(19)
(11) EP 0 502 266 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.09.1992  Patentblatt  1992/37

(21) Anmeldenummer: 91250295.2

(22) Anmeldetag:  29.10.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04H 12/02, E04C 3/36, A63B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.02.1991 DE 4106036

(71) Anmelder: GROH GmbH
D-67086 Bad Dürkheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Groh, Otto
    W-6702 Bad Dürkheim (DE)

(74) Vertreter: Christiansen, Henning, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Pacelliallee 43/45
14195 Berlin
14195 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerüstsystem


    (57) Gerüstsystem, insbesondere als Sport-oder Spielgeräte bzw. Außenmöbel, bestehend aus mindestens einem tragenden Element und einem mit diesem verbundenen Anbauteil, wobei das tragende Element aus einem Rohrelement aus Recycling-Kunststoff besteht, das mit einem inneren Verstärkungsrohr aus Metall versehen ist, wobei das Anbauteil mit mindestens einem Befestigungselement an dem Rohrelement (24) befestigt ist, wobei das Befestigungselement mindestens einen Grundkörper (35, 36) aufweist, der in seiner Form der Außenwandung des Rohrelements (24) angepaßt ist, sich an diese anschmiegt und mindestens ein Anschlagelement (25) zur Verbindung mit dem Anbauteil (27, 28) trägt, sowie eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Befestigungslement und Rohrelement (24) durch mindestens ein das Befestigungselement und das Rohrelement (24) mindestens teilweise durchdringendes, im wesentlichen stabförmiges Verbindungselement (45) vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft Gerüstsystem der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Aus der DE-A-39 23 413 ist ein Gerüstsystem in Form eines Spielgeräts der betreffenden Gattung bekannt, bei Pfosten aus einem Recycling-Kunststoff mit einem Metallrohr als Kern versehen sind. Bei den mit einem quadratischen Querschnitt versehenen Pfosten besteht der Nachteil, daß Anschlußelemente lediglich in Richtung der Seitenflächen montiert werden können, wenn sie mit genügendem Halt daran anliegen sollen.

    [0003] Weiterhin ist aus der DE-A-35 44 544 ein Profilelement aus Recycling-Kunststoff bekannt, das einen axialen Metallkern bzw. Metallrohr aufweist und als Pfostenelement verwendet wird. Die vorgenannte Lösung ist mit dem Nachteil behaftet, daß das mit einer äußeren Profilierung versehene Element für höhere mechanische Belastungen ungeeignet ist und auch die Befestigungsmöglichkeiten für Anbauteile sehr beschränkt sind, da sie in die vorgefertigten Nuten des Profilelements eingefügt werden müssen. Damit treten bei auf die Anbauteile einwirkenden Kräften auch sehr große Biegebeanspruchungen für die die Nuten begrenzenden Stege auf, welche damit einer Bruchgefahr unterworfen sind.

    [0004] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Gerüstsystem anzugeben, bei dem die Montage der Einzelteile unter sicherer und belastungsfähiger Verbindung erfolgt, wobei sowohl im Bodenbereich als auch untereinander eine mechanisch stabile Befestigung von zusätzlichen Anbauteilen gegeben sein soll, die insbesondere einer mehr oder weniger hohen anhaltenden dynamischen Belastung bei Benutzung als Sportanlagen oder Einrichtungen von Kinderspielplätzen angepaßt ist.

    [0005] Diese Aufgabe ist mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die, für eine zuverlässige, und insbesondere bei dynamischen, Belastungen sichere, Befestigung von Anbauteilen an einem rohrförmigen Element notwendige mechanische Festigkeit der Rohrelemente, die aus, in Recycling-Verfahren gewonnenen, Kunststoffen hergestellt sind und die als tragende Komponenten des Montage- und Gerüstsystems fungieren, auf einfache Weise dadurch erreicht werden kann, daß zwischen Rohrelement und Anbauteil ein geeignetes Zwischenbauteil vorgesehen ist, welches aus Metall besteht und die an den Befestigungspunkten aufzunehmenden, insbesondere dynamischen, Kräfte über einen größeren Flächenbereich verteilt in das Rohrelement einleitet. Damit wird der Kunststoffmantel zwischen zwei Metallteilen flächig eingespannt und kann auf diese Weise die auftretenden Kräfte ohne Bruchgefahr formschlüssig aufnehmen.

