[0001] Die Erfindung betrifft eine Zündanlage, insbesondere für eine Brennkraftmaschine,
mit einer Ansteuerstufe, einer dieser nachgeschalteten Transistorleistungsendstufe
und einem von der Leistungsendstufe versorgten Zündübertrager.
[0002] Eine derartige Zündanlage ist als Transistorspulenzündanlage oder TS-Z Zündanlage,
beispielsweise als kontaktgesteuerte Transistorzündung TZ-K, als Transistorzündung
mit Induktionsgeber TZ-I oder als Transistorzündung mit Hallgeber TZ-H bekannt.
[0003] Es sind weiterhin Hochspannungskondensatorzündanlagen HK-Z bekannt, die auch als
Thyristorzündungen bezeichnet werden, und bei denen die Zündenergie im elektrischen
Feld eines Kondensators gespeichert wird. Hierzu siehe beispielsweise BOSCH Technische
Unterrichtung, Batteriezündung, Robert Bosch GmbH 1987.
[0004] Aufgrund des hochohmigen Innenwiderstandes der Hochspannungsquelle, z.B. der Zündspule
und des demzufolge niedrigen Stromanstiegs, der zu einem niedrigen Spannungsanstieg
an der Funkenstrecke führt, haben TS-Z Zündanlagen jedoch eine geringe Nebenschlußunempfindlichkeit.
Der Nachteil der HK-Z Zündanlagen ist ihre kurze Brenndauer, die durch die schnelle
Kondensatorentladung bedingt ist.
[0005] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, die Zündanlage der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie eine hohe Nebenschlußunempfindlichkeit
bei gleichzeitig langer Brenndauer hat.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Leistungsendstufe
über eine Entkopplungsdiode und einen Thyristor mit dem Übertrager verbunden ist und
parallel zum Übertrager eine Speicherdrossel, ein Speicherkondensator und eine Schutzdiode
geschaltet sind.
[0007] Die erfindungsgemäße Zündanlage ermöglicht eine Nebenschlußunempfindlichkeit von
weniger als 50 kΩ bei einer gleichzeitigen langen Brenndauer von mehreren Millisekunden
und zeichnet sich durch eine kostengünstige Fertigung und einen hohen Wirkungsgrad
aus.
[0008] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Zündanlage ist Gegenstand
des Anspruchs 2.
[0009] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das schematische Schaltbild des Ausführungsbeispiels der Erfindung und
Fig. 2 bis 6 die Wellenformen der Signale, die an verschiedenen Punkten der in Fig.
1 dargestellten Schaltung auftreten.
[0010] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zündanlage umfaßt
eine Ansteuerstufe, die von einem Rechteckgenerator oder Impulsweitenmodulator PWM
mit an sich bekanntem Aufbau gebildet wird.
[0011] Die Ansteuerstufe liefert einen Rechteckimpuls einer Transistorleistungsendstufe,
die aus einem Widerstand R1, einem Transistor T1 und einem zwischen die Basis und
den Kollektor des Transistors T1 geschalteten Z-Diode Z1 besteht.
[0012] Im Stromkreis zwischen der Leistungsendstufe und einem der Anschlüsse der Spannungsversorgung
+UB liegt ein Übertrager, beispielsweise die Primärwicklung einer Zündspule Zspl ohne
Luftspalt, deren Sekundärwicklung die Zündspannung entwickelt, die an einer Zündkerze
liegt.
[0013] Wie es in Fig. 1 im einzelnen dargestellt ist, ist die Leistungsendstufe, d.h. der
Kollektor des Transistors T1, über eine Entkopplungsdiode D1 und einen Thyristor Thyl
mit der Primärwicklung des Übertragers Zspl verbunden und sind parallel zu der Primärwicklung
des Übertragers Zspl eine Speicherdrossel L1, ein Speicherkondensator C1 und eine
Schutzdiode D2 geschaltet, die zum Schutz des Kondensators C1 dient. Der Speicherkondensator
C1 hat beispielsweise eine Kapazität von etwa 1µF bis 3µF in impulsfester Ausführung.
