[0001] Die Erfindung betrifft einen Schläger für Ballspiele, insbesondere einen Tennisschläger,
mit in einem Spannrahmen aus einem Profilstab vorgesehener Bespannung, einer an diese
anschließenden Herzzone sowie mit einem Handgriff an einem Schlägerhals in der bevorzugt
eine Symmetriegerade bildenden Schlägerlängsachse, wobei das freie Ende des Handgriffes
von einer Griffstirn bestimmt ist.
[0002] Tennisschläger dieser Art sind beispielsweise der DE-OS 30 18 354 zu entnehmen. Im
Bereich des Handgriffes eingespannt, wurde bei ihnen durch Versuche eine Eigenfrequenz
von 25 bis max. 50 Hz festgestellt; unbespannte Tennisschläger zeigen im allgemeinen
geringfügig höhere Werte. Die Frequenz des Gesamtsystems Schläger/Bespannung hat wesentlichen
Einfluß auf die damit spielende Hand und damit auch auf das Entstehen des sogenannten
Tennisarms.
[0003] Angesichts dessen hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, die auf die Hand des Spielers
eines derartigen Schlägers einwirkenden Einflüsse, insbesondere den beim Ballkontakt
entstehenden sogenannten Schlagschock, abzufangen oder zumindest zu mildern, ohne
dabei die Vorzüge eines sehr steifen Rahmens aufzugeben, wie sie beispielsweise bei
Schlägern nach DE-PS 33 43 898 gegeben sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe führt der Gedanke, daß der Schläger zwischen der Herzzone
und der Griffstirn des Handgriffes eine Gelenkstelle aufweist und die Gelenkachse
parallel zur Bespannung, also in der vom Spannrahmen bestimmten Ebene, verläuft. Mit
anderen Worten liegt im entstehenden Drehpunkt oder nahe dieses Drehpunktes im Schlägerhals
bzw. im Handgriff eine elastische Gelenkstelle, welche das Frequenzverhalten des Schlägers
ändert und den Schlagschock kompensiert.
[0005] Der genannte Drehpunkt des Schlägers beim Schlagen eines Balles wird in der Fachsprache
mit "Pivotdrehpunkt" bezeichnet. An diesem Punkt treten keine Kräfte auf, doch wirkt
um ihn ein Drehmoment. Den Schläger beeinflussen -- von diesem Punkte bis zum Schlägerkopf
hin gesehen -- beim Ballaufprall Kräfte in Richtung des ankommenden Balles. Vom Drehpunkt
zur Griffstirn hin wirken jedoch Kräfte mit entgegengesetzter Richtung. Deshalb versucht
ein Schläger bei einem Vorhandschlag aus der Hand herauszukippen, wogegen er bei einem
Rückhandschlag in die Handfläche hineinschlägt. Dies ist möglicherweise die Ursache
dafür, daß Spieler mit einem sogenannten Tennisarm die Vorhand relativ schmerzfrei
schlagen können, daß aber bei einer Rückhand vermehrt Schmerzen auftreten.
[0006] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, die genannte Gelenkstelle im Bereich des Handgriffes
anzuordnen, obwohl das gleichermaßen im Rahmen der Erfindung liegt, diese Gelenkstelle
aus dem Handgriffbereich hinaus zu verlegen; das elastische Gelenk kann so erfindungsgemäß
in einem Bereich von 60 bis 200 mm Entfernung von der Griffstirn angeordnet sein.
Dies ist auch der Bereich, in dem jener Drehpunkt liegt.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Gelenkstelle von einem elastischen Werkstoffblock -- einem
Gummiblock -- gebildet, der bevorzugt beidends auf Platten der Griffteile aufvulkanisiert
ist und zwei Griffteile des Handgriffes verbinden.
[0008] In einer anderen Ausführung der Erfindung ist die Gelenkstelle ein Stegteil des Handgriffes
oder des Schlägerhalses, welches beidseits von nutartigen Einformrinnen begrenzt ist.
Die in Schlägerlängsachse gemessene Breite dieser Einformrinne oder Nut kann bis 100
mm betragen, wird aber in der Regel erheblich kürzer sein. Die Tiefe des Stegteils
entspricht dabei etwa der Tiefe der Einformrinne, was eine Aufteilung des Schaftquerschnittes
in drei etwa gleichbreite Abschnitte voraussetzt.
