[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs I
und ein Aufweitgeraet, vorzugsweise zur Durchfuehrung des Verfahrens, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung [US 46 74 479 - FLOWMOLE] zum Aufweiten eines im
Erdreich vorhandenen Pilot-Bohrloches wird ein kegelfoermiger Aufweitkopf mit seiner
Spitze an ein im Pilot-Bohrloch verlegtes Rohrgestaenge angeschlossen und von diesem
durch das Pilot-Bohrloch gezogen. Dabei wird durch das Rohrgestaenge Fluessigkeit
unter hohem Druck dem Aufweitkopf zugefuehrt. Dieser besitzt eine Anzahl im wesentlichen
in Bewegungsrichtung und quer zu dieser verlaufenden Kanaelen, welche mit der Innenbohrung
des Rohrgestaenges verbunden sind. An den aussen liegenden Enden dieser Kanele sind
Duesen angeordnet, welche einen feinen, unter hohem Druck stehenden Fluessigkeitsstrahl
erzeugen, welcher das Erdreich zerschneidet. Durch den Zug am Rohrgestaenge wird der
kegelfoermige Aufweitkopf unter stetigem Zug und durch Rotation des Rohrgestaenges
rotierend in das vom Fluessigkeitsstrahl zerteilte Erdreich gedrueckt und so das Pilot-Bohrloch
aufgeweitet. Der Aufweitvorgang setzt sich also aus einer rotierenden Bewegung und
stetiges, axiales Eindruecken des Aufweitkopfes in das das Pilot-Bohrloch umgebende
Erdreich zusammen. Dabei wird gleichzeitig mit dem Aufweiten das dem aufgeweiteten
Bohrloch entsprechende Rohr miteingezogen.
NACHTEILE
[0003] Dabei ist nachteilig, dass bei festerem Erdreich oder bei mit Gesteinseinschluessen
durchsetztem Erdreich das Pilot-Bohrloch zwar noch erstellt werden kann, da die Pilot-Bohreinrichtung
einen Gesteinseinschluesse noch seitlich umgehen konnte, beim Aufweiten jedoch diese
Gesteinseinschluesse entweder im festen Erdreich verschoben oder aber Teile von ihnen
abgetrennt werden muessten. Dies ist mit einer Vorrichtung der beschriebenen Art nicht
moeglich. Auch in dicht gelagertem Erdreich ohne Gesteinseinschluesse ist ein Aufweiten
des Pilot-Bohrloches im Erdreich nur durch Spuelen bzw. Schneiden und Anwendung einer
statischen Zug. bzw. Druckkraft haeufig nicht moeglich, da der Durchmesser der Aufweitbohrung
ca. 3 - 4 mal so gross ist wie der Durchmesser der Pilot-Bohrung. Dabei wird die Querschnittsflaeche
der Pilot-Bohrung um das 9 bis 16 Fache auf den Querschnitt der Aufweitbohrung und
somit auch die Mantelflaeche entsprechend vergroessert. Ausserdem besteht bei rein
statischem Zug oder Druck die Gefahr, dass die aufdas einzuziehende Rohr angreifenden
grossen Mantelreibungskraefte zufolge des umgebenden Erdreiches nicht mehr ueberwunden
werden koennen.
ZIEL DER ERFINDUNG
[0004] Daher ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum Aufweiten von Bohrloechern auch
in festem oder mit Gesteinseinschluesse durchsetztem Erdreich und ein Aufweitgeraet
zu schaffen, bei welchem diese Nachteile nicht auftreten.
ERFINDUNG
[0005] Dieses Ziel laesst sich erreichen, wenn erfindungsgemaess die Merkmale des Kennzeichens
von Anspruch 1 fuer das Verfahren und die Merkmale des Kennzeichens von Anspruch 7
fuer die Vorrichtung verwirklicht werden. Darueberhinaus koennen beim Verfahren die
Merkmale der Ansprueche 2 bis 6 und fuer die Vorrichtung die Merkmale 8 bis 19 ausgefuehrt
werden. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfidnung ergeben sich aus der Beschreibung
von Ausfuehrungsbeispielen anhand der Zeichnung. In dieser zeigt
Fig.1 die Darstellung der Situation eines aufzuweitenden Pilot-Bohrloches,
Fig.2 die Darstellung der Situation eines aufzuweitenden Pilot-Bohrloches, welches
unmittelbar vor dem Aufweiten mit einem geeigneten Gestaenge vorgebohrt wurde und
das Aufweitgeraet an dieses Gestaenge angeschlossen ist,
Fig.3 innere Form eines Gehaeuses in einer 1. Variante,
Fig.4 innere Form eines Gehaeuses in einer 2. Variante,
Fig.5 innere Form eines Gehaeuses in einer 3. Variante,
Fig.6 aeussere Form eines Gehaeuses in einer 1. Variante [zylindrisch],
Fig.7 aeussere Form eines Gehaeuses in einer 2. Variante [tailliert],
Fig.8 aeussere Form eines Gehaeuses in einer 3. Variante [abgesetzt],
Fig.9 ein Daempfungselement,
Fig.10 Schneideinrichtung in externer Anordnung.
