[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Datenübertragung im Basisband
oder mittels moduliertem Träger über Schleifleitungen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei schienengebundenen Fahrzeugen, wie sie im Bereich von Regallagern oder bei der
Produktion eingesetzt werden, um Waren oder Werkstükke zwischen unterschiedlichen
Orten hin- und herzutransportieren, tritt in zunehmendem Maße das Bedürfnis auf, zu
den Fahrzeugen Informationen zu übertragen. Diese Informationen kommen von einer zentralen
Rechenanlage und dienen dazu, den Lauf der Fahrzeuge zu steuern. Insbesondere ist
es dadurch möglich, ohne Blockstellenbetrieb simultan mehrere Fahrzeuge gleichzeitig
gezielt laufen und an den richtigen Stellen anhalten zu lassen.
[0003] Zur Steuerung der Fahrzeuge werden in der Fahrschiene zusätzliche Schleifleitungen
verlegt, die der Informationsübertragung dienen und auf denen in den Fahrzeugen angebrachte
Schleifstükke gleiten, die elektrisch mit entsprechenden elektronischen Schaltungen
der einzelnen Fahrzeuge verbunden sind. Je größer die Anzahl der gleichzeitig bewegten
Fahrzeuge ist, umso größer ist auch die Informationsmenge, die zwischen der Zentraleinheit
und den einzelnen Fahrzeugen ausgetauscht werden muß. Es muß deswegen zu immer höheren
Datenraten übergegangen werden, was wiederum die Datenfrequenz erhöht und somit die
Datenübertragung empfindlicher gegenüber eingestreuten elektrischen Störungen macht.
Eine Hauptursache für elektrische Störungen, die zu Übertragungsfehlern führen, sind
die Übergangswiderstände, die zwischen den Schleifstücken und den Schleifleitungen
auftreten. Die Schleifleitungen sind ungeschützt und damit der Atmosphäre in dem Lagerraum
bzw. der Fabrikhalle ausgesetzt. Dies wiederum hat eine Verunreinigung der Oberfläche
der Schleifleitungen mit Staub oder sonstigem Niederschlag zur Folge, ebenso wie einer
Korrosion der Schleifleitungsoberfläche infolge von aggressiven Bestandteilen in der
Atmosphäre. Alleine der Luftsauerstoff genügt, um innerhalb kurzer Zeit auf der Oberfläche
der Schleifleitungen eine Oxidhaut entstehen zu lassen, die für gewöhnlich ein recht
guter Isolator ist und die Stromübertragung von der Schleifleitung zum Schleifstück
behindert.
[0004] Der zwischen dem Schleifstück und der Schleifleitung infolge von Verschmutzung und
Oxidation auftretende Übergangswiderstand hat nichtlineare Charakteristik und ist
umso störender, je niedriger die Signalspannung ist, die über die Schleifleitungen
und die Schleifstücke übertragen werden soll. Infolge der nichtlinearen Widerstandskennlinie
der Oxidschicht auf den Schleifleitungen gibt es eine untere Spannung, unterhalb derer
die Oxidschicht durch den fließenden elektrischen Strom nicht beseitigt werden kann.
Bei höheren Spannungen dagegen erfolgt ein Spannungsüberschlag durch die Oxidschicht,
die daraufhin lokal an dieser Stelle verschwindet, wodurch der Übergangswiderstand
an dieser Stelle von einem sehr hohen, im Bereich von Megohm liegenden Wert, auf Werte
von mOhm verkleinert wird.
[0005] Die bei den modernen Digitalschaltungen auftretenden Spannungen sind unterhalb jener
Spannung, die ein Durchschlagen der Oxidschicht von Schleifleitungen aus unedlen Metallen
gestattet.
