[0001] Die Erfindung betrifft einen Tisch mit beweglicher Arbeitsplatte auf einem mit Beinen
versehenen Tischgestell, welches an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Laufleiste
aufweist, die jeweils mit einer an der Unterseite der Arbeitsplatte angebrachten Gratleiste
formschlüssig zusammenwirkt.
[0002] Es ist grundsätzlich bekannt, die bewegliche Führung einer Tischplatte durch unterhalb
der Tischplatte angebrachte Gratleisten zusammen mit seitlich an der Tischauflage
oder den Tischbeinen angeordneten Laufleisten zu gewährleisten. Durch eine Vorrichtung
dieser Art macht man beispielsweise eine Tischplatte auf einem Tischgestell verschieblich.
Weiterhin ist es prinzipiell bekannt, Arbeitsplatten von Tischen aus ergonometrischen
Gründen relativ zur Auflageebene der Arbeitsplatte zu neigen. Insbesondere Zeichentische
aus Kunststoff verfügen heutzutage über einfache Klappmechanismen, die eine bestimmte
Schrägstellung z.B. durch Hochklappen der Arbeitsplatte und Arretierung mit Feststellelementen
ermöglichen. Bei Kipp- oder Klappvorrichtungen nach dem Stand der Technik ist jedoch
die Gefahr des Versagens dieser Elemente evident, was kausal für die Beschädigung
oder die Zerstörung des Kipp- oder Klappmechanismus bei besonders schweren massiven
Arbeitsplatten bzw. Tischen, z.B. aus Massivholz sein kann. Im Zuge der Schaffung
eines gesunden Arbeitsplatzklimas ist aber gerade die Verwendung natürlicher Materialien
wie z.B. Massivholz erstrebenswert.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das Problem zugrunde, einen Tisch mit beweglicher
Arbeitsplatte gegenüber dem Stand der Technik so weiterzubilden, daß auch schwere
massive Arbeitsplatten, insbesondere aus Massivholz, in bestimmter Neigung und in
der Horizontalen relativ zur Auflageebene auf dem Tischgestell sicher bei gleichzeitig
einfacher und kraftsparender Handhabung fixierbar sind, um ergonomisch günstige Arbeitsbedingungen
für den Benutzer zu erreichen. Dabei soll die Konstruktion möglichst einfach und ökonomisch
produzierbar sein.
[0004] Gelöst werden diese Aufgabe gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 dadurch, daß die
Arbeitsplatte in horizontaler Ebene gegenüber dem Tischgestell in einer Laufleistenanordnung
verschiebbar ist und von der horizontalen Ebene in eine angewinkelte Stellung um einen
Drehpunkt am vorderen Ende der Laufleistenanordnung durch ein Arretierungselement
fixierbar ist.
[0005] In besonderer Ausbildung ist die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
das Tischgestell an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Laufleistenanordnung
aufweist, die jeweils mit einer an der Unterseite der Arbeitsplatte angebrachten Gratleiste
formschlüssig zusammenwirkt und die Laufleistenanordnung in zwei Laufleistenelemente
geteilt ist, von denen das eine Laufleistenelement fest am Tischgestell montiert ist,
und das andere Laufleistenelement an einem dem fest montierten Laufleistenelement
gegenüberliegenden Punkt drehbeweglich angelenkt ist, wobei das fest montierte Laufleistenelement
eine schräge Auflagefläche aufweist, auf der das bewegliche Laufleistenelement in
der ebenen Stellung der Arbeitsplatte aufliegt, und die Gratleiste ein das bewegliche
Laufleistenelement auf dessen Unterseite hintergreifendes Halte- und Gleitelement
aufweist, das im Gebrauchszustand der Arbeitsplatte entweder unter dem festen Laufleistenelement
angeordnet ist oder unter Kippen der Arbeitsplatte auf der schrägen Auflagefläche
des festen Laufleistenelementes aufliegt.
[0006] Dadurch kann man die saubere und exakte Führung der Arbeitsplatte in ebener Position
sowie die kraftsparende und einfache Aufrichtung in einem Schiebe/Kipp-Vorgang zu
einer definierten Neigung erreichen.
