[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hohlladung zur Durchdringung einer, aus einen
homogenen Hohlladungsstrahl ablenkenden Schichten aufgebauten Panzerung, bestehend
aus einem Munitionskörper mit einer in den Sprengstoff formschlüssig eingelegten,
rotationssymmetrischen, duktilen, metallischen Auskleidung, ein Verfahren zur Herstellung
dieser Auskleidung und eine Vorrichtung zur Durchführung des Herstellungsverfahrens.
[0002] Hohlladungen werden seit langer Zeit gegen Panzer eingesetzt, was zur Entwicklung
von verschiedenartigsten Abwehrmassnahmen zur Folge hatte. Insbesondere wurden die
Panzerungen schichtartig aus den verschiedensten Materialien unterschiedlichster Dichte
und Härte aufgebaut, so dass der homogene Hohlladungsstrahl abgelenkt wurde.
[0003] In der Folge sind Hohlladungen mit einer Auskleidung aus einer Pseudo-Legierung von
Wolfram und Kupfer entwickelt worden (FR-A-2 530 800). Diese Auskleidung wird pulvermetallurgisch
durch Sintern von Wolframpulver mit einer Korngrösse kleiner als 50 um und Kupferpulver
hergestellt, wobei der Anteil an Wolfram 80 Gew.-% beträgt. Derartige Auskleidungen
weisen als Folge des Sinterprozesses eine relativ geringe Dichte auf und zeigen insbesondere
bei schichtartig aufgebauten Panzerungen ein geringes Eindringvermögen, obwohl ihre
Ablenkung geringer ist.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Hohlladung zu schaffen, die eine
hohe Eindringwirkung in Panzerungen zeigt, welche konventionelle Hohlladungsstrahle
ablenken und/oder stören.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die metallische Auskleidung mittels einer
heissisostatischen Pressung eine dreidimensionale Isotropie aufweist und wobei deren
Dichte wenigstens 98 % der Kristalldichte des Metalls entspricht.
[0006] Gleichzeitig hat die Erfindung die Aufgabe, ein Herstellungsverfahren und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die eine wirtschaftliche Herstellung
der metallischen Auskleidung der erfindungsgemässen Hohlladung ermöglichen.
[0007] Das Herstellungsverfahren der metallischen Auskleidung ist charakterisiert durch
die folgenden Merkmale:
- es wird wenigstens ein Metall in einem Luft- oder Inertgasstrom atomisiert,
- das resultierende Metallpulver wird in einer breiten Korngrössenverteilung gemischt,
- das derart vorbereitete Metallpulver wird in den Zwischenraum eines rotationssymmetrischen,
doppelwandigen, duktilen, hochtemperaturbeständigen Behälters mit allseitig wenigstens
annähernd gleicher Wandstärke eingefüllt,
- das eingefüllte Metallpulver und der Zwischenraum des doppelwandigen Behälters werden
mit Wasserstoff gespült und/oder reduziert,
- der doppelwandige Behälter wird verschlossen und gasdicht verkapselt,
- der verkapselte Behälter wird allseitig mit einem erhöhten Gasdruck beaufschlagt und
gleichzeitig erhitzt, so dass die heissisostatische Pressung resultiert, und
- der verkapselte Behälter wird vom Pressling entfernt.
[0008] Die Vorrichtung zur Durchführung des Herstellungsverfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass der doppelwandige Behälter aus einem Konstruktionsstahl, aus einem Leichtmetall
oder aus einem Quarzglas besteht, und eine allseitige Wandstärke von 0,8 bis 3,0 mm
aufweist.
[0009] Aufgrund der dreidimensionalen Isotropie besitzt die Auskleidung der erfindungsgemässen
Hohlladung eine texturfreie, kristallinische Struktur, welche mehr als 98 % der maximal
möglichen Dichte, der Kristalldichte, erreicht.
[0010] Die erfindungsgemässe Hohlladung hat dadurch den enormen Vorteil, dass nach der Detonation
der Hohlladungsstrahl pulverisiert in die Panzerung eindringt, d.h. dass er keine
Kohärenz aufweist, und dadurch von einer schichtartig aufgebauten Panzerung nicht
abgelenkt wird. Die Dichte des Strahls ist hoch; es können zudem Materialien verwendet
werden, die nicht legierbar oder einem Sinterprozess nicht zugänglich sind.