[0006] Es wurde deswegen in der Praxis bereits der Versuch gemacht, die Daten mit eingeprägtem
Strom bei hoher Spannung zu übertragen. Dies erfordert auf der Seite des Datensenders
eine entsprechende Leistungsendstufe, die in der Lage ist, bspw. eine Leerlaufspannung
von 100 V und einen Kurzschlußstrom von 500 mA zu liefern. Der Aufwand, der in der
Ausgangsendstufe einer solchen Schaltung getrieben werden muß, ist enorm, abgesehen
davon, daß die Spannung am Ausgang eines solchen Senders bereits lebensgefährlich
ist und besondere Sicherheitsvorkehrungen erfordert.
[0007] Es sind auch Datenübertragungssysteme aus der Praxis bekannt, bei denen die Information
über eine Netzleitung zugeführt wird, ähnlich den Haustelefonen, deren Trägerfrequenzsystem
über die Netzsteckdosen miteinander kommunizieren. Dies hat zwar den Vorteil, daß
die hohe Spannung von ca. 220 V die Oxidschicht zwischen Schleifleitung und Schleifstück
beseitigt, doch müssen andererseits Vorkehrungen getroffen werden, damit das Signal
nur auf die gewünschte Anlage beschränkt ist und nicht vagabundiert. Außerdem ist
auch hierbei der senderseitige Aufwand nicht unerheblich.
[0008] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Datenübertragung über Schleifleitungen
zu schaffen, die keinen großen geräteseitigen Aufwand erfordert und bei der weder
der Sender noch der Empfänger für große Signalspannungen ausgelegt werden muß.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Schaltungsanordnung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Durch die Verwendung eines weiteren Schleifstücks je Schleifleitung in Verbindung
mit der Spannungsquelle kann über die Schleifleitung und die beiden Schleifstücke
ein Strom erzeugt werden, der die Oxidhaut zwischen den Schleifstücken und der Schleifleitung
beseitigt. Da dies für die Schleifleitungen ansonsten galvanisch getrennt erfolgt,
kann das Datensignal mit kleiner elektrischer Leistung und bei niedriger Spannung
eingespeist und abgenommen werden. Es ist lediglich erforderlich, hinsichtlich der
Frequenz des Datensignals die Spannungsquellen für die einzelnen Schleifleitungen
voneinander weitgehend zu entkoppeln, womit insgesamt sich eine sehr einfache Schaltungsanordnung
ergibt.
[0011] Die Entkopplung ist sehr einfach, wenn die Frequenz des Datensignals deutlich über
der Frequenz der Ausgangsspannung jeder Spannungsquelle liegt, weil dann zur Trennung
keine steilflankigen Filter erforderlich sind, sondern einfache Kondensatoren und
Induktivitäten ausreichen.
[0012] Auch die Spannungsquelle selbst braucht keine hohe Leistung zu haben, denn es genügt,
wenn sie im Kurzschlußfall einen Strom von wenigen mA und im Leerlauffall eine Spannung
von ca. 100 V abgibt. Eine solche Spannung ist im übrigen für den Menschen nicht gefährlich,
da sie bei geringster Belastung zusammenbricht, andererseits aber ausreicht, um die
Oxidhaut zu durchschlagen.
[0013] Der hohe Innenwiderstand einerseits und die Entkopplung andererseits läßt sich auf
sehr einfache Weise durch Verwendung von Induktivitäten erreichen, die in dem Stromkreis
zwischen der Spannungsquelle und den Schleifstücken liegen. Andererseits werden durch
die Verwendung von Induktivitäten die Verlustleistungen vermindert, weil im wesentlichen
nur Blindleistung in der Induktivität umgesetzt wird.
[0014] Im einfachsten Falle besteht die Spannungsquelle aus je einer Sekundärwicklung eines
Transformators, die im übrigen galvanisch getrennt von allen anderen Wicklungen ausgeführt
ist.
[0015] Die Datenschaltung ist vorteilhafterweise über eine Filterschaltung an die Schleifstücke
angeschlossen, wobei die Filterschaltung die Frequenz der Ausgangsspannung der Spannungsquelle
unterdrückt, d.h. verhindert, daß sie zu dem Ein- bzw. Ausgang der Datenschaltung
weitergeleitet wird.
