[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer drosselklappengeregelten
Brennkraftmaschine im Leerlaufregelbereich, wobei die Drosselklappe in Abregelrichtung
vorgespannt ist, und ein fahrpedalseitig in Vollastrichtung ansteuerbares, in Abregelrichtung
gegen einen Leerlaufanschlag in eine Stellung LL
min vorspannbares Stellelement in Aufregelrichtung in den Bewegungsweg eines Stellelementes
für die Drosselklappe eingreift, sowie ein mittels eines elektromotorischen Stellantriebes
im Leerlaufregelbereich ansteuerbares, in Abregelrichtung vorgespanntes Stellelement
in Aufregelrichtung in den Bewegungsweg des Stellelementes für die Drosselklappe eingreift.
[0002] Bei Leerlaufregelanlagen, bei denen die Leerlaufluftmenge durch elektromotorisches
Verstellen des Drosselklappenwinkels gesteuert wird, muß beim Betätigen des Fahrpedals
aus der Ausgangsstellung LL
min zunächst ein Leerweg überwunden werden, bevor das die Drosselklappe verstellende
drosselklappenseitige Stellelement vom fahrpedalseitigen Stellelement beaufschlagt
wird, das seinerseits von einem Bowdenzug bzw. einer Seilscheibe mitgenommen wird.
Erkennt der Regler der Leerlaufregelanlage, daß der Fahrer das Fahrpedal betätigt,
beispielsweise indem ein der Stellung LL
min zugeordneter Leerlaufkontakt schaltet, so wird die Drosselklappe elektromotorisch
in ihrer momentanen Position gehalten, bis das drosselklappenseitige Stellelement
vom fahrpedalseitigen Stellelement mitgenommen wird. Die Länge des Leerweges hängt
somit vom momentanen Arbeitspunkt ab. Insbesondere bei kalter Brennkraftmaschine oder
zugeschalteter Last, beispielsweise einer Klimaanlage, wird der dann relativ lange
Leerweg zwischen der LL
min-Stellung des fahrpedalseitigen Stellelementes und dem Arbeitspunkt als unangenehm
empfunden.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der genannten Art so weiter
zu bilden, daß unabhängig von der jeweils eingenommenen Leerlaufstellung der Drosselklappe
unter stellmotorischer Einwirkung bei einer anschließenden Ansteuerung der Drosselklappe
über das Fahrpedal die Drosselklappe in Aufregelrichtung bewegt wird.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß bei einer Ansteuerung des fahrpedalseitigen
Stellelementes während dessen Aufregelung mittels des Fahrpedals das stellantriebseitige
Stellelement aus der eingenommenen Leerlaufstellung elektromotorisch geregelt wird,
wobei die Öfffnungskennlinie des stellantriebsseitigen Stellelementes so ausgelegt
ist, daß es in einem sich stetig verkleinernden Abstand vor dem fahrpedalseitigen
Stellelement herläuft, wobei der Abstand zwischen dem fahrpedalseitigen Stellelement
und dem drosselklappenseitigen Stellelement spätestens in der Position LL
max gleich Null wird.
[0005] Erfindungsgemäß verharrt bei einer Betätigung des Fahrpedals die Drosselklappe nicht
in ihrer momentanen Position, sondern wird elektromotorisch in Aufregelrichtung betätigt,
wobei die Aufregelgeschwindigkeit des stellantriebseitigen Stellelementes geringer
ist als die des fahrpedalseitigen Stellantriebes. Die Relativgeschwindigkeit von fahrpedalseitigem
und stellantriebseitigem Stellelement ist so bemessen, daß das fahrpedalseitige Stellelement
innerhalb des Regelbereiches des stellantriebseitigen Stellelementes in Anlage mit
dem drosselklappenseitigen Stellelement gelangt und damit die Drosselklappe über das
Fahrpedal bewegt wird. Bei dieser Regelung erfolgt somit eine stetige Verstellung
des Drosselklappenwinkels, so daß der Fahrer keinen durch einen Leerweg bedingten
Regelsprung empfinden kann.
