(19)
(11) EP 0 378 869 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.07.1992  Patentblatt  1992/29

(21) Anmeldenummer: 89202980.2

(22) Anmeldetag:  23.11.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 1/18, E04F 13/08

(54)

Gewalzte NE-Bleche für Dachdeckung und Fassadenbekleidung

Cold-controlled metal sheets for covering a roof and for cladding a wall

Tôles laminées pour couverture de toit et revêtement de façades


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 16.12.1988 DE 3842322

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.07.1990  Patentblatt  1990/30

(73) Patentinhaber: RHEINZINK GMBH
45705 Datteln (DE)

(72) Erfinder:
  • Burggraef, Wend
    D-5100 Aachen (DE)
  • Christensen, Stephan
    D-4710 Lüdinghausen (DE)
  • Marx, Hans
    D-4370 Marl (DE)

(74) Vertreter: Rieger, Harald, Dr. 
Reuterweg 14
60323 Frankfurt
60323 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
CH-A- 299 632
FR-A- 427 360
DE-B- 1 035 342
US-A- 2 882 840
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft gewalzte NE-Bleche, vorzugsweise aus bandgewalztem legiertem Zink nach DIN 17770,für Dachdeckung und Fassadenbekleidung, die beginnend an der Traufe entgegen der Fallrichtung auf einer Unterkonstruktion mittels fester Falzhaften verlegbar und durch an ihren Seiten angebogene liegende einfache Querfalze miteinander verbindbar sind, eine rhombische oder quadratische Form besitzen und die Querfalze in der oberen Blechhälfte bauabseitig und in der unteren Blechhälfte bauseitig angebracht sind.

    [0002] Wegen der guten Korrosionsbeständigkeit gegenüber der Freibewitterung und/oder wegen des ästhetisch befriedigenden Aussehens sowie einer hinreichend guten Verarbeitbarkeit finden gewalzte Zink-, Kupfer-, Aluminium- und Bleibleche für Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen seit langem Anwendung, insbesondere in Form von Schmalbändern und Tafeln. Diese werden auf einer entsprechenden Unterkonstruktion oder auf einer Schalung mit Festhaften befestigt und durch liegende oder stehende Falze miteinander verbunden. In der Gegenwart werden solche Bleche ganz besonders für die Gestaltung von Fassaden benutzt und stellen aufgrund ihrer Farbtönung und Formgebung eine optische Bereicherung im Hochbau dar (DE-B-1 509 114; Firmenschrift: RHEINZINK(R) IM HOCHBAU, Rheinzink GmbH, Datteln, 1986, S. 17-47).

    [0003] Bekannt ist auch aus der DE-B-2 702 939 eine Dachdeckung aus Blechtafeln, die einen abgebogenen Rand und im Abstand von diesem eine abgebogene Verbindungsleiste aufweisen, welche in der Dachdeckung vom abgebogenen Rand der Nachbartafel umgriffen ist und zusammen mit diesem einen Hohlraum bildet, der von einem hohlen Verbindungsprofil ausgefüllt ist. Die Blechtafeln sind durch an diesen und an der Dachkonstruktion angreifende Hafte gegeneinander verspannt. Durch die Verwendung von im Querschnitt kreisförmigen oder polygonalen Verbindungsprofilen sind die Dachdeckerarbeiten mit einem nicht unbeachtlichen Aufwand verbunden. Darüber hinaus bietet die Oberflächengestalt der Dachdeckung Windkräften zahlreiche Angriffsflächen.

    [0004] In der DE-C-2 908 892 sind Bleche für Dachdeckungen vorgesehen, die eine im wesentlichen rhombusförmige Gestalt aufweisen und deren abgewinkelten Randbereiche abschnittsweise zum Übergreifen der Randbereiche eines benachbarten Blechs und abschnittsweise zur Aufnahme in einen abgewinkelten Randbereich eines benachbarten Blechs ausgebildet sind. Diese Bleche, die nur mit einem vergleichsweise erheblichen Aufwand durch Fließpressen, Tiefziehen oder dergleichen Umformmaßnahmen herstellbar sind, können bei ihrer Verarbeitung am Bau in ihrer Form nicht mehr verändert werden, so daß Anschlüsse an Mauern, Dachteile, Kamine, Dachdurchbrüche etc. nur sehr schwierig herstellbar sind.

