[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schlagbohrmaschine nach der Gattung des Anspruchs
1. Aus dem DE-PS 19 57 235 (= US-PS 36 80 642) ist bereits eine solche Schlagbohrmaschine
bekannt, die sich zum Schlagbohren und zum Drehbohren mit jeweils zwei Spindeldrehzahlen
eignet. Der Drehantrieb ist bei dieser Maschine nicht abschaltbar, sodaß reines Schlagen
bzw. Meißeln nicht möglich ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Schlagbohrmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 hat demgegenüber den Vorteil, daß sie sich durch bedienungsfreundliche und einfach
zu handhabende Schaltelemente in die Betriebsweisen Drehbohren, Schlagbohren sowie
Meißeln mit und ohne Spindelarretierung umschalten läßt.
[0003] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Schlagbohrmaschine möglich. Besonders
vorteilhaft ist ein mit dem Schalthebel zum Schalten der Betriebsweise zusammenarbeitender
Sperrstift für die Spindelarretierung. Dieser steht unter Federkraft und kehrt vor
Zuschalten des Drehantriebs selbstätig in seine Ruhestellung zurück. Federnde Schaltglieder
ermöglichen ein Umschalten der Drehzahl auch während des Betriebs.
[0004] Die drehbare Anordnung von Getriebezahnrädern auf der Spindel, die mittels eines
axial verschieblichen Kupplungsrings schaltbar sind, ermöglicht auf besonders einfache
Weise eine zweckmäßige Koppelung der Schaltelemente für die Betriebsweisenumschaltung
und die Spindelarretierung.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch
eine Schlagbohrmaschine, Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Schaltelemente.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Eine Schlagbohrmaschine mit nicht weiter gezeigtem elektrischem Antriebsmotor weist
ein Gehäuse 2 auf, aus dem vorne ein Werkzeughalter 3 herausragt. Der Werkzeughalter
3 ist mit einer drehend angetriebenen Spindel 4 verbunden, innerhalb derer ein pneumatisches
Schlagwerk 5 untergebracht ist. In Axialrichtung der Spindel 4 erzeugte Schläge des
Schlagwerks 5 werden auf ein in den Werkzeughalter 3 eingesetztes nicht weiter gezeigtes
Werkzeug übertragen. Das Schlagwerk 5 ist durch ein an sich von Bohrhämmern her bekanntes
Taumelgetriebe 6 angetrieben, das ein Drehantriebsglied 7 und einen hin- und hergehend
angetriebenen Kolben 8 aufweist. Das Drehantriebsglied 7 trägt einen Teil einer Kupplung
10, deren anderer Teil an einer Schalthülse 11 angeordnet ist. Die Schalthülse 11
wird von einer von einem Motorritzel 9 angetriebenen Zwischenwelle 12 drehend angetrieben
und ist auf dieser axial verschieblich. Die Schalthülse 11 trägt einen Bund 13, an
dem ein über die Spindel 4 aufgeschobenes ringförmiges Drucklager 14 anliegt. Die
Zwischenwelle 12 trägt zwei voneinander beabstandete, fest mit ihr verbundene Zahnräder
16 und 17 von unterschiedlichem Durchmesser. Die Zahnräder 16 und 17 stehen in ständigem
Eingriff mit zwei drehbar aber axial fest auf der Spindel 4 gelagerten Zahnrädern
18 und 19. Zwischen den Zahnrädern 18 und 19 trägt die Spindel 4 drehfest aber axial
verschieblich einen Kupplungsring 20, der jedem der Zahnräder zugewandt jeweils eine
Kupplungsverzahnung 21 aufweist. Die Kupplungsverzahnungen 21 greifen in Gegenverzahnungen
22 und 23 an den Zahnrädern 18 und 19 ein. In seinem Mittelteil trägt der Kupplungsring
20 eine Arretierverzahnnung 24, in die ein drehfest im Gehäuse 2 sitzender Sperrstift
25 einrastbar ist.
