[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die drehfeste Befestigung des Flügelrades einer
Kühlmittelpumpe mit der Lagerwelle.
[0002] Bei bekannten Ausführungen ist das Flügelrad mit einem Preßsitz auf der Lagerwelle
befestigt, und zwar entweder direkt oder mit einem eingeformten Insert.
[0003] Nachteiligerweise neigen fast alle Kunststoffe dazu, in den Kühlmedien anzuquellen.
Dies führt bei bekannten Konstruktionen zu einer Lockerung der Verbindung zwischen
Flügelrad und Lagerwelle, obwohl die Dimensionsänderungen im Promillebereich liegen.
Der Verlust der Festigkeit des Preßsitzes zwischen Flügelrad und Welle wird nicht
nur durch die Quellung des Kunststoffs verursacht, sondern auch durch die Erwärmung
des Kühlmittels und somit des ganzen Sytems, da die Materialien der Lagerwelle und
des Flügelrades unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten besitzen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Verbindung zwischen einem Flügelrad aus Kunststoff
und der Lagerwelle von Kühlmittelpumpen, insbesondere derer von Verbrennungsmotoren,
derart zu verbessern, daß
- der Durchmesser der den Lagerzapfen gegen das Pumpengehäuse abdichtenden Gleitringdichtung
kleiner als üblich, d.h. unter 12 bis 16 mm, gehalten werden kann, wodurch die Dichtwirkung
verbessert wird;
- die Konstruktion unempfindlicher gegen Winkel- und Lageänderung der Lagerwelle und
der Gleitringdichtung ist;
- bei Erwärmung des Kühlmittels eine Lockerung des Sitzes des mit Preßsitz aufgepreßten
Flügelrades aus Kunststoff nicht eintritt;
- die Quellung des Kunstoffs im Kühlmedium nicht zu einer Lockerung des Sitzes des
Flügelrades auf der Welle führt.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen am Flügelrad befestigten Lagerzapfen, welcher
in einer seinem Durchmesser entsprechenden Axialbohrung der Lagerwelle sitzt und das
Flügelrad mit der Lagerwelle drehfest verbindet, wobei Lagerzapfen und Flügelrad einstückig
und aus dem gleichen Material gebildet sind, wobei der Lagerzapfen in die Bohrung
der Lagerwelle eingepreßt oder geklebt ist und wobei das Flügelrad und der Lagerzapfen
aus einem gegen das Kühlmedium beständigen Phenolharz bestehen.
[0006] Der Umstand, daß Lagerzapfen und Flügelrad aus ein und demselben, im Kühlmedium (welches
meistens eine Wasser-/Glykol-Mischung ist) nur leicht quellenden Kunststoff, nämlich
Phenolharz, bestehen, führt beim Betrieb der der Pumpe zu einem jederzeit festen Sitz
des Zapfens in der Axialbohrung der Welle, auch bei Erschütterungen und Kühlmittel-Erwärmung.
[0007] Die Erwärmung eines Kühlmittels beträgt erfahrungsgemäß bei Kühlmittelpumpen bis
zu 130°C.
[0008] Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist, daß die bisher unerwünschte Quellung
des Kunststoffmaterials des Flügelrades, die nach den Erfahrungen der Fachwelt bisher
zu einer unerwünschten Lockerung des Sitzes führte, nunmehr erfindungsgemäß ausgenutzt
wird, um den Sitz noch zu verfestigen. Gleiches gilt für den Effekt der unterschiedlichen
Ausdehnung der Materialien von Flügelrad und Welle bei Temperaturerhöhung.
[0009] Die Verwendung eines Lagerzapfens ist der Anmelderin vor dem Einreichungstag der
Erfindung nicht bekannt geworden.
[0010] Die einstückige Herstellung von Flügelrad und Zapfen aus Phenolharz-Kunststoffen
kann nach bekannten Technologien, zum Beispiel durch Pressen oder Spritzgießen erfolgen.
[0011] Der Lagerzapfen ist zweckmäßig in die Axialbohrung der Lagerwelle eingepreßt oder
eingeklebt und verläuft an seinem dem Flügelrad abgewandten Ende konisch aus. Dies
erleichtert die Montage.
[0012] Das Einkleben erfolgt mit bekannten, die Lagerwelle aus dem Werkstoff Stahl und den
Lagerzapfen aus Kunststoff dauerhaft verbindenden Klebstoffen, welche selbstverständlich
inert gegenüber Kühlmittel und den Pumpentemperaturen sein müssen. Solche Klebstoffe
sind z.B. Phenol-Polyvinyl-, Phenol- Epoxid-, Phenol-Nitril-Systeme, Neopren oder
Methacrylat.
[0013] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielhaft näher verdeutlicht. Die Figur
zeigt eine Lagerwelle 1 im Lager 2 eines Pumpengehäuses 3.
[0014] Die in Richtung des Flügelrades 4 offene Axialbohrung 5 der Lagerwelle 1 wird von
einem Lagerzapfen 6 ausgefüllt, der das Flügelrad 4 einstückig angeformt trägt. Teil
6 und Teil 4 sind aus Phenolharz.
[0015] Die Gleitringdichtung 7 dichtet das Kühlmedium bzw. die Bohrung 5 gegen die äußere
Umgebung der Pumpe ab.
[0016] Die Fügestelle liegt, wie in der Figur zu sehen, nicht im Kühlmedium, weswegen dessen
Angriffsmöglichkeit auf den Klebstoff in günstiger Weise verringert wird. Ferner wird
dadurch die Lebensdauer des Lagers verlängert, da die Wärmeeinleitung von Kühlmedium
in dieses Lager sehr stark behindert wird.
[0017] Selbstverständlich ist die gezeigte Einbauart der Gleitringdichtung nicht die einzig
mögliche; ohne den Erfindungsrahmen zu verlassen, kann auch auf der Lagerwelle ein
Gegenring montiert sein.
1. Lagerzapfen für das Kunststoff-Flügelrad einer Kühlmittelpumpe, wobei der Lagerzapfen,
in einer seinem Durchmesser entsprechenden Axialbohrung der Lagerwelle sitzend, das
Flügelrad mit der Lagerwelle drehfest verbindet, wobei Lagerzapfen und Flügelrad einstückig
und aus dem gleichen Material gebildet sind, wobei der Lagerzapfen in die Bohrung
der Lagerwelle eingepreßt oder geklebt ist und wobei das Flügelrad und der Lagerzapfen
aus einem gegen das Kühlmedium beständigen Phenolharz bestehen.