[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Halterung und Wiederfreigabe
eines Ablagetabletts an bzw. von einem Träger, der eine Stellfläche aufweist zur Auflage
von zumindest einem Teil des Ablagetabletts und der benachbart der Stellfläche eine
Ausnehmung enthält, in die ein Randteil des Ablagetabletts einführbar ist und der
weiterhin eine Klemmmechanik enthält, welche das Ablagetablett durch eine Klemmverbindung
im Bereich des Randteils festhält und diese Klemmverbindung bei Betätigung einer Entriegelungseinrichtung
wieder löst.
[0002] Bei einer bekannten solchen Vorrichtung (DE-34 13 871), welche im besonderen dazu
ausgebildet ist, ein Instrumentenablagetablett zu haltern, welches einen nach unten
gezogenen Randendteil aufweist, enthält der Träger ein verschiebbar gehaltertes Tragteil,
welches eine horizontale Auflagefläche für das Tablett und benachbart der Auflagefläche
eine Vertiefung enthält, in die der Randendteil des Ablagetabletts formschlüssig eingreift.
Der Träger ist ferner mit einem in einem der Randhöhe des Ablagetabletts entsprechenden
Abstand von der Vertiefung angeordneten Vorsprung versehen, der bei aufgelegtem Ablagetablett
die obere Fläche des Randes wenigstens teilweise übergreift.
[0003] Zur Halterung des Ablagetabletts wird dieses mit seinem unteren Randendteil in die
Vertiefung des verschiebbar gehalterten Tragteils eingesetzt. Danach werden Ablagetablett
und Tragteil in Richtung des Vorsprunges verschoben und anschließend nach unten gedrückt,
wodurch ein Zapfen des Tragteils an einem Anschlag einer weiteren Vertiefung im Tragteil
zur Anlage kommt. Das Entnehmen geschieht in umgekehrter Reihenfolge, d.h. Tragteil
und Ablagetablett müssen zunächst leicht angehoben die Eingriffsverbindung sodann
gelöst werden.
[0004] Obgleich sich die bekannte Vorrichtung gut bewährt hat, ist bei der dort vorgesehenen
Mechanik nicht auszuschließen, daß sich die Klemmverbindung bei unbeabsichtigtem übermäßigem
Druck von unten gegen das Ablagetablett lösen kann.
[0005] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, demgegenüber
eine Verbesserung zu erzielen und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
bei der sichergestellt ist, daß das Ablagetablett sich nicht ungewollt aus der Halterung
lösen kann bzw. versehentlich gelöst werden kann.
[0006] Vorteile der Erfindung sind, daß das Ablagetablett in Einhandbedienung selbsttätig
sicher gerastet werden kann, in der Raststellung auch bei versehentlichem Entgegenstoßen
sicher verbleibt und daß die gesamte Rastmechanik vergleichsweise einfach in einem
Träger eingebaut werden kann, ohne daß auf die Konstruktion des Trägers besonders
geachtet zu werden braucht.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Die Figuren 1 bis 3 zeigen dabei die erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt,
und zwar in drei verschiedenen Phasen, wobei die Figur 1 die Vorrichtung in einer
Stellung zeigt, in der das Ablagetablett in den Träger eingesetzt, jedoch noch nicht
gerastet ist, und die Figuren 2 und 3 die Vorrichtung einerseits in einer Raststellung
und andererseits in einer Entnahmestellung zeigen.
[0008] Bevor die Funktionsweise näher erläutert wird, zunächst eine Beschreibung des konstruktiven
Aufbaus der Vorrichtung.
[0009] Ein in der Zeichnung nur ausschnittsweise dargestelltes Instrumentenablagetablett
1 soll an einem Träger 2 lösbar gerastet werden. Hierzu ist der Träger 2 mit einer
Ausnehmung 3 versehen, die in der Bauhöhe etwa der Bauhöhe des Instrumentenablagetabletts
1 entspricht. Die Ausnehmung 3 bildet bodenseitig eine nach außen etwas vorgezogene
Stellfläche 4, auf der das Ablagetablett in der Einschubphase zumindest über einen
Teil seiner Fläche abstellbar ist. Die Stellfläche 4 ist so bemessen, daß sie zusammen
mit der deckseitigen Fläche der Ausnehmung das Ablagetablett bereits zu Beginn der
Einschubphase ausreichend hält. Etwa mittig der Ausnehmung 3 ist im Träger 2 ein Betätigungsstift
5 horizontal verschiebbar gelagert. Der Betätigungsstift steht in Wirkverbindung mit
einem im Träger 2 schwenkbar gelagerten Klemmhebel 6, der wiederum mit einem Gleitstein
7 zusammenwirkt. Der Gleitstein 7 ist in einer im Träger 2 montierten Bodenplatte
8 längsverschiebbar geführt, wozu seitlich entsprechende Führungsleisten 9 vorgesehen
sind. Der mittels einer horizontalen Achslagerung 10 kippbar gelagerte Klemmhebel
6 enthält zwei abgewinkelte Schenkel, von denen der eine eine mit der einen Stirnseite
des Betätigungsstiftes 5 zusammenwirkende Betätigungsfläche 11 und der andere einen
Rasthaken 12 aufweist. Letzterer greift in der gezeichneten Einschubstellung durch
eine Ausnehmung 13 des Trägers 2 hindurch.
