(19)
(11) EP 0 239 786 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
09.09.1992  Patentblatt  1992/37

(21) Anmeldenummer: 87102636.5

(22) Anmeldetag:  25.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01F 17/04, H01F 37/00

(54)

Drossel für Hochleistungs-Schaltnetzteil

Choke for a high power switching power supply

Réactance pour un dispositif de commutation haute puissance


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.02.1986 DE 3606592

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.10.1987  Patentblatt  1987/41

(73) Patentinhaber: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Chadwick, P.N.R., Dipl.-Phys.
    D-8911 Petzenhausen (DE)
  • Morgott, Horst, Dipl.-Ing.
    D-8901 Diedorf (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Franz-Josef, Dr.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
80503 München
80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-C- 486 189
   
  • ELEKTRONIK, Band 34, Nr. 15, Juli 1985, Seiten 94-96, München; H. PANSE "Verringerung der Restwelligkeit bei Schaltnetzteilen"
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Hochleistungs-Schaltnetzteil mit einem Leistungsübertrager, dessen Primärzweig aus einem Netzgleichrichter und einer Schaltstufe besteht, in dessen Sekundärkreis nach einem Gleichrichterteil eine Siebschaltung vorgesehen ist.

[0002] Schaltnetzteile haben gegenüber herkömmlichen Netzteilen den wesentlichen Vorteil, daß sie bei niedrigerem Gewicht und geringerem Volumen bei entsprechend geringerem Kostenaufwand einen höheren Wirkungsgrad haben. Dem stehen als Nachteile eine etwas kompliziertere Schalttechnik, eine stärkere HF-Störstrahlung und größere Schwierigkeiten bei der Glättung der Ausgangsspannung gegenüber.

[0003] Stärkere HF-Störungen treten insbesondere bei Schaltnetzteilen auf, die nur in einem der zu den beiden Ausgangsklemmen führenden Leitungen eine Siebdrossel aufweisen mit der Folge, daß die HF-Störung über die jeweils andere drosselfreie Leitung bis zum Verbraucher gelangt. Der Einbau zusätzlicher HF-Drosseln in die beiden Ausgangsleitungen, ggfs. in Verbindung mit Y-Entstörkondensatoren, ist zwar grundsätzlich möglich, bedingt aber bei Hochleistungsgeräten einen erheblichen Aufwand, weil diese HF-Drosseln wegen ihrer Größe sehr teuer sind.

[0004] Dies gilt auch für den Fall, daß in jeder der beiden Ausgangsleitungen eine Leistungsdrossel zwischengeschaltet wird, weil die zweite Leistungsdrossel zwangsläufig einen zusätzlichen Raumbedarf und entsprechende Mehrkosten erfordert. Bei Hochleistungs-Schaltnetzteilen kommt erschwerend hinzu, daß Leistungsdrosseln wegen des großen Leitungsquerschnitts praktisch nicht "bewickelt" werden können.

[0005] Aus der Druckschrift Elektronik, Bd. 34, Nr. 15, Juli 1985, Seiten 94 - 96, München; H. Panse: "Verringerung der Restwelligkeit bei Schaltnetzteilen" ist das Prinzip eines Leistungs-Schaltnetzteiles bekannt, dessen Schaltstufe einen nachgeschalteten Gleichrichterteil und danach eine Siebschaltung hat. Die Siebschaltung besteht aus einer Drossel und einem nachgeschalteten Kondensator. Bei diesem Schaltnetzteil wird die durch die Schaltstufe verursachte Störungsstrahlung nur im Drosselzweig ausreichend reduziert, nicht aber auch in den auf das Massepotential bezogenen Leitungen.

[0006] Die deutsche Patentschrift DE-C-486 189 zeigt eine Drosselspule mit einer aus streifenförmigen Leitern gebildeten Wicklung, wobei zwei Leiterbahnen in der gleichen Richtung Ströme durch einen gemeinsamen Magnetkern führen. Die Leiter sind mäanderartig unter gegenseitiger Durchdringung zwischen den Schenkeln des gemeinsamen Magnetkerns hindurchgeführt. Die gegenseitige Durchdringung der Leiter mit kammartigem Ende des einen Leiters, dessen Zinken durch Löcher des anderen Leiters hindurchgesteckt und anschließend mit einem weiterführenden Leiterstück verbunden werden, ist technisch sehr aufwendig gelöst. Wegen des relativ hohen Platzbedarfes pro Drossel ergeben sich zusätzliche Probleme, wenn zum Filtern von Störungen mehrere Drosseln benötigt werden.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für die Verbesserung der Glättung und HF-Entstörung bei Hochleistungs-Schaltkreisen eine auch im Hinblick auf den notwendigen Raum- und Materialbedarf möglichst optimale Lösung zu finden.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Anordnung entspricht einer Drossel mit zwei Windungen, ohne daß das Wicklungsmaterial mit seinem wegen der hohen Stromstärken entsprechend großen Querschnitt gewickelt werden muß. Ein weiterer Vorteil sind die aufgrund des symmetrischen Aufbaus guten Entstöreigenschaften der Siebschaltung.