[0009] Bevorzugt werden die beiden Nuten dieser Ausführung durch eine Formmasse geringer
Biegesteifigkeit ausgefüllt, insbesondere dann, wenn die beiden Nuten im Griffbereich
vorgesehen sind und vom Griffleder überdeckt werden müssen.
[0010] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch einen Schläger mit mehreren quer zur
Schlägerlängsachse gerichteten parallelen Achsen von benachbarten Gelenkstellen gelöst.
Dabei soll die Durchbiegung im elastischen Bereich des bis zur ersten Gelenkstelle
am Handgriff fest eingespannten Schlägers unter Einwirkung einer Kraft, die kopfwärts
in 400 mm Abstand von der Gelenkachse entfernt wirkt, 1,2 bis 9 mal so groß sein wie
die Durchbiegung eines gelenklosen -- ansonsten aber entsprechend gestalteten -- Schlägers
bei fester Einspannung am Handgriff bis zur Gelenkachse sein.
[0011] Vorteilhafterweise erfolgt durch die Gelenkstelle/n eine Herabsetzung der Frequenz
eines bis zum ersten Gelenk am Griff fest eingespannten Schlägers um vl12 bis vif]
gegenüber einem identischen Schläger ohne Gelenkstelle.
[0012] Auch Tennisschläger mit offener, von zwei Profilabschnitten mit einem diese verbindenden
Rahmensteg begrenzter Herzzone sowie in deren Bereich überhöhtem Querschnitt, die
sich in der Praxis als außergewöhnlich wirkungsvoll erwiesen haben, können durch wenigstens
eine derartige Gelenkstelle sogar noch effizienter gestaltet werden.
[0013] Von zusätzlicher Bedeutung für die Erfindung ist die Möglichkeit, den Schlägerhals
und einen den Handgriff bildenden Schlägerschaft mit wenigstens einem in die Herzzone
durchgehenden Schaftspalt zu versehen, der wenigstens abschnittsweise eine beidseits
an den Schaftspalt begrenzenden Flächen anliegende elastische Masse als Zwischenschicht
oder Zwischenelement zwischen den Schaftstäben enthält. Die Zwischenschicht kann nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung -- im Querschnitt gesehen -- auch aus mehreren
Streifen oder Strängen bestehen, die zwischen sich Hohl- oder Spalträume freilassen.
Bei einer besonderen Ausführung ist eun Rundstrang vorgesehen, der die beiden zugeordneten
Schaftstäbe in Abstand und die verbleibenden Abschnitte des Schaftspaltes frei hält.
[0014] Zudem hat es sich als günstig erwiesen, daß die elastische Masse beidseits an den
Schaftspalt begrenzenden Flächen anliegt und die Schaftstäbe in der Schlagrichtung
-- zumindest teilweise --lateral relativ zueinander bewegbar sind.
[0015] Die Trennung des Griffes erfolgt bei symmetrischer Schlägerkonstruktion parallel
zur Schlagrichtung bzw. senkrecht zur Schlagfläche sowie bevorzugt entlang der Längsachse
des Schlägers. Liegt der trennende Schaftspalt außerhalb der Mittellinie, ist kurvenförmig,
schräg oder zackenförmig, so sind die erzielbaren Dämpfungsergebnisse zwar nicht ganz
so gut, aber immer noch azeptabel. So verläuft nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
der i.w. rechteckige Querschnitt des Schaftspaltes linear in der Ebene oder Fläche,
der Querschnitt kann jedoch auch wellen- oder zackenförmig ausgebildet sein.
[0016] Die elastischen Verbindungselemente richtig getrennter Schaft- oder Griffstäbe können
- z. B. aus einer Silikongummischicht --durchgehend sein. Es ist aber auch denkbar,
sie punktförmig oder nur streifenförmig etwa am Schnittrand bzw. den Spaltenden anzuordnen.
Diese Verbindungselemente können aus Schlauchstücken, Rundgummischnüren oder anderwärts
federnd hergestellt sein. Auch eine teilweise Öffnung, beispielsweise Schlitze, die
auch ungefüllt sein kann, ist denkbar; es könnte nur am Griffende eine feste Verbindung
bleiben und der darüberliegende Schlitz ein dämpfendes Material enthalten.
[0017] Als günstig hat es sich erwiesen, die beschriebene Fläche eben auszubilden. Bei einer
besonderen Ausführung ist die Fläche querschnittlich gekrümmt, und es können mehrere
Flächen einander zugeordnet sein.
