[0001] Bei einem aus der Praxis bekannten gattungsgemäßen Not-Aus-Gerät enthält die Initialisierungsschaltung,
die notwendig ist, um die Relais in den beiden Kanälen in Selbsthaltung zu bringen,
eine Serienschaltung von Ruhekontakten der beiden in den Kanälen befindlichen Relais.
Im Anschluß an diese Serienschaltung ist eine Stromverzweigung vorgesehen, wobei der
eine Strompfad in Serie hintereinander zwei Ruhekontakte enthält, die zu weiteren
Relais gehören. Beim Einschalten der Versorgungsschaltung entsteht über diese Ruhekontakte
ein Stromfluß durch das Relais in der Initialisierungsschaltung, so daß die Relais
in den beiden Kanälen anziehen und in Selbsthaltung gehen können. Das Not-Aus-Gerät
ist damit aktiv, und zwar ohne daß nach dem Einschalten der Versorgungsspannung irgendwelche
besonderen Schalter oder Taster betätigt werden müssen.
[0002] Der andere Strompfad an der Stromverzweigungsstelle der Initialisierungsschaltung
enthält in Serie einen willkürlich zu betätigenden Schließer, auch Quittierungsschalter
genannt, sowie in Serie damit zwei Arbeitskontakte der beiden Relais, die zu den Ruhekontakten
in dem anderen Strompfad gehören.
[0003] Sobald bei initialisiertem Not-Aus-Gerät der Not-Aus-Schalter betätigt wird und die
Kanäle abschalten, gehen gleichzeitig die anderen beiden Steuerrelais in Selbsthaltung
über, die zu diesem Zweck über entsprechende Schalterkontakte der Relais aus den beiden
Kanälen gesteuert sind. Hierdurch wird in der Stromverzweigung der Initialisierungsschaltung
jener Zweig unterbrochen, der zum Initialisieren des Not-Aus-Gerätes beim Einschalten
der Versorgungsspannung dient. Gleichzeitig wird jener Zweig vorbereitet, der den
Quittierungsschalter enthält. Nach Beseitigen der Störung kann durch Betätigen des
Quittierungsschalters das Not-Aus-Gerät zurückgesetzt werden, indem das Relais der
Initialisierungsschaltung eingeschaltet wird, um die beiden Kanäle wieder zu aktivieren.
[0004] Das bekannte Not-Aus-Gerät benötigt insgesamt fünf Relais mit einer großen Anzahl
von Arbeits- und Ruhekontakten, um die intere Steuerung zu bewältigen. Entsprechend
groß ist das erforderliche Bauvolumen des bekannten Gerätes.
[0005] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Not-Aus-Gerät zu schaffen, das
bei gleicher Sicherheit gegenüber Fehlern eine geringere Anzahl von Relais benötigt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Not-Aus-Gerät mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
[0007] Die Verwendung der zweiten Initialisierungsschaltung ermöglicht das Einsparen eines
Relais, und die zweite Initialisierungsschaltung braucht, um dieselbe Sicherheit zu
erreichen, nicht zweikanalig ausgeführt zu werden. Es genügt ein einziger Kanal, denn,
sollten die Schaltmittel der zweiten Initialisierungsschaltung infolge eines Fehlers
hängen bleiben, ist es nicht mehr möglich, die Kanäle zu aktivieren, und zwar weder
durch Anlegen der Versorgungsspannung noch durch Betätigen des Quittierungs- oder
Initialisierungsschalters. Sollte dagegen die zweite Initialisierungsschaltung versagen,
fällt sofort die automatische Initialiesierung durch das Einschalten der Stromversorgung
für das Not-Aus-Gerät weg. Damit fällt das Not-Aus-Gerät in jedem Falle zur sicheren
Seite aus bzw. es kann je nach Fehler sogar noch über die Quittierungstaste wieder
in Gang gesetzt werden, ohne daß die Sicherheit beeinträchtigt wird.
[0008] Besonders sicher wird die Anordnung dann, wenn die Versorgungsspannungen für alle
Teile des Not-Aus-Gerätes dieselben sind.
[0009] Als Schaltmittel für die zweite Initialisierungsschaltung wird bevorzugt ein Relais
verwendet, das zwei Ruhekontakte und wenigstens einen Arbeitskontakt enthält. Je ein
Ruhekontakt dieses Relais liegt in Serie eines jeden Kanals, während der Arbeitskontakt
zwischen die Versorgungsspannung und einen Anschluß des Speicherkondensators geschaltet
ist.