[0014] Parallel zum Thyristor Thyl ist eine weitere Z-Diode Z2 geschaltet, die die Zündspannung
des Thyristors Thyl bestimmt. Diese Z-Diode Z2 erübrigt sich, wenn der Thyristor Thyl
z.B. bei der Zündung der Brennkraftmaschine fremdgezündet wird. Der Übertrager Zspl
ist mit einem geschlossenen Magnetkreis versehen.
[0015] Im folgenden wird anhand der Fig. 2 bis 6 die Arbeitsweise des in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Zündanlage beschrieben.
[0016] Das Rechtecksignal von der Ansteuerung wird über den Widerstand R1 dem Transistor
T1 der Transistorleistungsendstufe zugeführt, wodurch der Transistor T1 in den leitenden
oder sperrenden Zustand gebracht wird, wie es in Fig. 2a dargestellt ist.
[0017] Wenn der Transistor T1 leitet, wird in der Speicherdrossel L1 die folgende Energie
gespeichert (Fig. 2b):
[0018] Wenn der Transistor T1 in den sperrenden Zustand übergeht, wird die in der Speicherdrossel
L1 gespeicherte Energie W
L1 über die Entkopplungsdiode D1 auf den Kondensator C1 (Fig. 3d) und danach auf den
Übertrager Zspl übertragen. Im Kondensator C1 erhöht sich die Spannung, bis die Z-Diode
Z2 leitend wird und damit den Thyristor Thyl zündet (Fig. 3e, 4f, g und 5h, i). Wenn
der Thyristor Thyl zündet, wird die im Kondensator C1 gespeicherte Energie, d.h. W
C1 = 1/2 C U² über den Übertrager Zspl an eine Funkenstrecke, beispielsweise eine Zündkerze,
übertragen (Fig. 2c).
[0019] Die danach in der Speicherdrossel L1 verbleibende Energie, d.h. W
Rest = W
L1 - W
C1, wird über die Diode D1 und den Thyristor Thyl auf den Übertrager Zspl und die Funkenstrecke
übertragen, wodurch eine lange Brenndauer erzielt wird.
[0020] Bei der erfindungsgemäßen Zündanlage ergibt sich durch die Schaltung des Speicherkondensators
C2 parallel zum Übertrager Zspl ein niederohmiger Schwingkreis, der einen steilen
Stromanstieg zur Folge hat. Dieser Stromanstieg wird über den Übertrager Zspl hochspannungsmäßig
übertragen (Fig. 6):
[0021] Eine Zündanlage mit dem oben beschriebenen Aufbau zeichnet sich durch eine durch
die Entladungsschaltungsanordnung C1, Thyl und Zspl erzielte hohe Nebenschlußunempfindlichkeit
und eine lange Brenndauer aus, die über die Schaltungsanordnung L1, D1, Thyl und Zspl
erreicht wird, so daß sie neben der Verwendung bei Brennkraftmaschinen, insbesondere
bei Brennkraftmaschinen mit alternativen Kraftstoffen und bei Hochleistungsmaschinen,
wie beispielsweise Rennmotoren, als Zündanlage zum Zünden von Rußfilterbrennern verwandt
werden kann.
[0022] Die dabei verwandten Zündspulen haben durch die bei dieser Zündanlage mögliche Auslegung
nur eine sehr geringe Eigenerwärmung, wobei weiterhin der Wirkungsgrad der Zündanlage
gegenüber den bekannten Transistorspulenzündungen und den Hochspannungskondensatorzündungen
wesentlich verbessert ist.
1. Zündanlage, insbesondere für eine Brennkraftmaschine mit einer Ansteuerstufe, einer
davon angesteuerten Transistorleistungsendstufe und einem über die Leistungsendstufe
versorgten Zündübertrager, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungsendstufe über eine Entkopplungsdiode (D1) und einen Thyristor (Thyl)
mit dem Übertrager (Zspl) verbunden ist und parallel zum Übertrager (Zspl) eine Speicherdrossel
(L1) und ein Speicherkondensator (C1) und eine Schutzdiode (D2) geschaltet sind.
2. Zündanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Z-Diode (Z2), die parallel zum
Thyristor (Thyl) geschaltet ist.