    [0007] Es ist dabei vorteilhaft, daß von den Verbindungsstellen keine Verletzungsgefahren für die Benutzer ausgehen und daß die mit dem erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystem erstellten Sport- und Freizeitanlagen auch den Forderungen nach einer optisch und ästhetisch gelungenen Gestaltung entsprechen.

    [0008] Bevorzugt ist das aus recycelten Kunststoffen hergestellte Rohrelement im Inneren mit einer, sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Rohrelements erstreckende, Metallrohrverstärkung versehen, die nicht über ihren gesamten Außenflächenbereich den Kunststoffmantel kontaktiert. Es besteht lediglich ein lokaler Anschluß durch das Verstärkungsrohr zentrierenden Haltemitteln, welche bevorzugt stegartig und in Längsrichtung des Pfostens verlaufend ausgebildet sind. Damit kann das innere metallische Verstärkungsrohr einen relativ geringen Durchmesser aufweisen, woraus eine Materialeinsparung hinsichtlich des metallischen Werkstoffs und eine Gewichtsreduzierung resultiert.

    [0009] Nach der vorgenannten vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das metallische, vorzugsweise zylindrische, Verstärkungsrohr im Inneren des Rohrelements durch Haltemittel fixiert, die an der Innenwandung des Rohrelements angeformt sind. Vorzugsweise sind als Haltemittel mehrere auf dem Umfang verteilte, übereinstimmend geformte Stege verwendet. Diese Stege weisen, von der Innenwandung des Rohrelements quer-abstehend, nach innen und erstrecken sich über die gesamte Länge des Rohrelements. Zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung der auftretenden dynamischen Kräfte und Spannungen in das Rohrelement sind die im Inneren des Rohrelements befindlichen Stege in vorteilhafter Weise symmetrisch auf den Umfang verteilt oder es werden, dem jeweiligen Einsatzfall angepaßte Mittel zur Kräfteverteilung eingesetzt. Bei geringeren Belastungsfällen können die Haltemittel in Anzahl und/oder Ausdehnung reduziert werden.

    [0010] Die Verbindung zwischen den Rohrelementen, als tragende Komponenten des Montage- und Gerüstsystems, und den dazugehörigen Anbauteilen erfolgt erfindungsgemäß auf vorteilhafte Weise durch besonders ausgestaltete, dem System angepaßte Befestigungsmittel. Die Befestigungsmittel bestehen aus mindestens einem Grundkörper, der in seiner Form dem Aussendurchmesser und der äußeren Hüllfläche der aus recyceltem Kunststoff hergetellten Rohrelementen angepaßt ist. Der Grundkörper des Befestigungsmittels besitzt erfindungsgemäß mindestens ein Anschlagelement, an dem die für das Montage- und Gerüstsystem benutzten Anbauteile befestigt sind.

    [0011] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Grundkörper des Befestigungsmittels aus einer gebogenen metallischen Platte, deren Biegeradius dem Aussendurchmesser des Rohrelements angepaßt ist, wobei die Platte im wesentlichen mindestens an einem Viertel des Umfangs des Rohrelements anliegt. Der plattenförmige Grundkörper trägt zwei schmale, querab und mit ihren Schmalseiten senkrecht vom Grundkörper nach außen weisende und in Befestigungslage des Grundkörpers hochkant stehende Anschlagelemente, die ebenso wie der Grundkörper des Befestigungsmittels, aus einem flachen Vierkantmaterial, vorzugsweise aus Bandstahl, bestehen. Die beiden Anschlagelemente sind dabei so angeordnet, daß sie, bezogen auf die Mittelachse des Rohrelements, die Schenkel eines rechten Winkels bilden und gleichzeitig mit der Ebene der, das im Inneren des Rohrelements angeordnete metallischen Verstärkungsrohres fixierenden, Haltemittel fluchten. Dies bietet zugleich eine vorteilhafte Möglichkeit, Kräfte und Spannungen in das Rohrelement einzuleiten.