[0010] Zur Vereinfachung des Relais kann der Ruhekontakt und einer der Arbeitskontakte zu
einem Umschaltkontakt zusammengefaßt sein.
[0011] Die Ruhekontakte des Relais für die zweite Initialisierungsschaltung sind vorteilhafterweise
der willkürlich zu betätigenden Schalteinrichtung unmittelbar nachgeschaltet.
[0012] Ein Aufladen des Speicherkondensators bei unterbrochener, willkürlich zu betätigender
Schalteinrichtung wird verhindert, wenn der Arbeitskontakt in einem Kanal elektrisch
gesehen hinter dieser Schalteinrichtung angeschlossen ist und von dort zu der Verbindungsstelle
zwischen dem Quittierungsschalter und dem in Reihe liegenden Ruhekontakten führt.
Dabei kann bei geschlossener, willkürlich zu betätigender Schalteinrichtung der Speicherkondensator
über die Versorgungsspannung aufgeladen werden, wenn gleichzeitig auch die Relais
in den beiden Kanälen ordnungsgemäß in den Ruhezustand übergegangen sind und keiner
der Kontakte hängen geblieben ist. Sonst wird eine Initialisierung mit dem Einschalten
der Versorgungsspannung sicher verhindert und es kann ein eventueller Fehler in derselben
Weise erkannt werden wie beim Betätigen des Quittierungsschalters.
[0013] Die zweite Initialisierungsschaltung hat vorteilhafterweise unmittelbar an ihrem
Eingang ein Zeitglied, denn die Versorgungsspannung ist in hinreichend engen Grenzen
genügend stabil, so daß zusätzlich Schaltglieder, die die Versorgungsspannung für
das Zeitglied regeln, entbehrlich sind.
[0014] Um definierte Schaltzeiten zu bekommen, ist dem Zeitglied ein Impulsformer nachgeschaltet,
der vorteilhafterweise aus einem einzigen Transistor gebildet ist, der bis zur Sättigung
übersteuert wird. Eine Hysterese ist, wenn keine allzu großen Spannungsschwankungen
auf der Versorgungsspannung auftreten, nicht erforderlich.
[0015] Wenn für die zweite Initialisierungsschaltung ein Relais verwendet wird, ist zweckmäßigerweise
der Impulsformerstufe ein Inverter nachgeschaltet, der einen Open-Kollektor-Ausgang
aufweist. Die Stromaufnahme der zweiten Initialisierungsschaltung kann dadurch minimiert
werden, weil keine zusätzlichen Kollektorarbeitswiderstände notwendig sind. Andererseits
wird dadurch erreicht, daß das Relais der zweiten Initialisierungsschaltung nach dem
Ablauf der Initialisierung denselben Schaltzustand einnimmt wie bei abgeschalteter
Versorgungsspannung.
[0016] Um beim Abschalten der Versorgungsspannung zu verhindern, daß wegen der unterschiedlichen
Schaltschwellen möglicherweise das Relais der zweiten Initialisierungsschaltung noch
einmal kurz in Richtung Anzug bewegt wird, sitzt zweckmäßigerweise zwischen der Impulsformerstufe
und dem Inverter ein weiteres Zeitglied, das dafür sorgt, daß beim Abschalten der
Versorgungsspannung über eine vorbestimmte Zeit der Transistor des Inverters abgeschaltet
bleibt, selbst dann, wenn vorzeitig der Transistor die Impulsformerstufe abschalten
sollte.
[0017] Der von der zweiten Initialisierungschaltung abgegebene Impuls beginnt kurz nach
dem Einschalten der Versorgungsspannung, wodurch erreicht wird, daß die Schaltung
erst dann initialisiert wird, wenn sich die Versorgungsspannung stabilisiert hat,
falls unmittelbar nach dem Einschalten noch mit Spannungseinbrüchen zu rechnen ist,
die von anderen Geräten herrühren. Andererseits braucht der abgegebene Impuls nur
so lang zu sein, daß der Speicherkondensator der ersten Initialisierungsschaltung
auf einen genügend hohen Wert aufgeladen wird. Eine Zeit von maximal 300 msec hat
sich hierfür als ausreichend herausgestellt, so daß nach Ablauf des Impulses das Not-Aus-Gerät
durch Betätigen und Loslassen derwillkürlich zu betätigenden Schalteinrichtung wieder
eingeschaltet werden kann.