[0010] Der Gleitstein 7, der, wie später noch näher erläutert wird, als Rest- und Kraftübertragungsglied
dient, weist eine Nut 14 auf (Fig. 2), die durch eine Anschlagkante 15 (Fig. 3) begrenzt
ist, welche in der in Figur 1 gezeigten Einschubstellung unter Wirkung der Kraft einer
Feder 16 am Rasthaken 12 anliegt. Die Nut 14 geht an der Anschlagkante 15 über in
einen keilförmigen Ansatz mit einer schrägen Fläche 17. An der gegenüberliegenden
Seite weist der Gleitstein eine weitere schräge Fläche 18 auf, deren Funktion ebenfalls
später noch näher erläutert wird.
[0011] Die Feder 16 ist als Schenkelfeder ausgebildet, wobei der eine Schenkel an einem
Zapfen 19 des Gleitsteins 7 und der andere an einem ortsfesten, dem Träger 2 zugeordneten
Zapfen 20 eingehängt ist. Die Zapfen 19 und 20 bilden in der dargestellten Einschubstellung
gegenüber der Vertikalen einen Winkel (α) von etwa 10°. Infolge dieser Anordnung ergibt
sich bei einer bestimmten Federkraft (F
S) in der in Figur 1 gezeigten Kraftrichtung eine relativ kleine Kraftkomponente (F
H) in horizontaler Ebene, dagegen eine relativ große Kraftkomponente (F
v) in vertikaler Richtung. Mit der relativ kleinen Kraft F
H, die die Feder auf den Gleitstein 7 in horizontaler Richtung ausübt, wird der Rasthaken
12 in der gezeichneten Einschubstellung mit relativ geringer Reibkraft gehalten. Der
Rastmechanismus ist in dieser Stellung für eine das Einführen und Wiederentnehmen
des Ablagetabletts ermöglichenden Freigabestellung vorbereitend gespannt.
[0012] Am Träger 2 ist ferner ein Auslösehebel 21 schwenkbar gelagert. Der Auslösehebel
21 ist über eine Mitnehmerstange 22 mit dem Gleitstein 7 verbunden, indem das eine
Ende der Mitnehmerstange 22 mittels Zapfen 23 in einer Nut des Auslösehebels 21 eingehängt
ist, während das andere Ende mittels Zapfen 24 längs des Gleitsteines 7 bis zu einem
Anschlag 25 beweglich geführt ist.
Zur Funktionsweise:
[0013] Beim Einschieben des Ablagetabletts 1 in die Ausnehmung 3 des Trägers 2 kommt die
eine Stirnseite des Tabletts an der einen Stirnseite des Betätigungsstiftes 5 zur
Anlage. Der Betätigungsstift 5 bewirkt bei weiterem Einschieben des Ablagetabletts
eine Kippung des Klemmhebels um die Achslagerung 10. Dabei wird die Haltekraft des
Klemmhebels, die durch Anliegen der Kante am Rasthaken 12 erzeugt wird, aufgehoben.
Der Rasthaken kommt sodann mit einer Fläche 26 auf der Keilfläche 17 zu liegen. Wegen
der relativ geringen horizontalen Haltekraft F
H, mit der der Gleitstein 7 gegen den Klemmhebel 12 drückt, ist das Entriegeln des
Klemmhebels 6 mit geringem Kraftaufwand möglich.