[0016] Das Datensignal selbst ist,um die Filterschaltung zu vereinfachen, vorteilhafterweise
ein gleichstromfreies Signal, und zwar entweder ein gleichstromfreies Basisbandsignal,
oder ein auf einen Träger moduliertes Datensignal, das infolge der Modulation ohnehin
gleichstromfrei ist.
[0017] Um die Ausbreitung von Leitungswellen auf den Schleifleitungen bei höheren Frequenzen
möglichst zu unterbinden, ist es zweckmäßig, wenn jeweils zwei Schleifleitungen über
einen ohmschen Widerstand abgeschlossen sind, der die Größe des Wellenwiderstandes
der beiden Schleifleitungen aufweist.
[0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Einschienen-Hängebahn-Anlage mit einem auf der Schiene
laufenden Fahrzeug,
Fig. 2 das teilweise schematisierte Schaltbild der Schaltungsanordnung zur Datenübertragung,
Fig. 3 einen Ausschnitt des Schaltbildes aus Fig. 2,
Fig. 4 die Stromspannungskennlinie der Spannungsquellen nach den Fig. 2 und 3, und
Fig. 5 ein gleichstromfreies Binärsignal zur Signalübertragung bei der Schaltungsanordnung
nach den Fig. 2 und 3.
[0019] In Fig. 1 ist im Ausschnitt eine Fahrschiene 1 einer Einschienen-Hängebahn veranschaulicht,
längs derer ein Fahrzeug 2 hin- und herfahren kann. Die Fahrschiene 1 hat die Gestalt
eines I-Profiles und besteht aus einem Ober- und einem Untergurt 3, 4, die beide miteinander
durch einen vertikal verlaufenden Steg miteinander verbunden sind. Das Fahrzeug 2
läuft, wie die Figur erkennen läßt, mit seinen Rädern 6 auf der Oberseite des Untergurtes
4. Zum Anheben und Absenken einer mit dem Fahrzeug transportierten Last 7 ist das
Fahrzeug in der bekannten Weise mit einem Hebezeug 8 versehen, an dessen Zugmitteln
9 die Last 7 angehängt ist.
[0020] Die Fortbewegung des Fahrzeuges 2 geschieht durch einen in der Zeichnung nicht erkennbaren
Antriebsmotor, der zumindest eines der Laufräder 6 antreibt, damit sich das Fahrzeug
2 längs der Schiene 1 bewegen kann. Zur Stromübertragung für den Antriebsmotor sind
auf dem Steg 5 auf der vom Betrachter abgewandten Seite Schleifleitungen vorgesehen,
die ständig Strom führen und den Strom zu dem Fahrzeug 2 bringen.
[0021] Um den Antriebsmotor entsprechend still oder in Bewegung zu setzen, damit das Fahrzeug
2 an der richtigen Stelle stehenbleibt bzw. weiterläuft, ist eine Steuerschaltung
11 vorhanden, die auch gleichzeitig das Hebezeug 8 in Gang setzt bzw. anhält. Die
Datensignale für die Steuerschaltung 11 werden über zwei Schleifleitungen 12 und 13,
die auf dem Steg 5 angebracht sind, zu dem Fahrzeug 2 übertragen.
[0022] Das Fahrzeug 2 greift die auf den Schleifleitungen 12, 13 anstehenden Datensignale
über Schleifstücke 14 .. 17 ab, die in Fig. 2 gezeigt sind und beweglich beispielsweise
in einer Aufnahme 18 des Fahrzeuges 2 isoliert gehaltert sind.
[0023] Wie Fig.2 erkennen läßt, hat das Fahrzeug 2 je Schleifleitung 12,13 zwei Schleifstücke
14 und 15 bzw. 16 und 17. Zwischen den Schleifstücken 14 und 15 sowie den Schleifstücken
16 und 17 wird je eine Spannung angelegt.