VERFAHREN
[0006] Bei einer 1. Variante des Verfahrens wird ein im Erdreich 7 zwischen zwei Baugruben
B vorhandenes Pilot-Bohrloch 10 aufgeweitet, indem von einer Seite des Pilot-Bohrloches
10 ein Aufweitgeraet 1 in das Pilot-Bohrloch eingetrieben wird [Fig. 1].
[0007] Bei einer 2. Variante des Verfahrens wird das Pilot-Bohrloch 10 in einem unmittelbar
auf den Pilot-Bohrvorgang folgenden Arbeitsgang das aufgeweitete Bohrloch 9 hergestellt,
indem an die Pilot-Bohreinrichtung fuer das Pilot-Bohrloch 10, beispielsweise ein
Rohrgestaenge 21 mit einem Verdraengungs-Kopf, ein Aufweitgeraet 1 angeschlossen wird
[Fig. 2]. Beim Zurueckziehen der Pilot-Bohreinrichtung aus dem Pilot-Bohrloch wird
das Aufweitgeraet im Pilot-Bohrloch gefuehrt. Dabei kann auch ein statischer Zug auf
das, vorzugsweise mit einem Daempfungeselement angeschlossene Aufweitgeraet von ca.
5 Tonnen aufgebrachtwerden. Durch seine schneidende und rammende Arbeitsweise weitet
es das Pilot-Bohrloch auf. Dabei kann ein solches Pilot-Bohrloch 10 beispielsweise
einen Durchmesser von 40 - 50 mm und das aufgeweitete Bohrloch einen Durchmesser von
160 - 200 mm aufweisen. Die Versorgung des Aufweitgeraetes mit der Schneidfluessigkeit
kann dabei ebenfalls von der Pilot-Bohreinrichtung uebernommen werden.
[0008] Beiden Verfahren gemeinsam ist, dass die Aufweitung des Pilot-Bohrloches 10 durch
schlagende und schneidende, sowie das Erdreich 7 verdraengende Einwirkung auf dieses
vorgenommen wird. Dabei wird zum Schneiden des Erdreichs unter Hochdruck stehende
Schneidfluessigkeit verwendet. Bei diesen Verfahren kann ein Teil der zum Schneiden
des Erdreichs zugefuehrten Schneidfluessigkeit zur Verminderung der Reibung zwischen
Bohrlochwand und einzuziehendem Rohr verwendet werden.
[0009] Bei dieser schneidenden Einwirkung wird Schneidfluessigkeit in an sich bekannter
Weise unter hohem Druck durch Duesen eines Schneidgeraetes in das zu durchbohrende
bzw. aufzuweitende Erdreich gepresst, wodurch dieses zerteilt wird und so besser durchbohrt
bzw. aufgeweitet werden kann.
VORRICHTUNG
[0010] Eine Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens nach Anspruch 1 kann vorzugsweise
ein Rammaufweitgeraet, in Form einer Kurzramme 1, mit einer Schlageinrichtung 2 zu
dessen selbstaendiger Vorwaertsbewegung sein, welche ein zylindrisches Gehaeuse 3
mit einem auf diesem sitzenden, vorderen Aufweitkopf 4 und einem im Inneren des Gehaeuses
3 stirnseitig aufprallenden Schlagkoerper 5 einer Schlageinrichtung 2 aufweist, wobei
die einzelnen, zugehoerigen Baugruppen sind wie folgt ausgebildet. Die Schlageinrichtung
2 weist eine zylindrischen Gehaeuselaenge des Gehaeusemantels auf, welche kuerzer
ist als der 4-fache Gehaeusedurchmesser.