[0014] Mit weiterem Einschieben des Ablagetabletts in die Ausnehmung 3 wird der Rasthaken
entlang der Keilfläche 17 zwangsgeführt, wodurch der Klemmhebel 6 so weit gekippt
wird, bis schließlich das freie Ende des Rasthakens 12 gegen eine Fläche 27 einer
entsprechend geformten Griffmulde des Ablagetabletts gedrückt wird. Bei diesem Vorgang
ändert dabei die Feder 16 ihre Kraftrichtung, wodurch sie mit einer zunehmend größer
werdenden Kraftkomponente in waagerechter Richtung wirkt und dabei den Klemmhebel
mit zunehmend größer werdender Kraft gegen die Fläche 27 des Ablagetabletts drückt.
In der Raststellung ist das Ablagetablett in der Ausnehmung 3 durch Klemmwirkung fest
fixiert (Fig. 2). Der Rasthaken 12 liegt mit maximaler Klemmkraft am Ablagetablett
an. Infolge der Längsbewegung, die der Gleitstein 7 in bezug auf die Bodenplatte 8
ausgeführt hat, kommt der Anschlag 25 in die in Figur 2 gezeigte Position, in der
er sich unmittelbar vor dem Zapfen 24 des einen Endes der Mitnehmerstange 22 befindet.
[0015] Zur Entnahme des Ablagetabletts wird der Auslösehebel 21 nach unten geschwenkt (Fig.
3). Dabei wird über die Mitnehmerstange 22 der Gleitstein 7 entgegen der Kraft der
Feder 16 in Entnahmerichtung, also in der Darstellung nach links, bewegt. Bei diesem
Vorgang kommt schließlich die Fläche 18 des Gleitsteins 7 am rechten Schenkel des
Klemmhebels 6 zur Anlage und schwenkt diesen zurück in die Ausgangsposition.
[0016] Nach Zurückklappen des Auslösehebels 21 in die waagerechte Ausgangsstellung, welches
vorteilhafterweise selbsttätig mittels einer gesonderten, hier nicht dargestellten
Rückstellfeder erfolgen kann, wird der Gleitstein 7 wieder so weit nach rechts gezogen,
bis er mit der Kante 15 am Rasthaken 11 mit Vorspannung anliegt. Die Rastmechanik
ist sodann wieder vorbereitend gespannt.
[0017] Die Anordnung des Schwenkhebels 21 bietet den Vorteil, das Ablagetablett mit einer
Hand derart zu entriegeln, daß weder das Ablagetablett noch der Träger festgehalten
zu werden braucht. Es ist somit eine einhändige Entriegelung der Klemmverbindung ohne
Positionsverschiebung des Trägers möglich, was sich als besonders vorteilhaft bei
beweglichen Tragarmsystemen erweist.
[0018] Die gesamte Klemmechanik ist vorteilhafterweise als Baugruppe auf der Bodenplatte
8 befestigt, die ihrerseits wieder leicht lösbar am Träger gehaltert ist. Nachdem
die Mitnehmerstange 22 am Auslösehebel 21 nur eingehängt ist, kann die gesamte Mechanik
bei Bedarf leicht vom Träger gelöst werden.
[0019] Abschließend sei darauf hingewiesen, daß anstelle der beschriebenen Schenkelfeder
auch andere geeignete Kraftquellen vorgesehen werden können. Ebenso ist es nicht zwingend
notwendig, daß die vorgesehene Kraftquelle ihre Kraftrichtung in der Einschubphase
ändert. Die vorgesehene Lösung hat jedoch den Vorteil, daß die Kante 15 und die mit
ihr zusammenwirkende Fläche am Klemmhebel 6 durch die relativ kleine Krafteinwirkung
einem relativ geringen Verschleiß unterworfen sind.