[0018] In der einzigen Figur der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Not-Aus-Gerätes gezeigt.
[0019] In der Figur ist die Schaltung eines Not-Aus-Gerätes 1 veranschaulicht, das dazu
dient, in Gefahrensituationen die Stromversorgung zu Maschinen oder Anlagen zu unterbrechen.
Das Not-Aus-Gerät 1 enthält zwei Kanäle 2 und 3 sowie eine erste und eine zweite Initialisierungsschaltung
4 und 5.
[0020] Um in einer Gefahrensituation die überwachte Maschine oder Anlage stillzusetzen,
ist wenigstens eine willkürlich zu betätigende Schalteinrichtung 6 mit zwei Ruhekontakten
7 und 8 vorhanden. Die willkürlich zu betätigende Schalteinrichtung 6 ist je nach
Anwendungsfall ein im Gefahrenbereich angeordneter Handtaster, der sich im betätigten
Zustand selbst verriegelt, oder ein automatisch in den Ruhezustand zurückkehrender
Türkontaktschalter, der anspricht, wenn eine Schutz- oder Gerätetür geöffnet wird,
die Zugang zu einem Gefahrenbereich ermöglicht.
[0021] Im einzelnen ist der Ruhekontakt 7 an eine Leitung 8 mit positiver Versorgungsspannung
angeschlossen. Von dort führt der Ruhekontakt 7 zu einem Ruhekontakt 9, der zu einem
Relais 11 der zweiten Initialisierungsschaltung 5 gehört. Der Ruhekontakt 9 ist weiter
mit einem Arbeitskontakt 12 eines zu dem Kanal 2 gehörigen Relais 13 verbunden, dessen
Relaiswicklung 14 zwischen dem Arbeitskontakt 12 und einer Masseleitung 15 liegt.
Die Versorgungsspannung liegt zwischen der Leitung 8 und der Leitung 15 . Der Kanal
3 ist ähnlich aufgebaut wie der Kanal 2, jedoch ist die Polarität umgekehrt insofern,
als der Ruhekontakt 8 der Schalteinrichtung 6 mit der Masseleitung 15 verbunden ist.
Der Ruhekontakt 8 führt von der Masseleitung 15 zu einem Ruhekontakt 16, der wiederum
zu dem Relais 11 gehört und an dem ein Arbeitskontakt 17 eines Relais 18 mit einer
Relaiswicklung 19 angeschlossen ist. Die Relaiswicklung 19 liegt zwischen dem Arbeitskontakt
17 und der Leitung 8.
[0022] Die erste Initialisierungsschaltung 4 weist einen an die Leitung 8 angeschlossenen,
von Hand zu betätigenden Schließer 21 auf, der in geschlossenem Zustand die Leitung
8 elektrisch mit zwei in Serie liegenden Ruhekontakten 22 und 23 verbindet. Der Ruhekontakt
22 ist ein Kontakt des Relais 13, während der Ruhekontakt 23 ein Ruhekontakt des Relais
18 ist. Zwischen dem Ruhekontakt 23 und der Masse 15 liegt schließlich eine Relaiswicklung
24 eines Relais 25, das zwei Arbeitskontakte 26 und 27 enthält. Der Arbeitskontakt
26 liegt zu dem Arbeitskontakt 17 und der Arbeitskontakt 27 zu dem Arbeitskontakt
12 parallel.
[0023] Damit das Relais 25 nach dem Einschalten des Stroms durch die Relaiswicklung 24 eine
bestimmte Zeit angezogen bleibt, liegt zu der Relaiswicklung 24 ein Speicherkondensator
28 parallel.
[0024] Die zweite Initialisierungsschaltung 5, die stromversorgungsmäßig zwischen die Leitungen
8 und 15 geschaltet ist, weist einen Eingang 29 sowie einen Ausgang 31 auf, an den
das Relais 11 mit seiner Relaiswicklung 32 angeschaltet ist.