[0011] Diese Schlageinrichtung 2 besitzt einen im als Zylinder ausgebildeten Gehaeuse 3
hin- und herbewegbaren, an seinem hinteren Ende hohlzylindrischen Schlagkolben 2.1
als Schlagkoerper, der mit Druckluft beaufschlagt ist und Steueroeffnungen 2.2 an
seinem hinteren Ende aufweist. Seine Hin- und Her-Bewegung wird von einer teilweise
in den Schlagkolben 2.1 ragenden Steuereinrichtung 6 mit Steuerkanten 6.1, welche
mit den im Schlagkolben 2.1 angeordneten Steueroeffnungen 2.2 zusammwirken, dahingehend
gesteuert, dass der Schlagkolben 2.1 in einer bestimmbaren Kadenz auf den vorderen
Bereich 1.1 des Rammaufweitgeraetes 1 aufschlaegt und dadurch das Rammaufweitgeraet
1 im Erdreich 7 vorwaerts laeuft. Am hinteren Ende des Gehaeuses 3 ist eine Einrichtung
8 zum Anschliessen und Einziehen von Rohren in das aufgeweitete Bohrloch 9 angeordnet.
Das Gehaeuse 3 ist mit einem Gehaeusedeckel 3.7 an seinem hinteren Ende verschlossen,
wobei dieser Gehaeusedeckel 3.7 Abluftoeffnungen 3.8 aufweist und die Steuereinrichtung
6 sowie Leitungen des zweiten Speiseleitungsnetzes fuer die Druckluft traegt [Fig.
6].
[0012] Bei einer ersten Variante des inneren Aufbaues eines Gehaeuses sind in der Gehaeusewand
Versorgungsleitungen als ein erstes Speiseleitungsnetz 11 fuer eine Schneidfluessigkeit,
die einer Schneideinrichtung [13] zugefuehrt wird, vorgesehen, wobei dieses zum Anschluss
an die Schneideinrichtung 13 einerseits und andererseits an eine Versorgungseinrichtung
ausserhalb des Bohrloches, das auch die Druckluft fuer die Schlageinrichtung 2 liefert,
eingerichtet ist. Ein zweites Speiseleitungsnetz 12 ist zum Anschluss an die Steuereinrichtung
6 einerseits und die Druckluftleitungen der Versorgungseinrichtung andererseits vorgesehen.
[Fig. 3].
[0013] Bei einer zweiten Variante des inneren Aufbaues eines Gehaeuses ist in Abwandlung
der genannten ersten Variante ein erstes Speiseleitungsnetz 11 fuer eine Schneidfluessigkeit
nicht im Gehaeuse selbst, sondern nur im Aufweitkopf fuer die im Aufweitkopf integrierte
Schneideinrichtung 13 und eine Zuleitung zu einer oder mehreren Schmierduesen vorgesehen.
Dieses erstes Speiseleitungsnetz 11 ist mit Mitteln zum Anschluss an ein dem Aufweitkopf
4 vorgeschaltetes Geraet, beispielsweise einem Pilot-Bohrgeraet oder einem Schneideinrichtung
13, an dieses angeschlossen. Ein zweites Speiseleitungsnetz 12 ist zum Anschluss an
die Steuereinrichtung 6 einerseits und die Druckluftleitungen der Versorgungseinrichtung
des Aufweitgeraetes andererseits vorgesehen und im hinteren Teil des Aufweitgeraetes
angeordnet [Fig. 4].
[0014] Bei einer dritten Variante des inneren Aufbaues eines Gehaeuses ist in Abwandlung
der genannten zweiten Variante das im wesentliche zylindrische Gehaeuse als ein DoppelrohrGehaeuse
3 ausgebildet, welches geeignet an den Aufweitkopf 4 angeschlossen, vorzugsweise angeschweisst,
ist und an seinem hinteren Ende durch den Doppelrohraufbau eine Ringduese fuer die
Schmierfluessigkeit enthaelt. Dabei sind die beiden Gehaeuserohre 3.1,3.2 an geeigneten
Stellen mit Distanzstuecken 3.3 aneinander abgestuetzt [Fig. 5].
[0015] Bei einer ersten Variante der aeusseren Form eines Gehaeuses ist das Gehaeuse als
ein zylindrisches Gehaeuse 3 ausgebildet [Fig. 6].