1. Vorrichtung zur Halterung und Wiederfreigabe eines Ablagetabletts (1) an bzw. von
einem Träger (2), der eine Stellfläche (4) aufweist zur Auflage von zumindest einem
Teil des Ablagetabletts, der benachbart der Stellfläche eine Ausnehmung (3) enthält,
in die ein Randteil des Ablagetabletts einführbar ist und der weiterhin eine Klemmmechanik
aufweist, die ein Mittel (7) enthält, welches ein Klemmittel (6) unter Einwirkung
einer Kraftguelle (16) mit Vorspannung (FH) in einer das Einführen und Wiederentnehmen des Ablagetabletts ermöglichenden Freigabestellung
hält, diese Freigabestellung selbsttätig bei weiterem Einführen des Ablagetabletts
aufhebt und welches im eingeschobenen Zustand das Klemmittel (6) veranlaßt, unter
Einwirkung der Kraftquelle (16) das Ablagetablett in einer Klemmstellung zu halten,
und der ferner ein Auslösemittel (21) aufweist, welches das Klemmittel (6) wieder
in die Freigabestellung zurückführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Klemmechanik ein schwenkbeweglich gehaltertes
Klemmittel (6) aufweist, welches aus der Freigabestellung in die Klemmstellung bewegbar
ist und in letzterer Stellung an der Unterseite des Randteils des Ablagetabletts (1)
dieses gegen eine Wandung der Ausnehmung (3) drückend klemmend festhält, bei der die
Klemmechanik ferner ein innerhalb der Ausnehmung (3) im Träger (2) angeordnetes und
in und entgegengesetzt der Entnahmerichtung bewegliches Betätigungsmittel (5) enthält,
welches vom Ablagetablett bei dessen Einführen in die Ausnehmung (3) betätigt wird
und das Klemmmittel (6) im Sinne der Klemmung des Ablagetabletts um eine Achslagerung
(10) schwenkt, bei der ferner ein in und entgegengesetzt der Entnahmerichtung bewegbar
angeordnetes und mit dem Klemmittel (6) zusammenwirkendes Rast- und Kraftübertragungsmittel
(7) vorhanden ist, welches das Klemmittel (6) in der Freigabestellung festhält und
in der Klemmstellung Hilfe der Kraftquelle (16) gegen das Ablagetablett (1) drückt,
und bei der weiterhin ein aus einer ersten Stellung in eine zweite Stellung verstellbares
Auslösemittel (21) vorhanden ist, welches bei Verstellung das Rast- und Kraftübertragungsmittel
(7) in Entnahmerichtung bewegt, wobei dabei das Klemmittel (6) aus der Klemmstellung
in die Freigabestellung zurückgeführt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der das Zurückführen des Klemmittels (6) in die Freigabestellung
selbsttätig durch eine Zwangsführung zwischen Rast- und Kraftübertragungsmittel (7)
einerseits und Klemmittel (6) andererseits unter Einwirkung der Kraftquelle (16) erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Rast- und Kraftübertragungsmittel ein im
Träger (2) längsverschiebbar geführter Gleitstein (7) ist, der eine Nut (14) aufweist,
in die ein Rasthaken (12) des Klemmittels (6) eingreifen kann, und der im Anschluß
an die Rastnut einen keilförmigen Ansatz mit einer schrägen Fläche (17) aufweist,
auf den der Rasthaken mit einer Fläche (25) aufliegt, wobei die Kraftquelle (16) so
ausgebildet und angeordnet ist, daß bei einer Bewegung des Gleitsteins in die Klemmstellung
auf das Klemmittel (6) eine zunehmend größere Kraft ausgeübt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der als Klemmittel ein im Träger (2) um eine Achslagerung
(10) schwenkbar gelagerter Klemmhebel (6) vorgesehen ist, der zwei abgewinkelte Schenkel
aufweist, von denen der eine mit dem Betätigungsmittel (5) zusammenwirkt und der andere
den in die Nut (14) des Gleitsteines (7) eingreifenden Rasthaken (12) enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der als Betätigungsmittel ein im Träger (2) gelagerter
Stift (5) vorgesehen ist, der mit seinem einen Ende mit einer Betätigungsfläche (11)
des Klemmhebels (6) und mit seinem anderen Ende mit dem in die Ausnehmung (3) einführbaren
Randteil des Ablagetabletts (1) zusammenwirkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei dem als Auslösemittel zum Verstellen der Rastmittel
ein von Hand betätigbarer Schwenkhebel (21) vorgesehen ist, der mittels eines Mitnehmers
(22) mit dem Rast- und Kraftübertragungsmittel (7) derart verbunden ist, daß bei Betätigung
des Schwenkhebels der Klemmhebel (6) in die Freigabestellung und das Betätigungsmittel
(5) in Entnahmerichtung verstellt werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der eine in der Kraftrichtung veränderbare Kraftquelle
(16) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der die Kraftquelle (16) eine entgegengesetzt der
Entnahmerichtung gerichtete Kraftkomponente (FH) erzeugt, die in der Freigabestellung kleiner ist als in der Klemmstellung.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der als Kraftquelle eine entgegen der Entnahmerichtung
wirkende Schenkelfeder (16) vorgesehen ist, deren Enden sich einerseits am Träger
(2) und andererseits an dem Rast- und Übertragungsmittel (7) abstützen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die Klemmechanik (6, 7, 16)
als Baugruppe auf einer Bodenplatte (8) montiert ist, die ihrerseits im Träger (2)
lösbar gehaltert ist.