    [0012] Sowohl der Grundkörper als auch die Anschlagelemente sind mit Durchlaßöffnungen versehen, durch die Verbindungselemente steckbar sind, um die Verbindung zwischen dem mit einem metallischen Verstärkungsrohr versehenen Rohrelement bzw. einem Anbauteil und dem Befestigungsmittel herzustellen. Bei den Verbindungselementen handelt es sich erfindungsgemäß um, im wesentlichen stabförmige, insbesondere gewindetragende Bauteile, die an einem ihrer Enden eine im Durchmesser vergrößerte, pilzförmige Kappe aufweisen. Die Ausrichtung der Verbindungselemente erfolgt bevorzugt in der Weise, daß sie zwischen den an die äußeren Kunststoffrohren angeformten Stegen den Pfosten durchqueren, so daß die zu durchbohrenden Wandstärken klein sind.

    [0013] Die vorgenannten Durchlaßöffnungen besitzen eine viereckige, vorzugsweise quadratische, Form, die im Zusammenwirken mit einem vierkantigen Endabschnitt des stabförmigen Verbindungsgliedes eine, für die Montage der Einzelelemente vorteilhafte, Verdrehsicherheit des Verbindungsgliedes Sorge trägt.

    [0014] Nach einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung besitzen die als tragende Komponente fungierenden Rohrelemente quer zu ihrer Längsachse - also radial - verlaufende Bohrungen. Diese Bohrungen erstrecken sich von einer Außenwand des Rohrelements durch die metallische Rohrverstärkung hindurch zur anderen Außenwand. Es ist günstig, wenn die Bohrung auf der einen Seite des Rohrelements als gerade Durchgangsbohrung ausgeführt ist, wohingegen die Bohrung in der gegenüberliegenden Wandung als gerade, aber stufenartig abgesetzte Bohrung dahingehend gestaltet ist, daß der Bohrungsabschnitt im Rohrelement einen größeren Durchmesser aufweist als der Bohrungsabschnitt im metallischen Verstärkungsrohr. Dadurch wird auf einfache und zugleich vorteilhafte Weise eine bequeme Montage des Befestigungsmittels an dem Rohrelement mittels der stabförmigen Verbindungsglieder ermöglicht. Das durch die gerade Durchgangsbohrung gesteckte Verbindungsglied ist danach an der zur abgesetzten Bohrung weisenden Seite des metallischen Verstärkungsrohres, von außen zugänglich, verschraubbar angeordnet.

    [0015] Nach erfolgter Montage der Befestigungsmittel zur Herstellung der Verbindung zwischen Rohrelement und Anbauteilen ist der von außen zugängliche Abschnitt der abgesetzten Bohrung in der Wandung des Rohrelements durch eine, dem Außendurchmesser des Rohrelements angepaßten, Kappe verschließbar, so daß sich eine nach außen geschlossene Kunststoffoberfläche ergibt.

    [0016] Durch die Art der Montage in Verbindung mit der Form der verwendeten Einzelteile lassen sich dahingehend Vorteile erzielen, daß die Oberfläche des Rohrelements im Montagebereich nach erfolgter Montage im wesentlichen wieder glatt und verschlossen ist und somit eine Verletzungsgefahr für Benutzer der nach dem erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystem hergestellten Sportgeräte, Freizeitanlagen oder Außenmöbel weitestgehend ausgeschlossen ist.

    [0017] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Freizeitanlage, die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystems gefertigt ist,

    Figur 2 einen Querschnitt durch ein Rohrelement des Montage- und Gerüstsystems nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,

    Figur 3 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Befestigungsmittels des erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystems,

    Figur 4 einen Querschnitt durch ein Rohrelement des Montage- und Gerüstsystems nach einer Ausführungsform der Erfindung mit reduzierten Haltemitteln zwischen Rohrelement und metallischem Verstärkungsrohr,

    Figur 5 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Montageform der Befestigungsmittel,

    Figur 6 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform für ein Befestigungsmittel,

    Figur 7 eine perspektivische Darstellung einer weiteren vorteilhaften Form eines Befestigungsmittels,

    Figur 8 eine weitere Variante der Befestigung sowie

    Figur 9 eine Detaildarstellung zu Figur 8.