[0007] Durch die Anbringung einer jeweils zweigeteilten Laufleiste auf jeder der beiden
Tischschmalseiten kann man die sichere Führung beim Schieben und die Fähigkeit des
Kippens kombinieren. Hierbei ist ein zur Sitzposition entfernt liegendes Laufleistenelement
fest mit der Tischauflage z.B. durch Schrauben oder sonstige Befestigungsmittel mit
beispielsweise einem hinteren Tischbein und einem die beiden auf der jeweiligen Schmalseite
angeordneten Tischbeine verbindenden Zwischenelement verbunden. Bei gleichzeitiger
beweglicher Anordnung des vorderen zweiten Laufleistenelements bezüglich einer bestimmten
Drehachse rechtwinklig zur gemeinsamen Längsachse der beiden Laufleistenelemente,
jedoch ortsfest in axialer Längsrichtung als Führung für die Gratleisten der Tischplatte,
kann man eine axiale Bewegung der Platte ermöglichen, wobei diese axiale Bewegung
in eine Drehung um die Drehachse übergehen kann, sobald das erste Laufleistenelement
nicht mehr von der jeweiligen Gratleiste ausgenommen ist.
[0008] Unter fest ist auch zu verstehen, daß das zur Tischvorderseite entfernt liegende
Laufleistenelement mit seinem vorderen Ende um sein hinteres Ende nach oben klappbar
ist, sodaß das hintere Ende des Laufleistenelementes drehgelenkig ausgebildet ist.
Daher kann das Laufleistenelement mit seinem vorderen Ende im hochgeklappten Zustand
als Auflage für die Arbeitsplatte dienen, wobei die Arbeitsplatte eine derart steil
geneigte Lage einnehmen kann, daß sie als Zeichenbrett dienen kann. Die Klappbarkeit
des Laufleistenelementes nach unten wird vermieden, indem diese beispielsweise durch
einen Stift oder ein anderes Festlegelement in seiner waagerechten Position gehalten
wird. Das Drehgelenk kann aus einem Arretierelement, beispielsweise einem Knebeldrehgriff,
bestehen.
[0009] Prinzipiell ist es also nur nötig die Tischplatte so weit nach vorne zu ziehen, bis
das erste Laufleistenelement freigegeben ist und dann kann durch leichten Druck auf
die über das Tischgestell des Tisches nach vorne überstehende Tischplattenfläche ein
Kippen der Tischplatte, bzw. eine Drehung um die Drehachse erreicht werden und unter
Verwendung geeigneter Arretiermittel wird dann eine angestrebte Neigung der Tischplattenposition
ermöglicht.
[0010] Gerade bei der Benutzung von Stühlen, insbesondere Bürostühlen, deren Sitzfläche
und Lehnenfläche verstellbar sind, ist bei herkömmlichen Tischen die Verstellung dieser
Elemente immer dann sinnlos, wenn die Arbeitsstellung am Tisch, insbesondere an einem
Arbeitstisch, durch den Benutzer eingenommen wird, da er mit dem Rücken die Lehne
des Stuhles verlassen muß, um sich auf dem Arbeitstisch zu stützen. Durch das Heranziehen
der Arbeitsplatte kann nun der Benutzer den Rücken an der Stuhllehne behalten und
somit eine dauernde ergonomisch günstige, den Oberkörper entlastende Arbeitsposition
in einer entspannten Haltung einnehmen. Hinzu kommt die positive Wirkung durch das
Ankippen der Arbeitsplatte in eine gewünschte Neigungsposition. Gegebenenfalls kann
der Benutzer die Vorderkante der Arbeitsplatte auf seinen Oberschenkeln an- bzw. ablegen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß an der Hinterkante der klappbaren Arbeitsplatte
vorzugsweise ein Zeichengerät befestigt werden kann.
[0011] Weitere Unteransprüchen betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung. Grundsätzlich
definiert das hintere erste Laufleistenelement durch seine der Tischvorderseite zugewandte,
von unten nach oben zur Tischrückseite hin schräg ansteigende Stirnseite, bzw. durch
seine maximale Höhe die Schräglage der geneigten Tischplatte. Es ist jedoch zweckmäßig
nicht nur das hintere Laufleistenelement mit einer Schräge, sondern auch das vordere
Laufleistenelement an seiner der Tischrückseite zugewandten Seite mit einer von oben
nach unten zur Tischvorderseite hin schräg abfallenden Neigung zu versehen, wobei
die Schrägen der beiden Laufleistenelemente der jeweiligen Tischschmalseite im wesentlichen
zueinander komplementär sind. Dadurch wird bei Ausübung eines zur Tischrückseite gerichteten
Druckes auf die in ihrer vorderen Stellung fixierte und um die Drehachse angehobene
Tischplatte ein leichtes und kraftsparendes Laufen der Gratleiste auf dem hinteren
ersten Laufleistenelement erreicht.
