betätigungshebel (15) verbindbar ist, und daß die Tellerfedern (23) angeordnet sind und sich unter Zwischenschaltung des Axiallagers (24) an der der festen Backe (2) abgewandten Seite der beweglichen Backe (3) abstützen.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (13) von einer mittels eines hohlen Handgriffes (25) drehbaren, hohlen Schraubspindel (14) umgeben ist, die in der beweglichen Backe (3) verschraubbar ist und daß die Tellerfedern (23) und zumindest ein Teil der Stellhülse (21) in dem Handgriff (25) angeordnet sind und sich unter Zwischenschaltung des Axiallagers (24) an dem Ende der Schraubspindel (14), oder einem mit diesem Ende (14a) verbundenen Boden (25a) des Handgriffes (25) abstützen.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Stellhülse
(21), die Tellerfedern (23) und das Axiallager (24) auf einer zugfest mit der Zugstange (13) verbundenen Büchse (18) angeordnet sind und daß die Stellhülse (21) mittels eines Feingewindes (22) gegenüber der Büchse (18) axial verstellbar ist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse (18) mittels eines sie und die Zugstange (13) durchdringenden Querstiftes (19) lösbar mit der Zugstange verbunden ist.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse (18) angrenzend an ihren die Tellerfedern (23) tragenden Teil (18a) eine Ringschulter (26), an welcher sich die Tellerfedern abstützen, und daran anschließend einen im Durchmesser
gegenüber dem tragenden Teil (18a) größeren Absatz (27) aufweist, auf welchem das Axiallager (24) angeordnet ist und daß anschließend an diesen Absatz (27) ein Flansch (28) vorgesehen ist, der in einer Ausnehmung (29) der beweglichen Backe (3) bzw. des Bodens (25a) des Handgriffes (25) verschiebbar ist, wobei der axiale Abstand zwischen Ringschulter (26) und Flansch (28) gleich oder etwas größer ist als die axiale Breite des Axiallagers (24).
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellhülse
(21), die Tellerfedern (23) und das Axiallager (24) auf der Zugstange (13) selbst angeordnet sind und daß die Stellhülse (21) mittels eines Feingewindes (22) gegenüber der Zugstange (13) einstellbar ist.
7. Spannvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (13) angrenzend an ihren die Tellerfedern (23) tragenden Teil (35) eine Ringschulter (36), an welcher sich die Tellerfedern (23) abstützen, und daran anschließend einen im Durchmesser gegenüber dem tragenden Teil
(35) größeren Abschnitt (37) aufweist, welchem das Axiallager (24) angeordnet ist, wobei der axiale Abstand der Ringschulter (36) vom Boden (25a) des Handgriffes (25) bei entspanntem Kraftverstärker (9, 10,11) gleich oder etwas größer ist als die axiale Breite des Axiallagers (24).
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (30) die Zugstange (13) umgibt und zwischen dem der feststehenden Backe (2) zugewandten Ende (14b) der Schraubspindel (14) und dem den Kraftverstärker umgebenden Teil (1a) des Spannvorrichtungskörpers (1) bzw. dem Gehäuse (5) angeordnet ist.
9. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (7) an der Spannhülse (6) ein Grobgewinde ist.
10. Spannvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (7) einen Nenndurchmesser von mindestens 44 mm bei einer Steigung (Ganghöhe) von mindestens
8 mm aufweist.
11. Spannvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengewinde (7) ein Trapezgewinde Tr 50 × 10(mm)ist.
12. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel (α) des
zweiten Spannringes (10) gegenüber der Spannhülse (6) durch Anschläge (16, 17a, 17b) so begrenzt ist, daß die Spannbolzen (11) in Spannstellung des zweiten Spannringes (10) stets geringfügig über ihre parallele Lage (Totpunktlage) zur Spannhülsenachse (A)
hinaus bewegt sind.
13. Spannvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel (α)
des zweiten Spannringes (10) gegenüber der Spannhülse (6) kleiner ist als 25°.
14. Spannvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet,
daß der maximale Drehwinkel (β1) des Betätigungshebels (15) gegenüber dem Gehäuse (5) kleiner ist als etwa 150°.