[0024] Das Schleifstück 14 ist über eine Leitung 19 an ein Ende einer Sekundärwicklung 21
angeschlossen, deren anderes Ende über eine Induktivität 22 in Gestalt einer Drossel
sowie über eine davon wegführende Leitung 23 mit dem Schleifstück 15 verbunden ist.
Das Schleifstück 16 ist über eine Leitung 24 und eine Drossel 25 mit einer anderen
Sekundärwicklung 26 verbunden, deren anderes Ende über eine Leitung 27 an dem Schleifstück
17 liegt. Die beiden Sekundärwicklungen 21 und 26 sind Teil eines Transformators 28,
dessen Primärwicklung 29 mit einer Netzspannung versorgt wird, die über die Fahrschiene
1 herangebracht wird, um bei Bedarf den Antriebsmotor bzw. das Hebezeug 8 mit Strom
zu versorgen.Die beiden Sekundärwicklungen 21 und 26, die voneinander und gegenüber
der Primärwicklung 29 galvanisch getrennt sind, bilden Spannungsquellen, von denen
je eine mit einem Paar der Schleifstücke 14, 15 bzw. 16,17 verbunden ist.
[0025] Die schematisch angedeutete Steuerschaltung 11 enthält außerdem eine schematisierte
Datenschaltung 31 mit einer Übertragungseinrichtung 32, um die über die Leitungen
12,13 erhaltenen Datensignale aufzuarbeiten und an anderen Baugruppen der Steuerschaltung
11 über Ausgänge 33 weiterzuleiten. An einen Eingang 34 der Übertragungsschaltung
ist ein Trennübertrager 35 mit zwei galvanisch getrennten Wicklungen 36 und 37 angeschlossen,
wobei die Wicklung 37 unmittelbar mit der Übertragungsschaltung 32 verbunden ist.
Die andere Wicklung 36 ist mit den Schleifstücken 14 .. 17 verbunden. Ein Ende der
Wicklung 36 steht über zwei Kondensatoren 38, 39 wechselstrommäßig mit den Leitungen
19 und 23, d.h. den beiden Schleifstücken 14 und 15, in Verbindung, die beide auf
der Schleifleitung 12 laufen. Das andere Ende der Wicklung 36 hingegen ist ebenfalls
wechselstrommäßig über zwei Kondensatoren 41 und 42 mit den anderen beiden Schleifstücken
16 und 17 in Verbindung. Diese beiden Schleifstücke laufen, wie die Figur zeigt, auf
der Schleifleitung 13, d.h. die Datenschaltung 31 erhält als Eingangssignal das Signal,
das zwischen den Schleifleitungen 12 und 13 ansteht.
[0026] Da die Fahrschienen 1 beträchtliche Länge erreichen können, ist es zweckmäßig, wenn
die beiden Schleifleitungen 12 und 13 an ihren beiden Enden durch ohmsche Widerstände
43 abgeschlossen sind, deren Impedanz mit dem Wellenwiderstand der beiden Schleifleitungen
12, 13 übereinstimmt, um die Anregung von stehenden Wellen auf den Schleifleitungen
12, 13 zu verhindern.
[0027] Die Datensignale werden an einem Ende der beiden Schleifleitungen 12, 13 von einem
Datensender 44 eingespeist, der ausgangsseitig ebenfalls einen Trennübertrager 45
enthält, dessen Sekundärwicklung 46 mit den beiden Schleifleitungen 12, 13 verbunden
ist.
[0028] Weil auf der Fahrschiene 1 nicht nur ein, sondern mehrere Fahrzeuge 2 laufen, ist
in Fig. 2 der zur Datenübertragung wesentliche Teil eines zweiten Fahrzeuges 2' ebenfalls
mit eingezeichnet. Dieser elektrische Teil des Fahrzeuges 2' ist in der gleichen Weise
wie beim Fahrzeug 2 aufgebaut.