[0006] Bevorzugt erreichen das stellantriebseitige und das fahrpedalseitige Stellglied im
wesentlichen gleichzeitig die Position LL
max. Es wird somit der gesamte Regelbereich des elektromotorischen Stellantriebes dazu
genutzt, die Annäherung des fahrpedalseitigen Stellgliedes an das stellantriebseitige
Stellglied herbeizuführen.
[0007] Vorteilhaft weist das stellantriebseitige Stellelement eine progressive Bewegung
gegenüber der des fahrpedalseitigen Stellelementes auf. Hierdurch ist eine deutlich
verbesserte Regelung im Bereich kleiner Drosselklappenwinkel gewährleistet.
[0008] Zweckmäßig liefert ein die Position des fahrpedalseitigen Stellelementes erfassendes
Potentiometer eine Sollwertvorgabe für ein Elektronikbauteil, das einen Sollwert für
einen Lageregler des elektromotorischen Stellantriebes generiert. Sobald das Fahrpedal
betätigt wird, kann somit eine Öffnung der Drosselklappe mit einer vom Arbeitspunkt
abhängigen Kennlinie erfolgen.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren dargestellt,
wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen
erfindungswesentlich sind.
[0010] In der Darstellung der Figuren ist das erfindungsgemäße Verfahren an einem Beispiel
erläutert. Es zeigt:
Figur 1 ein Blockschaltbild zur Verdeutlichung der Anordnung der die Brennkraftmaschine
im erfindungsgemäßen Sinne regelnden Bauteile und
Figur 2 eine Diagrammdarstellung zur Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Leerlaufregelung.
[0011] In Figur 1 bezeichnet die Ziffer 1 eine Lastverstelleinrichtung, die extern über
ein Fahrpedal 2 und eine Elektronik 3 ansteuerbar ist. Die Lastverstelleinrichtung
1 beinhaltet eine Drosselklappe 4, die über ein drosselklappenseitiges Stellelement
5 verstellbar ist. Eine Zugfeder 6 greift an dem drosselklappenseitigen Stellelement
5 und an einem stationären Bauteil der Lastverstelleinrichtung 1 an und spannt das
drosselklappenseitige Stellelement 5 in Leerlaufrichtung vor. Die Drosselklappe 4
ist zwischen einer minimalen Leerlaufstellung LL
min und einer Vollaststellung VL regelbar.
[0012] Das Fahrpedal 2 wirkt über eine Bowdenzug 7 mit einem fahrpedalseitigen Stellelement
8 zusammen, das mittels des Fahrpedals 2 zwischen einem Anschlag LL
min und einem Anschlag VL beweglich ist. Eine Zugfeder 9 greift am fahrpedalseitigen
Stellelement 8 und einem stationären Bauteil der Lastverstelleinrichtung 1 an und
spannt das fahrpedalseitige Stellelement 8 in Leerlaufrichtung gegen den Anschlag
LL
min vor. Die Position des fahrpedalseitigen Stellelementes 8 wird durch ein Istwerterfassungselement
10 erfaßt, das beispielsweise als Potentiometer ausgebildet und auf dem als Seilscheibe
ausgebildeten fahrpedalseitigen Stellelement 8 angeordnet ist.
[0013] Wie der Darstellung der Figur 1 zu entnehmen ist, greift das fahrpedalseitige Stellelement
8 in Aufregelrichtung in den Bewegungsweg des drosselklappenseitigen Stellelementes
5 ein. Unabhängig hiervon greift ein stellantriebsseitige Stellelement 11 in Aufregelrichtung
in den Bewegungsweg des drosselklappenseitigen Stellelementes 5 ein. Das stellantriebseitige
Stellelement 11 ist mittels eines elektromotorischen Stellantriebes 12 zwischen einem
LL
min-Anschlag und einem LL
max-Anschlag bewegbar. Die Position des stellantriebseitigen Stellelementes 11 wird über
ein weiteres Istwerterfassungselement 13 erfaßt, das beispielsweise wieder als Potentiometer
ausgebildet sein kann. Eine Zugfeder 14 greift am stellantriebseitigen Stellelement
11 und einem stationären Bauteil der Lastverstelleinrichtung 1 an und spannt das stellantriebseitige
Stellelement 11 in Abregelrichtung gegen den Anschlag LL
min vor.
