[0001] Die Erfindung betrifft Gerüstsystem der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Aus der DE-A-39 23 413 ist ein Gerüstsystem in Form eines Spielgeräts der betreffenden
Gattung bekannt, bei Pfosten aus einem Recycling-Kunststoff mit einem Metallrohr als
Kern versehen sind. Bei den mit einem quadratischen Querschnitt versehenen Pfosten
besteht der Nachteil, daß Anschlußelemente lediglich in Richtung der Seitenflächen
montiert werden können, wenn sie mit genügendem Halt daran anliegen sollen.
[0003] Weiterhin ist aus der DE-A-35 44 544 ein Profilelement aus Recycling-Kunststoff bekannt,
das einen axialen Metallkern bzw. Metallrohr aufweist und als Pfostenelement verwendet
wird. Die vorgenannte Lösung ist mit dem Nachteil behaftet, daß das mit einer äußeren
Profilierung versehene Element für höhere mechanische Belastungen ungeeignet ist und
auch die Befestigungsmöglichkeiten für Anbauteile sehr beschränkt sind, da sie in
die vorgefertigten Nuten des Profilelements eingefügt werden müssen. Damit treten
bei auf die Anbauteile einwirkenden Kräften auch sehr große Biegebeanspruchungen für
die die Nuten begrenzenden Stege auf, welche damit einer Bruchgefahr unterworfen sind.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Gerüstsystem
anzugeben, bei dem die Montage der Einzelteile unter sicherer und belastungsfähiger
Verbindung erfolgt, wobei sowohl im Bodenbereich als auch untereinander eine mechanisch
stabile Befestigung von zusätzlichen Anbauteilen gegeben sein soll, die insbesondere
einer mehr oder weniger hohen anhaltenden dynamischen Belastung bei Benutzung als
Sportanlagen oder Einrichtungen von Kinderspielplätzen angepaßt ist.
[0005] Diese Aufgabe ist mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die, für eine zuverlässige, und
insbesondere bei dynamischen, Belastungen sichere, Befestigung von Anbauteilen an
einem rohrförmigen Element notwendige mechanische Festigkeit der Rohrelemente, die
aus, in Recycling-Verfahren gewonnenen, Kunststoffen hergestellt sind und die als
tragende Komponenten des Montage- und Gerüstsystems fungieren, auf einfache Weise
dadurch erreicht werden kann, daß zwischen Rohrelement und Anbauteil ein geeignetes
Zwischenbauteil vorgesehen ist, welches aus Metall besteht und die an den Befestigungspunkten
aufzunehmenden, insbesondere dynamischen, Kräfte über einen größeren Flächenbereich
verteilt in das Rohrelement einleitet. Damit wird der Kunststoffmantel zwischen zwei
Metallteilen flächig eingespannt und kann auf diese Weise die auftretenden Kräfte
ohne Bruchgefahr formschlüssig aufnehmen.
[0007] Es ist dabei vorteilhaft, daß von den Verbindungsstellen keine Verletzungsgefahren
für die Benutzer ausgehen und daß die mit dem erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystem
erstellten Sport- und Freizeitanlagen auch den Forderungen nach einer optisch und
ästhetisch gelungenen Gestaltung entsprechen.
[0008] Bevorzugt ist das aus recycelten Kunststoffen hergestellte Rohrelement im Inneren
mit einer, sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Rohrelements erstreckende,
Metallrohrverstärkung versehen, die nicht über ihren gesamten Außenflächenbereich
den Kunststoffmantel kontaktiert. Es besteht lediglich ein lokaler Anschluß durch
das Verstärkungsrohr zentrierenden Haltemitteln, welche bevorzugt stegartig und in
Längsrichtung des Pfostens verlaufend ausgebildet sind. Damit kann das innere metallische
Verstärkungsrohr einen relativ geringen Durchmesser aufweisen, woraus eine Materialeinsparung
hinsichtlich des metallischen Werkstoffs und eine Gewichtsreduzierung resultiert.