[0029] Zur Erläuterung der Funktionsweise der insoweit beschriebenen Schaltungsanordnung
wird zusätzlich auf die Fig. 3 und 4 Bezug genommen. Fig. 3 ist vereinfacht und zeigt
einen Auszug aus Fig. 2, nämlich die Schleifleitung 13 mit den beiden darauf laufenden
Schleifstücken 16 und 17 sowie den Transformator 28, einschließlich dessen an die
beiden schleifstücke 16 und 17 angeschlossene Sekundärwicklung 26.
[0030] Sobald eine Fahrspannung an die entsprechenden Schleifleitungen der Fahrschiene 1
angelegt wird, um die Fahrzeuge 2 mit der notwendigen Spannungen zu versorgen, wird
auch der Transformator 28 an seiner Primärwicklung 29 mit der Fahrspannung,bspw. 220
V Wechselspannung, beaufschlagt. Die Spannung wird in dem Transformator 28 heruntertransformiert,
bspw. auf eine Leerlaufspannung von ca. 100 V an jeder der beiden Sekundärwicklungen
26 und 21. Die Spannung der Sekundärwicklung 26 liegt über die Drossel 25 an den beiden
Schleifstücken 16 und 17, die auf derselben Schleifleitung, nämlich der Schleifleitung
13, laufen. Dadurch wird über die Schleifleitung 13 zwischen den Schleifstücken 16
und 17 ein Strom erzeugt, der nur wenige mA beträgt, weil aus der Sicht der beiden
Schleifstücke 16 und 17 der Innenwiderstand der sie speisenden Spannungsquelle aus
der Sekundärwicklung 26 und der Drossel 25 einen verhältnismäßig hohen Innenwiderstand
hat.
[0031] Der Zusammenhang zwischen der Leerlaufausgangsspannung, die an den beiden Schleifstücken
16 und 17 gemessen werden kann, wenn sie von der Schleifleitung 13 abgehoben sind
und dem Kurzschlußstrom, der fließt, wenn die beiden Schleifstücke 16 und 17 praktisch
widerstandsfrei miteinander verbunden sind, ist in Fig. 4 gezeigt. Der Zusammenhang
ist im wesentlichen linear, wenn der Innenwiderstand einen Wirkanteil aufweist, der
etwa gleich dem Blindanteil ist. Bei überwiegendem Blindanteil nähert sich die Kurve
einem Ellipsenbogen, wie er in Fig.4 gestrichelt eingezeichnet ist. In jedem Falle
ist die Spannung zwischen den beiden Schleifstücken 16 und 17 umso kleiner, je niedriger
der Widerstand zwischen den Schleifstücken 16 und 17 ist. Unter Umständen kann es
auch zweckmäßig sein, in eine der Leitungen 24, 27 bzw. 19, 23 ein nichtlineares Glied
einzubauen, um einen schnelleren Spannungsabfall zu erreichen.
[0032] Die vergleichsweise hohe Leerlaufspannung sorgt nun dafür, daß immer ein guter galvanischer
Kontakt zwischen dem Schleifstück 16 und der Schleifleitung 13 einerseits und dem
Schleifstück 17 und der Schleifleitung 13 andererseits besteht. Sollte sich auf der
Schleifleitung 13 eine Oxidhaut gebildet haben, auf die die Schleifstücke 16 und 17
bei der Bewegung des Fahrzeuges 2 laufen, läuft - wie der Zusammenhang in Fig. 4 erkennen
läßt - automatisch die Spannung zwischen den beiden Schleifstücken 16 und 17 in Richtung
auf die Leerlaufspannung hoch und erreicht dadurch Werte, die groß genug sind, um
die Oxidhaut zwischen der Schleifleitung 13 und den Schleifstücken 16, 17 durchzuschlagen,
damit der Übergangswiderstand an der Kontaktstelle zwischen der Schleifleitung 13
und dem betreffenden Schleifstück 16 bzw. 17 praktisch verschwindet. Der hohe Innenwiderstand
andererseits verhindert im "Kurzschlußfall", also wenn die Oxidhaut und damit der
Übergangswiderstand zwischen der Schleifleitung 13 und den beiden Schleifstücken 16,
17 verschwunden ist, unerträglich große Werte. Sobald nämlich der Übergangswiderstand
verschwunden ist, braucht an sich überhaupt kein Strom mehr zu fließen.