[0012] Weiterhin lassen sich beim Vorlegen einer im wesentlichen komplementären Schräge
die beiden Laufleisten vorteilhaft aus einer einzigen Rechteckleiste mit einem Trennschnitt
herstellen. Im übrigen ist es möglich, die Laufleisten aus jedem geeigneten Material,
insbesondere jedoch auch aus einem Kunststoff zu fertigen.
[0013] In einer besonderen Ausführungsform weist die Gratleiste an ihrer Unterseite eine
zur Tischvorderseite des Tisches hin ansteigende, die Gratleiste verstärkende Profilierung
auf, die gegebenenfalls mehrstufig ansteigend ausgebildet ist. Dadurch läßt sich die
Arbeitsplatte in verschiedenen Neigungswinkeln bzw. -ebenen einstellen, sowohl stufenlos
bei stetig geneigter Profilierung oder stufenweise bei absatzweiser Profilierung.
[0014] Es ist weiterhin vorteilhaft, die Gratleisten, die in Verbindung mit den Laufleistenelementen
die einfache und sichere Führung der Arbeitsplatte auf dem Tischgestell gewährleisten,
mit Langlochführungen zu versehen, die sich parallel zur Längsnut in jeder Gratleiste
erstrecken und die mit den Längsnuten in Verbindung sind. Dabei ist es besonders zweckmäßig,
daß sich die Langlochführungen in ihrer Länge von einem tischvorderseitennahen Bereich
bis etwa zu einem der tischvorderseitenfernen Stirnseite des zweiten Laufleistenelements
korrespondierenden Bereich in den Gratleisten erstrecken. Das hintere Ende der Langlochbohrung
in der Gratleiste muß dabei mindestens so weit vom vorderen Ende der Langlochbohrung
entfernt sein, daß beim Vorschieben der Arbeitsplatte mindestens das erste hintere
Laufleistenelement gänzlich von der Gratleiste freigegeben wird. Nur dadurch wird
ein Kippen der Arbeitsplatte überhaupt möglich.
[0015] Die Gratleisten sind besonders zweckmäßig mit der Arbeitsplatte über eine Schwalbenschwanzführung
verbunden, da hierdurch eine hohe Stabilität der Gesamtkonstruktion erreicht wird.
[0016] In einer weiteren abgewandelten Ausbildung ist, insbesondere bei großen Arbeits-
bzw. Schreibtischen, nicht die gesamte Arbeits- bzw. Tischplatte verschiebbar oder
klappbar ausgebildet, sondern nur ein Ausschnittsteil der Arbeits- bzw. Tischplatte.
[0017] Um die Arbeitsplatte aus ihrer vordersten, unter Kraftausübung auf die Tischplattenvorderseite
erzwungene Position in eine fixierte selbsttragende Position zu bewegen, bedarf es
eines Arretierelements. Dieses greift vorteilhaft durch die Langlochbohrung in der
Gratleiste und das zweite Laufleistenelement hindurch in das Tischgestell und definiert
dadurch unter gleichzeitiger, im wesentlichen ortsfester Ausbildung des zweiten Laufleistenelements
coaxial zur Gratleiste eine dazu rechtwinklige Drehachse, um die die zweite Laufleiste
schwenkbar angeordnet ist. Das Arretierelement weist zweckmäßig ein Mutternelement,
ein Bolzenelement sowie einen Feststellgriff auf, wobei sich das Bolzenelement durch
die Langlochführung in der Gratleiste hindurch und durch das zweite Laufleistenelement
in das Tischgestell erstreckt, dort vom Mutternelement gelagert wird und gleichzeitig
an seinem anderen Ende an der Gratleiste durch das Feststellelement arretierbar ist.