[0007] An dem Kupplungsring 20 greift eine zweischenkelige Schaltgabel 27 an, die von einer
Druckfeder 28 gegen eine erste ringförmig geschlossene Steuerkurve 30 eines Schalthebels
31 angedrückt wird. Ein Schenkel 32 der Schaltgabel 27 ist gegenüber dem anderen verschieblich
gelagert und wird von einer Feder 33 gegen den Kupplungsring 20 gedrängt. Der Schalthebel
31 hat eine aus dem Gehäuse 2 herausragende Handhabe 35 und ist um eine senkrecht
zu der Gehäuseebene verlaufende Achse 36 drehbar. Innerhalb des Gehäuses hat der Schalthebel
31 als erste Steuerkurve 30 eine Ringnut, deren Grund etwa eine halbkreisförmige Linie
beschreibt. Der Nutgrund hat nach zwei von vier Seiten von der Achse 36 her gemessen
einen weiten Abstand, so daß der Kupplungsring 20 in das Zahnrad 19 für den langsamen
Gang einkuppelt, nach einer Seite einen mittelgroßen Abstand, so daß keines der beiden
Zahnräder 18, 19 mit der Spindel 4 gekoppelt sind und nach der vierten Seite einen
geringen Abstand zur Achse 36, so daß das Zahnrad 18 mit dem Kupplungsring 20 gekuppelt
ist. Die Steuerkurve 30 ist so ausgebildet, daß beim Drehen aus der in Figur 1 gezeigten
Meißelstellung ohne Drehantrieb die Schaltgabel 27 zunächst keinen Verschiebeweg ausführt,
so daß ein an dem Sperrstift 25 seitlich angebrachter, von einer Nase 38 am Schalthebel
31 niedergehaltener Haltefortsatz 39 freigegeben wird. Dazu weist die Steuerkurve
30 einen abgeflachten Kurvenabschnitt 40 auf. Axial weiter innen hat der Schalthebel
31 noch eine zweite geschlossene Steuerkurve, die als hervorstehende Platte 42 mit
zwei schmalen und zwei langen Seiten ausgebildet ist. Die Steuerkurve beziehungsweise
Platte 32 arbeitet zusammen mit dem Drucklager 14. In Figur 1 liegen die langen Seiten
der Platte 42 parallel zum Drucklager 14, so daß die Kupplung 10 eingekuppelt ist.
Stehen die schmalen Seiten der Platte 42 parallel zum Drucklager 14, so kuppelt die
Kupplung 10 infolge der Kraft einer Kupplungsfeder 43 aus und das Drehantriebsglied
7 steht still.
[0008] Über den Schalthebel 31 und den Sperrstift 25 kann unter fünf verschiedenen Betriebsweisen
der Schlagbohrmaschine gewählt werden. In Figur 1 und 2 ist reines Schlagen mit Spindelarretierung
gezeigt. Wird der Sperrstift 25 nicht eingedrückt, so erfolgt bei gleicher Stellung
des Schalthebels 31 ein Schlagbetrieb mit freidrehbarer Spindel 4. Durch Weiterdrehen
des Schalthebels 31 im Uhrzeigersinn um 90 Grad springt zunächst der Sperrstift 25
unter der Nase 38 hervor, danach wird die Schaltgabel in Richtung auf den Werkzeughalter
3 verschoben, so daß die Kupplungsverzahnung 21 in die Gegenverzahnung 23 des Zahnrades
19 eingreift. Gleichzeitig wird über die Steuerkurve 42 das Drucklager 14 in Richtung
Werkzeughalter 3 verschoben, so daß das Schlagwerk 5 auskuppelt. In dieser Stellung
ist Drehbohren mit langsamer Drehgeschwindigkeit möglich. Ein weiteres Verdrehen des
Schalthebels 31 um 90 Grad im Uhrzeigersinn führt zum Zuschalten des Schlagwerks 5
womit nun Schlagbohren mit langsamer Geschwindigkeit möglich ist. In der vierten Stellung
die durch weiteres Drehen um 90 Grad erreicht wird, wird das Schlagwerk 5 wiederum
abgeschaltet und die Schaltgabel wird durch die Kraft der Druckfeder 28 vom Werkzeughalter
3 weg nach links gedrängt, so daß die Kupplungsverzahnung 21 in die Gegenverzahnung
22 des Zahnrades 18 einrastet. In dieser Stellung ist Drehbohren mit schneller Drehgeschwindigkeit
möglich. Schlagbohren mit schneller Drehgeschwindigkeit ist vorsorglich nicht anwählbar,
da hierbei eine Überlastung des Motors auftreten könnte.