[0014] Die insoweit beschriebene Einrichtung zur Verstellung der Last einer Brennkraftmaschine
wird im Leerlaufregelbereich über den elektromotorischen Stellantrieb 12 angesteuert
und im Teillastsowie Vollastbetrieb über das Fahrpedal 2. Im Leerlaufbetrieb - bei
nicht betätigtem Fahrpedal 2 - nimmt das fahrpedalseitige Stellelement 8 die gezeigte
Anschlagsposition LL
min ein, während die Drosselklappe 4 sich in Abhängigkeit von der Ansteuerung über den
elektromotorischen Stellantrieb 12, der seinerseits von der Elektronik 3 angesteuert
wird, in einem Arbeitspunkt befindet, der im Beispiel nach der Figur 1 etwa in der
Mitte zwischen den Betriebsstellungen LL
min und LL
max liegt. Dieser Arbeitspunkt kann selbstverständlich variieren, er hängt z.B. ab von
der Betriebstemperatur der Brennkraftmaschine und den Verbrauchern (beispielsweise
Heckscheibenheizung, Klimaanlage), die von der Brennkraftmaschine versorgt werden
müssen und damit einen bestimmten, veränderlichen Luftbedarf der Brennkraftmaschine
bedingen.
[0015] Die Ansteuerung der Drosselklappe 4 über den elektromotorischen Stellantrieb 12 führt
dazu, daß bei einer Stellung des stellantriebseitigen Stellelementes 12, die nicht
mit der Stellung LL
min zusammenfällt, ein Leerweg zwischen dem drosselklappenseitigen Stellelement 5 und
dem fahrpedalseitigen Stellelement 8 verbleibt. Figur 2 verdeutlicht die Ausgangssituation
für die in Figur 1 gezeigte Betriebsstellung. In dem dort gezeigten Diagramm ist der
Drosselklappen (DK)-Winkel über dem Pedalweg aufgetragen. Der Arbeitspunkt A der Drosselklappe
befindet sich etwa auf der Hälfte zwischen den Betriebsstellungen LL
min und LL
max. Soll ausgehend von diesem Arbeitspunkt A die Drosselklappe 4 nur über das Fahrpedal
2 angesteuert werden, müßte normalerweise der Leerweg zwischen dem drosselklappenseitigen
Stellelement 5 und dem fahrpedalseitigen Stellelement 8, der in Figur 2 mit der Strecke
B
1 bezeichnet ist, zunächst überbrückt werden, ehe nach Anlage des fahrpedalseitigen
Stellelementes 8 am drosselklappenseitigen Stellelement 5 die Drosselklappe 4 in linearer
Bewegung zum Fahrpedal 2 entlang der Geraden B
2 verschwenkt werden kann. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß das drosselklappenseitige
Stellelement 5 und damit die Drosselklappe 4 nicht bis zur Anlage des fahrpedalseitigen
Stellelementes 8 verharrt, sondern daß das drosselklappenseitige Stellelement 5 bei
einer Aufregelungsbewegung des fahrpedalseitigen Stellelementes 8 entsprechend der
Kurve C über den elektromotorischen Stellantrieb 12 und damit das stellantriebseitige
Stellelement 11 aufgeregelt wird. Figur 2 verdeutlicht, daß die Kurve C ausgehend
vom Arbeitspunkt A progressiv verläuft und die Gerade B
2 etwa im Betriebspunkt LL
max schneidet. Das der Bewegung des stellantriebseitigen Stellelementes 11 nacheilende
fahrpedalseitige Stellelement 8 hat das stellantriebseitige Stellelement 11 somit
am Ende von dessen Regelbereich eingeholt und kann von da ab, das heißt im Teillast-
und Vollastbereich, die Regelung der Drosselklappe 4 durch das Fahrpedal 2 übernehmen.