[0009] Nach der vorgenannten vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das metallische,
vorzugsweise zylindrische, Verstärkungsrohr im Inneren des Rohrelements durch Haltemittel
fixiert, die an der Innenwandung des Rohrelements angeformt sind. Vorzugsweise sind
als Haltemittel mehrere auf dem Umfang verteilte, übereinstimmend geformte Stege verwendet.
Diese Stege weisen, von der Innenwandung des Rohrelements quer-abstehend, nach innen
und erstrecken sich über die gesamte Länge des Rohrelements. Zwecks Erzielung einer
gleichmäßigen Verteilung der auftretenden dynamischen Kräfte und Spannungen in das
Rohrelement sind die im Inneren des Rohrelements befindlichen Stege in vorteilhafter
Weise symmetrisch auf den Umfang verteilt oder es werden, dem jeweiligen Einsatzfall
angepaßte Mittel zur Kräfteverteilung eingesetzt. Bei geringeren Belastungsfällen
können die Haltemittel in Anzahl und/oder Ausdehnung reduziert werden.
[0010] Die Verbindung zwischen den Rohrelementen, als tragende Komponenten des Montage-
und Gerüstsystems, und den dazugehörigen Anbauteilen erfolgt erfindungsgemäß auf vorteilhafte
Weise durch besonders ausgestaltete, dem System angepaßte Befestigungsmittel. Die
Befestigungsmittel bestehen aus mindestens einem Grundkörper, der in seiner Form dem
Aussendurchmesser und der äußeren Hüllfläche der aus recyceltem Kunststoff hergetellten
Rohrelementen angepaßt ist. Der Grundkörper des Befestigungsmittels besitzt erfindungsgemäß
mindestens ein Anschlagelement, an dem die für das Montage- und Gerüstsystem benutzten
Anbauteile befestigt sind.
[0011] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Grundkörper
des Befestigungsmittels aus einer gebogenen metallischen Platte, deren Biegeradius
dem Aussendurchmesser des Rohrelements angepaßt ist, wobei die Platte im wesentlichen
mindestens an einem Viertel des Umfangs des Rohrelements anliegt. Der plattenförmige
Grundkörper trägt zwei schmale, querab und mit ihren Schmalseiten senkrecht vom Grundkörper
nach außen weisende und in Befestigungslage des Grundkörpers hochkant stehende Anschlagelemente,
die ebenso wie der Grundkörper des Befestigungsmittels, aus einem flachen Vierkantmaterial,
vorzugsweise aus Bandstahl, bestehen. Die beiden Anschlagelemente sind dabei so angeordnet,
daß sie, bezogen auf die Mittelachse des Rohrelements, die Schenkel eines rechten
Winkels bilden und gleichzeitig mit der Ebene der, das im Inneren des Rohrelements
angeordnete metallischen Verstärkungsrohres fixierenden, Haltemittel fluchten. Dies
bietet zugleich eine vorteilhafte Möglichkeit, Kräfte und Spannungen in das Rohrelement
einzuleiten.
[0012] Sowohl der Grundkörper als auch die Anschlagelemente sind mit Durchlaßöffnungen versehen,
durch die Verbindungselemente steckbar sind, um die Verbindung zwischen dem mit einem
metallischen Verstärkungsrohr versehenen Rohrelement bzw. einem Anbauteil und dem
Befestigungsmittel herzustellen. Bei den Verbindungselementen handelt es sich erfindungsgemäß
um, im wesentlichen stabförmige, insbesondere gewindetragende Bauteile, die an einem
ihrer Enden eine im Durchmesser vergrößerte, pilzförmige Kappe aufweisen. Die Ausrichtung
der Verbindungselemente erfolgt bevorzugt in der Weise, daß sie zwischen den an die
äußeren Kunststoffrohren angeformten Stegen den Pfosten durchqueren, so daß die zu
durchbohrenden Wandstärken klein sind.