[0016] Bei einer zweiten Variante der aeusseren Form eines Gehaeuses ist das im wesentlichen
zylindrische Gehaeuse als ein tailliertes Gehaeuse 3 ausgebildet, bei welchem an beiden
Gehaeuseenden Fuehrungskraenze 3.4 angeordnet sind und zwischen diesen ein taillierter
Abschnitt 3.5 zur Erleichterung der Kurvengaengigkeit vorgesehen ist [Fig. 7].
[0017] Bei einer dritten Variante der aeusseren Form eines Gehaeuses ist das im wesentlichen
zylindrische Gehaeuse als ein abgesetztes Gehaeuse 3 ausgebildet, bei welchem am vorderen
Gehaeuseende ein Fuehrungskraenz 3.4 angeordnet ist und anschliessend an diesen ein
im Durchmesser kleinerer, abgesetzter Bereich 3.6 des Gehaeuses anschliesst, welcher
zur Erleichterung der Kurvengaengigkeit vorgesehen ist [Fig. 8].
[0018] Der Aufweitkopf 4 ist zur Aufnahme eines Teils der Schlageinrichtung 2 als ein Hohlkopf
4.1 ausgebildet. Er ist mit dem Gehaeuse 3 der Schlageinrichtung 2 fest verbunden,
vorzugsweise verschweisst, wobei die Verbindungsstelle bzw. die Schweissnaht hinter
einer stirnseitig angeordneten Aufprallstelle 4.2 des Schlagkoerpers 5 liegt. Bei
dieser Aufnahme eines Teiles der Schlageinrichtung 2 ragt der Schlagkolben 2.1 der
Schlageinrichtung 2 temporaer oder permanant mit einem Teil seiner Laenge in den Hohlkopf
[Fig. 4, 5].
[0019] Die Schneideinrichtung 13 ist in einer ersten Variante vor dem Aufweitkopf 4 angeordnet
und mit diesem verbunden, vorzugsweise verschraubt. Diese Schneideinrichtung 13 weist
zwischen einer vorderen und einer hinteren Anschlusseinrichtung 13.1 bzw. 13.2, vorzugsweise
entsprechende Teile von Rohrverschraubungen 13.1.1, 13.2.1, insbesondere Ueberwurfmutter-Rohrverschraubungen
13.1.1, 13.2.1, einen mittleren Schneidteil 13.3 auf, welcher im Bereich seiner Oberflaeche
in geeignete Richtungen weisende Mittel 15 der Schneideinrichtung 13 zum Austritt
von Schneidfluessigkeit unter hohem Druck, welche vorzugsweise im wesentlichen nach
vorne, im wesentlichen nach hinten und im wesentlichen radial gerichtet sind und an
den Enden von internen Leitungskanaelen 13.4, die mit einem zentralen Speisekanal
13.5 verbunden sind, besitzt. Der zentrale Speisekanal 13.5 ist mittels der Rohrverschraubungen
13.1.1, 3.2.1 an externe Schneidfluessigkeitskreise, beispielsweise eines Pilot-Bohrgeraetes
14 oder des Aufweitgeraetes 1 angeschlossen. Dabei kann auch das Autweitgeraet mittels
der Schneideinrichtung 13 an das Pilot-Bohrgeraet 14 angeschlossen sein [Fig. 10].
[0020] In einer zweiten Variante kann die Schneideinrichtung 13 im Aufweitkopf 4 integriert
angeordnet sein. In der Schneideinrichtung 13 sind die internen Leitungskanaele 13.4
zur Weiterleitung der Schneidfluessigkeit zu Mitteln zum Austritt von Schneidfluessigkeit
unter hohem Druck im Aufweitkopf 4, vorgesehen, wobei diese Fluessigkeitsleitungen
an entsprechende Leitungen eines Speiseleitungsnetzes des zylindrischen Gehaeuses
3 angeschlossen sind [Fig. 4, 5].