[0011] Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren für die metallischen Auskleidungen von
Hohlladungen hat ferner den grossen Vorteil, dass eine form- und massgenaue Fertigung
mit einem wesentlich geringeren Materialaufwand als bei den herkömmlichen Verfahren
erreicht wird. Die erfindungsgemässe Herstellung ist dadurch auch wirtschaftlicher
und weniger arbeitsintensiv. Es hat sich dabei bewährt, den doppelwandigen Behälter
beim Einfüllen des Metallpulvers zu rütteln, damit eine homogene und kompakte Schüttung
ohne Gas- oder Lufteinschlüsse im Zwischenraum erhalten wird. Der verkapselte Metallbehälter
wird danach durch ein grobes Abdrehen entfernt. Jedoch kann dies auch mit einem Laserschneidgerät
vorgenommen werden.
[0012] Die entnommene Auskleidung weist eine sehr hohe Form- und Massgenauigkeit (engl.
near net shaping) auf und bedarf daher nur einer geringen, meist spanabhebenden Nacharbeitung
zu deren Einbau in den Munitionskörper.
[0013] Das Verfahren gemäss Anspruch 3 bewirkt eine besonders homogene, isotrope Struktur
des Presslings.
[0014] Das Herstellungsverfahren gemäss den Ansprüchen 4 bis 7 hat sich in der Praxis bei
metallischen Auskleidungen aus Kupfer, Tantal, Wolfram und Uran bewährt.
[0015] Es versteht sich jedoch, dass auch Mischungen der obengenannten Metallpulver für
das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren verwendet werden können. Die Verfahrensparameter
richten sich dann hauptsächlich nach dem Metall mit dem grössten Anteil im Metallpulver.
[0016] Die Materialauswahl für den doppelwandigen Behälter gemäss Anspruch 8 ist besonders
geeignet für die heissisostatische Pressung mit hohen Gasdrücken und Temperaturen.
[0017] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung. Dort wird die Erfindung
anhand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Verfahrensschritte zur Herstellung einer
rotationssymmetrischen, duktilen metallischen Auskleidung,
Fig. 2 einen doppelwandigen, kegelförmigen Behälter mit oben angeordnetem Einfüllstutzen,
und
Fig. 3 einen doppelwandigen, kegelförmigen Behälter mit unten angeordnetem Einfüllstutzen.
[0018] In Fig. 1 sind die einzelnen Verfahrensschritte des Herstellungsverfahrens für eine
rotationssymmetrische, metallische Auskleidung schematisch dargestellt, und mit Grossbuchstaben
bezeichnet:
A: Ein doppelwandiger Behälter 1 wird durch konventionelle Blechverarbeitung hergestellt,
wie durch Biegen und mit einem Schweissgerät 2. Weitere Einzelheiten des doppelwandigen
Behälters 1 folgen aus der nachstehenden Beschreibung zu den Figuren 2 und 3.
B: Ein Metallpulver, beispielsweise aus Kupfer, mit einer flachen, breiten Verteilung
von Korngrössen zwischen 10 µm und 200 µm wird aus einem Füllbehälter 3 in den doppelwandigen
Behälter 1 geschüttet, währenddessen der Füllbehälter 3 gerüttelt wird (durch Pfeile
angedeutet). Damit wird eine möglichst hohe Fülldichte erreicht. Die üblichen Lieferungen
von Metallpulvern weisen normalerweise nicht die gewünschte Korngrössenverteilung
auf, so dass eine Mischung von mehreren Pulverlieferungen notwendig ist. Gegebenenfalls
sind gewisse Pulverchargen vorher zu sieben, da erfahrungsgemäss eine Korngrösse von
200 µm nicht überschritten werden darf.
Die verwendeten Metallpulver sind durch an sich bekanntes Atomisieren, in einem Luft-
oder Inertgasstrom, erzeugt worden. Dadurch können die Oberflächen der Pulverkörner
leicht oxidieren oder es kann Luft oder Inertgas vom Pulver eingeschlossen werden.
Oxid- und Gaseinschlüsse sind jedoch für das einwandfreie Funktionieren eines Munitionssprengkörpers
mit aus dem Metallpulver hergestellten, duktilen metallischen Auskleidungen unerwünscht.
- Eine Reduktion oder Pulverreinigung bei oxidierbaren Metallen ist daher unumgänglich.