    [0018] Die in Figur 1 wiedergegebene und unter Verwendung des erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystems montierte Freizeitanlage 20 besteht im wesentlichen aus einer Mehrzahl von Rohrelementen 1 als tragende Komponenten des Systems, an denen waagerecht und senkrecht angeordnete Anbauteile 18, 19 befestigt sind. Die Anbauteile 18, 19 dienen dabei als Brüstungs- oder Bodenplatte bzw. als rohrförmige Absturzsicherung in oberen Bereichen der Freizeitanlage 20 und können, entsprechend der Auswahl der Befestigungsmittel, in beliebiger Form kombinierfähig angeordnet werden.

    [0019] Das in Figur 2 im Querschnitt wiedergegebene Rohrelement 1 enthält in seinem Innenraum 21 ein metallisches Verstärkungsrohr 5, das durch stegförmige Haltemittel 6 in einer mittigen Lage fixiert ist. Die vier Stege sind an der Innenwandung 12 des Rohrelements 1 querabstehend, nach innen weisend, angeformt und symmetrisch am Umfang verteilt. Durch die senkrecht zur Achse des Rohrelements 1 verlaufenden Bohrungen 16, 17 durch die Wandung des Rohrelements 1 und das Verstärkungsrohr 5 ist ein Verbindungselement 13, vorzugsweise in Form einer Schloßschraube, steckbar.

    [0020] Die genauere Ausgestaltung und Anordnung der Bohrungen 16, 17 ist der Figur 4 zu entnehmen. Mittels des Verbindungselementes 13 wird das Befestigungsmittel 2 an dem Rohrelement 1 verschraubt. Das Befestigungsmittel 2 besitzt einen Grundkörper 3, der als gebogene Platte einen dem Außendurchmesser des Rohrelements 1 angepaßten Biegeradius aufweist und sich deshalb nach erfolgter Verschraubung fest an die Außenkontur des Rohrelements 1 anschmiegt. Die beiden, am Grundkörper 3 befestigten, Anschlagelemente 4 sind querab, nach außen weisend angeordnet und bilden bezüglich der Längsachse des Rohrelements 1 die Schenkel eines rechten Winkels. Die Fläche der Anschlagelemente 4 liegt dabei in der Ebene der stegartigen Haltemittel 6.

    [0021] Durch dies Form der Befestigung besteht in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, die an den Befestigungspunkten des Montage- und Gerüstsystems entstehenden, insbesondere dynamischen, Kraft- und Spannungskomponenten in das metallische Verstärkungsrohr 5 einzuleiten bzw. über die stegförmigen Haltemittel 6 gleichmäßig auf den Umfang des Rohrelements 1 zu verteilen.

    [0022] Darüberhinaus können die Haltemittel 6 in Form von tellerförmigen Elementen ausgebildet sein, die in mehreren Ebenen anordenbar oder spiralförmig gewunden sind.

    [0023] Der mit dem größeren Durchmesser versehene Bohrungsbereich der abgesetzten Bohrung 17 in der Wandung des Rohrelements 1 wird nach erfolgter Verschraubung des Befestigungsmittels 2 durch eine Kappe 11 verschlossen. Das Kappenoberteil ist ebenso wie der pilzförmige Endabschnitt des als Schloßschraube ausgebildeten Verbindungselementes 13 der zylindrischen Oberfläche des Rohrelements 1 angepaßt. Dadurch ergibt sich im Montagebereich eine im wesentlichen glatte Oberfläche als vorteilhafte Voraussetzung, Verletzungsgefahren bei Benutzung der Freizeitanlagen oder Sportgeräte, die nach dem vorab beschriebenen Montage- und Gerüstsystem hergestellt sind, zu vermeiden.