[0025] Von dem Eingang 29 führt ein Widerstand 33 zu einer Parallelschaltung aus einem Kondensator
34 und einem Widerstand 35. Der Widerstand 33 bildet zusammen mit dem Kondensator
34 ein Zeitglied 36, das über eine Z-Diode 37 an der Basis eines NPN-Transistors 38
angeschlossen ist. Mit anderen Worten, der Kondensator 34 liegt parallel zu der Serienschaltung
aus der Z-Diode 37 und der Basis-Emitter-Strecke des Transistors 38, dessen Emitter
an der Schaltungsmasse 15 liegt. Von dem Kollektor des Transistors 38 führt ein Kollektorarbeitswiderstand
39 zu der Leitung 8 mit der gegenüber der Schaltungsmasse positiven Versorgungsspannung.
[0026] Außerdem liegt parallel zu der Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors 38 die Parallelschaltung
aus einem Widerstand 41 sowie einem Kondensator 42. Der Kollektorarbeitswiderstand
39 bildet zusammen mit dem Kondensator 42 ein weiteres Zeitglied 43, an das ein zweiter
Transistor 44 über eine Z-Diode 45 mit seiner Basis angeschlossen ist; sein Emitter
ist mit dem anderen Ende des Kondensators 42 und somit mit der Schaltungsmasse 15
verbunden. Der Kollektor des Transistors 44 ist als Kollektorausgang geschaltet und
bildet den Ausgang 31 der zweiten Initialisierungsschaltung 5, an den die Relaiswicklung
32 einends angeschlossen ist. Das andere Ende der Relaiswicklung 32 ist mit der Leitung
8, d.h. mit der positiven Versorgungsspannung, verbunden.
[0027] Schließlich liegt ein Arbeitskontakt 45 des Relais 11 zwischen der Verbindung der
Ruhekontakte 9 und 7 in dem Kanal 2 einerseits und der Verbindung des Schließers 21
mit dem Ruhekontakt 22 andererseits.
[0028] Die insoweit beschriebene Schaltung arbeitet wie folgt, wobei zunächst ein fehlerfreier
Betrieb angenommen wird:
[0029] Sobald die Versorgungsspannung zwischen den Leitungen 8 und 15 eingeschaltet wird,
beginnt sich der zunächst über den Widerstand 35 entladene Kondensator 34 allmählich
aufzuladen. Da zu Beginn des Vorgangs die Spannung an dem Kondensator 34 sehr viel
kleiner ist als die Nennspannung der Z-Diode 37, die in der üblichen Weise betrieben
wird, kann über den Widerstand 33 kein Strom zu der Basis des Transistors 38 fließen,
der somit gesperrt bleibt. Deswegen kann der über den Kollektorarbeitswiderstand 39
fließende Strom den zunächst ebenfalls über den Widerstand 41 entladenen Kondensator
42 aufladen, wobei die Zeitkonstante aus dem Widerstand 39 und dem Kondensator 42
vergleichsweise klein ist gegenüber der Zeitkonstante aus dem Widerstand 33 und dem
Kondensator 34. Die Zeitkonstante des Zeitgliedes 43 liegt bei ca. 50 msec, so daß
nach etwa 50 msec an dem Kondensator 42 eine Spannung ansteht, die größer ist als
die Nennspannung der Z-Diode 45 zuzüglich der Durchlaßspannung der Basis-Emitter-Strecke
des Transistors 44. Der Transistor 44 schaltet nach 50 msec deswegen durch und das
Relais 11 zieht an. Hierdurch werden seine beiden Ruhekontakte 9 und 16 geöffnet und
gleichzeitig der zu dem Relais 11 gehörender Arbeitskontakt 45 geschlossen. Der geschlossene
Arbeitskontakt 45 verbindet den Ruhekontakt 7 elektrisch mit dem geschlossenen Ruhekontakt
22, oder mit anderen Worten, die Kontaktstrecke, bestehend aus dem geschlossenen Ruhekontakt
7 und dem geschlossenen Arbeitskontakt 45, liegt elektrisch parallel zu dem handbetätigten
Schließer 21, damit von der Versorgungsleitung 8 ein Strom über die Ruhekontakte 22
und 23 zu der Relaiswicklung 24 und dem Speicherkondensator 28 fließen kann. Dadurch
wird einerseits der Speicherkondensator 28 aufgeladen und andererseits wird das Relais
25 umgeschaltet, wodurch seine beiden Arbeitskontakte 26 und 27 schließen. Hierdurch
wird die Selbsthaltung der beiden Relais 13 und 18 vorbereitet, denen allerdings zu
diesem Zeitpunkt noch die Versorgung aus der Leitung 8 mit Strom fehlt, da die beiden
Ruhekontakte 9 und 16 geöffnet haben.