[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.

[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
FIG 1
das Prinzipschaltbild eines Schaltnetzteils mit einem im Ausgangskreis vorgesehenen LC-Siebglied
FIG 2
eine Siebschaltung gemäß der Erfindung mit zwei Siebdrosseln
FIG 3, 4
den prinzipiellen Aufbau einer Siebdrosselanordnung nach FIG 2
FIG 5
eine vorteilhafte Realisierung einer Siebdrosselanordnung nach den FIG 3 und 4.


[0011] Das in Fig. 1 dargestellte Prinzipschaltbild eines Schaltnetzteils zeigt eingangsseitig einen Netzgleichrichter NGL mit nachfolgender Schaltstufe SST, die aus der Gleichspannung durch Zerhacken eine Rechteckspannung erzeugt und diese mit Hilfe eines Transformators übersetzt. Auf der Sekundärseite des Transformators, der gleichzeitig für eine Netztrennung sorgt, erfolgt zunächst eine Gleichrichtung mit Hilfe der beiden Gleichrichter D1, D2 und anschließend eine Siebung. Die Siebschaltung besteht aus einer längs der einen Ausgangsleitung eingeschalteten Glättungsdrossel LG und aus einem im Querzweig liegenden Glättungskondensators CG. Eine derartige Siebschaltung hat den Nachteil, daß die durch die Schaltstufe SST verursachte und durch Blitzpfeile symbolisierte HF-Störstrahlung nur im Drosselzweig ausreichend reduziert wird. In der zweiten, zum Minuspol führenden Ausgangsleitung, die keine Glättungsdrossel enthält, gelangt die HF-Störstrahlung nämlich ungehindert bis zum Ausgang.

[0012] Die Siebschaltung nach Fig. 2 begegnet diesen Schwierigkeiten in vorteilhafter Weise dadurch, daß nun in beiden Ausgangsleitungen je eine Glättungsdrossel LG1, LG2 enthalten ist und daß beide Drosseln auf einem gemeinsamen Spulenkern angeordnet sind.

[0013] Wie der in den Fig. 3 und 4 dargestellte Spulenaufbau zeigt, bestehen beide Drosseln LG1, LG2 aus je einer Windung und außerdem sind beide Windungen in gleichem Wicklungssinn durch den Spulenkern SPK geführt. Dies bedeutet, daß sich die vom Punkt A zum Pluspol bzw. vom Minuspol zum Punkt B jeweils durch den Spulenkern SPK fließenden Ströme I addieren.

[0014] Ein für Hochleistungs-Schaltnetzteile besonders vorteilhafter Aufbau für die Siebdrosseln nach den Fig. 3 und 4 ist in Fig. 5 dargestellt. Sie zeigt in perspektivischer Darstellung eine der Drossel LG1 zugeordnete Leiterbahn in Form eines Kupferbandes. Dieses Kupferband ist in drei an einem Ende zusammenhängende Teilbahnen unterteilt, von denen die mittlere Teilbahn als erste Windung W1 durch die Bohrung eines rohrförmigen Spulenkerns SPK geführt ist, während die beiden äußeren Teilbahnen außen am Kern zurückgeführt sind. Diese beiden äußeren Teilbahnen sind über den Kern hinaus verlängert und mit ihren verlängerten rechtwinkelig zur Kernachse abgebogenen Enden mit einer der beiden Ausgangsklemmen - hier mit dem Pluspol -verbunden. Der Anfang der mittleren Teilbahn ist ebenfalls rechtwinkelig zur Kernachse und zwar vorzugsweise in entgegengesetzter Richtung zu den beiden äußeren Teilbahnen abgebogen.

[0015] Die der anderen Drossel LG2 zugeordnete Leiterbahn ist ebenfalls ein Kupferband und verläuft zunächst, ausgehend von der zweiten Ausgangsklemme, zwischen den beiden äußeren Teilbahnen der anderen Drossel LG1 und anschließend als zweite Windung W2 durch den Spulenkern SPK. Die abgebogenen Enden der beiden äußeren Teilbahnen von Drossel LG1 und die dazwischen liegende Leiterbahn von Drossel LG2 dienen zweckmäßig als Montageflächen für einen oder mehrere parallel geschaltete Glättungskondensatoren CG.