C: Das oxidierte Metallpulver wird in dem gefüllten doppelwandigen Behälter 1 durch
Wasserstoffspülung (angedeutet durch Pfeile) in einem Ofen 4 während einer Stunde
bei 400°C gereinigt, d.h. reduziert.
D: Der doppelwandige Behälter 1 wird unmittelbar darauf hermetisch verschlossen (Querpfeile),
was eine weitere Oxidation oder sonstige Verschmutzung des Metallpulvers verhindert.
Dazu wird das Füllrohr des doppelwandigen Behälters verpresst, abgeschnitten und zugeschweisst.
E: Der verschlossene doppelwandige Behälter 1 wird in einem Autoklaven 5 nach dem
heissisostatischen Pressverfahren (HIP) behandelt (Einzelheiten dazu sind aus dem
Artikel von P.E. Price und S.P. Kohler "Hot Isostatic Pressing of Metal Powders",
Metals Handbook, Powder Metallurgy, Ed. 9. Vol. 7 (6/1984), S. 419 ff., Metals Park
ASM zu entnehmen). Der Autoklav 5 ist vom Typ Graphitofen der Fa. J. Dieffenbacher
GmbH & Co. mit einer Druckbeständigkeit von 350 MPa und einer Temperaturbeständigkeit
von 3000°C.
F: Es sind der Druck und die Temperatur in ihrer zeitlichen Abhängigkeit, während
der einzelnen Verfahrensschritte der heissisostatischen Pressung dargestellt, wobei
die Druckkurve (p,t) ausgezogen und die Temperaturkurve (T,t) gestrichelt gezeichnet
ist. Von Punkt α bei normalem Druck (po) und normaler Temperatur (To) wird mit einer Evakuierung des Autoklavs 5 angefangen (Zeitpunkt to), bis Punkt ß, (Zeitpunkt t₁), wo ein Unterdruck p₁ von 10 Pa erreicht ist. Dann
wird der Autoklav 5 mit Argon gefüllt bis zum Druck p₂ von 30 MPa (Punkt γ;Zeitpunkt
t₂). Von diesem Punkt an wird die Temperatur von To (Umgebungstemperatur ≈ 20°C) erhöht auf eine Temperatur T₁, die je nach Wahl des
Metalles einzustellen ist (Punkt δ; Zeitpunkt t₃). Die HIP-Temperatur T₁ liegt meistens
zwischen der Rekristallisationstemperatur, die angenähert die Hälfte der Schmelztemperatur
beträgt, und der Schmelztemperatur des Metalles. Für Kupfer liegt T₁ zwischen 650°C
und 1050°C, bevorzugt bei 800°C. Für Tantal liegt T₁ zwischen 1700°C und 2980°C, bevorzugt
bei 2200°C, für Wolfram zwischen 1000°C und 1800°C, bevorzugt bei 1430°C, und für
Uran zwischen 600°C und 1120°C, bevorzugt bei 850°C. Eine zu niedrige HIP-Temperatur
führt zu einer unerwünschten Porosität des Werkstückes; eine zu hohe HIP-Temperatur
verursacht ein unerwünschtes Wachstum von Kristalliten.
Bei diesem Temperaturanstieg erhöht sich der Druck im Autoklav 5 durch die Ausdehnung
des Gases (Gesetz von Boyle-Gay-Lussac) auf einen Druck p₃, der mindestens 100 MPa
und höchstens 320 MPa betragen soll. Bevorzugt wird ein Druck p₃ von 130 MPa eingestellt.
Um die Fertigungskosten gering zu halten, werden möglichst viele Werkstücke (gefüllte
doppelwandige Behälter 1) gleichzeitig in dem Autoklav 5 heissisostatisch gepresst.
Während einer gewissen Zeit (t₄ - t₃), die zwischen 1 und 6 Stunden beträgt, bevorzugt
etwa 3 Std., wird die Temperatur T₁ und der Druck P₃ konstant gehalten (Punkt ε) und
nachher wird wieder auf Umgebungstemperatur To abgekühlt und auf den normalen Druck po reduziert (Punkt ϑ). Die Abkühlung der in den Behältern 1 befindlichen Werkstücke
soll langsam erfolgen, um allotropische Umwandlungen, insbesondere martensitische
in den Schweissnähten, zu vermeiden. Diese führen sonst zu Verhärtungen und Versprödungen,
was die nachfolgenden Drehoperationen erschweren und die Isotropie der hergestellten
Auskleidung beeinträchtigen würde.