[0030] Nach etwa 300 msec ist der Kondensator 34 über den Widerstand 33 von der Spannung
auf der Leitung 8 so weit aufgeladen worden, daß seine Spannung größer ist als die
Nennspannung der Z-Diode 37 zuzüglich der Durchlaß-Spannung an der Basis-Emitter-Diode
des Transistors 38. Der Transistor 38 wird dadurch leitend und seine Kollektor-Emitter-Spannung
vermindert sich auf Werte, die unter einem Volt liegen. Infolgedessen wird innerhalb
kurzer Zeit der Kondensator 42 wieder entladen und die Spannung an dem Kondensator
42 vermindert sich auf Werte, die kleiner sind als die Nennspannung der Z-Diode 45
und der Durchlaßspannung an der Basis-Emitter-Strecke des Transistors 44, womit der
Transistor 44 sperrt. Damit wird das Relais 11 abgeschaltet, das umgehend in die in
die Figur gezeichnete Stellung zurückkehrt. In dieser Stellung wird das Laden des
Kondensators 28 über den Arbeitskontakt 45 unterbrochen, andererseits bleibt aber
das Relais 25 noch angezogen, weil seine Relaiswicklung 24 noch aus dem Kondensator
28 mit Strom versorgt wird. Die beiden Arbeitskontakte 26 und 27 bleiben dementsprechend
auch in der Arbeitsstellung und es kann nun in beiden Kanälen 2 und 3 von der Leitung
8 über die Ruhekontakte 7 und 9, den geschlossenen Arbeitskontakt 27 und die Relaiswicklung
14 ein Strom zu der Schaltungsmasse 15 fließen. Das Relais 13 zieht an und schließt
seinen Arbeitskontakt 12. Sinngemäß das gleiche geschieht in dem Kanal 3: hier fließt
der Strom von der Leitung 8 über die Relaiswicklung 19, den geschlossenen Arbeitskontakt
26, den geschlossenen Ruhekontakt 16 sowie den geschlossenen Ruhekontakt 8 zu der
Schaltungsmasse 15; damit zieht auch das Relais 18 an und schließt den Arbeitskontakt
17. Gleichzeitig öffnen die beiden Ruhekontakte 22 und 23, so daß bei eingeschalteten
Kanälen 2 und 3 in jedem Falle zwangsweise ein Strom durch die erste Initialisierungsschaltung
4 unterbrochen werden, selbst dann, wenn der handbetätigte Schließer 21 betätigt wird.
[0031] Nach einer der Kapazität des Kondensators 28 entsprechenden Zeit fällt das Relais
25 ab, da es im übrigen auch keinen Strom mehr von der Versorgungsleitung 8 erhält.
Die beiden Arbeitskontakte 26 und 27 öffnen. Gleichwohl bleiben die Relais 13 und
18 in den Kanälen 2 und 3 angezogen, da sie über ihre eigenen Arbeitskontakte 12 und
17 in Selbsthaltung sind. Mit dem Anziehen der Relais 13 und 18 schließen auch ihre
Arbeitskontakte 46 und 47, die in einem Arbeitsstromkreis 48 einer nicht veranschaulichten
zu überwachenden Maschine oder Anlage liegen. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit
befindet sich in dem Arbeitsstromkreis 48 auch noch ein Satz von Ruhekontakten 49,
die zu dem Relais 25 gehören.
[0032] Die von dem Not-Aus-Gerät 1 überwachte Maschine ist somit unter Strom gesetzt.