[0021] In beiden Faellen sind die Mittel 15 der Schneideinrichtung 13 zum Austritt von Schneidfluessigkeit
unter hohem Druck duesenfoermige Oeffnungen 15.1, welche als Dueseneinsatzstuecke
15.1.1 ausgebildet sind und am freien Ende der internen Leitungskanaele 13.4 der Schneideinrichtung
13 eingesetzt sind. Die Dueseneinsatzstuecke 15.1.1 sind vorzugsweise aus Industrieedelsteinen
gefertigt. Dabei weist die Achsenrichtung wenigstens eines Teiles der duesenfoermigen
Oeffnungen 15.1 wenigstens teilweise in Vortriebsrichtung des Bohrloches, d.h. mit
einer Richtungskomponente nach vorne. Es ist aber auch moeglich, die Achsenrichtung
einige der duesenfoermigen Oeffnungen 15.1 wenigstens teilweise entgegengesetzt zur
Vortriebsrichtung des Bohrloches, d.h. mit einer Richtungskomponente nach hinten,
weisen zu lassen.
[0022] Am hinteren Ende des Autweitgeraetes 1 ist wenigstens eine Schmierduese 16 zum Austritt
von Schneidfluessigkeit an die Mantelseite des vom Aufweitgeraet 1 eingezogenen Rohres
zur Schmierung von dessen Einzugsbewegung vorgesehen. Die Schmierfluessigkeit ist
ein Teil der Schneidfluessigkeit und wird aus dem ersten Speiseleitungsnetz 11 durch
eine die Schmierduese 16 mit dem ersten Speiseleitungsnetz verbindende Schmierleitung
17 zugefuehrt. Diese Schmierduese [1 kann auch als eine Ringduese ausgebildet sein
und sich praktisch ueber den gesamten Umfang des hinteren Endes des Gehaeuses erstrecken
[Fig. 5].
[0023] Es ist moeglich, das Aufweitgeraet mit einem Pilot-Bohrgeraet 14 durch ein Daempfungselement
18 zu verbinden. Das Pilot-Bohrgeraet kann ein statisches Pilot-Bohrgeraet 14 bekannter
Bauart sein und aus einem Rohrgestaenge 21, sowie einerseits einem an dieses angeschlossenen
Verdraegungskopf 20 mit integrierten Hochdruckschneidduesen und andererseits einer
angeschlossenen Versorgungs- und Druckeinrichtung [nicht dargesetellt] zur Aufbringung
des noetigen statischen Druckes zum Vorwaertstreiben des Pilot-Bohrgeraetes 14 im
Erdreich bestehen. Dabei ist das Aufweitgeraet 1 auch an die Schneidfluessigkeitsleitung
des Pilot-Bohrgeraetes 14 angeschlossen.
[0024] Das Daempfungselement 18 ist vorzugsweise ein hydraulisch wirkendes Daempfungsglied.
Es ist erforderlich, wenn das Aufweitgeraet an ein auf dem Rueckzug befindliches Pilot-Bohrgeraet
angeschlossen ist und besteht aus einem Zylinder 18.3, der an das Aufweitgeraet 1,
beispielsweise mit einer Rohrverschraubung 19, anschliessbar ist und in seinem Innern
einen Kolben 18.1 enthaelt, der, wie seine Kolbenstange 18.2, eine zentrale Bohrung
18.5 aufweist. Die Kolbenstange ist ebenfalls mittels einer Rohrverschraubung 19 an
ein Pilot-Bohrgeraet 14 anschliessbar. Zwischen Kolben 18.1 und Zylinder 18.3 ist
eine Druckfeder 18.6 eingespannt. Ausserdem sind im Kolben 18.1 Verbindungsbohrungen
18.4 zur Verbindung der beiden Zylinderraeume 18.3.1, 18.3.2 vorgesehen, welche als
Daempferbohrungen dienen, indem durch sie die im Zylinder 18.3 enthaltende Schneidfluessigkeit
bei jedem Schlag des rammenden Autweitgeraetes 1 vom einen Zylinderraum unter Daempfung
des Schlages vom Aufweitgeraet in den anderen Zylinderraum gepresst wird. Bei einer
solchen Ausbildung des Daempfungselementes 18 wird auf die Kolbenstange 18.2 ein stetiger
Zug vom Pilot-Bohrgeraet 14 ausgeuebt, welches sich in seiner Ruckzugsphase aus der
Pilot-Bohrung 10 befindet. Ein solches Daempfungsglied wird benoetigt, damit die Schlaege
der Kurzramme moeglichst nicht auf das Pilot-Bohrgeraet 14 uebertragen werden und
dieses vor Zerstoerung bewahrt wird [Fig. 9].