G: Nach dem heissisostatischen Pressen wird der doppelwandige Behälter 1 sowie das
Übermass des Werkstückes in zwei Drehoperationen entfernt. Die erste ist ein grobes
Abschruppen, wozu der Behälter 1 mit seiner Innenwand pneumatisch auf einer Drehbank
eingespannt wird. Die Aussenfläche wird dann mit einem Drehstahl 6 grob abgedreht,
bis die äussere Behälterwand vollständig entfernt ist. Die äussere, abgeschruppte
Oberfläche des Werkstückes wird sodann eingespannt und die innere Behälterwand grob
abgedreht, bis sie ebenfalls entfernt ist. Die zweite Drehoperation ist ein feines
Schlichten der Oberflächen des Werkstückes. Dies ist sehr sorgfältig durchzuführen,
um keine Strukturveränderungen des heissisostatisch gepressten Metalles zu bewirken.
Das Entfernen des Behälters kann jedoch auch mit einem Laserschneidgerät durchgeführt
werden.
Die derart hergestellte Auskleidung für eine Hohlladung besitzt eine texturfreie,
kristallinische Struktur und ist praktisch isotrop, d.h. sie besitzt in jeder beliebigen
Richtung dieselben physikalischen Eigenschaften.
[0019] In den Figuren 2 und 3 sind für dieselben Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
[0020] In Fig. 2 ist nun der doppelwandige Behälter 1 ausführlicher dargestellt. Der Behälter
1 besteht aus einer metallischen Innenkegelwand 7′, einer metallischen Aussenkegelwand
7˝ und einem Einfüllstutzen 8. Der untere Rand der Innenkegelwand 7′ ist nach aussen
umgebördelt und über einer unteren Schweissnaht 9 mit der Aussenkegelwand 7˝ verschweisst.
Der Einfüllstutzen 8 steht auf einer Öffnung 10 an der Spitze der Aussenkegelwand
7˝ und ist über einer oberen Schweissnaht 11 daran angeschweisst.
[0021] Der Behälter 1 ist entweder aus einer Leichtmetallegierung aus Al und Mn, Al und
Mg, oder Al, Mg und Si für einen HIP-Temperaturbereich bis 600°C, oder aus einem handelsüblichen
Konstruktionsstahl, d.h. mit weniger als 2% Kohlenstoff, für einen HIP-Temperaturbereich
von 600°C bis 1500°C, oder dann aus einem hochschmelzenden Quarzglas für einen HIP-Temperaturbereich
von 1500°C bis 3000°C hergestellt. Die Dicke der Kegelwände 7′ und 7˝ und des Einfüllstutzens
8 ist jeweils dieselbe und beträgt zwischen 0,8 mm und 3,0 mm. Die Wandstärke ist
so gewählt, dass sie einerseits dick genug ist, um den hohen Druck der heissisostatischen
Pressung zu verkraften und andererseits genügend dünn, um ohne Brüche oder Verwerfungen
die Verdichtung des Metallpulvers überstehen zu können. Um eine möglichst homogene
Druckverteilung (Isostatik) zu erreichen, ist der Zwischenraum 12 zwischen den Kegelwänden
7′ und 7˝ möglichst klein zu halten. Die Breite des Zwischenraumes 12 ist zudem abhängig
vom Material des doppelwandigen Behälters 1, vom zu komprimierenden eingefüllten Metallpulver
13 und von dessen Schüttdichte; sie beträgt z.B. für Konstruktionsstahl und Kupferpulver
2,0 mm, und für Quarzglas und Wolframpulver 3,0 mm, entsprechend einer Wandstärke
von 1,2 mm des heissisostatisch gepressten Werkstückes.
[0022] Während des heissisostatischen Pressverfahrens werden die Kegelwände 7′ und 7˝ im
mittleren Bereich am stärksten verformt, da die Endbereiche durch die Schweissnähte
9 und 11 fixiert sind und somit die Breite des Zwischenraumes 12 dort kaum verringert
werden wird. Zudem ist eine geometrie-abhängige Sicherheitsmarge vorgesehen, die eine
bei dem heissisostatischen Pressen auftretende Verformung der Kegelwände 7′ und 7˝
ausgleichen wird. Es wird sich ebenfalls der Öffnungswinkel des doppelwandigen Behälters
1 leicht öffnen, d.h. um etwa 1°. Diese Verformung kann durch eine zusätzliche Verbreiterung
des Zwischenraumes 12 oder - was zu bevorzugen ist - durch eine Verringerung des Öffnungswinkels
berücksichtigt werden.
