[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Müllpresse gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Müllpressen dieser gattungsbildenden Art sind beispielsweise aus der DE-OS 33 27
209 bekannt.
[0003] Bei den bekannnten Müllpressen besteht das Problem, daß eine Abfuhr des Preßwassers
und des eindringenden Regens bisher nicht möglich ist, so daß durch diese im Preßcontainer
enthaltene Feuchtigkeit das Transportgewicht erheblich erhöht wird.
[0004] Weiterhin wurde bisher der Antrieb für die hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung
oberhalb der Kolben-Zylinder-Anordnung gelagert, um dadurch sicherzustellen, daß der
empfindliche motorische Antrieb für die Pumpe u. dgl. nicht im Preßwasser stehen und
beschädigt werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Müllpresse zu schaffen, bei der problemlos
eine Entwässerung erreichbar ist und gleichzeitig der Antrieb vor Preßwasser und Regenwasser
sicher geschützt ist.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß nunmehr der eigentliche Antrieb
für die hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung unterhalb der hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung
vorzugsweise auf einer schubladenartigen Einrichtung innerhalb einer Kammer gelagert
wird, so daß einerseits diese Einrichtungen gegen Regenwasser und Preßwasser gesichert
sind, andererseits die Schublade aber gleichzeitig als Ölsumpf ausgebildet werden
kann, so daß eine Verschmutzung des Umgebungsbereiches des Containers durch ausfließendes
Öl nicht eintreten kann.
[0009] Gemäß einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung wird dann vorgesehen, daß
der eigentliche Preßstempel in einer Schleppblockführung aus Kunststoff gelagert ist,
so daß hier eine korrosionsfreie, dabei gleichzeitig aber kostengünstige Führung für
den Preßstempel sichergestellt wird, die die seitlich gerichteten Kräfte des Antriebs
aufnehmen kann.
[0010] In gleicher Weise sind die Führungen für die Schleppbleche mit Kunststoffgleitblöcken
ausgerüstet.
[0011] Der gesamte Füllraum ist an seiner Unterseite durch ein Blech abgeschlossen, das
unterhalb der Bewegungsbahn des Preßstempels liegt, wobei die hier auftretende Preßflüssigkeit
nach hinten zu einem Boden geleitet wird, der diese Flüssigkeit dann zum vorderen
Teil des Containers, d. h. dem Lagerbereich, führt, so daß hier mit dem hier anfallenden
Wasser gleichzeitig die Abführung des Preßwassers erfolgen kann.
[0012] Vorzugsweise wird in den Container ein Zweitboden eingeschaltet, der wenigstens teilweise
perforiert ist, so daß das hier anfallende, langsam aussickernde Preßwasser und das
Regenwasser durchfließen kann und dann auf einem dichten Boden gesammelt wird. Der
so geschaffene Raum, in den auch die Preßflüssigkeit des Füllraumes und das Regenwasser
des Füllraumes entwässert wird, führt zu einer Entwässerungsstelle, die beispielsweise
mit einem Verschluß ausgerüstet ist, so daß hier ein gezieltes Abführen der Flüssigkeit
erreicht wird. Hierdurch wird jede Umweltverschmutzung im unmittelbaren Umgebungsbereich
des Containers sichergestellt und gleichzeitig kann diese Flüssigkeit, die teilweise
noch mit Öl verschmutzt ist, einer kommunalen Entwässerung zugeführt werden.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
[0014] Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- in Seitenansicht in einer ersten Stellung des Preßstempels einen Teil des gesamten
Containers, in
- Fig. 2
- eine Ansicht in Richtung der Schnittlinie 2 - 2 in Fig. 1 auf den Preßstempel, in
- Fig. 3
- eine Ansicht entsprechend Fig. 2, aber in einer anderen Stellung des Preßstempels
und in
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht zur Verdeutlichung der Anordnung der hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnungen.
[0015] In den Zeichnungen ist mit 1 ein Füllraum und mit 2 ein Lagerbereich einer Müllpresse
oder eines Preßcontainers bezeichnet, wobei innerhalb des Füllraumes 1 eine hydraulische
Kolben-Zylinder-Anordnung angeordnet ist, von der die hydraulischen Zylinder und Kolben
4 und 5 erkennbar sind. Einenendes, und zwar am Arbeitsende, schließen diese hydraulischen
Kolben-Zylinder-Anordnungen 4 und 5 an die Rückseite eines Preßstempels 3 an, der
durch Betätigen dieser hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnungen nach vorne bewegt
werden kann, so wie dies Fig. 3 deutlich zeigt. Das erforderliche Druckmedium für
die hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnungen wird über einen Antrieb 7 geliefert,
der aus einem Motor und einer Pumpe bestehen kann, wobei diese gesamte Antriebseinheit
innerhalb einer Kammer 6 angeordnet ist, die nach oben hin, d. h. also zu der sich
darüber befindlichen hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung wasserdicht abgeschlossen
ist. Der Antrieb 7 steht dabei auf einer Schublade 10, die gleichzeitig einen Ölsumpf
bildet, so daß hier sichergestellt ist, daß kein Öl aus der hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnung
in die Umgebung gelangen kann.