Durch das Feststellelement das z.B. als Knebelschraube oder Drehgriff ausgebildet
sein kann, wird die Arbeitsplatte entweder in ihrer ebenen oder auch in ihrer geneigten
Position fest und sicher gehalten. Wie bereits erwähnt, ist der Tisch mit seiner beweglichen
Arbeitsplatte aus Massivholz gefertigt. Grundsätzlich kann der Tisch auch aus gepreßten
Spanplatten, Kunststoff oder Metall gefertigt sein.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform wird anhand der Figuren 1 bis 6 unter
Bezugnahme auf die Bezugszeichen erläutert.
[0019] In den Figuren zeigen:
- Figur 1:
- Die seitliche Ansicht einer Ausführungsform des neuen Arbeitstisches, wobei die durch
die Gratleiste verdeckten Laufleistenelemente strichliert dargestellt sind;
- Figur 2:
- eine analoge Darstellung zu Figur 1, wobei die Arbeitsplatte sich in ihrer äußersten
vorderen Position befindet;
- Figur 3:
- eine zu den Figuren 1 und 2 analoge Darstellungsweise, wobei die Arbeitsplatte sich
in ihrer zurückgeschobenen geneigten Position befindet;
- Figur 4:
- eine vergrößerte Vorderansicht im Bereich eines Drehpunkts;
- Figur 5:
- eine perspektivische Teilexplosionsdarstellung von der Schmalseite einer Ausführungsform
der Erfindung im Bereich der Führung der Arbeitsplatte auf dem Tischgestell; und
- Figur 6:
- eine Prinzipdarstellung, um die Bewegungsrichtungen der Arbeitsplatte zu verdeutlichen.
[0020] Die Orientierung bei der Beschreibung der Erfindung basiert auf der Sitzposition
einer Person am Arbeitstisch 1. Die der Sitzposition zugewandte Seite der Arbeitsplatte
beispielsweise wird mit Vorderseite, die entsprechende Richtung mit tischvorderseitennah
bezeichnet. Für die umgekehrte Richtung gelten analoge Definitionen.
[0021] Weiterhin werden die beiden Seiten des Tisches, die nicht Vorder- oder Rückseite
sind, als Tischschmalseiten bezeichnet.
[0022] Es sollte an dieser Stelle angemerkt sein, daß bei der Beschreibung der Figuren nur
jeweils auf eine Schmalseite des Tisches und den betreffenden Verstellmechanismus
Referenz genommen wird. Zur einwandfreien Funktionstüchtigkeit ist es jedoch selbstverständlich,
daß der Verstellmechanismus mit seinen Einzelteilen pro Tisch zweimal vorhanden sein
muß, nämlich an jeder Tischschmalseite.
[0023] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der Erfindung zeigt in seitlicher Ansicht
einen Arbeitstisch 1. Dieser weist ein Tischgestell 20 mit Tischbeinen 21 auf. Die
beiden sichtbaren Tischbeine 21 werden in ihrem oberen Bereich durch eine Querstrebe
22 verbunden und stabilisiert. Auf dem Tischgestell 20 ist die Arbeitsplatte 10 angeordnet,
wobei diese über eine vordere abgeschrägte Stirnseite 80, sowie eine hintere abgeschrägte
Stirnseite 81 verfügen kann.
[0024] Seitlich unterhalb der Arbeitsplatte 10, jedoch an ihrem das Tischgestell 20 überragenden
Teil ist parallel zur Schmalseite des Tisches 1 eine Gratleiste 50 vorgesehen, in
der eine Langlochbohrung 75 erkennbar ist. Die Langlochbohrung 75 erstreckt sich von
einem Bereich, der zum vorderen Tischbein 21 korrespondiert, bis zu einem bezüglich
der Tischrückseite in der hinteren Hälfte der Gratleiste 70 befindlichen Bereich.
Strichliert angedeutet ist die von der Gratleiste 70 aufgenommene zweigeteilte Laufleiste
40 erkennbar, welche ein hinteres tischrückseitennahes erstes Laufleistenelement 45
und ein vorderes tischvorderseitennahes zweites Laufleistenelement 50 umfasst. Dabei
sind die Laufleistenelement 45,50 parallel zur Gratleiste 70 zwischen Tischgestell
20 und Gratleiste 70 angeordnet. Gleichzeitig ist die zweigeteilte Laufleiste 40 insgesamt
kürzer als die Schmalseite des Arbeitstisches 1.