[0023] Die Füllhöhe 14 des einzufüllenden Metallpulvers 13 wird empirisch bestimmt:
- das Metallpulver 13 darf bei der Wasserstoffspülung nicht aus dem eigentlichen doppelwandigen
Behälter 1 hinausgeblasen werden, und
- es soll genügend verdichtetes Metallpulver bei den Extremitäten (Schweissnähte 9 und
11) vorhanden sein, damit das Werkstück nach dem heissisostatischen Pressen an diesen
Stellen nicht porös wird.
[0024] In Figur 3 ist ein doppelwandiger Behälter 1 mit einem Einfüllstutzen 8 am unteren
Ende dargestellt. Dies ist dann von Vorteil, wenn eine einwandfreie Schüttung und
Verdichtung an den Extremitäten des Behälters 1, wie hier an der Kegelspitze, verlangt
wird. Während der Schüttung wird der Behälter 1 z.B. durch Ultraschall gerüttelt,
so dass eine hohe Verdichtung des eingefüllten Metallpulvers 13 im gesamten Behälter
1 erreicht wird.
[0025] Bei dem vorbeschriebenen Herstellungsverfahren ist es besonders wichtig, dass der
rotationssymmetrische Behälter 1 für sich bei der heissisostatischen Pressung so wenig
wie nur möglich zusammengedrückt wird. Dieses Erfordernis kann erreicht werden mit
einem einseitig geschlossenen Behälter, wie der obigen Kegelform oder einer einseitig
geschlossenen Zylinderform.
[0026] Die derart hergestellten kegelförmigen Auskleidungen sind in einen Munitionskörper
formschlüssig eingelegt und bilden mit diesem eine Hohlladung, deren Hohlladungsstrahl
inhomogen ist. Solche Hohlladungen sind nun besonders geeignet um Panzerungen zu durchdringen,
die aus Schichten unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften und Verhalten aufgebaut
sind.
1. Hohlladung zur Durchdringung einer, aus einen homogenen Hohlladungsstrahl ablenkenden
Schichten aufgebauten Panzerung, bestehend aus einem Munitionskörper mit einer in
den Sprengstoff formschlüssig eingelegten, rotationssymmetrischen, duktilen, metallischen
Auskleidung, dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Auskleidung mittels einer
heissisostatischen Pressung eine dreidimensionale Isotropie aufweist und wobei deren
Dichte wenigstens 98 % der Kristalldichte des Metalls entspricht.
2. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Auskleidung der Hohlladung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass
- wenigstens ein Metall in einem Luft- oder Inertgasstrom atomisiert wird,
- das resultierende Metallpulver (13) in einer breiten Korngrössenverteilung gemischt
wird,
- dieses Metallpulver (13) in den Zwischenraum eines rotationssymmetrischen, doppelwandigen,
duktilen, hochtemperaturbeständigen Behälters (1) mit allseitig wenigstens annähernd
gleicher Wandstärke eingefüllt wird (B),
- das eingefüllte Metallpulver (13) und der Zwischenraum des doppelwandigen Behälters
(1) mit Wasserstoff gespült und/oder reduziert werden (C),
- der doppelwandige Behälter (1) verschlossen und gasdicht verkapselt wird (D),
- der verkapselte Behälter (1) allseitig mit einem erhöhten Gasdruck beaufschlagt
und gleichzeitig erhitzt wird, so dass die heissisostatische Pressung resultiert (E),
und
- der verkapselte Behälter (1) vom Pressling entfernt wird (G).
3. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Auskleidung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der doppelwandige Behälter (1) mit einem Gasdruck von mindestens
100 MPa beaufschlagt und auf eine Temperatur zwischen der Rekristallisationstemperatur
und der Schmelztemperatur des zu verarbeitenden Metalles erhitzt wird.
4. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Auskleidung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass Kupfer atomisiert wird, und dass der doppelwandige Behälter (1)
mit einem Gasdruck zwischen 100 MPa und 320 MPa, bevorzugt bei 130 MPa, beaufschlagt
und auf eine Temperatur zwischen 550°C und 1050°C, vorzugsweise bei 800°C, erhitzt
wird während einer Zeitdauer von 1 h bis 6 h, bevorzugt 3 h.
5. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Auskleidung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass Tantal atomisiert wird, und dass der doppelwandige Behälter (1)
mit einem Gasdruck zwischen 100 MPa und 320 MPa, bevorzugt bei 130 MPa, beaufschlagt
und auf eine Temperatur zwischen 1700°C und 2980°C, vorzugsweise bei 2200°C, erhitzt
wird während einer Zeitdauer von 1 h bis 6 h, bevorzugt 3 h.
6. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Auskleidung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass Wolfram atomisiert wird, und dass der doppelwandige Behälter
mit einem Gasdruck zwischen 100 MPa und 320 MPa, bevorzugt bei 130 MPa, beaufschlagt
und auf eine Temperatur zwischen 1000°C und 1800°C, vorzugsweise bei 1430°C, erhitzt
wird während einer Zeitdauer von 1 h bis 6 h, bevorzugt 3 h.
7. Verfahren zur Herstellung einer metallischen Auskleidung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass Uran atomisiert wird, und dass der doppelwandige Behälter (1)
mit einem Gasdruck zwischen 100 MPa und 320 MPa, bevorzugt bei 130 MPa, beaufschlagt
und auf eine Temperatur zwischen 600°C und 1120°C, vorzugsweise bei 850°C, erhitzt
wird während einer Zeitdauer von 1 h bis 6 h, bevorzugt 3 h.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Herstellungsverfahrens nach einem der Ansprüche 2
bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der doppelwandige Behälter (1) aus einem Konstruktionsstahl,
aus einem Leichtmetall oder aus einem Quarzglas besteht, und eine allseitige Wandstärke
von 0,8 bis 3,0 mm aufweist.
1. A hollow charge of the penetration of armouring constructed of layers deflecting a
homogeneous hollow-charge blast, consisting of an ammunition body with a lining which
is inserted into the explosive in a positive-locking manner, is rotationally-symmetrical,
ductile and metallic, characterized in that the metallic lining has three-dimensional
isotropy by means of high-temperature isostatic pressing, the density of the lining
corresponding to at least 98% of the crystal density of the metal.
2. A process for the manufacture of a metallic lining of the hollow charge in accordance
with Claim 1 characterized in that
- at least one metal is atomized in an air flow of inert gas flow,
- the resulting metal powder (13) is mixed in a broad grain size distribution,
- this metal powder (13) is poured into the interspace of a rotationally-symmetrical,
double-walled, ductile, high-temperature resistant receptacle (1) whose walls are
all at least approximately of equal thickness (B),
- the metal powder (13) which has been poured in and the interspace of the double-walled
receptacle (1) are rinsed with hydrogen and/or reduced (C),
- the double-walled receptacle (1) is closed and encapsulated in a gas-tight manner
(D),
- the encapsulated receptacle (1) is acted upon on all sides by a raised gas pressure
and is at the same time heated, so that the high-temperature isostatic pressing results
(E), and
- the encapsulated receptacle (1) is removed from the pressed part (G).
3. A process for the manufacture of a metallic lining in accordance with Claim 2, characterized
in that the double-walled receptacle (1) is acted upon by a gas pressure of at least
100 MPa and is heated to a temperature between the recrystallization temperature and
the melting temperature of the metal to be processed.
4. A process for the manufacture of a metallic lining in accordance with Claim 3, characterized
in that copper is atomized, and in that the double-walled receptacle (1) is acted
upon by a gas pressure between 100 MPa and 320 MPa, preferably 130 MPa, and is heated
to a temperature between 550°C and 1050°C, preferably 800°C, during a period of between
1 h and 6 h, preferably 3 h.
5. A process for the manufacture of a metallic lining in accordance with Claim 3, characterized
in that tantalum is atomized, and in that the double-walled receptacle (1) is acted
upon by a gas pressure between 100 MPa and 320 MPa, preferably 130 MPa, and is heated
to a temperature between 1700°C and 2980°C, preferably 2200°C, during a period of
between 1 h and 6 h, preferably 3 h.
6. A process for the manufacture of a metallic lining in accordance with Claim 3, characterized
in that tungsten is atomized, and in that the double-walled receptacle is acted upon
by a gas pressure between 100 MPa and 320 MPa, preferably 130 MPa, and is heated to
a temperature between 1000°C and 1800°C, preferably 1430°C, during a period of between
1 h and 6 h, preferably 3 h.