[0025] Mit den oben genannten Baugruppen oder modifizierten Ausfuehrungen derselben sind
diverse Varianten von Aufweitgeraeten herstellbar, insbesondere die folgenden:
[0026] Bei einem Aufweitgeraet 1 erster Art [Fig. 3] ist ein Gehaeuse in einer ersten Variante
des inneren Aufbaues vorgesehen, welches eine wie oben beschriebene Schlageinrichtung
2 enthaelt, die mit ihrem zweiten Leitungsnetz an die Druckluftleitungen der Versorgungseinrichtung
des Aufweitgeraetes 1 angeschlossen ist. Die Kopfspitze des Aufweitgeraetes 1 ist
an ein Schneideinrichtung 13 angeschlossen, dessen Versorgung mit Schneidfluessigkeit
von der Versorgungseinrichtung des Aufweitgeraetes 1 durch das Gehaeuse erfolgt.
[0027] Bei einem Aufweitgeraet 1 zweiter Art [Fig. 4] ist ein Gehaeuse in einer zweiten
Variante des inneren Aufbaues vorgesehen, welches eine wie oben beschriebene Schlageinrichtung
2 enthaelt, die mit ihrem zweiten Leitungsnetz an die Druckluftleitungen der Versorgungseinrichtung
des Aufweitgeraetes angeschlossen ist. Das erste Leitungsnetz des Gehaueses ist via
die Kopfspitze des Aufweitgeraetes 1 an ein Daempfungselement 18 und dieses an ein
Pilot-Bohrgestaenge eines Pilot-Bohrgeraetes 14 angeschlossen, von welchem auch die
Versorgung mit Schneidfluessigkeit erfolgt.
[0028] Bei einem Autweitgeraet 1 dritter Art [Fig. 5] ist ein Gehaeuse in einer dritten
Variante des inneren Aufbaues vorgesehen, welches eine wie oben beschriebene Schlageinrichtung
2 enthaelt, die mit ihrem zweiten Leitungsnetz an die Druckluftleitungen der Versorgungseinrichtung
des Autweitgeraetes angeschlossen ist. Das erste Leitungsnetz des Gehaueses ist via
die Kopfspitze des Aufweitgeraetes 1 an ein Daempfungselement 18 und dieses an ein
Pilot-Bohrgestaenge eines Pilot-Bohrgeraetes 14 angeschlossen, von welchem auch die
Versorgung mit Schneidfluessigkeit erfolgt.
WIRKUNGSWEISE
[0029] Bei der ersten Variante des Verfahrens treibt sich das rammende und schneidende Aufweitgeraet
in ein vorhandenes Pilot-Bohrloch 10 und weitet dadurch, unter Verdraengung des Erdreiches,
zufolge seines groesseren Durchmessers gegenueber dem Pilot-Bohrloch, dieses auf.
[0030] Beim Verfahren nach der zweiten Variante hingegen treibt sich das rammende und mit
einem Pilot-Bohrgeraet 14 an seiner Spitze mittels eines Daempfungselement 18 verbundene
Aufweitgeraet in ein Pilot-Bohrloch 10 zwischen zwei Baugruben ein. Dabei zieht das
Pilot-Bohrgeraet 14, welches aus dem Pilot-Bohrloch 10 zurueckgezogen wird, zusaetzlich
mit einem Zug von ca. 5 Tonnen am Aufweitgeraet 1. Zufolge seines groesseren Durchmessers
gegenueber dem Pilot-Bohrloch 10 wird dieses aufgeweitet.
[0031] Da an das rammende Aufweitgeraet das einzuziehende Rohr angschlossen werden kann,
wird dieses nicht nur ebenfalls im gleichen Arbeitsgang wie das Aufweiten eingezogen,
sondern es kann zufolge der ruckartigen Bewegungen leichter, und somit auch ueber
eine groessee Laenge, eingezogen werden als mit den bekannten Verfahren, insbesondeere
mit den mit statischem Zug arbeitenden Aufweitverfahren. Diese Zusammenfassung zu
einem Arbeitsgang auch ueber groessere Lanegen als bisher erspart enorm viel Arbeitszeit
und auch Geraetschaft sowie Bedienungspersonal. Dadurch kann ein Rohr wesentlich billiger
eingezogen werden als bisher mit den bekannten Verfahren und bekannten Geraeten.
[0032] Durch die Kombination des Rammens und des Schneidens des Erdreiches wird die Vortriebsleistung
wesentlich erhoeht und es kann auch noch in sehr harten und mit Gesteinseinschluessen
durchsetzten Boeden, welche mit den bisher ueblichen statischen [stossenden und ziehenden]
Methoden nicht mehr oder nur sehr schlecht und aufwendig bearbeitet werden konnten,
gearbeitet werden. Damit wird nicht nur die Leistungsfaehigkeit und so die Wirtschafltichkeit,
sondern auch die technische Anwendbarkeit wesentlich erweitert.
[0033] Das Aufweitgeraet in Form der Kurzramme kann zufolge seiner gegenueber normalen Rammbohrgeraeten
kurzen Bauweise auch Kruemmungen des Pilot-Bohrloches problemlos folgen. Durch seine
schlagende Arbeitsweise ist es auch im Stande, groessere Gesteinseinschluesse, welche
benachbart zum Pilot-Bohrloch liegen, zu zertruemmern oder zur Seite zu schlagen.
Insbesondere in den Ausfuehrungsformen mit dem taillierten oder abgesetzten Gehaeuse
ist eine besonders gute Kurvengaengikeit auch fuer engere Radien gegeben.
[0034] Das schneidene und rammende Aufweitgeraet, in jeder der Varianten mit integrieter
Schneideinrichtung, mit vorgesetzter Schneideinrichtung, mit der Versorgung nur von
hinten, der Versorgung von hinten und von vorne, mit einer Ringduese als Schmierduese,
mit einzelnen Schnierduesen usw., wird durch die Druckluft der Versorgungseinrichtung
des Aufweitgeraetes wie eine nur in einer Richtung laufende Erdramme mit einer durch
die Steuergeometrie der zur Schlageinrichtung gehoerenden Steuereinrichtung festlegbaren
Kadenz betrieben.
[0035] Gleichzeitig mit der rammenden Bewegung wird eine Schneidfluessigkeit, von einem
von der jeweiligen Verfahrensvariante abhaengigen Versorgungseinrichtung [der Versorgungseinrichtung
fuer das Pilot-Bohrgeraet oder der Versorgungseinrichtung des Aufweitgeraetes selbst],
dem Aufweitgeraet zugefuehrt und unter extrem hohem Druck aus den Schneidduesen der
Schneideinrichtung in das Erdreich gepresst und dieses damit zerschnitten. Dadurch
lassen sich auch Gesteinseinschluesse schneiden und nachfolgend durch die schlagende
Bewegung des Rammens zertruemmern. Durch die Schmierung der Oberflaeche des einzuziehenden
Rohres wird auch bei grossen Rohrlaengen die meiste Energie fuer den Vortrieb verwendet
und nicht fuer das Einziehen des Rohres verbraucht. Daher koennen auch sehr lange
Rohrleitungen wirtschaftlicher als bisher eingezogen werden. Dies erspart die Ruestarbeiten,
indem weniger Baugruben fuer die einzelnen Abschnitte ausgehoben werden muessen, weil
diese Abschnitte laenger sein koennen. Die bei rein statischem Zug oder Druck bestehende
Gefahr, dass die auf das einzuziehende Rohr angreifenden grossen Mantelreibungskraefte
zufolge des umgebenden Erdreiches nicht mehr ueberwunden werden koennen, ist damit
eliminiert.
1. Verfahren zum Aufweiten eines geraden oder gekruemmten Pilot-Bohrloches und nachfolgendem
Einziehen eines Rohres mit einem Aufweitgeraet, dadurch gekennzeichnet, dass das Pilot-Bohrloch [10] schlagend und schneidend, sowie das Erdreich verdraengend
aufgeweitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusaetzlich ein Zug auf das
Autweitgeraet [1] ausgeubt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprueche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schneiden
des Erdreiches unter Hochdruck stehende Schneidfluessigkeit verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprueche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zum
Schneiden des Erdreiches unter Hochdruck stehende Schneidfluessigkeit mittelbar oder
unmittelbar vor dem momentanen Aufweitbereich ausgetragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprueche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zum
Schneiden des Erdreiches unter Hochdruck stehende Schneidfluessigkeit mittelbar oder
unmittelbar vor dem momentanen Aufweitbereich und in diesem ausgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprueche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der
zum Schneiden des Erdreichs zugefuehrten Schneidfluessigkeit zur Verminderung der
Reibung zwischen Bohrlochwand und einzuziehendem Rohr verwendet wird.