[0033] Die Verwendung der Drossel 25 in Verbindung bspw. mit einem mit hoher Streuinduktivität
hergestellten Transformator 28 läßt den großen Innenwiderstand erzeugen, der obendrein
praktisch nur einen Blindanteil hat, so daß nahezu keine Wirkleistung umgesetzt wird.
[0034] Die in Verbindung mit Fig. 3 für die Schleifstücke 16 und 17 erläuterten Zusammenhänge
gelten auch für die beiden Schleifstücke 14 und 15 auf der Schleifleitung 12. Diese
beiden Schleifstükke 14 und 15 werden aus einer eigenen Spannungsquelle in Gestalt
der Sekundärwicklung 21 und der Drossel 22 mit Spannung bzw. Strom beaufschlagt, damit
ständig die den Übergangswiderstand erhöhende Oxidhaut zwischen den Schleifstücken
14 und 15 sowie der Schleifleitung 12 beseitigt wird.
[0035] Infolge des hohen Innenwiderstandes aus der Sicht der Schleifstücke 14, 15 bzw. 16,
17 besteht praktisch keine wechselstrommäßige Kopplung zwischen den Schleifstücken
14 und 16, d.h. die an sich vorhandene wechselstrommäßige und gleichstrommäßige Trennung
zwischen den Schleifleitungen 12 und 13 wird durch den Transformator 28,der die Schleifstücke
14 .. 17 speist, nicht beeinträchtigt. Die Schleifstücke 14 und 15 einerseits und
die Schleifstücke 16, 17 andererseits sind voneinander gleich- und wechselstrommäßig
praktisch getrennt. Es fließt also kein Strom von dem Schleifstück 14 zu dem Schleifstück
16 oder dem Schleifstück 17 infolge der Spannungsversorgung der Schleifstücke 14 ..
17 durch den Transformator 28.
[0036] Aus der Sicht des Transformators 28 liegen die Schleifstücke 16 und 17 bzw. die Schleifstücke
14 und 15 in Serie, wobei die Verbindung über die Schleifleitung 13 bzw. 12 hergestellt
wird. Aus der Sicht der Datenschaltung 31 dagegen sind die auf ein und derselben Schleifleitung
13 bzw. 12 laufenden Schleifstücke 14 .. 17 parallelgeschaltet, da die auf einer Schleifleitung
laufenden Schleifstücke mit einem Ende des Trennübertragers 36 über die Kondensatoren
38, 39 und die auf der anderen Schleifleitung, bspw. 12, laufenden Schleifstücke 14,
15 mit dem anderen Ende des Trennübertragers 36 über die Kondensatoren 41 und 42 verbunden
sind. Hinsichtlich des zu übertragenden Datensignals sind die Schleifstücke 14 und
15 einerseits und die Schleifstücke 16 und 17 andererseits parallelgeschaltet, d.h.
die Datenschaltung 31 ist mit je einem Paar von Schleifstücken 14, 15 bzw. 16, 17
verbunden. Die Datenschaltung 31 bekommt somit als Signal die Spannung, die zwischen
den beiden Schleifleitungen 12,13 ansteht.
[0037] Wenn angenommen wird, daß die Datensignale nur zu dem Fahrzeug 2 hin übertragen werden,
besteht die Datenschaltung 31 aus einer Empfangseinheit, die Datensignale bekommt,
die am Ende der Schleifleitung 12,13 über die Datensendeeinrichtung 44 eingespeist
werden, und zwar als Spannungssignal zwischen den beiden Schleifleitungen 12, 13.