[0013] Die vorgenannten Durchlaßöffnungen besitzen eine viereckige, vorzugsweise quadratische,
Form, die im Zusammenwirken mit einem vierkantigen Endabschnitt des stabförmigen Verbindungsgliedes
eine, für die Montage der Einzelelemente vorteilhafte, Verdrehsicherheit des Verbindungsgliedes
Sorge trägt.
[0014] Nach einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung besitzen die als tragende
Komponente fungierenden Rohrelemente quer zu ihrer Längsachse - also radial - verlaufende
Bohrungen. Diese Bohrungen erstrecken sich von einer Außenwand des Rohrelements durch
die metallische Rohrverstärkung hindurch zur anderen Außenwand. Es ist günstig, wenn
die Bohrung auf der einen Seite des Rohrelements als gerade Durchgangsbohrung ausgeführt
ist, wohingegen die Bohrung in der gegenüberliegenden Wandung als gerade, aber stufenartig
abgesetzte Bohrung dahingehend gestaltet ist, daß der Bohrungsabschnitt im Rohrelement
einen größeren Durchmesser aufweist als der Bohrungsabschnitt im metallischen Verstärkungsrohr.
Dadurch wird auf einfache und zugleich vorteilhafte Weise eine bequeme Montage des
Befestigungsmittels an dem Rohrelement mittels der stabförmigen Verbindungsglieder
ermöglicht. Das durch die gerade Durchgangsbohrung gesteckte Verbindungsglied ist
danach an der zur abgesetzten Bohrung weisenden Seite des metallischen Verstärkungsrohres,
von außen zugänglich, verschraubbar angeordnet.
[0015] Nach erfolgter Montage der Befestigungsmittel zur Herstellung der Verbindung zwischen
Rohrelement und Anbauteilen ist der von außen zugängliche Abschnitt der abgesetzten
Bohrung in der Wandung des Rohrelements durch eine, dem Außendurchmesser des Rohrelements
angepaßten, Kappe verschließbar, so daß sich eine nach außen geschlossene Kunststoffoberfläche
ergibt.
[0016] Durch die Art der Montage in Verbindung mit der Form der verwendeten Einzelteile
lassen sich dahingehend Vorteile erzielen, daß die Oberfläche des Rohrelements im
Montagebereich nach erfolgter Montage im wesentlichen wieder glatt und verschlossen
ist und somit eine Verletzungsgefahr für Benutzer der nach dem erfindungsgemäßen Montage-
und Gerüstsystem hergestellten Sportgeräte, Freizeitanlagen oder Außenmöbel weitestgehend
ausgeschlossen ist.
[0017] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Freizeitanlage, die unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystems gefertigt ist,
Figur 2 einen Querschnitt durch ein Rohrelement des Montage- und Gerüstsystems nach
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Figur 3 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Befestigungsmittels
des erfindungsgemäßen Montage- und Gerüstsystems,
Figur 4 einen Querschnitt durch ein Rohrelement des Montage- und Gerüstsystems nach
einer Ausführungsform der Erfindung mit reduzierten Haltemitteln zwischen Rohrelement
und metallischem Verstärkungsrohr,
Figur 5 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Montageform der Befestigungsmittel,
Figur 6 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform für ein Befestigungsmittel,
Figur 7 eine perspektivische Darstellung einer weiteren vorteilhaften Form eines Befestigungsmittels,
Figur 8 eine weitere Variante der Befestigung sowie
Figur 9 eine Detaildarstellung zu Figur 8.
[0018] Die in Figur 1 wiedergegebene und unter Verwendung des erfindungsgemäßen Montage-
und Gerüstsystems montierte Freizeitanlage 20 besteht im wesentlichen aus einer Mehrzahl
von Rohrelementen 1 als tragende Komponenten des Systems, an denen waagerecht und
senkrecht angeordnete Anbauteile 18, 19 befestigt sind. Die Anbauteile 18, 19 dienen
dabei als Brüstungs- oder Bodenplatte bzw. als rohrförmige Absturzsicherung in oberen
Bereichen der Freizeitanlage 20 und können, entsprechend der Auswahl der Befestigungsmittel,
in beliebiger Form kombinierfähig angeordnet werden.