7. A process for the manufacture of a metallic lining in accordance with Claim 3, characterized
in that uranium is atomized, and in that the double-walled receptacle (1) is acted
upon by a gas pressure between 100 MPa and 320 MPa, preferably 130 MPa, and is heated
to a temperature between 600°C and 1120°C, preferably 850°C, during a period of between
1 h and 6 h, preferably 3 h.
8. A device for carrying out the manufacturing process in accordance with any one of
Claims 2 to 7, characterized in that the double-walled receptacle (1) is composed
of structural steel, light metal or quartz glass and all its walls have a thickness
between 0,8 and 3,0 mm.
1. - Charge creuse pour le percement d'un blindage constitué de couches déviant un
jet de charge creuse homogène, comprenant un corps de munition avec un garnissage
métallique ductile à symétrie de révolution inséré à engagement positif dans l'explosif,
caractérisée en ce que le garnissage métallique présente, grâce à une compression isostatique à chaud,
une isotropie tridimensionnelle et que sa densité correspond au moins à 98 % de la
densité cristalline du métal.
2. - Procédé de fabrication d'un garnissage métallique de la charge creuse selon la
renvendication 1, caractérisé en ce
- que au moins un métal est atomisé dans un courant d'air ou de gaz inerte,
- que la poudre métallique (13) obtenue est mélangée dans une large répartition granulométrique,
- que ladite poudre métallique (13) est introduite dans l'intervalle d'un réservoir
(1) à symétrie de révolution, à double paroi, ductile et résistant aux températures
élevées dont l'épaisseur de paroi est partout au moins approximativement constante
(B),
- que la poudre métallique (13) et l'intervalle du réservoir (1) à double paroi sont
rincés et/ou réduits avec de l'hydrogène (C),
- que le réservoir (1) à double paroi est fermé et scellé de manière étanche aux gaz
(D),
- que le réservoir (1) scellé est simultanément soumis de tous les côtés à une pression
de gaz accrue et chauffé de façon à obtenir la compression isostatique à chaud (E),
et
- que le réservoir (1) scellé est retiré du comprimé (G).
3. - Procédé de fabrication d'un garnissage métallique selon la revendication 2, caractérisé
en ce que le réservoir (1) à double paroi est soumis à une pression de gaz d'au moins
100 MPa et chauffé à une température comprise entre la température de recristallisation
et la température de fusion du métal à traiter.
4. - Procédé de fabrication d'un garnissage métallique selon la revendication 3, caractérisé
en ce que l'on atomise du cuivre, et que le réservoir (1) à double paroi est soumis
à une pression de gaz comprise entre 100 MPa et 320 MPa, de préférence de 130 MPa,
et chauffé pendant une durée de 1 h à 6 h, de préférence de 3 h, à une température
entre 550°C et 1050°C, de préférence de 800°C.
5. - Procédé de fabrication d'un garnissage métallique selon la revendication 3, caractérisé
en ce que l'on atomise du tantale, et que le réservoir (1) à double paroi est soumis
à une pression de gaz comprise entre 100 MPa et 320 MPa, de préférence de 130 MPa,
et chauffé pendant une durée de 1 h à 6 h, de préférence de 3 h, à une température
entre 1700°C et 2980°C, de préférence de 2200°C.
6. - Procédé de fabrication d'un garnissage métallique selon la revendication 3, caractérisé
en ce que l'on atomise du tungstène, et que le réservoir à double paroi est soumis
à une pression de gaz comprise entre 100 MPa et 320 MPa, de préférence de 130 MPa,
et chauffé pendant une durée de 1 h à 6 h, de préférence de 3 h, à une température
entre 1000°C et 1800°C, de préférence de 1430°C.
7. - Procédé de fabrication d'un garnissage métallique selon la revendication 3, caractérisé
en ce que l'on atomise de l'uranium, et que le réservoir (1) à double paroi est soumis
à une pression de gaz comprise entre 100 MPa et 320 MPa, de préférence de 130 MPa,
et chauffé pendant une durée de 1 h à 6 h, de préférence de 3 h, à une température
entre 600°C et 1120°C, de préférence de 850°C.
8. - Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé de fabrication selon l'une des revendications
2 à 7, caractérisé en ce que le réservoir (1) à double paroi est constitué d'un acier
de construction, d'un métal léger ou d'un verre quartzeux, et qu'il présente partout
une épaisseur de paroi de 0,8 à 3,0 mm.