Da der Innenwiderstand, gemessen zwischen den Schleifstücken 14 und 16 bspw., hoch
ist - er liegt im mehrere kOhm-Bereich - wird die Datensendeeinrichtung 44 an ihrem
Ausgang praktisch nicht belastet und kann mit geringer Leistung die Datensignale übertragen.
Die Datenschaltung 31 wird an ihrem Eingang 34 ebenfalls nicht durch die von dem Transformator
28 eingespeiste Schaltung beeinträchtigt, insbesondere führt das 50 Hz-Signal infolge
der Verwendung der Netzspannung nicht zu einem Eingangssignal an der Datenschaltung
31 bzw. an der Datensendeeinrichtung 44, da diese 50 Hz-Spannungen an den Schleifstücken
14 .. 17 gegenüber der Datenschaltung 31 bzw. der Datensendeeinrichtung 44 symmetrisch
und potentialfrei sind.
[0038] Bei der gezeigten neuen Schaltungsanordnung sorgt die zwischen jedem Paar von Schleifstücken
14, 15 bzw. 16, 17 jeweils anliegende Spannung dafür, den Übergangswiderstand zwischen
jedem Paar von Schleifstücken 14,15 bzw. 16,17 und der zugehörigen Schleifleitung
12, 13 zu beseitigen, so daß die Datensignale auch mit sehr kleinen Spannungen, bspw.
12 V oder weniger, übertragen werden können. Ohne die Verwendung der zusätzlichen
Spannung, die mit Hilfe des Transformators 28 erzeugt wird, wäre die Spannung der
Datensignale zu klein, als daß sie in der Lage wäre, eine Oxidhaut zwischen den Schleifleitungen
12, 13 und den auf ihnen laufenden Schleifstücken 14 .. 17 zu beseitigen. So jedoch
treffen die Datensignale immer auf eine niederohmige Kontaktstelle, die mit Hilfe
der durch den Transformator 28 gelieferten hohen Spannung beseitigt wird.
[0039] Es versteht sich, daß die gezeigte Schaltungsanordnung nicht darauf beschränkt ist,
Verbindungen im Simplex-Betrieb herzustellen, bei dem die Daten nur zu dem Fahrzeug
2 hin laufen. Es ist ebenso möglich, eine Halbduplex- oder eine Vollduplex-Verbindung
einzurichten, wobei dann die Datenschaltung 31 gleichzeitig auch als Sender wirken
kann, um ihrerseits Informationen zu einer nicht veranschaulichten zentralen Steuerung
zu liefern.
[0040] Die neue Schaltungsanordnung kann sowohl im Basisband arbeiten, wenn ein gleichstromfreies
Binärsignal übertragen wird, oder aber sie kann mit Hilfe von Trägerfrequenz arbeiten,
bei der die Information auf einen Wechselstromträger aufmoduliert ist. Ein Beispiel
für ein wechselstromfreies Binärsignal ist in Fig. 5 gezeigt. Die obere Darstellung
von Fig. 5 zeigt ein beispielhaftes zu übertragendes Binärsignal, das zwischen zwei
Spannungspegeln hin- und herpendelt, je nachdem welcher der beiden digitalen Werte
0 oder 1 übertragen werden soll. In der Datenschaltung 31 bzw. der Sendeeinrichtung
44 wird dieses Signal umgesetzt in das in Fig. 5 unten gezeigte Signal, und zwar in
der Weise, daß die binären Werte 0 und 1 von den Signalflanken gebildet werden, und
nicht mehr von den Signalpegeln. Beispielsweise bedeutet ein Wechsel des Spannungspegels
von einem positiven auf den betragsmäßig gleich großen negativen Wert eine binäre
0, während der Anstieg von dem entsprechenden negativen Spannungswert auf den betragsmäßig
gleich großen positiven Spannungswert als binäre 1 interpretiert wird. Dadurch wird
erreicht, daß der Spannungsmittelwert praktisch immer 0 ist und ohne weiteres über
die Kondensatoren 38 .. 42 übertragen werden kann.