    [0005] Die DE-C-3 700 595 beschreibt eine metallische Deckplatte zur Deckung von Dächern und Wänden, die durch eine zweifache spitzwinklige, Z-förmige Abkantung in zwei parallele, sich im Bereich der Abkantung überdeckende, in Gebrauchslage obere und untere Plattenteile aufgeteilt sind. Der untere Plattenteil ist am unteren Rand mit einer einfachen spitzwinkligen Anschlagabkantung versehen und der obere Plattenteil um einen Befestigungsrand verlängert, so daß die obere Abkantung als Anschlagleiste für die untere randseitige Abkantung der Deckplatte der nächsthöheren Reihe von Deckplatten herangezogen werden kann und dadurch nur die unterste Reihe von Deckplatten in der Waagerechten ausgerichtet werden muß. Die aus derartigen Deckplatten hergestellte Deckung ist mit einem relativ groben Materialaufwand verbunden und unterliegt wegen ihrer Oberflächenausbildung einer erhöhten Windlast.

    [0006] Bekannt (FR-A-427 360) ist auch rhombische oder quadratische für Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen geeignete Bleche zu verwenden, die auf einer Unterkonstruktion mittels fester Falzhaften verlegt und durch an ihren Seiten angebogene liegende einfache Querfalze, die in der oberen Blechhälfte bauabseitig und in der unteren Blechhälfte bauseitig angebracht sind, miteinander verbunden sind. Da die Falzhaften über den Rand der Bleche stehen, lassen sich die schräg nach links und rechts oben anschließenden Bleche nicht ungehindert auf die Querfalze der oberen Blechhälfte des vorhergehenden Blechs aufschieben.

    [0007] Die DE-B-1 035 342 bezieht sich auf rhombusförmige Dachplatten mit auf der Gesamtlänge der Seitenkanten umlaufenden Falzen, die an der oberen Blechhälfte nach oben und an der unteren Blechhälfte nach unten gerichtet sind, wobei an der oberen Ecke der Dachplatte eine aus dem Zuschnitt der Platte ausgestanzte Lasche vorgesehen ist, an der oberseitig eine mit einem Nagelloch zum Befestigen auf der Unterkonstruktion versehene Verstärkungszunge befestigt ist. Das untere Ende der Verstärkungszunge bildet eine einspringende Ecke und greift in eine als nach unten vorstehender Bordwinkel ausgebildete Wassernase der diagonal anschließenden Platte ein.

    [0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, gewalzte NE-Bleche für Dachdeckung und Fassadenbekleidung der eingangs beschriebenen Form so auszugühren, daß die Wasserableitung und Veilegbarkeit der Bleche verbessert ist.

    [0009] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die in Fallrichtung verlaufende an der unteren Blechhälfte befindliche Ecke unter Bildung einer Traufkante bauseitig liegend abgebogen ist und die Längsseiten der an der oberen Blechhälfte bauabseitig angebrachten Querfalze jeweils eine Ausnehmung aufweisen, deren Tiefe wenigstens der Wanddicke der Biegezone des auf den Schenkel des Querfalzes aufschiebbaren Falzhaftes entspricht.

    [0010] Die so ausgebildeten Bleche sind in Schablonendeckung mit in Fallrichtung verlaufender Diagonale so verlegbar, daß ein symmetrisches Muster mit einem rhythmischen Wechsel von schräg nach oben zur einen und zur anderen Seite verlaufenden stufenförmigen Linien entsteht. Eine solche Schablonendeckung bietet Windkräften nur geringe Angriffsmöglichkeiten. Die schräg nach links und rechts oben anschließenden NE-Bleche sind mit einem ihrer bauseitigen Querfalze der unteren Blechhälfte ungehindert auf die Querfalze der oberen Blechhälfte des vorhergehenden Blechs aufschiebbar. Die Traufkante ermöglicht eine optimale Verteilung der abtropfenden Feuchtigkeit.