[0033] Tritt eine Gefahrensituation auf, beispielsweise indem eine Schutztür geöffnet wird,
so wird hierdurch die Schalteinrichtung 6 betätigt, d.h. beide Ruhekontakte 7 und
8 werden geöffnet. Dies unterbricht den Strom in den beiden Kanälen 2 und 3 und die
zugehörigen Relais 13 und 18 fallen ab. Nach dem Beseitigen der Gefahrensituation
können die Relais 13 und 18 durch Schließen der Ruhekontakte 7 und 8 nicht wieder
zum Anziehen gebracht werden, weil sowohl die Arbeitskontakte 26 und 27 des Relais
25 als auch ihre eigenen Arbeitskontakte 12 und 17 geöffnet sind. Um das Not-Aus-Gerät
1 wieder zu initialisieren, damit die Kontakte 46, 47, 49 in dem Arbeitsstromkreis
48 geschlossen werden, muß der Schließer 21 betätigt werden. Hierdurch erhält das
Relais 25 Strom aus der Leitung 8 über die beiden Ruhekontakte 22 und 23. Mit dem
Anziehen des Relais 25 wiederholt sich der vorhin beschriebene Zyklus mit einem Unterschied
jedoch.
[0034] Die zweite Initialisierungsschaltung 5 ist dagegen nicht betroffen und liefert keinen
Beitrag, um den Strom in den Kanälen 2 und 3 wieder einzuschalten, da die zweite Initialisierungsschaltung
5 erkennbar die Charakteristik eines nicht retriggerbaren Monoflops hat und bis zum
erneuten Einschalten der Versorgungsspannung in den Zustand nach dem Abklingen des
Ausgangsimpulses bleibt. Bei Betätigung der Schalteinrichtung 6 bzw. des Schließers
21 bleibt der Transistor 38 ein- und der Transistor 44 ausgeschaltet.
[0035] Nur dann, wenn die Versorgungsspannung auf der Leitung 8 verschwindet, wird die zweite
Initialisierungsschaltung 5 in den Ausgangszustand zurückgesetzt und kann an ihrem
Ausgang 31 einen Impuls von ca. 250 msec abgeben, der dazu führt, daß über den Arbeitskontakt
45 das Relais 25 mit Strom versorgt wird. Gleichzeitig mit dem Einschalten der Stromversorgung
für das Relais 25 wird über die Ruhekontakte 9 und 16 zwangsweise jeder Strom für
die Relaiswicklungen 14 und 19 unterbunden. Ein Strom kann durch die Relaiswicklungen
14 und 19 nur dann fließen, wenn der Impuls, den die zweite Initialisierungsschaltung
5 an ihrem Ausgang 31 liefert, abgeklungen ist.
[0036] Falls beim Einschalten der Versorgungsspannung die Schalteinrichtung 6 nicht in ihrer
Ruhestellung ist, bleibt trotz geschlossenem Arbeitskontakt 45 die Stromversorgung
für das Relais 25 und den parallelgeschalteten Speicherkondensator 28 offensichtlich
unberbrochen. Der Strom in den Kanälen 2 und 3 kann folglich auch nicht eingeschaltet
werden, so daß der Arbeitsstromkreis 48 stromlos bleibt.
1. Not-Aus-Gerät (1 ) mit einer zwei Ruhekontakte (7, 8) enthaltenden und willkürlich
zu betätigenden Schalteinrichtung (6 ), einem ersten, an eine Versorgungsspannung
angeschlossenen Kanal (2 ), der in Serienschaltung einen Ruhekontakt (7 ) der Schalteinrichtung
(6 ) einer Relaiswicklung (14) eines zu dem Kanal (2 ) gehörigen Relais (13) sowie
einen Arbeitskontakt (12) des Relais (13) aufweist, mit einem zweiten, an eine Versorgungsspannung
angeschlossenen Kanal (3 ), der in Serienschaltung den anderen Ruhekontakt (8 ) der
Schalteinrichtung (6) eine Relaiswicklung (19) eines zu dem Kanal (3) gehörigen Relais
(18) sowie einen Arbeitskontakt (17) dieses Relais (18) enthält, mit einer ersten,
an einer Versorgungsspannung angeschlossenen Initialisierungsschaltung (4 ), die in
Serienschaltung einen willkürlich zu betätigenden Arbeitskontakt (21) sowie je einen
Ruhekontakt (22, 23) der beiden zu den Kanälen (2, 3) gehörenden Relais und einer
Relaiswicklung (24) eines Relais (25) aufweist, das zu der Initialisierungsschaltung
gehört und zwei Arbeitskontakte (26, 27) enthält, von denen je einer (26, 27) zu einem
Arbeitskontakt (12, 17) in den Kanälen (2, 3) parallelgeschaltet ist, sowie mit einem
Speicherkondensator (28), der zu der Relaiswicklung (24) der Initialisierungsschaltung
(4 ) parallel liegt, wobei weitere Kontakte (46, 47) der Relais (13, 18) aus den Kanälen
(2, 3) in einer Stromzuleitung (48) einer durch das Not-Aus-Gerät (1 ) gesteuerten
Maschine oder Anlage liegen, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Initialisierungsschaltung
(5 ) vorhanden ist, die von einer Versorgungsspannung der Kanäle (2, 3) mit Strom
versorgt ist und einen Steuereingang (29) sowie einen -ausgang (31) aufweist, daß
die zweite Initialisierungsschaltung (5 ) mit ihrem Eingang (29) an der Versorgungsspannung
angeschlossen ist und die Charakteristik eines nicht retriggerbaren Monoflops aufweist,
und daß an dem Ausgang (31) Schaltmittel (11) angeschlossen sind, die in einem Zustand
einen Stromfluß in den Relaiswicklungen (14, 19) der Kanäle (2, 3) verhindern und
in diesem Schaltzustand den Speicherkondensator (28) an die Versorgungsspannung anschalten.
2. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versorgungsspannung
für die Kanäle (2, 3) sowie die Initialisierungsschaltungen (4, 5) dieselbe Versorgungsspannung
ist.
3. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel von einem
Relais (11) gebildet sind, das zwei Ruhekontakte (9, 16) und wenigstens einen Arbeitskontakt
(45) enthält, daß je ein Ruhekontakt (9, 16) in der Serienschaltung je eines Kanals
(2, 3) liegt und daß der Arbeitskontakt (45) elektrisch gesehen zwischen einem Anschluß
(8) der Versorgungsspannung und dem Speicherkondensator (28) liegt.
4. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Ruhekontakt (9
) und der Arbeitskontakt (45) zu einem Umschaltkontakt zusammengefaßt sind.
5. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ruhekontakte (9, 16)
des an die zweite Initialisierungsschaltung ( 5) angeschlossenen Relais (11) zwischen
den Ruhekontakten (7, 8) der willkürlich zu betätigenden Schalteinrichtung (6 ) und
den Arbeitskontakten (12, 17) der Relais (13, 18) der betreffenden Kanäle (2, 3) liegen.
6. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskontakt (45)
des zu der zweiten Initialisierungsschaltung (5 ) gehörenden Relais (11) an einem
Kanal (2 ) zwischen dem Ruhekontakt (7) der willkürlich zu betätigenden Schalteinrichtung
(6 ) und dem Arbeitskontakt (12) des zu dem Kanal ( 2) gehörenden Relais (13) angeschlossen
ist und von dort zu der ersten Initialisierungsschaltung (4 ) führt, wo der Arbeitskontakt
(45) an der Verbindung zwischen dem willkürlich zu betätigenden Arbeitskontakt (21)
sowie der Serienschaltung der beiden Ruhekontakte (22, 23) der in den Kanälen (2,
3) liegenden Relais (13, 18) angeschaltet ist.
7. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Initialisierungsschaltung
(5 ) an ihrem Eingang ein Zeitglied (36) enthält.
8. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an das Zeitglied (36) eine
Impulsformerstufe (38) angeschlossen ist.
9. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsformerstufe von
einem einzigen Transistor (38) gebildet ist.
10. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Impulsformerstufe
(38) und dem Ausgang (31)der zweiten Initialisierungsschaltung (5) ein Inverter (44)
liegt.
11. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Inverter von einem
Transistor (44) mit Open-Kollektor-Ausgang gebildet ist.
12. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Impulsformer
(38) und dem Inverter (44) ein Zeitglied (43) liegt, dessen Zeitkonstante kleiner
als die Zeitkonstante der zweiten Initialisierungsschaltung (5 ) ist.
13. Not-Aus-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Initialisierungsschaltung
(5) beim Einschalten der Versorgungsspannung einen Ausgangsimpuls abgibt, der gegenüber
dem Einschalten der Versorgungsschaltung zeitversetzt beginnt und nach einer festgelegten
Zeit endet, die ausreicht, um den Speicherkondensator (28) der ersten Initialisierungsschaltung
(4 ) ausreichend aufladen zu können.