[0016] Figur 2 verdeutlicht ferner einen möglichen Regelungsverlauf der Drosselklappe bei
einem Arbeitspunkt A' der Drosselklappe 4, der näher der Betriebsstellung LL
min ist. Hier wäre vom fahrpedalseitigen Stellelement 8 nur ein geringerer Leerweg Bi'
Zu überbrücken, ehe es zur Beaufschlagung des drosselklappenseitigen Stellelementes
5 im Bereich der Geraden B
2' käme. Erfindungsgemäß wird bei diesem Arbeitspunkt A' die Drosselklappe 4 über den
elektromotorischen Stellantrieb 12 entlang der steileren Kurve C' geregelt, die die
Gerade B
2' schon vor dem Betriebspunkt LL
max schneidet. Die Alternative soll verdeutlichen, daß das fahrpedalseitige Stellelement
8 bereits vor Erreichen des Regelbereichsendes des elektromotorischen Stellantriebes
12 die Regelung der Drosselklappe 4 übernehmen kann.
[0017] Um eine Regelung der Brennkraftmaschine aus unterschiedlichen Arbeitspunkten A, A'
usw. der Drosselklappe 4 zu gewährleisten, ist vorgesehen, daß das die Position des
fahrpedalseitigen Stellelementes 8 erfassende Potentiometer 10 eine Sollwertvorgabe
für ein Elektronikbauteil, das grundsätzlich in die Elektronik 3 integriert ist, liefert.
Dieses Elektronikbauteil generiert seinerseits einen Sollwert für einen Lageregler
des elektromotorischen Stellantriebes 12, mit der Folge der unterschiedlichen Annäherungskurven
C, C' des elektromotorischen Stellelementes 11 an die Bewegung des fahrpedalseitigen
Stellelementes 8.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 Lastverstelleinrichtung
2 Fahrpedal
3 Elektronik
4 Drosselklappe
5 drosselklappenseitiges Stellelement
6 Zugfeder
7 Bowdenzug
8 fahrpedalseitiges Stellelement
9 Zugfeder
10 Istwerterfassungselement
11 stellantriebseitiges Stellelement
12 elektromotorischer Stellantrieb
13 Istwerterfassungselement
14 Zugfeder
1. Verfahren zum Betreiben einer drosselklappengeregelten Brennkraftmaschine im Leerlaufregelbereich,
wobei die Drosselklappe in Abregelrichtung vorgespannt ist, und ein fahrpedalseitig
in Vollastrichtung ansteuerbares, in Abregelrichtung gegen einen Leerlaufanschlag
in eine Stellung LLmin vorspannbares Stellelement in Aufregelrichtung in den Bewegungsweg eines Stellelementes
für die Drosselklappe eingreift, sowie ein mittels eines elektromotorischen Stellantriebes
im Leerlaufregelbereich ansteuerbares, in Abregelrichtung vorgespanntes Stellelement
in Aufregelrichtung in den Bewegungsweg des Stellelementes für die Drosselklappe eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Ansteuerung des fahrpedalseitigen Stellelementes
(8) während dessen Aufregelung mittels des Fahrpedales (2) das stellantriebseitige
Stellelement (11) aus der eingenommenen Leerlaufstellung elektromotorisch geregelt
wird, wobei die Öffnungskennlinie (C) des stellantriebseitigen Stellelementes (11)
so ausgelegt ist, daß es in einem sich stetig verkleinernden Abstand vor dem fahrpedalseitigen
Stellelement (8) herläuft, wobei der Abstand zwischen dem fahrpedalseitigen Stellelement
(8) und dem drosselklappenseitigen Stellelement (5) spätestens in der Position LLmax gleich Null wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das stellantriebseitige
(11) und das fahrpedalseitige Stellelement (8) im wesentlichen gleichzeitig die Position
LLmax erreichen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine progressive Bewegung
des stellantriebseitigen Stellelementes (11) gegenüber der Bewegung des fahrpedalseitigen
Stellelementes (8).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
Position des fahrpedalseitigen Stellelementes (8) erfassendes Istwerterfassungselement
(10) eine Sollwertvorgabe für ein Elektronikbauteil (3) liefert, das einen Sollwert
für einen Lageregler des elektromotorischen Stellantriebes (12) generiert.