[0019] Das in Figur 2 im Querschnitt wiedergegebene Rohrelement 1 enthält in seinem Innenraum
21 ein metallisches Verstärkungsrohr 5, das durch stegförmige Haltemittel 6 in einer
mittigen Lage fixiert ist. Die vier Stege sind an der Innenwandung 12 des Rohrelements
1 querabstehend, nach innen weisend, angeformt und symmetrisch am Umfang verteilt.
Durch die senkrecht zur Achse des Rohrelements 1 verlaufenden Bohrungen 16, 17 durch
die Wandung des Rohrelements 1 und das Verstärkungsrohr 5 ist ein Verbindungselement
13, vorzugsweise in Form einer Schloßschraube, steckbar.
[0020] Die genauere Ausgestaltung und Anordnung der Bohrungen 16, 17 ist der Figur 4 zu
entnehmen. Mittels des Verbindungselementes 13 wird das Befestigungsmittel 2 an dem
Rohrelement 1 verschraubt. Das Befestigungsmittel 2 besitzt einen Grundkörper 3, der
als gebogene Platte einen dem Außendurchmesser des Rohrelements 1 angepaßten Biegeradius
aufweist und sich deshalb nach erfolgter Verschraubung fest an die Außenkontur des
Rohrelements 1 anschmiegt. Die beiden, am Grundkörper 3 befestigten, Anschlagelemente
4 sind querab, nach außen weisend angeordnet und bilden bezüglich der Längsachse des
Rohrelements 1 die Schenkel eines rechten Winkels. Die Fläche der Anschlagelemente
4 liegt dabei in der Ebene der stegartigen Haltemittel 6.
[0021] Durch dies Form der Befestigung besteht in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, die
an den Befestigungspunkten des Montage- und Gerüstsystems entstehenden, insbesondere
dynamischen, Kraft- und Spannungskomponenten in das metallische Verstärkungsrohr 5
einzuleiten bzw. über die stegförmigen Haltemittel 6 gleichmäßig auf den Umfang des
Rohrelements 1 zu verteilen.
[0022] Darüberhinaus können die Haltemittel 6 in Form von tellerförmigen Elementen ausgebildet
sein, die in mehreren Ebenen anordenbar oder spiralförmig gewunden sind.
[0023] Der mit dem größeren Durchmesser versehene Bohrungsbereich der abgesetzten Bohrung
17 in der Wandung des Rohrelements 1 wird nach erfolgter Verschraubung des Befestigungsmittels
2 durch eine Kappe 11 verschlossen. Das Kappenoberteil ist ebenso wie der pilzförmige
Endabschnitt des als Schloßschraube ausgebildeten Verbindungselementes 13 der zylindrischen
Oberfläche des Rohrelements 1 angepaßt. Dadurch ergibt sich im Montagebereich eine
im wesentlichen glatte Oberfläche als vorteilhafte Voraussetzung, Verletzungsgefahren
bei Benutzung der Freizeitanlagen oder Sportgeräte, die nach dem vorab beschriebenen
Montage- und Gerüstsystem hergestellt sind, zu vermeiden.
[0024] Die Ausgestaltung und Anordnung der Anschlagelemente 4 am Grundkörper 3 des Befestigungsmittel
2 ist der Figur 3 zu entnehmen. Die Anschlagelemente 4 und der Grundkörper 3 besitzen
weiterhin Durchlaßöffnungen 7, 8, durch welche die zur Montage erforderlichen Verbindungselementer
13 gesteckt werden. Die Durchlaßöffnungen 7, 8 sind viereckig ausgebildet und bieten
dadurch in vorteilhafter Weise die Gewähr für eine Verdrehsicherung des entsprechend
gestalteten Verbindungselementes 13 während des Montagevorgangs.