    [0024] Die Ausgestaltung und Anordnung der Anschlagelemente 4 am Grundkörper 3 des Befestigungsmittel 2 ist der Figur 3 zu entnehmen. Die Anschlagelemente 4 und der Grundkörper 3 besitzen weiterhin Durchlaßöffnungen 7, 8, durch welche die zur Montage erforderlichen Verbindungselementer 13 gesteckt werden. Die Durchlaßöffnungen 7, 8 sind viereckig ausgebildet und bieten dadurch in vorteilhafter Weise die Gewähr für eine Verdrehsicherung des entsprechend gestalteten Verbindungselementes 13 während des Montagevorgangs.

    [0025] In den Figuren 5, 6 und 7 sind Ausführungsformen der Befestigungsmittel 2 und ihre Anordnung am Rohrelement 1 nach der Montage dargestellt. Die Anschlagelemente 9, 10 des Befestigungsmittels 2 sind als flacher Vierkant oder als im wesentlichen zylindrischer Zapfen ausgebildet. Die als flacher Vierkant ausgebildeten Anschlagelemente 10 werden vorrangig zur Montage von senkrecht anzuordnenden Anbauteilen, beispielsweise Brüstungsplatten 18 genutzt.

    [0026] Für eine sichere und einfache Montage von waagerecht anzuordnenden Anbauteilen in Form eines Podestbodens 19 für Freizeitanlagen ist es von Vorteil, das Befestigungsmittel 2 als viereckigen Rahmen auszuführen. Gemäß Figur 6 befindet sich an jedem Eckpunkt ein Grundkörper 3. Die Verbindung der Grundkörper erfolgt durch Stäbe 15 aus Winkelprofil. Der Podestboden 19 kann nach erfolgter Verschraubung der Grundkörper an vier einzelnen Rohrelementen 1 auf einfache Weise in den viereckigen Rahmen eingelegt werden.

    [0027] Die Befestigungsmittel 2 mit zylindrisch ausgebildeten Anschlagelementen 9 werden verwendet, um insbesondere Absturzsicherungen 23 an Freizeitanlagen 20 zu montieren. Die Absturzsicherung 23 besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Hohlrohr, das während der Montage der Befestigungsmittel 2 an die Rohrelemente 1 auf die entsprechenden zylindrischen Anschlagelemente 9 geschoben werden.

    [0028] Darüberhinaus kann die Absturzsicherung 23 auch auf einfache Weise durch ein Befestigungsmittel realisiert werden, das aus zwei Grundkörpern 3 besteht, die durch ein zylindrisches Rohr geeigneter Länge verbunden sind. Eine derartige Ausführungsform des Befestigungsmittels ist in Figur 7 dargestellt.

    [0029] Bei der in Figur 8 dargestellten weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Gerüstsystems ist ein Rohrelement 24 beidseits mittels Befestigungselementen 25 und 26 mit Anbauteilen 27 und 28 versehen. Das Befestigungselement 25 ist in Figur 9 noch einmal separat dargestellt.

    [0030] Die Anbauteile 27 und 28 tragen ihrerseits Platten 29 und 30, welche mit Bolzen 31 und 32 mit den zugehörigen Befestigungselementen verbunden sind. Die Anbauteile 27 und 28 liegen an zusätzlichen Führungselementen 33 und 34 an, welche eine geradlinige tangentiale Begrenzung für das Anbauteil bilden. Damit erleichtern sie die Ausrichtung des eine ebene Begrenzungskante aufweisende Anbauteils in Bezug zu der konvexgebogenen Oberfläche der Grundkörper 35 bzw. 36 der Befestigungselemente 25 bzw. 26. Diese Führungselemente können auch Teil einer durchgehenden geraden Wandung sein oder sich in Form von Krallen in die Kante oder in der Kante benachbarter Flächenteile des Anbauteils 27 einschneiden. Auf diese Weise wird eine exakte tangentiale Ausrichtung der Anbauteile in Bezug auf das Rohrelement 24 erreicht. Der Grundkörper 35 der Befestigungselements 25 schmiegt sich mit seiner konkaven Wandung des Grundkörpers 35 an die Oberfläche des zylindrischen Rohrelementes an, während ein Anschlagelement 37, welches sich, vom Rohrelement 24 ausgehend, in radiale Richtung erstreckt, die Fortsetzung einer einen Kreisquerschnitt des Rohrelements 24 bildenden Fläche erzeugt. Das Befestigungselement ist aus platförmigen, metallischen, vorzugsweise Stahl-, Platten durch Schweißen zusammengefügt und bildet im Querschnitt einen rechten Winkel.