7. Aufweitgeraet zur Durchfuehrung des Verfahrens nach Anspruch 1 bestehend aus einem
zylindrischen Gehaeuse mit vorderem Aufweitkopf und einer Antriebseinrichtung zur
Vorwaertsbewegung im Erdreich sowie einer Einrichtung zum Anschliessen und Einziehen
von Rohren in das aufgeweitete Bohrloch, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung eine Schlageinrichtung [2] zur selbstaendigen Vorwaertsbewegung
des Aufweitgeraetes ist, welche einen im Inneren des Gehaeuses [3] stirnseitig aufprallenden
Schlagkoerper [5] aufweist, wobei die Schlageinrichtung [2] ein im wesentlichen zylindrisches
Gehaeuse mit einer zylindrischen Gehaeuselaenge aufweist, welche kuerzer ist als der
4-fache Gehaeusedurchmesser, dass der Aufweitkopf [4] zur wenigstens temporaeren Aufnahme
eines Teils der Schlageinrichtung als ein Hohlkopf [4.1] ausgebildet ist und dass
eine Schneideinrichtung [13] vorgesehen ist, welche Mittel [15] zum Austritt von Schneidfluessigkeit
mit hohem Druck aufweist und im Bereich des Aufweitkopfes [4] angeordnet ist.
8. Aufweitgeraet nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel [15] der Schneideinrichtung
[13] zum Austritt von Schneidfluessigkeit mit hohem Druck als wenigstens eine duesenfoermige
Oeffnung [15.1] am freien Ende von internen Leitungskanaelen [13.4] ausgebildet sind.
9. Aufweitgeraet nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung
[13] vor dem Aufweitkopf [4] angeordnet und mit diesem verbunden ist.
10. Aufweitgeraet nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung
[13] im Aufweitkopf [4] integriert angeordnet ist.
11. Aufweitgeraet nach Anspruch 8 oder 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsenrichtung
jeder duesenfoermigen Oeffnung [15.1] wenigstens teilweise in Vortriebsrichtung des
Bohrloches weist.
12. Aufweitgeraet nach Anspruch 8 oder 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsenrichtung
jeder duesenfoermigen Oeffnung [15.1] wenigstens teilweise entgegengesetzt zur Vortriebsrichtung
des Bohrloches weist.
13. Aufweitgeraet nach Anspruch 8 oder 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet dass die Achsenrichtungen
der duesenfoermigen Oeffnung (15.1) teilweise annaehernd entgegengesetzt zur und teilweise
annaehernd in Vortriebsrichtung des Bohrloches sowie teilweise radial zum Bohrloch
weisen.
14. Aufweitgeraet nach Anspruch 8 oder 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufweitkopf
[4] mit dem Gehaeuse [3] der Schlageinrichtung [2] verschweisst ist, wobei die Schweissnaht
hinter einer stirnseitigen Aufprallstelle [4.2] des Schlagkoerpers [5] angeordnet
ist.
15. Aufweitgeraet nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufweitkopf [4] an
seinem freien Ende Mittel zum Anschluss an weitere Geraete, insbesondere Hochdruckleitungen
fuer die Schneidfluessigkeit, aufweist.
16. Aufweitgeraet nach Anspruch 7 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass am hinteren Ende
des Aufweitgeraetes [1] wenigstens eine Schmierduese [16] zum Austritt von Schneidfluessigkeit
an die Mantelseite des vom Aufweitgeraet [1] eingezogenen Rohres zur Schmierung der
Einzugsbewegung vorgesehen ist.
17. Aufweitgeraet nach Anspruch 7 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass das im wesentlichen
zylindrische Gehaeuse ein tailliertes Gehaeuse [3], mit an beiden Gehaeuseenden angeordneten
Fuehrungskraenzen [3.4] und einem dazwischen liegenden taillierten Abschnitt [3.5]
zur Erleichterung der Kurvengaengigkeit ist.
18. Aufweitgeraet nach Anspruch 7 - 16, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Aufweitgeraet
ein Pilot-Bohrgeraet [14] verbunden ist, wobei zwischen beiden ein Daempfungselement
[18] angeordnet ist.
19. Aufweitgeraet nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass Versorgungsleitungen
fuer das Pilot-Bohrgeraet [14] an das Aufweitgeraet [1] anschliessbar sind.