[0025] In den Figuren 5, 6 und 7 sind Ausführungsformen der Befestigungsmittel 2 und ihre
Anordnung am Rohrelement 1 nach der Montage dargestellt. Die Anschlagelemente 9, 10
des Befestigungsmittels 2 sind als flacher Vierkant oder als im wesentlichen zylindrischer
Zapfen ausgebildet. Die als flacher Vierkant ausgebildeten Anschlagelemente 10 werden
vorrangig zur Montage von senkrecht anzuordnenden Anbauteilen, beispielsweise Brüstungsplatten
18 genutzt.
[0026] Für eine sichere und einfache Montage von waagerecht anzuordnenden Anbauteilen in
Form eines Podestbodens 19 für Freizeitanlagen ist es von Vorteil, das Befestigungsmittel
2 als viereckigen Rahmen auszuführen. Gemäß Figur 6 befindet sich an jedem Eckpunkt
ein Grundkörper 3. Die Verbindung der Grundkörper erfolgt durch Stäbe 15 aus Winkelprofil.
Der Podestboden 19 kann nach erfolgter Verschraubung der Grundkörper an vier einzelnen
Rohrelementen 1 auf einfache Weise in den viereckigen Rahmen eingelegt werden.
[0027] Die Befestigungsmittel 2 mit zylindrisch ausgebildeten Anschlagelementen 9 werden
verwendet, um insbesondere Absturzsicherungen 23 an Freizeitanlagen 20 zu montieren.
Die Absturzsicherung 23 besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Hohlrohr,
das während der Montage der Befestigungsmittel 2 an die Rohrelemente 1 auf die entsprechenden
zylindrischen Anschlagelemente 9 geschoben werden.
[0028] Darüberhinaus kann die Absturzsicherung 23 auch auf einfache Weise durch ein Befestigungsmittel
realisiert werden, das aus zwei Grundkörpern 3 besteht, die durch ein zylindrisches
Rohr geeigneter Länge verbunden sind. Eine derartige Ausführungsform des Befestigungsmittels
ist in Figur 7 dargestellt.
[0029] Bei der in Figur 8 dargestellten weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Gerüstsystems ist ein Rohrelement 24 beidseits mittels Befestigungselementen 25 und
26 mit Anbauteilen 27 und 28 versehen. Das Befestigungselement 25 ist in Figur 9 noch
einmal separat dargestellt.
[0030] Die Anbauteile 27 und 28 tragen ihrerseits Platten 29 und 30, welche mit Bolzen 31
und 32 mit den zugehörigen Befestigungselementen verbunden sind. Die Anbauteile 27
und 28 liegen an zusätzlichen Führungselementen 33 und 34 an, welche eine geradlinige
tangentiale Begrenzung für das Anbauteil bilden. Damit erleichtern sie die Ausrichtung
des eine ebene Begrenzungskante aufweisende Anbauteils in Bezug zu der konvexgebogenen
Oberfläche der Grundkörper 35 bzw. 36 der Befestigungselemente 25 bzw. 26. Diese Führungselemente
können auch Teil einer durchgehenden geraden Wandung sein oder sich in Form von Krallen
in die Kante oder in der Kante benachbarter Flächenteile des Anbauteils 27 einschneiden.
Auf diese Weise wird eine exakte tangentiale Ausrichtung der Anbauteile in Bezug auf
das Rohrelement 24 erreicht. Der Grundkörper 35 der Befestigungselements 25 schmiegt
sich mit seiner konkaven Wandung des Grundkörpers 35 an die Oberfläche des zylindrischen
Rohrelementes an, während ein Anschlagelement 37, welches sich, vom Rohrelement 24
ausgehend, in radiale Richtung erstreckt, die Fortsetzung einer einen Kreisquerschnitt
des Rohrelements 24 bildenden Fläche erzeugt. Das Befestigungselement ist aus platförmigen,
metallischen, vorzugsweise Stahl-, Platten durch Schweißen zusammengefügt und bildet
im Querschnitt einen rechten Winkel.