    [0031] Die Anschlagfläche 37 weist eine Bohrung 38 auf, welche den Bolzen 31 aufnimmt und damit zusätzliche Arettierung für die Anbauteile bildet. Die Bohrung 38 ist versetzt gegenüber einer weiteren mittig angeordneten Bohrung 39, welche zur Aufnahme eines Bolzens 45 (vgl. Fig. 8) dient, der das Rohrelement 24 durchquert. Der Kopf des Bolzens 45 durchquert auch das weitere Anbauteil 28 und ist dort mit einer (nicht dargestellten) Mutter gesichert, welche selbstsichernd ist und eine geschlossene Kunststoffkappe aufweist. Die Anordnung des Bolzens entspricht im wesentlichen derjenigen gemäß Figur 2, wobei die dort dargestellte Anordnung mit dem verkürzten Bolzen Verwendung findet, wenn das Befestigungselement 25 nur einseitig verwendet wird.

    [0032] Es ist ersichtlich, daß auch bei der hier dargestellten Anordnung die Anbauteile mit dem Rohrelement 1 verbindende Bolzen 45 das Rohrelement in einem Bereich zwischen Stegen 40 bis 43 durchquert, welche die Ummantelung aus Recycling-Kunststoffdessourelementen an dem zentralen Metallrohr 44 abstützen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der zu durchbohrende Kunststoffquerschnitt ein Minimum ist, die Konstruktion weist eine Zellstruktur Metholkammern auf, wobei durch die erzielte Verbundbauweise durch das Metallrohr 44 die Grundfestigkeit in Bezug auf Druck und Biegebeanspruchungen erzielt wird, während die Erweiterung auf einem Holzpfosten entsprechenden Querschnitt durch die Kunststoffummantelung vorgenommen wird. Damit erhält das Rohrelement insgesamt die Festigkeitseigenschaften und das Gewicht von Holz. Auch ist die Oberfläche wenig wärmeleitend, so daß das Rohrelement auch bei niedrigen Temperaturen mit ungeschützter Hand angefaßt werden kann. Durch die sich an die Kunststoffoberfläche der Rohrelemente anschmiegenden Grundkörper wird eine Druckverteilung bewirkt, so daß auch bei großen dynamischen Beanspruchungen eine Überlastung der Kunststoffteile nicht zu befürchten ist. Dabei überbrückt der Grundkörper in tangentialer Richtung zwei der Stege 40 bis 43, so daß auch für eine Übertragung der Druckkräfte auf den Rohrkern 44 gesorgt ist. Bei der Verwendung von vier gleichmäßig über den Umfang verteilten Stegen 40 bis 43 umgreift der Grundkörper 35 das Rohrelement 24 mindestens um 90°. Die Verwendung von vier Stegen ist insoweit günstig, als damit die Ausrichtung der Anbauteile in vier Hauptrichtungen möglich ist, wobei Zwischenwinkel jederzeit ausgewählt werden können.

    [0033] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.