    [0011] Im Rahmen der vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung besitzt die Platine zur Herstellung der NE-Bleche einen rhombischen oder quadratischen Umriß mit Eckenschnitten, die im Bereich der einen Diagonale eine rhombische oder quadratische kodiagonal angeordnete Form und im Bereich der anderen Diagonale eine pfeilspitzenförmige mit der Symmetrieachse kodiagonal angebrachte Form aufweisen und so groß sind, daß sich die anzubiegenden Querfalze in den Eckbereichen nicht überlappen.

    [0012] Um nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine anrißfreie und bruchfreie Umformbarkeit, insbesondere Kaltverformung der Platine bzw. der NE-Bleche zu ermöglichen, verläuft die Walzrichtung der Platine parallel zu zwei parallel verlaufenden Seiten.

    [0013] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.

    [0014] Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht eine aus bandgewalztem Titanzink nach DIN 17770 ausgestanzte Platine (1) von 0,7 mm Dicke von rhombischem Umriß mit Eckenschnitten (2,3), die im Bereich der kleineren Diagonale eine rhombische kodiagonal angeordnete Form und im Bereich der gröberen Diagonale eine pfeilspitzenförmige mit der Symmetrieachse kodiagonal angebrachte Form aufweisen. In den Eckpunkten der aufeinandertreffenden Seiten der durch die Eckenschnitte (2) im Bereich der kleineren Diagonale entstandenen Innenecken schneiden sich die strichpunktiert dargestellten Biegelinien (4) der anzuformenden Schenkel (5,5′) der Querfalze, an deren in der oberen Platinenhälfte (6) verlaufenden Seiten jeweils eine Ausnehmung (7) vorgesehen ist.

    [0015] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf ein für eine Schablonendeckung geeignetes Blech und in Fig. 3 ein Schnitt entlang der Schnittlinie I-I der Fig. 2 dargestellt. In die an den bauabseitigen Schenkeln (5) der Querfalze der oberen Blechhälfte (6) angebrachten Ausnehmungen (7) greift ein auf einer Unterkonstruktion durch Nägel oder dergleichen befestigbare Falzhaft kraftschlüssig ein. Die Tiefe der Ausnehmung (7) entspricht wenigstens der Dicke der Biegezone des Falzhafts. An der unteren Blechhälfte (8) sind die Schenkel (5′) der Querfalze bauseitig angebogen und die in Richtung der größeren Diagonale liegende untere Ecke (9) ist unter Ausbildung einer Traufkante (10) bauseitig abgebogen.

    [0016] In Fig. 4 ist eine Draufsicht auf eine aus mehreren Blechen (1) gebildete Fassadenbekleidung und in Fig. 5 ein Schnitt entlang der Schnittlinie II-II der Fig. 4 wiedergegeben. Die Bleche (1) sind nach Art einer Schablonen-Schieferdeckung auf einer Unterkonstruktion mittels Falzhaften befestigt und so angeordnet, daß die bauabseitig verlaufenden Schenkel (5) der Querfalze der oberen Blechhälfte (6) jeweils hinter einen bauseitig angebrachten Schenkel (5′) der Querfalze des schräg nach links und rechts oben anschließenden Blechs (1) der unteren Blechhälfte (8) greifen.


    Ansprüche

    1. Gewalzte NE-Bleche, vorzugsweise aus bandgewalztem legiertem Zink nach DIN 17770, für Dachdeckung und Fassadenbekleidung, die beginnend an der Traufe entgegen der Fallrichtung auf einer Unterkonstruktion mittels fester Falzhaften zerlegbar und durch an ihren Seiten angebogene liegende einfache Querfalze miteinander verbindbar sind, eine rhombische oder quadratische Form besitzen und die Querfalze in der oberen Blechhälfte bauabseitig und in der unteren Blechhälfte bauseitig angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die in Fallrichtung verlaufende an der unteren Blechhälfte (8) befindliche Ecke (9) unter Bildung einer Traufkante (10) bauseitig liegend abgebogen ist und die Längsseiten der an der oberen Blechhälfte (6) bauabseitig angebrachten Querfalze jeweils eine Ausnehmung (7) aufweisen, deren Tiefe wenigstens der Wanddicke der Biegezone des auf den Schenkel (5) des Querfalzes aufschiebbaren Falzhaftes entspricht.
     
    2. Platine zur Herstellung der NE-Bleche nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen rhombischen oder quadratischen Umriß mit Eckenschnitten (2,3), die im Bereich der einen Diagonale eine rhombische oder quadratische kodiagonal angeordnete Form und im Bereich der anderen Diagonale eine pfeilförmige mit der Symmetrieachse kodiagonal angebrachte Form aufweisen und so groß sind, daß sich die anzubiegenden Querfalze in den Eckbereichen nicht überlappen.
     
    3. Platine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzrichtung parallel zu zwei parallel liegenden Seiten verläuft.
     
    4. Verwendung der NE-Bleche nach den Ansprüchen 1 bis 3 zur Herstellung von Schablonendeckungen mit in Fallrichtung verlaufender Diagonale.
     


    Claims

    1. Rolled non-ferrous metal sheets, preferably of rolled strip alloy zinc according to DIN 17770, for roofing and cladding, which, beginning at the eaves, can be laid opposite to the direction of descent on a substructure by means of fixed cleats and connected to one another by simple horizontal cross seams which are bent at their sides, which sheets have a rhombic or square form, the cross seams being formed away from the building in the upper sheet half and towards the building in the lower sheet half, characterised in that the corner (9) extending in the direction of descent at the lower sheet half (8) is bent horizontally towards the building so as to form an eaves edge (10), and the longitudinal sides of the cross seams which are formed away from the building at the upper sheet half (6) in each case comprise a recess (7), the depth of which corresponds at least to the wall thickness of the bending zone of the cleat, which can be pushed onto the flange (5) of the cross seam.
     
    2. A blank for producing the non-ferrous metal sheets according to claim 1, characterised by a rhombic or square contour with corner sections (2, 3), which have a rhombic or square codiagonally disposed form in the area of one diagonal and an arrow-shaped form which is disposed codiagonally to the axis of symmetry in the area of the other diagonal and are of a size such that the cross seams to be bent do not overlap in the corner areas.
     
    3. A blank according to claim 2, characterised in that the rolling direction extends parallel to two parallel sides.
     
    4. Use of the non-ferrous metal sheets according to claims 1 to 3 for producing template coverings with diagonals extending in the direction of descent.
     


    Revendications

    1. Tôles laminées non ferreuses, de préférence en zinc allié laminé en bandes selon la norme DIN 17770, pour couverture de toit et pour revêtement de façade, qui peuvent être posées à partir du chéneau dans le sens opposé à celui de la descente, sur une construction sous-jacente, au moyen d'agrafes rigides pliées, et qui peuvent être reliées entre elles par de simples parties repliées transversales obtenues en coudant leurs côtés, qui sont en forme de losange ou de carré, les parties repliées transversales étant prévues, du côté éloigné du bâtiment, dans la moitié de tôle supérieure et, du côté du bâtiment, dans la moitié de tôle inférieure, caractérisées en ce que le sommet (9), se trouvant sur la moitié de tôle inférieure (8) et allant dans le sens de la descente, est coudé du côté du bâtiment en formant une arête de chéneau (10), et les côtés longitudinaux des parties repliées transversales, prévus du côté éloigné du bâtiment sur la moitié de tôle supérieure (6), comportent chacune un évidement (7), dont la profondeur correspond au moins à l'épaisseur de la paroi de la zone coudée de l'agrafe pliée susceptible de coulisser sur la branche (5) de la partie repliée transversale.
     
    2. Flanc de fabrication des tôles non ferreuses suivant la revendication 1, caractérisé par un contour en losange ou carré, avec des sommets (2, 3) qui présentent, dans la région de l'une des diagonales, une forme en losange ou une forme carrée disposée suivant la diagonale conjuguée, et dans la région de l'autre diagonale, une forme saggitale située sur la diagonale conjuguée de l'axe de symétrie, et sont si grands que les parties repliées transversales à couder ne se recouvrent pas aux sommets.
     
    3. Flanc suivant la revendication 2, caractérisé en ce que la direction de laminage s'étend parallèlement à deux côtés s'étendant parallèlement.
     
    4. Utilisation des tôles non ferreuses suivant les revendications 1 à 3, pour la fabrication de couvertures calibrées ayant des diagonales s'étendant dans la direction de la descente.
     




    Zeichnung