[0018] Je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schlägers gelangen querschnittlich lineare
oder gekrümmte Flachstäbe aus elastischer Masse zum Einsatz, die -- wie beschrieben
- den Schaftspalt gänzlich oder nur teilweise ausfüllen können.
[0019] Es wird also eine elastische Verbindung -- oder Unterbrechung --in den Griff bzw.
in dessen Mittellinie gelegt, welche die Torsion im unteren Bereich des Schlägers
auffängt und dämpft. Hierdurch werden u. a. die Nachteile bei aufgeschäumten Griffen
mit beinahe elastischem Verhalten verhindert, nämlich ein "Weichmachen" des Schlägers
in seiner Längsrichtung, wodurch sich die Schwingungsverhältnisse ändern, die Schlagpräzision
nachläßt sowie die aufgezählten positiven Eigenschaften eines superharten Schlägers
verlorengehen. Wenn der ansonsten aus mehr oder weniger unelastischen Materialien
-- beispielsweise Holz, Metall, verpreßte Fasern im Kunststoffbett, Kunststoffe oder
Hartschaum -- hergestellte Griff entlang der Mittellinie bzw. Symmetrieachse oder
nahe daran etwa senkrecht zur Schlagfläche getrennt und z. B. mit einer elastischen
Masse wie Silikongummi wieder verbunden wird, ändert dies die Härte des Schlägers
in seiner Längsrichtung ebensowenig wie das Schwingungsverhalten des Schlägers. Letzteres
wird auch dann nicht verändert, wenn der Ball in der Längsachse des Schlägers getroffen
wird. Bei Bällen aber, die außerhalb dieser Achse die Schlagfläche treffen, entstehen
Torsionsschwingungen, die sich zwar der Längsschwingung überlagern, aber danach durch
die entstandene relative Bewegung der Schaft- und Griffstäbe gegeneinander über die
elastische Zwischenschicht gedämpft und unterdrückt werden sowie weniger in den Schlagarm
gelangen können. Die Verbindung der Griffenden durch die Griffkappe, die vornehmlich
nicht geteilt ist oder auch aus elastischem Material besteht, und der Einfluß eines
umwickelten Griffleders müssen bei der Auswahl der erforderlichen Zwischenlagenelastizität
mit berücksichtigt werden. Versuche haben bestätigt, daß so konstruierte Schläger
den Aufprallschock bei außermittig getroffenen Bällen reduzieren und ein verbessertes
"Ballgefühl" vermitteln. Mit dieser Erfindung können die Nachteile superharter Schläger
weitgehend behoben, ihre Vorzüge aber beibehalten werden.
[0020] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in:
Fig. 1:
die teilweise wiedergegebene Draufsicht auf einen Tennisschläger mit einem Kopf aus
einem hohlen Profilstab sowie mit einem Handgriff an einem Schlägerhals;;
Fig. 2:
die Seitenansicht zu Fig. 1;
Fig. 3:
den vergrößerten Querschnitt durch Fig. 1 nach deren Linie 111 - 111;
Fig. 4:
den vergrößerten Querschnitt durch Fig. 1 nach deren Linie IV - IV;
Fig. 5,6:
zwei teilweise geschnittene Draufsichten auf gegenüber Fig, 1,2 vergrößerte Handgriffe;
Fig. 7,8:
verschiedene -- teilweise geschnittene -- Seitenansichten von vergrößerten Handgriffen;
Fig. 9:
einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 zu einer weiteren Ausführung;
Fig. 10:
einen Abschnitt der Fig. 9 um 90 gedreht;
Fig. 11: bis Fig. 15:
vergrößerte Querschnitte durch den Griff gemäß Linie XI - XV in Fig. 10 zu unterschiedlichen
Ausführungen.
[0021] Ein in den Fig. 1 bis 4 beispielhaft dargestellter Tennisschläger 10 weist einen
von einem entsprechend gekrümmten Profilstab 12 gebildeten ovalen Schlägerkopf oder
Spannrahmen 14 auf. Der Profilstab 12 des Schlägerkopfes 14 endet beidseits der Schlägerlängsachse
M in -- eine offene Herzzone H seitlich begrenzenden - Profilarmen 16, die durch einen
Rahmensteg 18 verbunden sind und in einen Schlägerhals 19 übergehen.