    Ansprüche

    1. Gerüstsystem, insbesondere als Sport-oder Spielgeräte bzw. Außenmöbel, bestehend aus mindestens einem tragenden Element und einem mit diesem verbundenen Anbauteil, wobei das tragende Element aus einem Rohrelement aus Recycling-Kunststoff besteht, das mit einem inneren Verstärkungsrohr aus Metall versehen ist,

    dadurch gekennzeichnet,

    daß das Anbauteil mit mindestens einem Befestigungselement (2) an dem Rohrelement (1) befestigt ist, wobei das Befestigungselement mindestens einen Grundkörper (3) aufweist, der, insbesondere aus im wesentlichen flachem und metallischem Material gefertigt, in seiner Form der, insbesondere zylindrischen, Außenwandung des Rohrelements (1) angepaßt ist, sich an diese anschmiegt und mindestens ein Anschlagelement (4) zur Verbindung mit dem Anbauteil (27, 28) trägt,

    sowie,

    daß eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Befestigungslement (2) und Rohrelement (1) durch mindestens ein das Befestigungselement (2) und das Rohrelement (1) mindestens teilweise durchdringendes, im wesentlichen stabförmiges Verbindungselement (13) vorgesehen ist.
     
    2. Gerüstsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Verstärkungsrohr (5) im Inneren des Rohrelements (1) durch mehrere, an die Innenwandung (12) des Rohrelements (1) angeformte, in Bezug auf den Querschnitt des Rohrelements insbesondere symmetrisch angeordnete, und sich über die Länge des Rohrelements erstreckende Haltemittel (6) fixiert ist, die insbesondere als radial nach innen weisende sich in Längsrichtung des Rohrelements erstreckende und an deren Innenwandung (12) angeformte Stege ausgebildet sind.
     
    3. Gerüstsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstreckung des Grundkörpers (3) des Befestigungselements in tangentialer Richtung mindestens so groß ist, daß der Grundkörper mindestens zwei der als Stege ausgebildeten Haltemittel (6) überbrückt, um sich zur Krafteinleitung in radialer Richtung darauf abzustützen.
     
    4. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrelement (1) mindestens eine radial gerichtete und beide Wandungen von Rohrelement (1) und metallischem Verstärkungsrohr (5) durchquerende, Bohrungen (16, 17) zur Aufnahme des stabförmigen Verbindungselements (13) aufweist.
     
    5. Gerüstsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung in der einen Wandung des Rohrelements (1) als gerade Durchgangsbohrung (16) und in der gegenüberliegenden Wandung als abgesetzte Bohrung (17) ausgeführt ist, welche innerhalb des Wandungsbereichs des Rohrelements (1) einen größeren Durchmesser aufweist als innerhalb des Wandungsbereiches des metallischen Verstärkungsrohrs (5).
     
    6. Gerüstsystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Bohrung (16) des Rohrelements (1) aufgenommene Endbereich (14) des Verbindungselements (13) an die Oberfläche des Grundkörpers (3) des Befestigungselements (2) im wesentlichen bündig anschließt.
     
    7. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (3) der Befestigungsmittel (2) in Form einer Platte ausgebildet ist, deren Biegeradius dem Außendurchmesser des Rohrelements (1) angepaßt ist.
     
    8. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlagelement (4) sich, ausgehend von der konvexen Seite des Grundkörpers, dazu in radialer Richtung erstreckt und/oder als vertikal oder horizontal ausgerichte Platte (10) oder als, insbesondere zylindrischer, Zapfen (9) ausgebildet ist und/oder Führungselemente aufweist, welche einen tangential ausgerichteten Anschlag für das Anbauteil bilden.
     
    9. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper eine Durchlaßöffnung (8) für ein Verbindungselement aufweist, die polygnonal, insbesondere quadratisch, ausgebildet ist, wobei das Verbindungselement (13) als sogenannte Schloßschraube ausgebildet ist, d.h. an der Schaftseite des nicht mit Drehmomentanschlußmitteln versehenen Kopfes als Rotationssperre einen an den Innenquerschnitt der Durchlaßöffnung angepaßten Außenquerschnitt aufweist.
     
    10. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Befestigungselement (2) vier Grundkörper (3) aufweist, die durch Winkelprofile (15) zu einem rechteckigen, insbesondere quadratischen, Rahmen verbunden sind, wobei insbesondere die Anschlagelemente (4) bezüglich der Längsachse des Rohrelements (1) rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind und jeweils mit der Ebene eines der im Inneren des Rohrelements (1) angeordneten Haltemittel (6) fluchten.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht