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EP 0 342 335 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.09.1992 Patentblatt 1992/37 |
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Anmeldetag: 23.03.1989 |
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Verfahren zum Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln
Process for engobing or glazing roofing tiles
Procédure d'engobage ou d'émaillage des tuiles
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
20.05.1988 DE 3817231
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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23.11.1989 Patentblatt 1989/47 |
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Patentinhaber: Hans Lingl Anlagenbau und
Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG |
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D-89231 Neu-Ulm (DE) |
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Erfinder: |
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- Müller, Max
D-7913 Senden (DE)
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Entgegenhaltungen: :
DE-C- 740 469
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US-A- 3 560 236
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln,
die, auf einer keramischen Unterlage liegend, getrocknet und gebrannt werden.
[0002] Dachziegel werden bislang nicht in trockenem Zustand auf einer keramischen Unterlage
engobiert oder glasiert, weil der Engobe- oder Glasurstrahl die Unterlage benetzen
würde. Die Glasur oder Engobe würde mit der Zeit aufbauen zur Verschmutzung der Dachziegel
und zum Kleben der Unterlage führen. Dies alles bedeutet aber eine nicht erwünschte
Qualitätsminderung.
[0003] Aus der US-A-3 560 236 ist ein Verfahren zum Glasieren von Dachziegeln durch Sprühen
bekannt, wobei die Ziegel in Reihen durch eine Station geleitet werden, in welcher
die nicht zu glasierenden Teile der Ziegel mit einem Film brennbarer, wasserabweisende
Partikel enthaltender Substanz abgedeckt werden und anschließend über eine Glasierstation
in den Brennofen gelangen. Der Transport der Ziegel durch die gennanten Stationen
erfolgt durch ein Förderband, auf dem die ziegelreihen aufliegen.
[0004] Das Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln nach dem Trocknen und vor dem Brennen
ohne die unterstützende Unterlage hat sich aber nicht durchgesetzt, weil dann eine
Vielzahl von Handhabungen erforderlich ist, nämlich das Trocknen der Dachziegel auf
der Unterlage, das Abnehmen der Dachziegel von der Unterlage vor dem Engobieren oder
Glasieren und das Wiederumsetzen der Dachziegel auf die Unterlage vor dem Brennen.
[0005] Auf keramischen Unterlagen getrocknete und gebrannte Dachziegel werden deshalb in
der Regel naß engobiert oder glasiert, was mit erheblicher Qualitätsminderung verbinden
ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, mit dem
auf keramischen Unterlagen getrocknete und gebrannte Dachziegel zwischen dem Trocknen
und Brennen engobiert oder glasiert werden können, ohne daß sie dazu von der Unterlage
abgenommen werden müssen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Maßnahmen
gelöst.
[0008] Der Anspruch 2 kennzeichnet eine zusätzliche Schutzmaßnahme für die Unterlage gegen
Strahlbenetzung.
[0009] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das Trocknen, Engobieren
oder Glasieren und Brennen der Dachziegel infolge des Verbleibens der Dachziegel auf
ihrer Unterlage zügig durchführbar ist und der Betriebs- sowie Kostenaufwand niedrig
gehalten wird.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist in der Zeichnung dargestellt und nachstehend
naher erläutert. Es zeigen:
Fig .1 eine Draufsicht einer keramischen Unterlage mit einem daraufliegenden Dachziegel
Fig. 2 einen Schnitt durch die keramische Unterlage während des Glasier- oder Engobiervorganges.
[0011] Ein Dachziegel 1 liegt auf einer keramischen Unterlage 2, die hier als Kassette ausgebildet
ist und als Unterstützung beim Trocknen bzw. Brennen das Dachziegels 1 dient. Der
Dachziegel 1 hat die Abmessungen A′, B′ und wird während des Glasierens oder Engobierens
von einer Blende 4 überdeckt, die einen Ausschnitt A, B aufweist. Dieser Ausschnitt
A, B ist etwas kleiner als die durch die Abmessungen A′, B′ bestimmte Fläche des Ziegels,
und zwar um so viel kleiner, daß die keramische Unterlage gegen den Glasur- oder Engobestrahl
abgeschirmt, der Dachziegel aber kantenrein glasiert oder engobiert wird.
[0012] Der Dachziegel 1 kann auf ein auf der keramischen Unterlage 2 zusätzlich aufgelegtes,
mit Quarzsand und/oder Kaolin präpariertes Papier 3 abgelegt werden. Die Papierauflage
verhindert, daß bei nicht ganz sachgemäßer Arbeitsweise Glasur- oder Engobespritzer
auf der keramischen Unterlage kleben bleiben.
1. Verfahren zum Engobieren oder Glasieren von Dachziegeln (1) durch Sprühen, die auf
einer keramischen Unterlage liegend, getrocknet und gebrannt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachziegel (1) nach dem Trocknen auf ihrer keramischen Unterlage (2) verbleibend,
engobiert oder glasiert werden, wobei sie durch eine in einem Abstand über den Dachziegeln
(1) angeordnete Blende (4) mit einem Ausschnitt (A, B) überdeckt werden, der so viel
kleiner ist als die Fläche (A′, B′) des Dachziegels, daß dieUnterlage gegen den Engobe-
oder Glasierstrahl abgeschirmt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die keramische Unterlage (2)
zusätzlich durch ein mit Quarzsand und/oder Kaolin präpariertes Papier (3) bedeckt
wird und der Dachziegel auf dem Papier (3) liegt.
1. Process for engobing or glazing of roofing tiles (1) by spraying, which are dried
and fired lying on a ceramic support, characterized by that the roofing tiles (1)
are engobed or glazed after drying, remaining on their ceramic support (2), whereby
they are covered by a shield (4) arranged in a distance over the roofing tiles (1),
which is so much smaller than the surface (A′, B′) of the roofing tile, so that the
support is protected against the engobing or glazing stream.
2. Process as to claim 1, characterized by that the ceramic support (2) is covered additionally
by a paper prepared with quartz sand and/or kaoline and the roofing tile is lying
on the paper (3).
1. Procédure d'engobage ou d'émaillage des tuiles (1) qui se trouvent sur un support
céramique pendant le séchage et le cuisson, caractérisée par cela que les tuiles restent
sur leur support céramique après le séchage et sont engobées ou émaillées, à l'occassion
de laquelle elles sont couvertes d'un écran (4) installé à une distance au-dessus
des tuiles (1), qui est plus petite que la surface de la tuile (A′, B′) de cette manière,
que le support est protecté contre le jet d'engobage ou d'émaillage.
2. Procédure selon revendication 1, caractérisée par cela, que le support céramique (2)
est couvert d'un papier (3) préparé avec sable de quartz et/ou kaoline et la tuile
se trouve sur le papier ( 3).