[0016] Die obere Abdeckung 25 der Kammer 6 führt zu einem Entwässerungsrohr 8a, so daß das
von der oberen Abdeckung 25 kommende Wasser über das Rohr 8a in den Lagerbereich 2
des Containers geführt wird.
[0017] Hierbei ist insbesondere in Fig. 3 mit Pfeilen angedeutet, wie bei der Vorwärtsbewegung
des eigentlichen Preßstempels 3 das Wasser auf dem Boden 8 unter dem Preßstempel 3
hindurch zum Rohr 8a gelangen kann.
[0018] Der Preßstempel 3 ist auf beiden Seiten mit Schleppblockführungen 12 und 12a ausgerüstet,
wobei diese Schleppblockführungen 12 und 12a im wesentlichen aus zwei Kunststoffblöcken
bestehen, die in U-Profilen 11 und 11a gleitbar angeordnet sind. Die U-Profile 11
und 11a nehmen weiterhin T-Träger 16, 16a, und 17, 17a auf, wobei auf den Seitenflanschen
dieser T-Träger Gleitblöcke 15, 15a und 15b und 15c angeordnet sind. An diese Gleitblöcke
15 schließen Schleppbleche 14 und 14a an, die bei der Vorwärtsbewegung des Preßstempels
3 sicher über die Kunststofführung geführt werden, wobei hier ein Einschneiden der
Bleche in die aus Kunststoff bestehenden Gleitblöcke nicht möglich ist. Mit 14b ist
die obere Abdeckung bezeichnet.
[0019] Auf diese Weise ist der Preßstempel in den U-Profilen 11 und 11a aufgehängt, und
an der Unterkante des Preßstempels 3 wird ein freier Durchtrittsschlitz geschaffen,
durch den das Preßwasser auf dem Boden 8 nach hinten durchtreten kann.
[0020] Eine Vorderwand 22, die den eigentlichen Lagerbereich 2 gegenüber dem Füllraum 1
begrenzt, ist an ihrer unteren Seite, d. h. an der Unterkante 23 verstärkt ausgebildet,
so daß hier ein Brechen evtl. größerer, eingefüllter Bauteile, wie Paletten od. dgl.,
erfolgen kann.
[0021] Aus der Zeichnung weiterhin erkennbar sind Verstärkungsbleche 20 und 21, die einer
Überleitung der auftretenden Kräfte auf die Seitenwände dienen.
[0022] Die Unterseite des Lagerbereiches 2 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einem Boden 18 ausgerüstet, über den ein Zweitboden 19 gelegt ist, der als perforiertes
Blech ausgebildet ist.
[0023] Hierdurch kann in diesen so geschaffenen Raum das im Lagerbereich 2 und im Füllraum
1 auftretende Regenwasser und die sonstige Flüssigkeit aus dem gepreßten Müll eintreten
und wird dann über eine Entwässerungsstelle 9 entwässert, die beispielsweise als Hahn
oder sonstige verschließbare Einrichtung ausgebildet ist.
1. Müllpresse mit einem Füllraum, einem über hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnungen
betätigten Preßstempel sowie einem Lagerbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (7) für die hydraulischen Kolben-Zylinder-Anordnungen (4, 5) innerhalb
einer nach oben hin im wesentlichen wasserdicht abgeschlossenen, unterhalb der hydraulischen
Kolben-Zylinder-Anordnungen (4, 5) liegenden Kammer (6) angeordnet ist.
2. Müllpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Kammer (6) und der Boden (8) des Füllraumes (1) zu einer Entwässerungsstelle
(9) führt und damit entwässerbar sind.
3. Müllpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (7) auf einer nach vorne hin vorziehbaren Schublade (10) angeordnet
ist.
4. Müllpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schublade (10) als Ölsumpf ausgebildet ist.
5. Müllpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (3) an seinen beiden Seiten in je einer Schleppblockführung
(12, 12a) aufgehängt ist, die innerhalb metallischer U-Profile (11, 11a) läuft und
aus Kunststoff besteht.
6. Müllpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit vom Preßstempel
(3) bei seiner Bewegung mitbewegten Schleppblechen (14, 14a) als Abdeckung für den
Füllraum (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppbleche (14, 14a) an ihren seitlichen Enden unter Zwischenschaltung
von Kunststoffgleitblöcken (15, 15a) auf den Seitenflanschen von T-Trägern (16, 17)
gleitbar gelagert sind.
7. Müllpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Lagerbereiches (2) wenigstens teilweise perforiert ausgebildet
ist.
8. Müllpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Bodens (18) des Lagerbereichs (2) ein Zweitboden (19) angeordnet
ist, der wenigstens teilweise perforiert ausgebildet ist.
9. Müllpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante (23) der Vorderwand (22) des Lagerbereichs (2) - oberhalb des
Preßstempels (3) - verstärkt ausgebildet ist.
10. Müllpresse insbesondere nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der oberhalb des Bodens (18) des Lagerbereichs (2) und unterhalb des Zweitbodens
(19) gelegene Raum über die Entwässerungsstelle (9) entwässerbar ist.
11. Müllpresse wenigstens nach Anspruch 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsstelle (9) von Hand abschließbar und zu öffnen ist.