[0025] In Figur 2 kann man erkennen, daß das erste Laufleistenelement 45 mittels zweier
Befestigungselemente bzw. Verschraubungen 47 fest mit dem Tischgestell 20, teils mit
einem Tischbein 21 und teils mit der Querstrebe 22 verbunden ist.
[0026] Weiterhin kann man der Figur 1 ein Arretierelement 60 entnehmen, welches in der dargestellten
ebenen Grundstellung der Arbeitsplatte 1 durch den äußersten tischvorderseitennahen
Punkt der Langlochführung 75 in der Gratleiste 70 durch das zweite Laufleistenelement
50 hindurch in das Tischgestell 20 bzw. in das Tischbein 21 greift und die Arbeitsplatte
10 dergestalt in ihrer in der Fig. 1 gezeigten Normalposition fixiert.
[0027] Aus den Figuren 4 und 5 kann am besten den Aufbau eines Arretierelements 60, sowie
die Struktur und Befestigung einer Gratleiste 70 entnommen werden.
[0028] Die Gratleiste 70 weist über eine zur Tischschmalseite zeigende Längsnut 77 auf.
Diese ist in ihrem Profil der Laufleiste 40 angepaßt. Insbesondere erstreckt sich
die Längsnut 77 über die gesamte Länge der Gratleiste 70. Die untere Seite der Gratleiste
70, die auch die Unterseite der Längsnut 77 begrenzt kann wahlweise vorgesehen sein.
Allgemein kann dieser Teil der Gratleiste 70 als ein Halte- und Mitnahmelement 71
ausgebildet sein, beispielsweise durch mindestens einen Stift, der an der Unterseite
des beweglichen Laufleistenelementes 50 angreift und damit die untere Begrenzung der
Längsnut 77 bildet. Es muß in jedem fall gesichert sein, daß das bewegliche Laufleistenelement
50 weder im vorgeschobenen noch im zurückgeschobenen Zustand der Arbeitsplatte 10
nach unten wegklappen kann.
[0029] Weiterhin ist die Gratleiste 70 bevorzugt mittels einer Schwalbenschwanzführung 73
so in der Arbeitsplattenunterseite verankert, daß die Längsnut 77 exakt die Laufleiste
40 aufnimmt, wobei sowohl der Abstand der Gratleiste 70 zum Tischgestell 20, als auch
der Abstand der Arbeitsplatte 10 zur Laufleiste 40 durch diese spezielle Anordnung
exakt festgelegt sind und ein leichtes Verschieben der geführten Arbeitsplatte 10
ermöglicht wird.
[0030] Die Gratleiste 70 kann in einer besonderen Ausführungsform an ihrer Unterseite eine
zur Vorderseite des Tisches 1 ansteigende, die Gratleiste 70 verstärkende Profilierung
aufweisen, die mehrstufig ansteigend ausgebildet sein kann, wie durch die Strich-Punkt-Linie
in Fig. 2 angedeutet.
[0031] Das Arretierelement 60 weist ein Mutternelement 61, ein Bolzenelement 62, ein Feststellelement
63, sowie günstigerweise mindestens eine Unterlegscheibe 64 auf. Die dargestellte
Einschlagschraube 61 ist auf der zum Laufleistelement 50 korrespondierenden gegenüberliegenden
Seite des Tischgestells 20 befestigt. Ein Schraubenbolzen 62 gestattet in Verbindung
mit der Knebelschraube 63 und einer Unterlegscheibe 64 die Arretierung der Gratleiste
70 und damit der gesamten Arbeitsplatte 10 in gewünschter Position.
[0032] Im folgenden soll die Wirkungsweise und die zweckmäßige Handhabung des neuen Arbeitstisches
1 beschrieben sein.
[0033] Soll die Tischplatte 10 geneigt werden, so wird zunächst das Arretierelement 60 soweit
gelöst, daß durch die von außen zugänglichen Teile des Arretierelemnts, also beispielsweise
die Knebelschraube oder ein Griffelement, der auf das Tischgestell 20, das zweite
Laufleistenelement 50 und die Gratleiste 70 ausgeübte Anpreßdruck aufgehoben ist.