[0009] Der Schalthebel 31 ist mit der Schaltgabel 27 nicht fest gekoppelt. Die Federn 28
und 33 sorgen beim Zuschalten der Zahnräder 18 bzw. 19 dafür, daß der Schalthebel
31 auch dann in seine gewünschte Stellung gedreht werden kann, wenn die Verzahnungen
21/22 bzw. 21/23 Zahn auf Zahn stehen. Der abgefederte Schenkel 32 bzw. die abgefederte
Schaltgabel 27 selbst drängen den Kupplungsring 20 erst dann seitwärts, wenn die Kupplungsverzahnung
21 in die jeweilige Gegenverzahnung 22 bzw. 23 eingreifen kann. Der Schalthebel 31
und die Steuerkurven 30, 42 sind so gestaltet, daß sich der Schalthebel in beiden
Drehrichtungen beliebig weit drehen läßt, also die gewünschte Betriebsweise jeweils
auf dem kürzesten Weg angewählt werden kann.
[0010] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel. Insbesondere
können auch andere Zweiganggetriebe-Bauarten verwendet werden, die ebenfalls durch
eine Längsverschiebung eines von der Steuerkurve eines Schalthebels gesteuerten Schaltgliedes
schaltbar sind. Die Erfindung ist insbesondere auch auf pneumatische Bohrhämmer anwendbar.
1. Elektrische Schlagbohrmaschine mit einem Schaltgetriebe, das mindestens zwei verschiedene
Drehzahlen der Spindel (4) ermöglicht und einem abschaltbaren Schlagwerk (5), wobei
sowohl das Schaltgetriebe als auch das Schlagwerk (5) mit einem einzigen Schalthebel
(31) schaltbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb mit demselben Schalthebel
(31) abschaltbar und die Spindel (4) drehfest arretierbar ist.
2. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung
der Spindel (4) durch einen mit dem Schalthebel (31) zusammenarbeitenden Sperrstift
(25) bewirkt wird.
3. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrstift
(25) bei Zuschaltung des Drehantriebs selbstätig aus seiner Sperrstellung in seine
die Spindel (4) freigebende Ruhestellung zurückkehrt.
4. Schlagbohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltgetriebe zwei auf der Spindel (4) drehbar gelagerte Zahnräder (18, 19)
und einen dazwischenliegenden, mit der Spindel (4) drehfest aber axial verschieblich
verbundenen Kupplungsring (20) aufweist.
5. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgetriebe
federnd gelagerte Schaltglieder (27, 32) zwischen dem Schalthebel (31) und dem zu
schaltenden Kupplungsring (20) enthält.
6. Schlagbohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlagwerk (5) ein pneumatisches Hammerschlagwerk ist.
7. Schlagbohrmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalthebel (31) eine erste nutartige Steuerkurve (30) und eine zweite plattenförmige
Steuerkurve (42) aufweist.
8. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Steuerkurve
(30) zur Drehzahlumschaltung mit einer Schaltgabel (27) zusammenarbeitet und einen
Kurvenabschnitt (40) aufweist, der beim Drehen des Schalthebels (31) einen axialen
Leerweg der Schaltgabel (27) bewirkt, währenddessen der Sperrstift (25) aus seiner
Sperrstellung herausspringt.
9. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Steuerkurve
(42) auf eine Kupplung (10) an einem Drehantriebsglied (7) des Schlagwerks (5) einwirkt
und dieses beim Drehen des Schalthebels (31) alternierend zu- und abschaltet.