[0022] An den Schlägerhals 19 schließt ein Handgriff 20 einer Dicke h von etwa 26 bis 32
mm an; diese Dicke h ist am Handgriff 20 ohne Umwicklungsleder 21 und ohne Berücksichtigung
einer -- in Fig. 1,2 von diesem überdeckten-- Griffkappe 22 gemessen.
[0023] Schlägerkopf 14 und Rahmensteg 18 bestimmen eine Bespannungsfläche Q aus Quersaiten
24 und diese querenden Längssaiten 25. Der bevorzugte Auftreffpunkt A für einen nicht
gezeigten Tennisball liegt in Fig. 1 etwa im Kreuzungspunkt der Schlägerlängsachse
M mit der Schnittlinie 111 - 111 sowie in Fig. 2 etwa in einer Linie K.
[0024] Der Schlägerkopf 14 bzw. sein hohler Profilstab 12 ist i.w. von gestreckt ovalem
Querschnitt, dessen Seitenwände 26 in einem inneren Abstand a von beispielsweise 8
mm (äußere Breite m etwa 10 mm) verlaufen und in Bogenabschnitte 27 mit einer inneren
Profilhöhe b von 20 mm sowie einer äußeren Profilhöhe n von hier etwa 25 mm übergehen.
[0025] Dieser Profilstab 12 ist aus einem schlauchartigen Rohling 30 geformt, in dem in
den Bogenabschnitten 27 Längsfaserstränge 31 angeordnet sind. Die Enden des Rohlings
30 sind am Schlägerhals 19 so zusammengeführt, daß in diesem und im Handgriff 20 zwei
Kammern 29 entstehen. Die beiden Enden des Rohlings 30 bilden gemäß Fig. 4 den oktogonen
Querschnitt des Handgriffes 20.
[0026] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist der Handgriff 20 aus zwei Teilen 32, 32a hergestellt,
die in einem Abstand e durch ein elastisches Zwischenstück 34 verbunden sind. Letzteres
umfaßt zwei Querplatten 36 aus Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff sowie
einen auf diese fest aufvulkanisierten Gummiblock 38. Dieser bildet eine begrenzt
flexible Gelenkstelle, deren Gelenkachse B in einem Abstand t von 60 bis 220 mm zur
Stirnfläche 23 der Griffkappe 22 als Griffstirn verläuft. Der Abstand dieser Gelenkachse
B vom Ende 15 des Schlägerkopfes 14 ist mit g bezeichnet.
[0027] Die in Fig. 6, 7 wiedergegebene Gelenkstelle ist durch beidseits in den Handgriff
20 -- sich zur Griffachse M hin verjüngende --eingeformte Nuten 40 der größten Weite
z definiert. Die Nuten 40 sind beispielsweise durch Kunststoffklötze 42 mit geringer
Biegesteifigkeit ausgefüllt. Die Tiefe i der Nuten 40 ist in Fig. 7 etwas kürzer als
die Dicke c eines stehengebliebenen Zwischensteges 44 des Handgriffes 20; die Oberflächen
des Zwischensteges 44 bilden jeweils das Nutentiefste 41. Im übrigen sind Längsstränge
31 des Rohlings 30 um die Nuten 40 herumgelegt, also an der Gelenkstelle nicht unterbrochen.
[0028] In Fig. 8 liegt die Gelenkstelle aus dem von den Nuten 40 flankierten Zwischensteg
44 nahe dem Ende des Schlägerhalses 19.
[0029] Mißt die Dicke c des durch die Nuten 40 über die Länge z gebildeten Zwischensteges
44 -- der nicht nur die im Ausführungsbeispiel gezeigte Form aufweisen muß - etwa
die Hälfte der Dicke h des Handgriffes 20, ist die Durchbiegung bei einer einwirkenden
Kraft aufgrund des niedrigeren Trägheitsmoments im Stegquerschnitt je Längeneinheit
etwa 4,3 mal so hoch wie die Durchbiegung bei einem vollen Griffquerschnitt, wenn
der E-Modul als unverändert angenommen wird; im übrigen ist die Durchbiegung umgekehrt
proportional zum Produkt aus Trägheitsmoment x Elastizitätsmodul.
[0030] Ist die Stegdicke c nur ein Drittel der Dicke h des Handgriffes 20, so liegt der
entsprechende Wert bei 12,5 und wird schließlich bei einem Viertel zwanzigmal so hoch.