[0041] Da die beiden Sekundärwicklungen 21 und 26 nicht nur magnetisch, sondern auch kapazitiv
miteinander gekoppelt sind, kann es von Vorteil sein, wenn die in jedem Stromkreis
eingezeichnete Drossel 22 bzw. 25 aufgeteilt ist und ein Teil in der Leitung 23 und
der andere Teil in der Leitung 19 bzw. ein Teil in der Leitung 27 und der andere in
der Leitung 24 liegt. Auf diese Weise wird die Entkopplung der beiden Sekundärwicklungen
21 und 26 aus der Sicht des Datensignals verbessert, weil kapazitive Kopplungseinflüsse
geringere Wirkung haben.
1. Schaltungsanordnung zur Datenübertragung im Basisband oder mittels moduliertem
Träger, mit wenigstens zwei Schleifleitungen (12,13), wenigstens einem Schleifstück
(14 .. 17) je Schleifleitung (12,13), sowie einer an die Schleifstücke (14 .. 17)
angeschlossenen Datenschaltung (31), um entweder über die Schleifleitungen (12,13)
übertragene elektrische Datensignale aufzunehmen, oder um über die Schleifleitungen
(12,13) zu übertragende Datensignale auszusenden, oder um sowohl über die Schleifleitungen
(12,13) übertragene Datensignale aufzunehmen, als auch über die Schleifleitungen (12,13)
zu übertragende Daten auszusenden, dadurch gekennzeichnet, daß je Schleifleitung (12,13)
ein zweites Schleifstück (14 .. 17) vorhanden ist, das von dem zugehörigen ersten
Schleifstück (14 .. 17) isoliert gehaltert ist und zusammen mit dem auf derselben
Schleifleitung (12,13) laufenden Schleifstück ein Paar (14,15; 16,17) bildet, daß
je Paar Schleifstücke (14,15; 16,17) eine eigene Spannungsquelle (21, 26) vorgesehen
ist, die eine Ausgangsspannung abgibt und die einen Strom erzeugt, der durch die beiden
Schleifstücke jedes Paares (14,15; 16,17) und einen jeweiligen Abschnitt der Schleifleitung
(12,13) fließt, der zwischen den beiden Schleifstücken jedes Paares (14,15; 16,17)
liegt, und daß die Spannungsquellen (21,26) voneinander zumindest hinsichtlich der
Frequenz des zu übertragenden elektrischen Datensignals zumindest angenähert entkoppelt
sind.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des
Datensignals über der Frequenz der Ausgangsspannung jeder Spannungsquelle (21, 26)
liegt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle
(21, 26) einen hohen Innenwiderstand zumindest bei der Frequenz der Ausgangsspannung
der Spannungsquelle (21, 26) aufweist, wobei der Innenwiderstand einen induktiven
Blindanteil und/oder einen linearen oder nichtlinearen Wirkanteil aufweist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle
(21, 26) einen hohen Innenwiderstand bei der Frequenz des Datensignals aufweist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem über
ein Paar der Schleifstücke (14,15; 16,17) führenden Stromkreis eine Induktivität (22,25)
enthalten ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannung
der Spannungsquelle (21,26) Netzfrequenz aufweist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch. gekennzeichnet, daß die Spannungsquellen
von je einer galvanisch getrennten Sekundärwicklung (21, 26) eines Transformators
(28) gebildet sind.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenschaltung
(31) über eine Filterschaltung (38 .. 42) an die Schleifstücke (14 .. 17) angeschlossen
ist, die die Frequenz der Ausgangsspannung unterdrückt.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterschaltung
von Koppelkondensatoren (38 .. 42) gebildet ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Datensignal
ein gleichstromfreies Basisbandsignal ist.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Datensignal
ein Digitalsignal ist.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei
Schleifleitungen (12,13) über eine ohmschen Widerstand (43) abgeschlossen sind, der
die Größe des Wellenwiderstandes der beiden Schleifleitungen aufweist.