Dann kann die Arbeitsplatte durch geringen Kraftaufwand manuell aus der in Figur 1
gezeigten in die in Figur 2 dargestellte Position nach vorne zur Tischvorderseite
hin gezogen werden. Dabei wird die Arbeitsplatte von den Laufleisten 40 geführt. Die
Arbeitsplatte muß dabei wenigstens so weit nach vorne in Richtung Tischvorderseite
relativ zum Tischgestell 20 bewegt werden, daß das erste hintere Laufleistenelement
45 vollständig von der Gratleiste 70 freigegegben ist. In solcher Position ist es
frühestens möglich, durch Ausübung von Druckkraft auf die Oberseite der Arbeitsplatte
10 unter Verwendung der Hebelwirkung der Arbeitsplatte 10 in Verbindung mit dem Tischgestell
20 ein Kippen der Arbeitsplatte 10 um den Drehpunkt 30 zu erreichen. Ein zu weites
Vorziehen der Arbeitsplatte 1 wird jedoch durch die geeignete Länge der Langlochbohrung
75 in der Gratleiste 70 vermieden. Dadurch ist ein Vornüberkippen der gesamten Arbeitsplatte
10 oder ein Umkippen des Tisches 1 unter Einfluß der eigenen Schwerkraft durch Handhabungsfehler
im wesentlichen ausgeschlossen.
[0034] Befindet sich die Arbeitsplatte 10 in der in Figur 2 dargestellten Position, so wird
durch sanften Druck auf die Tischplattenoberseite im das Tischgestell 20 überstehenden
Bereich die Platte im Drehpunkt 30 gedreht. Unter gleichzeitiger Ausübung von abwärts-
und nach hinten gerichteter Druckkraft wird ein sanftes Gleiten der Arbeistplatte
1 in Richtung der Tischrückseite erreicht. Dabei ist die Gleitbewegung der Tischplatte
10 von den Laufleisten 50 und den Gratleisten 70 geführt. Da das erste Laufleistenelemt
50 ebenso wie die Arbeitsplatte 10 im Drehpunkt 30 um eine Drehachse, die durch die
Verbindungslinie der beiden zueinander weisenden Schraubenbolzen 62 definiert ist,
geschwenkt wurde, gleitet die Gratleiste beim Zurückschieben der Arbeitsplatte auf
die Schräge Stirnseite 46 des ersten Laufleistenelements 40.
[0035] In Figur 3 ist zu erkennen, daß im Effekt die Arbeitsplatte in ihrem hinteren Bereich
um die Höhe der Laufleiste 40, insbesondere des zweiten Laufleistenelements 45 angehoben
wird, während der vordere Bereich der Arbeitsplatte 10 in seiner ursprünglichen Höhe
verbleibt. Die maximale Verschiebestrecke der Arbeitsplatte nach hinten wird wiederum
durch die Langlochbohrung 75 in der Gratleiste 70 im Zusammenspiel mit dem Arretierelement
60 bestimmt. Die dadurch erzielte Neigung der Arbeitsplatte läßt sich nun wiederum
durch Betätigen des Arretierelemnts 60, d. h. durch Anziehen der Knebelschraube 63
einfrieren.
[0036] Figur 6 zeigt in einer Prinzipdarstellung die durch die Pfeile gezeigten möglichen
Bewegungsrichtungen der Arbeitsplatte 10, die einzeln oder kombiniert miteinander
eingenommen werden können.
[0037] Beim Verbringen der Arbeitsplatte in den Normalzustand ist genau der umgekehrte Weg
einzuschlagen. Lösen des Arretierelemts 60, nach vorn Ziehen der Arbeitsplatte 10
bis zur Endposition, die durch die Langlochführung 75 vorgegeben ist, nach hinten
Schieben der Arbeitsplatte, so daß das erste Laufleistenelement 40 wieder in die Gratleiste
70 eingreift, gänzlich von ihr aufgenommen werden kann und soweit, bis das vordere
Ende der Langlochbohrung 75 eine weiteres Zurückschieben der Arbeitsplatte 10 verhindert.
Zum Schluß wird die Platte in der gewünschten Stellung mit dem Arretierelement festgeschraubt.