Diese zunächst berechneten Werte bestätigen sich bei Messungen an entsprechenden Schlägerausführungen,
wobei ein bevorzugtes Maß der Stegdicke c dann gegeben ist, wenn diese etwa 4 bis
6 mm mißt, also die Dicke h des Handgriffes 20 des Fünf- bis Achtfache der Stegdicke
c beträgt.
[0031] Die Gelenkstelle 34 muß ziemlich elastisch wirken, um kleine Frequenzänderungen herbeizuführen.
Dies sei an einem Beispiel zur Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 erläutert.
[0032] Die Dicke c des Steges 44 soll die Hälfte der Griffdicke h des Tennisschlägers 10
betragen, die Weite z sei 20 mm. Der Abstand t von der Griffstirn 23 wird mit 120
mm festgelegt. Der Ball trifft die Bespannung Q an der Stelle A, die im gewählten
Beispiel 400 mm entfernt von der Gelenkachse B liegt. Der Einfachheit halber wird
angenommen, daß das Trägheitsmoment für den vollen Griffquerschnitt für alle Schlägerquerschnitte
-- also über die ganze Schlägerlänge -- unverändert ist, keine Torsionsmomente auftreten
und der E-Modul konstant bleibt. Die Berechnung zeigt, daß die Durchbiegung des Tennisschlägers
10 mit der beschriebenen Gelenkstelle 34 unter der wirkenden Ballkraft 1,22 mal so
hoch ist wie die eines identischen Schlägers ohne Gelenk. Die Frequenz des Tennisschlägers
10 würde sich dann mit dem reziproken Wert aus der Wurzel der Durchbiegung ändern.
Hätte der Tennisschläger 10 eine Frequenz von 80 Hz, würde der mit diesem Gelenk versehene
Schläger eine solche von 80 x 1/
1.
22 Hz vorweisen, also 72,5 Hz.
[0033] Ein weiteres Beispiel soll aufzeigen, wie eine größere Frequenzabsenkung möglich
ist.
[0034] Die Steghöhe c wird mit einem Viertel der Griffdicke h gewählt. Die Breite z sei
100 mm. Im übrigen gelten die Daten des ersten Beispiels.
[0035] Die gesuchte Durchbiegung wäre in diesem Fall sechs mal so groß und die gesuchte
Frequenz Wurzel aus sechs mal niedriger, also anstatt 80 Hz nur noch 33 Hz. Diese
Frequenz bezieht sich auf einen bis zum ersten Gelenk am Handgriff 20 fest eingespannten
Tennisschläger 10.
[0036] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 9,10 sind der Schlägerhals 19 und der anschließende
Schaft des Handgriffes 20 in Richtung der Schlägerlängsachse M symmetrisch geteilt,
d. h. jeder der Profil arme 16 setzt sich mit einem eigenen Schaftstab 46 im Handgriff
20 fort, wobei beide Schaftstäbe 46
a zusammen die Außenkontur eines Griffschaftes 46 bestimmen und zwischen sich einen
Schaftspalt 48 begrenzen, der in Fig. 9 eine elastische Zwischenschicht 50 aufnimmt
und eine die Bespannungsfläche Q --in Fig. 11 bis 14 etwa lotrecht -querende Ebene
E bestimmt.
[0037] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 9 bis 11 sind die Schaftstäbe 46
a -- von der Gelenkstelle 40/44 abgesehen -- symmetrische Vollprofile mit einem zwischengeschalteten
Streifen aus elastischer Masse als ausfüllender Zwischenschicht 50 in dem hier im
Querschnitt linearen Schaftspalt 48, wohingegen Fig. 12 querschnittlich unterschiedlich
gestaltete Schaftstäbe 46
b,46
c mit zwischen diesen -- in unterschiedlichen Abständen f, g zu den Seitenkonturen
52 -- etwa wellenförmig ausgebildetem Schaftspalt 48
c zu erkennen, der von der elastischen Zwischenschicht 50
c gänzlich ausgefüllt ist.
[0038] Fig. 13 veranschaulicht einen Handgriff 20 mit symmetrisch in der Ebene E in Schaftstäbe
46
d geteiltem Hohlprofil mit elastischem Rundstrang 50
d. Die Ausführung der Fig. 14 entspricht jener der Fig. 11 mit dem Unterschied, daß
die Schaftstäbe 46
e Hohlprofile mit jeweils rundum begrenzter Profilkammer 47 sind.