Bezugszeichenliste


FIG 1 (Stand der Technik)



[0016] 
NGL
Netzgleichrichter
SST
Schaltstufe
D1, D2
Gleichrichter
LG
Glättungsdrossel
CG
Glättungskondensator

FIG 2 - 5



[0017] 
LG1, LG2
Glättungsdrossel
SPK
Spulenkern
A, B
Anschlüsse für LG1, LG2
W1, W2
Windungen der Glättungsdrosseln LG1, LG2
I
Strom



Ansprüche

1. Hochleistungs-Schaltnetzteil mit einem Leistungsübertrager, dessen Primärzweig aus einem Netzgleichrichter und einer Schaltstufe besteht, in dessen Sekundärkreis nach einem Gleichrichterteil eine Siebschaltung vorgesehen ist, die sich aus zwei in den zu den beiden Ausgangsklemmen führenden Leitungen jeweils im Längszweig angeordneten Drosseln (LG1, LG2) und wenigstens einem Querkondensator (CG) zusammensetzt, wovon die beiden Drosseln (LG1, LG2) aus je einer als streifenförmige Leiterbahn ausgebildeten Windung bestehen, die in gleichem Wicklungssinn durch einen gemeinsamen Magnetkern (SPK) geführt sind, wobei die Windung (W1) der einen Drossel (LG1) aus einer in drei Teilbahnen unterteilten Leiterbahn besteht, von denen die mittlere Leiterbahn durch den Magnetkern geführt und die beiden äußeren Teilbahnen außen am Kern zurückgeführt und mit einer der beiden Ausgangsklemmen verbunden sind.
 
2. Hochleistungs-Schaltnetzteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der anderen Ausgangsklemme verbundene Leiterbahn der anderen Drossel (LG2) zwischen den beiden Teilbahnen der einen Drossel (LG1) und anschließend durch den Magnetkern (SPK) geführt ist.
 
3. Hochleistungs-Schaltnetzteil nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die verlängerten Enden der beiden äußeren Teilbahnen der einen Drossel (LG1) und der zwischen diesen beiden Teilbahnen verlaufende Abschnitt der Leiterbahn für die andere Drossel (LG2) als Montagefläche für einen oder mehrere parallel geschaltete Glättungskondensatoren (CG) dient.
 


Claims

1. High power switching power supply having a power transformer whose primary branch consists of a mains rectifier and a switching stage, in the secondary circuit of which a filter circuit is provided downstream of a rectifier component, said filter circuit being composed of two chokes (LG1, LG2) arranged in each case in the longitudinal branch in lines leading to the two output terminals and of at least one transverse capacitor (CG), the two chokes (LG1, LG2) consisting of a winding constructed as a strip-shaped conductor track, which windings are led in the same winding direction through a common magnetic core (SPK), the winding (W1) of one choke (LG1) consisting of a conductor track subdivided into three track sections, the central conductor track of which is led through the magnetic core and the two outer track sections of which are led back to the core on the outside and are connected to one of the two output terminals.
 
2. High power switching power supply according to Claim 1, characterised in that the conductor track, connected to the other output terminal, of the other choke (LG2) is led between the two track sections of the first choke (LG1) and subsequently through the magnetic core (SPK).
 
3. High power switching power supply according to Claims 1 and 2, characterised in that the extended ends of the two outer track sections of one choke (LG1) and the section of the conductor track, running between these two track sections, for the other choke (LG2) serves as a mounting surface for one or more smoothing capacitors (CG) connected in parallel.
 


Revendications

1. Unité d'alimentation de courant grande puissance à étage de commutation comportant un transformateur de puissance, dont la branche primaire est constituée par un redresseur de raccordement au réseau et un étage de commutation, et dans le circuit secondaire duquel est prévu, en aval d'une partie formant redresseur, un circuit de lissage, qui se compose de deux bobines d'arrêt (LG1,LG2) qui sont raccordées aux deux bornes de sortie et sont disposées respectivement dans la branche longitudinale, et d'au moins un condensateur transversal (CG), les deux bobines d'arrêt (LG1,LG2) étant constituées par des enroulements respectifs réalisés sous la forme de voies conductrices en forme de bandes, qui traversent, avec le même sens d'enroulement, un noyau magnétique commun (SPK), l'enroulement (W1) d'une bobine (LG) étant formé par une voie conductrice qui est subdivisée en trois bandes partielles, parmi lesquelles la bande centrale traverse le noyau magnétique tandis que les deux bandes partielles extérieures reviennent en arrière extérieurement le long du noyau et sont raccordées à l'une des deux bornes de sortie.
 
2. Unité d'alimentation de courant grande puissance à étage de commutation suivant la revendication 1, caractérisée par le fait que la voie conductrice, qui est raccordée à l'autre borne de sortie, de l'autre bobine d'arrêt (LG2) s'étend entre les deux voies partielles de la première bobine d'arrêt (LG1) et traverse ensuite le noyau magnétique (SPK).
 
3. Unité d'alimentation de courant grande puissance à étage de commutation suivant les revendications 1 et 2, caractérisée par le fait que les extrémités prolongées des deux bandes partielles extérieures d'une bobine d'arrêt (LG1) et la section, qui s'étend entre ces deux bandes partielles, de la voie conductrice pour l'autre bobine d'arrêt (LG2), sont utilisées comme surface de montage pour un ou plusieurs condensateurs de lissage (CG) branchés en parallèle.
 




Zeichnung