[0038] Durch diese beschriebene Konstruktion ist ein leichtes, kraftsparendes und sicheres
Verschieben und Schrägstellen auch schwerer, massiver Arbeitsplatten möglich.
1. Tisch mit einer beweglichen Arbeitsplatte auf einem mit Beinen versehenen Tischgestell,
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatte (10) in horizontaler Ebene gegenüber
dem Tischgestell (20) in einer Laufleistenanordnung (45, 50) verschiebbar ist und
von der horizontalen Ebene in eine angewinkelte Stellung um einen Drehpunkt (30) am
vorderen Ende der Laufleistenanordnung (45, 50) durch ein Arretierungselement fixierbar
ist.
2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tischgestell an zwei gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Laufleistenanordnung aufweist, die jeweils mit einer an der Unterseite
der Arbeitsplatte (10) angebrachten Gratleiste (70) formschlüssig zusammenwirkt und
die Laufleistenanordnung in zwei Laufleistenelemente (45, 50) geteilt ist, von denen
das eine Laufleistenelement (45) fest am Tischgestell (20) montiert ist, und das andere
Laufleistenelement (50) an einem dem fest montierten Laufleistenelement (45) gegenüberliegenden
Punkt (30) drehbeweglich angelenkt ist, wobei das fest montierte Laufleistenelement
(45) eine schräge Auflagefläche aufweist, auf der das bewegliche Laufleistenelement
(50) in der ebenen Stellung der Arbeitsplatte (10) aufliegt, und die Gratleiste (70)
ein das bewegliche Laufleistenelement (50) auf dessen Unterseite hintergreifendes
Halte- und Gleitelement (71) aufweist, das im Gebrauchszustand der Arbeitsplatte (10)
entweder unter dem festen Laufleistenelement (45) angeordnet ist oder unter Kippen
der Arbeitsplatte (10) auf der schrägen Auflagefläche des festen Laufleistenelementes
(45) aufliegt.
3. Tisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Laufleistenelement (50)
eine der Tischrückseite zugewandte von oben nach unten zur Tischvorderseite hin schräg
abfallende Stirnseite (51) aufweist, wobei die Schrägen der Laufleistenelemente der
jeweiligen Tischschmalseite im wesentlichen zueinander komplementär sind.
4. Tisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammengehörigen ersten und
zweiten Laufleistenelemente (45, 50) mit einem Trennschnitt aus einer Rechteckleiste
gefertigt sind.
5. Tisch nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gratleisten
(70) Langlochführungen (75) aufweisen, die sich parallel zur Längsnut (77) erstrecken
und mit ihr in Verbindung sind.
6. Tisch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Langlochführungen (75) sich
in ihrer Länge von einem tischvorderseitennahen Bereich bis zu einem der tischvorderseitenfernen
Stirnseite des zweiten Laufleistenelements (50) korrespondierenden Bereich in den
Gratleisten (70) erstrecken.
7. Tisch nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gratleisten
mit der Arbeitsplatte (10) über eine Schwalbenschwanzführung (73) verbunden sind.
8. Tisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der jeweiligen Gratleistennut (77) aufgenommenen zweiten Laufleistenelemente (50)
durch ein durch die Langlochbohrung (75) und durch sie selbst hindurch in das Tischgestell
(20) greifendes Arretierelement (60) coaxial zur Gratleiste (70) im wesentlichen ortsfest
und um eine dazu rechtwinklige Drehachse (30) definiert schwenkbar angeordnet sind.
9. Tisch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arretierelement (60) ein Mutternelement
(61), Bolzenelement (62), sowie Feststellelement (63) aufweist, wobei sich das Bolzenelement
(62) durch die Langlochführung (75) in der Gratleiste (70) hindurch und durch das
zweite Laufleistenelement (50) in das Tischgestell (20) erstreckt, dort vom Mutternelement
(61) gelagert wird und gleichzeitig an seinem anderen Ende an der Gratleiste (70)
durch ein Feststellelement (63) arretierbar ist.
10. Tisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Arbeitsplatte
(10) und Tischgestell (20), sowie die wesentlichen Leistenelemente aus Massivholz
gefertigt sind, wobei die vordere und hintere Stirnseite der Arbeitsplatte jeweils
abgeschrägt sind.