[0039] Schließlich zeigt Fig. 15 einen dreiteiligen Griffschaft 46
f aus zwei Flankenstäben 54 und einem Kern- oder Mittelstab 55, zwischen denen teilkreisförmig
zueinander gekrümmte Zwischenschichten 50
k erkennbar sind. Statt der beschriebenen Ebene E sind hier zwei gekrümmte Flächen
F zu erkennen.
1. Schläger für Ballspiele, insbesondere Tennisschläger, mit in einem Spannrahmen
aus einem Profilstab vorgesehener Bespannung, einer an diese anschließenden Herzzone
sowie mit einem Handgriff an einem Schlägerhals in der bevorzugt eine Symmetriegerade
bildenden Schlägerlängsachse, wobei das freie Ende des Handgriffes von einer Griffstirn
bestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schläger (10) zwischen der Herzzone (H) und der Griffstirn (23) des Handgriffes
(20) eine Gelenkstelle (34, 44) aufweist und die Gelenkachse (B) parallel zur Bespannung
(Q) verläuft.
2. Schläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstelle (34,44)
im Bereich des Handgriffes (20) angeordnet ist, wobei gegebenenfalls die Mitte oder
Gelenkachse (B) der Gelenkstelle (34, 44) in einem Abstand (t) von 60 mm bis 220 mm
von der Griffstirn (23) angeordnet ist.
3. Schläger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstelle (34)
von einem zwei Griffteile (32, 32a) des Handgriffs (e) verbindenden elastischen Werkstoffblock
(38), zum Beispiel einem Gummiblock, gebildet ist, wobei gegebenenfalls der Werkstoffblock
(38) beidends auf Platten der Griffteile (32,32a) vulkanisiert ist.
4. Schläger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstelle von
einem Stegteil (44) des Handgriffes (20) bzw. des Schlägerhalses (19) gebildet ist,
das zumindest an einer Seite, bevorzugt beidseits, von einer nutartigen Einformrinne
(40) begrenzt ist, wobei gegebenenfalls die in Schlägerlängsachse (M) gemessene Breite
(Z) der Nut oder Einformrinne (40) bis 100 mm beträgt und/oder die Dicke (c) des Stegteils
(44) etwa der Tiefe (i) der Nut oder Einformrinne (40) entspricht.
5. Schläger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (h) des Handgriffes
(20) dem Vier- bis Zehnfachen, bevorzugt dem Fünf- bis Achtfachen, der Dicke (c) des
Stegteiles (44) entspricht und/oder daß die Nuten oder Einfomrinne (40) durch eine
Formmasse (42) geringer Biegefestigkeit ausgefüllt ist.
6. Schläger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch mehrere
axial benachbarte Gelenkstellen (34,44).
7. Schläger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchbiegung im elastischen Bereich des bis zur ersten Gelenkstelle (34,44) vom
Handgriff (20) fest eingespannten Schlägers (10) unter Einwirkung einer Kraft, die
kopfwärts in etwa 400 mm Abstand von der Gelenkachse entfernt wirkt, 1,2 bis 9 mal
so groß ist wie die Durchbiegung eines gelenklosen, ansonsten entsprechenden Schlägers
bei fester Einspannung am Handgriff (20) bis zur Gelenkachse (B).
8. Schläger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Schlägshals (19) und der den Handgriff (20) bildende Schlägerschaft einen in die Herzzone
(H) durchgehenden Schaftspalt (48,48c,48k) aufweist, der wenigstens abschnittsweise
eine beidseits an den Schaftspalt begrenzenden Flächen anliegende elastische Masse
(50) als Zwischenelement zwischen Schaftstäben (46a bis 46e; 54,55) enthält.
9. Schläger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaftstäbe (46a bis 46e;54,55) in Schlagrichtung zumindest teilweise relativ zueinander bewegbar sind.
10. Schläger nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaftspalt (48)
eine quer zur Bespannungsfläche (Q) verlaufende Fläche (E,F) bestimmt, wobei gegebenenfalls
die quer zur Bespannungsebene verlaufende Fläche (E) eine Symmetrieebene bestimmt.
11. Schläger nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vom
Schaftspalt (48k) bestimmte Fläche (F) querschnittlich gekrümmt ist und/oder, daß der Querschnitt
des Schaftspaltes (48c) wellen- oder zackenförmig ist.
12. Schläger nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen
Handgriff (20) aus zumindest einem Hohlprofil und/oder durch mehrere Flächen (E,F)
bzw. Schaftspalte (48,48c,48k) im Querschnitt des Handgriffes (20).