[0031] Die Anschlagfläche 37 weist eine Bohrung 38 auf, welche den Bolzen 31 aufnimmt und
damit zusätzliche Arettierung für die Anbauteile bildet. Die Bohrung 38 ist versetzt
gegenüber einer weiteren mittig angeordneten Bohrung 39, welche zur Aufnahme eines
Bolzens 45 (vgl. Fig. 8) dient, der das Rohrelement 24 durchquert. Der Kopf des Bolzens
45 durchquert auch das weitere Anbauteil 28 und ist dort mit einer (nicht dargestellten)
Mutter gesichert, welche selbstsichernd ist und eine geschlossene Kunststoffkappe
aufweist. Die Anordnung des Bolzens entspricht im wesentlichen derjenigen gemäß Figur
2, wobei die dort dargestellte Anordnung mit dem verkürzten Bolzen Verwendung findet,
wenn das Befestigungselement 25 nur einseitig verwendet wird.
[0032] Es ist ersichtlich, daß auch bei der hier dargestellten Anordnung die Anbauteile
mit dem Rohrelement 1 verbindende Bolzen 45 das Rohrelement in einem Bereich zwischen
Stegen 40 bis 43 durchquert, welche die Ummantelung aus Recycling-Kunststoffdessourelementen
an dem zentralen Metallrohr 44 abstützen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der zu
durchbohrende Kunststoffquerschnitt ein Minimum ist, die Konstruktion weist eine Zellstruktur
Metholkammern auf, wobei durch die erzielte Verbundbauweise durch das Metallrohr 44
die Grundfestigkeit in Bezug auf Druck und Biegebeanspruchungen erzielt wird, während
die Erweiterung auf einem Holzpfosten entsprechenden Querschnitt durch die Kunststoffummantelung
vorgenommen wird. Damit erhält das Rohrelement insgesamt die Festigkeitseigenschaften
und das Gewicht von Holz. Auch ist die Oberfläche wenig wärmeleitend, so daß das Rohrelement
auch bei niedrigen Temperaturen mit ungeschützter Hand angefaßt werden kann. Durch
die sich an die Kunststoffoberfläche der Rohrelemente anschmiegenden Grundkörper wird
eine Druckverteilung bewirkt, so daß auch bei großen dynamischen Beanspruchungen eine
Überlastung der Kunststoffteile nicht zu befürchten ist. Dabei überbrückt der Grundkörper
in tangentialer Richtung zwei der Stege 40 bis 43, so daß auch für eine Übertragung
der Druckkräfte auf den Rohrkern 44 gesorgt ist. Bei der Verwendung von vier gleichmäßig
über den Umfang verteilten Stegen 40 bis 43 umgreift der Grundkörper 35 das Rohrelement
24 mindestens um 90°. Die Verwendung von vier Stegen ist insoweit günstig, als damit
die Ausrichtung der Anbauteile in vier Hauptrichtungen möglich ist, wobei Zwischenwinkel
jederzeit ausgewählt werden können.
[0033] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht.
1. Gerüstsystem, insbesondere als Sport-oder Spielgeräte bzw. Außenmöbel, bestehend aus
mindestens einem tragenden Element und einem mit diesem verbundenen Anbauteil, wobei
das tragende Element aus einem Rohrelement aus Recycling-Kunststoff besteht, das mit
einem inneren Verstärkungsrohr aus Metall versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anbauteil mit mindestens einem Befestigungselement (2) an dem Rohrelement
(1) befestigt ist, wobei das Befestigungselement mindestens einen Grundkörper (3)
aufweist, der, insbesondere aus im wesentlichen flachem und metallischem Material
gefertigt, in seiner Form der, insbesondere zylindrischen, Außenwandung des Rohrelements
(1) angepaßt ist, sich an diese anschmiegt und mindestens ein Anschlagelement (4)
zur Verbindung mit dem Anbauteil (27, 28) trägt,
sowie,
daß eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Befestigungslement (2)
und Rohrelement (1) durch mindestens ein das Befestigungselement (2) und das Rohrelement
(1) mindestens teilweise durchdringendes, im wesentlichen stabförmiges Verbindungselement
(13) vorgesehen ist.
2. Gerüstsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Verstärkungsrohr (5) im Inneren des Rohrelements (1) durch mehrere,
an die Innenwandung (12) des Rohrelements (1) angeformte, in Bezug auf den Querschnitt
des Rohrelements insbesondere symmetrisch angeordnete, und sich über die Länge des
Rohrelements erstreckende Haltemittel (6) fixiert ist, die insbesondere als radial
nach innen weisende sich in Längsrichtung des Rohrelements erstreckende und an deren
Innenwandung (12) angeformte Stege ausgebildet sind.
3. Gerüstsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstreckung des Grundkörpers (3) des Befestigungselements in tangentialer
Richtung mindestens so groß ist, daß der Grundkörper mindestens zwei der als Stege
ausgebildeten Haltemittel (6) überbrückt, um sich zur Krafteinleitung in radialer
Richtung darauf abzustützen.
4. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrelement (1) mindestens eine radial gerichtete und beide Wandungen von
Rohrelement (1) und metallischem Verstärkungsrohr (5) durchquerende, Bohrungen (16,
17) zur Aufnahme des stabförmigen Verbindungselements (13) aufweist.
5. Gerüstsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung in der einen Wandung des Rohrelements (1) als gerade Durchgangsbohrung
(16) und in der gegenüberliegenden Wandung als abgesetzte Bohrung (17) ausgeführt
ist, welche innerhalb des Wandungsbereichs des Rohrelements (1) einen größeren Durchmesser
aufweist als innerhalb des Wandungsbereiches des metallischen Verstärkungsrohrs (5).
6. Gerüstsystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Bohrung (16) des Rohrelements (1) aufgenommene Endbereich (14) des
Verbindungselements (13) an die Oberfläche des Grundkörpers (3) des Befestigungselements
(2) im wesentlichen bündig anschließt.
7. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (3) der Befestigungsmittel (2) in Form einer Platte ausgebildet
ist, deren Biegeradius dem Außendurchmesser des Rohrelements (1) angepaßt ist.
8. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlagelement (4) sich, ausgehend von der konvexen Seite des Grundkörpers,
dazu in radialer Richtung erstreckt und/oder als vertikal oder horizontal ausgerichte
Platte (10) oder als, insbesondere zylindrischer, Zapfen (9) ausgebildet ist und/oder
Führungselemente aufweist, welche einen tangential ausgerichteten Anschlag für das
Anbauteil bilden.
9. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper eine Durchlaßöffnung (8) für ein Verbindungselement aufweist,
die polygnonal, insbesondere quadratisch, ausgebildet ist, wobei das Verbindungselement
(13) als sogenannte Schloßschraube ausgebildet ist, d.h. an der Schaftseite des nicht
mit Drehmomentanschlußmitteln versehenen Kopfes als Rotationssperre einen an den Innenquerschnitt
der Durchlaßöffnung angepaßten Außenquerschnitt aufweist.
10. Gerüstsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Befestigungselement (2) vier Grundkörper (3) aufweist, die durch Winkelprofile
(15) zu einem rechteckigen, insbesondere quadratischen, Rahmen verbunden sind, wobei
insbesondere die Anschlagelemente (4) bezüglich der Längsachse des Rohrelements (1)
rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind und jeweils mit der Ebene eines der im Inneren
des Rohrelements (1) angeordneten Haltemittel (6) fluchten.